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Pandemien, Corona, Überschwemmungen, Stromausfälle: davor ist keiner sicher! Die Regierungen von Deutschland, Österreich und der Schweiz empfehlen jedem Bürger, einen Lebensmittel-Notvorrat anzulegen, und bieten dafür auch Listen entsprechender Lebensmittel an. Grundlage dieses Buches ist die sehr exakt ausgearbeitete Lebensmittelliste Deutschlands. Denn was macht man mit den vielen Konserven? Dieses Buch bietet Ihnen die richtigen Rezepte. So verwerten Sie die Lebensmittel in der sinnvollsten Reihenfolge, essen leckere Gerichte, vermeiden Mangelerscheinungen, bleiben fit. Mögliche Krisenfälle sind: Epidemien, schwere Unwetter, Schneekatastrophen, großflächige Überschwemmungen, Blackout (Stromausfall), Freisetzung von Gefahrstoffen
Deutschland: Sowohl das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft als auch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe empfehlen jedem Bürger, einen Notvorrat für 10 Tage einzulagern. Dafür gibt auf den Internetseiten beider Institutionen eine genaue Liste von Lebensmitteln.
Österreich: das SIZ (Sicherheitsinformationszentrum) empfiehlt einen Bevorratung für 14 Tage.
Schweiz: Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung: Empfehlung für einen Notvorrat für eine Woche.
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Seitenzahl: 175
Ulrich Grasberger Barbara Rias-Bucher
Das KOCHBUCH für Notfall & Krise
Rezepte für 28 Tage für 4 Personen
Nach den Empfehlungen vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe
Impressum
ISBN 978-3-641-25631-9V001
© 2020 by Bassermann Verlag, einem Unternehmen der Verlagsgruppe Random House GmbH, Neumarkter Str. 28, 81673 München
Projektleitung: Anja Halveland Konzeption, Illustration, Layout und Satz: Medienprojekte München Umschlaggestaltung: Atelier Versen, Bad Aibling Herstellung: Elke Cramer Bildnachweis: [1] - Sonnenglas GmbH, 25724, Neufeld, Deutschland; [2] - KÜCHENPROFI GmbH, 42699 Solingen, Deutschland
Die Informationen in diesem Buch sind von den Autoren und vom Verlag sorgfältig erwogen und geprüft, dennoch kann eine Garantie nicht übernommen werden. Eine Haftung der Autoren bzw. des Verlags und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen.
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Inhalt
Einleitung: Warum Rezepte zum Notvorrat wichtig sind
Abdruck der amtlichen Vorratstabelle
Wir planen, überlegen, optimieren – das Ergebnis:
Wichtige Lebensmittel für den Notvorrat
Warum wir ein paar Vorgaben der amtlichen Tabelle geändert haben
Unsere überarbeitet Vorratstabelle – als Einkaufsliste
Naschen & Co.
Vorräte richtig aufbewahren
Den Überblick behalten: Die Inventurliste
Die Rezepte
1. Woche
2. Woche
3. Woche
4. Woche
Wichtige Zusatzinformationen für Notfallsituationen
Wasser: Bevorratung, Filtern und Aufbereitung, Wasser für die Hygiene
Energie: Kühlen, heizen und kochen ohne Strom
Kommunikation und Orientierung: NINA, Powerbanks, Adressliste
Hausapotheke mit Liste
Hygieneartikel mit Liste
Internetadressen
Register
Einleitung: Warum Rezepte wichtig sind
Ratgeber zur Notfallvorsorge
Der Staat macht sich um seine Bürger Sorgen. Das gilt auch für Notzeiten. Jeder Bürger soll für Katastrophen vorsorgen und mindestens 10 Tage Lebensmittel bevorraten, das empfiehlt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Zwar lagert der Katastrophenschutz an zentralen Stellen Nahrungsmittel und Trinkwasser für unvorhersehbare Notfälle, aber es bleibt unklar, wie der Einzelne diese Nahrungsmittel bekommt und wie lange das dauert, bis diese bei ihm ankommen. Ein eigener Vorrat ist für wache Bürger deshalb eine vorbeugende und schützende Angelegenheit.
