Brombeerium - Ludwig Zeppelin - E-Book

Brombeerium E-Book

Ludwig Zeppelin

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Beschreibung

Wer wagt es zu tauchen in diesen Pool, wird sich wiederfinden im gezimmerten Urwald, wo zwischen Fleisch fressenden Mimosen und lorbeerkranken Feldherrn-Gehirnen gewisse Leute ihr Gewissen läutern. Ludwig Zeppelin, der Mann mit den tausend Gehirnzellen, schlägt Eberbreschen durch das Beermuda Dreieck auf der Suche nach Johannesbeer Kern A im blickdichten Dickicht des Brombeeriums.

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Seitenzahl: 38

Veröffentlichungsjahr: 2021

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INHALTSTOFFE

Beermuda Dreieck

Fleischfressende Mimosen

Müll

Die Pechmagneten

Der Werpool

Die Panthertoffeln

Der Nachtmahr

Träume

Ode an die Tenne

Eberbreschen

Sagen

Hexenwohnung

Der Jubiläums-Brehm

Kinder, Kinder

Der Weisheit letzter Stuss

Der Silberrücken

Stuhlgang

Ode Toilette

Johannesbeer Kern A

Gewisse Leute

Fabelfernsehen, privat

Europangäische Lofoten

Der Kessel

Ministerium

Spätschicht

Fabelfernsehen, öffentlich-rechtlich

Programm

Lorbeerkrank

Widerstand ist zweckfrei

Farbige

Super Wahl

Berlin

Luftangriff

Feldmarschall-Variationen I

Das Feldherrn-Gehirn

Feldmarschall-Variationen II

Feldmarschall-Variationen III

Weltende

Brombeerium

Über Nacht

Gesundet

Frühlings Verrecken

Sommergewitter

Aufgabe

Primat des Reimes

Wintervollmond

Glückwunsch

Blick im Dunkeln

In eigener Sache

Dieses Werk versteht sich von selbst als poetische Willensbildung in deutscher Sprache. Bestimmungsgemäßer Gebrauch : LESEN.

Hinweis für Choleriker : Kann Spuren von lebenden oder verstorbenen Personen enthalten. Im Notfall auswendig lernen und aufsagen.

Beermuda Dreieck
Fleischfressende Mimosen

Fleischverfressene Mimosen

vordergründig nett liebkosen.

Honigsüß scheint schönes Wetter,

Steilvorlage – Bälle schmettern :

Vorteil für die Rücksichtslosen.

Fleischfressend Mimosenpflanze

blüht in ihres Glückes Glanze.

Wenn die Blätter traurig hängen,

lauert sie mit ihren Fängen –

Hass und Liebe in Romanze.

Davor solltest du dich hüten :

Fleischfressend Mimosenblüten

farblos graues Dasein fristen.

Geier in dem Astwerk nisten,

Lindwürmer im Erdreich brüten.

Fleischfressend Mimosen reifen –

Fruchtgeschwüre Magen kneifen.

Nur im Schatten wohl gedeihen,

Licht und Frischluft nie verzeihen,

Angriff oder Flucht ergreifen.

Fleischfressend Mimosen speisen

den, dessen Geschmack sie preisen :

„Sei doch nicht so ‘ne Mimose!“

Drehen deine Schrauben lose,

jammern dabei kläglich leise.

Fleischfressend Mimosenranken

sich für deine Gunst bedanken.

Bitten dich, doch noch zu bleiben,

ihre Wurzeln in dich treiben,

neue Kräfte von dir tanken.

Frischfleisch fressende Mimosen :

Ohne Dornen keine Rosen.

Doch nicht jeder ist verloren,

denn es sind die Carnivoren

giftig nur in hohen Dosen.

Müll

Der Müll bedrängt an allen Orten,

am Wegesrand ein wenig, dann

in meinem Haus von allen Seiten,

genug seit vielen Jahren lang.

Erst neulich hat er sich gespalten

in Bio-, Rest-, Verpackungsmüll –

Papier ‘ne Tonne, Schad- und Stoffe,

und dann das Fernsehen-Programm!

Beziehungsmüll und Sonder- gleichen

aufs Haar sich, fasst sich, steigt zu Kopf.

Kommt bis zur Tür in voller Breite,

vom Vorzugsmüll getrennt jedoch.

Mief, am miefesten und miefer :

Das Blickfeld gänzlich zugemüllt.

Ein kurzlebiges Flug-Geziefer

als Spinnenfutter Zweck erfüllt.

Den Müll so einfach weg zu werfen,

das bring ich übers Herz noch nicht.

Das Gute, das er nur für mich

getan hat, rechne ich ihm an.

Ein Schokoriegel reicht drei Wochen.

Bananenschale morgen raus.

Und noch drei Kaffeefilter drauf.

Papier geduldig. Asche weht.

Die Pechmagneten

Nimm in Acht dich vor den steten,

widerlichen Pechmagneten!

Niemals in die Hand sie nehme,

ewig folgen sie dir nach –

Ohne Unterlass Probleme,

reiner Quell von Ungemach.

Erstmal ziehen sie dich näher,

alsdann schubsen sie dich weg.

Ziehen, schubsen jäh und jäher,

bannen dich auf einen Fleck.

Hilft kein Strampeln und kein Treten :

Schubsen, ziehen Pechmagneten.

Hilft kein Hoffen und kein Beten,

folgen dir die Pechmagneten.

Vorwärts sperren sie die Bahnen,

abwärts ebnen sie den Fall.

Lass dich warnen, lass dich mahnen :

Pechmagnet spielt mit dir Ball.

Merkst du wie die Kräfte fließen?

Spürst du schon der Stärke Feld?

In die Ströme sie dich gießen,

wie es Pechmagnet gefällt.

Von dem winzigsten Magnet

wirst du hin und her geweht.

Scheinbar harmlose Magnete

liefern dir die Pech-Pakete.

Selten lassen sie dich ruhen,

wähnst du dich in Sicherheit –

Klebt noch Pech dir an den Schuhen :

Super Pech und Pech verbleit.

Kannst du wohl das Weite suchen,

Pechmagneten sind schon da.

Kannst du Schimpfen, Zetern, Fluchen,

Pechmagnet bleibt immer nah.

Kannst dein Schicksal formen, kneten,

wirst nicht los die Pechmagneten.

Der Werpool

Glücklich ist, wer hat zu eigen

einen Whirlpool, drein zu steigen :

Ausgestreckt im heißen Bade,

heiß, wie ‘s auszuhalten grade

– sehnlich den Moment erwarten,

dass der Pool sein Whirl wird starten.

Flocken, Watte, Schaum vom Bade,

zuckersüße Raffinade …

Vorsicht aber lasse walten,

willst das Leben du behalten –

Wenn die Vollmond-Nacht gekommen,

kein Mensch je heraus geschwommen!

Einst lag ich zur Dämmerstunde

ausgestreckt im herrlich runden

Wohlfühl-Ort, nichts Böses ahnend.

Nichts den Rest des Abends planend,

Nachtmahl noch – ob Reis, ob Nudel?

Ob noch einen Whirlpool-Sprudel?

Aus dem Fenster konnt‘ ich schauen

Wolkenberge, wunderblauen

Abendhimmel – helle Strahlen

krönten Wipfel in dem kahlen

Winterwald voll Glanz und Funken :

Glutball Sonne war versunken.

Dunkel wollte es nicht werden,

Wolken leuchteten der Erde …