Professionelles Bewerben - Hans-Georg Willmann - E-Book

Professionelles Bewerben E-Book

Hans-Georg Willmann

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Beschreibung

So geht erfolgreiches Bewerben! - Der umfassende Ratgeber für Jobsuche, Bewerbung und Vorstellungsgespräch -jetzt in der 2. aktualisierten Auflage, 2022 - Erfolgreich bewerben über Online- Jobportale wie Stepstone sowie Karriereportale wie Xing - Jobinterviews über Meetingplattformen, per Telefon und Videochat, Vorstellungsgespräche und Assessment-Center sicher meistern - Mustertexte für Anschreiben, Lebenslauf und Kurzprofil zum Download

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Duden

Professionelles Bewerben

Von der Jobsuche bis zur Zusage

Von Hans-Georg Willmann und Judith Engst

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So gehts:

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Impressum

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

Es wurde größte Sorgfalt darauf verwendet, dass die in diesem Werk gemachten Angaben korrekt sind und dem derzeitigen Wissensstand entsprechen. Für dennoch wider Erwarten im Werk auftretende Fehler übernehmen Autor, Redaktion und Verlag keine Verantwortung und keine daraus folgende oder sonstige Haftung. Dasselbe gilt für spätere Änderungen in Gesetzgebung oder Rechtsprechung. Das Werk ersetzt nicht die professionelle Beratung und Hilfe in konkreten Fällen.

Das Wort Duden ist für den Verlag Bibliographisches Institut GmbH als Marke geschützt.

Die Webseiten Dritter, deren Internetadressen in diesem Lehrwerk angegeben sind, wurden vor Drucklegung sorgfältig geprüft. Der Verlag übernimmt keine Gewähr für die Aktualität und den Inhalt dieser Seiten oder solcher, die mit ihnen verlinkt sind.

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, verboten.

© Duden 2019D C B

aktualisierte Ausgabe 2022

Bibliographisches Institut GmbH, Mecklenburgische Straße 53, 14197 Berlin

Redaktionelle Leitung Susanne Klar

Lektorat Dr. Hildegard Hogen

Herstellung Maike Häßler

Layout und Satz Britta Dieterle, Berlin

Umschlaggestaltung 2issue, München

Umschlagabbildung Shutterstock, F8 studio

Druck und Bindung AZ Druck und Datentechnik GmbH,

Heisinger Straße 16, 87437 Kempten

Printed in Germany

Soweit in diesem Buch Personen erwähnt und ihnen von der Redaktion fiktive Namen, Berufe, Dialoge und Ähnliches zugeordnet oder diese Personen in bestimmte Kontexte gesetzt werden, dienen diese Zuordnungen und Darstellungen ausschließlich der Veranschaulichung und dem besseren Verständnis des Inhalts.

ISBN 978-3-411-73375-0

Auch als E-Book erhältlich unter: ISBN 978-3-411-913107

www.duden.de

INHALT

BEWERBEN HEUTE

Die Rahmenbedingungen

Der Arbeitsmarkt

Der digitale Wandel

Die Personalauswahl

Die Erfolgsfaktoren von Bewerbungen

SUCHEN UND GEFUNDEN WERDEN

Die Möglichkeiten

Die eigene Onlinepräsenz

So sorgen Sie dafür, dass Ihr Profil gefunden wird

Die Suche im Internet

Stellenanzeigen auswählen

Die Suche über das eigene Netzwerk

Die Kunst des Pitchens

DIE BEWERBUNGSUNTERLAGEN

Der Lebenslauf

Die Länge

Das Layout

Der Aufbau

Der Inhalt

Die Formalien

Der Onepager

Inhalt, Layout und Formalien

Das Anschreiben

Das Layout und die Formalien

Der Inhalt

Exkurs: Die Zukunft des Anschreibens

Das Anschreiben bei Initiativbewerbungen

Die Nachweise

Arbeitszeugnisse

Ausbildungs-, Studien- und Schulzeugnisse

Weitere Nachweise

Reihenfolge der Nachweise

Digitale Qualität der Nachweise

Arbeitszeugnisse richtig interpretieren

DER BEWERBUNGSPROZESS

Der erste Kontakt

Anrufen – oder nicht?

Bewerben per E-Mail

Bewerben per Onlineformular

Initiativ bewerben

Ausnahme: die Papierbewerbung

SICH SELBST PRÄSENTIEREN

Der erste Termin

Die Arbeitgeberperspektive

Die Vorbereitung

Das persönliche Vorstellungsgespräch

Der typische Ablauf

Varianten

Die Arbeitgeberfragen

Die eigenen Fragen

Tipps für das Gespräch

Die Gehaltsverhandlung

Nach dem Vorstellungsgespräch

Das Telefoninterview

Die Vorbereitung

Die Durchführung

Nach dem Telefoninterview

Das Interview per Videocall

Die Vorbereitung

Die Durchführung

Nach dem Videocall

Das Assessment-Center

Die Vorbereitung

Der typische Ablauf

Die Bewertungskriterien

Einstellungstests

Kognitive Leistungstests

Persönlichkeitstests

Jobmessen und Karriere-Events

Die Vorbereitung

Nach der Veranstaltung

KONTAKT HALTEN

Nach dem ersten Termin

Die Zusage

Entscheiden

Der Arbeitsvertrag

Die aktuelle Stelle kündigen

Die Absage – was nun?

Professionell reagieren

Weitermachen

Die Fahrtkostenabrechnung

Wann der Arbeitgeber zahlen muss …

… und wann nicht Hl

WAS MACHE ICH, WENN …?

Tipps für besondere Situationen

Wiedereinsteigen nach Elternzeit

Bewerben aus Arbeitslosigkeit

Bewerben mit 50 plus

Bewerben mit Behinderung oder Erkrankung

Heikle Punkte im Bewerbungsprozess

Lücken im Lebenslauf

Fehlende Berufserfahrung

Fehlende Qualifikation

Fehlende Arbeitszeugnisse

Teilzeitwunsch

Kinderwunsch

Alternative: Zeitarbeit

Register

Bewerbenheute

Wenn Sie zu diesem Buch gegriffen haben, stehen Sie vermutlich vor dem Berufseinstieg oder einer beruflichen Veränderung und Sie wollen sich bewerben. Dieses Buch zeigt Ihnen, wie Sie dabei professionell und erfolgreich vorgehen. Das Prozedere ist heute anders als gestern – denn die Digitalisierung ist nicht nur im Arbeitsalltag auf dem Vormarsch, sondern auch in der Personalauswahl. Erfahren Sie auf den ersten Seiten, wie Sie im Bewerbungsprozess Ihre Chancen steigern.

Es gibt Hunderttausende offene Stellen in Deutschland und viel ist vom Fachkräftemangel die Rede. Liegt die neue Stelle nur einen Mausklick entfernt? Warum finden nicht alle Stellensuchenden eine neue Arbeit? Das Verhältnis von offenen Stellen einerseits und Bewerberinnen und Bewerbern andererseits ist statistisch so ausgewogen wie lange nicht mehr. Dennoch kommen immer noch zwei Arbeitslose auf eine offene Stelle. Von einem generellen Arbeitskräfte- und Fachkräftemangel kann man also nicht sprechen.

DIE RAHMENBEDINGUNGEN

Für die meisten Berufsfelder können sich Arbeitgeber ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen unter einer großen Zahl von Bewerberinnen und Bewerbern auswählen. Deshalb führt eine schnelle, wenig durchdachte Bewerbung kaum zur gewünschten Anstellung. Um sich professionell zu bewerben, ist es zunächst wichtig, den Arbeitsmarkt zu verstehen, die Auswirkungen der Digitalisierung zu kennen und zu wissen, wie die Personalauswahl heute funktioniert.

