Das Holiday-Prinzip - Hans-Georg Willmann - E-Book

Das Holiday-Prinzip E-Book

Hans-Georg Willmann

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Beschreibung

Versuchst du vielleicht seit einigen Wochen einen Lernplan oder ein Hobby zu verfolgen, gesünder zu essen, dich mehr zu bewegen, morgens früher aufzustehen oder einen neuen Job zu finden – und willst du deine Pläne umsetzen, sobald du alle anderen Verpflichtungen des Alltags erledigt hast? Sorry, das funktioniert nicht. Die Welt ist zu groß, bunt und interessant, um all das zu schaffen, was wir uns vornehmen. Du wirst nie alles erledigen können - selbst mit noch mehr Disziplin und härterer Arbeit. Doch keine Sorge: Es gibt einen Weg, wie du deine Ziele erreichen wirst. Der Schlüssel dazu ist der bewusste Umgang mit deiner Willenskraft. Auf eurer gemeinsamen Reise durch dieses Buch zeigt dir der Psychologe, Autor und Coach Hans-Georg Willmann wie du es schaffst, motiviert, fokussiert, planvoll, voller Zuversicht und lernbegierig deine persönlichen Ziele zu erreichen. So wie es dir trotz Alltagsstress auch bei der Urlaubsplanung immer wieder gelingt! Pack deine Koffer und los geht`s – denn deine aktive Beteiligung ist gefragt: Du wirst einen Plan entwickeln, deine Aufmerksamkeit immer wieder auf dich selbst und deine Ziele richten, innehalten, um deinen Weg zu reflektieren und schließlich voller Selbstvertrauen durchstarten. Angereichert wird deine Willenskraftreise mit nützlichem Hintergrundwissen, alltagstauglichen Strategien und praktischen Übungen. Viel Freude auf dem unvergesslichen Trip zu deinen Zielen!

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© 2021 GABAL Verlag GmbH, Offenbach

Das E-Book basiert auf dem 2021 erschienenen Buchtitel »Das Holiday-Prinzip« von Hans-Georg Willmann © 2021 GABAL Verlag GmbH, Offenbach.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

ISBN Buchausgabe: 978-3-96739-039-1

ISBN epub: 978-3-96740-051-9

Lektorat: Ulrike Hollmann

Umschlaggestaltung: SCOPE we think design | Insa González | www.scope-ff.com

Autorenfoto: Ray Todd

Satz und Layout: Lohse Design, Heppenheim | www.lohse-design.de

Copyright © 2021 GABAL Verlag GmbH, Offenbach

Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags.

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Inhalt

Einleitung

TEIL 1Das Holiday-Prinzip

  1. Motivationsgipfel

  2. Aufmerksamkeitsfluss

  3. Planungskoffer

  4. Vertrauensquelle

  5. Lernfeld

Der Holiday-Impuls

TEIL 2Die Holiday-Strategien

  6. Gipfelsturm

  7. Flussfahrt

  8. Kofferpacken

  9. Quellwanderung

10. Felderfahrung

TEIL 3Die Holiday-Praxis

11. Vor Sonnenaufgang

12. In Urlaubsstimmung

13. Während des Tages

14. Nach Sonnenuntergang

15. Der Ausnahmezustand

Die Holiday-Tipps

Anhang

Literatur

Stichwortverzeichnis

Über den Autor

Wie viel Urlaub steckt in deinen Zielen?

Ich lebe seit 2016 in Australien. Hier gilt das Prinzip der mateship. Mateship ist eine australische Wortprägung, die Gleichheit, Loyalität und Freundschaft untereinander bedeutet. Jeder wird respektiert, ganz gleich, woher er kommt und was er macht. Man duzt sich und ich habe für das Holiday-Prinzip auch die Du-Form gewählt. Ich wünsche dir viel Spaß unterwegs.

Hans-Georg Willmann

Cairns, Australien, im Januar 2021

Einleitung

Danke, dass du mit mir auf Reisen kommst. Ich hoffe, dass dich die Orte, die wir unterwegs erkunden, ebenso begeistern, wie sie mich und viele andere jeden Tag wieder begeistern. Tatsächlich hoffe ich sogar, dass sich dein Leben durch die Willenskraftreise für immer verändert.

Es gibt nie genug Zeit, um alle unsere Ziele erreichen zu können. Die Welt ist zu groß und bunt und interessant, um all das zu schaffen, was wir uns vornehmen. Du versuchst vielleicht seit einigen Wochen einen Lernplan oder ein Hobby zu verfolgen, gesünder zu essen, dich mehr zu bewegen, morgens früher aufzustehen oder einen neuen Job zu finden – und du willst deine Pläne umsetzen, sobald du alle anderen Verpflichtungen des Alltags erledigt hast. Tatsächlich funktioniert das aber nicht. Du wirst nie alles erledigen können. Deshalb wirst du nie dazu kommen, das zu machen, was du dir schon so lange vornimmst. Selbst mit noch mehr Disziplin und härterer Arbeit schaffst du das nicht. Der einzige Schlüssel, um Ziele leichter zu erreichen, ist der bewusste Umgang mit deiner Willenskraft.

