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Der Gedichtband handelt von unterschiedlichen Lebenssituationen.
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Seitenzahl: 50
Veröffentlichungsjahr: 2021
DAS LEBEN AN SICH – AUCH FÜR MICH Gedichte von Detlef Baer
Das Leben an sich – auch für mich
Gedichte von
Detlef Baer
© 2021 Detlef Baer
Umschlaggestaltung, Layout: Corinna Theis-Hammad
Verlag und Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44,
22359 Hamburg
ISBN Taschenbuch: 978-3-347-38763-8
ISBN Hardcover: 978-3-347-38764-5
ISBN e-Book: 978-3-347-38765-2
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
INHALT
Vorwort
Mensch und Natur
Mensch und Corona
Mensch und das Leben
Mensch und Politik
Mensch und Glauben
Mensch in der Geschichte
Mensch und Phantasie
Schlussgedicht
Bildquellen
VORWORT
Seit Beginn der Coronazeit schreibe ich Gedichte, zumindest glaubte ich das bis vor wenigen Wochen. Bei der Durchsicht von Unterlagen entdeckte ich Gedichte und Kurzgeschichten aus meiner Studentenzeit, also aus den 70er Jahren. Das Lesen der in Vergessenheit geratenen Gedichte fühlte sich an wie eine Reise in die Vergangenheit. Ich entdeckte meinen damaligen Gemütszustand wieder und kehrte in eine Zeit zurück, deren emotionaler Zugang sich mit jeder gelesenen Zeile öffnete. – Ja, Gedichte bewegen emotional, sie helfen sich zu erinnern, sie können nachdenklich machen oder einfach unterhalten.
Dieses Buch will jedoch eine andere Botschaft vermitteln. Sie lautet: schreibt selber Gedichte, entwerft Geschichten oder verfasst ein Tagebuch. Ob ein Gedicht gehaltvoll oder trivial bewertet wird, mögen sogenannte Experten beurteilen. Persönlich wertvoll wird ein Gedicht allein durch das Schreiben, das einer Selbstfindung gleicht und ziemliche Tiefe abverlangt. Das Verfassen eines Gedichtes bedarf eines Themas, zu dem ein emotionaler Zugang besteht, es bedarf der richtigen Worte und Versforme – natürlich –, es bedarf aber noch viel mehr des Perspektivwechsels. Was wollen diese Verse aussagen, versteht der Leser meine Botschaft so wie ich sie aussenden möchte? Verändert eine Umstellung, vielleicht nur eines Wortes, den Sinn elementar?
Solche Auseinandersetzungen sind anstrengend. Dazu ein Tipp von mir: schreiben Sie möglichst nicht am Abend, Sie schlafen sonst schlecht! Aber die Anstrengungen lohnen sich, weil Sie sich immer stärker in ihre eigene Gedankenwelt vertiefen und neue Perspektiven entdecken. Und dann kommt eine Befriedigung, die umso stärker wird, wenn Sie ihr Gedicht verschenken, anderen übermitteln und Dankbarkeit spüren.
Lesen Sie die folgenden Gedichte unter dem Aspekt: das kann ich auch! Setzen Sie sich ans eigene Werk, oder malen Sie zu gelesenen Gedichten, schreiben Sie Bewertungen usw. Oder lesen Sie die Gedichte Menschen vor, von denen Sie glauben, ihnen damit eine Freude machen zu können. Gedichte bewirken Befriedigung, bei Ihnen hoffentlich so wie bei mir.
MENSCH UND NATUR
SCHÖNHEIT DER BLÜTEN
Vom Morgennebel noch betäubt,
nachdem der Regen sich des Nachts ergoss,
vom letzten Tropfen liebevoll geträuft,
erwacht die Blüte aus dem Schoß.
Und die Neugier treibt die Blüten,
ein erster Duft verbreitet sich,
kein Mutterkern kann noch behüten,
wenn das Licht die Neugier bricht.
Schon dehnt sich aus die Blütenpracht,
erstreckt das ganze Areal,
vergessen ist die dunkle Nacht,
Schönheit ersehnt den Sonnenstrahl!