Der Arbeitsmarkt

Unternehmen, Organisationen und der öffentliche Dienst brauchen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das ist die gute Nachricht. Deshalb suchen Arbeitgeber nach geeigneten Bewerberinnen und Bewerbern. Das machen sie, indem sie z. B. Stellenanzeigen schalten. Der Arbeitsmarkt funktioniert genauso wie der Gütermarkt. Die Nachfrage der Arbeitgeber nach Arbeitskraft und das Angebot der Bewerberinnen und Bewerber an Arbeitskraft treffen zusammen. Dabei spielt das Zahlenverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage für die Personalauswahl eine entscheidende Rolle.

Gibt es zu viele Bewerberinnen und Bewerber, fällt den Personalverantwortlichen die Auswahl schwer. Sie müssen sich überlegen, wie sie schnell und kostengünstig die besten herausfiltern können. Ihre Sorge ist sozusagen, im Heuhaufen der vielen Bewerbungen nicht die Stecknadel zu finden. Aber auch wenn es zu wenige Kandidatinnen oder Kandidaten gibt, fällt den Personalverantwortlichen die Anwerbung neuer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen schwer, weil sie in Konkurrenz stehen zu anderen Personalverantwortlichen, denen es ebenso ergeht. Sie müssen sich mehr anstrengen, um die geeigneten anzusprechen.

In einigen Branchen (z. B. in der Gesundheitsbranche), in einigen Berufsfeldern (z. B. in der Pflege und im Handwerk) und in einigen Regionen (v. a. in ländlichen Gebieten) lassen sich die offenen Stellen nur schwer besetzen. Hier sind die Arbeitgeber in einer schwächeren und die Bewerberinnen bzw. Bewerber in einer stärkeren Position.

Aber das gilt nicht überall.

In vielen Berufen und Branchen gibt es aktuell insgesamt genügend Arbeitskräfte, und das wird in absehbarer Zeit wohl auch so bleiben. Das ist die schlechte Nachricht für Bewerberinnen und Bewerber. Zwar wird der demografische Wandel die Zahl der Menschen im erwerbsfähigen Alter zwischen 20 und 67 Jahren schrumpfen lassen, sodass sich bei gleichbleibender Zahl an Arbeitsplätzen die Chancen der Bewerber und Bewerberinnen eigentlich erhöhen sollten. Doch gleichzeitig wird die fortschreitende Digitalisierung Arbeitsplätze in ungefähr demselben Ausmaß verschwinden lassen.

Tipp

Bewerbungen gut vorbereiten

Die meisten Arbeitgeber erhalten mehr Bewerbungen, als offene Stellen zu besetzen sind, und können sich aus einem großen Angebot die passendsten Bewerbungen aussuchen. Selbst wenn Sie zu begehrten Berufsgruppen wie Ingenieurinnen und Ingenieuren oder Pflegekräften zählen, liegt Ihre neue Stelle nicht unbedingt einfach nur einen Mausklick entfernt.

Ihre Bewerbung muss aussagekräftig und ansprechend sein. Sie muss den gewünschten digitalen Anforderungen entsprechen, sonst ist es auch für eine Pflegekraft oder einen Ingenieur schwer, überhaupt zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden. Falls Sie sich schon längere Zeit erfolglos bewerben, sollten Sie zudem Ihr Bewerbungsziel überdenken. In welchen Regionen Deutschlands und in welchen Branchen bewerben Sie sich? Flexibilität kann Ihre Chancen steigern.

Der digitale Wandel

Die fortschreitende Digitalisierung wird in den nächsten Jahren viele Arbeitsplätze verschwinden lassen. In den Produktionshallen deutscher Unternehmen trifft man schon seit längerer Zeit mehr Roboter als Menschen. Auch in den Büros vieler Firmen schreiten die Digitalisierung und Automatisierung voran. Ob Onlinebanking, Onlinetageszeitung oder Onlineshopping – für viele Arbeitsprozesse gibt es heute Programme, die schnell, effizient zu bedienen sind; viele davon kostenlos. Wenige IT-Spezialisten ersetzen die vielen Arbeitskräfte, die früher für aufwendige Arbeitsprozesse nötig waren. Auch in hoch qualifizierten Berufen, etwa in der Rechtsberatung oder Medizin, sind einige Arbeitsprozesse digitalisiert. So werden z. B. einfache rechtliche Sachverhalte schon heute automatisiert dargelegt. Rechtsportale ersparen einer bestimmten Klientel in einigen Fällen bereits den Gang zu einer Anwaltskanzlei. In der medizinischen Diagnostik ersetzen Computer und ausgeklügelte Softwareprogramme zunehmend den Arztbesuch. Angst muss dieser digitale Wandel trotzdem nicht machen, denn wo einerseits Arbeitsplätze verschwinden, entstehen andererseits wieder neue Tätigkeiten. Aber als Bewerberin oder Bewerber sind Sie aufgefordert, zumindest in Ihrem Berufsfeld mit den technischen Entwicklungen Schritt zu halten. Offenheit für Veränderung und Lernbereitschaft sind heute besonders wichtige Eigenschaften bei der Suche eines neuen Arbeitsplatzes. Auch die Personalarbeit wird zunehmend digitalisiert, was bedeutet: Als Bewerberin oder Bewerber müssen Sie über Computer- und Internetkenntnisse verfügen, damit Sie sich überhaupt bewerben können.

Fähigkeiten auf dem neuesten Stand halten

Die Stellenanzeige in der Zeitung z. B. ist ein Auslaufmodell, ebenfalls die Bewerbungsmappe in schönem Glanzkarton, die per Post versendet wird. Onlinebewerbungen sind zum Standard geworden – per E-Mail versendet bzw. auf einem Bewerbungsportal oder im E-Recruiting-System hochgeladen. In manchen Branchen werden die Bewerbungsunterlagen zunächst per automatischem Screening vorausgewählt.

Anschließend müssen sich die Bewerberinnen und Bewerber bestimmten Onlinetests unterziehen. Der nächste Schritt zur Vollautomatisierung ist nicht mehr weit. Heute schon können Vorstellungsgespräche von einem Chatbot, also einem textbasierten Dialogsystem, durchgeführt werden – neutral und mit erstaunlich hoher Genauigkeit. Die Personalauswahl verändert sich also, die Bewerbungswege verändern sich und die Bewerbungsunterlagen verändern sich. Bewerber und Bewerberinnen sind genötigt, mit der digitalen Technik Schritt zu halten. Wer unsicher ist, ob er oder sie den Anforderungen tatsächlich gewachsen ist, sollte das eigene Bewerbungs-Know-how auf den Prüfstand stellen, damit klar wird, ob Defizite auszugleichen sind. Wenn ja, dann heißt es, die Herausforderungen mit Offenheit und Lernbereitschaft anzugehen.

Die Personalauswahl

Um die Bewerbungschancen zu steigern, lohnt ein Blick hinter die Kulissen der Personalabteilungen: Die Suche und die Auswahl von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern macht viel Arbeit. Anforderungsprofile sind zu definieren, Stellenausschreibungen zu formulieren, Bewerbungen zu verwalten und in mehreren Schritten eine überschaubare Zahl auszuwählen, Bewerber und Bewerberinnen zu Gesprächen einzuladen und schließlich Arbeitsverträge zu verhandeln und auszufertigen.

Dabei geht es für Arbeitgeber um mehr, als die meisten Bewerber und Bewerberinnen ahnen. Denn eine falsche Entscheidung ist sehr teuer. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, deren Leistung nicht stimmt, und die schon in der Probezeit wieder entlassen werden müssen, verursachen Arbeitsaufwand bei der Einarbeitung durch Vorgesetzte und Kollegen sowie einen hohen Verwaltungsaufwand in der Personalabteilung. Die Entscheidung für oder gegen eine bestimmte Kandidatin oder einen bestimmten Kandidaten ist für Personalverantwortliche also sehr riskant.

Ob die Stelle einer medizinischen Fachangestellten, eines kaufmännischen Sachbearbeiters oder einer Maschinenbauingenieurin besetzt werden soll, ob ein kleines Unternehmen, ein Mittelständler oder ein Konzern neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sucht: Immer sind fünf Arbeitsschritte zu durchlaufen.

