Das verdrehte Geschlecht ... und andere komische Reimereien - Werner Schmidt-Faber - E-Book

Das verdrehte Geschlecht ... und andere komische Reimereien E-Book

Werner Schmidt-Faber

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Beschreibung

Die 33 gereimten Texte stammen aus den Jahren 2012-2015. Sie sind durchgehend witzig konzipiert und nehmen vor allem neurotische Macken und Persönlichkeitsstörungen aufs Korn. In alltäglichen und absonderlichen, privaten und beruflichen Situationen. Jugendliche kommen besser weg als Erwachsene, der kleine Mann besser als die Obrigkeit, Frauen nicht immer besser als Männer. Der erste Teil "Zwischen Spaß und Spott" enthält kuriose, teils selbst erlebte Begegnungen und Episoden, der zweite Teil umfasst "Variationen über Witze und Weisheiten". Sie alle zielen weniger auf lautes Losprusten und Schenkelschlagen als auf Schmunzeln, Lächeln, Augenverdrehen und Sich-an-die-eigene-Nase-fassen.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
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Seitenzahl: 47

Veröffentlichungsjahr: 2018

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Werner Schmidt-Faber

Das verdrehteGeschlecht

und andere komische Reimereien

© 2016 Werner Schmidt-Faber alias Fabricio Fabricius Bearbeitete Neuauflage, © 2019 Werner Schmidt-Faber

Satz: Erik Kinting / www.buchlektorat.net

Umschlaggestaltung: Elke Rüdiger

Verlag und Druck:

tredition GmbH

Halenreie 40-44

22359 Hamburg

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Inhalt

Teil I:Zwischen Spaß und Spott

Urlaubsfreuden – Urlaubsleiden

Im Bürgerbräu von Süffelrath

Das Smartphone und die smarte Dame

Der Heiligenschein

Die drei vom Golferstammtisch

Der siebte der Sprüche

Dein Freund und Helfer

Sepp und der große Meister

Die Flucht in die Tiefgarage

Die Mordlust und die Frauenquote

Der Alpenpass

Das verdrehte Geschlecht

Teil II:Variationen über Witze und Weisheiten

Moderne Unternehmensethik

Angela und Adenauer

Horst und der Ökostrom der Nordseeküste

Schwerhörigkeit

Der Chef und sein Chauffeur

Der Tenor

Der Anwalt und sein Arbeitszimmer

Die Obrigkeit besucht den Zoo

Der König und die Krone

Der Lehrer und die beiden Hälften

Das Dartmoor und die Sternenpracht

Der moderne Regisseur

Die Brüder Wright

Alles falsch gemacht beim Golfen

Kölner Dom

Was haben Sie mir nur verschrieben?

Die Schnapsidee

Die Apfelsinenschale

Mutter und Sohn

Die Schlägerei

Der letzte Zug nach Zell am See

Teil I:

Zwischen Spaß und Spott

Urlaubsfreuden – Urlaubsleiden

Das Leben hat sehr oft zwei Seiten.

Das lässt sich plastisch unterbreiten

am Badeurlaub beispielsweise:

Man unternimmt ’ne solche Reise

ja nicht, um sich groß abzuhetzen,

vielmehr um flockig, unbeschwert,

sich dort halbnackt und wohlgenährt

den Sonnenstrahlen auszusetzen.

Du spürst die Glut auf Bauch und Rücken.

Du blickst aufs Wasser, auf die Schiffe,

auf Wellen, auf die wilden Riffe.

Du siehst die Gischt. Doch siehst du auch

- und dieses wird dich kaum beglücken -

auf deinen kugeligen Bauch,

auf dem das helle Sonnenlicht

im Spiegel seine Strahlen bricht.

Was sonst dank Sakko, Pulli, Hemd

sogar dem eignen Blicke fremd,

erweist sich nun ganz ungedämmt

als speckig, prall und aufgeschwemmt.

Nun sehn ich mich nach Wintersport.

Ein frostig-kalter Urlaubsort,

das wär’ jetzt eher mein Geschmack,

mit Schal, Pullover, Anorak.

Im Bürgerbräu von Süffelrath

Die Zechgesell’n von Süffelrath,

die sitzen, wenn der Abend naht,

im Bürgerbräu, leicht separat,

bei Bier und Korn und spielen Skat.

Und mittendrin sitzt Müllers Franz,

ein Mann des Herzens und Verstands,

doch hängt daheim, höchst objektiv,

des Hauses Segen krumm und schief.

