Die, die mit dem Tod tanzten - Saphira Czychon - E-Book

Die, die mit dem Tod tanzten E-Book

Saphira Czychon

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Beschreibung

Man sagt, wenn man tief gefallen ist, braucht es manchmal nur eine Person und schon geht es einem besser, aber wenn sich diese Person entfernt, was passiert dann? Nachdem Skyler und Taylor sich aus den Augen verloren haben, widmet sich Skyler wieder ganz ihren Gefühlen und erleidet einen Rückfall. Sie rutscht ab, in die erneute Magersucht und erleichtert sich so nicht gerade das Leben. Doch dann taucht plötzlich ein Video auf und nicht nur das. Mit dem Video, kommt auch Taylor wieder. Und auch die Erinnerung. Ist er die Rettung für sie oder sie eher die Rettung für sich selbst? Eine Geschichte die viel mehr ist als das. Die zeigt, dass Liebe einen verändern kann und einen retten kann, wenn man fest daran glaubt, auch wenn es nur für einen kleinen Moment ist. Es ist der Moment, der am Ende zählt.

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EPUB
MOBI

Seitenzahl: 124

Veröffentlichungsjahr: 2020

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Für alle, die einen Menschen mehr liebten als sich selbst.

Bevor dieses Buch beginnt möchte ich, dass Ihr euch kurz die folgenden Seiten anschaut, um euch ein bisschen vertraut mit den Themen: Magersucht, Bulimie und Binge-eating zu machen, da sie in diesem Buch thematisiert werden.

Viele von euch haben diese Kenntnisse vielleicht schon, aber es ist trotzdem wichtig, dass nochmal zu erwähnen. Deswegen setzte ich an dieser Stelle eine Trigger Warnung.

Inhaltsverzeichnis

Anorexia nervosa (Magersucht)

Bulimie (Ess- Brechsucht)

Binge Eating (Esssucht)

Amsterdam, ein halbes Jahr danach

Kapitel 1: Wir tun es, um uns nicht spüren zu müssen

Kapitel 2: Die Dummheit-brennt-nicht-Bank

Kapitel 3: Wohin verschwinden Träume wenn wir aufwachen?

Kapitel 4: Essen und alles ist gut, sagen sie

Kapitel 5: Bevor alles eskalierte

Kapitel 6: Das kommt unerwartet

Kapitel 7: Dieses Video rettet mich

Kapitel 8: Habt ihr mich vermisst?

Kapitel 9: Der Tag, der Tage

Kapitel 10: Sie entscheiden, aber nicht ohne mich

Kapitel 11: Amsterdam, bis dann

Kapitel 12: Du schönes Berlin

Kapitel 13: Warschau für zwei Tage

Kapitel 14: Wahrscheinlich ist das so

Kapitel 15: Ist das in einem Jahr noch wichtig?

Kapitel 16: Liebes Reisetagebuch...

Kapitel 17: Es geht nach Kopenhagen

Kapitel 18: Auch Tiefgründige Gespräche haben ein Ende

Kapitel 19: Blut ist dicker als Wasser

Kapitel 20: Paris, die Stadt der Träume

Kapitel 21: Auch das Schöne hat mal ein Ende

Kapitel 22: Ein Wiedersehen mit alten Bekannten

Kapitel 23: Auch das Böse hat gute Seiten

Auf Wiedersehen

Kapitel 24

Kapitel 25: Sag ihnen, dass ich sie liebe

Tomorrow it´s gonna be one year

Kapitel 26

Since yesterday

Kapitel 27

Danksagung

Anorexia nervosa (Magersucht)

Anorexia nervosa (griech./lat.: übersetzt etwa „nervlich bedingte Appetitlosigkeit“) oder Magersucht ist eine Form der Essstörung. Davon betroffene Menschen besitzen eine gestörte Wahrnehmung des eigenen Körpers und verweigern aus Furcht vor Gewichtszunahme die Aufnahme von Nahrung.

