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Brigitte Adam lässt Sie, liebe Leser, in ihrem 1. Gedichtband über die Schulter schauen wie sie Blatt für Blatt des leeren Papiers mit ihren Gedanken, Erlebnissen und Wortspielereien füllt. Dabei geht es um Erinnerungen, Reiseerlebnisse und dies und das. Sie führt Sie quer durch das Jahr mit den Jahreszeiten und Feiertagen, in die Natur und auch die Liebe kommt nicht zu kurz. Die Gedichte sind kurzweilig und kommen ohne Gedichtinterpretation aus ... versprochen!
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Seitenzahl: 125
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o
Das leere Blatt Papier
Gedanken, Erlebnisse, Wortspielereien
Gedichte, die man ohne Interpretationen verstehen kann
Brigitte Adam
o
Personen und Handlungen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt.
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© 2020 – Herszprung-Verlag
Mühlstraße 10, 88085 Langenargen
Alle Rechte vorbehalten.
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt.
Lektorat + Herstellung: Redaktions- und Literaturbüro MTM
Cover gestaltet mit einem Bildmotiv von
© Kana Design Image – Adobe Stock lizenziert
ISBN: 978-3-86196-912-9 - Taschenbuch
ISBN: 978-3-96074-367-5 - E-Book
*
Vorwort
Schreib ein Gedicht
Ein Gedicht
Das leere Blatt Papier
So wird jeder Tag neu
Gestatten – Ich bins
Die Kindheit
Unsere Grundschullehrerin
Mark Twain: Wichtigstes deutsches Wort
...ose
...ase
Unser Mathelehrer
Kaffee latte
Meine Jeans
Spießig
Unendlich peinlich
Wo ist die Heimat?
Heimat
Ohne Schleier
Unauffällig – Grau
Steinbock – Waage
Du
Mein Spiegelbild
Schatten
Moin Moin
Morgens um sechs
Am Wochenende
Dachbodenfund
Auf dem Dachboden
Meine Erinnerung
Erinnerung
Vergangenheit
Oscar
Die Zeit steht still
Freude
G’rad erst aufgewacht
Lies doch mal wieder ein Buch
Heute liest keiner mehr
Ein schöner Tag
Ich bin dein Schutzengel
Grüne Welle
Wie komme ich an mein Glück?
Glück
Glück
Kein Glück
4-blättriger Klee
Sternschnuppen
An Marlene
Auf Sternschnuppen warten
Sternschnuppen
Visafrei zum Mars
Der Kuss
Kuss
Es ist Liebe
Du bist bei mir
Leben mit dir
Der Baum – wie die Liebe
Ich bin da
Ich liebe dich
Du
Talisman
Augenzwinkern
Liebe auf den 1. Blick
Verliebt
Liebe
Aus Liebe
Mit dir
Sehnsucht
Deine Stimme
Schön
Frauen
Schlösser haben Ohren
Blume im Haar
Abends in der Stadt
Berlin
Berlinale
Im Kaffeehaus
Zauber der Melodie
Diese Melodie
Klavierspiel
Urlaubsliebe
Los einer Seemannsbraut
Am Strand
Sitze am Strand
Am Strand
Am Meer
Sand
Am Strand
An der See
Am Wasser
Inselgefühl
Ohne Sonnenhut
Surfer
Der Fischer
Auf dem Leuchtturm
Wind
Wind
Weltuntergang
Zerrissen
Geschärfter Blick
Älterwerden
Wer ist Richter?
Alles tut weh!
Alt
Träumen von der Rentenzeit
Mein Schweinehund
Die Meise
Gedanken beim Nordic Walking
Tai chi am See
An unserem Berg
Der Specht
Tanzen?
Yoga
Yoga
Yoga
Sonnenaufgang
Das Ende des Tages
Zum Einschlafen
Gewitterstimmung
Die Zeit
Heute
Die alte Zeit
Der letzte Tag?
Wenn heute der letzte Tag
meines Lebens wäre
Früher
Der Hotelgeist
Die Hexe
Ist es wahr?
Tanz auf dem Regenbogen
Menschen
Ziellos
Welcher Weg?
Mount Everest
Der Berg ruft
Für Dieter
Dörfer in der Uckermark
Aus meiner Sicht
Das Farbenspiel
Maler Herbst
Farbe des Wassers
Kunstgeschmack
Kunst
Urlaub
Brigitte
Drehmoment – Reisetagebuch
Urlaub
Urlaub
Wellnessurlaub
Wellness im Golfhotel
Wellness
Urlaub
Erwachen
Spaziergang
Crater Lake
Pazifikküste
Cluburlaub
Fernweh?