Krise, welche Krise?
Epidemien, Unwetter, Stürme, Schneekatastrophen und unpassierbare Wege für Versorgungsfahrzeuge, das ist alles kein Science-Fiction, sondern auch hier in unseren Breiten eine mögliche Realität. Der Klimawandel ist daran nicht unbeteiligt. Über politische Verwerfungen wollen wir gar nicht spekulieren. Unsere Versorgungswege sind eng und ohne große Reserven gestrickt. Hat der Rhein zu wenig Wasser, wird der Sprit knapp und kommen die Laster von Lidl oder Aldi nicht durch, dann ist so ein Laden in einem oder zwei Tagen ausverkauft. Bitte keine Panik! Aber so ein kleiner eigener Vorrat wirkt in Notzeiten einfach beruhigend.
Eine Reserve kann auch eine gute Hilfe sein. Denken Sie nur mal daran, dass Sie krank werden könnten und mehrere Tage es nicht schaffen zum Einkaufen zu gehen. Das ist ganz normaler Alltag wo Sie über Ihre Vorsorge froh sind.
In der Broschüre »Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen« geben die Katastrophenschützer den Bürgern eine Einkaufsliste zur Hand, die für 10 Tage alle benötigten Lebensmittel und die überlebensnotwendige Menge an Wasser aufzählt. Eine ähnliche Broschüre haben unsere Schweizer Nachbarn für Ihre Bürger aufgelegt, mit dem Titel: Kluger Rat – Notvorrat.
Im Internet kann der Vorsorge-Interessierte auf der Webseite des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft sich sogar eine Warenliste für 28 Tage oder eine andere beliebige Anzahl von Tagen ausrechnen lassen. www.ernaehrungsvorsorge.de/private-vorsorge/notvorrat/vorratskalkulator
Das ist an sich sehr schön, nur haben die Katastrophenschützer vergessen, die Rezepte dazuzugeben, um den Vorrat für die entsprechende Anzahl an Tagen sinnvoll aufzubrauchen. 3 Kilo Mehl, Instantbrühe, Nudeln, verschiedene Konserven und mehr – wie kann das in entsprechenden Rezepten verarbeitet werden, damit auch am letzten Tag noch etwas übrig ist?
Aus Lebensmitteln werden Rezepte
Alle hier im Buch vorgeschlagenen Rezepte orientieren sich daran, dass die Lebensmittel auch ohne Tiefkühltruhe möglichst lange haltbar sind und wenig Wasser und Energie bei der Zubereitung verbraucht werden. Reis, Gemüse, Eier sollten nicht nur vernünftig in eine Speisefolge gebracht werden, sondern sollten am Ende der 28 Tage auch noch haltbar, genießbar und gesund sein. Mit diesen Vorgaben offenbaren sich bei der Vorschlagsliste der Katastrophenbehörde doch so einige Verbesserungsoptionen.
Wir haben die Liste deshalb kritisch angesehen und kreativ sinnvoll ergänzt, bearbeitet und korrigiert. Mit Blick auf die Haltbarkeit einiger verderblicher Lebensmittel werden diese in der ersten und zweiten Woche verkocht und anderes, was gut haltbar ist, taucht dann in den Gerichten der dritten und vierten Woche auf. Das Essen soll bis zum Schluss bekömmlich und gesund sein sowie gut schmecken.
Unser Ernährungsplan für 28 Tage ist ausgewogen und enthält alle für den Körper wichtigen Nährstoffe.
Mit den in diesem Buch abgedruckten Einkaufs- und Vorratslisten lässt sich gut einkaufen, Buch führen und der Überblick bewahren. Verbrauchte Lebensmittel können abgestrichen und der Verbrauchsstand eingetragen werden.
