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Im Herzen eines uralten Waldes beginnt eine Reise zwischen Licht und Schatten. Als der geheimnisvolle Schattenbeschwörer die Kräfte der Dunkelheit entfesselt, stürzt er nicht nur sich selbst, sondern auch die Seelen der Verlorenen in Ketten. Doch der Nebelwald kennt seine eigenen Gesetze: Wer nach Macht greift, muss sich der Prüfung von Geist und Herz stellen. An der Seite der Lichtweberin Soilsiu, den drei rätselhaften Irrlichtern und dem flüsternden Baumgeist Griminval begibt er sich auf einen Pfad voller Magie, Mythen und Prüfungen. Alte Runen erwachen, Stimmen der Vergangenheit erheben sich, und das Schicksal des Waldes ruht in einem uralten Gleichgewicht – das leicht zerbrechen kann. Caolan und Soilsiu ist ein epischer Fantasyroman voller Mystik, dichter Atmosphäre und poetischer Sprache. Er verbindet die Tiefe alter Mythen mit der Intensität einer modernen Fantasy-Geschichte. Leserinnen und Leser erwartet eine Welt, in der Magie kein Geschenk, sondern eine Prüfung ist – und wahre Stärke nur aus Einsicht und Mitgefühl geboren wird. Für alle, die Fantasy mit Tiefe und Atmosphäre lieben – voller Waldgeister, Runen, Licht und Dunkelheit.
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Seitenzahl: 57
Veröffentlichungsjahr: 2025
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P. G. Baum
Caolan und Soilsiu
Eine Fantasy-Saga über Macht, Schuld und Erlösung
Impressum
Texte: © 2025 Copyright P. G. Baum
Umschlag:© 2025 Copyright P. G. Baum erstellt mit KI
Verantwortlich für den Inhalt:
P. G. Baum, In der Au 20, 51570 Windeck
Kontaktadresse nach EU-Produktsicherheitsverordnung:
Druck:epubli – ein Service der Neopubli GmbH
Köpenicker Straße 154a, 10997 Berlin
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Inhalt
✧༺ Prolog–Das Flüstern im Nebel ༻✧
✧༺ Der Ruf des Waldes ༻✧
✧༺ Die Seelenbindung ༻✧
✧༺ Die Prüfung des Baumes ༻✧
✧༺ Die Begegnung mit Soilsiu ༻✧
✧༺ Die Irrlichter ༻✧
✧༺ Kirvi-Spont, der Hirschgeist ༻✧
✧༺ Der Gesang der Steine ༻✧
✧༺ Die Prüfung der Erinnerung ༻✧
✧༺ Die Schwelle des Vertrauens ༻✧
✧༺ Der Aufstieg der Schatten ༻✧
✧༺ Der letzte Schwur ༻✧
✧༺ Epilog – Das Lied vom letzten Schwur ༻✧
✧༺ Charakterverzeichnis ༻✧
✧༺ Ortsverzeichnis ༻✧
✧༺ Magieverzeichnis ༻✧
Es heißt, der Wald sei älter als die Sterne, die über ihm wachen.Seine Wurzeln reichen tiefer als jedes Meer, seine Kronen ragen höher als die Wolken des Himmels. Er ist nicht bloß ein Ort, sondern ein Herzschlag – ein lebendiges Reich aus Erinnerung und Traum, in dem Zeit selbst wie Tau an den Blättern hängt.
Die Alten nannten ihn den Nebelwald.Andere fürchten seinen Namen und sprechen ihn nicht aus, als könne schon die Silbe die Schatten wecken, die in seinen Tiefen schlafen. Denn hier flüstert der Wind nicht nur durch Zweige – er trägt Stimmen, die nie geboren und doch niemals gestorben sind.
Es ist ein Reich der Schwelle:zwischen Licht und Finsternis, Leben und Tod, Macht und Untergang. Wer ihn betritt, tritt nicht nur in ein Geflecht aus Bäumen, sondern in ein Geflecht aus Schicksal.
Und so erzählt die alte Sage von einem Mann, dessen Mantel schwärzer war als die Nacht, und dessen Augen das Verlangen nach Macht brannten. Er trat in den Wald, getragen von Sehnsucht, geblendet von der Verlockung, Herr der Schatten zu werden. Doch Schatten haben kein Herz, sie schenken keine Gnade.
Die Barden aber singen auch von Soilsiu, der Lichtweberin – Hüterin der Balance, Tochter der Klarheit, Trägerin des Lichts. Sie ging ihm entgegen, nicht mit Schwert und Schild, sondern mit der reinen Kraft des Mitleids und der Wahrheit.