Diese Erkenntnis ist die Grundlage für das vorliegende Buch. Auf der Reise zeige ich dir, dass du die Fähigkeit bereits besitzt und schon nutzt, wenn es um deinen Urlaub geht. Überlege nur einmal, wie es dir gelingt, deine Urlaubsziele zu verwirklichen, obwohl du im Berufs- und Familienalltag eigentlich überhaupt keine Zeit und Energie übrig hast, noch irgendetwas zusätzlich zu machen. Hinter diesem Phänomen steckt ein einfaches Prinzip. Ich nenne es das Holiday-Prinzip. Und das funktioniert so:

Du freust dich auf deinen Urlaub.

Dein Urlaub gehört dir. Dein Reiseziel ist deine eigene Idee. Die eigenen Ideen umzusetzen macht Spaß, weil du das machst, was du selbst willst. Du wählst das Ziel passend zu deinen Vorstellungen, Bedürfnissen und Möglichkeiten aus. Du bist motiviert, in deinen Urlaub zu gehen.

Du konzentrierst dich auf deinen Urlaub.

Dein Urlaubsziel hat die Kraft, deine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Es macht dir Spaß, an den Urlaub zu denken, Fotos anzuschauen und etwas über das Reiseziel zu lesen. Du beschäftigst dich automatisch mit ihm und mit allem, was du dafür tun kannst, weil du den Urlaub wirklich willst. Du bist auf deinen Urlaub fokussiert.

Du planst für deinen Urlaub.

Deine Urlaubszeit ist begrenzt und damit wertvoll. Du überlegst ganz genau, wann du abfliegst, wie lange du unterwegs bist und wie du die einzelnen Urlaubstage nutzt, weil du das meiste aus deinem Urlaub herausholen willst. Du bist planvoll, wenn es um deinen Urlaub geht.

Du vertraust auf deinen Urlaub.

Du glaubst an dich selbst und daran, dass du deinen Urlaub realisierst, auch wenn er erst in einigen Monaten stattfindet. Du vertraust dir und darauf, dass die Urlaubsbelohnung sicher kommt, deshalb kannst du warten und dich dafür anstrengen. Bei deinem Urlaub bist du zuversichtlich.

Du lernst von deinem Urlaub.

Du tauschst dich mit deinen Freunden vor, während und nach dem Urlaub aus und überlegst, was du wie machst, damit dein (nächster) Urlaub bestimmt der schönste Urlaub aller Zeiten wird. Du bist lernfähig, wenn du deine Urlaubsziele verwirklichst.

Die gute Nachricht ist: Du kannst alle deine Ziele so leicht umsetzen wie deinen Urlaub. Das Holiday-Prinzip ist auf alle deine Lebensziele übertragbar. Die Kraft des Prinzips liegt in seiner Einfachheit. Der Kern besteht aus fünf Fähigkeiten, die du schon beherrschst und nutzt, um deine Urlaubsziele zu verwirklichen: Du kannst dich freuen und konzentrieren, du kannst planen und dir selbst vertrauen und du kannst lernen.

Das Holiday-Prinzip © Hans-Georg Willmann

Diese fünf Fähigkeiten bilden deine Willenskraft. Der bewusste Umgang damit ist der Schlüssel, um mehr deiner Ziele leichter zu erreichen. Bei deinen Urlaubszielen machst du das. Deshalb entwickelst du dafür viel Willensenergie, und es gelingt dir leicht, auf den Urlaub zu sparen, dafür auf Freizeit zu verzichten und dich jetzt anzustrengen, um später die schönste Zeit des Jahres zu haben.

Mache bei jedem deiner Ziele, ob bei der Arbeit, in der Familie oder in der Freizeit, einfach genau das Gleiche wie bei jedem deiner Urlaube:

Wähle dein Ziel mit Lust aus und freue dich darauf.

Konzentriere dich auf ein Ziel und beschäftige dich damit.

Plane vorausschauend für dein Ziel.

Vertraue dir und darauf, dass du dein Ziel erreichst.

Lerne aus der Erfahrung früherer Zielumsetzungen.

In diesem Buch beschreibe ich einen Weg, auf dem es dir leichter gelingt, deine fünf Willenskraftfähigkeiten bewusst zu nutzen. Die Methoden, Techniken und Strategien dazu sind praktikabel, bewährt und wirkungsvoll. Jede einzelne Strategie ist für sich allein genommen schon so wirksam, dass sie die Zielerreichung beschleunigt und erleichtert. Alle Tipps sind wissenschaftlich erforscht und bewiesen. Die psychologischen Hintergründe habe ich kompakt zusammengefasst. Wenn du in die psychologischen Zusammenhänge abtauchen willst, findest du im Literaturverzeichnis spannende Literatur dazu. In diesem Buch geht es darum, aktiv zu werden, die Tipps praktisch umzusetzen und auszuprobieren, was für dich funktioniert.

Im ersten Teil dieses Buches erkundest du die fünf Säulen deiner Willenskraft: die fünf Fähigkeiten, dich auf ein Ziel zu freuen, dich darauf zu konzentrieren, dafür zu planen, dir selbst zu vertrauen und von deinen Erfahrungen zu lernen. Dein positives Urlaubsgefühl spielt dabei eine zentrale Rolle. Egal, welches Ziel du erreichen willst – ziehe dir dafür deine Urlaubsbrille auf. Wenn du an deine Ziele für dieses Jahr denkst, entwickle ein ebenso positives Gefühl, als wenn du an deinen Urlaub denken würdest. Mit dem Holiday-Check findest du heraus, wie gut dir das im Alltag bereits gelingt.