Andere Bezeichnungen sind auch Anorexia mentalis (mentale Anorexie), Apepsia hysterica oder veraltet Anorexia hysterica (im 19. Jahrhundert). Anorexia nervosa ist nicht gleichbedeutend mit dem Begriff Anorexie, welcher lediglich allgemein eine Appetitlosigkeit beschreibt, unabhängig von der Ursache.

Die Anorexia nervosa hat unter weiblichen Teenagern eine geschätzte Häufigkeit (Prävalenz) von 0,7 %. Damit ist sie zwar seltener als die Bulimie (Ess- und Brechsucht), zeigt aber nicht selten mit schweren körperlichen Komplikationen einen deutlich ungünstigeren Verlauf. Die Erkrankung beginnt am häufigsten im Teenager-Alter, wobei eine Diät, die anschließend außer Kontrolle gerät, ein Einstieg sein kann.

Die Krankheit kann jedoch auch bei Erwachsenen oder bereits vor Eintritt der Pubertät auftreten. Nur einer von zwölf Erkrankten ist männlich;[8] Anorexia nervosa wird jedoch in den letzten Jahren immer öfter auch bei männlich Betroffenen diagnostiziert. Womöglich liegt das nicht an einer tatsächlichen Zunahme männlich Betroffener, sondern daran, dass Eltern zunehmend auch Hilfe für Söhne suchen.

Quelle: Wikipedia

Bulimie (Ess- Brechsucht)

Die Bulimie oder Bulimia nervosa (auch Ess-Brechsucht und Bulimarexie genannt) ist eine unter anderem durch übersteigerten Appetit und übermäßige Nahrungsaufnahme gekennzeichnete Erkrankung und gehört zusammen mit der Magersucht, der Binge-Eating-Störung und der Esssucht zu den Essstörungen.

„Bulimie“ stammt über neulateinischbulimia[2] von altgriechischβουλιμία, boulimía, Heißhunger, wörtlich Ochsenhunger oder Stierhunger, aus βοῦς, „Ochse, Stier, Kuh, Rind“ und λιμός, „Hunger“ und bezeichnet allein streng gesehen lediglich das Symptom des Heißhungers und wird dann auch als Hyperorexie (aus altgriech. ὑπέρhypér, „über-“ und ὄρεξις órexis, „Appetit“) bezeichnet.

Von der Bulimia nervosa sind überwiegend (zu 90–95 %) Frauen betroffen. Bei jungen Frauen in der Adoleszenz und im jungen Erwachsenenalter liegt die Prävalenz bei 1–3 %. Berufsgruppen, bei denen geringes Körpergewicht für das Ausüben des Berufs verlangt oder vorteilhaft ist (zum Beispiel Fotomodell, Tänzer, Skispringer), sind für diese Krankheit besonders anfällig.

Die Ursachen der Bulimie ähneln denen der Magersucht. Nicht selten geht der Bulimie eine anorektische Phase voraus oder wechselt sich mit Phasen der Magersucht ab.

Gründe für das Erbrechen sind vor allem die Angst vor einer möglichen Gewichtszunahme sowie Scham über den eigenen Kontrollverlust/das eigene Versagen. Die Nahrungsmenge kann im Magen auch ein unangenehmes Völlegefühl und Schmerzen verursachen, sodass das anschließende Erbrechen erleichternd wirkt.

Quelle: Wikipedia

Binge Eating (Esssucht)

Die Binge-Eating-Störung betrifft etwa 2 % der Bevölkerung. Damit gilt sie als die häufigste Essstörung. Unter den Betroffenen befinden sich mehr Frauen als Männer und die Häufigkeit der Essstörung nimmt mit steigendem Alter zu.[6][7] Ein großer Teil der Binge Eater ist übergewichtig – allerdings leidet umgekehrt nur etwa ein Drittel der Adipositas-Patienten in Programmen, die dem Abnehmen dienen, an Heißhungerattacken.[6]

Quelle: Wikipedia

Ein paar der Ereignisse in diesem Buch beziehen sich auf Gedanken, die ich im Jahre 2018 hatte, da ich selbst zu diesem Zeitpunkt an einer Essstörung litt. Das aufschreiben dieser Gedanken hat geholfen, sie besser zu verarbeiten. Be gentle.

