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Natürlich gut!
Als Kirsten Mulach, die schon seit vielen Jahren vegan lebt, beim Verkauf des alten Familienhauses auf dem Dachboden das Kochbuch ihrer Oma fand, hielt sie einen Schatz in den Händen. Überrascht stellte sie fest, dass viele Gerichte darin vegan waren. Sie kochte die Speisen nach und entdeckte eine neue vegane Wirklichkeit: ohne Soja und Seitan, ohne Ersatz- und Fakeprodukte, ohne fettreiche, übersüßte oder importierte Fertigprodukte.
Stattdessen wird genommen, was Feld und Garten zu bieten haben. Frisch verarbeitet entstehen so Gerichte, die unvergleichlich gut und dabei ganz einfach zuzubereiten sind. Mit Omas Kochbuch kam Kirsten Mulach wieder zurück zum puren, echten Geschmack und zu mehr Vitalität.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 60
Inhalt
Vorwort
Meine Geschichte
Die Rezepte
Frühstück
»Musebrot« mit frischem Hagebuttentee
Rhabarberbrot
Geröstete Himbeerschnitten & Haferflocken-Apfel-Brei
Obstsalat mit gebrannten Mandeln
Bananenbrot mit frischem Pfefferminztee
Haferflockenpfännchen mit falscher Vanillesoße
Herzhafte Haferflockensuppe
Hefezopf mit warmer Mandelmilch
Mittagstisch
Gemischter Salat mit Kräuteressig
Tomaten- & Rohkostsalat
Endivien- & Bohnensalat
Löwenzahnsalat
Spargel-Kartoffel-Auflauf
Gemüsetaler
»Verheierte«
Kürbissuppe
Kartoffelmaultaschen
Tomatensuppe mit Reis
»Geditschte Gedatschte«
Erbsenpfannkuchen
Kartoffelsalat
Weiße Bohnen mit Apfel, Birne und Bratkartoffeln
Hefesemmelknödel
Tomaten- und Zwiebelsoße
Erbsensuppe
Grießschaum mit Zitrone & Gefrorene Früchte
Rhabarberkompott mit karamellisierten Haferflocken
Weißbierkaltschale
Apfelflammeri
Kaffeezeit
Süße Maultaschen mit Früchtekompott
Linzertorte
Ribbelkuchen mit Hefeteig
Ribbelkuchen mit Kartoffelteig
Kartoffel-Apfel-Napfkuchen
Kastanienschnitten
Kastenkuchen mit Möhre
Haferflockenlebkuchen mit Kürbishonig
Grießkuchen
Erdbeertorte aus dem Kühlschrank
Abendbrot
Kalte Gemüseplatte mit falscher Mayonnaise
Sellerieaufstrich mit Tomatenmark
Knäckebrot mit Kürbismarmelade
Rettich- und Grützaufstrich & Tomatenmarmelade
Abendtee mit Löwenzahnsirup
Dank
Alphabetisches Rezeptverzeichnis
Impressum
»Die Ernährung ist nicht das Höchste. Aber sie ist der Boden, auf dem das Höchste gedeihen oder verderben kann.«
Dieses Zitat von Maximilian Oskar Bircher-Benner hat meine Oma – Anna Katharina Filser geb. Dünkel,
Vorwort
Vegan gestern und heute
Vegan ist in. Vegan ist hip. Vegan ist trendy, modern und neuartig. Ach, wirklich? Ich machte ganz schön große Augen, als mir das alte Rezeptbuch meiner Oma in die Hände fiel und ich beim Durchblättern feststellte, dass sich neben üblichen Rezepten aus ihrer Zeit zahlreiche Rezepte befanden, die durchweg vegan waren. Viele entstammten der Zeit des Zweiten Weltkriegs und belegen, dass eine Ernährung ohne tierische Produkte durchaus keine neumodische Erscheinung ist. Mir ist bewusst, dass die Menschen damals wohl aus der Situation heraus eine kreative Küche entwickelten, die interessanterweise vegan war. Natürlich hätte meine Oma diese Gerichte niemals vegan genannt, vermutlich kannte sie diesen Begriff gar nicht. Aber meine Oma war zeitlebens eine Gegnerin des maßlosen Fleischkonsums und eine Verfechterin der gesunden Ernährung. Mit 65 Jahren wurde bei ihr Magenkrebs festgestellt und man hat ihr den Magen und Teile der Speiseröhre entnommen. Daraufhin hat sie von heute auf morgen ihre Ernährung komplett auf eine vollwertige und fleischlose Ernährung umgestellt – und ist damit fast 90 Jahre alt geworden.
Meine Großeltern und ihr Hof
Meine Großeltern waren Landwirte im baden-württembergischen Wallstadt, in der Nähe von Mannheim. Sie führten den Hof in der fünften Generation, die zweite ohne Tierhaltung.
Die Mitbewohner in meiner Studenten-WG bekamen immer herzförmige Augen, wenn es hieß: »Kirsten, du musst zur Bahnstation und die Ware deiner Großeltern abholen.« Ich war eher genervt, denn für mich bedeutete das, kistenweise Pflaumen, Kirschen und Tomaten zu schleppen. Dazu noch säckeweise Kartoffeln.
Mein Bruder und ich
Aber es sind meine Großeltern, die dadurch meine Liebe und Leidenschaft für qualitätsvolle Nahrung geprägt haben. Ich habe früh gelernt, wie eine nahrhafte Kartoffel aussehen, eine saftige Tomate riechen, eine Erdbeere schmecken und eine reife Himbeere sich anfühlen muss.