Im Kapitel Der Holiday-Impuls schaust du hinter eines der größten Erfolgsgeheimnisse der Menschheit und erfährst, warum du eigentlich schon lange ein Experte darin bist, deine Ziele zu verwirklichen.

Im zweiten Teil des Buches, Die Holiday-Strategien, erkundest du zwölf einfache und wirksame Strategien, die dir in allen Lebenslagen helfen werden, mehr Ziele leichter zu erreichen – ob bei der Arbeit, in der Familie oder in der Freizeit. Jede einzelne Strategie konsequent eingesetzt ist für sich allein genommen so wirksam, dass du damit beruflich schneller vorankommst und gleichzeitig dein Privatleben bereicherst.

Im dritten Teil des Buches, Die Holiday-Praxis, erkundest du wirksame Umsetzungstipps, um die Strategien, Techniken und Methoden einfach in deinen Alltag einzubauen. Damit entwickelst du deine eigenen Zielumsetzungsroutinen, mit denen »Ziele verwirklichen« ein Teil deiner Alltagspraxis wird. Zum Abschluss bekommst du noch einmal alle Holiday-Tipps auf einen Blick.

Du kannst das Buch lesen wie einen Reiseführer. Du musst die Kapitel nicht in einer bestimmten Reihenfolge bearbeiten. Jedes einzelne Kapitel hat die Kraft, dich weiterzubringen, jeder einzelne Tipp ist wirksam, um mehr deiner Ziele leichter zu erreichen. Nur einen, den wichtigsten Tipp, um das Holiday-Prinzip in deine Alltagspraxis umzusetzen, solltest du auf deiner gesamten Willenskraftreise beherzigen: Stoppe von Zeit zu Zeit deinen Alltags-Autopiloten. Was das bedeutet, erfährst du jetzt:

Wenn es dir so geht wie den meisten Menschen, dann weißt du bereits vieles darüber, was du alles tun oder lassen solltest, um mehr deiner Ziele leichter zu realisieren. Doch Wissen allein reicht nicht aus, um es auch tatsächlich zu tun. Wie schaffst du es, im unaufhörlichen Fluss der Alltagspflichten innezuhalten, um über dich und deine Ziele nachzudenken und etwas zu verändern? Tagein, tagaus gehst du zur Arbeit, erledigst deine Aufgaben, führst den Haushalt, machst Besorgungen und kümmerst dich um andere alltägliche Dinge. Dabei denkst du meist gar nicht mehr über das nach, was du tust. Dein Autopilot steuert dich auf den unsichtbaren Schienen deiner Gewohnheiten durch den Alltag.

Um deine Ziele und Träume zu verwirklichen und nicht nur im Hamsterrad des Alltags zu funktionieren, musst du den Autopiloten ab und an ausschalten. Dafür brauchst du einen starken Reiz. Dein Urlaub ist so ein starker Reiz. Urlaub schafft es, die Alltagsroutine zu unterbrechen und den Autopiloten auszuschalten. Aber du kannst ja nicht jedes Mal Urlaub machen, um den Alltags-Autopiloten zu stoppen. Das musst du auch nicht. Eine fundamentale Erkenntnis der Hirnforschung hilft dir dabei, den Urlaub in den Alltag und mehr Urlaubsleichtigkeit in deine Zielverwirklichung zu bringen. Mehr dazu erfährst du jetzt am ersten Info-Point.

Der Alltags-Autopilot

Unser Gehirn ist phänomenal leistungsfähig und unsere Fähigkeit zu denken ist enorm. Aber nachzudenken strengt wahnsinnig an, besonders wenn wir über uns selbst nachdenken. Das Hirn ist ein regelrechter Energiefresser. Obwohl es nur rund zwei Prozent des Körpergewichts ausmacht, ist es für 20 Prozent des gesamten Energieverbrauchs verantwortlich. Da wir evolutionsbiologisch darauf programmiert sind, Kraft für Gefahrensituationen zu sparen, versucht das Gehirn, so oft es kann, den Autopiloten einzuschalten, das heißt uns das, was wir tun, ohne denken tun zu lassen. Das spart Energie. »Bloß nicht nachdenken«, lautet die Devise. Deshalb läuft im Alltag 90 Prozent dessen, was du fühlst, denkst und tust, automatisch ab – ohne zu denken. Zum Beispiel Auto fahren, Zähne putzen, Kaffee kochen, E-Mails beantworten, Smartphone checken, Süßigkeiten snacken etc. Der Autopilot ist hilfreich, um den Alltag zu meistern, aber oft auch hinderlich, wenn du nicht nur alltägliche Ziele erreichen möchtest, weil du im Alltag aus Gewohnheit automatisch vieles tust, was deinen Zielen im Wege steht. Zum Beispiel zu oft und zu viele Süßigkeiten snacken, zu oft das Smartphone checken, zu viele E-Mails beantworten etc.

