Das Wesen und der Verkehr mit Geistern - Franz Hartmann - E-Book

Das Wesen und der Verkehr mit Geistern E-Book

Franz Hartmann

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Beschreibung

Franz Hartmann, der bekannte Theosoph, war ein Kenner sämtlicher Mysterien, welche er in dieser zusammengefassten Schrift aus seiner Zeitschrift "Lotusblüten" unter Beweis stellt. Nicht nur, dass er sehr viele Analogien zu den Werken von Franz Bardon aufweisen kann, nein, sondern er gibt Tatsachen bekannt, die den hermetisch-kosmischen Gesetzen der Wesen, ihres Erscheinen, über deren Aufenthaltsorte und den Verkehr mit ihnen entsprechen.

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Mein Dank geht an Peter Windsheimer für das Design des Titelbildes. Des Weiteren an Ariane und Michael Sauter.

Für Schäden, die durch falsches Herangehen an die Übungen an Körper, Seele und Geist entstehen könnten, übernehmen Verlag und Autor keine Haftung.

Inhaltsverzeichnis

Unsichtbare (übersinnliche) Welten und ihre Geschöpfe

Die Bewohner der vier Elemente

Die verschiedenen Arten der Menschengeister

Über den Verkehr mit der Geisterwelt

Anhang: Der Verkehr mit der Geisterwelt – aus „Weiße und schwarze Magie“

Weitere Bücher aus dem Christof Uiberreiter Verlag

I. Unsichtbare (übersinnliche) Welten und ihre Geschöpfe

„Der sinnliche Mensch nimmt das nicht auf, was vom Geiste Gottes kommt; ihm ist es eine Torheit und er vermag es nicht zu fassen, weil es nur geistig erfasst werden kann.“ 1. Korinther. II, 14)

„Wir brauchen die Grenzen der Analogie unseres bisher erworbenen Wissens gar nicht zu überschreiten, um dennoch den Weltenraum uns mit Wesen in aufsteigender Linie bevölkert zu denken; bis wir zu Wesen gelangen, die tatsächlich nicht mehr unterscheidbar sind von Allmacht, Allgegenwart und Allweisheit.“ – Prof. Huxley.

Im Studium der Mystik ist es vor allem nötig, sich über die Bedeutung der Worte, welche man gebraucht, zu verständigen. Unter dem Worte „Geist“ verstehen wir einen Ausfluss des Willens, einen durch den Willen belebten Gedanken, eine Idee, sei dieselbe nun verkörpert oder nicht. Nach dieser Auffassung sind alle sichtbaren und unsichtbaren Dinge Produkte einer innerlich wirkenden geistigen Kraft, deren Charakter sich in der äußerlichen Erscheinung ausgeprägt hat; alle Dinge sind verkörperte Gedanken, durch den Geist ins Dasein gebracht, und wer dieser Anschauung huldigt, für den liegt der Schluss nahe; dass im Weltall eine Menge von Gedanken oder Vorstellungen gibt, welche für uns nicht sichtbar verkörpert sind, die aber doch in ihrer Art substantiell sein müssen; denn wo keine Substanz (sub – unter, sto – stehen), d. h. nichts dem Dasein Unterliegendes vorhanden wäre, da wäre weder eine Idee noch etwas anderes denkbar.

Aber es ist nicht unsere Absicht, uns in Spekulationen über die Möglichkeit der Existenz von Elementargeistern, oder vielmehr Elementarwesen, zu ergehen, und die obigen Bemerkungen sollen nur dazu dienen, den gewöhnlichen Einwänden schon im voraus zu begegnen. Es handelt sich vielmehr für uns darum, was die indische Philosophie über dergleichen Dinge lehrt, kennen zu lernen.

Die Welt hat ein ganz verschiedenes Aussehen, je nachdem man sie vom geistigen oder vom sogenannten materiellen Standpunkte aus betrachtet. Wir sagen vom sogenannten materiellen Standpunkte, weil uns noch kein Materialist darüber aufgeklärt hat, was Materie ist; auch er muss, wenn er logisch denken will, alles Entstehen auf eine Entstehungsursache zurückführen, welche wir Geist (Atma) und ihre Tätigkeit Leben (Prana) nennen. Zieht er es vor, diese Ursache als toten Stoff zu betrachten, so setzt er den Tod an die Stelle des lebendigen Geistes und macht aus der Ohnmacht eine Allmacht, welche das alle Wunder der Heiligen übertreffende Wunder bewirkt, ein Etwas aus Nichts zu erschaffen.

