Das Geheimnis des Himmels - Horst Schoch - E-Book

Das Geheimnis des Himmels E-Book

Horst Schoch

4,7

Beschreibung

Die Geschichte des Fernrohrs in einem spannenden Roman Herzogtum Sachsen, im Jahr 1527. In einer kleinen Universität werden Dokumente gefunden, die auf den ersten Blick keinen Sinn ergeben. Sie gelangen in den Besitz des wissbegierigen Magisters Bernhardi. Während einer Reise nach Magdeburg, wo die Reformation bereits an Boden gewonnen hat, erhält er den entscheidenden Hinweis zur Entschlüsselung. Das Dokument entpuppt sich als die Lebensbeichte eines Heinrich von Saalfeld, der behauptete, ein Gerät erfunden zu haben, mit dem man Himmelskörper und ferne Dinge viel näher sehen könne. Eine ungeheuerliche Erfindung, denn sie galt als gefährlich für den Glauben und das herrschende Weltbild. Dieselbe Organisation, die bereits Saalfeld zum Schweigen brachte, kommt nun auch Bernhardi auf die Spur. Sein Versuch, die Wahrheit ans Licht zu bringen, wird zu einem dramatischen Wettlauf gegen die Zeit … Ein spannender historischer Roman um eine bahnbrechende Erfindung vor dem Hintergrund der Reformationszeit. Er gewährt interessante Einblicke in spätmittelalterliche Berufe und Lebensumstände. Leserstimme: Der farbenprächtige, kenntnisreiche Roman hat mich bis zur letzten Seite gefesselt. Es ist ein Buch für jeden, der von der Gegenwart der Vergangenheit fasziniert ist. Christoph Born, Autor von Das Gutenbergkomplott

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Horst Schoch

Das Geheimnis des Himmels

Historischer Roman

Für Friederike

© 2013 Brunnen Verlag Gießen

www.brunnen-verlag.deLektorat: Eva-Maria BuschUmschlaggestaltung: Ralf SimonUmschlagmotiv: Bridgeman ArtHerstellung: DTP BrunnenISBN 978-3-7655-1576-7eISBN 978-3-7655-7106-0

Inhalt

1527

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Kapitel 27

Kapitel 28

Kapitel 29

Kapitel 30

Kapitel 31

Kapitel 32

Kapitel 33

Kapitel 34

Kapitel 35

Kapitel 36

Kapitel 37

Kapitel 38

Kapitel 39

Kapitel 40

Kapitel 41

Kapitel 42

Kapitel 43

Kapitel 44

Kapitel 45

Kapitel 46

Kapitel 47

Epilog

Zur Geschichte einer Erfindung

Personen des Romans

Historische Personen

Fiktive Personen

1527

Eine kleine Universitätsstadtan der Elbe zwischen Magdeburgund Leipzig

1

Jäh durchbrach das Zerbersten der Scheibe die unberührte Stille der Nacht.

Magister Leonhard Bernhardi zuckte erschrocken zusammen. Aber seine Erstarrung währte nur kurz, schnell raffte er die vor ihm auf einem Schreibpult liegenden Papiere zusammen und suchte Deckung hinter einer breiten steinernen Säule.

Hatte das ihm gegolten?

Im Schreibsaal der Universität war es wieder still geworden, nur das Flackern des Kerzenlichtes erzeugte bewegte Schatten an den Wänden und am Boden.

Von draußen drangen nun durch die zerborstene Scheibe die Unbilden des Wetters in den langen Saal. Die frische Luft brachte die Flamme der Kerze nach kurzen unruhigen Zuckungen zum Erlöschen. Nur noch der heulende Wind vermischt mit prasselndem Regen war zu hören.

Bernhardi beruhigte sich langsam und war bald schon wieder in der Lage, klare Gedanken zu fassen. Seine rechte Hand ruhte auf dem Knauf des Langdolches, den er, wie es beim Lehr-personal üblich war, immer bei sich trug.

Er wartete.

Als er außer dem windgepeitschten Regen nichts vernahm, versuchte er vorsichtig, von seinem Versteck aus den Saal zu überblicken. Seine Augen hatten sich inzwischen an die Dunkelheit gewöhnt. Allein der Vollmond warf etwas Licht in den Raum.

Nichts geschah.

Trotzdem hielt Bernhardi es für ratsam, den Schreibsaal schnellstmöglich zu verlassen. Er schätzte den Weg bis zur Tür ab, den er ohne weitere Deckung durchqueren musste. Dann schlich er so vorsichtig und leise, wie er nur konnte, zur schweren Eichentür und drückte den mächtigen Riegel herunter. Mit leisem Knarren gab die Tür den Weg frei, aber Bernhardi glaubte, sich die Ohren zuhalten zu müssen. Unbehelligt trat er in den Vorraum.

