Das Vers-Rätsel-Buch - Undine Leverkuehn - E-Book

Das Vers-Rätsel-Buch E-Book

Undine Leverkuehn

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Beschreibung

Ein pfiffiges Rätselbuch für jeden, der Freude an der Faszination von Wissen, Denken, Knobeln hat. Die Thematik in Kurzfassung: Erkenne das Versmaß! Spruchdichtung, Album-Vers, Sinnspruch, Kritik, Humor und Läster-Ei - 888 Rätsel, Quizfragen, Denkspiele zu den Bereichen Metrik, 'Teekessel' bzw. Homonyme, Zahlenrätsel - Grammatik, Erdkunde, Kosmos, Musik, Literatur, Naturwissenschaft, Verschiedenes - Wortspiele, binärer Code, schnelles Kombinieren, Binomen, Pythagoreische Zahlentripel

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Undine Leverkuehn

Das Vers-Rätsel Buch

knobeln tüfteln

denken wissen

Impressum:

© 2017 Undine Leverkuehn

Layout Buchblock und Umschlag:

Angelika Fleckenstein; spotsrock.de

Verlag: tredition GmbH, Hamburg

ISBN Taschenbuch:

978-3-7439-2355-3

ISBN Hardcover:

978-3-7439-2356-0

ISBN eBook:

978-3-7439-2357-7

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Undine Leverkuehn

Das Vers-Rätsel-Buch

knobeln – tüfteln

denken – wissen

Vorwort

Dieses Buch ist in erster Linie für Schüler (Kl. 5 bis 13) und Lehrer (besonders für die Gestaltung von Vertretungsstunden) geschrieben, soll aber darüber hinaus Groß und Klein, Jung und Alt zu spielerischem Umgang mit Bausteinen des Wissens und ebenso zum Denken und Knobeln anregen.

Die Leichtigkeit rhythmischer Beschwingtheit dient dabei zugleich als Motivationsfaktor bzgl. der Auseinandersetzung mit Lösungsstrategien, wodurch zugleich die Aufmerksamkeit – Sprache und Inhalt betreffend – (insbesondere durch Vorlesen des jeweiligen Rätsels) erhöht werden soll.

Viele Beispiele haben die Funktion, eine Verbindung zwischen den Kernfächern Deutsch und Mathematik (und auch den Zugang zum Umgang mit der Zahl) herzustellen.

Das Buch kann sowohl in Schulstunden zur spielerischen Wiederholung von Lerninhalten (wahlweise mit oder ohne Anwendung der für das Fach Deutsch spezifischen metrischen Übungen) verwendet werden wie auch zur Steigerung der Konzentrationsfähigkeit.

Es kann außerdem bei geselligem Beisammensein als Vorlage zu einem (frei nach Wahl des Schwierigkeitsgrads anzulegenden) Quiz dienen.

Sollten die als anspruchsvoll gekennzeichneten Denk- und Knobel-Aufgaben nicht auf Anhieb gelingen, so werfen Sie nicht gleich die Flinte ins Korn. Zum Einstieg wie zur Unterhaltung und zum vergnüglichen mentalen Training liegen auch viele einfache Rätsel (z. B. ‚Teekessel‘) vor.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Teil I

Versmaß nach Vorgabe

Der Trochäus

Verse im Trochäus

Der Jambus

Verse im Jambus

Der Daktylus

Verse im Daktylus

Der Anapäst

Verse im Anapäst

Teil II

Erkenne das Versmaß!

Verse und Anleitung zur Analyse der Metrik

Verse für die Unterstufe

Verse für die Mittelstufe

Verse für die Oberstufe

Humor, Kritik und Läster-Ei (für Mittel- und Oberstufe)

Teil III

Erkenne das Versmaß und löse das Rätsel!

Die ‚Teekessel’-Sammlung:

Homonyme für die Unter- und Mittelstufe

Homonyme für die Mittelstufe

Einfache Zahlenrätsel – Spiel mit der Zahl für die Unterstufe

Zahlenrätsel – Knobeln, Tüfteln, Denken für die Mittelstufe

Daktylische Verse wider die Gleichgültigkeit

Teil IV

Verschiedene Wissensgebiete

Zum Themenkreis ‚Grammatik‘

Zum Themenkreis ‚Erdkunde‘

Zum Themenkreis ‚Kosmos‘

Zum Themenkreis ‚Musik‘

Zum Themenkreis ‚Literatur‘

Zum Themenkreis ‚Naturwissenschaft‘

Zum Themenkreis ‚Verschiedenes‘

Teil V

Spielerisches Knobeln

Wortspiele

Binärer Code

Schnelles Kombinieren

Teil VI

Training mental Jagd – nach der Zahl

Binomen

Pythagoreische Zahlen

Teil VII

Trio zum Finale: ‚Die Kopfnüsse‘

Die ‚Mäuse‘

Merry Christmas!

Happy Birthday!

Lösungen

Kennzeichnung der Metren Teil II, Erkenne das Versmaß!