Im Gasthaus „Zum Kreuz“ Breitnau im Schwarzwald
In der Rhön
Nebel
In die Schweiz
Picknick
Langweiliger Urlaub
Alligatoren
Palmensamen
Die Kokosnuss
In Amerika
Reich sein
Urlaub gebucht
Traum Neuengland
Autopanne in Woodstock
Indian Summer
Indian Summer
Rote Felsen
Indianer
Canyon
Am Mississippi
Amerika-Urlaub 2013
Auf der Harley
Outer Banks
Adler
Auf dem Appalachian Trail
Hallo, kleiner Bär
Das bunte Blatt aus Amerika
Gefangen in der Festung
Eingeschlossen in der Festung
Kanada
Mücken
In Kanada
Tagebucheintrag 24. September 2017
Irrfahrt
Kein Heimweh
Hummer
Gute Wünsche zum Neuen Jahr
Winter in Berlin
Schneelast
Spatzenpaar
Vögel im Winter
Auf der verschneiten Wiese
Nestbau im Winter
Die letzte Blume
Taube beim Nestbau
Turteln
Frühling, eine Legende
Die Grüne Woche
Es wird Frühling
Der Frühling ist nicht mehr weit
Hommage an den Frühling
Noch kein Frühling
Es ist endlich Frühling
Es ist Frühling
Frühling auf der Wiese
Frühling in den Bergen
Frühlingsstrauß
Frühlingsgrün
Im Frühling
Frühlingsgefühle
Schmetterlinge im Bauch
Im Straßencafé
Frühlingszeit
Eine Amsel
Die Elster
Frau Elster
Eichelhäher
Ein Eichelhäher
Frühling – Ostern
Ostern
Der Osterhase
Osterei
Ostern
Ostern gerettet
Ostern verpennt
Osterreiter
Kirschblüten
Alpenveilchen
Unter den Eichen
Der alte Baum
Ein alter Baum
Mein Baum
Weihnachtsbäume
Schnecke im Tannenbaum
Vogelgezwitscher
Eine Rose
Die Raupe
Pusteblume
Lavendel
Mohnblumen
Der Waschbär?
Weckruf
Spatzenhaus
Vogelgesang
Vogelgesang
Vogeltänze
Erholung pur
Herrentag
Drachenfest
Auf der Sommerwiese
Bunte Blumen
Auf der verzauberten Wiese
Sommer 2012
Warten auf Sonne
Regen
Weltuntergang
Hitze
Sommer in Berlin
Sommerferien
Summerfeeling
Weite Landschaft
Sommer
Ende des Sommers
Der Sommer ist vorbei
Herbstanfang
Herbst
Herbst als Kunstobjekt
Herbst
Im Wald
Blättertanz
Herbstmorgen
Goldener Herbst
Farbenpracht
Herbstblätter und anderes
Herbstblätter
Herbstlicht
Herbstsonne
Herbst
Herbst
Sonnenblume
Sonnenblumenlabyrinth
Drei Blaumeisen
Wildgänse
Herbstzeit
Herbstwind
Herbststurm
Herbst
Novemberwetter
Nebel
Sturm
November in Deutschland
Winterzeit – Glühweinzeit
Adventskalender
Auf dem Weihnachtsmarkt
Weihnachtseinkäufe
Nikolaus
Gruß vom Nikolaus
Nikolaus
Adventskonzert
Eine Träne
Im Erzgebirge
Plätzchenbacken
1. Advent
1. Advent
Weihnachtsfeier
Vorweihnachtszeit
Oh Du schöne Weihnachtszeit
Schöne Weihnachtszeit
Weihnachten
Kochen mit Wein
Gut gerührt
Das Festmahl
Der Weihnachtsbaum
Mein Tannenbaum
Weihnachten wie bei den Fischersleut’
Das Warten
Bescherung
Blick durchs Schlüsselloch
Santa Claus
Der Weihnachtsmann Herr Kuhn
Heiligabend
Das Rentier Rudolf
Der Weihnachtsmann
Der Weihnachtsmann
Alltag zieht ein
Kein Goethe
Die Autorin
Buchtipp
*
Viele mögen keine Gedichte, weil sich die Gedichtinterpretationen aus der Schulzeit nachhaltig im Gedächtnis festgesetzt haben. Aber muss jedes Gedicht zerlegt werden?