Gerade hatte er sich etwas beruhigt, da begann sein Herz erneut wie wild zu pochen. Denn nun hörte er in der Ferne leise Schritte, die sich auf ihn zu bewegten.

Bernhardi fühlte sich mit seinen fünfzig Jahren eigentlich zu alt für derartige Abenteuer, aber es blieb ihm keine andere Wahl. Er überlegte nur kurz, dann zog er seinen Langdolch und suchte hinter einem mächtigen Regal Schutz.

Für einen Einbrecher verhält sich unser Gast aber sehr ungeschickt, dachte Bernhardi noch, als die Schritte plötzlich laut wurden und die Tür auf der anderen Seite des Vorraumes polternd aufgestoßen wurde. Erleichtert nahm er zur Kenntnis, dass sein Diener, Johannes Treber – von allen Hannes genannt – mit einer Fackel in der Hand den Raum betreten hatte.

Bernhardi verstaute seinen Dolch wieder, trat hinter dem Regal hervor und ging Hannes entgegen. Dieser schien über den komischen Aufzug seines Herrn nicht einmal verwundert. Der Magister konnte sogar wieder schmunzeln. Gewöhnlich bedeutete das Auftauchen seines Dieners, dass seine Herrin, wie Bernhardi liebevoll seine Gattin Elisabeth nannte, eine klare Auskunft über sein Verbleiben erwartete. Und so kam es auch.

„Einen gesegneten Abend, Meister!“ Hannes trat auf Bernhardi zu.

„Guten Abend, Hannes. Na, mit welchen Befehlen hat die Meisterin dich zu mir gesandt?“

Hannes war zwar geistig nicht der Regsamste, dafür aber treu und loyal. Nach so vielen Dienstjahren bei den Bernhardis verstand er die eingeschliffenen Sprachspiele der gebildeten Familie und deren unterschwellige Neckereien. Manchmal gelang es ihm sogar, ein wenig auf dieser Ebene mitzuspielen, nicht ohne gehörigen Respekt vor seinem Herrn.

„Die Meisterin lässt anfragen, ob mit Eurem Erscheinen zu Hause noch zu rechnen ist, denn es ist schon recht spät. Sie lässt ausrichten, dass sie Euch in einer wichtigen politischen Angelegenheit zu sprechen wünscht. Sollte eine schleunigste Rückkehr ausgeschlossen sein, würde sie die Audienz auf morgen verlegen … Allerdings hättet Ihr Euch dann ihrer knappen Zeit zu fügen!“

Meister Bernhardi schmunzelte wieder. Das war Elisabeth, seine kluge Frau. Sie wusste genau, wie sie ihn ansprechen musste, damit er wieder ganz von ihr eingenommen wurde. Mit einer gewählten Sprache hatte sie ohnehin keine Probleme, da sie eine intensive Ausbildung in einer bedeutenden Klosterschule absolviert hatte. Wenn sie es arg trieb, konnte sie ihm sogar eine Botschaft in Latein zukommen lassen.

„Danke, Hannes, für deinen Botendienst. Sag deiner Herrin, dass ich nur noch meine Papiere ordne und in kürzester Zeit zu Diensten sein werde!“

Auf dem Gesicht von Hannes leuchtete es kurz auf. Er würde den Spaß mitmachen und diese Botschaft des Meisters gleich mit den richtigen Worten überbringen. Und so wollte er gerade schnellen Schrittes den Rückzug antreten, als Bernhardi ihn zurückhielt.

„Einen Moment noch, Hannes.“

„Ja, Meister?“

„Sag, ist dir auf dem Weg hierhin nichts aufgefallen? Irgendwelche Personen, die sich hier herumtreiben oder andere ungewöhnliche Dinge?“

„Nein, Meister, warum fragt Ihr?“

„Ach, nichts weiter, ich meinte, heute Nacht hier noch jemanden zu vermuten. Aber das waren wohl der Wind und meine Einbildung.“

„So wird es sein, Meister.“ Damit trat Hannes endgültig den Rückweg an.

2

Als Hannes gegangen war, fragte sich Bernhardi, ob der Steinwurf ins Fenster etwas mit dem seltsamen Manuskript zu tun haben könnte, dessen Entzifferung er sich für diese Nacht vorgenommen hatte.

