Das Love Principle - Alex Loyd - E-Book

Das Love Principle E-Book

Alex Loyd

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Beschreibung

Der Erfolgsmethode für ein rundum erfülltes Leben Liebe ist die bessere Medizin! Alex Loyd, Psychologe und Arzt, hat seine Erfahrung aus 25 Jahren klinischer Praxis mit Lebensweisheit, wissenschaftlichen Erkenntnissen und erprobten therapeutischen Techniken kombiniert und daraus eine bahnbrechende Methode entwickelt, mit deren Hilfe die Leser Gesundheit, Wohlstand oder das Glück einer erfüllenden Beziehung erreichen können. Loyd ist überzeugt: Die Liebe ist das stärkste Heilmittel gegen Krankheiten und die einzig wahre Grundlage für eine glückliche Lebensveränderung. Dank des «Love Principle» kann jeder, der diese Anleitung zum Lieben richtig anwendet, herausfinden, wie man Stress dauerhaft vermeidet und was Erfolg und Glück für ihn wirklich bedeuten – und sich in nur 40 Tagen genau dieses persönliche Ziel erarbeiten. «Dr. Alex Loyd hat die ultimative Heilmethode entwickelt – sie ist revolutionär. Der einfachste Weg, gesund zu werden und es zu bleiben.» Mark Victor Hansen, Autor von «Hühnersuppe für die Seele»

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Seitenzahl: 418

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Alex Loyd

Das Love Principle

Die Erfolgsmethode für ein erfülltes Leben

Aus dem Englischen von Barbara Imgrund

Rowohlt E-Book

Inhaltsübersicht

WidmungDankDas Love PrincipleDie 97-prozentige Misserfolgsquote der Lebenshilfe-IndustrieDie 97-prozentige ErfolgsquoteDer Zauberstab des ErfolgsWie das Love Principle funktioniertDie Grundlagen des Love PrincipleLegen Sie Ihr ultimatives Erfolgsziel festDas ZellgedächtnisDie Spirituelle Physik der Wahrheit und LiebeWie das Love Principle funktioniertDrei Tools, um Ihre Festplatte und deren Software zu bereinigen und umzuprogrammierenSetzen Sie sich Erfolgsziele, keine StresszieleSo setzen Sie das Love Principle in die Tat umBefunderhebung: Identifizieren und heilen Sie die Quelle Ihrer ErfolgsproblemeDie Erfolgsmethode des Love PrincipleWahrhaftig liebenPraktische SpiritualitätWeitere Hilfsmittel
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FÜR HOPE

 

Die meisten schönen Dinge in meinem Leben sind durch dich erblüht, eingeschlossen die Informationen, die in diesem Buch stehen. Was mit so viel Schmerz und Seelenqual begann, hat jetzt mein Leben hoffnungserfüllt gemacht und darüber hinaus. Wenn jemand aus diesen Seiten etwas für sein Leben Positives gewinnen kann, dann wäre das nie ohne dich geschehen. Danke, dass du es mit mir aushältst. Ich weiß, es ist ein Vollzeitjob.ICH LIEBE DICH!

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Danksagung

Mein besonderer Dank gilt Kathleen Hagerty: Du hast mir geholfen, dieses Buch dem Kopf und dem Herzen abzuringen und zu Papier zu bringen – und es ist großartig geworden! Amanda Rooker: Du hast einem sehr rohen Manuskript den Feinschliff verpasst; das hätte ich ohne dich nicht geschafft. Harry, Hope und George – danke, dass ihr es ertragt, wenn ich mir zu den unpassendsten Gelegenheiten Notizen mache, und mich trotzdem liebt. Gott: dass er mir etwas geschenkt hat, über das ich schreiben kann – ich bin mit Haut und Haaren dein!

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EINFÜHRUNG:

Das Love Principle

Ich habe 25 Jahre darauf gewartet, das alles mit der Öffentlichkeit zu teilen. In meinem letzten Buch, dem Healing Code, habe ich den Schlüssel zur Heilung von fast jedem gesundheitlichen Problem beschrieben. Ich glaube, dass Sie auf den folgenden Seiten den Schlüssel zum Erfolg in jedem erdenklichen Bereich Ihres Lebens finden werden. Ich weiß, das ist eine kühne Behauptung – so viel ist sicher! Meiner Erfahrung nach ist es nicht die Frage, ob all das hier auch bei Ihnen funktionieren wird; es ist nur die Frage, ob Sie danach handeln werden. Wenn Sie das tun, wird es hundertprozentig funktionieren. Mehr noch: Sobald Sie verstanden haben, wie es geht, ist es fast unmöglich, dass es nicht funktioniert.

Bevor wir anfangen, möchte ich Ihnen eine Frage stellen: Was ist Ihr größtes Problem oder größtes unrealisiertes Potenzial? Wonach suchen Sie? Was ist das Thema Nummer eins in Ihrem Leben, das endlich in Angriff genommen werden sollte, das einen ordentlichen Push braucht oder über dem der Zauberstab geschwungen werden muss? Ich möchte Sie bitten, nicht weiterzulesen, bis Ihnen nicht wenigstens ein Problem in Ihrem Leben eingefallen ist, das behoben werden muss – auch wenn Sie schon alles versucht haben und nichts davon Erfolg hatte. Eine Sache, die endlich von einem Debakel oder dem üblichen Mittelmaß zu einem überwältigenden Erfolg gebracht werden sollte.

Ich glaube, das Love Principle ist dieser Zauberstab, den Sie brauchen. Ich weiß, dass das anmaßend klingt – ich behaupte das auch nur, weil ich buchstäblich bei 100 Prozent all meiner Patienten in den letzten 25 Jahren erlebt habe, dass es so ist. Ich glaube, dass Sie den Prozess, den ich in diesem Buch beschreibe, auf jeden Bereich Ihres Lebens anwenden und dann beobachten können, wie sich eine Raupe in einen Schmetterling verwandelt.

Lassen Sie mich raten, was Ihnen gerade durch den Kopf geht. Sie denken: Das habe ich doch schon mal gehört. Tatsächlich haben Sie das schon hundertmal gehört, und einige von Ihnen haben das schon so viele Male gehört, dass sie nicht mehr glauben können, es könnte etwas dran sein. Ja klar, noch ein Wundermittel, das mich Geld kostet und mich keinen Schritt weiterbringt. Wenn Ihnen das durch den Kopf geht, verstehe ich Sie. Das war bei mir nicht anders. Aber ich verrate Ihnen ein Geheimnis über die ganze Lebenshilfe-Industrie: Sie hat eine Misserfolgsquote von 97 Prozent.

Die 97-prozentige Misserfolgsquote der Lebenshilfe-Industrie

Die meisten von uns haben gelesen oder am eigenen Leib erfahren, dass die überwiegende Mehrzahl von Erfolgs- oder Lebenshilfeprogrammen eben nicht zum Erfolg führt. Wenn das der Fall wäre, würden wir schließlich nicht jedes Jahr nach neuen Ausschau halten, oder? Diese sogenannte Industrie (die allein in den USA zehn Milliarden Dollar schwer ist)[1] würde dann ja auch den Bach runtergehen, denn wenn es wirklich eine Methode gäbe, die bei jedem anschlägt, wären wir alle glücklich und gesund und hätten ein erfülltes Leben. Topseller im Sachbuchbereich sind zum Beispiel Bücher, die erklären, wie man abnimmt. Wer wird Ihrer Meinung nach auch dieses Jahr die neuesten Bücher zu diesem Thema kaufen? Antwort: dieselben Leser, die sie auch letztes Jahr gekauft haben – weil es nämlich nicht funktioniert hat! Doch das Geheimnis besteht nicht darin, dass die meisten Erfolgs- und Lebenshilfeprogramme versagen – sondern darin, dass die Erfolgsexperten das wissen! Und die Misserfolgsquote ist viel höher, als wir dachten.