Kennzeichnung der Metren und Lösung der Rätsel und Aufgaben Teil III, Homonyme (= ‚Teekessel’)

Teil III, Zahlenrätsel, Spiel mit der Zahl, Knobeln, Tüfteln, Denken

Teil IV, verschiedene Wissensgebiete Themenkreis ‚Grammatik‘

Themenkreis ‚Erdkunde‘

Themenkreis ‚Kosmos‘

Themenkreis ‚Musik‘

Themenkreis ‚Literatur‘

Themenkreis ‚Naturwissenschaft‘

Themenkreis ‚Verschiedenes‘

Teil V, spielerisches Knobeln, Wortspiele

Binärer Code

Schnelles Kombinieren

Teil VI, Training mental – Jagd nach der Zahl, Binomen

Pythagoreische Zahlen

Teil VII, Trio zum Finale: ‚Die Kopfnüsse‘

Literaturverzeichnis

Teil I

Versmaß nach Vorgabe

Der Trochäus

Der Läufer (oder der Faller gemäß der dt. Dichtung) besteht in der antiken Metrik aus einer langen und einer kurzen Silbe, in der deutschen Dichtung aus einer betonten und einer unbetonten Silbe.

Versfuß des Trochäus: /u

Beispiele: sehen, gehen, Reise, Laute

Das metrische Schema des Trochäus entspricht in der Musik einem Zweiviertel-Takt ohne Auftakt.

Ausführungen zu den Versfüßen: Vgl. Hirt, Poetik in Stichworten, Kiel, 1969, S. 63

 

Verse im Trochäus

Was nach außen sichtbar wird,

Schimmer, Flimmer, Glanz und Schein,

täuscht und blendet und verwirrt,

kann durchaus ein Trugbild sein.

.....

Irrtümer und Irrungen

sind wie Sprossen auf der Leiter;

ist dir manches nicht gelungen,

bringt dich die Erfahrung weiter.

.....

Eng dich nicht in Stiefeln ein,

die zu fest geschnürt,

trage keinen Glorienschein,

der dir nicht gebührt.

Meide Eitelkeit und Hast,

such dir einen Schuh, der passt.

.....

Lerne Wörter so zu wählen,

dass sie nicht verletzen.

Übe Plätze freizustellen

statt sie zu besetzen. –

Freundlichkeit erhält, gestaltet,

was die Großmut gut verwaltet.

Auf der Reise durch die Zeit

werde Frohsinn zum Geleit

dir, auch wenn sich Haltestellen

pausenlos dazugesellen.

.....

Lass dir Frohsinn nicht entgleiten

durch die vielen Wartezeiten –

warten auf die grüne Welle,

warten an der Haltestelle –

lass dich davon nicht verdrießen;

lern das Warten zu genießen.

.....

Hast du dich auf freie Fahrt begeben,

die – beschwerlich, gänzlich ungewohnt –

aus Gewohnheit, festgefahrnem Lebensstil

herausführt, hat sie sich gelohnt.

.....

Ist es auch das Ziel der Reise,

das dein Denken formt und prägt –

spürst du doch des Weges weise

Vielfalt, die den Sinn bewegt.

.....

Deine Feinde sollst du lieben,

dulden und ertragen,

können sie doch – oft in Schüben –

mit verdeckten Seitenhieben –

etwas Wahres sagen.

.....

Nicht allein Wahrhaftigkeit

schafft auf Erden Frieden. –

Wähle deine Worte klug,

habe stets als Wesenszug

neben deiner Ehrlichkeit:

Höflichkeit zu bieten.

.....

Wahrheitsliebe, Ehrlichkeit, Wahrhaftigkeit

stellen dar, was man zu schätzen weiß.

Übt man sie – ganz fern vom Blick auf andrer Leid –

zahlt man einen allzu hohen Preis.

.....

Wenn sich auch der Zeiten Spiegel

dreht und wendet, wandelt –

setze frei, was in dir handelt,

öffne deines Auftrags Siegel.

.....

Gibt‘s auch Wege, die im Wind versandet,

Spuren, die zur Weiterfahrt nicht taugen,

wisse: irgendwann wirst du gelandet

sein – hast du nur stets das Ziel vor Augen.

.....

Treiben Ängste dich und Bangen,

Furcht auf deinem Pfad zurück,

schau nur vorwärts – unbefangen –

hast du fest dein Ziel im Blick,

gibt es ein Dorthin-Gelangen.

.....

Hinterm Weg, der dir entgegen lacht,

bläht sich oft ein großes Fragezeichen. –

Hast du gründlich jede Spur bewacht,

kannst du irgendwann dein Ziel erreichen.

.....

Ohne Ziele werden Spur und Steg,

wenn auch noch so einladend, zum Buch –

letztlich fest versiegelt. – Diesen Fluch

löst niemals das Wissen um den Weg.

.....

Scheue nicht zurück vor der Veränderung,

die des Weges kühne Spur beschreitet.

Neuerung gibt Mut, erhält dich jung,

dass das Leben dir Genuss bereitet.

.....

Zeigt sich dir vergrämt im Grimme

eine Welt voll Trug und List,

öffne dich der innren Stimme,

Mensch, o werde, der du bist.