Seine Gedanken wanderten zurück. Zum wiederholten Mal vergegenwärtigte er sich, wie er an das seltsame und unverständliche Manuskript gelangt war … Die Anzahl der Studenten hatte sich in den letzten Jahren mehr als verzehnfacht und das hatte zu dem Entschluss geführt, die Räume der alten Universität endlich zu erweitern. Ein völliger Neubau wurde vom Herzog wegen notorischen Geldmangels zwar abgelehnt, aber schließlich wurde doch ein Anbau an die bestehenden Räumlichkeiten genehmigt. Bei den Vorbereitungen für Mauerdurchbrüche stellte sich jedoch heraus, dass die Wände der alten Gebäude durch Nässe stark in Mitleidenschaft gezogen waren. Baumeister Wilhelm weigerte sich daraufhin, seine Arbeiter der Gefahr auszusetzen, von herabstürzenden Bauteilen erschlagen zu werden.

So wurde erst einmal der alte Bestand erforscht und zum Teil abgetragen, damit die Fundamente verstärkt werden konnten. Bei diesen Arbeiten erwies es sich, dass Mauerreste eines älteren Fundamentes sichtbar wurden. Erst nachdem eifrig in den spärlichen Notizen der Universitäts- und Stadtchronik geforscht worden war, ergaben sich Hinweise darauf, dass an der Stelle, an der sich die Universität befand, zuvor ein altes Franziskanerkloster gestanden haben musste. Dieses war offenbar aufgegeben worden, da die Mönche in ein größeres und repräsentativeres Gebäude umgezogen waren.

Dieses Ereignis hätte fast zu einem neuen Armutsstreit innerhalb des Ordens geführt, denn die nach außen offen zur Schau gestellte Größe des neuen Konventes fand nicht die Zustimmung aller Insassen. Sie argumentierten mit einem gewissen Recht, dass ihr Ordensgründer, der heilige Franziskus, eigentlich das genaue Gegenteil angestrebt und gelebt hätte. Magister Bernhardi konnte sich den Gedanken nicht verkneifen, dass man Ähnliches auch von der Prachtentfaltung des päpstlichen Hofes sagen konnte – verglichen mit der Besitzlosigkeit unseres Erlösers.

Nachdem das alte Franziskanerkloster längere Zeit unbenutzt dem Verfall preisgegeben war und sich keine neue Nutzung fand, überließ der Konvent das Gelände der Stadt. Diese wiederum köderte mit dem Grundstück den damaligen Herzog Arnulf, der nun sein Prestigeobjekt – eine Universitätsneugründung – mit erheblich weniger Mitteln in Angriff nehmen konnte. Kurzum, das alte Kloster wurde abgetragen.

Teile der Fundamente waren für den Universitätsneubau verwendet worden, andere Reste, wie die Klosterkirche, hatte man in den Neubau integriert, da eine vollständige Beseitigung viel zu kostspielig gewesen wäre.

Bei diesen Arbeiten zum Erweiterungsbau, die nun schon seit Monaten abgeschlossen waren, hatte man mehrere Reste der alten Einrichtung gefunden. Nicht nur Mauerreste der Fundamente, sondern auch Einrichtungsgegenstände, zum Teil in einem sehr verkommenen Zustand, wurden ans Tageslicht befördert.

Der amtierende Prior der Franziskaner, Johannes von Cleve, wurde eingeladen, sich diese Überreste abzuholen. Aber da er ein Aufflammen der unseligen Diskussion über die Armut unbedingt vermeiden wollte, beauftragte er Bruder Remigius, seinen Stellvertreter, die Sachen zu begutachten und zu entscheiden, was damit geschehen solle. Bei der Besichtigung war schnell klar geworden, dass sich die Mühe nicht lohnte: altes, zum größten Teil zerbrochenes Geschirr, einige Stoffreste, alles in erbarmungswürdigem Zustand. Nicht einmal der Inhalt einer Truhe weckte sein Interesse. Man fand vergilbte Papiere, ruinierte Fetzen von Pergamenten und einen verschlissenen Rosenkranz. Bruder Remigius, der einen Blick für Wertgegenstände hatte, erkannte schnell, dass hier keine Schätze zu finden waren.

Ein kleiner Stapel beschriebener Blätter befand sich zwar ungewöhnlicherweise in einem Leinensäckchen, aber die ersten Seiten enthielten, wie Bruder Remigius nur mühsam entziffern konnte, Aufzeichnungen über die Bestände der Klosterküche. Geringschätzig hatte er den kleinen Stoffbeutel zu den Dingen geworfen, die er für den Unrat bestimmt hatte. Die Papier- und Pergamentreste flogen in hohem Bogen hinterher.

Magister Bernhardi war seinerzeit bei dieser Visitation dabei gewesen. Der Rektor der Universität hatte ihn beauftragt, Bruder Remigius genau auf die Finger zu schauen, denn er traute diesen Klosterbrüdern nicht über den Weg, zumindest dann nicht, wenn es um materielle Dinge ging.