H. P. Blavatsky sagt: „Der allgegenwärtige kosmische Äther war für die Alten nicht ein unbewohntes leeres Etwas, das sich durch den weiten Himmelsraum erstreckte, sondern ein uferloser Ozean, welcher ähnlich wie unsere irdischen Meere bevölkert war, in welchem Götter und Planetenengel, riesige sowohl als kleine Geschöpfe wohnten, und dieses Weltmeer hatte in jedem seiner Atome den Keim des Lebens, vom latenten Zustande bis hinauf zum vollkommen entwickelten. Wie die schuppigen Geschlechter, welche unsere Gewässer bevölkern, und von denen jedes denjenigen Ort einnimmt, wozu es sonderlich geeignet ist, und wovon manche dem Menschen freundlich, andere feindlich sind, die einen sich in stillen Buchten und geschützten Winkeln aufhalten, während andere die Tiefe und Weite des Meeres durchstreifen; so kannten die Alten auch verschiedene Geschlechter von Planeten-, Elementar- und anderen Wesen, welche das Weltmeer des Äthers bewohnten, und deren Natur für ihre Umgebung geeignet war.

Nach der Lehre der Alten war jeder dieser Bewohner des ätherischen Reiches, von den höchsten Göttern (Devas) bis hinab zu den seelenlosen Elementarwesen, ein Produkt der Evolution, hervorgebracht durch die immerwährende Bewegung, welche im Astrallichte herrscht. Licht ist eine Kraft, und der Kraft liegt Wille zugrunde; der Wille aber entspringt aus einem Bewusstsein, welches nicht irren kann, denn es ist absolut und unabänderlich; es hat nichts von den materiellen Bestandteilen des menschlichen Denkens in sich; es ist die reine Ausstrahlung des Einen Lebens (der ewigen Einheit) selbst, und entfaltet von allem Anfange an das ursprüngliche Gewebe, welches für spätere Generationen von Geschöpfen, welche wir Menschen nennen, nötig ist. Die Bezeichnung Menschheit ist doppelsinnig, weil der Mensch eine Doppelnatur hat. In der Tat ist nur der sich selbst erkennende gottähnliche Mensch ein wirklicher Mensch; das übrige ist ein tierähnliches Geschöpf, aus dem ein Mensch sich entwickeln kann. Bei allen diesen Menschengeschlechtern, seien sie nun Bewohner dieses Planeten (unserer Erde) oder eines anderen von den Tausenden von Planeten im Weltenraum, entwickelt sich der materielle Körper in diesem Boden (dem Astrallichte) aus den Körperformen einer gewissen Klasse von Elementarwesen, den ursprünglichen Keimen von Göttern und Menschen, welche in die (für uns) unsichtbaren Regionen übergegangen sind. In der Philosophie der Alten war kein fehlendes Glied, das zu ersetzen die Phantasie der Gelehrten in Anspruch nahm; da gab es keine Lücke, welche mit Schiffsladungen von philosophischen Spekulationen auszufüllen waren, und bei denen es sich um den törichten Versuch handelte, eine Gleichung durch nur zwei gegebene Faktoren zu lösen, unsere Vorfahren vor alten Zeiten verfolgten das Gesetz der Evolution im Universum als einem Ganzen.“