.....

Flach und ohne Tiefe bleibt das Leben,

wenn das Licht zu bloßem Blendwerk wird.

Auch der Nächte Schatten muss es geben,

der dich auf die Dunkelseite führt.

.....

Traue nicht dem Hörensagen,

dem Gerede, dem Gemunkel;

selbst das kritische Befragen –

ohne Empathie zu wagen –

bringt zu wenig Licht ins Dunkel.

Achte auf der Tiefe Ton

innerer Intuition.

.....

Wenn sich deine Wiedersehensfreude

einst mit unvergessnem Kummer paart,

mag sie für den Schlummer aufgespart

werden, nicht fürs wache Hier und Heute.

.....

Was dir auch an Unheil widerfährt –

sinnvoll, einzig ist dein Leben. – Drum

wisse: du bist jede Mühe wert,

hochgeschätztes Individuum.

.....

Selbstbewusst in deinem Wandeln,

fordre den gerechten Lohn.

Zielgerichtet sei dein Handeln,

angemessen stets dein Ton.

.....

Anstrengung, gezielten Wollens Sitte,

Müh entarten leicht zu eitlem Wahn.

Glück heißt ‚leben aus der Mitte‘ –

zieht zum Eigentlichen dich hinan.

.....

Scheint dir stets der andre schwach,

scheinst du auserkor’n zum Siege,

wisse: manchen legt sie flach –

die Intrige einer Fliege.

.....

Frühlingsduft in allen Winden –

nirgends weiß ich mich zu finden.

Wo des Notstands Mangel fehlt,

gibt es nichts, was dich erhält,

kämpfen lässt in dieser Welt.

.....

Schweigt die Macht der Lautenklänge,

schweigt die Herrschaft der Gesänge,

scheint es, als ob deine Lage

gar das Ende aller Tage

dir beschwer‘, verzweifle nicht –

denn dein Ursprung – er ist Licht.

.....

Höre auf des Waldes Rauschen –

Abglanz – deiner Seele Ruf.

Wende dich in stillem Lauschen

all dem zu, was dich erschuf.

.....

Ist’s die glänzende Fassade,

die sich zeigt in Uniform,

Maske grinsender Parade-

Star-Figur und kerzengrade,

wird dir klar: wie jammerschade!

Heuchelei entspringt der Norm.

.....

Ach, wie reich ist diese Erde,

wenn sie dir im Licht erstrahlt,

glückhaft all ihr ‚Stirb und Werde‘

frühlingsfarbnen Jubel malt.

Fühl die Macht des Ursprungs, spür,

Leuchtkraft, Glanz und Glut in dir.

.....

Aufschwung, Neubeginn und Jugend,

Frühlingsfarbe, Frische, Wandel, Welt –

Aber nicht zum Preis der Tugend,

die da Grenzen setzt und auserwählt.

.....

Hast du nicht das Glück gefunden,

Jubel nicht und Seligkeit –

sieh: es sind die Sonnenstunden

der Vergänglichkeit geweiht.

.....

Carpe momentum!

Nütze jetzt das Hier und Heute.

Was das Dasein dir beschert,

werde dir zur Lebensfreude,

zu des Augenblickes Wert.

.....

Irrlicht

Wenn ein Spiel der Meisterklasse

dir gelingt, bleib ungerührt

von des trächt’gen Beifalls Masse,

die so manche edle Rasse

machtvoll hinters Licht geführt.

.....

Irrglaube

Wenn des Lebens Sonnentage

heller dir als andren scheinen,

glaube nicht, dass deine Lage

dir das Recht gibt zu verneinen,

zu verachten, was sich regt,

fern des Lichtes sich bewegt.

Babylonische Gefangenschaft

Im Alleingang grade aus,

kurvenfrei bei grenzbefreiter Sicht

aufgetürmten Weltenbaus

führt dein stolzes Ich dich hinters Licht.

.....

Stelle dich dem Augenblick.

Scheue nicht die seltnen Pfade,

wo sich Forderung und Gnade

treffen, Freude, Kampf und Glück.

.....

Pausen dürfen niemals kleingeschrieben

werden. – Gönne dir des Lebens reiche Schenkung –

Geist und Sinne mal auf Wolke sieben

schweben lassen – ohne Kognitionsverrenkung.

.....

Ist dir Kraft, Brillanz und Glanz gegeben,

sei verschwenderisch! Stellst du – frei von Geiz –

dieses Licht in andrer Menschen Leben,

wird Trabantenqualität zu eignem Reiz.

.....

Der Jambus

Der Schleuderer (oder der Steiger gemäß der dt. Dichtung) besteht in der antiken Metrik aus einer kurzen und einer folgenden langen Silbe, im Deutschen aus einer unbetonten und einer betonten Silbe.

Versfuß des Jambus: u /

Beispiele: gewiss, bestimmt, Genuss, Gefahr

Das metrische Schema des Jambus entspricht in der Musik einem Zweiviertel-Takt mit Auftakt.