Ohne Wasser geht gar nichts
Wenn das Wasser aus dem Wasserhahn fließt, Strom aus der Steckdose zur Verfügung steht und die Gasversorgung gesichert ist, dann ist alles gut. Wenn nicht, dann gibt es Tipps, wie dieser Mangel, so gut es eben geht, mit einfachen Mitteln ausgeglichen werden kann. Vor allem Wasser lohnt es sich auf alle Fälle zu bevorraten – zum Kochen, zum Trinken und für die Hygiene.
So ein Versorgungsengpass kommt schneller als man denkt. 28 Tage gut versorgt sein, ohne einzukaufen, ist ein beruhigender Gedanke.
Die amtliche Vorratstabelle
Dies ist die empfohlene Liste für den Notvorrat des Bundesministeriums für Landwirtschaft und Ernährung, zu finden unter https://www.ernaehrungsvorsorge.de/private-vorsorge/notvorrat/vorratstabelle/
Dort finden Sie auch eine entsprechende Liste für Vegetarier. Sie können sich auf der Webseite www.ernaehrungsvorsorge.de/private-vorsorge/notvorrat/vorratskalkulator eine Vorratsliste nach Anzahl der Personen und Tage erstellen und herunterladen. Dazu auch die offiziellen Anmerkungen. Diese Listen sind toll, aber leider ohne Rezepte, wie die Vorräte in Essen verwandelt werden und eine ausgewogene Ernährung sichergestellt wird.
In der Einkaufsliste, die wir erstellt haben und die Basis für die Rezepte ist, ergeben sich einige Änderungen zu dieser Liste. Warum wir das so gemacht haben, erklären wir hier.
Grundnahrungsmittelvorrat für 4 Personen und 28 Tage bei durchschnittlicher täglicher Energiezufuhr von 2200 Kilokalorien (Kcal)
Lebensmittelgruppe
Lebensmittel
Energiegehalt der Lebensmittel
Mengen
Beispiele
Mengen
Gesamtmenge
je 100 g
Kcal
Getreideprodukte Brot Kartoffeln
39,2 kg
Vollkornbrot
8,0
kg
15840
198
Zwieback
3,2
kg
12000
375
Knäckebrot
8,0
kg
25760
322
Nudeln, roh
4,0
kg
14480
362
Reis, roh
2,0
kg
7020
351
Hafer-/Getreideflocken
6,0
kg
21240
354
Kartoffeln, roh
8,0
kg
geschält
5840
73
Gemüse Hackfrüchte
44,8 kg
Bohnen in Dosen
6,4
kg
Abtropfgewicht
1024
16
Erbsen/Möhren in Dosen
7,2
kg
Abtropfgewicht
3456
48
Rotkohl in Dosen/Gläsern
5,6
kg
Abtropfgewicht
1064
19
Sauerkraut in Dosen
5,6
kg
Abtropfgewicht
896
16
Spargel in Gläsern
3,2
kg
Abtropfgewicht
512
16
Mais in Dosen
3,2
kg
Abtropfgewicht
2432
76
Pilze in Dosen
3,2
kg
Abtropfgewicht
992
31
Saure Gurken im Glas
3,2
kg
Abtropfgewicht
672
21
Rote Bete
3,2
kg
Abtropfgewicht
1088
34
Zwiebeln, frisch
4,0
kg
1120
28
Diese Anmerkungen gibt das Bundesministerium dazu
Bei diesem Ernährungsplan handelt es sich um allgemeine Empfehlungen, die an die individuellen Ernährungsbedürfnissen angepasst werden müssen.