Insidern zufolge beträgt diese Misserfolgsquote der Erfolgsindustrie (mit Büchern, Vorträgen, Workshops, Kursen und vielem mehr) annähernd 97 Prozent. Ja, richtig gelesen: 97 Prozent. Meinem Freund und Kollegen Ken Johnston gehörte die größte Seminarfirma für Personalentwicklung in ganz Nordamerika; seit Jahren spricht er in aller Öffentlichkeit über etwas, das die meisten Insider nur hinter geschlossenen Türen einander zuflüstern: dass die durchschnittliche Erfolgsquote bei lediglich drei Prozent liegt. Aus diesen drei Prozent generieren sie genug Referenzen für eine Marketingstrategie, die eine Erfolgsmaschine anpreist, welche angeblich bei jedem Einzelnen funktioniert. Doch ihrer eigenen Erfahrung nach entspricht das nicht der Wahrheit.

Noch interessanter ist der Umstand, dass die überwiegende Mehrheit dieser Programme dasselbe Schema F propagiert:

Konzentrieren Sie sich auf das, was Sie sich wünschen.

Schmieden Sie einen Plan, wie es sich erreichen lässt.

Setzen Sie den Plan in die Tat um.

Das ist es. Welches Programm oder Buch, welchen Arzt oder Therapeuten Sie auch wählen, aller Wahrscheinlichkeit nach werden sie alle – in der einen oder anderen Variante – nach diesem Schema vorgehen. Das lässt sich sogar bis zu dem bahnbrechenden Selbsthilfebuch von Napoleon Hill Denke nach und werde reich zurückverfolgen, das 1937 zum ersten Mal erschienen ist und in den vergangenen 65 Jahren unzählige Nachfolger in Büchern und Programmen gefunden hat. Konzentrieren Sie sich auf das, was Sie sich wünschen, machen Sie einen Plan und setzen Sie ihn mittels Willenskraft in die Tat um.

Und diese Formel macht ja auch Sinn, nicht wahr? Natürlich tut sie das. Das hören wir schon unser ganzes Leben lang. Das Problem ist nur: Es funktioniert nicht. Den jüngsten Forschungen aus Harvard und Stanford – denen wir uns im Einzelnen im ersten Kapitel widmen werden – zufolge ist dieses Strickmuster nicht nur ineffektiv, sondern auch für 97 Prozent von uns eine regelrechte Anleitung zum Misserfolg.

Warum? Die dreistufige Strategie – herausfinden, was man will, einen Plan schmieden und ihn dann abarbeiten, bis man sein Ziel erreicht hat – ruht auf zwei Säulen: ein Endergebnis von außen zu erwarten (Schritt 1 und 2) und sich auf die eigene Willenskraft zu verlassen (Schritt 3). Wie wir im ersten Kapitel sehen werden, erzeugen Erwartungen grundsätzlich chronischen Stress, bis das Endergebnis erreicht ist oder auch nicht – und die medizinische Forschung hat immer und immer wieder bewiesen, dass Stress die klinische Ursache buchstäblich jedes Problems ist, das wir im Leben haben können, und eigentlich eine Garantie für Misserfolg. Was die Willenskraft betrifft (Schritt 3), ist er auch ganz praktisch eine Garantie für Misserfolg, denn Willenskraft hängt mit der Kraft des Bewusstseins zusammen. Wie wir ebenfalls im ersten Kapitel feststellen werden, sind unser Unterbewusstsein und unser Unbewusstes eine Million Mal stärker als unser Bewusstsein – wenn sie sich also aus irgendeinem Grund unserem Bewusstsein in den Weg stellen, wird es jedes Mal den Kürzeren ziehen. Außerdem lässt der Versuch, mittels Willenskraft ein bestimmtes Ergebnis zu erzwingen, das unser Unbewusstes blockiert, unseren Stresspegel in die Höhe schnellen – und legt den Grundstein zu jedem erdenklichen Problem, das wir nur haben können.

Mit anderen Worten: Der Umstand, dass es in den letzten fünfundsechzig Jahren eine 97-prozentige Misserfolgsquote gab, liegt darin begründet, dass das erwähnte Strickmuster uns praktisch beibringt zu scheitern. Und wir gelehrigen Schüler verinnerlichen den Lernstoff ziemlich gut. Und zwar deshalb: Wenn uns Erwartungen von Haus aus stressen und der Einsatz von Willenskraft nur minimale Erfolgschancen hat (und nur noch mehr Stress erzeugt), ist dieses Strickmuster eine Garantie nicht nur dafür, dass wir langfristig keinen Erfolg haben werden, sondern auch dafür, dass die Dinge sich schlechter entwickeln werden, als wenn wir es gar nicht erst versucht hätten.

Vielleicht fragen Sie sich jetzt: Wenn dieses Strickmuster eine Anleitung zum Misserfolg ist, warum kommt es mir dann so richtig und vertraut vor? Dafür gibt es drei Gründe:

1. Es liegt an Ihrer «Verdrahtung». Dass Sie sich auf das Endergebnis konzentrieren, hat mit Ihrer Programmierung zu tun, die man auch unter den Schlagworten «Reiz/Reaktion» und «Lust suchen/Schmerz vermeiden» kennt. Sie gehört zu Ihren Überlebensinstinkten, mit denen Sie in den ersten sechs oder acht Jahren Ihres Lebens fast ausschließlich gearbeitet haben: ein Eis haben wollen – planen, ein Eis zu bekommen – ein Eis bekommen. Deshalb fühlt es sich so vertraut an. Das große Problem ist nur, dass wir als Erwachsene nicht mehr so handeln sollten, es sei denn, wir sind in Lebensgefahr. Ab einem Alter von sechs oder acht Jahren müssen wir anfangen, nach den Maßstäben zu leben, die wir als richtig und gut erkannt haben, und zwar im Wesentlichen ohne Rücksicht auf die Lust oder den Schmerz, die damit einhergehen. (Dazu ebenfalls mehr im ersten Kapitel.) Wenn wir also als Erwachsene nach diesem Prinzip leben, handeln wir wie ein Fünfjähriger und wissen es noch nicht einmal.

2. Alle anderen tun es auch. Mit anderen Worten: Dieses Strickmuster haben Sie als die richtige Methode in fast jedem Kontext kennengelernt: Sie sehen etwas, das Sie haben möchten, finden heraus, wie Sie es bekommen können, und verschaffen es sich. So haben es Ihnen Ihre Altersgenossen, Ihre Lehrer und Ihre Eltern vorgemacht.

3. Die Experten propagieren es seit fünfundsechzig Jahren. Wie bereits erwähnt, stellt dieses Strickmuster die Grundlage für so gut wie jeden Lebenshilfe-Bestseller oder -Kurs seit fast sieben Jahrzehnten dar.

Diese typische Methode heutiger Lebenshilfe- und Erfolgsprogramme ist nicht nur veraltet, sondern war von Anfang an auch fehlerhaft. Aber eigentlich brauche ich gar keine Statistiken oder Studien, um zu wissen, dass sie eine Anleitung zum Scheitern darstellt. Ich habe es am eigenen Leib erfahren.

Vor ungefähr 25 Jahren arbeitete ich als Berater mit Jugendlichen und ihren Familien, um ihnen dabei zu helfen, nicht vom rechten Weg abzukommen und im Leben erfolgreich zu werden. Man hatte mir das besagte Selbsthilfe-Strickmuster beigebracht, und ich hatte mich jahrelang in jedem Bereich meines Lebens daran gehalten. Dennoch hatte ich keinen Erfolg in meiner Arbeit mit den Jugendlichen. Außerdem hatte ich finanzielle Verluste und stand kurz vor der Pleite. Und obwohl ich ein fröhliches Gesicht aufsetzte, ging es mir tief drinnen erbärmlich. Seit Jahren suchte ich nach einer Antwort, wie man den Menschen – im Besonderen mir – helfen konnte, erfolgreich zu werden: durch Religion, Lebenshilfe, Psychologie, Medizin und Ratschläge von Menschen, die ich schätzte. Nichts funktionierte. Und natürlich gab ich mir die Schuld und nicht den Programmen. «Ich strenge mich einfach nicht genug an, oder ich mache es falsch!», sagte ich mir immer.

