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Der Inhaber einer Baumeisterfirma ist hoch verschuldet. Er fordert ungerechtfertigte Guthaben ein und stopft mit diesen Geldern Löchern. Dies führt dazu, dass die an einem Bauobjekt beteiligten Unternehmen keine Zahlungen erhalten. Sie sind demnach gezwungen ein Bauhandwerkerpfand eintragen zu lassen. Das Verhalten des Konkursiten bringt viele Unternehmen in arge Bedrängnis. Auch schuldet er diversen Etablissements viel Geld. Dann wird er und sein Vater getötet und Rico Monn muss diesen brisanten Fall lösen.
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Seitenzahl: 130
Veröffentlichungsjahr: 2024
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1 Sophies neue Anstellung
2 Ein neuer Auftrag für Monn
3 Die Bauherrschaft
4 Der tote Unternehmer
5 Keine Spur
6 Besuch im Puff
7 Sophies Glück
8 Weitere Recherche
9 Ratlosigkeit
10 Unter Verdacht
11 Unschuldig im Gefängnis
12 Monn wird fündig
13 Sex als Mittel zum Zweck
14 Rapport an Monn und Engel
15 Rückblende
16 Sein unverhoffter Tod
17 Marco weiss etwas
18 Verrat
19 Irina und Cherry werden verhaftet
Lektorat + Manuskriptbearbeitung:
Helen Gysin, Uster
Sophie war glücklich, dass sie Rolfs Frau werden durfte.
Sie fühlte sich bei ihm geborgen und sicher. Was sie aber störte, war, dass sie täglich von Zürich nach Basel fahren musste. Da sie bei Rolf in der kleinen Wohnung lebte, dies auch gerne tat, musste sie sich trotzdem jeden Tag aufraffen, um pünktlich auf dem Zug zu sein.
Dies nervte sie gewaltig. Sie besprach mit Rolf, ob er einverstanden wäre eine grössere Wohnung zu suchen.
Sie würde dann auch ihren Job wechseln. Sie hörte von einer Kollegin, dass bei der Staatsanwaltschaft Zürich eine Stelle frei würde. Sie würde sich um diese Stelle bewerben. Natürlich würden all ihre Kollegen meinen, dass es sich um einen Rückschritt handeln würde, aber wer bei der Staatsanwaltschaft Zürich arbeitete, musste sich gegenüber der Bundesanwaltschaft nicht schämen.
Rolf war mit dem Vorschlag einverstanden. Auch er empfand seine kleine Wohnung für zwei Personen zu eng. Er nahm sein I-Pad zur Hand und suchte via der App Homegate nach einer geeigneten Wohnung.
„Wir haben Glück, dass wir beide einen sehr guten Verdienst haben. So können wir tatsächlich eine Wohnung finden, trotz der Wohnungsknappheit, müssen einfach viel für Miete einsetzen.“
Er zeigte Sophie ein Wohnungsinserat im ruhigen Kreis 6, an der Scheuchzerstrasse 40. Er kannte die Adresse.
Es war ein altes Mehrfamilienhaus mit einem Aussehen, wie ein Engadinerhaus. Mit Ornamenten an den Fassaden, entsprechenden Fensterläden und Rundglaspanoramafenstern beim Erker. Es war ein sehr stilvolles Gebäude. Sophie kannte es nicht und schlug deshalb vor, sogleich eine Aussenbesichtigung zu machen. Sie war aufgeregt und freute sich, dass Rolf sie in dieser Weise unterstützte.
Sie liefen rund um das Gebäude. Betrachtete jedes Detail. Beide lächelten und waren sich sofort einig, sich um die Wohnung zu bewerben.
Sophie und Rolf sassen gegenüber dem Besitzer der Liegenschaft an einem bescheidenen Tisch. Kein grosser Tisch, auch kein besonders schöner Tisch. Auch fanden sie, dass das Büro des Vermieters sehr bescheiden eingerichtet war. Der Eigentümer, Herr Egli, war ein älterer Mann, so um die 75 Jahre alt. Ein sympathischer Mensch mit einem lieblichen Lächeln. Sie waren beide froh, dass der Eigentümer eine Privatperson und keine grosse Verwaltung war.