1. Die Definition des Anforderungsprofils

Das Anforderungsprofil wird im Austausch zwischen Fachabteilung und Personalabteilung festgelegt. Zuerst wird geklärt, welche Aufgaben die neue Mitarbeiterin oder der neue Mitarbeiter zu übernehmen hat. Dann wird festgelegt, welche Qualifikationen, Fähigkeiten, Kenntnisse und Erfahrungen mitzubringen sind. Außerdem werden persönliche Eigenschaften definiert, die wichtig sind, damit auch die Persönlichkeit der oder des Neuen zum Unternehmen, ins Team und zur Position passt.

2. Die Stellenausschreibung

Im zweiten Schritt wird die Ausschreibung erstellt, damit die Personalabteilung auf die Suche nach geeigneten Bewerberinnen und Bewerbern gehen kann. Viele Stellen werden intern ausgeschrieben; oft werden auch Mitarbeiter gefragt, ob sie geeignete Stellensuchende kennen. Außerdem werden extern Stellenanzeigen geschaltet. Zudem werden viele offene Stellen auch bei der Agentur für Arbeit gemeldet. Jetzt kommen Sie als Bewerberin oder Bewerber ins Spiel.

Die Mehrzahl aller Unternehmen nutzt drei Rekrutierungswege, um Stellenanzeigen zu schalten. Der erste ist der Weg über die Online-Jobbörsen (z. B. www.stepstone.de, www.monster.de, www.indeed.de), soziale Karrierenetzwerke wie LinkedIn (www.linkedin.com) und Xing (www.xing.com) sowie die eigene Unternehmenshomepage. Auch die Onlineportale von Tages- und Wochenzeitungen sowie von Fachzeitschriften werden genutzt. Dazu kommt die Jobbörse der Arbeitsagentur (https://jobboerse.arbeitsagentur.de). Gehen Sie genauso vor. Beschreiten Sie bei der Stellensuche mehrere Wege. Falls ein Weg doch nicht zum Ziel führt, dann tut es vielleicht ein anderer.

3. Die Vorauswahl

Nun werden die Bewerbungen gefiltert, die heute zu mehr als 90 Prozent via Internet bei Unternehmen eingehen. Diese Arbeit übernimmt in zunehmendem Maße der Computer. Spezielle Softwareprogramme analysieren die Übereinstimmung der Anforderungen mit den Profilen der Bewerberinnen und Bewerber. Übrig bleiben diejenigen Bewerbungen mit der höchsten Übereinstimmung. Nur die entsprechenden Kandidatinnen und Kandidaten sind im Auswahlprozess einen Schritt weiter. Alle anderen erhalten automatisch eine Absage.

Die Vorauswahl wird immer häufiger digitalisiert und vollautomatisiert durchgeführt. Das geht schneller, ist kostengünstiger und objektiver als die Prüfung durch einen Menschen. Spezielle Software kann relevante Daten systematisch auswerten. Selbst die schriftliche Kommunikation wird heute elektronisch analysiert. Deshalb müssen Sie bei Ihren Bewerbungen – ob per E-Mail, Jobbörse oder E-Recruiting-System – darauf achten, allen digitalen Anforderungen gerecht zu werden. Sonst gelangt Ihre Bewerbung gar nicht erst bis zu einem oder einer Personalverantwortlichen.

4. Die eigentliche Auswahl

Hat die Personalabteilung eine überschaubare Anzahl infrage kommender Kandidaten vorausgewählt, folgen als nächstes unterschiedliche Auswahlverfahren. Dabei kommt es auf die Position an, die zu besetzen ist. Bei Führungskräften wird mehr Aufwand betrieben als bei Positionen auf Sachbearbeiter- oder Facharbeiterebene. Aber auch die Art und Größe des Arbeitgebers spielt eine Rolle. Konzerne und große Mittelständler genauso wie kommunale Behörden führen umfangreichere Auswahlverfahren durch als kleine Unternehmen. Zur weiteren Auswahl können folgende Verfahren eingesetzt werden:

Onlinetest zu den intellektuellen Fähigkeiten, fachlichen Kenntnissen, Berufserfahrungen und persönlichen Eigenschaften

Telefoninterview oder Videocall zur Klärung weiterer relevanter Fragen

Vorstellungsgespräch in den Räumen des Arbeitgebers zur eigentlichen Kandidatenauswahl

Da das Risiko einer Fehlentscheidung groß ist, betreiben Unternehmen bei der Kandidatenauswahl im persönlichen Vorstellungsgespräch besonders viel Aufwand. Mit verschiedenen Personalauswahlinstrumenten wird geprüft, ob eine Kandidatin oder ein Kandidat tatsächlich gut zur Position passt. Das Vorstellungsgespräch ist dabei immer noch das klassische Auswahlinstrument.

Für manche Positionen werden auch Assessment-Center mit psychologischen Tests durchgeführt.

5. Die Einstellung

Ist eine geeignete Person gefunden und die Einstellungsentscheidung getroffen, wird ihr ein Arbeitsvertrag angeboten. Wenn auch sie sich für das Unternehmen und die Arbeitsstelle entscheidet, kommt es zur Einstellung. Dann bereitet der Arbeitgeber den Eintritt und die Integration der neuen Mitarbeiterin oder des neuen Mitarbeiters vor. Innerhalb der Probezeit überprüfen Personalabteilung und Vorgesetzte dann, ob sie bei der Personalauswahl eine gute Entscheidung getroffen haben.

Die Regeln der Personalauswahl

Mitarbeiter zu finden und einzustellen, verursacht viel Arbeit und birgt immer das Risiko einer Fehlentscheidung. Um Kosten, Zeit und Aufwand zu sparen und um das Risiko von Fehlentscheidungen zu minimieren, gehen Personalentscheider nach bestimmten Regeln vor, wenn sie eine Stelle besetzen. Wer diese Regeln kennt, kann seine Chancen auf eine neue Stelle steigern.

1. Arbeitgeber wollen Kosten, Zeit und Arbeit sparen

Arbeitgeber betreiben möglichst wenig Aufwand, um Sie zu finden. Generell ist es ihnen am liebsten, wenn Sie als Bewerberin oder Bewerber die Initiative ergreifen, d. h., Sie sollten nach Stellenausschreibungen suchen oder sich initiativ bewerben und nicht darauf warten, bis Sie von Unternehmen z. B. via Xing oder LinkedIn kontaktiert werden. Das gilt besonders für große und bekannte Unternehmen wie Siemens, Lufthansa, Daimler oder Google, die jährlich Hunderttausende Bewerbungen erhalten. Arbeitgeber strengen sich nur dann mehr an, geeignete Bewerberinnen und Bewerber zu finden, wenn sie durch einen Engpass dazu gezwungen sind.

Tipp

Bessere Chancen bei Mittelständlern

Bekannte Großunternehmen wie Lufthansa, Apple, Siemens, Porsche oder Daimler erhalten pro Jahr Hunderttausende Bewerbungen – sie können sich über einen Mangel an Bewerberinnen und Bewerbern nicht beklagen. Dagegen suchen viele mittelständische Unternehmen in ländlicher Region, die Hidden Champions Deutschlands, händeringend nach qualifizierten Fach- und Führungskräften. Prüfen Sie, ob kleine und mittelständische Unternehmen im ländlichen Raum als Arbeitgeber für Sie infrage kommen. Ergreifen Sie die Initiative. Suchen Sie gezielt bei diesen Unternehmen nach Stellen und bewerben Sie sich dort.

2. Arbeitgeber wollen kein Risiko eingehen

Eine Fehlentscheidung kostet den Arbeitgeber viel Geld. Deshalb unternehmen Personalverantwortliche alles, um das Risiko einer Fehlbesetzung zu minimieren. Dazu nutzen sie alle Hinweise, die sie finden können. Es zählt nicht nur die vergangene Leistung, zusammengefasst in einem starren Lebenslauf. Sobald Personalverantwortliche den Vor- und Nachnamen eines Kandidaten kennen, wird alles geprüft, was eine Bewerberin oder ein Bewerber tut oder lässt bzw. in der Vergangenheit getan oder gelassen hat. Die Spuren im Internet sind schließlich leicht zu finden.