Ich war an dem Punkt, an dem ich am liebsten alles den Bach hätte runtergehen lassen, denn ich hatte das Gefühl, nicht länger so leben zu können. Ich erinnere mich daran, dass ich dachte: Wie konnte ich das bloß so schnell vermasseln? Ich war erst in den Zwanzigern und fand, ich hätte bereits in jedem Bereich meines Lebens versagt. Nun ja, offenbar war ich aber noch nicht ganz am Ende.

An einem stürmischen Sonntagabend 1988, nach drei Jahren Ehe, sagte meine Frau Hope, sie müsse mit mir «reden». Obwohl sie das schon tausendmal vorher gesagt hatte, hatte sie es noch nie auf diese Art gesagt. Ich spürte instinktiv, dass etwas im Busch war – und zwar nichts Gutes. Es fiel ihr schwer, mir in die Augen zu sehen. Ihre Stimme zitterte, dabei wusste ich, dass sie versuchte, sie fest klingen zu lassen. «Alex, du musst ausziehen. Ich kann es nicht mehr ertragen, mit dir zu leben.»

Ich bin zwar in einer italienisch angehauchten Familie aufgewachsen – wir stritten und debattierten ständig lautstark über alles, von Politik über Religion bis hin zur Wochenendplanung. Aber mir fiel einfach keine Erwiderung ein in diesem einen, wichtigsten Moment meines Lebens. Alles, was ich herausbrachte, war: «Okay.»

Und ich ging. Wie betäubt packte ich eine kleine Tasche mit dem Allernötigsten und verließ das Haus ohne ein weiteres Wort. Ich fuhr zum Haus meiner Eltern und verbrachte die ganze Nacht im Garten mit Gebeten, Grübeln und Trauern – und dem Gefühl, als würde ich innerlich absterben.

Was ich damals nicht wusste: Es war das Beste, was mir jemals passiert ist. In den nächsten sechs Wochen erlebte ich den positivsten Wendepunkt in meinem ganzen Leben. Ich war soeben in eine Art «spirituelle Schule» eingeführt worden, in der ich den Schlüssel zu allen Dingen finden sollte: das Love Principle.

Aber in jener Nacht fühlte ich mich, als wäre mein Leben vorbei. Ich fragte mich immer wieder: «Warum passiert mir das alles?» Die Frage war berechtigt, denn wenn es überhaupt etwas gab, in dem ich hätte erfolgreich sein müssen, dann war es meine Ehe. Als Hope und ich heirateten, waren wir besser auf die Ehe vorbereitet als alle anderen, die wir kannten. Bei unserer allerersten Verabredung gingen wir in den Park, breiteten an einem schönen Herbstabend unsere Decke im Gras unter dem Sternenhimmel aus und redeten. Und redeten. Und redeten. Und redeten. Das war’s. Sechs Stunden redeten wir. Über alles Mögliche. Und das war erst die erste Verabredung.

Als uns der Gesprächsstoff ausging, lasen wir gemeinsam Bücher. Wir besorgten uns das gleiche Buch – über Beziehungen oder ein anderes Thema, das uns beide interessierte – und lasen es jeder für sich, unterstrichen wichtige Stellen und machten uns Notizen. Und wenn wir uns trafen, verglichen wir unsere Notizen und sprachen über das, was wir gelesen hatten. Wir gingen freiwillig zur vorehelichen Beratung. Wir machten Persönlichkeitstests, verglichen sie und sprachen mit Beratern über unsere möglichen Probleme und wie sie sich lösen lassen würden. Als der 24. Mai 1986 kam, der Tag unserer Hochzeit, waren wir bereit.

Na ja, das hatten wir zumindest geglaubt. Und jetzt, kaum drei Jahre später, konnte sie meinen Anblick nicht mehr ertragen, und auch ich war sehr unglücklich. Warum nur?

In dieser Nacht im Garten meines Elternhauses begann meine richtige Ausbildung. Ich hörte eine Stimme in meinem Kopf, die ich für die Stimme Gottes hielt. Sie sagte etwas, das ich nicht hören wollte – das mich sogar wütend machte. Dann stellte mir die Stimme drei Fragen, die mich bis in meine Grundfesten erschütterten, die mich im Lauf der nächsten sechs Wochen entprogrammierten und neu programmierten bis auf den wahren Grund meines Wesens – und seitdem bin ich nicht mehr derselbe Mensch. Diese drei Fragen waren der Anfang der Love-Principle-Erfolgsmethode. Es geschah in einem kurzen Augenblick, aber es kostete mich die nächsten 25 Jahre, herauszufinden, wie man es auch anderen zugänglich machen konnte. So, wie diese Erfolgsmethode heute aussieht, kann man mit Fug und Recht sagen, dass sie das genaue Gegenteil des alten dreistufigen Lebenshilfe-Strickmusters darstellt. Und sie hat auch den gegenteiligen Effekt: nämlich meiner Erfahrung nach in den letzten 25 Jahren eine 97-prozentige Erfolgsquote, die der 97-prozentigen Misserfolgsquote des alten Lebenshilfeschemas gegenübersteht.

Nach etwa sechs Wochen Trennung stimmte Hope widerwillig einer Verabredung mit mir zu. Später erzählte sie mir, sie habe an jenem Tag schon beim ersten Blick in meine Augen gewusst, dass ich nicht mehr derselbe war. Sie hatte recht. Obwohl ich äußerlich noch immer so aussah wie früher, hatte ich mich innerlich in einen vollkommen anderen Menschen verwandelt. Da sie einigen Kummer hinter sich hatte, wollte sie es mir nicht gleich sagen und blieb eine ganze Weile lang wachsam. Aber die Folgen waren unvermeidbar und unausweichlich.

Auch wenn wir später noch wegen Hopes Gesundheit und unserer Finanzen[2] Kämpfe auszufechten hatten, waren die wichtigsten Dinge in unserem Leben nicht mehr dieselben. Das Love Principle hatte mich verändert und veränderte mich immer noch. Und Hope begann sich ebenfalls zu verändern.

Von diesem Tag an begann ich das Love Principle allen möglichen Menschen zu vermitteln, darunter auch den Jugendlichen und Eltern, mit denen ich damals arbeitete. Egal, was sie für ihr Problem hielten oder was sie zu brauchen glaubten, um davon erlöst zu werden – alles, was sie wirklich brauchten, war das Love Principle. Dabei geht es in aller Kürze um Folgendes:

So gut wie jedes Problem oder jeder Misserfolg rührt von einem inneren Angstzustand her – selbst körperliche Probleme. Und jeder innere Angstzustand hat als Ursache den Mangel an Liebe, bezogen auf das jeweilige Problem.

Eine andere Bezeichnung für «Angstreaktion» ist «Stressreaktion». Wenn aber Angst das Problem ist, dann ist Liebe – ihr Gegenspieler – das Gegenmittel. Im Angesicht wahrer Liebe kann es Angst nicht geben (außer in einer lebensbedrohlichen Situation). Das mag sehr theoretisch klingen, glücklicherweise konnte dies jedoch die Forschung der letzten Jahre wissenschaftlich bestätigen (was wir in diesem Buch noch sehen werden). Alles – selbst Ihre Misserfolge und äußere Umstände – lässt sich darauf zurückführen, ob Sie in einem inneren Zustand der Angst oder der Liebe leben.

Als ich meine Beratungspraxis eröffnete, sagte ich jedem einzelnen Klienten, der bei mir in Therapie war: Wie auch immer sein aktuelles Problem geartet war – ob es mit Gesundheit, Beziehungen, Erfolg, Wut, Ängsten zu tun hatte –, die ihm zugrunde liegende Ursache hielt ich für ein Liebe-Angst-Problem. Wenn Angst durch Liebe ersetzt wurde, dann würden sich meiner Meinung nach die Symptome der Leute auf eine Art und Weise bessern, wie es anders nicht möglich war.