Ausführungen zu den Versfüßen: Vgl. Hirt, Poetik in Stichworten, Kiel, 1969, S. 63

 

Verse im Jambus

Sogar die Nörgelei hat ihren Wert,

jedoch in Maßen – und nur da und hier.

Denn einer, der sich gar zu oft beschwert,

steht irgendwann vor der verschlossnen Tür.

Kästner-Reminiszenz)

.....

Wenn man dich schon zum x-ten Male

zu Sturheit, Halt und Stillstand nötigt,

wohl wissend, dass man dich, in Schale

geworfen, wenn man sie beschädigt,

nur fassen kann, dann kämpf dich frei;

du bist doch kein Kolumbus-Ei!

.....

Das Leben, das da strampelt, kreucht und zappelt,

lässt sich nicht durch die Märchenbrille sehn.

Wenn einer in den Uhrenkasten krabbelt,

kann er noch nicht dem bösen Wolf entgehn.

......

Bewahr dir Frohsinn, gute Laune,

vertraue auf ein bisschen Glück;

durchschweife Felder, Wälder, staune

und bau dir schließlich eine Brücke,

die der Freundschaft Wert erhält.

Den Kotzbrocken gehört die Welt.

.....

Hab keine Angst vor großen Tieren!

Die müssen auch an warmen Tagen –

ob aufrecht, ob auf allen vieren –

Gewicht’ges ständig mit sich tragen.

Die Stärke ist ein Phantasie-

Gebilde – überschätz sie nie!

.....

Wenn du dir wünschst, ein großes Tier zu sein,

bedenke: du bist in des Herrschens Zwänge

so eingepfercht wie in des Käfigs Enge.

Ein solch Geschick verschafft dir viele Leiden.

Den Sperling wirst du sicher bald beneiden.

.....

Wenn sich ein Weib genüsslich Früchte einverleibt,

vom Apfelbäumchen nascht, so sieh nicht hin!

Nicht jede, der ein Stück im Halse stecken bleibt,

entpuppt sich als die wahre Königin.

.....

Vertraue stets des Lebens Sonnenseite.

Die Zeit der Finsternis verdüstre nicht

dir Sinne und Gemüt. Der Mond begleite,

erhelle dir die Nacht mit seinem Licht.

.....

4 Rätsel für die Unterstufe. Homonyme (= ‚Teekessel‘)

‚Teekessel eins‘ – er steht für Traum und Wirklichkeit.

Man kann davon schön träumen oder kann ihn sehn. –

Vergisst du aber jenen ‚Teekessel‘ von zweitem

Inhalt – kannst du nicht durch alle Türen gehn.

(Schloss)

.....

Bedeutung ‚Nummer eins‘: Man wird es stets benutzen,

sofern man Blumen pflanzt, und sich dabei beschmutzen.

Der Umfang jenes ‚Inhalts zwei‘ – das rät wohl jeder –

beträgt in etwa vierzigtausend Kilometer.

(Erde)

.....

Der ‚Inhalt eins‘ – er darf im Haus nicht fehlen,

in Küche nicht, WC. – So manches Vieh

wird munter, jubiliern, miauen, bellen

bei jenem – ‚Inhalt zwei‘ betreffend – hellen

und morgendlichen Star-Kikeriki.

(Hahn)

.....

Von beiden ‚Teekesseln‘ gibt‘s viele Arten.

‚Teekessel eins‘ – er lädt nicht ein zum Träumen.

‚Teekessel zwei‘ – du findest ihn im Garten,

gehäuft in Wäldern – nicht auf Nadelbäumen.

(Blatt)

.....

Und plauderst du auch schon zum x-ten Male

mit redseligen Damen, netten Herrn,

vergiss es nicht: es zeigt sich dir die Schale.

Verborgen tief im Innern bleibt der Kern.

.....

Ein Leben ohne Maske führen

entspricht wohl kaum der Höflichkeit.

Spiel deine Rolle, lern dich zieren –

Spanische Stiefel fest zu schnüren

verleiht Gesellschaftsfähigkeit.

.....

Der Irrtum kann das Leben kosten. Wert

hat er nicht den geringsten für

den Narren, der ein rotes Tuch verehrt

und keinen Blick hat für den Stier.

.....

Gibst du dir Müh, die Handlung zu begreifen,

wenn einer dir direkt vors Auto läuft? –

Nicht jeder Fußgänger, der sich besäuft,

entdeckt korrekt den nächsten Zebrastreifen.

.....

Verachte nicht dein Schattenbild,

das dir als schützendes Geleite

den äußren, schönen Schein verhüllt.

Erkenne deine Dunkelseite.

.....

Verachte nicht den dunklen Bruder;

er ist nicht nur ein Teil des ‚Wir‘.

Bei Fährten ohne Schiff und Ruder

wirkt der Gefährte auch in dir.

.....

Bedenke, dass die lichte Seite

allein noch kein Gebilde schafft –

denn gar umfassend ist die Kraft:

Leuchtkraft und Dunkel wirken beide

am Lebenssaum, der Welten schafft.

.....

Genieße deine Sonnentage,

die leicht das Dasein, ohne Frage,

gar reich und wunderbar gestalten.