Als Remigius seine Begutachtung beendet hatte und den kleinen Haufen zur Beseitigung freigab – nicht ohne vorher umständlich die Aktion zu Protokoll zu bringen –, folgte eine förmliche Verabschiedung des Visitators durch Magister Bernhardi. Lange noch, nachdem Bruder Remigius gegangen war, hatte Bernhardi auf diesen kleinen Haufen entbehrlicher Gegenstände gestarrt.

Gedankenverloren hatte er seine Hand nach dem kleinen Stapel Papier ausgestreckt, der von der Feuchtigkeit zusammengeklumpt war, und dann das winzige Bündel an sich genommen. Er wusste selbst nicht genau, warum er so gehandelt hatte. Einerseits wäre es ihm als Magister ohnehin schwergefallen, an beschriebenem Papier vorbeizugehen, andererseits stieg in seinem Innersten eine noch ungeformte Ahnung auf, hier gäbe es vielleicht noch etwas an Erkenntnis zu gewinnen. Eine neue Aufgabe vielleicht, die ein bisschen von dem Alltag des Studienbetriebes ablenken könnte.

Seinen kleinen Fund hatte er in einer winzigen Truhe in seiner Bibliothek aufbewahrt. Auch seiner Frau Elisabeth und seinen fünf Töchtern hatte er zunächst nichts erzählt. Die wenigen Stunden, die er täglich mit seiner Familie zu Hause verbrachte, waren mit häuslichen Pflichten gefüllt. Daneben verbrachte er oft noch freie Zeit mit Studenten, denen er gegen eine kleine Gebühr zusätzlichen Unterricht anbot.

Und so hatte er für viele Monate seinen Fund regelrecht vergessen. Erst als er eines Tages zur Vorbereitung auf ein entlegenes philosophisches Thema seine Bibliothek durchstöberte, fand er das kleine Leinensäckchen wieder, das er hinter zwei dicken, schweinsledernen Folianten versteckt hatte. Also hatte er sich eines Tages entschlossen, den Fund in seine Studierstube in der Universität zu bringen und sich dort die Freiheit zu nehmen, den Dingen, die vor ihm lagen, auf den Grund zu gehen.

Auf die Frage, was er denn so Besonderes an der Universität erlebt habe, hatte er nach längerer Zeit auch Elisabeth von seiner kleinen Entdeckung berichtet. Diese wiederum quittierte seine ewige Suche nach Geheimnissen mit einem Lächeln. Männlicher Spieltrieb.

Und deswegen verbringe ich meine kostbare freie Zeit hier in der Universität, während zu Hause Frau und Kinder auf mich warten, seufzte Bernhardi leise in seinen dünnen Bart. Nach einigen Minuten folgte er seinem Diener nach Hause.

Der Regen durchnässte seinen Mantel und der Wind peitschte ihm unangenehm ins Gesicht. Die Gassen waren leer und der Magister drückte sich an den Hauswänden entlang, um wenigstens etwas Schutz vor dem Regen zu haben. Dabei bemerkte er nicht, dass in einem Torbogen eine dunkel gekleidete Gestalt kauerte.

Der Mann sprang ihn von der Seite regelrecht an. Normalerweise hätte Bernhardi die Situation als Überfall verstanden. So etwas passierte in den letzten Jahren immer häufiger, weil die Obrigkeit nicht in der Lage war, die Sicherheit im Inneren der Stadtmauern zu gewährleisten. Aber ihm fiel auf, dass die Gestalt schwer atmete und sich ungelenk bewegte. Also nichts, was auf einen ernst zu nehmenden Überfall hindeutete. Das Gesicht des Unbekannten war von einer Kapuze verhüllt.

„Verzeiht meinen Überfall!“, keuchte die Gestalt.

„Was wollt Ihr von mir?“, entgegnete Bernhardi kühl. „Wieso schleicht Ihr Euch wie ein Dieb in der Nacht an mich heran?“

Der Fremde konnte aus Atemnot nicht sofort antworten. Er hatte den Mantel des Magisters, an den er sich zunächst geklammert hatte, als wollte er seine Beute nicht mehr hergeben, inzwischen wieder losgelassen.

„Verzeiht, ich sah keine andere Möglichkeit, Euch zu treffen.“

„Ihr kennt mich?“

„Ja, und es spielt jetzt keine Rolle, woher und warum. Ich muss Euch etwas mitteilen!“

„Für eine Mitteilung habt Ihr Euch aber eine ungewöhnliche Stunde und einen noch ungewöhnlicheren Ort ausgesucht. Sei’s drum: Wenn Ihr mir etwas zu sagen habt, so beeilt Euch, ich werde erwartet. Und wenn es noch lange dauert, kann ich gleich in der Elbe baden gehen, so nass bin ich bereits.“

„Ich weiß, dass Ihr das Manuskript habt!“ Seine Stimme zitterte, was nicht nur an dem anscheinend hohen Alter des Mannes lag.