Wenn Franz zum Skat zu gehn geruht,

dann nörgelt Lisa, resolut.

Und umgekehrt packt ihn die Wut,

wann immer Lisa nörgeln tut.

Er findet dann in seinem Zorn

nur Trost bei Skat, bei Bier und Korn.

Hier zirkuliert, wie jeder weiß,

der selbst das Ehejoch ertragen,

ein tückisch-böser Teufelskreis.

Doch Franz gibt sich noch nicht geschlagen.

„Gefordert“, sagt er „ist ’ne Tat

von Größe, Wärme und Format,

aus der Vertrauen, Liebe spricht

und die den Teufelskreis durchbricht.“

Schon geht er schwanger mit ’nem Plan

und hat sich gestern, mit Elan,

im Gartencenter umgetan.

Und dort erwarb der Frau-Versteher

gleich neben einem Rasenmäher

auch Samen, Blumen, Dünger, Erde

– dass Lisa es zur Freude werde –

sowie, was ebenfalls nicht übel,

zwei Terracotta-Pflanzenkübel.

Dazu noch eine megaschwere

motorbestückte Heckenschere.

Woran die Lisa nämlich hängt,

woran bei Tag und Nacht sie denkt,

das ist ihr Garten mit den vielen

teils protzig großen, teils grazilen

Terrassen-, Zier- und Moorbeetpflanzen,

die, hoch betrüblich, jetzt, im Ganzen,

bedingt durch Wetterkapriolen

(besonders stark die Gladiolen),

verschandelt sind. So auch die Hecken,

die Rosen und das Goldfischbecken.

Für Franz ist klar: Jetzt muss er ran!

Dass er gesoffen, dann und wann,

und dass er Bäume, Büsche, Kräuter

so grob verwildern ließ, bereut er.

Er hat den Stammtisch heut, dosiert

für sieben Tage, ganz storniert.

Die Freunde wissen all Bescheid.

Die Gattin Lisa ist dagegen

von Franz bewusst nicht eingeweiht.

Und zwar der Überraschung wegen.

„Nun“, sagt er stolz, „nun fang ich an.

Als Erstes kommt der Rasen ran.“

Er schreitet pfeifend, frohgemut

zum Schuppen, wo das Werkzeug ruht.

Da sieht er Lisa. Hoch am Haus

lehnt sie zum Fenster sich hinaus.

„Was pfeifst du?“, sagt sie, „sag, warum?

Was pfeifst du nur so blöd herum?

Kannst du den Rasen nicht mal mähn?

Kannst du den Dreck im Teich nicht sehn?

Und siehst du nicht, du meine Güte,

das Unkraut steht in voller Blüte!

Und hinten an der Pergola,

verdorren schon die Gerbera.

Wie stehn wir vor den Nachbarn da?“

Der Franz bleibt stehen, kreidebleich,

es werden ihm die Waden weich.

Getrübt ist seine gute Laune.

Und als die Nachbarn hinterm Zaune

vernehmlich kichern, leis, doch dreckig,

verfärbt die Haut sich rot und fleckig.

Adrenalin schießt ihm ins Blut.

Er stockt, ihn übermannt die Wut.

Die edlen Pläne sind zuschanden.

Auch kommt die Spucke ihm abhanden.

Er zückt sein Smartphone rasch. Und dann

simst er sogleich die Kumpel an,

den Philipp, Lars und Waldemar.

Das Ziel der Freunde, das ist klar.

Im Bürgerbräu von Süffelrath,

da sitzen sie, leicht separat,

bei Bier und Korn und spielen Skat.

Das Smartphoneund die smarte Dame

So ’n Smartphone kommt mir sehr entgegen

bereits der Spielereien wegen.

Und für den täglichen Gebrauch

ist’s supergeil und nützlich auch.

Es spart enorm, dank GPS,

an Qual und Aufwand, Geld und Stress

und bringt besonders dir Gewinn,

willst du zu einem Treffen hin.

Entsprechend hab auch ich es jetzt

höchst vorteilsdienlich eingesetzt,

da mein Freund Patrick, er und ich,

nach langen Jahren, sehnsüchtig,

zu beiderseit’gem Wohlergehn

uns endlich wollten wiedersehn.

Ein Restaurant aus rotem Stein,

das sollte unser Treffpunkt sein.

Es ist präzise 19 Uhr.