Du musst den Alltags-Autopiloten ausschalten, um bewusst über dich, deine Ziele und das nachzudenken, was du für sie tun willst. Das ist der Schlüssel, um mehr Urlaubsleichtigkeit in alle deine Ziele zu bringen und dir dein Leben leichter zu machen. Doch das ist erst einmal nicht einfach. Dafür brauchst du ein superstarkes Signal, das dich darauf aufmerksam macht, den Autopiloten zu stoppen. Erst dann kannst du eine Selbstbeobachtungsposition beziehen und das Steuer bewusst selbst in die Hand nehmen. Die erste Frage lautet deshalb: Welches superstarke Stopp-Signal kann dich in den entscheidenden Momenten im Alltag aus deiner Alltagsroutine herausreißen?

Finde ein superstarkes Stopp-Signal, einen Reiz, der dich darauf aufmerksam macht, deinen Autopiloten auszuschalten. Zum Beispiel einen emotional bedeutungsvollen Signalton deines Smartphones, ein starkes Urlaubsfoto als Bildschirmschoner, ein »verrücktes« Symbol als Schlüsselanhänger etc. Deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Jedes starke und emotional bedeutsame Geräusch, jedes Bild oder Symbol, jeder Geruch oder Geschmack kann dich darauf aufmerksam machen, kurz innezuhalten und deinen Autopiloten auszuschalten.

Wichtig dabei sind zwei Dinge. Erstens: Dein Stopp-Signal sollte in den entscheidenden Momenten des Alltags automatisch ausgelöst werden, ohne dass du dich zuvor aktiv daran erinnern musst. Zum Beispiel kann dich ein vorprogrammierter Signalton deines Smartphones in der Mittagspause darauf aufmerksam machen, dass du deine Alltagsroutine unterbrechen und 15 Minuten spazieren gehen könntest, statt aus Gewohnheit E-Mails zu bearbeiten. Oder ein starkes Foto auf dem Nachttisch könnte dich abends vor dem Einschlafen darauf aufmerksam machen, den Tag zu betrachten und zu schauen, was du heute für dich und dein Ziel getan hast, statt zum dritten Mal die Nachrichten zu checken. Zweitens: Dein Stopp-Signal muss für dich eine Bedeutung haben, wie zum Beispiel ein emotionaler Song aus deiner Jugend, mit dem du dich morgens wecken lässt, und der dich an das erinnert, wofür du im Leben dankbar bist und worauf du dich heute freust.

Überlege einmal, wann im Tagesverlauf deine kritischen Momente liegen, in denen es günstig wäre, den Autopiloten auszuschalten, um stattdessen bewusst statt unbewusst zu handeln. Entscheidende Momente sind besonders die Augenblicke im Tagesverlauf, in denen du, ohne nachzudenken, routiniert, aus Gewohnheit handelst. Wie zum Beispiel der Moment, in dem du in die Küche gehst und ohne nachzudenken die (An-)Gewohnheit »Kühlschrank auf, Schokolade in den Mund« abläuft. Der Moment, in dem du ins Wohnzimmer gehst und automatisch die Routine »auf die Couch und Fernseher an« ihren Lauf nimmt. Der Moment während der Arbeit, wenn du dich an den Schreibtisch setzt und als Erstes wie ferngesteuert ein wenig im Internet surfst. In diesen Momenten kann dich dein superstarkes Stopp-Signal darauf aufmerksam machen, deinen Autopiloten auszuschalten, um bewusst zu handeln.

Wo und wie kannst du in solchen Momenten deine Stopp-Signale einbauen? Pinne dir zum Beispiel ein besonderes Bild oder einen Kühlschrankmagneten an deine Kühlschranktür, um jedes Mal, wenn du die Kühlschranktür öffnest, darauf aufmerksam zu werden, Obst zu essen, statt routiniert zur Schokolade zu greifen. Oder lade dir ein wunderschönes Urlaubsfoto als Bildschirmschoner auf deinen Rechner, das dich darauf aufmerksam macht, deine Aufgaben zu erledigen, statt automatisch im Internet zu surfen. Oder kaufe dir eine neue Zimmerbeleuchtung, die dich morgens beim Aufwachen darauf aufmerksam macht, dich ein wenig zu bewegen, statt wie gewohnt gleich das Smartphone zu checken.

Achte darauf, dass dich dein Stopp-Signal wirklich aus deiner Alltagsroutine herausreißt, und variiere die Reize von Zeit zu Zeit, damit sie ihre Kraft behalten. Wenn der Autopilot ausgeschaltet ist, kannst du ein wenig Urlaub in deinen Alltag und mehr Urlaubsleichtigkeit in die Verwirklichung deiner Ziele bringen. Gönne dir dazu immer wieder eine Atempause. Reise in deiner Vorstellung an einen schönen Ort und mache ihn dir zu deiner Denkinsel.

Schließe die Augen. Stell dir vor, du bist an deinem Lieblingsurlaubsort. Fühle, wie deine Fußsohlen fest auf dem Boden stehen. Atme ruhig und tief ein und aus. Denke an dein Ziel und beantworte dir drei Fragen: Wo bin ich? Was mache ich? Wie geht es mir gerade?

Schreibe dir die Gedanken zu deinen Zielen auf. Nutze dafür ein kleines und für dich wertvolles Notizbuch. Albert Einstein, Ernest Hemingway, Vincent van Gogh und Pablo Picasso, Ingenieure, Unternehmer, Köche und Architekten – alle erfolgreichen Menschen durch alle Jahrhunderte hindurch nutzen ihr Skizzen- oder Notizbuch, um Gedanken, Impulse und Ideen zu ihren Zielen aufzuschreiben.