Amsterdam, ein halbes Jahr danach

Kapitel 1

Wir tun es, um uns nicht spüren zu müssen

Ein kurzer Windschub kam durch das quadratische Fenster hinein in den kleinen Raum und wehte mir eine dünne blonde Haarsträhne aus meinem eingefallenen Gesicht. Automatisch stellten sich meine Haare an meinen Armen auf und eine leichte Gänsehaut bildete sich.

Dein Leben lang wünschst du dir nichts sehnlicher, als das alles normal wird. Nur hast du dieses Wort „normal“ nie hinterfragt. Was ist denn schon heutzutage normal?

Du wartest auf den Tag, an dem du aufwachst und plötzlich alles gut ist, dabei wird es nie gut sein. Genauso wie es nie schlecht sein wird. Es wird immer etwas dazwischen sein. Mal mehr und mal etwas weniger.

Nervös knibbelte ich an meinen fingern und an meiner dünnen Nagelhaut, bis eine kleine Stelle anfing zu bluten. Betrübt schaute ich meine Therapeutin an und drückte mit einem anderen Finger auf die blutende Stelle. „Ich heiße Skyler Johnson“, brachte ich nach wenigen Sekunden heraus und mir war es egal, ob ich schüchtern rüber kam oder nicht. Innerlich schrie ich. Und das lauter als je zuvor.

Ich schaute durch die mittel große Runde unserer Therapiegruppe, die meine Therapeutin hier am Saint Grace Hospiz in Amsterdam leitet. In dieser Gruppe befinden sich alles Patienten, die auch in Berührung mit einer Essstörung sind, so wie ich auch. Wir behandeln hier also Binge-Eating, Magersucht und auch Bulimie. Unter anderem ist der Plan, dass wir innerhalb dieser Gruppe Probleme, sowie Ängste besprechen und diese zusammen angehen und im besten Fall lösen werden. Meine Therapeutin ist der Meinung, dass es uns stärkt und uns zusammen schweißt, wenn wir uns gegenseitig helfen würden. Aus dieser Überzeugung heraus entstand diese Gruppe hier.

„Ich bin hier wegen Anorexie oder besser gesagt wegen Anorexia nervosa“, sagte ich und schaute die anderen Mädchen an, die mindestens alle so untergewichtig waren, wie ich selbst und mit mir zusammen in einem Kreis, in der Mitte des Raumes saßen. Okay nicht alle waren Untergewichtig, aber ich war mir sicher, dass die meisten es waren.

„Leonie, möchtest du weiter machen?“, fragte meine Therapeutin in die Runde. Und dies war keine Frage, das war eine Aufforderung, die befolgt werden musste.

„Ja, natürlich.“

Sie wirkte sehr schüchtern und zurückhaltend und irgendwie auch traurig. Klar, warum wäre sie auch sonst hier. Wir sind alle traurige Skelette. Todtraurige Skelette, die keinen wirklichen Sinn mehr sehen.

„Ich heiße Leonie und ich bin hier wegen Bulimie“, sagte sie, holte kurz tief Luft und schaute dann betrübt zu Boden. „Also eigentlich ist es mehr Magersucht als Bulimie, aber die Ärzte sagen, dass es Bulimie ist.“

So ging es einmal reih um, bis jeder sich vorgestellt hatte und wir einen kleinen Überblick über die anderen hatten. So bestand also unsere Therapiegruppe aus Leonie, Emma, Dilara, Pia, Tessa und mir. Jeder sagte zum Kennenlernen seinen Namen und die Krankheit, die ihn erwischt hatte. Man merkte also vom ersten Augenblick an, was wichtig war. Und das war, dass die Krankheit einen ausmacht. So war ich also für die Ärzte nicht Skyler, die gern liest und Basketball spielt und das aufgeben musste, weil sie zu schwach dafür geworden war, sondern das Magersüchtige Mädchen, das schon nicht mehr richtig selbstständig Atmen konnte und deshalb ein Sauerstoffgerät mit sich herum tragen muss. Und genauso war es auch bei meinen Mitpatientinnen. Leonie, war nicht Leonie, sondern das kotzende Mädchen.