3. Das Internet liefert mehr Information als der Lebenslauf

Die Zeiten sind vorbei, in denen Bewerberinnen und Bewerber die Kontrolle darüber hatten, was ein möglicher Arbeitgeber über sie erfährt. Da mögen die entsprechenden Informationen im Lebenslauf noch so sorgsam zusammengestellt worden sein – Studien belegen, dass zwei Drittel aller Personaler den Namen von Bewerbern im Internet suchen – Datenschutz hin oder her. Die Fülle an Informationen, die viele heute bei Xing, LinkedIn, Facebook, Twitter, Instagram, TikTok & Co. ins Netz stellen, ist einfach zu verlockend.

Tipp

Geben Sie Ihren Namen in eine Suchmaschine ein

Was passiert, wenn Sie Ihren Vor- und Nachnamen und Ihren Wohnort in eine Suchmaschine (z. B. Google) eingeben? Nichts? Dann gehören Sie zu den wenigen Menschen, die bislang keine digitalen Spuren im Netz hinterlassen haben. Das mag auf der einen Seite gut sein. Andererseits könnten Sie das Internet durchaus nutzen, um ein eigenes Karriereprofil, etwa bei Xing oder LinkedIn anzulegen. Erhalten Sie bei der Internetsuche nach Ihrem Namen zahlreiche Treffer, sollten Sie prüfen, inwieweit diese allgemein zugänglichen und auffindbaren Informationen für Ihren Bewerbungsprozess hilfreich oder schädlich sind. Im Zweifel sollten Sie schädliche Informationen aus dem Netz entfernen bzw. entfernen lassen (S. 30).

4. Die Auswahl erfolgt nach dem Ausschlussprinzip

Der erste Blick der Personalentscheider zielt immer darauf, wer aussortiert werden kann. Ziel ist es, den Stapel an Bewerbungen auf eine handhabbare Größe zu reduzieren, um Arbeit zu sparen und um das Risiko zu verringern. Personalauswahl folgt leider nicht dem Prinzip: »Finde den, den du einstellen willst.« Vielmehr lautet das Motto: »Finde die, die du eliminieren kannst.« Das Anliegen besteht nicht etwa darin, Gespräche mit möglichst vielen Bewerberinnen und Bewerber zu führen, sondern unliebsame Bewerbungen auszusortieren und die passenden Kandidaten auszuwählen.

Tipp

Wechseln Sie die Perspektive!

Unterstützen Sie die Personalverantwortlichen! Damit steigern Sie Ihre Chance auf eine Einladung zum Vorstellungsgespräch und auf einen Arbeitsvertrag. Dafür wechseln Sie am besten einmal die Perspektive: Denken Sie nicht an Ihre Absenderperspektive, sondern an die Empfängerperspektive. Was brauchen die Personalverantwortlichen? Und dann stellen Sie alle Ihre Informationen so ansprechend und aussagekräftig wie möglich zusammen, gestalten sie so übersichtlich, dass sie auf einen Blick zu erfassen sind und senden alles zügig in der gewünschten Form.

Die Erfolgsfaktoren von Bewerbungen

Bewerberinnen und Bewerber müssen sich ständig an eine zunehmend digitalisierte und sich rasch ändernde Welt anpassen. Wer sich heute professionell und erfolgreich bewerben will, braucht:

Computerkenntnisse

Lernbereitschaft

Eigeninitiative

Veränderungsbereitschaft

ein konkretes Bewerbungsziel

Computerkenntnisse

Selbst wenn der eigene Beruf nicht direkt etwas mit Technik und IT zu tun zu haben scheint, sind Computerkenntnisse heute wichtig. Das hat zwei Gründe: Erstens spielt sich der Stellenbesetzungs- bzw. Bewerbungsprozess in nahezu allen Unternehmen heute digital ab. Zweitens müssen auch Verkäuferinnen, Pflegekräfte, Lkw-Fahrer, Erzieherinnen und Gärtner mit dem Computer arbeiten. Das gilt inzwischen für Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen in fast allen Arbeitsbereichen. Zu den Basis-Computerkenntnissen für den Bewerbungsprozess zählen:

Kenntnisse über das Internet, die Internetrecherche und über Online-Jobbörsen. Je nach Berufsbild ist auch Know-how über die sozialen Karrierenetzwerke wie Xing und LinkedIn erforderlich.

Fähigkeiten im Umgang mit E-Mail-Programmen.

Fähigkeiten im Umgang mit Textverarbeitungsprogrammen.

Fähigkeiten im Umgang mit Software zur Erstellung von PDF-Dateien.

Fähigkeiten im Umgang mit Software zum Scannen von Nachweisen wie Zeugnissen und Zertifikaten.

Tipp

Computerkenntnisse aneignen

Glücklicherweise sind Softwareprogramme mehr und mehr selbsterklärend und ihre Handhabung wird dadurch immer einfacher. Wenn es Ihnen dennoch schwerfällt, im Internet Stellenanzeigen zu finden, den Lebenslauf in einem Textverarbeitungsprogramm, z. B. in Word, zu erstellen, eine PDF-Datei daraus zu erzeugen, die Zeugnisse einzuscannen und die gesamte Bewerbung per E-Mail zu versenden oder auf einem Onlinebewerbungsportal hochzuladen, gibt es drei Möglichkeiten: Sie können sich von Freunden helfen lassen, einen Bewerbungsservice beauftragen oder sich die fehlenden Computerkenntnisse aneignen. Dazu genügt ein Volkshochschulkurs oder eine Einweisung durch Bekannte bzw. Freunde, die Ihnen zumindest das Nötigste zeigen können. Das spart viel Zeit und Geld und erhöht Ihre Chancen bei der Bewerbung. Denn wenn Sie am Computer fit sind, können Sie schneller reagieren.

Lernbereitschaft

»Wann haben Sie Ihre letzte Fortbildung besucht und was haben Sie dabei gelernt?« Diese Frage wird in vielen Vorstellungsgesprächen gestellt und soll klären, wie lernbereit und lernfähig Bewerberinnen und Bewerber sind. Die Bereitschaft und die Fähigkeit zu lernen waren schon immer wichtige Voraussetzungen für Erfolg in der Arbeitswelt. In der digitalen Arbeitswelt, in der sich die Dinge schneller als je zuvor verändern, nimmt die Bedeutung des Lernens zu.

Ständige Weiterbildung heißt nicht zwangsläufig, dass Sie lange und teure Kurse absolvieren müssen. Oft genügt schon, die Fremdsprachen- (meist Englisch) und EDV-Kenntnisse (meist MS Office: Word, Excel, PowerPoint) auf dem Laufenden zu halten oder in regelmäßigen Abständen an einem passenden Workshop teilzunehmen, z. B. zum Thema Kundenkommunikation, Erste Hilfe oder Zeitmanagement. Auch der Besuch eines Volkshochschulkurses, und sei es nur zu einem neuen Hobby wie Bogenschießen, signalisiert einem potenziellen Arbeitgeber Lernbereitschaft.

Tipp

Einstellung prüfen

Lernfähigkeit ist Einstellungssache. Prüfen Sie, inwieweit Sie an den Veränderungen in Ihrem Berufsfeld interessiert sind. Was hat sich in den vergangenen drei Jahren bei Ihrer Arbeit inhaltlich oder technisch verändert? Gibt es ein neues Softwareprogramm? Haben Sie neue Vorgesetzte? Gibt es zusätzliche Aufgaben zu bearbeiten? Welche neuen Fähigkeiten mussten Sie sich dafür aneignen? Haben Sie lediglich neue Arbeitsprozesse und Abläufe kennengelernt? Mussten Sie sich eine andere Kommunikationsform mit neuen Vorgesetzten aneignen oder neue Funktionen einer Software? Haben Sie die Offenheit, Neues zu lernen? Da sich nicht alle Arbeitgeber um die Weiterentwicklung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern, sollten Sie unbedingt selbst im Blick behalten, inwieweit Ihr Fähigkeitenprofil – Ihr skillset – auf dem neuesten Stand ist. Denken Sie darüber nach, wie Sie Ihre Lernbereitschaft und Lernfähigkeit signalisieren können.