Doch bald entdeckte ich ein Problem. Meinen Klienten einfach nur zu sagen, sie sollten «lieben», funktionierte nicht. Sie alte Schriften und Regelwerke lesen, studieren und verinnerlichen zu lassen, klappte auch nicht viel besser. Ich versuchte, ihnen beizubringen, «einfach» das zu tun, wozu mich meine Verwandlung ganz natürlich gebracht hatte. Aber so gut wie keiner konnte das. Und wissen Sie, was? Ich selbst lehrte sie nur wieder die alte dreistufige Strategie und ahnte es nicht einmal! Ich sagte ihnen, sie sollten ihr bewusstes, auf Angst gegründetes Denken in auf Liebe gegründetes Denken umwandeln, ihre durch Angst hervorgerufenen Emotionen in von Liebe erfüllte Emotionen und ihr angstgesteuertes Verhalten in von Liebe geführtes Verhalten. Mit anderen Worten: Ich sagte ihnen, sie sollten sich mit ihrer ganzen Willenskraft auf die Erwartung von äußeren Endergebnissen konzentrieren! Einige von ihnen meinten: «Danke sehr für diesen originellen Rat.» Andere wiederum wurden sarkastisch: «Okay, ich fange gleich nach dem Mittagessen damit an.» Später fand ich heraus, warum sie so bissig waren: Sie hatten es bereits damit versucht und waren gescheitert, so wie ich es unzählige Male in meinem Leben versucht hatte bis zu dieser Nacht im Garten meiner Eltern und dabei ebenfalls gescheitert war.

In jener Nacht und den anschließenden sechs Wochen widerfuhr mir etwas, das ganz real war und mich umkrempelte und das ich seither das «transformatorische Aha-Erlebnis» nenne. Ich «beschloss» in jener Nacht nicht einfach, zu lieben und mit Hilfe von Willenskraft damit anzufangen. Etwas geschah innerhalb eines Augenblicks, das meinen Angstzustand in einen inneren Liebeszustand verwandelte und mich auf eine natürliche Art lieben ließ, die mir vorher einfach nicht zugänglich gewesen war, und ohne dass ich Willenskraft dafür hätte aufbringen müssen. Ich sah die Wahrheit auf eine Art, auf die ich sie noch nie gesehen hatte; ich begriff und «spürte» zutiefst, was Liebe war, und wusste, dass es stimmte. Ich begann unmittelbar, eher in Liebe denn in Angst, in Frieden statt in innerer Unruhe zu denken, zu fühlen, zu glauben und zu handeln; Licht flutete in meine Finsternis, und ich fing an, mühelos Dinge zu tun, zu denen ich mich vorher kaum hatte aufraffen können.

Ich stellte bald fest, dass man kein transformatorisches Aha-Erlebnis haben kann, nur weil man es so will. Ich erkannte, dass ich gewissermaßen noch nicht die notwendigen Grundlagen entwickelt hatte. Ich brauchte praktisch nutzbare Werkzeuge, die alle Leute auf jede Situation anwenden konnten, um ihre Angst zu löschen und sie auf Liebe umzuprogrammieren, damit sie auch in der Liebe leben konnten. Instrumente, die tatsächlich die Ursache des wie auch immer gearteten Problems behoben, wie es bei mir mit meinem transformatorischen Aha-Erlebnis der Fall war.

Die nächsten 24 Jahre beschäftigte ich mich genau damit. Während ich mit meinen Klienten arbeitete, entdeckte ich die Drei Tools (die ich im vierten Kapitel vorstellen werde), die ihnen halfen, direkt an die unterbewusste Wurzel zu gehen, die Angst zu löschen und ihr Normalprogramm auf Liebe umzustellen. Und ich entdeckte nicht nur die Drei Tools, sondern auch die Nutzlosigkeit der dreistufigen Lebenshilfe-Strategie. In diesem Buch stelle ich Ihnen die Drei Tools vor und zeige Ihnen, wie Sie in allen Bereichen Ihres Lebens erfolgreich werden – auf natürliche und organische Weise, und nicht, indem sie sich noch mehr anstrengen.

Als ich meinen Master als Berater in der Tasche hatte, hängte ich mein Praxisschild auf, noch bevor ich offiziell zugelassen war – ich ging noch immer zur Supervision zu einem Psychologen. Dann tat ich noch etwas, das viele meiner erfahreneren Kollegen in Nashville, Tennessee, wirklich ärgerte oder mich zur Zielscheibe ihres Spotts machte: Ich nahm den Honorarsatz eines voll ausgebildeten Psychologen: 120 Dollar für 50 Minuten (und das war vor über 20 Jahren). Das tut niemand, der nur einen Master in Beratung hat! Aber ich wusste aus Erfahrung, dass meine Klienten nur eine bis zehn Sitzungen benötigen würden, in der Regel über sechs Monate verteilt, bis ihre Probleme gelöst waren und sie mich nicht mehr brauchten. Andere Psychologen berieten ihre Klienten normalerweise einmal pro Woche über ein bis drei Jahre hinweg. (Befinden Sie sich im Moment vielleicht auch in Therapie?) Sie brachten ihren Klienten vor allem Bewältigungsmechanismen bei, um irgendwie mit ihren Problemen zurechtzukommen; doch die Probleme blieben wahrscheinlich ein ganzes Leben lang bestehen. Ich hingegen sah bei meinen Klienten stets, wie sich ihre Probleme vollkommen in Luft auflösten. Ich brachte ihnen nur das bei, was Sie in diesem Buch lesen werden.

Sechs Monate nachdem ich meine Praxis so unorthodox eröffnet hatte, hatte ich bereits eine sechsmonatige Warteliste. Außerdem klopften meine Kollegen reihenweise an meine Tür oder riefen mich an; die einen beschimpften mich, die anderen luden mich zuckersüß zum Essen ein, um herauszufinden, was zum Teufel ich da eigentlich trieb, da ihre Klienten in Scharen zu mir überliefen.

Das Love Principle veränderte nicht nur mein Leben, sondern auch das Leben zahlloser Klienten in meiner Privatpraxis. Und Sie können davon ausgehen, dass es auch Ihr Leben verändern wird.

Die 97-prozentige Erfolgsquote

Das Love Principle steht im Einklang mit dem alten spirituellen Wissen wie auch mit der jüngsten klinischen Forschung und Methodenlehre. Es stellt das genaue Gegenteil des alten Strickmusters dar, das mit Hilfe von Willenskraft ein gewünschtes Endergebnis zu erzielen trachtete. Und es liefert auch diametral entgegengesetzte Ergebnisse – nämlich nach meiner Erfahrung der letzten 25 Jahre eine über 97-prozentige Erfolgsquote.

Forschungsergebnissen zufolge, über die wir im ersten und vierten Kapitel sprechen werden, aktiviert die alte dreistufige Misserfolgsmethode jene Mechanismen im Gehirn, die

unsere geistigen Möglichkeiten einschränken,

uns krank machen,

uns Energie abzapfen,

unser Immunsystem abschalten,

unseren Schmerz vergrößern,

unseren Blutdruck in die Höhe treiben,

unsere Zellen verschließen,

Beziehungen zerstören,

Angst, Wut, Depression, Verwirrung, Scham und Minderwertigkeitsgefühle und Identitätsprobleme verursachen,

uns dazu bringen, alles, was wir tun, aus einer negativen Weltsicht zu tun, selbst wenn wir ein fröhliches Gesicht aufsetzen.

Im Gegensatz dazu deaktiviert das Love Principle diese Mechanismen nicht nur, sondern es aktiviert auch andere Mechanismen im Gehirn, die klinischen Forschungen zufolge

Beziehungen verbessern,

die Eltern-Kind-Bindung festigen,

Liebe, Freude und Frieden zur Folge haben,

die Immunfunktion steigern,

Stress reduzieren,

den Blutdruck senken,

Abhängigkeiten und Entzugserscheinungen entgegenwirken,

die Ausschüttung des humanen Wachstumshormons ankurbeln,

Vertrauen und Urteilsfähigkeit fördern,

den Appetit, eine gesunde Verdauung und den Stoffwechsel regulieren,

die Heilung unterstützen,

entspannend wirken,

das positive Energieniveau heben,

die neurologische Aktivität erhöhen,

die Zellen für Heilung und Regeneration öffnen.[3]

Wie sehen diese Mechanismen aus? Der erste Mechanismus ist die Stressreaktion, die aus Angst entsteht. Diese Stressreaktion bewirkt die Ausschüttung von Kortisol, was alle Symptome der ersten Liste nach sich ziehen kann. Der zweite Mechanismus wird durch die Abwesenheit von Angst aktiviert, also durch das Gefühl der Liebe. Das Erlebnis dieser Liebe setzt Oxytocin (das «Kuschelhormon») im Gehirn frei, was zu all den positiven Symptomen der zweiten Liste führen kann.