„Wovon redet Ihr? Wenn Ihr mich kennt, wie Ihr behauptet, dann müsstet Ihr wissen, dass ich mit vielerlei Manuskripten zu tun habe!“

„Ihr wisst schon, welches Manuskript ich meine.“

„Ihr sprecht in Rätseln, und ich habe jetzt keine Zeit, Rätsel zu lösen.“

„Doch, die habt Ihr. Und die müsst Ihr euch nehmen, ich beschwöre Euch!“

„Sprecht weiter!“

„Mir ist zu Ohren gekommen, dass Ihr es gefunden und an Euch genommen habt.“

„Was? Gerüchte!“

„Es handelt sich doch um ein Leinensäckchen mit einem Bündel Papiere darin, nicht wahr?“

„Hmm.“

„Und eingeschlagen waren diese Papiere in … wartet, ja! In alten Küchenrezepten. Stimmt’s?“

„Woher wisst Ihr …“

„Ich habe sie nie gesehen. Und ich war mir nicht einmal sicher, ob diese Dinge auch wirklich existierten. Aber seitdem ich erfahren habe, an was für einem Fund Ihr da arbeitet, ist mir alles klar geworden.“

Magister Bernhardi schluckte. Wodurch war bekannt geworden, dass er diese Papiere nicht dem Unrat übergeben hatte? Und dass er nun an deren Entzifferung arbeitete, oder besser gesagt, herumrätselte?

Ohne eine Antwort abzuwarten, sprach der Fremde nun mit etwas ruhigerem Atem weiter.

„Ich kann Euch nicht mehr dazu sagen, bevor Ihr den Text entschlüsselt habt. Erst dann bin ich mir restlos sicher. Ihr werdet wieder von mir hören. Aber ich beschwöre Euch: Ihr müsst herausfinden, worum es sich dabei handelt. Und noch ein letztes: Seid auf der Hut! Wenn es sich um das Manuskript handelt, das ich meine, ist es gefährlich wie Gift.“

„Ich betreibe keine Giftmischerei!“

„Wenn Ihr Euch da nur nicht irrt!“

Magister Bernhardi hatte genug von dem Alten. „Habt Ihr mir noch etwas zu sagen?“, stieß er hervor.

„Nein, außer dass Ihr Euch vorsehen sollt. Und dass ich sehr hoffe, ihr mögt das Rätsel bald lösen.“

Als Bernhardi bemerkte, dass der Alte sich schnell entfernen wollte, war er es diesmal, der ihn zurückhielt. „Jetzt müsst Ihr mir aber auch eine Frage beantworten!“

„Fragt!“

„Seid Ihr es gewesen, der mich vorhin mit einem Steinwurf verletzen wollte?“

„Nicht verletzen, sondern aufmerksam machen. Und erreichen, dass Ihr herauskommt.“ Damit verschwand der Alte endgültig.

Die Nässe nicht bemerkend, starrte Bernhardi der Gestalt hinterher.

Nur noch wenige Schritte, dann betrat der Magister sein Haus. Nicht Hannes, sondern Elisabeth höchstpersönlich empfing ihn.

„Leonhard! Schön, dass du meinem Ruf folgen konntest!“

„Wenn schöne und kluge Frauen rufen, dann bedarf es schwerwiegender Gründe, nicht zu folgen. Und ich gestehe gerne, weit und breit keinen solchen Grund gefunden zu haben.“

„Alter Schmeichler, aber ich höre es gern. Wie du siehst, habe ich trotz meiner Vergangenheit noch nicht das Laster des Hochmuts abgelegt.“

Elisabeth spielte immer wieder gerne und nicht ohne eine gewisse Ironie auf ihre Vergangenheit an. Sie war als junges Mädchen nur knapp dem Schicksal entgangen, ihr Leben in einem Kloster verbringen zu müssen. In der kinderreichen Familie war es die einzige Möglichkeit gewesen, für sie eine lebenslange Versorgung zu erreichen. Im letzten Moment hatte sich ein Onkel für sie verwendet, der nicht ganz ohne Vermögen war und dem Pfaffenwesen äußerst kritisch gegenüberstand.

Zunächst hatte ihr Vater nur sehr widerstrebend eingewilligt, als er jedoch bemerkte, dass sein Bruder mit allen Kräften für das kleine Mädchen sorgte und sogar das immens teure Schulgeld für den Unterricht in einer der besten Adeligenschulen des Landes bezahlte, war sein Widerstand gänzlich dahingeschmolzen. Elisabeth hatte sich als äußerst kluges und wissbegieriges Kind erwiesen.