Sie freuten sich, die Wohnung erhalten zu haben und bedankten sich bei Vermieter sehr höflich. Sophie hatte zudem vorgeschlagen, ihm zum Dank eine Flasche Wein mitzubringen.
Auf die Frage, ab wann sie dann die Wohnung beziehen dürften, meinte der Vermieter, dass die Wohnung frei wäre und sie per sofort einziehen könnte. Beide freuten sich sehr und gaben ihre Zustimmung. Dass die kleine Wohnung von Rolf zuerst noch gekündigt werden muss, war ihnen egal.
„Das werde ich sofort machen“, meinte Rolf.
Sophie war sehr glücklich. Irgendwie glaubte sie, dass das Schicksal es gut mit ihr meinte. Sie sass im Personalbüro und unterzeichnete ihren neuen Arbeitsvertrag.
Sie war von nun an Staatsanwältin des Kantons Zürich.
Die Staatsanwaltschaft gliedert sich in 8 Einheiten, wobei sie in der Abteilung Gewaltkriminalität angestellt war. Ihr Arbeitsbeginn war am kommenden Ersten des folgenden Monats. Sie konnte dies mit ihrem früheren Arbeitgeber sehr gut regeln, da eine Nachfolgerin für sie bereits eingestellt war. Alles schien reibungslos zu laufen. Sie faltete das Schriftstück, legte es in ein Kuvert und verabschiedete sich mit einem Lächeln.
Sie stand am Strassenrand, zückte ihr Mobiltelefon und orderte einen Uber. Dann telefonierte sie mit Rico Monn.
Sie wollte ihn über die Neuigkeiten informieren und dass er nun als Ermittler für die Staatsanwaltschaft Zürich tätig werden würde. Monn war begeistert und gratulierte ihr zu ihrem Erfolg. Gleichzeitig lud er sie und ihren Mann zu einem Abendessen ein. Er wollte die Neuigkeiten und ihre Heirat mit Rolf nachfeiern. Sophie nahm die Einladung gerne an. Sie verabredeten sich auf Freitag Abend ins Restaurant KREIS 6.
„Da kann ich von nun an öfters hingehen. Ich wohne keine 100 Meter vom Restaurant entfernt, an der Scheuchzerstrasse“, sagte Sophie zu Rico.
Dieser fand auch diese Nachricht toll.
„Es scheint gerade super für dich zu laufen. Ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit.“
Die Baustelle ist top organisiert und die Bauarbeiten laufen wie geplant ineinander. Die Baumeisterfirma ist mit 15 Personen vor Ort und arbeitet sauber und korrekt.
Der Inhaber dieser Firma sass am Tisch zusammen mit den Architekten und sie besprachen die laufenden Details.
Das Verhältnis zwischen Unternehmer und Architekt war ausgezeichnet. Basierend auf dem zwischenmenschlichen Vertrauen, bat der Unternehmer den Architekten um eine weitere, hohe Akontozahlung. Da die Arbeiten auf dem Bau zügig vorangingen, sah der Architekt keinen Grund ihm diese Zahlung zu verweigern.
Dankbar wegen der Zahlungszusage, lud der Inhaber den Architekten und seine Frau ein, als seine Gäste am Jazzfestival in der Stadt Sursee LU teilzunehmen. Die Übernachtung sei ebenfalls inklusive. Das ganze Wochenende wäre offeriert. Er als geachteter Unternehmer der in Sursee LU einen hervorragenden Ruf geniesst, sei Hauptsponsor deses Festivals und er würde diverse Kunden einladen.
Der Architekt nahm diese Einladung an und meinte, dass er das noch mit seiner Frau besprechen müsse und ihm Bescheid gäbe.
Der Architekt leitete die Akontozahlung an die Bank weiter, sodass der Unternehmer diese am nächsten Tag erhielt.
Zusammengerechnet wurden dem Unternehmer bis zum jetzigen Baustand 4.2 Millionen überwiesen. Von einer Auftragssumme ausgehend von 5.4 Millionen.
Dies war nicht ungewöhnlich, war der Arbeitsfortschritt nachweisbar und auch ersichtlich.
