Das Lexikon der Musikrichtungen - Was ist eigentlich Punk ? - Jackson Steel - E-Book

Das Lexikon der Musikrichtungen - Was ist eigentlich Punk ? E-Book

Jackson Steel

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Beschreibung

"Love is in the air" sang damals schon John Paul Young. Nicht nur die Liebe sondern auch viele andere Lebenssituationen und Lagen ist Musik ein stetiger Begleiter! Musik ist das A&O und ist aus fast keinem Leben mehr wegzudenken. Wer hört nicht gerne Radio bei einer langen Autofahrt? Wer singt nicht gerne lauthals seine Lieblingssongs unter der Dusche mit oder fordert seine Liebste bei Kerzenschein und Whitney Houston zu einem romantischen Tanz auf? Musik gehört zu unserem Leben wie das tägliche Brot – keine Frage. Allerdings ist es anders als beim Essen, ziemlich schwer zu durchschauen, was man auf seine Ohren bekommt. Mit den Jahrzehnten der Musikgeschichte haben sich sehr viele Stile und Genres entwickelt. Man muss mittlerweile schon Musik studiert haben, um bei diesem Dschungel durchzublicken. Dieses Nachschlagewerk bereitet dem ganzen ein Ende. Dieses Lexikon geht näher auf die Entwicklung der Punk - Musikgeschichte ein.

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Seitenzahl: 65

Veröffentlichungsjahr: 2016

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Jackson Steel

Das Lexikon der Musikrichtungen - Was ist eigentlich Punk ?

Von Streetpunk über Hardcore Punk bis Pop-Punk

 

 

 

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Inhaltsverzeichnis

Titel

EINLEITUNG

PUNK

STILMERKMALE

GESELLSCHAFTLICHE ASPEKTE

VORLÄUFER DES PUNK

ANFÄNGE DES PUNK

WEITERENTWICKLUNG DES PUNK

EINFLUSS AUF ANDERE STILE

STILRICHTUNGEN MIT BEKANNTEN VETRETERN

RECHTLICHER HINWEIS

Impressum neobooks

EINLEITUNG

“Love is in the air” sang damals schon John Paul Young. Nicht nur die Liebe sondern auch viele andere Lebenssituationen und Lagen ist Musik ein stetiger Begleiter! Musik ist das A&O und ist aus fast keinem Leben mehr wegzudenken. Wer hört nicht gerne Radio bei einer langen Autofahrt? Wer singt nicht gerne lauthals seine Lieblingssongs unter der Dusche mit oder fordert seine Liebste bei Kerzenschein und Whitney Houston zu einem romantischen Tanz auf?

Musik gehört zu unserem Leben wie das tägliche Brot – keine Frage. Allerdings ist es anders als beim Essen, ziemlich schwer zu durchschauen, was man auf seine Ohren bekommt. Mit den Jahrzehnten der Musikgeschichte haben sich sehr viele Stile und Genres entwickelt. Man muss mittlerweile schon Musik studiert haben, um bei diesem Dschungel durchzublicken.

PUNK

Punk, im englischen Sprachraum auch Punk Rock, im deutschen Punk-Rock oder Punkrock, ist eine Stilrichtung der Rockmusik, die Mitte der 1970er Jahre in New York und London zusammen mit der Subkultur des Punk entstanden ist. Nachdem sich der Punk-Rock etabliert hatte, entstanden verschiedene Stilrichtungen mit eigenen Subkulturen. Auf Punkkonzerten entwickelte sich mit dem Pogo ein zur Musik passender Tanzstil.