Eigeninitiative

Ob beim Bewerben oder bei der Arbeit – Unternehmen bevorzugen Bewerberinnen und Bewerber bzw. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Einsatz und Eigeninitiative zeigen. Dazu gehört die engagierte Suche nach passenden Stellenanzeigen genauso wie der Anruf in der Personalabteilung zur Klärung wichtiger Fragen. Arbeitgeber schätzen es auch, wenn sich Bewerber und Bewerberinnen viel Mühe geben, ihre Bewerbungsunterlagen passgenau, aussagekräftig und den digitalen Anforderungen entsprechend zu erstellen.

Eigeninitiative und Einsatz gehören auch zur Vorbereitung auf ein Vorstellungsgespräch. »Was wissen Sie bereits über unser Unternehmen? Stellen Sie sich uns mit Bezug zur ausgeschriebenen Position einmal vor! Welche besonderen Fähigkeiten bringen Sie für die ausgeschriebene Position / unser Unternehmen mit?« Das sind nur einige Fragen, auf die unvorbereitete Bewerberinnen und Bewerber nicht überzeugend antworten können.

Tipp

Nehmen Sie sich Zeit!

Überlegen Sie einmal, wie viel Zeit Sie in Ihre Bewerbungen investieren. Ist es genug? Mit Ihren Bewerbungen wollen Sie eine Arbeitsstelle für die nächsten Jahre finden. Und nun überlegen Sie einmal, wie viel Zeit Sie z. B. in die jährliche Urlaubsplanung investieren. Hier geht es nur um die Planung und Organisation von ein paar Wochen. Nehmen Sie sich die Zeit, die Sie für wirklich aussagekräftige, individuell auf die einzelnen potenziellen Arbeitgeber zugeschnittene Bewerbungen brauchen. So steigern Sie Ihre Bewerbungschancen.

Veränderungsbereitschaft

Die Digitalisierung verändert die Arbeitswelt sehr viel schneller als alles bisher Dagewesene. Dazu kommt die fortschreitende Globalisierung. Arbeitsprozesse laufen über Computer softwareunterstützt ab – beispielsweise die automatische Rechnungserstellung. Arbeitgeber können ortsunabhängiger arbeiten – und z. B. Softwareentwickler in Indien oder Callcenter-Agenten in Polen einsetzen.

Mitarbeiter benötigen zusätzliche Fähigkeiten – beispielsweise Computer- und Sprachkenntnisse. Der rasante Wandel fordert von den Belegschaften ein hohes Maß an Offenheit für Veränderung: Offenheit gegenüber neuen Arbeitsaufgaben und Arbeitsabläufen, Offenheit gegenüber neuen Kolleginnen und Kollegen aus anderen Generationen und Kulturen und Offenheit für den Umgang mit neuer Technologie. »Wie gehen Sie mit Veränderungen um?«, »Woran erkennen wir, dass Sie sich auf eine neue Branche und auf ein neues Aufgabenfeld einstellen können?« – Fragen dieser Art werden im Vorstellungsgespräch gestellt, um zu prüfen, inwieweit eine Bewerberin oder ein Bewerber bereit und fähig zur Veränderung ist.

Tipp

Veränderungsbereitschaft prüfen

Der schnelle Wandel vieler Berufs- und Arbeitsfelder erfordert vielleicht, die eigenen Bewerbungsziele zu überdenken und auch einen Branchen- oder Aufgabenwechsel in Betracht zu ziehen. Sollte das bei Ihnen der Fall sein, überlegen Sie, wie Sie Ihre Veränderungsbereitschaft und -fähigkeit überzeugend in Ihren Bewerbungsunterlagen und in einem Vorstellungsgespräch darstellen.

Bewerbungsziel

Ohne ein konkretes Bewerbungsziel vor Augen laufen Sie Gefahr, die Orientierung zu verlieren. Vielleicht haben Sie längst ein Bewerbungsziel, es ist Ihnen aber nur noch nicht bewusst. Vielleicht fehlt es Ihnen auch tatsächlich. Klären Sie, welche Arbeitsstellen für Sie infrage kommen und welche definitiv nicht. Das erspart Ihnen den Frust, der sich ergibt, wenn Sie auf Stellenanzeigen nur halbherzig – z. B. zu spät oder zu nachlässig – reagieren und deshalb keinen Erfolg haben. Sie wollen etwas. Machen Sie sich bewusst, was das ist.

Jedes Bewerbungsziel – eine bestimmte neue Arbeitsstelle – entsteht aus der Berücksichtigung mehrerer Aspekte: der Region, der Branche, des Arbeitgebertyps, der Position und der Aufgaben (des Berufsfelds), des Arbeitsortes, der Arbeitszeit, des Gehalts und der Entwicklungsperspektiven. Nutzen Sie als Orientierungshilfe die folgenden Fragen:

Region: In welcher Region suche ich eine Arbeitsstelle und welche Strecken bin ich bereit zu pendeln?

Branche: Welche Branchen interessieren mich, in welchen Branchen habe ich bereits Erfahrung?

Arbeitgeber: Welche Art Arbeitgeber interessieren mich? Unternehmen (z. B. Kleinunternehmen, Mittelstand, Konzern, Handwerk, produzierendes Gewerbe, Dienstleistung, Handel)? Organisationen (z. B. Stiftungen, Verbände, Gesellschaften)? Der öffentliche Dienst (z. B. Behörden, Schulen, Museen)? Die Kirchen? Wo habe ich bereits Erfahrung?

Position: Welche Positionen interessieren mich und in welchen habe ich bereits Erfahrung?

Aufgaben: Welche Aufgaben interessieren mich und bei welchen Aufgaben habe ich bereits Erfahrung?

Arbeitsort: Wo wollen Sie arbeiten? Im Einzelbüro? Im Großraumbüro? Im Ladengeschäft? In einer Produktionshalle oder Werkstatt? Oder projekt- und auftragsbezogen beim Kunden?

Arbeitszeit: Möchten Sie in Voll- oder Teilzeit arbeiten? Kommen für Sie Schichtdienste infrage? Wie flexibel sollte Ihre Arbeitszeit sein? Sind starre Arbeitszeiten für Sie machbar oder bevorzugen Sie Gleitzeit?

Entwicklungsperspektiven: Wünschen Sie sich Aufstiegsmöglichkeiten? Streben Sie bestimmte Fortbildungsziele an?

Gehen Sie systematisch vor. Überlegen Sie, welcher der Punkte Region, Branche, Arbeitgeber, Position, Aufgabe, Arbeitsort, Arbeitszeit und Entwicklungsperspektiven für Sie Priorität hat. Das ist bei vielen die Region, weil sie aus familiären oder anderen persönlichen Gründen einen Umzug scheuen oder gar nicht realisieren können. Sobald Sie Ihre Region und mit ihr auch Ihren Mobilitätsradius definiert haben, legen Sie sich eine Unternehmensliste an. Recherchieren Sie dafür innerhalb Ihres Mobilitätsradius nach potenziellen Arbeitgebern. Das können Sie mit einer Internet-Suche machen. Geben Sie in die Suchmaschine einfach den Begriff »Unternehmen« und den Ort oder die Region ein, wo Sie nach Arbeit suchen, z. B.: »Unternehmen Ortenaukreis« oder »Unternehmen Hanau«.