Es unterliegt keinem Zweifel, dass die Natur uns um so großartiger erscheint, je höher der Standpunkt ist, von dem aus wir sie betrachten. Wer glaubt, dass die ganze Naturwissenschaft auf diesen Erdball nicht beschränkt sei, der steht nicht viel höher als derjenige, welcher sich einbildet, dass außerhalb seines Laboratoriums oder Museums nichts mehr vorhanden sei. Die Weisen unterscheiden deshalb eine kleine (Mikro) und eine große (Makro) Naturwissenschaft. Die kleine befasst sich nur mit dem, was man mit den Sinnen direkt wahrnehmen, oder es durch das Mikroskop, Teleskop usw. den Sinnen wahrnehmbar machen kann, und mit den aus der Beobachtung äußerer Naturerscheinungen gefolgerten Schlüssen. Diese kleine Wissenschaft hat sich in unserer Zeit so in allen möglichen Einzelheiten und Spezialitäten verloren, dass dabei die Anschauung und Erkenntnis der Einheit des Ganzen verloren gegangen ist. Der moderne Spezialist gleicht einem Insekte auf einem Baumblatte, welches wohl die Geographie des Blattes, auf dem es herumkrabbelt, kennt, aber vom Dasein des Baumes, seinem Stamme, seinen Wurzeln und Zweigen nichts weiß. Er kann den Baum vor Blättern oder den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen. Die große Naturwissenschaft dagegen erkennt den Geist durch den Geist in der ganzen Schöpfung. Wem die Augen weit genug aufgegangen sind, um das Gesetz des Geistes in der Natur zu erkennen, für den ist auch die Wirkung dieses Gesetzes in der Natur kein Geheimnis mehr; er sieht, dass ein und dasselbe Gesetz überall dieselben Wirkungen hat, welche nur in ihren Äußerungen verschieden sind, je nach den Bedingungen, unter denen sie auftreten, und darauf beruht auch die Analogie, welche man in allen Reichen der Natur findet, so dass alles Sichtbare nur mehr als ein Sinnbild des Unsichtbaren, alles Vergängliche als ein Gleichnis des Ewigen erscheint.

Wie sich aus dem Planetennebel im Weltenraum nach und nach eine Welt mit ihren Geschöpfen und zuletzt der physische Körper des Menschen entwickelt, so besteht auch eine ununterbrochene Reihe von Entwicklungsprodukten und individuellen Wesenheiten vom kosmischen Äther bis zum fleischgewordenen Menschengeiste. Diese Evolution findet statt durch das Herabsteigen des Geistes (Bewusstseins) in die dichte Materie, und durch ein Aufsteigen des vervollkommneten, durchgeisteten Stoffes zum Ursprunge von allem. Das Herabsteigen des Geistes in die Verdichtung und Sondersein wurde von den Alten als eine Erniedrigung (Sündenfall) erkannt. In dieser vollständigen Evolutionskette nahmen die geistigen und Elementarwesen ihre bestimmte Stelle zwischen beiden Extremen (Materie und Geist) ein, ähnlich wie das Darwinische fehlende Glied zwischen dem Menschen und Affen.

Dass der Mensch nicht bloß ein Entwicklungsprodukt aus dem Tierreiche ist, sondern vielmehr ein höheres Wesen, welches einen aus der irdischen Materie entstandenen Körper bewohnt, hat auch Theophrastus Paracelsus erkannt, und er spricht deshalb von zwei Vätern des Menschen. Das Tierreich ist der Vater der Tiernatur des Menschen, das Gottesreich ist der Vater, aus dem der göttliche Mensch hervorgegangen ist.

Wo der materielle geistlose Tiermensch nur Zusammensetzungen geistloser Stoffe sieht, da sieht der geistig erwachte Mensch alles vom Geiste durchleuchtet. Für ihn gibt es keine tote Materie; für ihn sind alle Körper auf der Erde sowohl als im unendlichen Weltenraum Erscheinungen, entstanden durch die magische Zauberkraft des allgegenwärtigen Willens in der Natur, Formen, in denen sich das Allgemeinleben und Allgemeinbewusstsein auf verschiedene Weise, die von den Bedingungen des Stoffes, in dem es auftritt, abhängig ist, offenbart. Für ihn ist jedes Ding ein Gedanke Gottes in der Natur, vollkommen, unvollkommen, oder verkehrt ausgedrückt, je nachdem der Erdgeist diesen Gedanken bearbeitet hat; jedes Ding ist für ihn eine Behausung des ewigen Lichtes, eine Lichtflamme, deren verborgenes Feuer angefacht ist durch das Feuer der Liebe und das Licht der Erkenntnis, aufgeblüht durch die Kraft des innerlich wirkenden Willens; jedes Ding ein äußerliches Symbol eines verborgenen Gedankens, ein Wort in der Sprache des Geistes in der Natur.