Obst
28,8 kg
Kirschen im Glas
5,6
kg
Abtropfgewicht
4816
86
Birnen in Dosen
2,0
kg
Abtropfgewicht
1280
64
Aprikosen in Dosen
2,0
kg
Abtropfgewicht
1360
68
Mandarinen in Dosen
2,8
kg
Abtropfgewicht
2324
83
Ananas in Dosen
2,8
kg
Abtropfgewicht
1876
67
Rosinen
1,6
kg
4864
304
Haselnusskerne
1,6
kg
10400
650
Trockenpflaumen
2,0
kg
4360
218
Frischobst
8,0
kg
Apfel roh
4880
61
Birne roh
4160
52
Banane roh
7200
90
Orange roh
3440
43
Getränke
224,0 l
Mineralwasser
**
224
l
0
0
Zitronensaft
1,6
l
592
37
Kaffee (Pulver)
2,0
kg
Tee schwarz, trocken
1,0
kg
Milch Milchprodukte
29,6 kg
H-Milch 3,5% Fett
24
l
15840
66
Hartkäse
5,6
kg
16464
294
Fisch Fleisch Eier
16,8 kg
Thunfisch in Dosen
1,2
kg
Abtropfgewicht
1200
100
Ölsardinen in Dosen
800
g
Abtropfgewicht
1768
221
Heringsfilet in Soße, Konserve
800
g
1624
203
Corned Beef in Dosen
2,0
kg
2520
126
Bockwürstchen im Glas/Dosen
2,4
kg
Abtropfgewicht
6408
267
Kalbsleberwurst im Glas/Dosen
2,4
kg
8280
345
Dauerwurst (z. B. Salami)
2,9
kg
10800
375
80 Eier Gewichtsklasse M (à 60 g Einkaufsgewicht)
4,2
kg
ohne Schale
5809
137
Fette Öle
4,0 kg
Streichfett
2,0
kg
Butter
14820
741
Margarine
14180
709
Öl (z. B. Maiskeim, Sonnenblumen)
2,4
l
21216
884
* Der Energiegehalt der Nahrungsmittel wurde berechnet vom Max Rubner-Institut (MRI) – Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel, 2010.
** Bei dem vorgeschlagenen Mineralwasservorrat sind neben dem durchschnittlichen Getränkebedarf eines Erwachsenen in Höhe von 1,5 Litern pro Person und Tag auch die zum Kochen der angegebenen Mengen an Nudeln, Kartoffeln und Reis erforderlichen Wassermengen (0,5 Litern pro Person und Tag) berücksichtigt.
Wichtige Lebensmittel für Ihren Notvorrat
Die von uns erarbeitete Nahrungsmittel-Liste nennt Ihnen alle Lebensmittel und Getränke für den Notvorrat, die dann auch in unserem Menüplan beinahe restlos aufgebraucht werden können. Es ist doch ein gutes Gefühl, wenn man weiß, dass auch am letzten Tag noch etwas zu Essen und Trinken da ist.
Einige der Lebensmittel sind besonders wichtig: zum Beispiel weil sie schnell gar sind, sich lange lagern lassen und/ oder wenig Platz beanspruchen. Andere brauchen wir aufgrund ihres Nährstoffgehalts, weil sie zur Versorgung mit Vitalstoffen beitragen oder weil sie regelrechte Heilwirkung besitzen. Einige Tipps und Hinweise für die Verwendung und zu den Eigenschaften der Lebensmittel sind erwähnenswert:
Energiespender
Brot zählt zu unseren Grundlebensmitteln und gehört in jeden Notvorrat. Nehmen Sie nur Vollkornbrot, da es reich an Ballaststoffen und je nach Sorte lange haltbar ist – beachten Sie das Mindesthaltbarkeitsdatum. Tragen Sie das Datum in die ausgedruckte Inventurliste ein.