Für andere ist die Arbeitszeit ausschlaggebend, weil sie nur in Teilzeit arbeiten können oder wollen. Beachten Sie das bei Ihrer Stellenrecherche und suchen Sie in Online-Jobbörsen gezielt nach Stellen, die Ihren Arbeitszeitwünschen entsprechen. Wer zeitlich und räumlich flexibel ist, dürfte es auch bei den weiteren Aspekten sein: der Branche, dem Arbeitgeber, der Position, den Aufgaben, dem Arbeitsort und den Entwicklungsperspektiven.

Mit Flexibilität gegenüber einzelnen dieser Aspekte können die eigenen Chancen deutlich steigen. In manchen Branchen und Berufsfeldern fallen Arbeitsplätze weg, z. B. in der Finanzbranche bei Banken oder in der Verlagsbranche bei Zeitungen. Fragen Sie sich: Muss es unbedingt ein Arbeitsplatz am Wohnort sein? Gibt es verwandte Branchen mit einem größeren Angebot offener Stellen? Welche branchen- und aufgabenunabhängigen Schlüsselqualifikationen lassen sich auch außerhalb des bisherigen Berufs- und Aufgabenfelds branchenübergreifend einsetzen?

BeispielJan F. Der Ingenieur für Oberflächentechnik, 46 Jahre, hat seinen Arbeitsplatz nach der Fusion seines Arbeitgebers mit einem US-Konzern und der Verlagerung des Produktionsstandorts nach Indien verloren. 37 Bewerbungen in größeren Unternehmen im näheren Umkreis seines Wohnorts bleiben erfolglos. Jan F. überlegt, seinen Suchradius zu vergrößern und sich auch bei mittelständischen Unternehmen auf dem Land zu bewerben. So kommt er zu zwei Vorstellungsterminen und schließlich zu einem Arbeitsvertrag. Sein Arbeitsweg ist nun zwar deutlich länger und er arbeitet in einem wenig bekannten, kleineren, mittelständischen Unternehmen, aber er konnte seine Position als Teamleiter und seinen Aufgabenbereich beibehalten und auch ein vergleichbares Gehalt realisieren.

BeispielCarina F. Die 28-Jährige hat gerade ihr Masterstudium in Biologie abgeschlossen. Während des Studiums hat sie ein Praktikum im Bereich Landschaftspflege absolviert, doch all ihre Versuche, in einer Naturschutzbehörde unterzukommen, sind fehlgeschlagen. Nun überlegt sie, ob sie mit ihren profunden Kenntnissen zu Schutzgebieten, nachhaltiger Landwirtschaft und entsprechenden Fördermitteln nicht auch in einem Landwirtschaftsamt arbeiten könnte. Ihre Bewerbung im Landratsamt des benachbarten Landkreises hat Erfolg und sie wird eingestellt.

BeispielMarlene M. Die Bankkauffrau, 38 Jahre, ist in Teilzeit (60 %) im Kundenservice in einer Bank (am Schalter) tätig. Nach einer Umstrukturierung verliert sie ihren Arbeitsplatz. Zahlreiche Bewerbungen bei anderen Banken am Ort und im näheren Umkreis bleiben erfolglos. Marlene M. überlegt, sich auch außerhalb der Finanzbranche zu bewerben. Dafür prüft sie, welche Schlüsselqualifikationen sie anbieten kann und welche Möglichkeiten es gibt. Im Schalterdienst hat sie gelernt, geduldig zuzuhören, sich verständlich auszudrücken, ihren Kunden komplizierte Sachverhalte verständlich zu erklären, Kunden freundlich zu beraten, schnell und richtig zu rechnen, Abläufe gründlich zu analysieren, Notwendiges zuverlässig zu organisieren und den Computer zu bedienen. All das ist auch außerhalb der Finanzbranche gefragt. Marlene M. bewirbt sich auf Stellenanzeigen im Vertriebsinnendienst und im Kundenmanagement in der Versicherungs-, Telekommunikations- und Onlinehandels-Branche. Sie führt drei Vorstellungsgespräche, erhält zwei Angebote und entscheidet sich für eine Teilzeitstelle bei einem Telekommunikationsunternehmen ganz in der Nähe ihres Wohnorts.

Checkliste

Bewerbungs-Know-how

Sind Sie fit am Computer – bei der Nutzung von Internet, E-Mail und Textverarbeitung?

Kennen Sie die besten Online-Jobbörsen und können Sie diese auch bedienen?

Was passiert, wenn Sie Ihren Vor- und Nachnamen in eine Suchmaschine (v. a. in Google) eingeben? Wissen Sie, was das Internet über Ihren Lebenslauf preisgibt? Was das für Sie bedeutet?

Kennen Sie Xing und LinkedIn und nutzen Sie diese sozialen Netzwerke aktiv?

Haben Sie Erfahrungen mit Onlineportalen und E-Recruiting-Systemen?

Wissen Sie, wie digitale Bewerbungsunterlagen heute aussehen?

Haben Sie schon Vorstellungsgespräche per Telefon oder Videocall (Zoom, Microsoft Teams etc.) geführt?

Suchen und gefunden werden

Für erfolgreiche Bewerbungen brauchen Sie das Internet. Es ist für Bewerberinnen und Bewerber bei der Jobsuche genauso nützlich wie für Arbeitgeber bei der Mitarbeitersuche. Nicht nur die Arbeitswelt, auch die Personalauswahl wird agiler, das heißt beweglicher, flexibler, transparenter und schneller. Erfahren Sie auf den nächsten Seiten, wie Sie diese Entwicklung nutzen können, um Ihre Bewerbungschancen zu steigern.

»Über den Upload-Button können Sie Ihre Unterlagen (Lebenslauf etc.) einfach hochladen.« Stellensuche per Mausklick. Bewerben per Mausklick. Bewerbungserfolg per Mausklick? Stellensuche und Bewerbung sind heute einfach. Durch die Digitalisierung ist es möglich, jederzeit und überall binnen weniger Sekunden weltweit auf Stellenangebote zuzugreifen und innerhalb weniger Minuten eine Bewerbung zu senden. Das ist einerseits ein großer Vorteil; birgt andererseits aber auch gewisse Risiken. Denn Arbeitgeber können nicht nur in Sekundenschnelle aus vielen Bewerberprofilen diejenigen herausfiltern, die mit ihren Anforderungsprofilen am besten übereinstimmen, sie können auch innerhalb kurzer Zeit die Onlinepräsenz der Bewerberinnen und Bewerber prüfen.

DIE MÖGLICHKEITEN

Welche Suchergebnisse Arbeitgeber erhalten, die online nach Ihrem Namen recherchiert haben, das sollten Sie nicht dem Zufall überlassen. Und Sie sollten die Schlagwörter kennen, mit denen Arbeitgeber in ihren Stellenanzeigen nach Ihnen suchen. Außerdem sollten Sie Ihr persönliches Netzwerk nutzen und die Kunst des Pitchens beherrschen – das Zusammenfassen Ihrer Qualifikationen und Ziele in wenigen Sätzen.

Die eigene Onlinepräsenz

Vorbei sind die Zeiten, in denen Sie durch einen sorgfältig erstellten Lebenslauf kontrollieren konnten, was ein potenzieller Arbeitgeber über Sie erfährt: Der Lebenslauf wird heute durch das Internet ergänzt. Zwei Drittel aller Personalverantwortlichen in Unternehmen – egal ob im Weltkonzern, im mittelständischen Unternehmen oder in der kleinen Boutique in der Innenstadt – suchen nach dem Namen von Bewerbern im Internet. Auch die Person, die Sie einstellen soll, hat einen Computer mit Internetzugang und kann auf Knopfdruck Informationen über Sie einholen. Die Suchmaschinen finden alle Informationen, die Sie selbst oder andere über Sie bei den sozialen Netzwerken Xing, LinkedIn, Facebook, Twitter, Instagram & Co. ins Netz gestellt haben. Das kann Vor-, aber auch Nachteile haben. Setzen Sie sich mit Ihrer Onlinepräsenz auseinander und klären Sie dazu zunächst die wichtigsten Fragen:

Was passiert, wenn Sie Ihren Vor- und Nachnamen und zusätzlich Ihren Wohnort in eine Suchmaschine (z. B. Google) eingeben?