Das verborgene Leben in der Natur ist etwas, das nicht bloß von den alten Weisen gekannt und beschrieben, und von den modernen Philosophen erraten ist, sondern alle noch unverdorbenen Naturvölker haben es geahnt und davon geträumt, wie die Mythen und Sagen selbst unter ganz unzivilisierten Nationen beweisen, und alle großen Dichter, alle edlen Naturen fühlen das Dasein einer höheren Welt. Kinder nehmen oft die Bewohner des Astrallichtes wahr, so lange ihre innere Wahrnehmungsfähigkeit noch nicht durch den Verdichtungsprozess, den man Pädagogik nennt, abgestumpft ist.

Einem Romanschreiber ist es erlaubt, manche Wahrheit zu sagen, die man in Werken wissenschaftlicher Art nicht erwähnen darf, ohne sich den Unwillen derjenigen zuzuziehen, welche gerade deshalb, weil sie selbst innerlich nichts zu sehen fähig sind, alles äußerlich bewiesen haben wollen. Unter den vielen Schriftstellern, welche von Elementargeistern geschrieben haben, ist vielleicht keiner der Wahrheit näher gekommen, als Sir E. Bulwer-Lytton, der Verfasser von „Zanoni“. Da sagt der weise Mejnour zu Glyndon: „Je unwissender ein Mensch ist, umso mehr ist er vom Eigendünkel besessen. Jahrtausende lang sah er in den zahllosen Welten, welche wie Luftblasen auf einem uferlosen Meere im Weltenraum schimmern, nichts als niedliche Lichter, welche es der Vorsehung anzuzünden gefiel, und die keinen anderen Zweck hatten, als dem Menschen die Nacht angenehm zu machen. Die Astronomie hat diesem Wahne der Eitelkeit ein Ende gemacht, und man entschloss sich widerwillig, einzusehen, dass Sterne Welten sind, größer und herrlicher noch als die unsrige. Überall entdeckt die Wissenschaft Leben. Ziehen wir nun das Gesetz der Analogie in Betracht; wenn es nicht ein Blatt und nicht einen Wassertropfen gibt, der nicht ebenso wie ein Stern am Himmel eine bewohnbare und lebende Welt ist; ja, wenn sogar der Mensch eine ganze Welt für andere Geschöpfe ist, von denen Millionen und Myriaden in seinen Adern leben und seinen Körper bewohnen, wie er selber die Erde bewohnt, so würde der gesunde Menschenverstand (wenn unsere Schultyrannen einen hätten) lehren, dass die uns umgebende Unendlichkeit, welche du Raum nennst, das grenzenlose Unfühlbare, welches die Erde vom Monde und von den Sternen trennt, auch mit seinem eigenartigen und für dasselbe geeigneten Leben erfüllt ist. Ist es nicht eine sichtbare Torheit sich einzubilden, dass jedes Blatt von Daseinsformen schwärmt, und dass dennoch in der Unermesslichkeit des Raumes kein Leben enthalten sei! Das Gesetz der großen Welteinrichtung gestattet nicht einmal die nutzlose Verschwendung eines Atoms; es kennt keinen Ort, wo nicht irgendetwas Lebendiges atmet. Kannst du dir denn vorstellen, dass der Weltenraum, welcher die Unendlichkeit selber ist, allein eine Wüste, eine Verschwendung, er allein leblos und weniger zum allgemeinen Dasein nützlich sei als das bevölkerte Blatt und der bewohnte Tropfen? Das Mikroskop zeigt Dir die Bewohner eines Blattes, aber keine mechanische Vorrichtung ist noch erfunden worden, um die edleren und begabteren Wesen, welche in dem unbegrenzten Weltmeere schweben, zu entdecken. Dennoch besteht zwischen diesen und den Menschen eine geheimnisvolle und schreckenerregende Wahlverwandtschaft. Wer diese Grenze überschreiten will, dessen Seele, welche auf diese Dinge lauscht, muss ihre Wahrnehmung durch die Begeisterung schärfen und frei von irdischen Begierden sein. Wenn du so vorbereitet bist, so kann dir die Wissenschaft zu Hilfe kommen; dein Gesicht kann geschärft, deine Nerven feinfühlender gemacht werden, dein Geist mehr lebendig und wahrnehmend werden, und es gibt gewisse Mittel, das Element selbst, die Luft, den Raum, fühlbarer und sichtbarer zu machen. Es gibt im Raume Millionen von Wesen nicht geradezu geistiger Natur, denn wie die Mikroben, welche das unbewaffnete Auge nicht sehen kann, haben auch sie gewisse materielle Formen, wenn auch fein und ätherisch, die mit einem Schleier oder Spinngewebe verglichen werden könnten, welche den Geist bekleiden. Es gibt darunter die verschiedenartigsten Geschlechter; manche von außerordentlicher Weisheit, andere von schrecklicher Bosheit; manche so feindselig wie Teufel gegen den Menschen, andere, die als Friedensboten zwischen der Erde und dem Himmel dienen …“

