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Seitenzahl: 112
KÖNIGS ERLÄUTERUNGEN SPEZIAL
3129
Textanalyse und Interpretation zu
Hartmut Lange
DAS HAUS IN DER DOROTHEENSTRASSE
Ralf Gebauer
Alle erforderlichen Infos für Abitur, Matura, Klausur und Referat
Zitierte Ausgaben: Hartmut Lange: Das Haus in der Dorotheenstraße. Novellen. Zürich: Diogenes, 2016 (detebe 24361), S. 71–93 → Alle in Klammern auftretenden Seitenverweise beziehen sich auf diese Ausgabe.
Über den Autor dieser Erläuterung: Ralf Gebauer, geb. 1945 in Kragelund (Dänm.), studierte Germanistik und Philosophie in Bochum und Göttingen und lehrte Deutsch, Philosophie und Kunst am Haranni-Gymnasium Herne. In der Reihe „Königs Abi-Trainer“ liegen inzwischen 15 von ihm verfasste Bände vor.
Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages. Hinweis zu § 52 a UrhG: Die öffentliche Zugänglichmachung eines für den Unterrichtsgebrauch an Schulen bestimmten Werkes ist stets nur mit Einwilligung des Berechtigten zulässig.
1. Auflage 2018
ISBN 978-3-8044-4129-3
© 2018 by C. Bange Verlag, 96142 Hollfeld Alle Rechte vorbehalten! Titelabbildung: Die Nathanbrücke über dem Berliner Teltowkanal © Wikipedia – biberbaer
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INHALT
1. Das Wichtigste auf einen Blick – Schnellübersicht
2. Hartmut Lange: Leben und Werk
2.1 Biografie
2.2 Zeitgeschichtlicher Hintergrund
2.3 Angaben und Erläuterungen zu wesentlichen Werken
Langes erzählerisches Werk
Der Novellenband Das Haus in der Dorotheenstraße (2013)
3. Textanalyse und -Interpretation
3.1 Entstehung und Quellen
3.2 Inhaltsangabe
3.3 Aufbau
3.4 Personenkonstellation und Charakteristiken
Gottfried Klausen
Xenia
3.5 Sachliche und sprachliche Erläuterungen
3.6 Stil und Sprache
Der Erzähler
Das Raum-Zeit-System
Die Darbietungsformen des Erzählens
Die Sprache
Die Symbolik
Das System der Motive
Die Eifersucht
Das Unheimliche
3.7 Interpretationsansätze
4. Rezeptionsgeschichte
5. Materialien
5.1 Sigmund Freud über die Eifersucht
5.2 Hartmut Lange über die totale Vereinzelung des Individuums
5.3 Hartmut Lange über Gespenster, Krähen, Teltow und Berlin, manische Zustände sowie sein Schreiben
Literatur
Zitierte Ausgabe
Sekundärliteratur:
Besprechungen vonDas Haus in der Dorotheenstraße:
Damit sich jeder Leser in unserer Lektürehilfe rasch zurechtfindet und das für ihn Interessante gleich entdeckt, hier eine Übersicht:
Hartmut Lange wird am 31. März 1937 in Berlin-Spandau geboren, wächst in Posen im heutigen Polen heran,
lebt nach Kriegsende bis 1965 in Ost-Berlin, wo er im DDR-Literaturbetrieb als Theaterdramaturg tätig ist,
und flieht 1965 über Jugoslawien nach West-Berlin, wo er noch heute lebt.
Langes Erzählungen konzentrieren sich auf existenzielle Fragen in privatmenschlichen Beziehungen.
Das Haus in der Dorotheenstraße spielt im wiedervereinigten Deutschland, doch wird auf den realpolitischen Hintergrund der Berliner Republik nicht eingegangen.
Das Haus in der Dorotheenstraße – Entstehung und Quellen:
Über die Entstehungsgeschichte der 2013 erschienenen Novelle hat Hartmut Lange kaum etwas verraten, nur dass ihn der Teltowkanal inspiriert habe und alle Novellen dieses Ban-des seiner „eigenen Vorstellungswelt“ entstammen.
Zu Langes literarischen Vorbildern zählen Heinrich von Kleist, Franz Kafka und Edgar Allen Poe, als konkrete Quelle für Das Haus in der Dorotheenstraße ist Shakespeares Othello-Tragödie zu nennen.