Wissen Sie, was Sie tun können, wenn bei Facebook & Co. schädliche Informationen über Sie auffindbar sind?

Kennen Sie Xing und LinkedIn und nutzen Sie diese Netzwerke effektiv für Ihre Bewerbung?

… im Internet

Wissen Sie, welche Fotos von Ihnen im Internet kursieren und welche persönlichen Informationen über Sie online zu finden sind? Prüfen Sie das! Geben Sie dazu Ihren Namen in eine Suchmaschine ein und prüfen Sie, ob die Ergebnisse vorzeigbar sind. Und verwenden Sie dabei auch Google als Suchmaschine. Auch wenn Sie wie viele Menschen Google nicht sympathisch finden, weil der Konzern eine ungeheure Marktmacht hat oder einen zweifelhaften Datenschutz betreibt – Sie müssen damit rechnen, dass nach Ihnen mit Google gesucht wird.

Finden Sie zahlreiche Treffer zu Ihrer Person, sollten Sie prüfen, inwieweit die allgemein zugänglichen und leicht auffindbaren Informationen für Ihren Bewerbungsprozess hilfreich oder schädlich sind. Finden Personalverantwortliche bei einer Onlinesuche zu Ihrem Namen die folgenden Informationen, ist das für Sie hilfreich:

ein aktuelles Xing- und/oder LinkedIn-Profil mit einem aussagekräftigen Foto, mit Angaben zu Ihren beruflichen Stationen, zu Aus- und Weiterbildungen, Mitgliedschafen in Berufsverbänden und Vereinen und zu Ihren besonderen Fähigkeiten

fachlich interessante, berufsbezogene Posts (Beiträge) auf LinkedIn, Xing oder auch bei Facebook, Instagram und Twitter

Beiträge, die Ihr aktueller oder ein früherer Arbeitgeber veröffentlicht hat und die Sie als gute, zuverlässige und leistungsorientierte Arbeitskraft ausweisen

Beiträge über Ihre schulischen oder beruflichen Auszeichnungen und Preise

Beiträge über Ihre sportlichen Erfolge und über Ihr soziales Engagement, z. B. über Ihre Teilnahme an einem Spendenmarathon in Ihrer Gemeinde oder Ihre Funktion als Vorstand oder Ausschussmitglied in einem Verein

Andere Informationen schaden Ihnen dagegen im Bewerbungsprozess, z. B.:

extreme oder gar extremistische politische oder religiöse Meinungsäußerungen

beleidigende oder abschätzig formulierte Negativbewertungen von Personen, Produkten oder Dienstleistern, die Sie unter eigenem Namen etwa in Bewertungsportalen hinterlassen haben

illoyale Aussagen über den aktuellen oder über frühere Arbeitgeber, Vorgesetzte, Kollegen und Kolleginnen

Inhalte, die auf Alkohol- oder Drogenmissbrauch hindeuten

unangemessen freizügige private Fotos auf Facebook, Twitter, Instagram & Co.

Rechtschreib- und Grammatikfehler in Xing- oder LinkedIn-Profilen

unstimmige oder veraltete Xing- und LinkedIn-Profile

Haben Sie bei der Onlinesuche nach Ihrem Namen Fotos und Informationen von sich gefunden, die Ihnen im Bewerbungsprozess schaden würden? Dann können Sie die Löschung dieser Einträge bei Google veranlassen. Dazu können sie unter www.google.de einfach den Suchbegriff »Daten bei Google löschen« eingeben. Unter einem der aufgeführten Links finden Sie das Onlineformular »Antrag auf Entfernung von Suchergebnissen nach europäischem Datenschutzrecht«. Füllen Sie es aus und senden Sie es ab. Wichtig zu wissen: Google löscht nicht jeden Eintrag, sondern nur, wenn Sie eine nachvollziehbare Begründung liefern, z. B. weil Ihre Persönlichkeitsrechte verletzt werden oder der Eintrag rufschädigend ist.

Sie können auch einen professionellen Anbieter wie www.deinguterruf.de beauftragen, aus Ihrer Onlinepräsenz unliebsame Bilder und Texte zu tilgen. Das kostet allerdings Geld. Diese Investition lohnt sich aber, wenn Sie nur so zu einer bewerbungsgeeigneten Onlinepräsenz kommen.

… bei Xing und LinkedIn

Ein aussagekräftiges Profil bei einem der sozialen Karrierenetzwerke Xing oder LinkedIn kann Sie im Bewerbungsprozess entscheidend unterstützen, wenn es Ihrer Selbstpräsentation dient und dazu führt, dass Personalverantwortliche an Ihrer Berufserfahrung, Ihrer Qualifikation und Ihrer Persönlichkeit Interesse finden. In Deutschland wird das berufliche Netzwerk Xing von Arbeitgebern, Personalvermittlern und Zeitarbeitsfirmen am häufigsten frequentiert, auf dem internationalen Stellenmarkt spielt LinkedIn eine größere Rolle.

Wenn Sie noch kein eigenes Profil bei Xing oder LinkedIn haben, sollten Sie prüfen, ob das für Sie sinnvoll wäre: Haben Ihre Freunde, Ihre früheren, aber auch Ihre aktuellen Kolleginnen und Kollegen eines? Wenn ja, kann das für Sie auch hilfreich sein, denn sie können Ihnen Schützenhilfe bei der Einrichtung Ihres Profils geben und Sie mit anderen aus dem Netzwerk bekannt machen. Geben Sie außerdem bei Xing Namen von Unternehmen ein, bei denen Sie sich bewerben wollen. Sie sehen dann, welche von deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern über ein Xing-Profil verfügen. Ähneln deren Qualifikationen den Ihren? Dann kann das für Sie ebenso nützlich sein, denn Sie können sich an gut aufbereiteten Profilen orientieren.

Mit einem einmal erstellten, vielleicht sogar nur halbherzig entwickelten Profil bei Xing oder LinkedIn ist es aber nicht getan. Sorgen Sie dafür, dass Ihre Angaben vollständig, aussagekräftig und aktuell, kurz: überzeugend sind! Beachten Sie v. a. die folgenden Punkte:

Ihr Foto: Ohne Ihr Foto geht es nicht, denn die meisten Personalverantwortlichen klicken weiter, wenn sie auf Profile ohne Foto stoßen. Mit irgendeinem Foto geht es aber auch nicht, denn ein schlechtes Foto macht einen schlechten Eindruck. Private Handyfotos und Schnappschüsse sind tabu. Sie brauchen ein professionelles Foto von sehr, sehr guter Qualität, das nicht älter als ein Jahr ist. Gehen Sie keine Kompromisse ein. Tragen Sie angemessene (Business-)Kleidung und wählen Sie Farben, die Ihre Persönlichkeit unterstreichen. Gehen Sie nahe an die Kamera und schauen Sie direkt in die Linse. Das Foto sollte gut ausgeleuchtet sein und Ihr Gesicht mit einem freundlichen Lächeln zeigen. ( auch S. 68).

Ihre Stellenbezeichnung: Dieses Feld in der Eingabemaske können Sie nutzen, um Ihre aktuelle (oder vorherige) Position einzutragen, z. B. »Kaufmännische Sachbearbeiterin« oder »Technischer Projektleiter«. Entspricht die Position nicht dem Aufgabenfeld, das Sie anstreben, geben Sie dahinter, durch einen Schrägstrich abgetrennt, einen Begriff ein, der Ihr Berufsziel oder den gewünschten Aufgabenbereich besser beschreibt, z. B. »… / Teamleiter Produktion« oder »… / Vertriebsinnendienst«.