Und es kotzte mich jetzt schon an, dass es so war und keiner eigentlich richtig begriff, dass es hier nicht um das Gewicht und zunehmen ging. Es ging um so viel mehr. Und das begriff niemand. Wirklich niemand.

Alle Ärzte hier sind fixiert darauf uns mit Essen zu quälen, weil sie denken, wenn wir essen, würden sich all unsere Probleme einfach so in Luft auflösen und alles wäre gut. Dabei fangen so die Probleme erst an. Sie denken ernsthaft wenn wir essen und Unmengen an Kilos zunehmen, seien wir gesund, dabei geht es doch hier um so viel mehr. Es geht darum unsere Gefühle nicht mit dem Essen zu kompensieren und einigermaßen, wie normale Menschen zu leben und nicht den ganzen Tag unter Beschuss zu stehen und bei jeder Mahlzeit von den Betreuern beobachtet zu werden. Es geht hier nicht Um Kalorien. Das ist nur der Weg, wie wir mit unseren Gefühlen umgehen. Um sie zu kompensieren, hungern wir.

Oder wir stopfen alles in uns hinein und kotzen anschließend. Oder fressen. Oder wir schneiden uns. Die Liste könnte noch weiter gehen, aber das reicht für das erste.

Es sind alles Wege, unsere Gefühle zum Ausdruck zu bringen und irgendwie mit ihnen zu recht zu kommen.

Um sie nicht mehr spüren zu müssen.

Um uns selbst nicht mehr spüren zu müssen.

Um das Leben nicht mehr spüren zu müssen.

Kapitel 2

Die Dummheit-brennt-nicht-Bank

Unsere Gesellschaft ist eine traurige Gesellschaft. Menschen urteilen über dich, obwohl sie dich nicht einmal annähernd kennen. Und das sind die Menschen, die plötzlich deine verletzbarsten Stellen kennen und sie reißen diese Wunden immer wieder auf.

Sie haben keine Ahnung über dein Leben und alles, was du schon durchmachen musstest.

Kein Mensch auf dieser scheiß verfickten Welt hat das Recht über dich zu urteilen. Der einzige Mensch, der das darf, bist du selbst. Aber keiner, wirklich keiner, hat das Recht über dich, dein Umfeld oder sonst irgendwas zu urteilen. Und erst recht nicht über deinen Körper. Und das ist das Problem unserer Gesellschaft. Egal ob im realen Leben oder im bösen Internet. Sie sagen Dinge über dich, urteilen über etwas was sie sehen, aber nicht fühlen können. Sie sagen Dinge über deinen Körper, versuchen dich nieder zumachen und fühlen sich dadurch stark. Doch am Ende, sind genau dies die unglücklichsten und einsamsten Menschen unserer Gesellschaft. Und ich hasse es, das ich ein Teil dieser grausamen und hässlichen Gesellschaft und Generation bin.

Ich ging nach draußen, um mir vor der Eingangstür der Klinik eine Zigarette an zu zünden und ein wenig frische Luft zu holen. Eigentlich rauche ich ja nicht, aber ab und zu hilft es mir Stress abzubauen und einen Moment zu entspannen.

Paula hat früher mal zu mir gesagt „Es wirkt besser, als jedes Antidepressiva!“ Sie muss es ja schließlich wissen. Sie muss nämlich ziemlich viele Tabletten nehmen und das tut mir irgendwie leid. Ich nahm ein paar Züge und schaute mich etwas um.