Denke immer auf Papier. Schreibe deine Ziele, Pläne und Gedanken auf. Schreiben strukturiert Denken. Das geschriebene Wort entwickelt mehr Kraft als der Gedanke allein.

Fünf wiederkehrende Symbole führen dich durch das Buch und helfen dir auf deiner Willenskraftreise dabei, dich leichter zu orientieren. Vier davon kennst du bereits: Das Stopp-Symbol, das dich darauf aufmerksam macht, den Autopiloten auszuschalten. Die Palmeninsel, die dich dazu einlädt, dir zwischendurch eine Minute Atempause auf der Denkinsel zu gönnen. Das Notizbuch als Symbol dafür, auf Papier zu denken und dir deine Gedanken aufzuschreiben. Und das Symbol des Info-Points. Hier erkundest du Wissenswertes zu den spannenden psychologischen Hintergründen. Das fünfte Symbol ist der Check-in, an dem du Fragen und Übungen findest, mit denen du das Holiday-Prinzip leichter in deine Alltagspraxis integrieren kannst. Hier sind die fünf Symbole im Überblick:

Jede einzelne Idee in diesem Buch ist darauf ausgerichtet, mehr Urlaubsleichtigkeit in deine Ziele zu bringen. Fang gleich damit an, die Ideen auszuprobieren. Je schneller du das Holiday-Prinzip kennenlernst und die Holiday-Strategien konsequent anwendest, desto schneller gelingt es dir, mehr Ziele leichter zu erreichen, beruflich voranzukommen und dein Privatleben zu bereichern. Dabei ist es nicht wichtig, wie groß dein erster Schritt ist, sondern dass du in die richtige Richtung gehst. Dann bringt dich jede noch so kleine Aktivität deinem Ziel näher. Egal, ob Masterstudium, Wohlfühlgewicht oder Traumjob – it’s like another holiday.

TEIL 1

Das Holiday-Prinzip

1. Motivationsgipfel

Je mehr Lust du auf ein Ziel hast, desto stärker ist deine Motivation dafür und desto leichter fällt es dir, etwas für dein Ziel zu tun.

Urlaub, endlich Urlaub! Himmel, wie freuen wir uns darauf, die wertvollste Zeit im Jahr nach unseren eigenen Ideen zu gestalten. Zur Trekkingtour nach Schweden oder zur Wellness nach Mallorca, mit der Familie auf den Bauernhof oder zum Sprachkurs nach England. Alle Sinne sind auf den Urlaub ausgerichtet, und keine Anstrengung ist zu groß, um die schönste Zeit des Jahres zu planen, vorzubereiten und zu organisieren. Wie schön wäre es, wenn du dieses tolle Gefühl und die große Energie auch für alle anderen deiner Ziele entwickeln könntest. Mit dem Holiday-Prinzip geht das. Damit schaffst du es, dich auf jedes deiner Ziele so zu freuen wie auf deinen Urlaub. Alles fängt damit an, eine Frage zu klären: Was will ich und warum will ich das?

Klarheit über deine Ziele im Leben zu bekommen ist der erste und wahrscheinlich wichtigste Schritt. Sonst landest du vielleicht in Nordschweden zur Elchjagd, obwohl du viel lieber im Mittelmeer baden würdest. Wir leben in einer Welt voller Möglichkeiten. So viele Chancen, deine Ziele zu verwirklichen, gab es noch nie. Zum Glück! Doch wenn es dir so geht wie den meisten Menschen, fällt es dir manchmal schwer, im Meer der Möglichkeiten den Kopf über Wasser zu halten und klar zu sehen, was du eigentlich willst und worüber du dich am meisten freuen würdest. Es gibt einfach zu viele Ziele, zwischen denen du dich entscheiden kannst.

Der Hauptgrund, warum manche Menschen ihre Ziele mit mehr Leichtigkeit erreichen, ist der, dass sie die Ziele klar vor Augen haben. Weißt du, welche Ziele unter den vielen möglichen Zielen für dich im Leben besonders wichtig sind? Worauf freust du dich am meisten? Was willst du und warum willst du das?

Was will ich?

Nimm dir ein Blatt Papier oder ein Notizbuch und schreibe dir gleich einmal die fünf wichtigsten Ziele auf, über die du dich in diesem Jahr am meisten freust und die du unbedingt verwirklichen willst. Schreibe die Ziele in der positiven Form auf, also notiere das, was du willst, anstelle von dem, was du nicht (mehr) willst. Und schreibe die Ziele so auf, als ob du sie schon erreicht hättest. Unser Gehirn funktioniert damit besser. Zum Beispiel:

1. Ich freue mich über den Masterabschluss, den ich bis Ende des Jahres geschafft haben werde.

2. Ich freue mich über mein Wohlfühlgewicht, das ich bis zum Sommer erreicht haben werde.

3. Ich freue mich über die größere Wohnung, die ich bis zum Herbst gefunden haben werde.

4. Ich freue mich über das höhere Gehalt, das ich bis Ostern realisiert haben werde.

5. Ich freue mich über meine guten Englischkenntnisse, die ich bis Oktober erworben haben werde.

Fühlen sich deine Ziele schon wie Urlaub an? Freust du dich schon darauf wie auf deinen Urlaub? Wahrscheinlich noch nicht. Und dafür gibt es zwei Gründe. Erstens, es kann manchmal ganz schön lange dauern, bis du am Ziel angekommen bist, und zweitens, der Flug dahin kann anstrengend sein. Trotzdem willst du dorthin. Warum? Am nächsten Info-Point erfährst du mehr darüber.