„Was ist geschehen?“, wandte Elisabeth sich verwundert an ihren Mann. „Du wirkst gehetzt. Hat Hannes dich aufgeschreckt? So eilig sollte er es doch nicht machen!“

„Aber nein, Liese, ich hatte vorhin nur eine seltsame Begegnung. Erst sah es nach einem Überfall aus, aber es war nur der Versuch eines alten, vermummten Mannes, der mich anscheinend warnen wollte. Und zwar im Zusammenhang mit meinem Fund. Ich solle unter allen Umständen den Inhalt der Papiere erforschen und mich gleichzeitig vor diesem Inhalt in Acht nehmen.“

„Hast du eine Ahnung, woher er davon weiß?“

„Nein, ich hatte ihn auch gefragt. Er fand es unerheblich. Ich allerdings nicht.“

„Dann ist damit zu rechnen, dass sich mindestens eine, wahrscheinlich sogar noch mehrere Personen für den Inhalt der Schriften interessieren!“

„Damit müssen wir rechnen. Und es macht den Umgang mit dem Fund nicht leichter.“

„Leo, ich mache mir Sorgen! Versprich mir, dass du äußerste Vorsicht walten lässt!“

„Liebe Elisabeth“, Bernhardi benutzte immer ihren kompletten Vornamen, wenn er feierlich wirken wollte, „ich verspreche es dir, gestehe aber auch, dass so ein Vorfall mich neugierig macht. Aber jetzt gestatte mir bitte, mich meiner nassen Kleidung zu entledigen. Heute hat es nämlich so geschüttet, dass man langsam über den Bau einer neuen Arche nachdenken müsste … Hoffentlich will der Herr uns nicht wieder einmal ersäufen, Gründe gäbe es genug dafür!“

„Leonhard!“

„Wie geht es den Kindern?“, fragte Bernhardi, als er in trockenen Sachen wieder bei seiner Frau erschien. Eine Sorgenfalte stand auf seiner Stirn.

„Bis auf Katharina, die ihren hartnäckigen Husten einfach nicht los wird, und Lenchen, um die ich mir große Sorgen mache, sind alle anderen wohlauf.“

Lenchen war das jüngste Kind und von Anfang an schwächlich und zart. Es war eine schwere Geburt gewesen, auch für die Mutter, die schon nicht mehr die Jüngste war. Bernhardi war damals, vor vier Jahren, so erschrocken gewesen über die Gefahr, nicht nur das Kind, sondern womöglich auch seine innig geliebte Elisabeth zu verlieren, dass er sich geschworen hatte, sie niemals wieder dieser Gefahr auszusetzen – mit allen Konsequenzen für ihr Eheleben. Aber Elisabeth sorgte trotzdem dafür, dass Leonhard nicht auf einmal wie ein Mönch leben musste.

Insgeheim hatte er immer gehofft, Elisabeth könne ihm vielleicht eines glücklichen Tages doch noch einen Sohn schenken. Aber dass ein solcher Wunsch fast dazu geführt hätte, dass er seine geliebte Frau verloren und dazu noch alleine vier oder fünf kleine Töchter großzuziehen hätte, das hatte in ihm eine Wunde ausgelöst, die nicht heilen wollte. Dabei war er auf seine Töchter sehr stolz und hatte eine Hochachtung vor dem weiblichen Geschlecht, die seinesgleichen suchte. Selbst die Anfeindungen und spöttischen Bemerkungen von Kollegen und Bekannten über seinen Frauenhaushalt hatten ihn nie aus der Ruhe gebracht.

„Hast du Dr. Martens konsultiert?“

„Ja, und er ist auch schnell hier gewesen. Aber auch er hat nur sorgenvoll geschaut und eine Arznei hiergelassen, ein stärkendes Tonicum, wie er sagte. Uns bleibt nur, zu beten und uns in das Schicksal zu fügen. Aber, und das ist die gute Nachricht, Lenchens Zustand ist besser, als es nach außen den Anschein hat.“

„So lasst uns hoffen. Schläft sie schon?“

„Ja, jetzt brauchst du nicht zu ihr. Und ich meine das nicht vorwurfsvoll, auch wenn du dich durchaus einmal zu früherer Stunde bei deinen Kindern einfinden könntest. Und natürlich auch bei mir!“ Der Schalk war bei Elisabeth wieder eingekehrt.

„Ich verspreche, nein, ich gelobe Besserung.“ Bernhardi verbeugte sich mit einer Demutsgeste. „Wolltest du mich wegen der Kinder sprechen oder …“ Bernhardi zögerte.