Die ganze Zeit dachte ich, dass ich allein hier draußen war, aber plötzlich stand neben mir ein Mädchen mit langen dunklen Haaren, die ihr fast bis zur Hüfte reichten. Sie war ebenfalls hier Patientin. Das wusste ich, da ich sie bereits öfter beim Essen und bei der Ergotherapie gesehen hatte, aber wir hatten bisher noch nie mit einander gesprochen oder auch nur ein Wort gewechselt. Ich kannte nur ihren Namen.

„Du bist Skyler oder?“, fragte sie mich und schaute mich freundlich an.

„Ja, die bin ich und du bist Marie, stimmts?“, fragte ich und schaute sie ebenfalls mit einem andeutenden Lächeln an.

„Ja genau, wir haben zusammen Ergotherapie.“

Sie lächelte mich an, dann schaute sie skeptisch auf meine Zigarette. „Du rauchst auch?“

„Ja, nur ab und zu. Nicht so oft.“

Sie griff in ihre Jackentasche und holte eine Packung Malboro heraus.

„Dito“, sagte sie und lächelte in den frühen Abend hinein.

„Hier in der Nähe ist ein schöner Park. Willst du mich begleiten?“

Marie sah mich erwartungsvoll an.

„Sehr gern, schaden kann es ja nicht“, antwortete ich ihr und nickte in ihre Richtung.

Schweigend gingen wir nebeneinander her, Richtung Park. Ich schaute mir die Gegend an, die in der langsam werdenden Dunkelheit einfach nur wunderschön aussah. Irgendwie noch schöner als im hellen Licht.

„Also weswegen genau bist du hier?“, fragte sie jetzt ernster.

„Magersucht und Depression“, sagte ich und begann wieder an meinen Fingern zu knibbeln.

„Ich bekam meine Diagnose als ich 15 war.“ Ich holte tief Luft, dann sprach ich weiter. „Naja und eigentlich auch Liebeskummer, der mich emotional zu stark mitnimmt und du?“

„Depression und Anorektische Gedanken. Also im Grunde das Selbe, nur dass ich nicht dünn bin“, sagte sie und schaute verlegen zu Boden. „So wie du.“

„Dünn sein heißt nicht unbedingt, dass man glücklich ist. Früher dachte ich das immer. Ich dachte wenn ich dünn bin geht es mir gut, aber irgendwie hat sich nichts geändert.“ Ich schaute zu meinen knochigen Beinen hinunter. „Mir geht es immer noch genauso schlecht, wenn nicht sogar schlechter.“

„Das einzige was sich geändert hat ist, dass du jetzt hier bist.“

Wir blieben schließlich bei einer Bank stehen und ließen uns dort nieder.

„Willkommen an meinem Stammplatz“, sagte Marie und ließ sich nach hinten auf die Bank fallen.

„Du bist öfter hier?“, fragte ich sie und schaute sie durch den Abend hindurch an.

„Fast jeden Tag.“ Sie schaute zu Boden.

„Als ich früher noch in New Jersey gelebt habe, war ich auch jeden Tag in einem ganz bestimmten Park.“

„Ach ja?“ Sie schaute wieder auf und durchbohrte mich praktisch mit ihren brauen wunderschönen Augen.

„Ja, ich habe ihn geliebt, aber dann sind wir weg gezogen. Seit dem war ich nie wieder dort.“

Marie kramte in ihrer Jacken Tasche und holte ein paar Bilder und rausgerissene Seiten hervor. Ich denke mal, dass sie aus einem Tagebuch stammen oder so.

Sie begann eines nach dem anderen anzuzünden, bis sich schließlich vor uns auf dem Boden ein kleines Feuer gebildet hatte.

„Was machst du da?“, fragte ich sie und schaute verwirrt zu unserem kleinen „Privat Osterfeuer“, das die geschriebenen Sätze verschwinden ließ und das ehemalige weiße Blatt in Asche verwandelte.