Allein – wenn dich die Kraft berührt,

die durch die Nacht, die Tiefe führt,

kann erst dein Leben Sinn erhalten.

.....

Wenn Abstinenz dir aufgetragen

als Ethos strenger Unabdingbarkeit,

entdeckst du bald mit Wohlbehagen

des Brotkrümelchens schlichte Köstlichkeit.

.....

Wo Mangel, Notstand dich bedrücken,

da horch ganz fest in dich hinein,

entdecke Hoffnung und Entzücken,

des Lebens Drang, die Kraft zum Sein.

.....

Es sei des Lebens heitre Sonnenseite,

die dir da Frohsinn und Genuss bereite.

Doch geht es dir um Wachsen, Knospen, Sprießen,

darf auch der Regenguss dich nicht verdrießen.

.....

Wenn enthusiastisch, freudetrunken

im ‚Freude, schöner Götterfunken‘ –

Gewand die Welt sich glücklich preist,

so lass hinan in lichte Höhe

uns ziehn, doch meide Sonnennähe. –

Sei du es, der vom Schatten weiß.

.....

Bist du verplant und durch Verträge fest gebunden,

so streng zu dir, dass du dir nie vergibst –

versäume nicht das Kostbarste: des Lebens Stunden,

um das zu suchen, was du wirklich liebst.

.....

Was du von deinem Selbst erkennen lässt und gibst,

weht dir entgegen, hell, gleich weißen Fahnen.

Verborgen aber bleibt dir, was du wirklich liebst;

du kannst es nur im Seelengrund erahnen.

.....

Verliere nicht den Weg zu dir,

bevor du ihn gefunden;

glaub nicht, an einer ‚großen Liebe‘

könntest du gesunden.

Was dir die Tür zum Selbst verstellt,

hat nicht dein Innerstes gewählt.

.....

Es sei ein Grundsatz deines Handelns:

möglichst zur kleinsten Gruppe dich zu scharen –

und die Maxime deines Wandelns:

die Individualität zu wahren.

.....

Dem Freund die Treue halten

ist mehr als nur ein Spiel.

Die Freundschaft zu erhalten –

das ist ein hohes Ziel,

solange man sich nicht verschätzt,

die Treue zu sich selbst verletzt.

.....

Ob man allein auf seiner Reise,

zu zweit oder in Gruppen fährt,

ist unbedeutend. – Das Geleise

ist’s, was da Einschränkung beschert.

.....

Mag dich Begeisterung verwandeln,

erheben, tragen über Raum und Zeit –

so suche, um gerecht zu handeln,

das Schwerefeld der Bodenständigkeit.

.....

Wenn dir dein wohlgeformtes Bildnis

auch noch so akkurat erscheint,

vergiss es nicht: auch du bist Wildnis,

wo Geist sich nicht mit Seele eint.

.....

Des Lebens Glück steht jenseits von

Erwerb und Fleiß, jenseits des Sonnenglanzes,

den der Ruhm verheißt,

jenseits der Rotation – der Wonne,

die mit Macht das Ich umkreist.

.....

 

Geborgtes Glück

Geborgtes Glück im Zeitenspiegel

lässt sich nicht zwingen, nicht erjagen,

lassen auch Gipfel, Berge, Hügel

des Lebens Pulse schneller schlagen.

Du darfst es – wie in Edens Garten –

lediglich als Geschenk erwarten.

.....

So manches Urteil wirst du fällen.

Oft wirst du dir die Frage stellen,

ob Anstrengung und Müh vergebens

seien, nutzlos treue Pflege. –

Du kannst auf Fragen dieser Arten

nicht unbedingt Antwort erwarten. –

Verborgen ist das Ziel des Lebens –

sicher keineswegs die Wege.

Wenn man von dir durch Irrtümer und Wirren

der Zeit hindurch professionellen Rat

verlangt, Standfestigkeit in Wort und Tat,

vergiss nicht: du bist Mensch, du darfst dich irren.

.....

Die Wahlverwandtschaft fürchte nicht;

beständig schwingt beseelter Ton

im Gleichklang. – Fürchte das Gesicht

geheimer Schattenprojektion!

.....

Wenn deine Welt dir hell erscheint

wie gleißend Glitzern, Glanz, Gefunkel,

vergiss nicht, dass sie nur vereint

ein Ganzes bilden: Licht und Dunkel.

.....

Der Daktylus

Der gemäß der dt. Dichtung zu bezeichnende Doppelfaller besteht aus drei Silben. In der antiken Metrik beginnt dieser Versfuß mit einer langen Silbe, der zwei kurze folgen.

Im Deutschen folgen einer betonten zwei unbetonte Silben.

Versfuß des Daktylus: /u u

Beispiele: ungewiss, ungenau, Regenschirm, Fugenbau

Das metrische Schema des Daktylus entspricht in der Musik dem Dreiviertel-Takt ohne Auftakt.

Ausführungen zu den Versfüßen: Vgl. Hirt, Poetik in Stichworten, Kiel, 1969, S. 63

 

Verse im Daktylus

12 Rätsel für die Unter- und Mittelstufe

Wo er auch ist – sei er hier oder dort –

sehen kannst du ihn fürwahr.