STILMERKMALE

Punk-Rock zeichnet sich durch trivial-einfache, jedoch nicht unoriginelle Kompositionen aus, was mit dem Schlagwort „drei Akkorde“ treffend umschrieben wird. Punkbands setzen typischerweise auf die traditionelle Besetzung einer Rock-Band, bestehend aus einer oder zwei Gitarren, Bass, Schlagzeug und Gesang. Der Sound ist durch übersteuerte Gitarrenverstärker, hohe Tempi und eine raue, unmodulierte Gesangsstimme geprägt. Die Texte sind konfrontativ bis aggressiv, üben Gesellschaftskritik oder transportieren politische, philosophische und bisweilen explizit nihilistische Inhalte. Die Gitarrenparts beschränken sich meist auf verzerrte Power Chords oder Barrégriffe, instrumentale Intros vor den eigentlichen Songs kommen ebenso wie reine Instrumentalstücke kaum vor. Laut John Holmstrom, einem Karikaturisten des Punk Magazine, war Punk-Rock „Rock ’n’ Roll von Leuten, die keine großen Fähigkeiten als Musiker hatten, aber trotzdem ein Bedürfnis fühlten, sich durch Musik auszudrücken“.

GESELLSCHAFTLICHE ASPEKTE

Die Punk-Subkultur ist durch die Ablehnung bürgerlicher Werte und gesellschaftlicher Regeln sowie die Auflehnung dagegen bestimmt. Punk-Musik in ihrer Ursprungsform war eine rohe und ungeschliffene Form des Rock ’n’ Roll und grenzte sich damit vom als artifiziell empfundenen Progressive Rock wie auch von der Disco-Kultur ab. Tommy Ramone äußerte in diesem Zusammenhang: „1973 wusste ich: was gebraucht wird, ist reiner Rock ’n’ Roll ohne Bullshit.“ Laut John Holmstrom „musste Punk Rock kommen, da die Rockszene so zahm geworden war, dass Acts wie Billy Joel und Simon and Garfunkel als Rock ’n’ Roll bezeichnet wurden, wohingegen für mich und andere Fans, Rock ’n’ Roll für wilde und rebellische Musik stand.“ Darüber hinaus lehnte die Subkultur auch „den politischen Idealismus und die kalifornische Flower-Power-Albernheit des Hippie-Mythos“ ab, so Musikjournalist Robert Christgau. Patti Smith hingegen äußert in der Dokumentation 25 Years of Punk, dass Hippies und Punks durch eine gemeinsame Anti-Establishment-Mentalität verbunden waren. Einige Punk-Musiker lehnten nicht nur den Mainstream-Rock und die mit ihm verbundene Kultur ab, sondern insbesondere die populärsten Protagonisten der Musikbranche. So proklamierten The Clash: „No Elvis, Beatles or The Rolling Stones 1977“ (Kein Elvis, keine Beatles oder Rolling Stones im Jahre 1977). Das Jahr 1977, der Summer of 77, das mit der Blüte der britischen Punkszene assoziiert wird, sollte sowohl musikalisch als auch kulturell betrachtet ein Jahr Null sein. In diesem Sinne enthielt auch der 1980 aufgenommene und die Zeit retrospektiv behandelnde Song Punk 80 der deutschen Band Artless die Zeilen: „Wir wollten neue Wege gehen / Wir ließen alte Helden stehen“.

VORLÄUFER DES PUNK

Die musikalischen Ursprünge des Punk-Rock lagen in den rohen Formen des Rock ’n’ Roll der 1950er Jahre, im Garagenrock der 1960er Jahre, im amerikanischen Protopunk sowie im britischen Glam Rock und Pub Rock der frühen 1970er Jahre. Die Einflüsse reichen von den Stooges, deren Sänger Iggy Pop heute gelegentlich als „Godfather des Punk“ bezeichnet wird, bis hin zu Roxy Music; die Buzzcocks nannten selbst den experimentellen Psychedelic Rock der deutschen Band Can. Als stilistisch wichtiger Einfluss wird auch die Band Neu! („punk before punk“) angesehen, und zwar insbesondere das Stück Hero, das auf Neu! ’75 erschien und alle wesentlichen Elemente des Punks bereits enthielt.