Und sie erzählen von Prüfungen: von Geistern, die gefesselt wurden, von Irrlichtern, die Rätsel sprachen, von einem Hirsch, der älter ist als jede Sprache der Menschen, und von einem Kampf, der nicht mit Klingen entschieden wurde – sondern mit der Wahl zwischen Herz und Dunkelheit.
So beginnt die Chronik des Nebelwaldes.Ein Lied von Schatten und von Licht, von Schuld und von Vergebung, von der Macht, die im Inneren eines jeden ruht.
Und während der Nebel sich hebt, beginnt die Geschichte zu atmen –leise, wie das Flüstern im Wind, das von uralten Tagen kündet.
Die Nacht lag schwer auf den Hügeln, und der Himmel spannte sich wie ein purpurner Schleier voller glimmender Sterne über das Land. Der Wind trug den Geruch von feuchtem Laub und fernem Regen, während im Osten der große Wald, der in den Chroniken nur Eldrowa genannt wurde, seine dunklen Schatten über die Lichtung warf. Kein Mensch wagte es, in diesen Forst zu gehen, außer in alten Geschichten – und selbst dort sprachen die Erzähler nur mit gesenkter Stimme von den Gefahren, die in den Wurzeln und Kronen lebten.
Doch in dieser Nacht trat ein Mann an die Schwelle der Bäume.
Sein Mantel war von schwarzer Wolle gewebt, schwer von Regen und Zeit, und die Kapuze verbarg ein Gesicht, das tiefer gezeichnet war, als sein Alter vermuten ließ. Die Augen – grau wie Asche, doch mit einem Funken, der wie ein heimliches Feuer glomm – richteten sich auf die Finsternis zwischen den Stämmen. Man nannte ihn in den Dörfern Caolan, den Schattenbeschwörer, und schon die Kinder mieden es, seinen Namen laut auszusprechen.
Doch was sie nicht wussten: Er war nicht von Grund auf böse. Vielmehr trieb ihn eine Leere, ein Hunger nach Bedeutung, der aus einem Schmerz geboren war, den er nie überwunden hatte. Einst war er ein Heiler, ein Schüler alter Runen, doch der Verlust seiner Schwester – von einer Krankheit geraubt, die kein Licht bannen konnte – hatte in ihm eine Flamme entzündet, die er seither nicht mehr löschen konnte: die Sehnsucht nach Macht, groß genug, um den Tod selbst zu überwinden.
Mit jedem Schritt, den er in den Wald setzte, schien die Welt zu lauschen. Zweige knackten, als wollten sie warnen, Wurzeln griffen nach seinen Stiefeln, und irgendwo in der Ferne rief eine Eule, deren Schrei wie eine Mahnung klang. Doch er ließ sich nicht aufhalten. Sein Herz schlug im Takt eines inneren Liedes, das nur er hören konnte – eine Melodie aus Schatten, die ihn rief, seit Wochen, seit Monaten, seit Jahren vielleicht.
Er erreichte eine kleine Senke, in deren Mitte ein alter Steinkreis lag, überwuchert von Moos. Niemand konnte sagen, wer ihn einst errichtet hatte – vielleicht Druiden, vielleicht Wesen, die älter waren als das Menschengeschlecht. Zwischen den Steinen hing der Nebel schwer, fast als sei er lebendig, und bewegte sich mit dem Atem des Mannes, als lausche er seinen Gedanken.
Dort, im Herzen des Kreises, hob er seine Hände. Worte, alt wie die Erde, rollten von seinen Lippen, und mit jedem Laut schien die Luft kälter zu werden.
„Ich rufe euch, Schatten jenseits der Zeit.Ich rufe euch, Stimmen, die im Dunkel wohnen.Kommt zu mir, mit eurer Macht –öffnet die Tore, entfacht die Flammen.“
Seine Stimme war fest, doch in seinen Augen flackerte etwas, das er selbst nicht bemerkte: Angst. Denn so sehr er Macht begehrte, so wusste er doch, dass er die Kontrolle verlieren konnte.
Und tatsächlich – der Nebel begann sich zu bewegen. Erst nur leicht, dann wie von unsichtbaren Händen gepeitscht. Schatten formten sich zwischen den Steinen, Gestalten ohne klare Konturen, wie Schemen aus Traum und Nacht. Manche wirkten menschlich, andere tierhaft, andere waren nichts als Augen in Dunkelheit.
Ein Wispern erhob sich, leise zuerst, dann lauter, vielstimmig, wie ein Chor der Vergessenen:„Wir hören dich … wir kommen …“