Suchst du ihn aber an sicherem Ort –

schon ist er nicht mehr da.

(der Sekundenzeiger)

.....

Gut scheint dir, was es an dir so vollbringt,

selbst wenn es dich um die Ecke bringt.

Sein Homonym – mit ganz ähnlich tollen

Merkmalen – kann dich sofort überrollen.

(das Laster, der Laster)

.....

‚Teekessel‘ sind es – der eine bewegt sich

fließend, nicht immer ruhig im Bett.

Setze den Fall, der andere träfe dich –

offen gestanden, das wäre nicht nett –

ohne Beschönigung müsst man ganz nebenbei

bemerkt sagen: man kann überleben.

(der Strom)

.....

Strengstens verboten ist’s, aber beliebt.

Hast du mal überhaupt keinen Schimmer,

nützt es dir. – Bist du gar ungeübt,

wirst du ertappt, deine Lage wird schlimmer.

(spicken oder Spickzettel benutzen)

.....

Legt dir des Tages Beginn die erste Bedeutung nah,

jene Befreiung aus Dunkel und Nacht, Traum und Trauer –

stellt hier die zweite Bedeutung eine Maßeinheit dar:

Repräsentant des Besitzes von Landwirt und Bauer.

(Morgen)

.....

Bist du am Schreiben, bist du beim Spiel

an dem PC, so hilft es dir viel,

ist’s doch geradezu unentbehrlich –

aber in zweiter Bedeutung gefährlich –

grausamem Angriff oft ausgesetzt

und von den bösen Katzen gehetzt.

(Maus)

.....

‚Teekessel eins‘: am Abend, am Morgen

leuchtend und freundlich am Himmel zu sehn –

‚Teekessel zwei‘: von menschlichen Sorgen

frei – eine römische Göttin – sehr schön.

(Venus)

.....

Bläulich erscheint es erhobenem Blick,

manchmal auch grau und verhangen. –

Zweite Bedeutung: wiegt sich in Glück,

Zuversicht, letztem Umfangen-

Sein an dem Ort überm Sternenzelt,

jenseits des Kosmos und jenseits der Welt.

(Himmel)

.....

Wort: an Deutbarkeit vielfältig, reich –

männliches Tier, unter Schäfern bekannt,

Horntier – ein Zeichen im Tierkreis zugleich –

Sternbild, gar hoch an den Himmel gebannt.

(Widder)

.....

Einerseits ist es ein uraltes Tier,

trägt einen Stachel als Waffe – gefährlich.

Andrerseits ist’s ein Bestandteil des Tierkreises

und auch ein Sternbild, gar herrlich!

(Skorpion)

Wenn man ihn in der Arena nicht reizt,

ist er ein träges, ein langsames Tier. –

Wenn man zugleich mit dem Wortsinn nicht geizt,

weist er auf Großes über dem Hier.

(Stier)

.....

Ziegen gehören zu seiner Verwandtschaft,

Hörner besitzt er. – Im anderen Sinn

weist jenes Wort auf hohe Gesandtschaft,

Riesengebild‘ aus dem Kosmos hin.

(Steinbock)

.....

Meide Verlockung und übe beizeiten

Widerstand gegen manch goldene Gaben.

Lass dich von Kräften des Inneren leiten,

die über Drang und Begehren erhaben.

.....

Bleib nicht dabei, nur nach Noten zu singen,

lass deine Stimme, dein Selbst und sein Eigen –

Reichtum der Seele – ins Äußere dringen.

Säum nicht, des Inneren Wirkkraft zu zeigen.

.....

Suche nicht Menschen, sofern sie dir nützen,

alltagsbewältigend Hilfe dir sind.

Seelenverwandte seien dir Stützen. –

Werktags-Blick macht dich für Werte oft blind.

.....

Bau dir die Brücke im Lenz deines Lebens:

Freundschaftsbund, der von Ideen geleitet.

Wähle den Machtanspruch – modisch verbreitet –

niemals als oberstes Ziel deines Strebens.

.....

Finster sind oft deine Wege,

die du als Barkeeper kennst,

düster der Menschen Gehege,

das an den Tresen grenzt.

.....

Sei’s bei Stornierung, bei Buchung –

suche bedächtigen Rat.

Lautlos ist manche Versuchung,

voreilig manch eine Tat.

.....

Such dir ein treues Gefährt,

frei von der Last der Beschwerden –

suche dir nicht den Gefährten,

der dir das Reisen beschwert.

.....

Hör auf das Ticken der Uhren,

die du vom Glockenklang kennst.

Wandre auf heimischen Spuren,

die du dein Eigen nennst.

Meide Entfremdung und Hast,

die in dein Leben nicht passt.

.....

Macht es dir Spaß, die Schwachen zu mobben,

nur weil das Schicksal dir freundlicher lacht –

merke: der Stein ist oft nicht mehr zu stoppen,

wenn er mal kräftig ins Rollen gebracht.

.....