Doch eines Tages stellte die Bauleitung fest, dass kein Personal mehr auf der Baustelle war. Sie telefonierte dem Unternehmer und dieser sagte, dass sie einen Betriebsausflug machen würden und darum niemand auf der Baustelle war. Diese Erklärung klang einleuchtend.
Nachdem aber am kommenden Tag immer noch niemand auf der Baustelle arbeitete und der Unternehmer telefonisch nicht erreichbar war, wurde die Bauleitung etwas stutzig. Nach mehrfachen Versuchen, sowohl auf dem Mobilephone, als auch auf dem Betriebstelefon und niemand erreichbar war, wurde die Bauherrschaft, die Bauleitung und der Architekt skeptisch. Dieses Verhalten war für diese Firma unüblich.
Nach vier Tagen rief der Unternehmer den Architekten an und orientierte ihn, dass das gesamte Personal nicht mehr arbeiten würde, da sie keinen Lohn mehr erhalten hätten. Er fragte an, ob er nochmals eine Aktontozahlung erhalten dürfte. Diese würde ihm helfen, seinen Liquiditäsengpass zu lösen. Ein anderer Grosskunde hätte ihm eine hohe Zahlung nicht geleistet, worum er nun zuwenig flüssige Mittel hätte, den Betrieb aufrecht zu halten.
Da seine Erklärungen alle einleuchtend klangen und der Architekt dem Unternehmer immer noch vertraute, meinte er, er würde mit der Bauherrschaft über eine kurzfristige, weitere Zahlung reden.
Unterdessen rief eine Betonfirma den Architekten an und berichtete ihm, dass sie seit Monaten ihre Betonlieferungen nicht mehr bezahlt bekämen und dementsprechend nur noch gegen bar liefern können.
Das war doch sehr überraschend. Aber dieser Anruf öffnete dem Architekten die Augen. Da er so eine Erfahrung schon einmal an einer anderen Baustelle gemacht hatte, wurde er nun misstrauischer. Er begann sämtliche Zulieferanten und Unterakkordanten der Baumeisterfirma zu kontaktieren.
Für ihn waren die Antworten kaum zu glauben. Die Baumeisterfirma, beziehungsweise der Inhaber log ihn brandschwarz an. Seit über einem halben Jahr bezahlte er für die betreffende Baustelle keine Rechnung von Zulieferanten und Subunternehmern mehr. Diese hatten ihm immer noch Material geliefert, weil sie das Unternehmen seit Jahren kannten. Auch denen hatte er die gleiche Lüge, das Ausbleiben der Zahlung von einem Grossauftrag, aufgetischt. Und auch sie sind ihm auf den Leim gegangen.
Fakt war, dass der Baumeister über 3 Millionen Schulden bei Zulieferanten und Subunternehmern wie Eisenleger, Schaler und Maurerakkordanten hatte.
Die Gesetzgebung ist in diesen Belangen klar auf der Seite des Handwerker oder des Lieferanten. Seine Arbeitsleistung und Lieferungen sind geschützt. Dieser Schutz berechtigt diese Firmen, dass sie mittels einem Eintrag im Grundbuchamt, ihre Forderungen eintreiben können. Das heisst, diese Beträge werden vor anderen Gläubigern durch einen Schuldbrief auf dem Grundstück gesichert. Will nun die Bauherrschaft Objekte aus der Bebauung verkaufen, kann sie das nur machen, wenn sie den Schuldbriefbetrag ablöst und den Zulieferer oder Handwerker bezahlt. Dies bedeutet, dass alle Zahlungen die man dem ausführenden Handwerkerunternehmen geleistet hatte, welche nicht für dieses Projekt verwendet wurden, nochmals bezahlen muss und zwar an die Betrogenen direkt. Damit erlischt das eingetragene Bauhandwerkerpfand. Die Bauherrschaft erfährt somit einen riesigen Schaden durch Doppelzahlungen.
Im vorliegenden Fall waren dies 3‘052’000.
Ob das überhaupt möglich war, musste zuerst mit den Banken abgeklärt werden. Auf jeden Fall konnte klar festgehalten werden, dass die kalkulierte Projektrendite bei unternull lag.
Alle Bemühungen des Architekten mit dem fehlbaren Unternehmer in Kontakt zu treten, blieben erfolglos.