Haferflocken mit ihrem hohen Gehalt an Schleimstoffen lindern Sodbrennen, Übelkeit und Blähungen und sind das beste und schonendste Mittel gegen Darmträgheit und nervösen Magen. Bestimmte Ballaststoffe in Hafer senken den Cholesterinwert im Blut und helfen so, die Blutfettwerte in einem gesunden Rahmen zu halten. Flockenmüsli und Porridge machen lange satt, denn Hafer enthält neben den wichtigen Ballaststoffen auch gesundes Fett und Pflanzeneiweiß.
Instant-Couscous ist vorgeweichter und wieder getrockneter Weizen, den man zum Essen nur mit kochend heißem Wasser übergießen muss. Nach dem Quellen von etwa 5 Minuten ist er noch angenehm heiß und schön körnig. Couscous schmeckt als Beilage zu allen Gerichten, die Sie auch mit Reis essen. Sie können ihn außerdem in Suppe und Salat mischen oder Frikadellen damit zubereiten. Couscous ist in jedem Notvorrat eine gute Ergänzung.
Mehl im Notvorrat sollte besonders nährstoffreich sein. Deshalb verwenden wir in den Rezepten Dinkelmehl der Typen 630 und 1050, weil es bekömmlicher ist und mehr darmfreundliche Ballaststoffe enthält als Weizenmehl, sich aber genauso leicht verarbeiten lässt. Dinkel gehört zu den gesündesten Getreidearten: Aufgrund seiner guten Wasserlöslichkeit in unserem Magen-Darmtrakt gelangen Vitalstoffe rasch in den Blutkreislauf. Seine Schleimstoffe helfen bei Magenverstimmung, die Aminosäure Tryptophan beruhigt die Nerven. Alle Rezepte funktionieren natürlich auch mit Weizenmehl.
Nüsse, Samen und Kerne können Sie nach Belieben wählen: Ob Hasel- oder Walnüsse, Mandeln, Leinsamen, Sonnenblumenkerne oder Sesam, Cashew- oder Erdnüsse - alle sind besonders wertvoll. Als die Teile der Pflanze, die für die Vermehrung sorgen, liefern sie neben den ungesättigten Fettsäuren auch hochwertiges Eiweiß, das mit Nudeln, Reis, Brot oder Getreide so wertvoll ist wie ein Essen mit Fleisch. Sogar wenn Lebensmittel knapp sind, können Sie mit Leinsamenbrot zur Linsensuppe oder Käsebrot mit Nüssen die Versorgung mit essentiellen Fettsäuren und guten Proteinquellen unterstützen. Deshalb, an Nüssen darf es gerne ein bisschen mehr sein. In Mode gekommen sind Chiasamen. Probieren Sie, ob Ihnen das schmeckt. Die darmfreundlichen Chiasamen passen zum Müsli, zu Salaten oder Suppen und vielem mehr.
Proteinspender
Eier sichern mit Kartoffeln, Vollkornprodukten, Nudeln und Reis die optimale Eiweißversorgung. Für 4 Personen sieht der 28-Tage-Vorratskalulator 80 Eier vor, die sich in Kartons auch leicht lagern lassen. Doch Eier sollten möglichst frisch sein, und wir haben die Menge deshalb aufgeteilt in 40 frische Eier, die wir in den ersten beiden Wochen verbrauchen. In der dritten und vierten Woche finden Sie in den Rezepten nur noch Bio-Eipulver, das man ebenso wie Eier verwenden, aber sehr lange lagern kann. Die Menge entspricht allerdings nur 32 Eiern, weil Protein ja auch in Fleisch, Fisch und Wurst ausreichend enthalten ist.
Hartkäse und Schafskäse versorgen uns mit Protein und zusätzlich Calcium. Beide Käsearten eignen sich für den Notvorrat am besten, weil man sie lange lagern kann. Schafskäse, der bekannte Weichkäse in Salzlake, ist in der Verpackung viele Monate haltbar, muss allerdings möglichst unter 10 °C aufbewahrt werden.