Ziele und Motive

Die Ziele, die wir uns setzen, sind nichts anderes als die sichtbare Oberfläche unserer Motive, das heißt die Antwort auf die Frage »Warum?«. Das ist genauso wie bei einem Eisberg in der Antarktis. Das, was wir oberhalb des Wassers sehen, ist nur ein kleiner Teil des gesamten Eisbergs. Unterhalb der Wasseroberfläche liegt der eigentliche Teil. Bei deinem Zieleeisberg ist das dein Warum, dann erst kommt das Ziel obendrauf. Warum will ich gesünder essen, mich mehr bewegen, einen Mastertitel, einen Führungsjob, mehr Geld etc.? Es geht eigentlich nie nur um die Ziele selbst, die du erreichen willst, die Dinge, die du haben willst oder tun willst. Es geht immer darum, ein Motiv (Bedürfnis) zu befriedigen. Manche Motive sind dir in die Wiege gelegt. Angeboren sind zum Beispiel die Motive »Beziehung«, »Freiheit« oder »Neugier«. Erlernt sind Motive wie »Sicherheit«, »Gerechtigkeit« oder »Macht«. Diese Motive verinnerlichst du in früher Kindheit, vermittelt durch deine Eltern oder durch einprägsame Lebenserfahrungen. Deine Motive sind dir oft nicht bewusst, und selbst wenn du sie dir bewusst machst, kannst du trotzdem wenig daran ändern. Du kannst dich aber jeden Tag neu entscheiden, welche Ziele du wählst. Das sicherste Rezept für ein glückliches und erfolgreiches Leben lautet: Wähle deine Ziele passend zu deinen Motiven.

Du versuchst vielleicht seit einigen Wochen, anders zu essen, dich mehr zu bewegen, morgens früher aufzustehen, einen Lernplan oder ein Hobby zu verfolgen oder einen neuen Job zu finden. Stellst du unterwegs fest, dass es dir schwerfällt, deinen Plan einzuhalten und dein Ziel zu verfolgen, liegt das wahrscheinlich daran, dass du nicht klar vor Augen hast, warum du das willst. Weißt du, was bei dir unter der Wasseroberfläche liegt? Kennst du deine Lebensmotive? Am nächsten Check-in erfährst du mehr.

Warum will ich das, was ich will?

Die Energie, die du brauchst, um auch lange und anstrengende Flüge zu deinem Ziel zu meistern, kommt aus der Befriedigung deiner Bedürfnisse. Also aus deiner Antwort auf die Frage: »Warum?« Schreibe dir deshalb zu jedem deiner Ziele auf, warum du es erreichen willst, also worauf du dich freust, wenn du da ankommst, wo du hinwillst. Denke zum Beispiel an das Ziel »Masterabschluss« und verwende die einfache Um-zu-Fragetechnik:

Warum will ich einen Masterabschluss? Um mich damit für eine Führungsposition zu qualifizieren.

Gehe noch einen Schritt weiter. Frage dich so lange nach dem Warum, bis du keine Antwort mehr findest.

Warum will ich mich für einen Führungsjob qualifizieren? Um damit bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu haben.

Warum will ich bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt? Um unabhängiger von (m)einem Arbeitgeber zu sein.

Jetzt bist du an deiner Energiequelle. Die Befriedigung deines Bedürfnisses (Motivs) nach Unabhängigkeit macht dich glücklich. Dafür bist du bereit, ein berufsbegleitendes Masterstudium zu absolvieren und nach Feierabend noch zum Fachbuch zu greifen. Dein Bedürfnis nach Unabhängigkeit ist ein starker Antrieb. Vielleicht hast du aber auch andere Motive, die dich antreiben. Willst du mit dem Masterstudium dein Know-how vertiefen, um deine Sicherheit im aktuellen Job zu steigern? Oder willst du in einer Führungsposition einfach mehr Geld verdienen? Hier ist ein anderes Beispiel, das Wohlfühlgewicht.

Warum will ich ein Wohlfühlgewicht? Um mich damit leichter und dynamischer zu fühlen.

Warum will ich mich leichter und dynamischer fühlen? Um dadurch wieder tatkräftiger zu sein.

Warum will ich tatkräftiger sein? Um ein aktives Leben führen und mit meinen Kindern Mountainbike fahren zu können.

Hier treibt dich dein Motiv (Bedürfnis) nach Aktivität an und hilft dir dabei, weniger Süßigkeiten zu essen und dich mehr zu bewegen. Auch hier gibt es natürlich andere Motive, die hinter dem Ziel »Wohlfühlgewicht« stehen können. Vielleicht willst du abnehmen, um mit einer Freundin mitzuhalten, die dir von ihrem Plan erzählt, bis zum Sommerurlaub eine Bikinifigur zu erreichen. Oder du willst abnehmen, um dich wieder attraktiver und selbstbewusster zu fühlen.