„Nein, nicht deswegen alleine. Der Grund ist ein anderer. Ich mache mir, gelinde gesagt, Sorgen.“

„Um wen oder was?“

„Um dich!“

Bernhardi schaute seiner Frau überrascht in die Augen. „Um mich? Warum das denn? Was besorgt dich denn?“

„Ich bin zwar nur eine Frau, aber dafür deine Frau. Und ich habe Augen im Kopf. Ich habe sehr wohl bemerkt, dass du in letzter Zeit etwas zu tragen hast, was dich mehr niederdrückt, als du zugeben willst. Auch wenn du dich hinter deinen Büchern verkriechst und mehr Zeit mit deinen Studenten und Kollegen verbringst als mit uns. Hat das eigentlich etwas mit deinem geheimnisvollen Fund zu tun?“

Wenn Bernhardi je geglaubt hätte, seiner Frau etwas vorspielen zu können, dann war dieser Glaube jetzt restlos zerstört. Vor dieser Instanz musste er kapitulieren. Zögernd versuchte er, sich zu rechtfertigen.

„Du hast recht, Liese, mich beschäftigt in der letzten Zeit vieles. Ich frage mich, ob und wie ich hier an der Universität weiter lehren kann oder will oder soll. Wir sind keine wirkliche Glaubens- und Lehrgemeinschaft mehr. Einzelne von uns profilieren sich auf Kosten der anderen. Vor den Studenten muss man sich jetzt auch mehr in Acht nehmen als früher. Wahrheit wird nicht mehr um ihrer selbst willen gesucht, sondern um des eigenen Vorteils willen. Oder, was noch viel schlimmer ist, da dies ja geradezu einen Verrat an dem darstellt, was wir gelobt haben: Statt der Wahrheit und der Mehrung der Erkenntnisse zu dienen, wird nach einer Erkenntnis gesucht, die vorher feststehende Meinungen bestärken soll. Doch damit führen wir unser eigenes Lehren ad absurdum. Wie sich das auf die Abwehr der neuen lutherischen Lehre auswirkt, kannst du dir vorstellen. Wir beschäftigen uns gar nicht mehr inhaltlich mit ihr. Wir zeigen ihren Irrtum nur noch anhand der päpstlichen Autorität oder mithilfe von Väterzitaten auf, anstatt Hand an die Wurzel zu legen und zu zeigen, worin sie irrt. Und außerdem könnten wir das auch kaum, da ja die Schriften dieses Luthers verboten sind und zuhauf ins Feuer wandern. Ich bin überzeugt, dass dies ein großer Fehler ist. Denn selbst wenn dieser Martin Luther einen Ketzerhut auf dem Kopf hat, wovon ich überzeugt bin, dann reicht es nicht aus, nur zu verbieten – nein, es muss verstanden werden, warum verboten wird. Gerade deshalb bedarf es einer gründlichen Erforschung, damit eine genauso gründliche Widerlegung erfolgen kann. Nichts dergleichen geschieht. Dabei bin ich vereidigt worden, um genau das zu tun.“

Bernhardi hatte selten eine so lange Rede außerhalb seiner Studentenschaft gehalten. Elisabeth konnte er mit seinen Sonntagsreden ohnehin nicht imponieren, deshalb unterließ er sie auch bei ihr. Aber eben hatte sie mit ihrer geschickten Dosierung aus Besorgnis und Anfrage alle Dämme geöffnet. Und so sprach Bernhardi noch weiter.

„Und die Sache mit meinem kleinen Fund. Das, was mir zu Anfang als nette Abwechslung in meinem Alltag erschienen ist, als kleine Knobelaufgabe, das ist mir jetzt auch zum Gegenstand meiner Ratlosigkeit geworden. Ich komme mit dieser unheimlichen Aneinanderreihung griechischer Buchstaben nicht weiter.“

Bernhardi schwieg abrupt.

Elisabeth wusste nur zu genau, wie schwer der Zwiespalt war, in dem ihr Mann sich befand. Auf keinen Fall konnte er einfach so weitermachen, sich nur auf seine Pflichten zurückziehen und möglichst viel an sich abprallen lassen. Nach einer Weile zog sie ihre rechte Augenbraue hoch. Bernhardi ahnte, dass Elisabeth eine vernünftige und hilfreiche Antwort geben würde, und fürchtete sich gleichzeitig davor.

„Was deine Stellung an der Universität betrifft, so solltest du dich nicht verstecken. Was du als falsch erkennst, wirst du auch ablehnen. Wenn du das ehrlich tust, wird auch der Respekt dir gegenüber steigen. Es kommt nicht darauf an, immer der beliebteste Magister zu sein, sondern der ehrlichste und gewissenhafteste. Sonst musst du dich umsehen und vielleicht eine andere Möglichkeit der Entfaltung suchen.“ Verschmitzt fügte sie noch hinzu: „Auch wenn du nicht mehr der Jüngste bist!“ Dann sprach sie leise weiter: „Der Herzog wird so schnell nicht auf deine Dienste verzichten können. Vielleicht erreichst du ja so etwas wie eine Stelle als Ratgeber am Hof, wer weiß? Es muss nur geschickt eingefädelt werden. Aber lote erst deine Freiheiten an der Universität aus.“

„Du hast sicher recht, aber alleine werde ich es auf Dauer nicht schaffen. Wie du weißt, Liese, haben sich die Zeiten an dieser Lehranstalt geändert. Aber versuchen will ich es. Hast du vielleicht auch einen klugen Rat bezüglich meines Fundes?“

Die letzte Frage war mit einem leicht ironischen Unterton ausgesprochen, was Elisabeth aber großzügig übersah.