Hartkäse, wie z B. Emmentaler, Parmesan, Bergkäse, Pecorino, Greyerzer und Manchego, hat eine Mindestreifezeit von 2 Monaten. Für den Notvorrat wählen Sie am besten mittelalte Sorten, die mindestens 6 Monate gereift sind, denn je länger ein Käse reift, desto länger ist auch die Haltbarkeit. Während der Reifezeit verdunstet stetig Wasser aus dem Käseteig, sodass der Wassergehalt abnimmt und der Käse fest wird. Hartkäse reift gleichmäßig durch die gesamte Masse und dabei trocknen auch die Ränder aus; es bildet sich eine kräftige Rinde, die zusätzlich für Haltbarkeit sorgt.
Hülsenfrüchte wie Bohnenkerne und Kichererbsen, Linsenund Erbsen sind besonders reich an pflanzlichem Eiweiß mit einem hohen Anteil essentieller Aminosäuren, enthalten Eisen für die Blutbildung und Ballaststoffe als Futter für die Darmflora. Zudem werden sie so langsam und gleichmäßig verdaut, dass der Blutzuckerspiegel konstant bleibt – das beste Mittel gegen plötzlichen Heißhunger.
Frische Lebensmittel im Notvorrat
Äpfel liefern mehr als 20 Mineralstoffe, darunter Eisen für das Blut und Calcium für gesunde Knochen und Zähne. Ein frischer Apfel guter Qualität deckt etwa 60 Prozent des Vitamin-C-Bedarfs. Der Ballaststoff Pektin, in Äpfeln reichlich enthalten, sorgt für einen niedrigen Cholesterinspiegel: Wenn Sie regelmäßig rohe Äpfel essen, halten Sie Ihren Cholesterinspiegel auf dem gesunden Maß und können sogar erhöhte Blutfettwerte senken. Pektin gilt dazu noch als richtiges Pflegemittel für den Darm: Ein mit der Schale fein geriebener Apfel ist ein altes Hausmittel gegen Durchfall.
Bananen sind reich an Kalium für den Blutdruck und enthalten eine gute Portion Magnesium für Nerven und Muskeln – Sportärzte empfehlen die Früchte sogar zum Aufbau der Muskeln. Bei plötzlichem Heißhunger sind Bananen viel besser geeignet als ein Müsliriegel: Die Früchte enthalten Zucker als schnellen Energiespender, Stärke zum Sattwerden und Ballaststoffe für die gute Verdauung. Pürierte Bananen als Umschlag helfen gegen Halsentzündung, die Schalen von reifen Bananen sollen Migräne lindern und Warzen heilen.
Kartoffeln gehören zum wichtigen Notfallvorrat, denn bereits drei Knollen decken den täglichen Bedarf an Vitamin C. Carotinoide in gelbfleischigen Kartoffelsorten zählen zu den Bioaktiv-Stoffen, die unser Immunsystem stärken und auch tiefere Gewebeschichten vor Schadstoffen schützen. Zudem sind Kartoffeln leicht verdaulich und liefern trotzdem eine Menge Ballaststoffe, vor allem, wenn Sie die Knollen nach dem Kochen abkühlen lassen und als Salat essen. Ein Teil der Stärke, die sich dabei bildet, ernährt unsere natürliche Bakterienflora, sorgt damit für eine gute Verdauung und einen gesunden Darm. Das Kartoffel-Protein ist so hochwertig, dass es in Kombination mit Milch und Eiern den Nährwert von Fleisch sogar noch übertrifft. Wenn Sie Kartoffeln einlagern, schützen Sie diese vor Wärme und Licht, sonst keimen sie schnell aus. Kartoffelkeime kann man nicht essen und auch grüne Stellen müssen bei der Zubereitung weggeschnitten werden, sie sind schlecht verträglich.