ANFÄNGE DES PUNK

Eine dokumentierte Früherwähnung findet der Begriff Punkrock erstmals in einem von Lenny Kaye verfassten Begleitheft der Elektra-Records-Kompilation Nuggets: Original Artyfacts from the First Psychedelic Era, 1965–1968. Dieser Garage-Rock-Sampler wurde vom Musikproduzenten Jac Holzman und eben Lenny Kaye, dem Gitarristen und Songwriter der Patti Smith Group zusammengestellt.

Garage-Rock-Bands aus der Prä-Punk-Ära spielten einfache, meist kurze Songs, oft auch Uptempo-Coverversionen bekannter Songs. Über das Debütalbum der MC5 beispielsweise schrieb Lester Bangs, dass die meisten Stücke in ihren primitiven drei-Akkord-Strukturen kaum voneinander zu unterscheiden seien. So sind etwa die Hälfte der Songs auf dem ersten Ramones-Album kürzer als zwei Minuten und mit dem im Rock ’n’ Roll üblichen Strophe-Refrain-Schema im 4/4-Takt eingespielt, der Gesang klingt eher nach Schreien als nach Singen. Die folgenden Generationen brachen zum Teil mit diesen Strukturen, für ihre Musik wurden neue Bezeichnungen geprägt.

Direkter Vorgänger des Punkrock war der Proto-Punk mit der überaus einflussreichen Band The Modern Lovers des Gründers und Leadsängers Jonathan Richman, sowie die New York Dolls. Als mindestens ebenso einflussreich gelten Lou Reed mit seiner Band The Velvet Underground und die 1974 gegründete New Wave-/Punkband Blondie, gegründet von Debbie Harry und dem Songwriter und Leadgitarristen Chris Stein.

Als einer der Godfathers of Punk gilt der Musik-Manager Danny Fields. Fields arbeitete ab Ende der 60er Jahre für Jac Holzmans Elektra Records und nahm u. a. die noch unbekannten MC5 und The Stooges unter Vertrag. Die 1964 gegründete Band MC5 aus Lincoln Park, Detroit war einer der wichtigsten Vorläufer der Punk-Musik und propagierten öffentlich das stilbildende Credo von Sex, Drugs and Rock’n Roll. MC5 und The Stooges dienten als wichtige und wegbereitende Inspirationen für die amerikanische und britische Punkbewegung der 70er-Jahre. 1975 entdeckte Fields auch die Ramones, die ihm 1980 auf ihrem Album End of the Century den Titel „Danny says“ widmeten.

Ab 1974 traten die Punkpioniere Alan Vega und Martin Rev von Suicide, sowie Richard Manitoba, Andy Shernoff und Ross Friedman mit ihrer Band The Dictators im New Yorker CBGB auf. Der von Hilly Kristal gegründete Club war Keimzelle und Szenetreffpunkt der neuen New-Yorker Punk-Bands und ist eine heutige Pilgerstätte des Punkrock.

Hier fanden Punk-Rock- und New-Wave-Legenden wie Tommy Ramone und Joey Ramone mit den Texten des Ramones-Songwriter Daniel Rey das erste Mal Gelegenheit vor Publikum zu spielen. Im CBGB wurden 1975 die Ramones von Danny Fields entdeckt und den Gründern des Labels Sire Records, Seymour Stein und Richard Gottehrer empfohlen. Diese nahmen die Ramones unter Vertrag und veröffentlichten auf Sire Records 1976 das Ramones-Debütalbum Ramones. Fortan wurden Seymour Stein und Gottehrer zu Produzenten einiger Bands aus dem Umfeld des CBGB und intensive Förderer der Punkrock-Bewegung, darunter auch die Punklegenden The Dead Boys und Richard Hell and The Voidoids. Richard Hell war der erste, der den typischen Punklook bestehend aus nach oben gegelter Stachelfrisur, zerrissenes T-Shirt und schwarzer Lederjacke prägte. Lange vor den Sex Pistols.