Ihre Schlagwörter: Die Begriffe, die Sie in allen Feldern, von »Ich biete« über »Ich suche« bis hin zu den »Interessen« eingeben, sollten Sie sorgfältig und mit Bedacht auswählen. Idealerweise sind es aussagekräftige Wörter, die für Arbeitgeber Signalwirkung haben und nach denen diese mithilfe von Suchmaschinen das Netz durchforsten. Die Begriffe, nach denen wirklich gesucht wird, finden Sie in den Stellenausschreibungen. Recherchieren Sie, welche Fähigkeiten und Erfahrungen für die von Ihnen angestrebte Position erforderlich sind und welche davon Sie bieten können. Verwenden Sie eins zu eins die Wortwahl der Arbeitgeber.

Ihre Angaben: Achten Sie darauf, dass die Informationen, die Sie eingeben, vollständig und sinnvoll sind. Sie müssen der Wahrheit entsprechen und widerspruchsfrei sein. Alle Daten sollten aktuell sein, mit den Angaben in Ihrem Lebenslauf übereinstimmen und einer Nachfrage im Vorstellungsgespräch standhalten.

Ihre Privatsphäre: Persönliches zu zeigen, kann durchaus hilfreich sein, etwa ehrenamtliches Engagement oder ein Hobby, das Rückschlüsse auf Ihre Qualifikationen oder Eigenschaften zulässt. Allzu private Informationen sind allerdings tabu. Urlaubserlebnisse, Details zu Ihrer letzten Geburtstagsparty und die jüngsten Streiche Ihrer Sprösslinge gehören nicht zu Ihrer beruflichen Selbstpräsentation und deshalb auch nicht in Ihr Xing- oder Ihr LinkedIn-Profil. Achten Sie auch darauf, wer welche Inhalte Ihrer Profile sehen darf. Den Schutz der Privatsphäre können Sie unter »Einstellungen« vornehmen.

So sorgen Sie dafür, dass Ihr Profil gefunden wird

Sie können sich sowohl bei Xing als auch bei LinkedIn mit beruflich relevanten und interessanten Gruppen vernetzen und regelmäßig aktuelle, für Ihr Berufsfeld relevante Beiträge (Posts) erstellen. Dadurch wird Ihr Profil bei Suchmaschinen höher gerankt und das steigert Ihren Online-Wirkungsgrad. Denn Arbeitgeber, Personalvermittler und Zeitarbeitsfirmen – bzw. deren Software – suchen per definierten Kriterien nach potenziellen Kandidateninnen und Kandidaten, und ihre Suchalgorithmen werden auf Profile mit höheren Aktivitätsraten aufmerksam. Profile ohne Aktivität dagegen erzeugen, wenn überhaupt, wesentlich weniger Wirkung.

Damit Personalverantwortliche Ihr Profil auch finden, sollten Sie sicherstellen, dass sie Ihr Profil ansehen und Ihnen Nachrichten schreiben können. Bei Xing müssen Sie dazu unter »Einstellungen → Privatsphäre → Profileinstellungen zwei Häkchen setzen. Einmal bei »Mein Portfolio ist sichtbar für: alle Mitglieder« und auch bei »Mein Profil darf in Suchmaschinen auffindbar sein«. Unter »Einstellungen → Privatsphäre → Allgemeine Einstellungen« sollten Sie ein Häkchen setzen bei »Nachrichten schreiben dürfen: alle Mitglieder« und bei »Meine Beiträge in öffentlichen Gruppen können in Suchmaschinen gefunden werden«. Auch bei LinkedIn können Sie unter »Einstellungen« Häkchen setzen, damit andere Ihr Profil sehen und Ihnen Nachrichten schreiben dürfen. Sich online bei den Karrierenetzwerken zurechtzufinden, kann Zeit kosten, auch wenn sie grundsätzlich sehr benutzerfreundlich aufgebaut sind. Beachten Sie dabei jedoch immer den wichtigsten aller Tipps in einem Bewerbungsprozess: Weniger ist mehr! Überfrachten Sie Ihr Onlineprofil nicht. Geben Sie nur so viele Informationen wie nötig und sinnvoll und so wenig wie möglich. Nötig ist die vollständige, chronologisch geordnete Liste aller Ihrer beruflichen Stationen, sinnvoll die Aufführung Ihrer Qualifikationen und Fähigkeiten, evtl. auch Ihrer Auszeichnungen und Mitgliedschaften. Verzichten Sie aber auf Details, die für einen potenziellen Arbeitgeber keine Relevanz haben.

… bei Facebook, Twitter, Instagram, TikTok & Co.

Wenn Sie privat Facebook, Twitter, Instagram, TikTok & Co. nutzen, sollten Sie prüfen, ob potenzielle Arbeitgeber bei einer Suchmaschinen-Suche nach Ihrem Namen dort schädliche Informationen über Sie finden. Unvorteilhafte Fotos und Inhalte sollten Sie löschen oder löschen lassen (S. 30). Umgekehrt können Sie während Ihrer Bewerbungsphase aber auch bei den privaten Netzwerken nützliche und hilfreiche Informationen und Fotos posten. Liken Sie außerdem besonders Posts Ihrer Kontakte, die aus Sicht eines Arbeitgebers eine positive Wirkung haben können, z. B. Beiträge über neue technologische Entwicklungen, neue Produkte oder Dienstleistungen in Ihrem Berufsfeld, aber auch Posts über interessante, berufsbezogene Events wie Kongresse, Messen oder Vorträge.

Die Suche im Internet

Die klassische, gedruckte Stellenanzeige in Tageszeitungen und anderen Printmedien verliert mehr und mehr an Bedeutung. Über 90 Prozent aller Stellen werden heute online ausgeschrieben – meistens ausschließlich, manchmal auch ergänzend zu einer gedruckten Zeitungsanzeige. Als Bewerberin oder Bewerber finden Sie diese v. a. auf den Homepages der Unternehmen und in den mehr als 1000 Online-Jobbörsen, die es in Deutschland heute gibt. Wenn Sie über einen Computer und einen Internetzugang verfügen, einige Tipps beherzigen und so neugierig wie mutig loslegen, haben Sie die Möglichkeit, in Sekundenschnelle bundes- und weltweit sehr, sehr viele Stellenangebote zu finden. Das ist Fluch und Segen zugleich. Denn es gibt Tausende von Stellenanzeigen und es kann viele Stunden dauern, bis Sie die passenden Angebote herausgefiltert haben. Wissen Sie, wie Sie online in kurzer Zeit passende Stellenanzeigen finden? Kennen Sie diejenigen Jobbörsen, die für Ihr Berufsbild und für die angestrebte Stelle wichtig sind? Wissen Sie, wie Sie sie am besten nutzen? Wissen Sie, wie Sie Xing, LinkedIn und sogar Facebook zur Stellensuche einsetzen können?

Die Suche nach geeigneten Jobbörsen

Nutzen Sie eine Suchmaschine, um Zeit zu sparen. Haben Sie schon einmal den Begriff »Job« in Verbindung mit dem Berufsfeld, in dem Sie suchen (z. B. »Vertrieb«), und dem Ort, an dem Sie arbeiten wollen (z. B. »Lübeck«), eingegeben? Probieren Sie es aus! Unter den ersten zehn Suchergebnissen finden Sie die relevanten und besten Jobbörsen, die von Arbeitgebern genutzt werden, um offene Stellen z. B. im Berufsfeld Vertrieb im Raum Lübeck zu veröffentlichen. Dass Ihnen wirklich die wichtigsten Börsen angezeigt werden, das gewährleisten die Algorithmen. Denn die meistgenutzten und damit erfolgreichsten Jobbörsen landen in der Trefferliste immer ganz oben. Aktuell sind das für sehr viele Berufsfelder bundes-, europa- und weltweit die folgenden:

www.stepstone.de ist eine der führenden Jobbörsen in Deutschland und Europa.

www.indeed.de ist die weltweite Nummer eins der Jobbörsen und in 60 Ländern und 28 Sprachen verfügbar.

www.monster.de ist ein Pionier unter den Jobbörsen und zählt nach wie vor zu den großen Anbietern.

www.kimeta.de