Es geht auch anders – kurzweilig, unterhaltsam …
Tauchen Sie ein in meine Gedankenwelt, kommen Sie mit ans Meer, schweben Sie mit mir auf Wolke 7. Schauen Sie mir bei den Montagsmalern über die Schulter. Ich nehme Sie mit in den Urlaub und wir gehen gemeinsam durchs Jahr mit seinen Feiertagen. Gedichte über Menschen, die sich eventuell wiedererkennen könnten, sind bei mir sicher verwahrt.
Ich habe mich an verschiedenen Reimen versucht, auch an haiku, tanka, Pantun, Akrostichon, Elfchen …
Hier also ein paar Gedanken, Anregungen, Beobachtungen, Erlebnisse aus dem Leben, aus dem Urlaub, über Tiere, Geschichten über alles oder Nichts, Wortspielereien, kurzum ein wenig zum Seele baumeln lassen.
Brigitte Adam
*
Schreib ein Gedicht!
Das befreit die Seele!
Schrei es hinaus!
Das kommt aus der Kehle!
Wirf Ballast ab!
Das löst Blockaden,
Sonst nimmst Du Schaden.
*
Was ist ein Gedicht?
Es reimt sich
oder auch nicht.
Ein Roman?
Eine Geschichte?
Ganz kurz gefasst.
Das passt
dem Lesemuffel.
*
Noch ist es leer, mein Blatt Papier.
Nicht mehr lang. Das versprech’ ich Dir.
Wenn ich die Landschaft betrachte
Und alles rundum beachte.
Das sehe ich ganz gelassen,
Kann ich es in Worte fassen.
Entweder wird’s ’ne Geschichte
Oder vielleicht auch Gedichte –
Je nachdem, wie mir steht der Sinn.
Mal schauen, wie ich heut’ beginn’.
*
Gibt es einen Reim,
der noch nicht gereimt?
Gibt es Worte,
die noch nicht benutzt?
Ist etwa schon alles gesagt?
Jede Frage schon gefragt?
Doch Gedanken –
sie sind frei!
Hier werden Ideen geboren,
Wünsche auserkoren –
so wird jeder Tag neu!
*
51 war es,
ich wurde geboren.
Keine Ahnung – wars Stress?
Mir tönt’s in den Ohren:
„Dich brachte kein Storch.
Er hackte nur ins Bein.“
Das Schönste ist, nun horch:
Man kratzte mich vom Stein.
Ein Esel verlor mich.
Das geschah im Galopp.
Dann schüttelte er sich
und machte nicht mal Stopp.
Damit hatte ich Glück,
dass sie mich abkriegten
in einem ganzen Stück.
Sie nahmen mich, wiegten
mich in ihren Armen.
Sie päppelten mich auf,
gerieten ins Schwärmen.
So begann mein Lebenslauf.
*
Die Kindheit war so unbeschwert.
Neues wurde täglich beschert.
Es wurde alles ausprobiert.
Doch manchmal war man angeschmiert.
Von den Eltern immer beschützt,
Hat man es sogar ausgenützt.
In der Schule wissbegierig –
War der Weg zuweilen schwierig.
Es gab doch so viele Fragen.
Hast Dich tapfer durchgeschlagen.
*
Mit Dutt
und Nickelbrille
erschien sie uns ganz weise.
Durch ihre
Stöckelschuhe
kam sie niemals leise.
Die Frau
war sehr schmächtig.
Was sie sagte,
war immer richtig.
Aufs Wort
parierten wir bei ihr.
Niemand
musste vor die Tür.
Hingen
an ihren Lippen.
Keiner
konnte das Bild kippen.
Sie war
unsere Grundschullehrerin.
*
Ist es wirklich das kleine Wort Zug?
Können wir es klären Zug um Zug?
Tante Molli bügelt ’n Bettbezug
auf dem neuen Bügelbrettbezug.
Fertig ist schon der Sonntagsanzug,
den Huck tragen soll zum Trauerzug.
Schon zieht jemand an dem Glockenzug.
Er gibt doch Tom Sawyer den Vorzug.
Mit ihm gerät er oft in Verzug.
Dieser trägt seinen Alltagsanzug.
Heut sagt man dazu Jogginganzug.
Spiel’n in der Scheune mit ’m Flaschenzug
oder machen auch mal ’n Klimmzug.
