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Nach "Das Gegenteil von Traurigkeit" geht die Geschichte von Taylor Standel und Skyler Johnson weiter. Nach Skylers Umzug nach Amsterdam, rechnete sie nie wieder damit Taylor wieder zusehen, doch eine überraschende Begegnung verändert alles. Plötzlich sind sich die beiden wieder näher, als je zu vor. Und dass, obwohl sie dachten sie würden sich nie wiedersehen. Doch ihre Liebe wird auf eine harte Probe gestellt. Ist ihr Vertrauen so stark zueinander, dass sie auch dieses Hindernis bewältigen können? Aber es ist nicht nur eine Geschichte, es ist das Leben.
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Seitenzahl: 101
Veröffentlichungsjahr: 2020
Das ist all den dingen gewidmet,
an die du wirklich geglaubt hast.
Kapitel 1: Man sieht sich immer zwei Mal im Leben
Kapitel 2: Das ungesagte redet nachts
Kapitel 3: Versuche nicht das Leben zu beeinflussen
Kapitel 4: Da ist immer ein Warum
Kapitel 5: Alles hat ein ende
Kapitel 6: Match time
Kapitel 7: Es ist okay so
Kapitel 8: Mach kein Drama, du bist nicht Shakespeare
Kapitel 8.1: Alles ist wie immer
Kapitel 9: Es kommt nie so, wie es eigentlich sollte
Kapitel 10: Home Run
Kapitel 11: Es ist nicht alles so, wie man vielleicht denkt
Kapitel 12: Die Liebe und andere böse Dinge
Kapitel 13: Das Unberechenbare ist berechenbar
Kapitel 14: Ein Tag und alles ist anders
Kapitel 15: Das Homecoming
Kapitel 16: Ein Ereignis und alles ist anders
Kapitel 17: Blut, Tränen und noch viel mehr
Kapitel 18: Doppel Punkt und Klammer zu
Kapitel 19: Ein Stein bringt alles ins rollen
Kapitel 20: Lassen sie die toten, die toten begraben
Kapitel 21: Die Nacht zuvor
Kapitel 22: Zeit vergeht und sie rennt
Kapitel 23: Lügst du, wenn ich die Wahrheit sage?
- Skylers Sicht -
Amsterdam, fünf Monate später.
Endlich war der Unterricht um und es klingelte zum Wochenende. Ich geh gern zur Schule wirklich, aber trotzdem ist das Wochenende immer noch mein Lieblings Part.
Ich stopfte meinen Collegeblock in meinen Rucksack, verließ das Klassenzimmer und ging die langen Treppen meiner Schule, der Friedrich-William Schule hinab in Richtung Ausgang. Durch die gläsernen Türen konnte ich schon von weitem sehen, dass es draußen in strömen regnet. Die Regentropfen prallten nur so gegen das Glas. Vielleicht war auch ein bisschen Hagel dabei, dachte ich als ich den Ausgang erreichte und mir meinen schwarzen Reebok Rucksack der vorher nur über einer Schulter hing, richtig aufsetzte. Netter weise hielt mir Jonas aus meiner Parallelklasse die Tür, die nach draußen führte auf. Während ich ihm noch ein schönes Wochenende wünschte und mich bedankte, eilte ich nach draußen, wo die Fahrräder standen die mittlerweile schon komplett vom Regen mit Regentropfen bedeckt waren. Ich suchte so schnell ich konnte nach meinem dunkel-blauen Rad, schloss das Fahrradschloss auf und fuhr los zur Bibliothek, um Bücher die ich mir vor einem Monat bereits ausgeliehen hatte abzugeben.
In der Hoffnung, dass mein Rucksack dem Regen stand hielt, fuhr ich los. Schließlich hatte ich mein IPad dabei und ich wollte auf keinen Fall das es kaputt ging. Ein Wasserschaden wäre jetzt das letzte, was ich gebrauchen konnte.
Nach zehn Minuten erreichte ich die Bibliothek und stürmte komplett durchnässt hinein. Innen drin war es zu meinem Glück ziemlich leer und so kam ich gleich dran und verließ nach noch nicht einmal zwei Minuten die Bibliothek schon wieder.
Als das dann erledigt war, und ich mir was die Abgabe der Bücher betraf keine Sorgen mehr machen musste, fuhr ich von da aus weiter zu einer Buchhandlung, in der ich momentan einen Aushilfsjob ausübte, um meinen Eltern nicht immer auf der Tasche hängen zu müssen und mehr selbstständig zu sein. Meine Eltern kaufen mir echt gern die Dinge, die ich benötige und ich schätze dass auch wirklich sehr, aber es ist ein schönes Gefühl zu wissen, dass man für sein Geld selbst gearbeitet hat.
Nun wisst ihr, wie mein Leben zurzeit ausschaut und was sich verändert hat, aber ihr wisst längst noch nicht alles.