Stelle dir vor, wie es sich anfühlt, wenn du als aktiver Papa oder als aktive Mama wieder mehr mit deinen Kindern mithalten kannst. Oder wie erhebend es für dich ist, wenn du eine oder vielleicht sogar mehrere Führungspositionen angeboten bekommst. Freust du dich jetzt schon mehr auf dein Ziel? Fühlt sich dein Ziel jetzt nach Urlaub an?

„Was will ich und warum will ich das?« sind zwei der wichtigsten Fragen in deinem Leben. Deine Antworten darauf versorgen dich mit der notwendigen Energie für die Zielverwirklichung. Deine Antworten entscheiden aber auch darüber, wo dein Urlaub hingeht. Wenn du nicht darüber entscheidest, wohin dein Flieger gehen soll und warum, tun das andere für dich. Dann stehst du vielleicht plötzlich am Check-in nach China, um die nächsten zwei Jahre ein Business aufzubauen, obwohl du viel lieber zu Hause eine Familie gründen würdest.

Finde heraus, welche deiner Ziele zu deinen Motiven passen, oder besser noch, erforsche zuerst deine wichtigsten Lebensmotive und wähle deine Ziele dann bewusst danach aus. Gehe dazu auf Motivsuche und nutze die Fährte deiner Gefühle. Überlege, worüber du dich im Leben wirklich freust, wann du dich besonders gut fühlst oder worauf du so richtig Lust hast. Schaue dir die Begriffe in der folgenden Liste an und markiere die fünf Motive, die dich spontan am meisten ansprechen. Wenn dir ein Begriff fehlt, dann ergänze die Liste einfach. Schreibe dir auch wieder einige Stichworte in dein Notizbuch oder deine Smartphone-Notes.

Lebensmotive

Sicherheit

Kontrolle

Erfolg

Ordnung

Dominanz

Fortschritt

Zuwendung

Bedeutung

Kreativität

Geborgenheit

Ehre

Aktivität

Harmonie

Reichtum

Anerkennung

Gerechtigkeit

Status

Abwechslung

Freundschaft

Einfluss

Neugier

Partnerschaft

Herausforderung

Abenteuer

Familie

Wettbewerb

Unabhängigkeit

Beziehung

Macht

Leistung

Schreibe dir jetzt deine fünf wichtigsten Lebensmotive in dein Notizbuch oder deine Smartphone-Notes. Wähle wieder positive Formulierungen wie zum Beispiel:

Ich freue mich über Sicherheit.

Ich fühle mich zugehörig, wenn ich in einer Beziehung lebe.

Ich habe Lust auf Erfolg.

Ich bin glücklich, wenn ich unabhängig bin.

Ich fühle mich bedeutsam, wenn ich Einfluss nehmen kann.

Schreibe dir einige Stichworte zu deinen Zielen und Motiven in dein Notizbuch oder deine Smartphone-Notes.

Denke einmal darüber nach, mit welchen deiner Ziele du dich bei der Arbeit, in Familie und Freizeit gut fühlst. Auf welche Ziele freust du dich? Wann fühlst du dich sorgenfrei und leicht? Hier stimmen deine Ziele und deine Motive überein, genauso, wie wenn du im Urlaub deine eigenen Ideen umsetzt und dich dabei pudelwohl fühlst. Für solche Ziele kannst du deine Energie leichter einsetzen.

Fühlt sich dein Ziel hingegen über längere Zeit nicht wie Urlaub an, bist du dir vielleicht unsicher, ob du das passende Ziel zu deinen Motiven ausgewählt hast, und verfolgst oder fühlst du dich mit einem Ziel unzufrieden und antriebslos, dann solltest du das Ziel überdenken. Nutze dazu regelmäßig die Frage: »Was will ich und warum will ich das?«

Je mehr Lust du auf ein Ziel hast, desto stärker ist deine Motivation und desto leichter fällt es dir, dich auf dein Ziel zu konzentrieren, dafür zu planen und darauf zu vertrauen, dass du es auch erreichst. Deshalb fällt es dir leichter, etwas für die Ziele zu tun, auf die du so richtig Lust hast. Das gilt für die Ziele im Alltag genauso wie für die im Urlaub. Achte darauf, deine eigenen Ziele zu verfolgen, die deinen Motiven entsprechen – denn darauf hast du Lust, darauf freust du dich wie auf deinen Urlaub.

Manchmal liegt dein Ziel auch in sehr weiter Ferne und der Weg dahin führt über mühsame Zwischenziele, auf die du dich nicht wirklich freust, auch wenn du noch so viel Lust darauf hast, am Ziel anzukommen. Zum Beispiel der Weg zum Wohlfühlgewicht.

Anfangs bist du bereit dafür, Energie einzusetzen, auf Süßes zu verzichten und dich mehr zu bewegen, obwohl du das nicht lustig findest. Du lenkst deine Aufmerksamkeit freiwillig auf zuckerfreies Essen und die Sportschuhe, weil du dich freust, bald endlich wieder in deine Lieblingsjeans zu passen. Du planst ein wenig, was du während des Tags essen und wann du dich bewegen wirst. Und du vertraust darauf, dass du es schaffst. Doch unterwegs geht die Lust langsam verloren. Die Wochen ziehen sich zäh in die Länge und das Ziel gerät aus den Augen. Der Plan verschwindet in der Schublade, die Sportschuhe im Keller. Die Aufmerksamkeit kreist immer stärker um die Schokolade im Wandschrank und die Couch im Wohnzimmer. Dein Glaube an dich und daran, dass du es schaffst, schwindet. Was machst du dann?