Ich hoffe, Sie sehen jetzt, dass unser Erfolg und Misserfolg von unserem inneren Zustand abhängen und ob er auf Liebe oder Angst beruht. Wenn der erste Mechanismus Ihr Leben bestimmt – und in meiner Erfahrung ist das bei der überwiegenden Mehrheit der Menschen der Fall –, dann werden Sie Misserfolge erleben oder wenigstens ihren hundertprozentigen Erfolg nicht erreichen. Sie können sich nur für eine bestimmte Zeit gegen den unbeweglichen Felsen stemmen, bis Sie schließlich aufgeben. Im umgekehrten Fall, wenn also der zweite Mechanismus Ihr Leben bestimmt, dann werden Sie erfolgreich –

Und nicht, weil Sie sich mehr anstrengen. Sie sind einfach darauf programmiert, Erfolg zu haben.

Mein Freund, der Arzt Dr. Ben Johnson, ist der Meinung, dass, wenn wir eine Pille herstellen könnten, die diesen zweiten Mechanismus im Gehirn aktiviert und auf natürlichem Wege eine Ausschüttung von Oxytocin herbeiführt, diese Pille schlagartig zur meistverkauften Droge aller Zeiten avancieren würde. Sie wäre nicht nur eine Wunderpille, sie würde auch für 100 Prozent Glück und Gesundheit sorgen, und zwar ein Leben lang! Hätten Sie nicht auch gern ein Rezept für diese Pille? Nun – dieses Buch ist Ihr Rezept.

Jetzt kann ich Ihnen auch näher erläutern, was ich in den sechs Wochen meines «spirituellen Intensivtrainings» vor 25 Jahren gelernt habe, nachdem Hope mich vor die Tür gesetzt hatte. Es fing mit der Erkenntnis an, dass ich Hope nicht wirklich geliebt hatte; ich hatte nicht einmal gewusst, was Liebe ist. Darüber hinaus begriff ich, dass jeder, den ich kannte, ebenso wenig Ahnung hatte, was Liebe ist.

Mir ging auf, dass meine Ehe mit Hope sich nicht auf meiner Liebe im Rahmen einer innigen Beziehung gründete; sie gründete sich allein auf einem Deal, einer Geschäftsvereinbarung. Diese Geschäftsvereinbarung war mein Sicherheitsnetz: Wenn du das und das für mich tust, tue ich das und das für dich. Wenn nicht, na ja … dann fände ich es nur angebracht, dir etwas anderes vorzuenthalten, bis ich habe, was ich will, okay? Wenn Hope nicht getan hätte, was ich wollte, und sich so verhalten hätte, wie ich es wollte, als wir miteinander ausgingen, dann – das wusste ich – hätte ich ihr niemals einen Heiratsantrag gemacht. Und noch jetzt, als wir schon verheiratet waren, erwartete ich als unausgesprochene Bedingung für meine Liebe, dass Hope tat, was ich von ihr wollte, und nicht tat, was ich nicht von ihr wollte. Obwohl ich das nie ausgesprochen hätte, habe ich doch danach gelebt. Als sie nicht tat, was ich wollte, war ich verstört und wütend – und dasselbe traf auch auf sie zu.

Diese geschäftsmäßige Art von Liebe meinen fast alle, wenn sie das Wort «Liebe» in den Mund nehmen. Aber treffender wäre «WDFMH» («was dabei für mich herausspringt»). WDFMH ist seit Jahrzehnten das Credo fast jeder Geschäftsvereinbarung. In den 1970ern erschienen die ersten Bestseller, die uns beibrachten, wie sich dieses Muster auch auf unsere Beziehungen und alle übrigen Lebensbereiche übertragen ließ: Ich tue das und das, wenn du dies und jenes tust. Und wir haben es ihnen abgekauft – und seitdem immer wieder in unserem Leben angewendet. Und dann fragen wir uns noch, warum wir so oft scheitern! WDFMH ist das genaue Gegenteil von Liebe. WDFMH gründet auf Angst und sofortige Bedürfnisbefriedigung (worauf wir noch im fünften Kapitel zurückkommen werden) und führt unausweichlich zu langfristigen Misserfolgen und Schmerz.

Wahre Liebe hingegen hat nichts mit der Reaktion des anderen zu tun. Wenn Sie jemanden wirklich lieben, geben Sie alles: Da ist kein Sicherheitsnetz, kein Plan B, keine angezogene Handbremse. Wahre Liebe heißt, WDFMH den Rücken zu kehren, sodass alle Beteiligten gewinnen, selbst wenn ich dafür etwas opfern muss. Wahre Liebe mag für den Moment nicht zu einer sofortigen Belohnung führen, doch sie mündet stets in langfristigen Erfolg und in jene Art von Befriedigung, die jenseits der Worte liegt und die man sich für kein Geld der Welt kaufen kann.

Schon immer haben Gelehrte mit den Begriffen agape und eros zwischen diesen beiden Arten von Liebe unterschieden. Agape ist die spontane und bedingungslose Liebe, die dem Göttlichen entspringt. Bei der Agape liebt der Mensch einfach deshalb, weil es in seiner Natur liegt zu lieben, und nicht wegen äußerer Bedingungen, Umstände oder Eigenschaften des anderen. Tatsächlich schafft Agape einen Wert beim anderen – als Ergebnis dieser bedingungslosen Liebe. Eros oder WDFMH ist das Gegenteil: Es bedient sich des Objekts der Liebe, um den eigenen Schmerz oder die eigene Lust zu bewältigen, und geht dann zum nächsten Objekt weiter. Eros ist abhängig von den äußeren Eigenschaften des anderen wie auch von der Belohnung durch den anderen. Im Gegensatz dazu hat Agape nichts mit den äußeren Eigenschaften des anderen oder einer Belohnung zu tun.[4]

Der Zauberstab des Erfolgs

Ich habe dieses Prinzip bereits mit einem Zauberstab verglichen. Traditionellerweise assoziieren wir Dinge mit «Magie», wenn wir nicht verstehen, wie sie funktionieren oder wie sie geschehen konnten. Wenn wir aber den Mechanismus verstehen, wie etwas funktioniert, und ihn replizieren können, nennen wir das Technik.

Gehen Sie abends beim Heimkommen mit Streichhölzern durchs Haus, um die Petroleumlampen anzuzünden? Verlassen Sie vor dem Ausgehen 20 Minuten eher das Haus, um die Pferde anzuschirren? Machen Sie Feuer im Ofen, wenn Sie etwas essen wollen? Wenn ich diese Fragen vor hundert Jahren gestellt hätte, hätten die Leute mich wie einen Irren angestarrt. «Natürlich tun wir das – das tut doch jeder!» Aber warum machen wir es heute nicht immer noch so? Weil wir neue Technologien entwickelt haben!

Neue Technologien setzen nicht zwangsläufig voraus, dass auch die zugrunde liegenden Prinzipien neu sein müssen. Sicher kennen Sie die Redensart: «Es gibt nichts Neues unter der Sonne.» Als die Glühbirne, das Automobil und die Elektrizität «erfunden» wurden, machte man sich Prinzipien zunutze, die schon seit Anbeginn der Zeit existierten. Diese Erfindungen wären theoretisch immer möglich gewesen, doch es dauerte viele Jahrhunderte, bis wir alle Puzzleteilchen zusammengesetzt hatten. Ich glaube, dass das Verfahren, das ich Ihnen vermitteln möchte, eine neue Technik ist, wie sich körperliche, emotionale und spirituelle Probleme lösen lassen – auf der Grundlage alter Prinzipien, die immer schon Gültigkeit besaßen.