Inhalt:
Der Wirtschaftsjournalist Gottfried Klausen wird beruflich ins nasskalte London versetzt und hofft, seine Frau Xenia werde ihm von ihrem gemeinsamen Haus in der Dorotheenstraße im Berliner Südwesten folgen. Aber sie tritt den gebuchten Flug nicht an. Telefonate schlagen fehl; wiederholt meldet sich am anderen Ende der Leitung eine Männerstimme. Als der isländischer Vulkan Grimsvötn mit seiner Aschewolke über Europa verhindert, dass Klausen nach Berlin zurückfliegen kann, um dort mit seiner Frau die Situation zu klären, spielt seine Fantasie verrückt. Unter dem Eindruck eines Besuchs von Shakespeares Eifersuchtsdrama Othello kreisen seine Gedanken nur noch um den möglichen Ehebruch seiner Frau. Er vernachlässigt seine Arbeit und lässt sich nach Schwierigkeiten mit seiner Redaktion nach Island versetzen. Damit bricht die Erzählung ab. Die Novelle schließt mit Erwägungen des Erzählers, wie Klausen sich weiter verhalten könnte, und deutet eine Gewalttat in der nahen Zukunft an.
Chronologie und Schauplätze:
Langes Novelle spielt von Mitte Februar bis mindestens Ende Mai 2011, dem Jahr, in dem der isländische Vulkan Grimsvötn zum bislang letzten Mal ausgebrochen ist. Schauplätze sind die Dorotheenstraße in Kohlhasenbrück in der Nähe des Teltowkanals im Südwesten Berlins sowie die City of London.
Aufbau:
Lange bezeichnet seinen in sechs Abschnitte gegliederten Text als Novelle.
Der Text bietet ein unerhörtes Ereignis, entspricht dem tradierten Aufbau eines fünfaktigen Dramas und hat mehrere Wendepunkte.
Ungewöhnlich ist, dass der Erzähler die Geschichte nicht zu Ende erzählt, sondern nur erwägt, wie sie enden könnte.
Personen:
Gottfried Klausen
ein Mann mittleren Alters, geht ganz in seiner Arbeit als Wirtschaftsjournalist auf,
seine Karriere ist ihm wichtiger als die Bedürfnisse seiner Ehefrau Xenia,
bemerkt nicht, dass er und seine Frau sich entfremdet haben und er seine Frau vernachlässigt,
lässt sich von ungewohnten Ereignissen und Erlebnissen (Theaterbesuch) beeinflussen und verunsichern.
Xenia
tritt selbst in der Novelle nicht direkt in Erscheinung,
scheint für ihren abwesenden, sie vernachlässigenden Mann Ersatz gefunden zu haben.
Stil und Sprache:
Langes Prosa wirkt mit ihrer schmucklosen und nüchternen Ausdrucksweise recht lapidar; die Erzählung wird fast ausschließlich im Bericht eines Er-Erzählers wiedergegeben. Gleichwohl ist der Text durch die Verwendung vieler Stilmittel, wiederkehrender Motive und einer differenzierten Symbolik sorgfältig strukturiert. Bemerkenswert sind die gegen Ende der Novelle zunehmenden Kommentare des Erzählers in der Rolle eines Chores.
Interpretationsansätze:
Man kann den Text unter folgenden Aspekten interpretieren:
dem biografischen Ansatz, der dem Autor die fiktionalisierte Wiedergabe eigener Erfahrungen und Reflexionen unter-stellt,
dem ästhetischen Ansatz, der die Novelle als einen auf die Eheproblematik reduzierten Text der Andeutungen und Fragen auffasst,
dem intertextuellen Ansatz, der sich bemüht, textuelle Bezüge zu anderen literarischen Werken und Autoren aufzuspüren,
dem textsortentheoretischen Ansatz, der überprüft, inwieweit die Einordnung des erzählenden Textes als Novelle berechtigt ist,
dem kommunikationstheoretischen Ansatz, der sich mit der Dialektik der modernen technischen Kommunikation befasst,
dem soziologischen Ansatz, der den Text als Darstellung der Entfremdung in privaten Beziehungen durch die moderne Arbeitswelt versteht,
dem Gender-Ansatz, der das Verhältnis der Geschlechter zueinander beleuchtet und trotz der konventionell scheinenden Rollenverteilung neben einem Emanzipationsansatz der Frau eine Krise des Mannes ausmacht,
dem psychologischen Ansatz, der den Text liest als Entdeckung des Unheimlichen in der angstbehafteten eigenen Psyche,
dem philosophischen Ansatz, der die eheliche Beziehungskrise als existenzielle Krise begreift, die den Menschen der Grundangst des Lebens aussetzt, und
dem rezeptionsästhetischen Ansatz, der sich auf die appellative Struktur des Textes konzentriert, weil sie sich an aktive, reflexionswillige Leser wendet.