Machen Feuer unterm Rauchabzug.
Sie beobachten den Vogelzug
und springen dann auf den Güterzug.
Es war Nachmittag – der Fünfuhrzug.
Und mit jedem neuen Atemzug
spüren sie den kühlenden Windzug,
der sich noch verstärkt beim Gegenzug.
Dieses ist nur ein kleiner Auszug!
*
Ich ruhe auf dem weichen Moose.
Auf meinem T-Shirt ist ’ne Rose.
Es ist modern und aus Viskose.
Ich hab’s mir bekleckert mit Soße,
trage es auch über der Hose.
Dicht neben mir steht eine Dose
mit Keksen, ganz ohne Laktose.
Meine Nachbarin, die Frau Klose,
hätte auch gerne eine Rose.
Doch das ist eine andere Chose.
Die Verbindung zu Heinz ist lose.
Er fährt zur See. Er ist Matrose.
Ich denk’ mal, sie hat ’ne Neurose.
Die Diskussionen sind endlose,
ufern oft aus ins Bodenlose,
noch dazu sind es meist sinnlose.
Kann doch eingehen ’ne Symbiose,
daraus ableiten ’ne Prognose,
Nicht erstarren wie in Narkose.
Vermisst Karl, der war Virtuose.
*
Warum hat der Hase
diese Mümmelnase?
Warum die Rotznase
so eine Trotzphase?
Verwechsle nicht Phase
mit der Werkstofffase.
Hast am Fuß ’ne Blase
vom Tanz in Ekstase.
In meiner Oase
steht die neue Vase.
Der Franzl gibt ’ne Cha(n)ce
denen auf dem Rase’.
*
Mein alter Lehrer in Mathe
Der trank so gern Kaffee latte
Und es wurde ihm nicht über,
Oft zu triezen seine Schüler.
So sagte er zu Karl-Otto:
„Wissen ist wirklich kein Lotto.“
Er fing sich ’ne Fünf, ’ne satte.
Sein Lieblingsfach war nicht Mathe.
Auch Katharina mocht’ er nicht.
Sie war nicht wirklich drauf erpicht,
Fähigkeiten, die sie hatte,
So zu verschwenden mit Mathe.
Doch in der Klausur, gar nicht dumm,
Da schaute er nicht weiter rum,
Denn unser Lehrer – er hatte
Für sein Glück den Kaffee latte.
*
Früher wusste, man was man hatte.
Man trank einen Kaffee mit viel Milch.
Heute heißt das Ding Kaffee latte.
Man trinkt ihn nicht mehr aus ’ner Tasse.
Obenauf ziert aufgeschäumte Milch
Das Getränk in der Suppentasse.
*
Meine Jeans – chic, am Knie zerfetzt.
Oma dachte, bin gestürzt.
Wollte seh’n, ob ich verletzt
und dann meine Jeans flicken.
Früher ging man nicht so zerlumpt.
Zu besonderen Anlässen
hat man sich auch was gepumpt.
Sie versteht nicht, wie wir ticken.
Vieles wurde selbst gemacht
und deshalb auch sehr geschont.
Keiner wollte Einheitstracht.
Alle waren am Stricken.
*
Beobachtet wird das Geschehen!
Hinter der Gardine wird alles gesehen.
Die Hose, die ist viel zu eng.
Das sieht man hier doch noch sehr streng.
Außerdem ist es ’ne gelbe.
Es ist doch immer dasselbe –
Die Jugend heutzutage ...
Da stellt man sich die Frage.
Hat sie überhaupt Respekt?
Das ist mir doch sehr suspekt.
*
Auf den ersten Blick ist sie ganz nett,
doch diese Stadt trägt ein Korsett.
Fühl’ mich eingeschnürt – es ist zu eng.
Die Nachbarn sind einfach zu streng.
Was geht die denn mein Leben an?
Wissen nicht, wer ich bin und was ich kann.
Hinter der Gardine jeder giert.
Neuigkeiten werden registriert:
Wenn ich mal Frau Prof. nicht grüßte
oder gar ’nen Jungen küsste.
Das ist kein Spiel. Das ist unheimlich
und auch unendlich peinlich.
Was fang ich mit solchen Leuten an?
Tut mir leid, das Netz ist überspannt.
Kein Träumen in alten Gassen.
Hab’ ganz schnell die Stadt verlassen.