Nachdem ich 1988 das Love Principle und in den darauffolgenden 20 Jahren die Drei Tools entdeckt hatte, forschte ich intensiv in wissenschaftlichen Studien und alten spirituellen Schriften nach, um herauszufinden, wie all das funktionierte. Ich fand die ersten Puzzleteilchen in einem alten Manuskript, das vor über 3000 Jahren von König Salomon verfasst worden war, jenem König Israels, der über die Grenzen seines kleinen Reiches hinaus für seine Weisheit gerühmt wurde: «Mehr als alles hüte dein Herz; denn von ihm geht das Leben aus.» Und auch wenn er nicht näher erläuterte, was er mit dem «Hüten des Herzens» meinte, wissen wir doch, dass König Salomon mit dem «Herzen» nicht das Herz meinte, das Blut durch unseren Körper pumpt, sondern das spirituelle «Ich liebe dich aus tiefstem Herzen»-Herz. Die Quelle aller Themen, die uns im Leben begegnen.

Wie Sie bemerkt haben, gebrauche ich hier das Wort «spirituell». Ich meine das nicht religiös. Ich nehme vor jeder Religion Reißaus. Ja, es hat mich vielmehr Jahrzehnte meines Lebens gekostet, um mich von meiner religiösen Erziehung zu erholen. Meiner Meinung nach beruht Religion oft auf Angst und richtet daher meist mehr Schaden an, als sie Gutes bewirkt. Dennoch bemühe ich mich sehr, spirituell zu sein, und räume Liebe, Freude, Frieden, Versöhnlichkeit, Güte und Vertrauen absolute Priorität ein. Sie alle sind spirituelle Themen, und, wie Sie in diesem Buch noch lesen werden, sind es auch die maßgeblichen Themen Ihres Lebens.

In einem zweiten Manuskript, das etwa 2000 Jahre alt ist, führte der Apostel Paulus das «Hüten des Herzens» ein wenig genauer aus. Er sagte sinngemäß: Wer Liebe hat, hat alles; wer keine Liebe hat, hat nichts. Und wenn jemand Dinge mit Liebe tut, werden sie Erfolg in sein Leben bringen; wenn man sie aber nicht mit Liebe tut, werden sie einem gar nichts nützen.[5] Im 20. Jahrhundert sagte Mahatma Gandhi: «Wenn ich verzweifle, erinnere ich mich daran, dass in der Geschichte stets der Weg der Wahrheit und Liebe gewonnen hat. Es gab Tyrannen und Mörder, und eine Zeitlang mochten sie unbesiegbar wirken, aber am Ende stürzten sie immer. Denkt immer daran.»[6] In der Tat: Alle großen spirituellen Lehrmeister der Geschichte vertraten diese Auffassung, auch wenn man noch nicht die Methoden oder Techniken kannte, um sie konsequent in die Tat umzusetzen.

Hier einige weitere Beispiele:

LAOTSE: «Geliebt zu werden macht uns stark. Zu lieben macht uns mutig.»

 

SOPHOKLES: «Ein Wort befreit uns von den Schmerzen des Lebens. Und dieses Wort ist: Liebe.»

 

BUDDHA: «Bis er nicht Liebe ohne Bedingungen und Erwartungen hat, findet der Mensch keinen Frieden.»

 

MAHATMA GANDHI: «Wo Liebe ist, ist Leben.»

 

DER DALAI LAMA: «Wenn du andere glücklich sehen willst, übe Mitgefühl. Wenn du selbst glücklich sein willst, übe Mitgefühl.»

 

MARTIN LUTHER KING JR.: «Dunkelheit kann Dunkelheit nicht vertreiben; nur Licht kann das. Hass kann Hass nicht vertreiben; nur Liebe kann das.»

 

LAMA SURYA DAS: «Zu lernen, wie man liebt, ist Ziel und Zweck des spirituellen Lebens – nicht zu lernen, wie man übernatürliche Kräfte entwickelt, nicht zu lernen, wie man sich verbeugt, chantet, Yoga macht oder selbst meditiert. Sondern wie man liebt. Liebe ist die Wahrheit. Liebe ist das Licht.»

Eine der spannendsten Entdeckungen unserer Zeit ist, dass die Wissenschaft gerade beginnt, diese alten spirituellen Prinzipien zu verifizieren – und nicht nur die Existenz unseres «spirituellen Herzens» zu beweisen, sondern auch, wie dieses spirituelle Herz die Quelle all dessen sein kann, was in unserem Leben passiert, sei es gut oder schlecht. Im zweiten und dritten Kapitel werden wir uns diese wissenschaftlichen Entdeckungen ansehen, vor allem, wie sie sich auf das Zellgedächtnis und auf das, was ich die Spirituelle Physik nenne, beziehen. Wahre Spiritualität geht immer Hand in Hand mit wahrer Wissenschaft, und heute können wir das immer besser belegen. Auf der anderen Seite glaube ich und habe es auch selbst erlebt, dass «Religion» oft das Gegenteil von Wissenschaft und Liebe ist – sie beruht oft auf Angst und richtet infolgedessen großen Schaden an.

Ich glaube, dass das Love Principle ein bestimmter, Schritt-für-Schritt-Prozess ist, der jedes Erfolgsproblem an der Wurzel heilen kann – will heißen: auf der spirituellen (nicht religiösen) und auf der zellulären Ebene. In den 25 Jahren, in denen ich persönlich damit gearbeitet habe, hat es praktisch jedes einzelne Mal und bei Menschen mit den unterschiedlichsten Weltanschauungen und aus allen Bevölkerungsschichten funktioniert. Meine Praxis gehört zu den größten der Welt; wir sind in 50 US-Staaten und in 158 weiteren Ländern vertreten und expandieren weiter. Von all diesen Klienten, mit denen ich persönlich gearbeitet habe, kann ich an zwei Händen all jene abzählen, bei denen dieses Verfahren nicht zum gewünschten Erfolg geführt hat. Diese fünf bis zehn Menschen lassen sich in zwei Gruppen unterteilen: in 1. all jene, die das Verfahren (aus welchem Grund auch immer) einfach nicht anwenden wollten, und 2. all jene, die sich mit den philosophischen Grundsätzen des Verfahrens nicht anfreunden konnten und es gar nicht erst versucht haben. Alle anderen waren erfolgreich.

Ich kann mit Gewissheit sagen: Es funktioniert jedes einzelne Mal, wenn Sie es konsequent so anwenden, wie ich es Ihnen hier zeige.

Da hier wahre Wissenschaft und wahre Spiritualität Hand in Hand gehen, hängt Ihr Erfolg mit diesem Verfahren nicht von Ihrer Weltsicht ab, Ihrer demographischen Zugehörigkeit oder davon, ob Sie überhaupt an das Love Principle glauben oder nicht. Sie müssen es nur tun. Eine der populären Vorstellungen unserer Tage ist diese: «Erst wenn du daran glaubst, kannst du es erreichen.» Das trifft hier nicht zu. Sie brauchen nicht daran zu glauben, dass es funktioniert, und Sie brauchen auch an nichts von dem zu glauben, was ich sage. Aber wenn Sie sich genau daran halten, wie ich es Ihnen zeige und beibringe, wird das Ihre Beziehungen, Ihre körperlichen und emotionalen Symptome und, ja, auch Ihren Vermögensstand verbessern. Es ist tatsächlich der Schlüssel zu allem.

Wahrer Erfolg bedeutet, im gegenwärtigen Augenblick innerlich und äußerlich im Einklang mit der Liebe zu leben, unabhängig von der aktuellen Situation. Wenn Ihnen das gelingt, wird alles gut werden – innen wie außen. Noch einmal: Den meisten ist das nicht möglich ohne die Drei Tools, die Ihre Festplatte bereinigen und umprogrammieren, ebenso wenig, wie Sie Ihren Computer dazu bringen können, etwas zu tun, für das gar kein Programm auf ihm installiert ist.