Rezeptionsgeschichte:
Die Literaturkritik reagierte auf Langes Novellenband Das Haus in der Dorotheenstraße und seine Titelgeschichte durchweg positiv.
Der Band fand in allen großen Medien der deutschsprachigen Literaturkritik Aufmerksamkeit, in der überregionalen Tagespresse ebenso wie in den Literatursendungen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.
Der Autor wurde als „Meister der Novelle“ gerühmt, der mit traditionellen Mitteln beim Leser eine nachhaltige Verunsicherung erzeuge und der Inhalt, Sprache und Stil zu einer Einheit bringe. Es seien vor allem die „Nachtseiten des Daseins“, die der Leser in diesen Novellen kennenlerne.
Hartmut Lange (geb. 1937)© ullstein bild – Schleyer
JAHR
ORT
EREIGNIS
ALTER
1937
Berlin-Spandau
Hartmut Lange wird am 31. März als Sohn eines Metzgers und einer Verkäuferin geboren.
1939
Posen
Die Familie wird zwangsweise nach Polen umgesiedelt. Der Vater stirbt im Zweiten Weltkrieg.
2
1945/46
Ost-Berlin
Die Mutter unternimmt mit ihrem Sohn einen Fluchtversuch, der in einem sowjetischen Lager endet. Aus ihm werden sie 1946 nach Ostberlin abgeschoben.
8/9
1946– 1965
Ost-Berlin
Lange lebt im Ostberliner Ortsteil Adlershof, besucht bis zur elften Klasse die Oberschule und verdient sich seinen Lebensunterhalt mit Gelegenheitsarbeiten, u. a. als Tagebauarbeiter in Senftenberg.
9–28
1957– 1960
Ost-Berlin
Lange studiert Dramaturgie an der Deutschen Hochschule für Filmkunst in Potsdam-Babelsberg.
20–33
1962
Das Stück Senftenberger Erzählungen oder Die Enteignung erscheint.
25
1961– 1964
Ost-Berlin
Lange arbeitet als Dramaturg am Deutschen Theater und schließt Freundschaft mit Peter Hacks.
24–27
1965
JugoslawienWest-Berlin
Nach Konflikten mit der offiziellen Kulturpolitik der DDR nutzt Lange einen Urlaubsaufenthalt in Jugoslawien, um sich in den Westen abzusetzen.
28
1965 ff.
West-Berlin
In der Bundesrepublik erhält er eine Anstellung an der Schaubühne am Halleschen Ufer und arbeitet an verschiedenen Theatern als Dramaturg, Regisseur und freier Schriftsteller.
28 ff.
Perugia (Italien)
Mit seinem Sohn und seiner Frau lebt er in Berlin und in der Nähe von Umbertide bei Perugia in Umbrien (Italien).
1966
Lange erhält den Niedersächsischen Förderpreis.
29
1968
West-Berlin
Lange erhält den Gerhart-Hauptmann-Preis.
31
1969
Die Komödie Die Gräfin von Rathenow erscheint.
32
1971
Das Stück Die Ermordung des Aias oder Ein Diskurs über das Holzhacken erscheint.
34
1973
Der Band Theaterstücke 1960–1972 erscheint.
36
1982
Der Roman Die Selbstverbrennung erscheint.
45
1984
Der Band Die Waldsteinsonate. Fünf Novellen erscheint.
47
1985
Die Novelle Das Konzert erscheint.
48
1986
Die Erzählung Die Ermüdung erscheint.