Der Architekt bekam von einem Freund eine Schweizer Tageszeitung. Auf der Titelseite wurde über diesen Unternehmer berichtet. Seine Firma war im Konkurs und über 70 Angestellte bekamen für mehrere Monate keinen Lohn und standen auf der Strasse.
Was aber sehr speziell erschien, war die Tatsache, dass der Eigentümer neu in der Karibik leben würde und alles sich selbst überlassen hatte. Zudem hätte er das meiste des Geldes in Freudenhäusern verbraten. Mit Kunden und Freunden, die er stets zu diesen Besuchen eingeladen hatte. Damit stand fest, dass es wohl unmöglich war das Geld wieder zu bekommen. Auch die Gerichte könnten hier wohl nichts machen. Alles in allem ein tragischer Verlust!
Die Bauherrschaft des Projektes war eine Immobilienfirma mit drei Partnern. Anlässlich einer Verwaltungsratsbesprechung musste festgehalten werden, dass keiner der beteiligten Partner und auch alle zusammen in der Lage waren, den Fehlbetrag aufzubringen. Auch wenn ein kalkulierter Projektgewinn von 600’000 noch in Abzug gebracht werden konnte, waren es dennoch 2.4
Millionen Schulden. Auch die finanzierende Bank war nicht bereit, den Fehlbetrag mitzutragen. Es blieb also nichts anderes übrig, als auch diese Firma in Konkurs zu schicken. Die drei Partner beschlossen somit die Bilanz beim Konkursrichter zu deponieren.
Da das ganze Desaster einerseits mit sehr grossen finanziellen Verlusten, aber auch Prestigeverlust und persönlichen Einschränkungen verbunden war, sahen die drei nur eine Möglichkeit. Sie wollten gerichtlich gegen den Unternehmer vorgehen. Allenfalls auch gegen seine Familie.
Nach Konsultation des Firmenanwaltes war dieses Vorgehen ebenfalls nicht möglich. Es entstand eine ohnmächtige Stimmung. Einer der Partner äusserte zum Spass eine Idee, indem er meinte, wir könnten doch einen Killer in die Karibik schicken, der das Problem lösen würde. Nicht das Geld, das bekämen sie sicher nicht wieder. Aber die Genugtuung, dass der Verursacher dafür büssen müsste. Was aber anfänglich belächelt wurde, schien nun konkret zu werden.
Unterdessen hatten sie vom Firmenanwalt erfahren, dass der Inhaber des konkursiten Unternehmens wieder in der Schweiz war. Sie beschlossen die Idee, mit dem Killer näher zu betrachten. Da alle drei, so etwas noch nie in Erwägung gezogen hatten und demnach auch nicht wussten, wie man es organisieren sollte.
Der jüngste der Partner offerierte, dass er sich darum kümmern würde. Sollte ein solcher Weg möglich werden, könne man immer noch abblasen.
Seine guten Beziehungen zu serbischen Handwerkern nutzte er aus und flog zu einem seiner Freunde nach Belgrad. Dessen Tochter feierte zu diesem Zeitpunkt ihre Hochzeit. Es war ein berauschendes Fest. Darum konnte er nicht intensiv über sein Anliegen sprechen.
Sein serbischer Freund lud ihn aber ein, ein paar Tage länger bei ihm zu bleiben, dann könnten sie alles besprechen.
Architekt Mosimann genoss die Feierlichkeiten, vorallem aber den selbstgebrannten Slivovic. Dieser führte Mosimann fast zur Bewusstlosigkeit. Sein Freund half ihm beim Gehen und lachte über den Zustand seines Kameraden. Übergeben musste er sich jedoch nicht und der Freund meinte, dass dies an der Qualität des Stoffes lag.
Am anderen Tag wachte Mosimann erst gegen 8.00 Uhr auf, aber fühlte sich frisch. Auch Kopfschmerzen hatte er keine. Nun glaubte er dem Freund, dass das Getränke eine gute Qualität hatte.
Sie trafen sich im Esszimmer des Freundes. Dieser hatte bereits alles für ein generöses Frühstück vorbereitet. Mosimann bedankte sich und setzte sich neben die Frau des Hauses.