Outsider, Stein des Anstoßes werden

lässt sich nicht immer vermeiden. –

Mitläufer sein schafft größre Beschwerden.

Selten nur magst du, gepfercht zwischen Herden,

grasen auf glücklichen Weiden.

.....

Standst du vergrämt mit dem Rücken zur Wand,

sahst, wie’s die anderen treiben,

wirst du ein Skeptiker bleiben –

reicht man dir auch zur Versöhnung die Hand.

.....

Was dich die Lebenserfahrung auch lehrt –

Kämpfender oder Verlierer zu sein,

vermeide der Maske siegreichen Schein –

solange der Glaube dir Hoffnung gewährt.

.....

Wenn sich das Fähnchen im Winde

dreht, wenn ein Spiel bei dem Kinde

gänzlich auf Wechsel, auf Wandel getrimmt,

herrscht jener Geist, der das Leben bestimmt.

.....

Was du am Morgen des Lebens

tätigst, es ist nicht vergebens.

Wenn im Rekord die Neuronen,

die da Gehirne bewohnen,

eiligst auf Trab gebracht,

wisse: du hast es vollbracht.

.....

Wenn sich die Ähren im Reigen,

Rosen im Winde verneigen,

siehst du der Einzigkeit Pracht –

Teil einer größeren Macht.

.....

Stoße nicht den im Zorn von der Seite,

der – dir als Gegner gewappnet – im Streite

sieghaft dich da eines Bessren belehrt. –

Jede Herausford’rung hat ihren Wert.

.....

Was dir auch immer daneben geht –

trau dem nicht immer, der neben dir steht.

Trau den Talenten, dir eignen Interessen,

die deinem Wesen auch angemessen.

.....

Was dich auch immer im Kreise geführt,

an der verlängerten Leine noch hält –

sei’s eine Lehre, ein Mensch, der sich irrt –

sicherlich ist es ein Teil deiner Welt.

.....

Schafft der Verkettungen Mühe und Last

quälende Alltagsstunden –

sei du dem Wollen, der Vorstellung Gast –

Reisender – sei’s für Sekunden.

.....

Lobe den Morgen und nicht nur den Abend

nach des bewältigten Tages Geschehn.

Jede Erneuerung – lockend und labend –

fordert dich auf, ihr entgegenzugehn.

.....

Auch noch im Bannkreis verheerender Stürme

bleibt dir als Lebensspender die Luft –

Atem und Hauch – wo strebender Türme

abgründ’ger Sturz erzittert die Kluft.

.....

Glaubst du, dass einer das Können gepachtet,

der da so manche Erfolge erzielt –

denke daran, wie das Leben so spielt!

Fern jeder Lebenskunst, wer dies verachtet.

.....

für die Oberstufe

‚Marmorbild‘-Reminiszenz

Werdenden Frühlings Glimmer und Glanz,

Unruhe, Drangsal und rauschhafter Tanz,

Schein des Ästhetischen – Trugbild und Wahn!

Urbild des Ethischen zieht uns hinan.

.....

Meinen, vermuten und interpretieren

sind nicht identisch. Der Erstgenannten

Grundlage liegt nicht im Räsonieren,

kann auf dem Vorbewussten basieren,

nicht zu begründenden Unbekannten.

.....

Kant-Reminiszenz

Leer ist das Denken, die Anschauung blind,

wenn sie nicht beide beisammen sind.

Wo sie sich beide die Waage halten,

zeigt sich verständiges Schalten und Walten.

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für die Oberstufe

Nietzsche-Reminiszenz

Übermensch bist du, dein Wesen ist groß –

Höhenflug. ‚Mistral‘ und ‚Albatros‘

weisen den Weg. Es tönt aus dem All:

‚Mitleid ist Sünde‘ – die ‚Sternenmoral‘.

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Freud-Reminiszenz

Ethische Grundsätze sind der Verwesung

preisgegeben, neuroseverdächtig –

hält Hedonismus doch übermächtig

Treiben auf Trab in Gestalt der ‚Veresung‘.

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Descartes und Freud

‚Cogito ergo sum‘ – an Platons Idee

knüpfend – prämierte erneut den Sieg der Vernunft. –

Aber die legitimierte Streichung des ‚g‘

stahl dann dem ‚cogitans‘ Bleibe und Unterkunft.

Der Anapäst

Der Aufspringer (gemäß der dt. Dichtung der Doppelsteiger) besteht in der antiken Metrik aus zwei kurzen und einer anschließenden langen Silbe, im Deutschen aus zwei unbetonten und einer betonten Silbe.

Versfuß des Anapäst: u/

Wenn der Anapäst in der dt. Dichtung verwendet wird, erscheint er häufig in verkürzter Form, wie z. B. in Schillers ‚Bürgschaft‘: „Die Stadt vom Tyrannen befreien!“, d. h., die Zeile beginnt in diesem Fall mit nur einer unbetonten Silbe.

Das metrische Schema des Anapäst entspricht in der Musik einem Dreiviertel-Takt mit Auftakt.