So sprach einer der genialsten Schriftsteller Englands, und es ist anzunehmen, dass er noch mehr wusste, als er der Öffentlichkeit zu übergeben geneigt war. Mit seiner oben angeführten Auseinandersetzung stimmte die indische Geheimlehre überein. Sie teilt die unsichtbaren Wesen im Universum in folgende Hauptklassen ein, welche wieder unzählige Unterabteilungen haben:

Arupa-Devas, Götter oder vielmehr Intelligenzen (Kräfte), welche in keine besondere Form (rupa) gekleidet sind. Wir können sie nicht beschreiben, wohl aber könnten sie auf der materiellen Ebene mit Luft, Licht, Wärme, Elektrizität verglichen werden, welche auch überall sind, ohne deshalb ihre Individualität zu verlieren.

Rupa-Devas, Götter, welche noch nicht der Illusion (Maya) des persönlichen Seins entwachsen sind und deshalb individuelle Erscheinungen darstellen. Hierher gehören Planetengeister (Dhyan-Chohans), die Herren des Lichtes, in der katholischen Kirche Erzengel und Engel genannt. Die Inder sprechen von 330 Millionen solcher Devas, in 33 Klassen, welche die drei Welten über uns bewohnen.

Elementarwesen, worunter die im Astrallichte existierenden Wesenheiten (Eidolon, Umbra) von aus dem Körper abgeschiedenen Menschen zu verstehen sind, von denen es vielerlei Arten mit mehr oder weniger oder auch ohne Intelligenz oder Bewusstsein gibt. Hierher gehören die Pisachas (männliche) und Mohinis (weibliche) Gespenster, Incubi und Succubi u. dgl., über die auch im Deutschen eine große Literatur existiert.

Mara-rupas. Die Gedanken und Willensformen, welche von den Ausflüssen der Begierden (Kama) und Leidenschaften (Mara) entstehen; von Paracelsus als die Produkte der Imaginatio unter verschiedenen Namen beschrieben. Ihr Reich ist Kamaloka, das Reich der Begierde, welches überall auf unserer Erde zu finden ist.

Naturgeister (seelenlose Wesen), auch Geister der Elemente genannt. Sie sind die Bewohner der vier Elementarreiche, welche als Erde, Luft, Feuer und Wasser bezeichnet werden, unter welchen aber nicht die äußerlichen sichtbaren Verkörperungen dieser Elemente zu verstehen sind, sondern vielmehr deren psychische Grundlage (Substanz). Hierher gehören als Hauptgruppen die Gnomen der Erde, die Sylphen der Luft, die Salamander des Feuers und die Undinen des Wassers. Sie sind im allgemeinen als formlose lebendige Naturkräfte zu betrachten, können aber unter gewissen Umständen als individuelle Erscheinungen und Bewusstseinsformen auftreten. Unzählige Geschichten und Märchen handeln von ihnen. Märchen und Lüge sind aber zweierlei Dinge; Märchen und Fabeln sind wahr, wenn in ihnen unter der künstlich verfertigten Maske eine Wahrheit verborgen ist.

Dämonen und Teufel (Rakschasas). Die Geister verkommener, boshafter, teuflischer Menschen; seien dieselben nun die Ausflüsse noch auf Erden verkörpert lebender Menschen, oder Bewohner der Astralebene.

Der Mensch aber braucht, um irgendeine Klasse dieser Geister kennen zu lernen, nicht weit zu gehen und nicht nach außen zu suchen; er darf nur sein eigenes Wesen und seine Umgebung kennen lernen, und er findet dort alle Beweise, die er nötig hat. Er selbst existiert auf Erden auf den vier Daseinsstufen, der göttlichen, geistigen und Astralebene und in der Körperwelt, und bewohnt diejenige Ebene, auf welche er sein Bewusstsein versetzt. Da nimmt er dann dasjenige wahr, wozu er selber gehört; er kann in seinem Innersten Gott und Götter, in seinem Gemüte die Engel und Teufel, in seiner eigenen Astralwelt die Bewohner derselben und im äußerlichen Leben die sinnliche Körperwelt finden. Die eigene Erfahrung ist besser als alle blinde Spekulation.