Von Taylor habe ich seit meines Auszuges aus New Jersey nichts mehr gehört. Weder auf Sozial Media, weder noch im realen Leben, was an sich eigentlich auch ganz gut ist. Klar macht es mich noch traurig, wenn ich an die Zeit zurück denke und daran, was wir erlebt haben, oder eigentlich was wir nicht erlebt haben, weil - ach ihr wisst schon. Aber wenn ich wirklich ganz ehrlich bin, habe ich damit abgeschlossen. Mir ist bewusst, dass es vorbei ist und ich ihn nie wieder sehen werde und ich finde mich damit ab. So schwer es auch ist.
Was meine Depression angeht, gibt es gute, aber auch leider noch schlechte Tage. An manchen läuft es echt ganz gut und ich hab mich einigermaßen im Griff, an anderen wiederum nicht.
Meine Interessen haben sich seit dem Umzug auch komplett verändert. Lesen tue ich nach wie vor noch gern, nur nicht mehr so oft. Einfach weil es aus Zeitlichen Gründen nicht mehr so oft geht. Meist bin ich bis nachmittags in der Schule, danach auf Arbeit und dann meistens erst gegen 21 Uhr Zuhause. Da bleibt nur noch sehr wenig, bis gar keine Freizeit. Zudem habe ich mich mit meinem Bruder Robin in einen Basketball-Team angemeldet. Dort Trainieren wir immer samstags eine Stunde und haben auch ab und an mal ein Spiel. Robin ist dort Team-Kapitän und konnte sich damit einen lang ersehnten Wunsch erfüllen. Das freut mich natürlich sehr. Er blüht bei seiner Aufgabe als Team Kapitän total auf und man sieht richtig, dass es seine Leidenschaft ist.
Vor einem Jahr hätte ich nie damit gerechnet, dass ich mich auch einen Verein anschließe und dabei Spaß haben werde. Das ich diesen Schritt wirklich gewagt habe, habe ich ganz viel Robin zu verdanken. Er hat mich mehr oder weniger dazu überredet und mir gut zu gesprochen.
Mit meinen Eltern läuft es auch nach wie vor sehr gut. Wir leben hier in Amsterdam in einem kleinen Haus mit Garten. Paul und ich haben die oberste Etage des Hauses und jeweils dort ein eigenes großes Zimmer. Im Grunde sieht mein Zimmer genau aus, wie auch in New Jersey, nur das es größer ist und das durch die großen Fenster mehr Licht hinein strömt und es somit freundlicher und lebendiger wirkt. Ihr seht also, dass sich eine ganze Menge verändert hat.
„Skyler?“
„SKYLER?“
„Johnson? Ich rede mit dir!“ sagte nun eine Stimme lauter und riss mich aus meinen Gedanken. Ich schaute zu ihr und war nun nicht mehr nur halb anwesend, sondern komplett.
„Wo bist du nur wieder mit deinen Gedanken?“
„Sorry, ich habe grad nur an die nächste Mathe Klausur gedacht und war dadurch etwas abgelenkt.“
„Liar“, sagte Regina, meine Arbeitskollegin die eigentlich alle nur Regi nennen und trank einen schlug heißen Kaffee aus ihrer knallgrünen Tasse mit einen Bären drauf.
„Das kannst du mir nicht erzählen. Wie heißt er?“ ergänzte sie und schaute mich gespannt mit ihren aufgerissenen blauen Augen an.
„Gleichungssystem ist sein Name“, sagte ich lachend, griff nach meiner Tasse und ging zur Tür hinaus, die Treppen hinunter und zu meinem Arbeitsplatz. Einige Sekunden später kam auch Regi hinter her.
Wir beide arbeiten zusammen am Packtisch in einer Buchhandlung. Aber es ist nicht nur irgendeine Buchhandlung. Es ist meine liebste hier in Amsterdam. jedenfalls packen wir am Packtisch, wie es der Name auch schon verrät, Bücher in Geschenkpapier ein, die hier gekauft und verschenkt werden. Das ganze macht auch Relativ viel spaß, weil es leichte Arbeit ist, die keine hohe Konzentration benötigt. Und natürlich ist es ein toller Nebeneffekt, das wir mittlerweile ein eingespieltes Team sind und sie immer ganz lustige Geschichten nebenbei erzählt. Sie hat einen guten Humor. Ich hab sie echt gern und das motiviert mich auch noch mehr dazu zur Arbeit zu gehen, weil ich weiß dass es mit ihr nie langweilig wird. Allerdings wäre ich am heutigen Tag, lieber nicht da gewesen.
Regi und ich waren, wie immer an unserem Arbeitsplatz in der ersten Etage der Buchhandlung und packten Bücher der Kunden ein. Regina packte grad ein Wissenschaftsbuch für einen etwas älteren Herrn ein und plauderte nebenbei munter drauf los. Währenddessen stand ich neben ihr am Tisch angelehnt und trank meinen mittlerweile lauwarmen Kaffee. Abgesehen davon, dass mein Kaffee eigentlich immer lauwarm ist, weil ich zu viel Milch rein kippe.
„Ich hab das Buch für meinen Enkel gekauft. Er steht total auf wissenschaftliche-Sachen, wisst ihr.“ Erzählte uns der ältere Herr.
