Das Geburtstagsgeschenk – und drei andere erotische Erika Lust-Geschichten - Sarah Skov - E-Book

Das Geburtstagsgeschenk – und drei andere erotische Erika Lust-Geschichten E-Book

Sarah Skov

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  • Herausgeber: LUST
  • Kategorie: Erotik
  • Serie: LUST
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2020
Beschreibung

Dreißig Jahre alt, frisch geschieden und so gut wie pleite – für Jules kommt es derzeit knüppeldick. Doch sie ist auch Single und bereit für neue Abenteuer. Als sie zu ihrem Geburtstag von ihren Freunden eine Nacht mit einem Unbekannten geschenkt bekommt, willigt Jules ein. Es wird aufregend, prickelnd und Jules erwartet eine Nacht mit fantastischem Sex – doch kann sie ihre Gefühle gegenüber dem Unbekannten wirklich ausschalten?Die Sammlung von Kurzgeschichten enthält: Das Geburtstagsgeschenk, Seeräuber Jenny, Lieber Schwager und Fass mich an, nicht die Kunst.Die Novelle wurde in Kooperation mit der schwedischen Filmproduzentin Erika Lust herausgegeben. Ihr Ziel ist es, die menschliche Natur und ihre Vielfältigkeit durch Erzählungen über Leidenschaft, Intimität, Liebe und Lust zu schildern. Dabei mischt sie spannende Geschichten mit erotischen Komödien.-

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Seitenzahl: 74

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Das Geburtstagsgeschenk – und drei andere erotische Erika Lust-Geschichten

 

Lust

Das Geburtstagsgeschenk– und drei andere erotische Erika Lust-Geschichten Seeräuber Jenny

Lieber Schwager

Fass mich an, nicht die Kunst

Coverbild-Illustration: ShuttersctockCopyright © 2018, 2020 LUST All rights reserved ISBN: 9788726744262

 

1. Ebook-Auflage, 2020 Format: EPUB 3.0

 

Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für andere als persönliche Nutzung ist nur nachAbsprache mit LUST gestattet.

Eines warmen Sommerabends im Café Klimt…

Das Geburtstagsgeschenk

Linda G.

„Julie, was…“ Marianne wird von einem laut aufheulenden Motorrad unterbrochen. Mein Blick schießt sofort in die Richtung des Lärms, meine Faszination für schnelle Maschinen ist schließlich kein Geheimnis. Doch merkwürdigerweise werde ich diesmal nicht von dem grünen Blitz, der nun wenige Meter entfernt anhält, sondern von seinem Fahrer angezogen. Eine unerklärliche Kraft bauscht sich in mir auf. Ich kann meine Augen einfach nicht von dem Typen in der engen Lederkleidung nehmen.

Er setzt die Füße auf den Boden und schaltet den Motor aus. Als er den Helm abnimmt und sein helles, schulterlanges Haar zurechtschüttelt, ist es um mich geschehen. Ein Schauer läuft mir über den Rücken und als ich kann dem Drang nicht länger widerstehen kann, hebe ich ohne zu zögern den Blick. Der Augenkontakt trifft mich wie ein elektrischer Schlag, der seine Wellen durch meinen ganzen Körper schickt.

Ich vergesse vollkommen zu atmen und ringe erst nach Luft, als meine Lunge zu protestieren beginnt.

Als Mr. Sexy bemerkt, welche Wirkung er auf mich hat, heben sich seine Lippen zu einem Lächeln, das meinen Puls in die Höhe jagt. Ohne den intensiven Blick von mir zu lösen, öffnet er unerträglich langsam den Reißverschluss seines Lederanzugs und entblößt seinen Brustkorb. Mein Mund wird staubtrocken. Als wollte er all das noch schlimmer machen, zerrt er an den Ärmeln und schnell ist sein ganzer Oberkörper frei. Der Schweiß glänzt in der Sonne. Meine Brustwarzen sträuben sich und plötzlich wird mir peinlich bewusst, dass allein sein Anblick das Begehren in meinem Unterleib zum Leben erweckt hat.

„Hallooo, Julie“, ruft Simone und reißt mich damit jäh zurück in die Wirklichkeit. Jetzt, wo der Zauber gebrochen ist, kann ich wieder normal atmen.

