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- Herausgeber: tredition
- Kategorie: Poesie und Drama
- Sprache: Deutsch
Der Band "Bye Bye Blackbird" enthält Gedichte und Jahreszeiten-Haikus von Alois Segerer (1938-2015). Bei den Gedichten handelt es sich um poetische Abhandlungen über weibliche und männliche Verkörperungen unserer Sternzeichen. Gekonnt vom Dichter in Szene gesetzt, bilden die Tierkreiszeichen-Gedichte einen astrologischen Zyklus von vierundzwanzig poetischen Texten aus gewitzter Menschenkenntnis und mild-boshaften Querschlägen, mit horoskopischem Hintersinn und schmunzelnder Ironie. Jedes der Gedichte hat die Künstlerin Hanne Geng mit einer entzückenden Radierung geschmückt. Die filigranen Kunstgebilde lassen die Leser und Betrachter - den Mann wie die Frau - auf herausfordernde Weise nachsinnen über die stillen Geheimnisse und Untiefen ihres Horoskop-Schicksals. Eine Gedichtsammlung für Glaskugel-Fans und Zweifler! Das bibliophil schön gestaltete Buch sollte unbedingt auch immer dann zur Hand sein, wo es an einem geeigneten Geburtstagsgeschenk mangelt - oder wenn jemand hinter die glatte Fassade seines Gegenüber zu schauen wünscht.
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Seitenzahl: 19
Veröffentlichungsjahr: 2019
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WIDDER
21. märz - 20. april
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BELLA BALLERINA
Frau Hollerschneck, der Schnee ist weg,
Es trillern schon die Lerchen.
Im Auto hebt sich das Verdeck,
Darunter kichern Pärchen.
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Für seinen lichten Schnalzer.
Und eins, zwei, drei die Erde schwankt,
Wir tanzen Wiener Walzer.
Auf Zehenspitzen kreist dein Bauch,
Ma Bella Ballerina.
Im Frühlingssturm verschwinden auch
Die Wolken über China.
Komm, Mädchen, zeig mir dein Tatoo
An deines Rückens Ende.
Die Zuckerseite ist tabu,
Da zittern mir die Hände.
Sie schwirrt nach Art der Kolibris
Von Orchidee zu Rose.
Ach, gäb es doch im Paradies
Nur Nudeln ohne Soße.
Im Zwitscherchor der Bariton
Tönt hohl aus tiefen Gumpen.
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KNADDELDADDEL, GÖTTERGATTE
Im Winter träumt der Zottelwidder
Auf seinem weichen Lotterbette
Von prallen Terracottaputten
Und jeder Menge Lottoschotter.
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Die kreidebleichen Schattenritter
Den Schnee aus ihren Kutten schütteln
Und hinter schweren Kettenschlitten
Mit Elchen um die Wette trotten.
Im Frühling hüpft der Knuddelwidder
Behände übers Lattengitter,
Tanzt graziös im Schottenkittel
mit kessen Sandalettenschritten
Hinaus in bunte Tuttifrutti.
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Verschmäht auch nicht die Schnatternutten
Mit ihren ammenfetten Titten,
Die aller guten Sitten spotten.
Im Sommer grast der Dotterwidder
Auf blumengelben Klettermatten,
Saugt Nektar aus Limonenschnitten,
Mal honigsüß, mal grottenbitter.
Er stopft sich voll mit Futtermitteln
Und üppigen Spagettiplatten;
Zum Nachtisch gibt es Dattelsplitter.
So sitzt er an den Puddingpötten
Als quittensatter Butterbuddha.
Im Herbst graut sich der Schlotterwidder
Vor regennassem Schmuddelwetter,
Stapft sorgenvoll durch Schmaddermodder
In tristen Aschenputtelstädten.
Wenn steif im Sturm die Blätter knattern
Und ängstlich die Toilettenratten
Als erste von den Kuttern paddeln,
Dann flieht er zu den Hottentotten,
Und aus ist‘s mit dem Kuddelmuddel.
STIER
21. april - 20. mai
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