Hier folgt eine der wichtigsten Erkenntnisse in diesem Buch: Wenn sich deine Reise zum Ziel unterwegs immer weniger nach Urlaub anfühlt, dann denke an die fünf Säulen des Holiday-Prinzips: freuen, konzentrieren, planen, vertrauen und lernen. Mach dir bewusst, dass du alle diese Fähigkeiten besitzt und jedes Jahr nutzt, um deine Urlaubsziele zu verwirklichen. Wenn es dir im hektischen Alltag unterwegs zu deinen Zielen zunehmend schwerfällt, dich bewusst auf dein Ziel zu freuen, dich darauf zu konzentrieren, dafür zu planen, darauf zu vertrauen, dass du es schaffst, und aus deinen Erfahrungen zu lernen, ist das erst einmal vollkommen normal.

Wichtig ist, dies zu erkennen, es dir bewusst zu machen und dann zu überlegen, wo du den Hebel ansetzen kannst, um deine Motivation und Energie aufrechtzuerhalten und wieder mehr Urlaubsleichtigkeit in dein Ziel zu bringen. Merkst du, dass deine Motivation und deine Energie unterwegs zum Ziel nachlassen, hilft es, dir die fünf Säulen des Holiday-Prinzips bewusst zu machen. Lege dafür eine Atempause ein. Eine Minute reicht vollkommen aus, um den Raum für die Selbsterkenntnis zu schaffen. Dazu lade ich dich wieder auf die Denkinsel ein.

Schließe die Augen. Stell dir vor, du bist an deinem Lieblingsurlaubsort. Fühle, wie deine Fußsohlen fest auf dem Boden stehen. Atme ruhig und tief ein und aus und lasse deine Gedanken über deine Ziele und Motive fliegen.

Wie sehr freust du dich auf dein Ziel?

Prüfe zuerst, inwieweit deine Zielauswahl glücklich war. Freust du dich wirklich auf dein Ziel? Passt dein Ziel wirklich zu deinen Motiven? Manchmal muss man zweimal hinschauen. Zum Beispiel ist das Ziel, einen Führungsposten zu erreichen, nur schwer mit den Motiven »Streben nach Harmonie, Zuwendung und Freundschaft« vereinbar. Eine Führungskraft trifft häufig unpopuläre Entscheidungen, steht oft in der Schusslinie und braucht deshalb eine hohe Konfliktbereitschaft und ein dickes Fell. Dafür sind Motive wie »Streben nach Einfluss, Dominanz und Macht« notwendig. Ebenso schwierig wird es, wenn ein schwach ausgeprägtes Leistungsmotiv auf eine ambitionierte sportliche Zielsetzung trifft. Oder wenn das Motiv nach Sicherheit und Ordnung gegen das Ziel, Künstler zu werden, arbeitet. Bleibt die Freude über deine Zielauswahl längere Zeit verschollen, ist es sinnvoll, dir ein anderes Ziel zu suchen. Denke an den Urlaub. Du fährst ja auch nicht an Urlaubsziele, auf die du dich nicht freust.

Wie stark konzentrierst du dich auf dein Ziel?

Oft geht die Freude bei der Zielverfolgung deshalb verloren, weil der Weg weit und das, was du für dein Ziel tun willst, anstrengend ist. Belebe deine Freude, indem du deine Aufmerksamkeit bewusst auf dein Ziel lenkst und dir deine Motive, dein Warum in Erinnerung rufst. Stelle dir vor, wie belohnend es sich anfühlt, am Ziel anzukommen. Konzentriere dich wieder mehr auf dein Ziel und das, was du dafür tun willst – dann steigt die Freude.

Wie intensiv planst du für dein Ziel?

Manchmal geht die Freude an der Zielumsetzung auch deshalb verloren, weil du in der Flut der Alltagspflichten den Weg zu deinen Zielen aus den Augen verlierst. Hier hilft es dir, wenn du dich wieder bewusst an deinen Plan erinnerst, deine Notizen aus der Schublade holst und dich daran festhältst wie an einem Seil auf einer Bergwanderung. Mit deinem Plan, was du wann und wie machst, um dein Ziel zu erreichen, fällt es dir leichter, den Weg zum Ziel zu gehen – dadurch steigt die Freude wieder.

Wie stark glaubst du an dich und dein Ziel?

Von Zeit zu Zeit lässt die Freude auf das Ziel auch nach, weil unterwegs nicht immer alles klappt. Dann fängst du an zu zweifeln, ob du dein Ziel überhaupt erreichen kannst. Rufe dir besonders in diesen Momenten bewusst in Erinnerung, was du bereits alles geschafft und erfolgreich umgesetzt hast. Dadurch stärkst du dein Selbstvertrauen und dadurch steigt die Lust aufs Weitermachen und die Freude aufs Ziel.

Wie viel lernst du von früheren Zielumsetzungen?