„Wieder zu Hause?“

„Sorry, was hast du gesagt?“ Ich widme meine Aufmerksamkeit wieder meinen Freunden, die wissend lächeln. Ich erröte und nehme schnell einen großen Schluck kühlen Weißwein, der das trockene Gefühl im Hals augenblicklich lindert.

„Ich wollte nur wissen, wie es bei dir und Søren läuft.“ Die Worte meiner Freundin lassen alle guten Gefühle verschwinden und ersetzen sie mit Traurigkeit und einem bitteren Geschmack im Mund.

„Es ist vorbei. Die Scheidung kann gar nicht schnell genug gehen“, antworte ich und beiße die Zähne zusammen um die Tränen fernzuhalten. Der Gedanke an das Verhalten meines Ex-Mannes wiegt schwer auf meiner Brust. „Ihr wisst ja, dass ich eine dunkle Vorahnung hatte, aber gestern hat sich mein Verdacht bestätigt. Er hat zugegeben, dass seine Affäre schon seit… lasst mich kurz nachrechnen…“, ich halte ein paar Sekunden inne, drücke den Finger auf die Lippen, ehe die Worte aus mir heraussprudeln. „… seit verdammten zwei Jahren läuft!“

Meine drei treuen Seelen reagieren wie aus einem Munde.

„Wo ist das Schwein? Dem verpasse ich einen Denkzettel, verdammte Scheiße“, knurrt Patrick und stößt im Aufstehen seinen Stuhl um. Ich schaue ihn flehend an, unsere stumme Unterhaltung läuft darauf hinaus, dass er sich widerwillig schnaubend zurück auf seinen Stuhl fallen lässt.

„Ich meine es ernst, Jules.“ Seine Augen funkeln bedrohlich, aber auch das kann seine Hingabe nicht verbergen. Ich lächle ihn an und blinzele eine verirrte Träne weg.

„Wie kann er nur?“ Marianne stellt genau die Frage, die ich mir bereits tausend Mal gestellt habe. Blankes Entsetzen steht ihr ins Gesicht geschrieben.

Mein Herz macht vor lauter Dankbarkeit einen Hüpfer. Ohne meine Freunde würde ich das niemals überstehen.

 

Ich verliere mich in düsteren Gedanken. Er hatte genug Gelegenheiten, mich zu verlassen. Warum wollte er zur Eheberatung gehen, wenn er doch sowieso eine andere gefickt hat?

„Was für ein Idiot“, schimpft Simone und nimmt meine Hand. Ihre gekränkte Stimme holt mich zurück ins Café Klimt. Sie hat die Augen zu Schlitzen verengt, doch hinter der Wut erahne ich den Schmerz. Erst vor kurzem hat sie das gleiche mit ihrem Ex-Freund durchgemacht.

Ich erzähle, wie mich die letzten Tage ausgelaugt haben.

„Der Arsch ist mit seiner neuen Freundin zusammengezogen. Hat nur seine Klamotten mitgenommen, also habe ich den Rest in den Keller geworfen.“ Ich leere das Weinglas in einem Zug.

„Dann habe ich mit einem Anwalt gesprochen. Er soll alles regeln, zwischen Søren und mir gibt es nichts mehr zu reden.“ Ich atme tief ein, blinzle fieberhaft, trotzdem rinnt eine einzelne Träne meine Wange hinab. Es tut unweigerlich weh, dass mich der Mann, dem ich voll und ganz vertraut habe, derart im Stich gelassen hat.

„Es ist ja nicht mal, weil ich das Arschloch vermisse, aber mein ganzes Leben bricht gerade einfach direkt vor meinen Augen zusammen.“

Die anderen nicken verständnisvoll. Jedoch bin ich längst nicht am Ende meiner Gedankenoffenbarung angelangt.

„Mein Geld reicht nicht, um den Master abzuschließen und ich habe keinen blassen Schimmer, was ich jetzt tun soll. Ich fühle mich schrecklich in der Wohnung, die wir fünf Jahre lang geteilt haben. Was, wenn sie es auch in unserem Bett getrieben haben?“

Ich verziehe das Gesicht und leere wieder mein Glas, das Marianne gerade erst aufgefüllt hat. Der Kloß im Hals wächst, die Aussichtslosigkeit bricht auf mich ein.

