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Eine besondere Weihnachtsgeschichte Eines Morgens nach einem schrecklichen Sturm kurz vor Weihnachten 1888 wachen Caroline und ihre Schwester auf und finden ... ungeheuren Reichtum. Jedenfalls muss ihnen das so vorkommen als Kinder armer Leute. Dieses verlockende göttliche Angebot muss genutzt werden, meinte auch ihre Mutter. So entwickelt sich eine große Hoffnung zu einem spannendes Kindheitsabenteuer. Wir erfahren einiges über das Leben armer Landbewohner in einem Landstrich, in dem heute viele Leute ihren Urlaub verbringen.
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Seitenzahl: 28
Veröffentlichungsjahr: 2025
Manche Urlauber werden es kennen: Wenn sie von der Autobahn kommend Richtung Port Leucate fahren, so geht es nach dem Kreisverkehr bei Leucate Village ein Stück am Étang entlang, wie die vom Meer abgetrennten großen Salzseen heißen, um dann über eine hohe Brücke einen Wasserlauf zu überqueren, der das links liegende Meer mit dem Étang rechts verbindet. Beiderseits dieser Grau (gesprochen gro) genannten Gewässerverbindung sieht man kleine Baracken und oft sehr viele Autos. Denn hierher ins Centre Ostréicole, ins Austernzentrum von Leucate, kommen die Leute aus der ganzen Umgebung, oft mehr als hundert Kilometer weit, um an den Tischen vor den kleinen Lokalen Austern zu schlürfen oder anderes Meeresgetier zu genießen wie verschiedene Muschelarten, Seeigel, Garnelen und andere Schalentiere oder zum Mitnehmen für die heimische Küche zu kaufen. Eines dieser Verkaufslokale trägt den seltsamen Namen „Les Oranges de la Mer“ , was man auch ohne Französisch-Kenntnisse versteht. Es gibt hier alle möglichen sogenannten Meeresfrüchte, aber Meeresapfelsinen? Was soll das sein?
Welche fast märchenhafte, aber wahre Geschichte sich hinter dieser Bezeichnung verbirgt, das will ich euch hier erzählen.
Caroline lag hellwach in ihrem Bett, der Sturm heulte und rüttelte an der Hütte, dass sich die Wände bogen. Das Dach ächzte und stöhnte, man musste befürchten, dass es sich hob. Der Wind trug große Mengen an Sand herbei und warf sie auf das Dach. Das Meer tobte und grollte laut und beängstigend. Die kleine Trésile hatte sich eng an ihre große Schwester gekuschelt und schlief trotz des Unwetters fest.
Caroline erinnerte sich, dass sie selbst, wie heute Trésile bei ihr, in solchen Nächten im Bett ihrer Mutter Joséphine Zuflucht gesucht hatte. Mit ihrer Körperwärme, dem vertrauten Geruch und ihrer Stimme gelang es ihr, die Tochter zu beruhigen. Jetzt war die Mutter oft von der anstrengenden Tagesarbeit erschöpft und genervt. So hing Trésile umso mehr an der Achtzehnjährigen.
Der heftige Sturm hatte die Insel nun bereits zwei Tage und Nächte isoliert. Das war nichts Ungewöhnliches, schließlich wohnte die Familie Montestruc mit einigen anderen Familien außerhalb des Dorfes Leucate, auf der engen Sandzunge zwischen dem Meer und dem Étang, der sogenannten Corrège. Oder eben auf der Insel, wie die Dorfbewohner, die Leucatois, zu sagen pflegten. Diese Sandzunge, die durch Sandanschwemmungen über die Jahrhunderte entstanden ist, ist im Norden und Süden durch je einen schmalen Wasserlauf, einen Grau, begrenzt, die das Meer und den Étang verbinden. Wenn der Nordwestwind, die Tramontane, heftig blies, dann vereinigte er die Landzunge mit dem Rest der Gemeinde, weil der Wasserstand niedrig war und kein echtes Hindernis mehr bildete. Der Marin allerdings, der Wind vom Meer her, flutete die beiden Grau und vereinigte Étang und Meer wie in historischen Vorzeiten. Das war sehr erfreulich für die Fischer, weil auf diesem Wege viele Fische in den Étang gelangten. Für die Bewohner der Insel brachte dies aber einige Unannehmlichkeiten. So konnten zum Beispiel ihre Vorräte an Brot schnell aufgebraucht sein, ohne dass sie gute Möglickeiten für den Nachschub hatten.