„Mir ist da eine Idee gekommen, von der ich allerdings nicht weiß, ob sie glücklich ist. Erinnerst du dich, Leo, als ich dir von meiner Zeit im adligen Damenstift erzählte?“ Bernhardi nickte. „Einer unserer Lehrer war ein Dr. Samuel Praetorius. Er unterrichtete uns in Mathematik und Logik. Immer wenn wir über die Fallstricke des Rechnens stolperten, sah er uns so mitleidig an. Vermutlich dachte er, dass einige von uns besser in einem Haushalt aufgehoben wären, aber er versuchte immer wieder, unsere Stärken, die auch wir in der Logik hatten, zu fördern. Er schien also nicht dem Glauben anzuhängen, das Weib habe von Natur aus einen Mangel an Denkvermögen … womit er, unter uns gesagt, eine Ausnahme bildete. Doch ich schweife ab. Dieser Dr. Praetorius pflegte uns regelmäßig zu Beginn seiner Stunden mit Rätselaufgaben zu überraschen, wie er sagte, um unser Denken geschmeidig zu machen. Es waren viele lehrreiche Rätsel dabei. Einmal zeigte er uns, wie man mit einfachen Mitteln einen Text so verändern kann, dass er nur von denjenigen, die den rechten Schlüssel besitzen, gelesen werden kann. Das war eine sehr praktische Stunde! Einige meiner Mitschülerinnen fanden übrigens schnell heraus, dass sie auf diese Weise ihre Abenteuer einander unbehelligt mitteilen konnten, ohne dass es bemerkt wurde. Was mich aber wirklich verblüffte, war seine Demonstration der Verschlüsselung längerer Texte, auch wenn diese auf Latein verfasst worden waren.“

„Ihr Frauen wisst ohnehin immer alles auf seine Nützlichkeit hin zu untersuchen“, warf Bernhardi schmunzelnd ein. „Ich ahne, worauf du hinauswillst, Elisabeth … Lebt dieser Praetorius denn noch?“

„Das weiß ich leider nicht. Wenn, dann müsste er schon hochbetagt sein, an die achtzig Jahre dürfte er schon auf dieser Erden wandeln.“

„So bitte ich dich, nach … ja, wohin eigentlich, zu schreiben?“

„Damals wohnte er in Magdeburg, nicht weit von unserem Stift entfernt.“

„Aha. Wärest du denn so lieb, in Erfahrung zu bringen, ob Meister Praetorius noch unter den Lebenden weilt? Hoffen wir, dass er auf seine alten Tage nicht noch den Wanderstab in die Hand genommen hat.“

3

Der Tumult hinter den geschlossenen Türen war nicht zu überhören. Auf dem Gang, der zu den Sälen führte, in denen die Vorlesungen und Übungen abgehalten wurden, stutzte der Rektor der Universität, Magister Reinhardus. Plötzlich wurde dicht neben ihm eine Tür aufgerissen. Dr. Wenzel stürmte mit hochrotem Kopf heraus, dabei hätte er fast den völlig überraschten Rektor umgerannt. Aus der offen stehenden Tür drangen lebhaftes Stimmengewirr, einzelne Zwischenrufe und Gelächter. Es schien, als würde die Situation da drinnen eskalieren.

„Aber werter Herr Kollege, was ist denn geschehen? Ihr seid ja völlig außer Euch! Und was soll der Tumult hier bedeuten? Aufruhr?“

„Das ist eine Ungeheuerlichkeit! Man macht sich über Aristoteles und die scholastischen Meister lustig! Während ich über Meister Gabriel Biel las und aus seinem Collectorium über die natürlichen Kräfte zum Guten dozierte, wagte man es, mir zu widersprechen! Gerade an der Stelle, wo erklärt wird, in welcher Weise der Wille frei ist, gute und verdienstliche Werke zu tun, die zur Seligkeit führen, eine Lehre, die mich immer mit Stolz erfüllt hat und die ich als Freiheit zur Suche nach dem Tun des Guten ausgelegt habe, gerade an dieser Stelle erschollen Zwischenrufe! Als ich denjenigen, der am lautesten dagegen protestierte, aufforderte, sich zu erkennen zu geben, standen gleich mehrere auf und schrien mich nieder!“

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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