Ausführungen zu den Versfüßen: Vgl. Hirt, Poetik in Stichworten, Kiel, 1969, S. 63

 

Verse im Anapäst

(4 Verse für den Anfang)

Aus täglichem Kummer,

aus Trübsal und Sorgen

befreit dich der Schlummer,

erwächst dir ein Morgen.

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Ob du nah oder fern –

dir erglüht mancher Stern.

Seine Leuchtkraft, sein Licht –

sie verklär’n dir die Sicht,

doch betrügen dich nicht.

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Was du tust, was du denkst,

wen du liebst, wen du kränkst,

wird auf wandelnden Spuren erhalten bleiben

und letztlich das Buch deines Lebens schreiben.

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Was du bist, was du kannst, was du hast,

stützt das Leben bei all seiner Last. –

Doch des Lebens haltbringend Gerüst

setzt das Wissen voraus, wer du bist.

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Sind’s Hoffnungen, die uns erhalten,

beleben, beflügeln, begaben, belehren

und Leben erheben, gestalten,

so sollten wir uns nicht gegen sie kehren.

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Was du bist oder hast hat nicht sehr viel Bedeu-

tung. Entscheidend – und das gilt entschieden –

ist ständ’ge Bereitschaft zu Wachstum und Neuerung

– innerem Seelenfrieden.

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Wie Freude und Schmerz ineinander verwoben

auf farbigen Lebens gezeichneter Spur,

erfahre, bevor sich der Mittag erhoben.

Erkenne das Werk deiner inneren Uhr!

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Der Morgen, der Mittag, der Abend vergeht,

der Bußtag, der Bitttag, der Alltag besteht. –

Zerrinnendes Mauerwerk fallender Stunden

fasst trunkener Schauer von Lebenssekunden.

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Humorvolle Ratschläge

Wenn das Glück durch die Türen zu schlüpfen scheint,

bleib dem treu, was dereinst du begonnen.

Es verbirgt sich so oft hinter dem, was man meint,

nur ein Trugbild. – Sei nüchtern, besonnen!

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Bist du träumerisch, über Gebühren blind

und allzu oft bis zum Wahnsinn verknallt,

so genieße berauscht deine Stimmung, mein Kind –

doch verlier nicht den Blick zum Geländer, den Halt!

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Mini-Tipp

Wie das Leben so spielt, hat‘s dich gänzlich erwischt

und du bist wieder mal aus dem Häuschen.

Bewahr dir die kindhafte Seite! – Lass nicht

aus dem Hause das innere Mäuschen!

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Das Gegenmittel

Wirst du wiederholt von den Stürmen des Lebens

erfasst, durch den Rausch der Gefühle gefangen,

versuch, wenn ein jedes Mittel vergebens,

zur gut gewählten CD zu gelangen.

(4 ‚Teekessel‘ zum Raten)

Der ‚Teekessel eins‘ – ist er hier – ist er dort? –

Er ist äußerst geschwind und hält manchen Rekord.

Dem ‚Teekessel zwei‘ – Teil und Hilfe beim Schach –

liegt der dritte zu Füßen am Boden flach.

(Läufer)

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Ein Ausdruck des obersten Ranges,

von Diamanten besetzt –

betrifft‚ ‚Teekessel eins‘. – Ein gar banges

Gefühl übermannt dich zuletzt,

wenn von ‚Teekessel zwei‘, wenn vom Zahnarzt die Rede.

Nicht glaubwürdig wird deine eigene Rede,

wenn du da behauptest, du könntest durch Trimmen

und Üben den ‚Teekessel drei‘ erklimmen.

(Krone)

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Der erste ‚Teekessel‘ – bodenständig, fürwahr;

der ‚Teekessel zwei‘ stellt sportliche Leistung dar;

der dritte im Bunde kann dir die Zähne erhalten,

der vierte Verbindung zwischen den Ufern gestalten.

(Brücke)

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Gar viele Bedeutungen hat dieses Wort –

recht selten gebraucht in Musik und im Sport –

als Sternbild, als Sternzeichen jedem geläufig –

als Krankheit bekannt und in diesem Sinn häufig

verwendet. – Den Winzling da unter den Tieren

vermag dann getrost noch der Rückwärtsgang zieren.

(Krebs)

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Trau dem Menschen, beleuchtet von gleißendem Licht,

nur bei offenem Tagesgeschehn.

Wenn es dunkel wird, zeigt er sein wahres Gesicht. –

Blinkend Blendwerk bleibt niemals bestehn.

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Trau dem Outfit, der Schönheit, dem Truggebild‘ nicht,

das da lockt und auf Abwege führt.

Aus der Not rettet nur ein bekümmert Gesicht,

das sich nicht an die Dinge verliert.

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Was du weißt, was du kannst, wie dein Äußres erscheint,

ist nicht unwichtig. – Was du zu bieten

hast hängt davon ab, ob du mit dir geeint

bist in innerem seelischem Frieden.

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Wenn die Brücke zum anderen Ufer dich führt,

nimm sie wahr und erkenne beizeiten:

hast du dich auch auf manch einem Pfade verirrt,

kannst du doch einen Reinfall vermeiden.

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