„Leg mal ´ne andere Platte auf, Jules. Wir bekommen dich schon wieder hin“, sagt Patrick wild entschlossen.

Meine Freunde sind wirklich die besten und der restliche Abend verdrängt die dunklen Gedanken für eine Weile.

Drei Monate später…

Dreißig Jahre alt, frisch geschieden und so gut wie pleite. Jepp, das bin ich und deswegen habe ich nicht die geringste Lust meinen Geburtstag zu feiern. Simone, Marianne und Patrick weigern sich hingegen mich allein in der Wohnung sitzen zu lassen.

„Du kommst mit in die Stadt. Wir haben eine Überraschung für dich, und wag es ja nicht daheim zu bleiben!“ Patricks Drohung hallt in meinem Kopf wider und lässt mich ein kleines bisschen lächeln. Ein Leben ohne die drei – mein Kleeblatt – kann ich mir keineswegs vorstellen.

Auf der Zugfahrt denke ich darüber nach, was sie sich diesmal haben einfallen lassen. Sie kommen immer wieder auf neue Ideen. Letztes Jahr haben wir uns das Ballett Schwanensee angesehen und es war ein wunderschönes Erlebnis.

Ich erreiche das Café Klimt als letzte, der Champagner steht bereits auf dem Tisch.

„Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Julie“, begrüßt mich Simone und drückt mich zärtlich. Schon bald bin ich in einer Gruppenumarmung gefangen, mein Herz hüpft vor Freude und innerhalb eines Sekundenbruchteils ist die schlechte Laune wie weggeblasen.

Immer wenn ich das Café betrete, muss ich an Mr. Lederanzug denken. Seine blauen Augen lassen meinen Körper beben. Er ist mir mehrmals begegnet, aber wir haben nie miteinander gesprochen. In meinen Fantasien spielt er die Hauptrolle, doch nach Sørens Verhalten will ich nichts Neues anfangen. Vor kurzem ist der heiße Kerl an uns vorbeigelaufen, als wir draußen vor dem Café saßen. Ich habe lange nichts Erregenderes gesehen als die Art und Weise, wie der Schweiß seinen Körper hinabrennt. Die Lust rumorte in meinem Bauch, doch die Angst erneut verletzt zu werden hielt mich zurück. Letztendlich schaute ich ihm nur sehnsüchtig nach, wie er um die Ecke verschwand.

„Jules, jetzt stell dich mal nicht so an! Wir müssen dich anständig feiern und ich bin gerade viel zu gut drauf!“ Patrick holt mich zurück in die Gegenwart und strahlt begeistert, als ich ihn endlich anschaue. „Man wird nur einmal dreißig!“

Erwartungsvoll reibt er sich die Hände. Ich lege lachend den Kopf in den Nacken und merke wie befreiend sich das anfühlt. Die Stimmung ist schon jetzt viel besser und ich greife lächelnd nach meinem Champagnerglas um Patrick zuzuprosten.

„Ruhig, Brauner“, lache ich und trinke einen Schluck von der sprudelnden Flüssigkeit. Sie schmeckt fruchtig.

Nachdem Marianne für eine Weile verschwunden war, kommt sie nun mit dem Geburtstagskuchen zurück. Die Trottel stimmen ein lautes Geburtstagslied an und ich erröte vor all der Aufmerksamkeit.

„Hör zu, Jules. Wir wissen, dass du ganz schön was durchgemacht hast“, beginnt Patrick und zieht einen Umschlag aus seiner Innentasche. „Deswegen wollen wir dir etwas ganz besonders Gutes tun, aber das setzt voraus, dass du dich traust…“ Er hebt herausfordernd die Augenbrauen, und sofort bekomme ich es mit der Angst zu tun. Was hat es damit auf sich?

„Jetzt, wo du dreißig Jahre alt bist, ist es an der Zeit, den Teufel bei den Hörnern zu packen und dich ab ins Ungewisse zu stürzen.“

Irritiert runzle ich die Stirn. Was erwarten sie jetzt von mir? Mein Herz schlägt mir bis zum Hals, als ich mit zittrigen Fingern den Umschlag entgegennehme.

„Danke… schätze ich“, flüstere ich verunsichert.