*
Mich trieb es fort
hinaus in die Welt
große Pläne
die Kleinstadt zu eng
Glück klopfte an
ließ es gerne ein
ins traute Heim
doch –
Heimat ist dort
wo man
als Kind glücklich war
*
Heimat –
Manch einer bleibt immer dort.
Viele zieht’s für immer fort.
Heimat –
Entweder ist sie ständig parat
oder Du schaffst im Geist den Spagat.
Eins ist sicher – Du vergisst sie nie!
*
Ich liebe schicke Klamotten
und habe ein paar Marotten.
Ich trage gerne einen Hut.
Dazu gehört ’ne Portion Mut.
Das hab’ ich früh schon bewiesen.
Alle kriegten im Ort Krisen
als ich knallgelbe Hosen trug,
was ja richtige Wellen schlug,
denn sie waren auch noch ganz eng.
In der Kleinstadt ist’s Leben streng.
Oje, auf der Hochzeitsfeier
hört’ ich den Schrei: „Ohne Schleier!“
Mein’n Kopf zierte ein weißer Hut.
So ging die Tradition kaputt!
Meine Kleider – bunt, etwas schrill.
Seh’, wie manche leiden, ganz still.
Ganz versteckt in grauen Sachen.
Bloß nicht auffall’n, nicht laut lachen.
Brav, bieder, ein bisschen feige.
Selbstbewusstsein – Fehlanzeige.
*
Deine Klamotten – Grau in Grau,
ein Leben lang der gleiche Schnitt.
Achtung, komm nur nicht aus dem Tritt!
Farbe? Heißt das Revolution?
Schneid ihn nicht ab, den alten Zopf!
Das heißt: Veränderung im Kopf!
Nachbarn und Kollegen schauen,
müsstest die Farbe erklären.
Das würde die Lage erschweren.
Bleib unauffällig in dem Grau!
*
Passt Steinbock eigentlich zu Waage?
Das ist die entscheidende Frage.
Ein Steinbock ist wie ’n Schotte geizig.
Läuft sicher auch zu Fuß durch Leipzig,
um das Geld zu sparen. Bloß wofür?
Du lebst nur einmal! Ich helfe Dir.
Ich liebe Glamour auf den Feiern.
Doch draußen lauern schon die Geier.
Vor den Geschöpfen bewahrst Du mich.
Wir ergänzen uns. Was für ein Glück!
*
auf der Couch liegend
vor Dich hin schnarchend
hörst Du mir zu
alles mitbekommend
aus allen Wolken fallend
wenn’s so weit ist
auf die andre Seite rollend
am Ende noch schmollend
die Schuld trag ich?
ist der Termin verpasst
und Du total vergnatzt
gibst keine Ruh
*
Wir schau’n uns an.
Du bist
wie ich –
noch verschlafen.
Du bist
mein Spiegelbild.
*
Der Schatten an der Wand
Woher stammt er?
Sieh’ ihn Dir an!
Es ist doch mein Gewand.
Die Sonne malt mich schwarz.
Jede Bewegung
Macht sie perfekt mit.
Alles in rabenschwarz.
Egal wo ich hingeh’
Mal folgt er mir.
Mal geht er vor.
Ganz so wie ich mich dreh.
*
Man sagt Moin Moin.
Man sagt es früh
Oder abends
Bei Sonnenschein –
Macht keine Müh,
Ob sonnabends,
Auch bei Regen
Und von wegen
Nur Ostfriesen!
Ist’s bewiesen?
*
Morgens um sechs
Da bin ich wie verhext.
Morgens um sieben
Wär’ ich lieber liegengeblieben.
Morgens um acht
Hast Du Kaffee gemacht.
Morgens um neun
Kann ich nicht bereu’n,
Aufgestanden zu sein.
Genieße den Sonnenschein.
*
Diese Freude, wenn die Sonne am Himmel lacht,
Schon frühmorgens, wenn ich gerade bin erwacht.
Recke und strecke mich, bis der Duft mich einhüllt
Vom Kaffee, den Du in die Tasse eingefüllt.
Hole noch schnell knusprige Brötchen vom Bäcker.
Dazu gibt’s Eier und Honig, mmh wie lecker!
Dann ist Zeitunglesen angesagt und ein Schwatz.
So beginnt das Wochenende mit Dir, mein Schatz.
*
Auf dem Dachboden
Da fand ich sie.
Öffnete sie
Die alte Kiste.
Was ist wohl drinnen?
Viele Stücke