Möhren enthalten soviel -Carotin und -Carotin wie kein anderes Gemüse. Am wichtigsten ist -Carotin, das erstens als Vitamin, zweitens als Bioaktivstoff wirkt. Als Vitamin kommt es in Pflanzen vor und ist die Vorstufe zu Vitamin A (Retinol), das nur tierische Lebensmitteln enthalten. Als Bioaktivstoffe unterstützen Carotinoide unser Immunsystem, indem sie aggressive Sauerstoffradikale abfangen. Möhren sind überdies reich an Pektin (siehe oben bei Äpfeln). Grundsätzlich werden Möhren mit Fett kombiniert, damit unser Organismus die fettlöslichen Carotinoide auch verwerten kann. Am besten ist Pflanzenöl mit natürlichem Vitamin E, dem wichtigsten Antioxidans in unserer Nahrung.
Orangen und Zitronen liefern so ziemlich alles, was unser Organismus zur Abwehr schädlicher Stoffe braucht, ob sie nun natürlicherweise durch den Stoffwechsel entstehen oder durch ungesunde Lebensweise von außen kommen: Carotinoide hemmen die Krebsentstehung in allen Entwicklungsstadien, Vitamin C stärkt das Immunsystem, Flavonoide bilden einen Schutz vor Herz- und Kreislaufleiden, der Ballaststoff Pektin in Fruchtfleisch und Häutchen zwischen den Segmenten senkt das schädliche LDL-Cholesterin und hilft bei der Verdauung, Kalium reguliert den Blutdruck.
Zwiebeln stehen rund ums Jahr in guter Qualität zur Verfügung. Für den Notvorrat braucht man sie nicht nur als Gewürz, sondern auch als Heilmittel: Frische Zwiebeln senken Blutdruck und Blutfettwerte, hemmen die Blutgerinnung und können so Thrombosen verhindern. Sie beugen Gefäßverengungen vor, weil ihre Schwefelverbindungen die Fließeigenschaften unseres Blutes verbessern. Bei Bienen- und Wespenstichen hilft eine aufgeschnittene Zwiebel: mit der Schnittfläche auf den Stich legen, sodass die Schwefelverbindungen den Schmerz stillen und die Entzündung verhindern.
Gutes aus der Dose
Gemüse, Obst und Hülsenfrüchte werden nach der Ernte schnell konserviert, bleiben deshalb relativ frisch und verlieren nur wenige Vitamine. Mineralstoffe gehen ohnehin kaum verloren, wenn Sie den Inhalt der Dose komplett verwenden – das ist in jedem unserer Rezept berücksichtigt. Bei der industriellen Verarbeitung wird Gemüse blanchiert und kommt dann mit Wasser und Salz in Dose oder Glas. Obst wird mit Zucker, Süßstoff oder anderen Süßmitteln konserviert. Die Behälter werden luftdicht verschlossen und pasteurisiert. Eine Dose schützt Vitamine zwar vor dem Einfluss von Sauerstoff und Licht, doch wasserlösliches und hitzelabiles Vitamin C geht teilweise verloren. Deshalb liegt der Vitamin C-Gehalt von konserviertem Gemüse und Obst meist unter dem von frischer Ware.
Getränke für den Notvorrat
In erster Linie brauchen Sie Mineralwasser oder vorher abgefülltes Leitungswasser in Kanistern, das Sie zum Kochen und Trinken nehmen, falls die Trinkwasserversorgung aus dem Wasserhahn nicht (mehr) gesichert ist. Wenn Sie Wasser kaufen, sehen Sie sich die Analysewerte auf der Flasche an und wählen Sie ein Wasser, das nicht »enteisent« ist, mehr als 400 mg Calcium enthält, dazu Magnesium, Fluorid und Eisen. Es sollte weniger als 200 mg Natrium, weniger als 25 mg Nitrat und weniger als 0,05 mg Nitrit enthalten.