«Im Einklang mit der Liebe im gegenwärtigen Augenblick zu leben» mag nicht nach einem Erfolgsrezept klingen. Lassen Sie uns aber noch einmal daran denken, dass alles, was Sie im Leben tun, von einer Zielsetzung bestimmt ist, von Zielen, die Sie bewusst gewählt haben, und von solchen, die Ihnen zum größten Teil nicht bewusst sind. Sie müssen sich erst etwas vorstellen, bevor Sie irgendetwas erreichen können – selbst wenn es nur eine flüchtige Idee in Ihrem Kopf ist. Das Problem ist nicht die Zielsetzung an sich; das Problem sind Ziele, die Sie fortwährend unter Druck setzen, weil sie auf Endergebnisse zugeschnitten sind und Sie versuchen, sie allein durch Willensanstrengung zu erreichen.

Beim Love Principle geht es darum, sich erfolgversprechende Ziele zu setzen und nicht Stress auslösende. Der grundlegendste Unterschied besteht darin, dass ein Erfolgsziel im Einklang mit Liebe und Wahrheit steht und Sie es hundertprozentig unter Kontrolle haben. Ihr Erfolg bemisst sich nicht danach, ob Sie ein bestimmtes Endergebnis oder eine Vorgabe erreichen, die Sie sich selbst auferlegt haben; vielmehr bestimmt das gewünschte Endergebnis lediglich die grobe Marschrichtung. Ein Stressziel hingegen ist normalerweise eher mit Angst denn mit Liebe verknüpft und erwartet und erfordert ein bestimmtes Endergebnis, das Sie nicht zu 100 Prozent unter Kontrolle haben. Die meisten Ziele fallen in diese Kategorie. Dies ist geradezu ein Rezept, wie man scheitert, und zwar fast immer. In diesem Buch helfe ich Ihnen, sich die richtigen Ziele zu setzen und sie auch zu erreichen.

Wie das Love Principle funktioniert

Ihr spirituelles Herz oder Unterbewusstsein arbeitet in vielerlei Hinsicht wie ein Computer. Tatsächlich bestehen Ihre Zellen aus einer silikonartigen Substanz, ebenso wie ein Computerchip. (Erinnern wir uns: Computer wurden nach unserer Arbeitsweise entwickelt, nicht umgekehrt.) Ein Beispiel: Wenn Sie einen Virus auf Ihrem Computer oder Software heruntergeladen haben, die Ihren Computer lahmlegt, könnten Sie der wohlmeinendste, entschlossenste Mensch auf der Welt sein – aber wenn Ihnen nicht die richtigen Instrumente oder das notwendige Wissen zur Verfügung stehen, werden Sie den Virus niemals entfernen oder die Software deinstallieren können. Wenn Ihnen andererseits die richtige Methode und die richtigen Instrumente zur Verfügung stehen, ist es überraschend einfach. Ja, Sie können einen Erfolg gar nicht verhindern, selbst wenn Sie das wollten – denn er ist vorprogrammiert.

In diesem Buch werden Sie nicht nur die Richtlinien finden, die Ihnen zeigen, wie Sie in jedem einzelnen Lebensbereich erfolgreich werden, sondern auch das richtige Verfahren und die richtigen Instrumente, mit deren Hilfe das Love Principle auch bei Ihnen funktioniert. Sie werden das vollkommene, vollständige Verfahren finden, das schon vor Tausenden von Jahren beschrieben wurde und heute von der Forschung und Experten der besten Universitäten bestätigt wird – und zwar indem alle Puzzleteilchen nach einer praktischen, schrittweisen Anleitung zusammengesetzt werden. Ich habe 25 Jahre gebraucht, um es zu erforschen, zu testen und zu perfektionieren, aber ich bin der Überzeugung, dass ich Ihnen genau das anbieten kann.

In Teil I werden wir Ihr ultimatives Erfolgsziel festlegen bzw. die eine Sache, die Sie sich mehr als alles andere wünschen – ein wichtiger Schritt, der das ganze Programm steuern wird. Bevor wir uns in die praktische Umsetzung stürzen, erhalten Sie die nötigen Hintergrundinformationen, mit deren Hilfe Sie verstehen werden, warum das Love Principle so wirkt, wie es wirkt.

In Teil II lernen Sie, wie Sie die Drei Tools benutzen, die Ihre Erfolgsprobleme an der Wurzel bereinigen und umprogrammieren – Instrumente, die Sie nirgendwo anders finden –, und wie Sie sich erfolgsorientierte und nicht stressorientierte Ziele setzen. Beides sind Schlüsselbausteine des gesamten Programms.

Die Instrumente, die Sie brauchen, um im Leben erfolgreich zu sein, müssen das Unterbewusstsein und das Unbewusste ansprechen, nicht das Bewusstsein (wie es die Willenskraft tut). Dort sind unser spirituelles Herz und unsere Zellerinnerungen anzusiedeln, dort befindet sich die Quelle all unserer Lebensthemen. In den letzten 25 Jahren habe ich die Drei Tools entwickelt und getestet, die die menschliche Festplatte bereinigen (deren angstbesetzte Viren Sie in destruktiven Lebenszyklen gefangen halten) und Sie auf der unterbewussten und unbewussten Ebene umprogrammieren, sodass Sie von innen heraus im Einklang mit der Wahrheit und Liebe leben können. Ohne sich auf Willensanstrengung verlassen zu müssen und ohne Erwartungen an ein bestimmtes Endergebnis. Nach dem Bereinigen und Umprogrammieren wird es Ihr Grundprogramm sein, im gegenwärtigen Augenblick (innerlich wie äußerlich) im Einklang mit der Liebe zu leben.

In Teil III lernen Sie, wie Sie das Love Principle zu Ihrem eigenen Erfolg einsetzen. Zunächst werden wir eine Befunderhebung durchführen, um mit Hilfe der Drei Tools – die Sie in Teil II schon kennengelernt haben – die Quelle Ihrer Erfolgsprobleme festzustellen. Dann vermittle ich Ihnen die Love-Principle-Erfolgsmethode, jenes schrittweise 40-tägige Verfahren, in dessen Verlauf Sie – auf der Grundlage dessen, was Sie bis dahin gelernt haben – jenen Erfolg schaffen und erreichen, den Sie sich in welchem Lebensbereich auch immer wünschen.

Das Love Principle kann jeden Menschen zum Überflieger machen, auch wenn er bereits außergewöhnlich begabt und talentiert sein sollte. Während die dreistufige Lebenshilfe-Misserfolgsmethode Sie meist nur noch kläglicher scheitern lässt, wird das Love Principle Sie dazu befähigen, zu ganz neuen Ufern vorzustoßen.

Genauso wie die Erde schon immer eine Kugel war, selbst als noch jedermann sie für eine Scheibe hielt, hatte auch das Love Principle schon immer Gültigkeit. Doch erst in den letzten Jahren haben wir die wissenschaftlichen Grundlagen dafür geschaffen, das auch nachzuweisen. Und zum ersten Mal halten Sie das vollständige Programm und sämtliche Instrumente in Händen, mit deren Hilfe Sie Ihren vollkommenen Erfolg erreichen können.

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TEIL 1

Die Grundlagen des Love Principle

KAPITEL 1:

Legen Sie Ihr ultimatives Erfolgsziel fest

Beginnen wir dieses Kapitel mit einer Frage. Wenn Sie sie nicht korrekt beantworten können, stehen die Chancen sehr schlecht, dass Sie jemals bekommen werden, was Sie sich im Leben am meisten wünschen. Wahrscheinlich bleiben Sie jahre- oder jahrzehntelang, ja vielleicht sogar ein Leben lang in Ihrem Teufelskreis gefangen. Wie entscheidend sie auch sein mag, meiner Erfahrung nach kennen sehr wenige Menschen die korrekte Antwort auf diese Frage. Und hier kommt sie:

Was wünschen Sie sich in diesem Augenblick mehr als alles andere?