„Also ich kann ja Naturwissenschaften so garnicht. Wirklich überhaupt nicht. Darin bin ich voll die Niete.“ Der ältere Mann musste lachen und auch ich konnte mir ein schmunzeln nicht verkneifen.
Während Regina munter weiter erzählte, drehte ich meinen Kopf zur Seite und trank dabei einen schlug und bekam dann den Schreck des totes.
„Sky, hast du ein Gespenst gesehen?“ Fragte Regina lachend, als sie mein Gesicht sah und wickelte orangenes Geschenkpapier um das kleine Rechteckige Buch vor ihr.
„Wenn es bloß so wäre. Ich bin gleich zurück.“ Total unter Schock verliess ich meinen Arbeitsplatz und ging den Gang ein paar Meter vor mir entlang. Dann blieb ich stehen und drehte mich um.
„Skyler“ sagte der Junge mit der olivgrünen Jacke und den braunen haaren, der genauso erschrocken war, wie ich auch.
„Taylor“ entgegnete ich.
Nun standen wir beide hier und schauten uns ganz überrascht, den jeweils anderen hier zu treffen an.
„Du arbeitest hier?“ Er verwies mich auf mein Namensschild, was an meinem grauen Oversize-Pullover befestigt war.
„Ja, aber die noch viel größere Frage ist, warum du hier bist?“
„Weil ich dich vermisst habe, Skyler.“
„Aha so ganz plötzlich ja? Aber wo, wie...“, ich war wie erstarrt und bekam meine Gedanken kaum zusammen. „Woher weißt du, dass ich hier bin?“ Sprach ich weiter. „Ich habe deinen Bruder per Facebook angeschrieben und er hat mir gesagt, dass ich dich hier finden kann. Ich dachte ich schau mal nach.“
„Taylor, ich weiß grad überhaupt nicht was ich sagen soll. Um ehrlich zu sein, bin ich komplett überfordert mit dieser Situation. Kannst du das verstehen?“
„Das kann ich sehr gut. Ich muss zugeben, dass ich selbst grad ein bisschen überfordert bin.“
„Tja nur mit dem Unterschied, dass du mir hier her gefolgt bist und nicht anders her rum.“ entgegnete ich ihm ernst. „Wirklich, ich finde das hier grade nicht lustig. Wie soll das mit uns den noch weiter gehen?“
„Genau deswegen bin ich hier.“
Er schaute zu Boden und fixierte seinen Blick auf einen kleinen Fleck vor ihm.. „Skyler, lass mich dir das alles in Ruhe erklären. Lass uns darüber sprechen.“
„Aber nicht hier und auch nicht jetzt. Ich muss arbeiten.“
„Hast du meine Handynummer noch?“
„Taylor, ich dachte das ich dich nie wieder sehen werde. Nein, Ich habe sie nicht mehr.“
„Hast du ein Blattpapier?“
„Ja, warte.“ Ich ging kurz zurück an meinen Platz, wo ich jetzt eigentlich auch sein müsste, holte mir ein kleines Blattpapier und einen Kugelschreiber und notierte mir Taylors Nummer.
„Wirst du mir schreiben?“ Sagte er ernst und irgendwie wirkte er auch betrübt.
„Ja, werde ich.“ Das war das letzte, was ich an diesem Nachmittag zu ihm sagte. Danach ging ich zurück an meine Arbeit und zählte die Stunden bis zum Feierabend.
Glücklich darüber, dass Regina mich auf den kleinen Zwischenfall vorhin nicht angesprochen hatte, packte ich meine Sachen zusammen und machte mich grad auf den Weg zum Ausgang, als mich Regi aufhielt.
Zu früh gefreut, Skyler.
„Wer war das vorhin? Woher kennst du ihn?“
Seit meines umzugs hatte ich mir geschworen, dass ich niemanden etwas von Taylor erzählen werde. Schließlich brachte es nichts, dauernd die Vergangenheit auszupacken. Grade auch weil er auf einem ganz anderen Kontinenten war, und ich mir geschworen hatte, alles was ihn und unsere Geschichte betraf auch dort zu lassen.
„Ein alter Freund, nichts weiter. Ich muss jetzt aber auch los. Meine Eltern warten mit dem Essen auf mich.“ Ich verabschiedete mich schnell von ihr und eilte zu meinem Fahrrad.
Ein Weilchen später kam ich zuhause an, zog mir etwas bequemes an und speicherte Taylors Nummer erneut in meinem Adressbuch ab.
Und ich dachte, dass es endgültig vorbei wäre. So leicht kann man sich doch täuschen.
Ich öffnete meinen Whatsapp-Account und schrieb Taylor eine Nachricht.
Hey, Du wolltest mit mir sprechen?
Hey, könntest du morgen?
Ich hab morgen frei, also ja. 15 Uhr?
Dürfte ich schaffen
Coffee Fellows? Ist in der Innenstadt, in der Nähe der Buchhandlug, in der du heute warst. Mit Google Maps, solltest du es sicher finden.
Ich schmunzelte in mein Handy hinein.
Das dürfte ich hinbekommen.