Oma mit Urenkel
Omas Rezepte
Omas Küche ist keine raffinierte. Aber lecker und mit viel Liebe zubereitet! Sie hatte nie ein Interesse an komplizierten und aufwendigen Gerichten. Die Passion meiner Oma galt der gesunden Küche mit natürlichem Geschmack. Für sie sollten Zitronensaft, Essig, Zucker oder »Pflanzenbutter« den Eigengeschmack von Obst oder Gemüse unterstreichen und betonen, aber nicht verfremden.
Unser Essen ist die Grundlage unserer Gesundheit
Oma war überzeugt davon, dass gesundheitliche Vorsorge am heimischen Herd und nicht mit dem Gang zum Arzt beginnt. Sie hat sich immer als sprichwörtliche Ernährerin der Familie gesehen. Auch wenn sie das möglicherweise nicht als Beruf gewählt hätte, so machte sie doch daraus ihre Berufung. Und das bewies sie täglich in ihrer Küche. Ich kenne meine Oma gar nicht anders, als mit Kittelschürze in ihrer Küche den Kochlöffel schwingen und das tollste Essen zaubern. Das Feuer im Kachelofen, der süßliche Duft von Backwaren und meine Oma mit roten Bäckchen am Herd waren eine Idylle, in der man sich immer zu Hause fühlte.
Ich helfe in der Küche
»Es liegt so wunderbar in den Händen einer Frau, ob die Familie gesund ist«, hat sie immer gesagt und meinte damit, dass jeder, der für sich und das leibliche Wohl seiner Liebsten sorgt, sich seiner Verantwortung bewusst sein sollte. Sie hat sich bestimmt oft gewünscht, dafür mehr Anerkennung zu bekommen. Ihrem hingebungsvollen Einsatz am Herd hat das keinen Abbruch getan. Oma verstand Essen als Medizin und war der Meinung, jeder habe die Pflicht, etwas zu seiner eigenen Gesundheit beizutragen.
»Ein gesunder Körper verlangt gesunde Nahrung, ein gesunder Geist gesunde Gedanken und ein gesundes Leben eine gesunde Einstellung!«
Meine Oma war überzeugt davon, dass sie mit dieser Erkenntnis ihre Krebserkrankung im Alter von 65 Jahren vollkommen heilen konnte. Alle hier angeführten Rezepte sind original und authentisch.
Neben ihrer gesunden Ernährung achtete Oma auch darauf, womit sie ihren Geist fütterte. Neben ihrer Leidenschaft fürs Kochen und Backen liebte meine Oma Musik und Poesie. Sie war über 40 Jahre Kirchenorganistin und sammelte unzählige Gedichte, die sie fein säuberlich abschrieb und liebevoll ordnete. Kein Brief meiner Oma, dem nicht ein Gedicht beigefügt war. Kein Telefonat ohne ein Sprüchlein. Und kein Gespräch mit ihr ohne eine Fülle an Weisheiten.
Meine Oma war die erste Gesundheits-Aktivistin, der ich begegnet bin, und ich möchte dieses Buch allen widmen, die sich täglich um das leibliche Wohl ihrer Liebsten kümmern!
Danke, Oma!
Ein Sommer bei Oma und Opa
Meine Geschichte
Ich ernähre mich seit vielen Jahren vegan und bin bei meiner Reise dahin einen sanften Weg gegangen – mit vielen Stolpersteinen und etlichen Umwegen. Ich wollte nicht einfach ein neues Ernährungskonzept leben. Ich wollte wirklich spüren, ob es mir mit dieser oder jener Nahrung gut geht. Und dazu gehörten für mich auch Sackgassen.
Tiefpunkt meiner Reise war die Erkenntnis einer falschen veganen Ernährung. Nach vier Jahren veganer Lebensführung hatte ich über 18 kg zugenommen, fühlte mich müde und schlapp. Meine Haut wurde grau und fahl und ich hatte dunkle Ringe unter den Augen. Was hatte ich falsch gemacht?
Weder war ich ein veganer Fast-Food-Junkie, noch aß ich unregelmäßig. Ich ernährte mich doch zu 60 Prozent mit veganer Rohkost. In Gesprächen mit anderen erfuhr ich, dass es ihnen ebenso erging. Ich beschloss, dem auf den Grund zu gehen, und erkannte, dass ich einiges falsch gemacht hatte: zu viel Fett – und viel zu viel Zucker.
Das war ernüchternd! Doch es stimmte. Vor meinem Einstieg in die vegane Ernährung hatte ich nie viel Nudeln, Brot oder Kartoffeln gegessen. Auch Kuchen eher selten. Jetzt aß ich das alles. Smoothies mit Avocado- oder Kokosöl, Rohkostkuchen mit Unmengen an Cashewnüssen, Datteln und Kakaobutter darin. Und den lecker marinierten Tofu oder die Spaghetti mit der veganen Fertigsoße? Ich überschlug mal meine tägliche Kalorienzahl – und landete locker bei 4000 kcal täglich. Ich war geschockt und ernüchtert. Und erkannte, dass ich zwei entscheidenden Irrtümern aufgelaufen war: »Vegan heißt, jetzt kannst du alles essen!« Und alle Suchtanteile in mir klatschten vor Freude in die Hände – ich war angekommen im Schlaraffenland! »Mit vegan bist du immer auf der sicheren Seite!« Wenn ich zunahm, mich schlapp fühlte oder müde war, lag das an meinem Körper. Bestimmt eine Übergangsphase. Und wozu sich bewegen? Meine neue Komfortzone hieß vegan.
Ich musste mir eingestehen, dass ich mich völlig falsch vegan ernährt hatte! Und stand vor dem riesigen Problem, wie ich mich denn ab nun ernähren sollte!