Als Hilfestellung, um die richtige Antwort zu finden, gebe ich Ihnen nur eine einzige Regel vor. Filtern Sie nicht. Was ich damit meine? Wenn sie diese Frage hören, schießt den meisten Leuten aus dem Bauch heraus superschnell eine Antwort durch den Kopf. Das Problem ist nur, dass sie sich sehr oft sofort selbst einreden, das sollte nicht ihre Antwort sein. Sie beginnen, eine andere Antwort zu suchen, die sozial akzeptierter, ihrer Erziehung gemäßer oder ungemäßer ist, religiöser oder weniger religiös – was auch immer. Ich habe schon alles gehört. Hüten Sie sich davor!

Dieses Buch will Ihnen helfen zu bekommen, was Sie sich wirklich wünschen. Die erwähnte Frage ehrlich zu beantworten ist der erste Schritt, denn wenn Sie nicht wissen, was Sie sich wirklich wünschen – oder sich die Wahrheit nicht eingestehen –, werden Sie es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht bekommen. Deshalb möchte ich, dass Sie ehrlich und aus dem Bauch heraus antworten. Wenn Ihnen wie selbstverständlich die Antwort «Eine Million Euro!» in den Sinn kommt – großartig, dann nichts wie ran. Wenn es ein gesundheitliches Problem ist – phantastisch, es wird funktionieren. Wenn es eine Beziehung ist, die besser werden soll – wunderbar. Was auch immer Ihnen ganz natürlich und spontan einfällt, ist Ihre Antwort.

Die Flaschengeistübung

Machen wir an dieser Stelle eine Übung, die Ihnen helfen soll, diese Frage unvoreingenommen zu beantworten. Erinnern Sie sich noch an Aladin und seine Wunderlampe? Als Kind gehörte diese Geschichte zu meinen Lieblingsgeschichten; ich weiß nicht, wie oft ich mir beim Rundgang durch unseren Garten vorgestellt habe, wie meine drei freien Wünsche wohl aussehen und welche Dinge dann passieren würden. Ich war als Kind total sportversessen, deshalb wünschte ich mir üblicherweise, ein Tenniscrack wie Jimmy Connors zu werden oder – wenn gerade Baseball dran war – für die St. Louis Cardinals als Pitcher im siebten Spiel der World Series zu gewinnen. Dann ging ich nach draußen und tat so, als würde ich das ganze Spiel durchpitchen.

Schließen Sie die Augen und stellen Sie sich vor, Aladins Geist aus der Flasche würde genau jetzt vor Ihnen stehen. Niemand sonst ist da, nur Sie und der Flaschengeist. Und er sagt zu Ihnen: «Ich stelle dir einen Wunsch frei. Du darfst dir wünschen, was du willst, es gibt nur zwei Einschränkungen: Du darfst dir keine weiteren Wünsche wünschen, und du darfst dir nichts wünschen, was den freien Willen eines andern beschneidet. Aber wünsch dir sonst alles, was du willst, und du bekommst es. Wenn du dir zehn Millionen Euro wünschst – erledigt! Die Heilung eines unheilbaren Leidens – schon passiert! Ein großes Ziel erreicht – Sieg! Du verstehst, was ich meine. Niemand wird je erfahren, wie du das gemacht hast; man wird glauben, dass es einfach von ganz allein geschehen ist. Aber du wirst dir nie wieder etwas in deinem Leben wünschen können, und wenn du es mir nicht in zehn Sekunden sagst, ist der Wunsch verwirkt.»

Hier ist er – der Moment der Wahrheit. Tun Sie so, als würde es Ihnen hier und jetzt wirklich passieren. Kein Vorfiltern, Sie haben nur zehn Sekunden. Schließen Sie die Augen – und dann los.

Welchen Wunsch haben Sie dem Flaschengeist mitgeteilt? Schreiben Sie ihn auf.

Und wissen Sie, was? Ich habe Sie hereingelegt. Tut mir leid – ich musste es tun, vielleicht werden Sie es mir später noch danken. Nur so konnte ich Ihnen helfen herauszufinden, was Sie sich tatsächlich am meisten im Leben wünschen. Die Antwort, die Sie eben aufgeschrieben haben, ist im Moment Ihr wichtigstes Ziel im Leben. Aber wenn ich mit diesen Worten danach gefragt hätte, dann hätten Sie sehr wahrscheinlich etwas anderes geantwortet. Vermutlich sogar etwas ganz anderes – eine Antwort, die uns kein bisschen bei unserer Suche nach dem, was Sie sich am meisten wünschen, geholfen hätte.

Aber warum will ich überhaupt das Ziel Nummer eins in Ihrem Leben wissen? Weil Sie im Hinblick darauf fast alles tun, was Sie tun. Deshalb denken Sie, was Sie denken. Daran glauben Sie am meisten, egal, was Sie nun sagen mögen. Und es verrät Sie und Ihre «eingebaute» Programmierung. Alles, was Sie tun, alles, was Sie jemals getan haben, und alles, was Sie jemals tun werden, geschieht um eines Ziels willen, das Sie sich zu irgendeinem Zeitpunkt in Ihrem Leben gesetzt haben, selbst wenn Sie schon lange vergessen haben, was es war. Sie stehen morgens nur dann auf, wenn Sie es sich zum Ziel gesetzt haben, bewusst oder unbewusst. Dasselbe gilt fürs Zähneputzen, Anziehen, Taxirufen, Heiraten, Sich-scheiden-Lassen, Kinderkriegen, Aufs-Klo-Gehen – Sie wissen, was ich meine. Wenn Sie Ihr vordringliches Lebensziel definieren, ist das der erste Schritt zu einer wirklichen Veränderung in Ihrem Leben. Der erste Schritt zu Erfolg und Glück besteht darin, Ihre Ziele zu definieren. Und zwar richtig.

Die falsche Antwort

Ich stelle seit 25 Jahren Menschen diese Frage, sowohl im Einzelgespräch als auch Tausenden gleichzeitig. Die letzte größere Gruppe, bei der ich das getan habe, zählte 1600 Köpfe. Nur sechs davon gaben die richtige Antwort.

Doch wenn die einzige Regel darin bestand, ehrlich zu antworten, wie konnten sie dann die falsche Antwort geben? Nun ja, ich weiß, dass sie mir die falsche Antwort gegeben haben, denn nach zwei weiteren Fragen sagten sie es mir selbst. Ihnen werde ich diese beiden Fragen etwas später stellen. Aber ich gebe Ihnen schon mal einen Tipp: Die richtige Antwort bezieht sich immer auf einen inneren Zustand (z.B. Liebe, Freude, Frieden). Die falsche Antwort bezieht sich auf einen äußeren Umstand (z.B. Geld, Gesundheit, Leistung, eine Beziehung, die auf dem beruht, was der andere tut oder fühlt). Es ist die falsche Antwort, weil sie das Gegenteil des Gewünschten bewirkt: Sie führt Sie von dem Erfolg, den Sie sich ersehnen, weg und hin zu (noch mehr) Misserfolg in Ihrem Leben.

Warum? Kehren wir noch einmal zu dem alten dreistufigen Misserfolgsprogramm zurück, dem wir in der Einführung begegnet sind: Denken Sie daran, dass es in der Lebenshilfe-Industrie zu 97 Prozent zum Scheitern führte.

Konzentrieren Sie sich auf das, was Sie sich wünschen.

Machen Sie einen Plan, wie Sie es erreichen.

Setzen Sie den Plan in die Tat um.

Bei den ersten beiden Schritten geht es darum, sich auf das Endergebnis zu konzentrieren, um erfolgreich zu sein. Dr. Dan Gilbert, Harvard-Professor und Autor des Bestsellers Ins Glück stolpern, formuliert die Quintessenz seiner Forschungen an der Harvard University wie folgt: «Erwartungen sind ein Glückskiller.»[7] Er hat jahrelang zu diesem Thema geforscht.[8] Lesen Sie seine Arbeiten, und Sie werden verstehen, dass er, wenn er «Erwartungen» schreibt, besonders bestimmte Lebensumstände meint, die mit einem Ereignis in der Zukunft verbunden sind (mit anderen Worten: einem Endergebnis). In seinem eindrucksvollen Internetvideo The Secret of Being Happy