Zärtlich haucht der Wind die Blume an,
anders als ein Stil aus Holz,
neigt er sich nach des Windes Plan,
ehrfürchtig, doch mit Stolz.
Und die Blüten bieten Nahrung,
werden von den Bienen anvisiert,
Gehilfen natürlicher Besamung,
dem Kreislauf der Natur geriert.
Und schöner noch als nützliches Getreibe,
verbreitet das Blütenmeer die Pracht,
so dass des Menschen Seele stehen bleibe,
von Blumenfarbe angelacht.
Erlischt die Helligkeit am Abend,
fürchten die Blüten die neue Macht,
Gefahren der Nacht nicht wagend,
zieht sich zusammen die verhüllte Pracht.
Doch bleibt dies nicht auf Dauer,
nur bis der Tag erwacht,
es gebricht die dunkle Trauer,
bis erneut die Sonne lacht.
Und wenn die Zeit gekommen ist,
verwelkt die stolze Blüte,auf einem andern
Flecken Erde ganz gewiss,
entsteht sie neu, durch der Schöpfung Güte!
KRANICHFLUG
Die Kraniche formieren sich
zum langen Flug ins warme Glück,
ich denke nach, tief innerlich,
und wollt, ich flöge mit!
Und würd sie mir gefallen,
die Sonne in dem Winterglück,
niemals würd ich dem Verweil verfallen,
in die Heimat kehr ich stets zurück!
ERBGUT DES WASSERS
Quellwasser fließt in kleinen Mengen,
versprengt, unmerklich noch als Bach,
Wasser, das sich dem Mutterberg entnahm,
durchfließt zuerst noch kleine Wiesen,
von großer Höhe rasend tief:
hier beginnt des Flussverlaufes Bahn.
Schnell sammelt sich das Wasser,
vermengt sich merklich zu dem kleinen Fluss,
das Tal erreicht er uferlos gerade,
es verneigen sich die ersten Häuser,
Brücken bezeugen mit Respekt
des Wassers errichtete Gestade.
Jetzt wird der Fluss erwachsen,
der Name taucht in Dörfern auf,
sichtbar erweitert sich sein Wesen,
durchzieht die ersten Städte schon,
versammelt Menschen an den Ufern,
wird Bestandteil vieler Kreaturen Leben.
Nicht allein bleibt das Gewässer,
neue Wasser fließen beiderseits,
in des Flusses Ader,
Wasser vermengt mit andern Orten,
Wasser aus Süd und Nord,
Stolz erfüllt und mehrt des Flusses Kader.
Und an den Stränden feiern Menschen,
tanzen, singen, hochzeiten gar,
Taufwasser wird dem Fluss entnommen,
weiter wandert des Wassers Weg,
wie groß ist jetzt die nasse Menge,
wie klein hat einst der Fluss begonnen!
Doch plötzlich verengt sich der Verlauf,
steinige Berge, Schluchten gilt es zu besiegen,
der Durchlauf wird zur Hürde ohne Halt,
erarbeitet wird bald der neue Weg,
mächtig nun und kräftig
trotzt das Flussbett der Naturgewalt.
Der Fluss belohnt sich jetzt als Strom,
wird reißend, geliebt, auf jeden Fall geachtet,
verglichen mit den Strömen dieser Welt,
majestätisch fast, wie Kinder,
gleiten Schiffe nützlich und erhaben,
als ob jetzt Neptuns Gnade zählt.
Versunken sind, nicht unerwähnt,
des Quellwassers formende Tropfen,
versunken in des Strudels Grund,
die Süßlichkeit der Mutterberge,
der Duft der Wiesen einst von dort,
tun sich erinnernd nur noch kund.
Auch unser Fluss kennt eine Richtung,
der Weg in größeres Gewässer,
wo alle Flüsse landen,
vereinigt sich mit seinesgleichen,
strömt, vermischt sich, taucht neu ein,
wird sich mit Unbekanntem neu verbanden.
Doch glaube nicht,
der Fluss versinkt,
jetzt in des Meeres Kraft,