49
1991
Die Novelle Die Reise nach Triest erscheint.
54
1993
Die Novelle Die Stechpalme erscheint.
56
1995
Der Novellenband Schnitzlers Würgeengel erscheint.
58
1996
Der Herr im Café. Drei Erzählungen erscheint.
59
1998
Lange erhält den Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung. Der Band Italienische Novellen erscheint.
61
2001
Die Novelle Das Streichquartett erscheint.
64
2002
Langes Gesammelte Novellen in zwei Bänden sowie Irrtum als Erkenntnis. Meine Realitätserfahrung als Schriftsteller erscheinen.
65
2003
Lange erhält den Italo-Svevo-Preis. Unter dem Titel Leptis Magna erscheinen zwei Novellen.
66
2005
Calw
Lange bekommt das Hermann-Hesse-Stipendium. Die Novelle Der Wanderer erscheint.
68
2007
Der Therapeut. Drei Novellen erscheint.
70
2009
Der Abgrund des Endlichen. Drei Novellen erscheint.
72
2011
Im Museum. Unheimliche Begegnungen erscheint.
74
2012
Der Text Positiver Nihilismus. Meine Auseinandersetzung mit Heidegger erscheint.
75
2013
Der NovellenbandDas Haus in der Dorotheenstraßeerscheint.
76
2015
Der Erzählband Der Blick aus dem Fenster erscheint.
78
2016
Rom
Lange erhält den Rom-Preis und wird Stipendiat der Deutschen Akademie Rom Villa Massimo.
79
2017
Berlin
Lange feiert am 31. März seinen 80. Geburtstag.
80
Noch während seiner DDR-Zeit hatte Lange als Dramatiker auf sich aufmerksam gemacht und galt als einer der Talentiertesten in der Nachfolge des sozialistisch orientierten epischen Theaters im Stile Brechts. Er schrieb an die 15 marxistisch engagierte Theaterstücke, weil er wie Brecht glaubte, „dass man die Welt radikal verändern muss, wenn man dem Menschen helfen will“[1]. Die Wende zur novellistischen Prosa kam 1982 nach einer weltanschaulichen Krise, als sich Langes geistige Orientierung von Marx und Engels weg und hin zu Schopenhauer, Nietzsche und Heidegger verschob und er zeitweilig unfähig war, etwas zu schreiben. Lange erkannte, dass die auf politischer Analyse basierende Erkenntnis niemandem hilft. Als Konsequenz dieser Einsicht rückte das Subjekt mit seiner existenziellen Problematik in den Mittelpunkt seines Interesses und die Darstellung der Selbsterfahrungen des Einzelnen ins Zentrum seiner inzwischen über dreißig Novellen. Das Haus in der Dorotheenstraße ist Langes 17. Buchausgabe einer Novelle oder Novellensammlung.
ZUSAMMENFASSUNG
Wichtig für das Verständnis der Novelle sind:
eindeutige Wirklichkeitsbezüge,
kaum Bezüge zur realpolitischen Situation der Berliner Republik,
enge Bezüge zu den Problemen, die aus der gesellschaftlichen Entwicklung (Beschleunigung der Lebenswelt, Karrieredenken, Mobilität und Flexibilität, Neoliberalismus usw.) für Beziehungen und Partnerschaften erwachsen.
Die Jahre ab 1990 bis heute markieren die Zeitspanne der jüngsten Gegenwart seit der Wiedervereinigung des geteilten Deutschlands, die man auch als Zeit der Berliner Republik bezeichnet.
Hartmut Lange meidet in seiner Novelle weitgehend diesen realpolitischen Hintergrund, indem er sich ganz auf die Ebene der individuellen Beziehungen zwischen den Menschen konzentriert. Damit geraten jedoch vor allem soziale Veränderungen innerhalb der Gesellschaft in den Blickpunkt sowie ihre Auswirkungen auf bestehende oder sich anbahnende Partnerschaften.
Mit der Überwindung der deutschen Teilung und der Wiedervereinigung gingen tradierte gesellschaftliche Grundsätze verloren und sind von einem einerseits verunsicherten und andererseits gierig ergriffenen (neo-)liberalisierten Egoismus verdrängt worden. Die Sozialisation zeigt die Tendenz zur Polarisierung