224 l empfehlen die Katastrophen-Experten für 28 Tage bei 4 Personen (zwei Liter pro Tag und Person). Das ist realistisch, aber das sind auch ziemlich viele 1,5 l Flaschen. Es macht also Sinn, Wasser aus der Leitung vorausschauend in absolut saubere Kanister abzufüllen. Transparente Behälter sind besser, da die Qualität zumindest bei einer Sichtprobe geprüft werden kann. Kühl und dunkel aufbewahrt hält das bei sauberer Abfüllung ziemlich lange.
Das gilt für unverkeimtes Wasser. Das Wasser aus der Leitung erfüllt diese Anforderung, aber auch der Behälter muss absolut sauber sein.
Wenn wegen einer Katastrophe kein sauberes Wasser mehr aus der Leitung kommt oder die Leitung sogar trocken ist, dann bleiben für Trinkwasser nur die gekauften Flaschen, die dunkel und kühl aufbewahrt sehr, sehr lange haltbar sind.
Ob das Wasser aus der Grundwasserpumpe im Garten verwendbar ist, hängt von den örtlichen Gegebenheiten und den Umständen ab, bleibt aber als Trinkwasser zweifelhaft. Wasser aus Flüssen und Seen in bewohnten Gebieten ist meist verkeimt und muss abgekocht werden oder kann nur äußerlich zum Waschen verwendet werden.
Gemüsesäfte sind Getränk und Grundlage für Suppen. Ein Glas Gemüse-, Karotten-, Sauerkraut- oder Apfelsaft bedeutet auch eine Portion Gemüse oder Obst und trägt damit zur Vitalstoffversorgung nach der »Fünf-am-Tag-Regel« bei. Das bedeutet fünf Portionen Obst oder Gemüse am Tag.
Sauerkrautsaft dient ebenso wie Sauerkraut der Gesundheit: Die Milchsäure darin wirkt positiv auf unsere Darmflora und unterstützt damit unsere Immunabwehr. Milchsaures enthält ebenso wie frisches Gemüse und Obst auch Mineralstoffe und Vitamine; der Vitamin-C-Gehalt von Sauerkraut zum Beispiel ist knapp doppelt so hoch wie in Äpfeln.
Milchsauer ist auch Brottrunk, ein aromatisches Getränk aus Vollkornbrot mit Sauerteig, das Vitamine, Mineralstoffe und Aminosäuren liefert. Seine wichtigsten Inhaltsstoffe sind Enzyme und säureresistente Laktobakterien, die in den Darm gelangen, dort schädliche Keime verdrängen und für eine (Neu-) Besiedlung mit erwünschten Bakterien sorgen. So wird über den Darm der gesamte Organismus entgiftet und gereinigt, der Säure-Basen-Haushalt normalisiert und das Immunsystem gestärkt.
Kokoswasser, die Flüssigkeit in der frischen Kokosnuss, gibt es abgepackt als Kokos-Drink, entweder pur oder aromatisiert. Kokoswasser eignet sich aufgrund des hohen Kaliumgehaltes hervorragend als Durstlöscher. Es reguliert den Säure-Basen-Haushalt, wirkt basisch und hilft bei Sodbrennen, Gastritis und Magengeschwüren.
Vorräte aus dem Kühlschrank und der Tiefkühltruhe
Was im Kühlschrank oder der Tiefkühltruhe lagert, gehört im Ernstfall natürlich mit zum Notvorrat.
Die Energieversorgung mit Strom funktioniert noch? Dann ist alles gut. Wenn nicht, dann müssen Sie handeln. Was verderblich ist, das muss zuerst verbraucht werden. Im Sommer muss vielleicht das Fleisch gebraten oder geräuchert werden, dann hält es länger. Im Winter können die Lebensmittel ins Freie an einen sicheren Platz gestellt werden, was die Haltbarkeit verlängert. Kaufen Sie sich ein Buch, das die verschiedenen Methoden erklärt, wie Lebensmittel haltbar gemacht werden können.
Sonderfälle für den Notvorrat