„Das ist ja ein herrliches Frühstück, vielen Dank.“
Die Frau lächelte höflich und füllte seine Tasse mit einem gut riechenden Kaffee. Dieser war stark, aber gut im Geschmack.
Nach einer kurzen Weile verabschiedete sich die Frau des Freundes und sie waren alleine.
„Nun können wir reden. Was kann ich für dich tun?“ Der Architekt erzählte die ganze Geschichte betreffend dem hohen Verlust. Auch die Tatsache, dass sie wohl die Investmentfirma in den Konkurs schicken müssten, verheimlichte er nicht.
Der Freund war fassungslos und bedauerte die Umstände. Er kannte Mosimann schon sehr lange und er wusste, dass er stets gute und rentable Geschäfte gemacht hatte. Dass so etwas passieren konnte, war unbegreiflich.
„Und was meinst du, kann ich dann für euch tun?“
„Ich getrau es mich fast nicht zu sagen. Ich wollte dich fragen, ob du jemanden kennst, der diesen Halunken gegen Bezahlung umbringen würde.“
Seinem Freund stockte der Atem und er sah den Architekten fragend an.
„Wie kommst du darauf, dass ich solche Möglichkeiten hätte. Wieso wollt ihr einen Mord in Auftrag geben?“
„Wir, das heisst die Bauherrschaft, das sind insgesamt mit mir drei Personen, wollen für den Ärger, der uns gemacht wurde und den riesigen Verlust den wir einfahren müssen Gerechtigkeit!“ Der Freund wurde still und Gedanken versunken. Er überlegte sich, was er von diesem Wunsch halten musste.
Nachdem auch Mosimann kein Wort mehr sagte und abwartend den Freund ansah, versuchte dieser, das Gespräch wieder aufzunehmen.
„Ich muss sagen, dass ich über deine Anfrage mehr als erstaunt bin. Trotzdem werde ich einige Telefonate machen und mal schauen, ob ich dir allenfalls helfen kann.“
Der Freund sagte dies nicht mit Enthusiasmus, sondern eher mit einem beklemmenden Gefühl. Trotzdem wollte er für seinen Freund da sein.
Mosimann war überglücklich, dass sein Freund bereit war, einige Telefonate zu machen und bedankte sich überschwänglich.
Ein paar Tage später rief der Freund Mossmann zu sich ins Wohnzimmer. Er wolle mit ihm reden. Die vergangenen Tage hatte er sich nicht mit ihm getroffen. Er wollte seine Ruhe haben.
„Nun, mein Lieber, ich wurde fündig. Ich habe im ganzen Umfeld herumtelefoniert. Es war äusserst schwierig, das Thema anzusprechen. Es soll ja nichts auf mich zurückkommen.“
„Ich will ja nicht, dass du in die Sache hinein gezogen wirst, aber ich kenne sonst niemanden, der in diesen Kreisen Bekannte hat.“
„Das ist sehr rassistisch, aber ich verzeihe dir, weil ich weiss wie das gemeint hast:“
„Also es geht folgender Massen vor sich: Mein Bekannter ist nicht selbst der Mann, aber er kennt einen, der in diesem Geschäft tätig ist. Wir werden uns zuerst mit meinem Bekannten treffen. Du kannst dein Anliegen bei ihm deponieren. Er wird dann den Kontakt zu der betreffenden Person aufnehmen. Du und ich werden diesen Mann nie kennenlernen.“
„Wann treffen wir deinen Bekannten?“
Der Freund hatte einen Termin auf den folgenden Morgen vereinbart. Er meinte Mossmann und er sollten um 09.00 abfahren. Die Fahrt zu ihm würde etwa 2.5 Stunden dauern.
Mosimann stellte fest, dass sein Freund seit er sein Anliegen unterbreitet hatte, sehr reserviert war. Er glaubte, dass es wohl ein Fehler war, ihn zu fragen. Trotzdem war er froh, um die Unterstützung.
Sie fuhren auf einen Bauernhof. Abgelegen von der Zivilistation, weit und breit keine Nachbarn. Das Anwesen bestand aus 4 Häusern. Nur eines der Häuser war ein Wohnhaus. Die anderen konnte der Architekt nicht einordnen. Sie sahen aus, als wären sie Lagerhäuser, aber es waren keine.