Devas.

Wir werden im folgenden darauf zurückkommen, was die europäischen Mystiker von diesen verschiedenen Klassen von Elementarwesen sagen, und besonders was Paracelsus darüber schreibt; wollen aber zuvor noch einen Blick auf die Götter und Dämonen der Griechen und Römer werfen; wobei wir von der Überzeugung ausgehen, dass diese unsterblichen Intelligenzen existierten und noch immer vorhanden sind; denn wären sie blasse Erfindungen, so wäre es auch eine sehr überflüssige Zeitverschwendung, nachzuforschen, was Ägypter, Griechen und Römer in Bezug auf etwas, das nicht ist und niemals war, geglaubt haben. Allerdings ist schließlich alles bloß ein Spiel der Phantasie, aber in einem ganz anderen Sinne als dies gewöhnlich aufgefasst wird; nämlich ein Spiel der Vorstellung des Universalweltgeistes und nicht unserer menschlichen Einbildung. Im mystischen Sinne erschuf Gott die Welt nicht, sondern bildete sich bloß ein, sie zu erschaffen; aber es sind diese Produkte der schöpferischen Einbildung unsere wirkliche Welt, und wir selbst sind solche ins Dasein getretene Träume. So sind selbst die Götter nur Vorstellungen oder Gottesgedanken, welche am Ende wieder zu ihrem Ursprung zurückkehren; es gibt kein absolutes Sein als die ewige Wahrheit. H. P. Blavatsky sagt: „Xenokrates lehrte, dass die Daimonen Wesen seien, welche auf einer Stufe zwischen göttlicher Vollkommenheit und menschlicher Sündhaftigkeit stehen und er teilte sie in Klassen und Unterabteilungen ein. Er sagt, dass die individuelle Seele eines jeden Menschen der schützende Daimon desselben sei, und dass kein anderer Daimon soviel Macht über uns habe, als unser eigener. Der Daimonion des Sokrates war kein böser Geist; sondern der Gott oder das innere Selbst, welches ihn so lange er lebte, inspirierte und leitete; wie auch jeder von uns sich von seinem eigenen über Leben und Tod des Körpers erhabenen, unsterblichen Gott führen und leiten lassen oder ihm den Gehorsam verweigern kann.

Herakleides nennt die Geister Daimonen mit luftigen nebelhaften Körpern, und sagt, dass die Seelen die Milchstraße bewohnen, ehe sie in das Dasein unterhalb des Mondes (=Erdgürtelzone) herabsteigen. Zwischen den höchsten und den niedersten Göttern sieht er drei Klassen von Dämonen, wovon die ersten zwei für uns unsichtbar sind, da ihre Leiber aus einem Äther und Feuer bestehen; die dritte Klasse hat nebelförmige Leiber, die in der Regel auch unsichtbar sind, aber durch Verdichtung für einige Augenblicke sichtbar werden können. Sie sind die erdgebundenen Geister, welche wir Astralseelen nennen.

Das Wort Daimonios hatte unter den Griechen eine ganz andere Bedeutung als diejenige, welche dem Worte Dämon heute zugeschrieben wird, und wurde für Geister oder Götter verschiedener Art gebraucht.

Apulejus sagt: Die menschliche Seele ist ein Dämon, welcher in unserer Sprache als Genius bezeichnet werden kann. Sie ist ein unsterblicher Gott (Deva), wenn sie auch in gewisser Beziehung zugleich mit dem Menschen, an den sie gebunden ist, geboren wird. Wir können sagen, dass sie stirbt wie der Mensch; aber nur auf dieselbe Art, wie sie geboren wird. D. h. sie tritt in den Körper ein, verbindet sich mit ihm und wird durch den Tod des Körpers wieder von demselben frei; wobei aber die zweifache Natur derselben, ihr göttlich-menschlicher und ihr menschlich-tierischer Teil (Buddhi-Manas und Kama-Manas) in Betracht zu ziehen sind.

Geistig hochstehende Menschen, wurden überhaupt im Altertume als Götter bezeichnet, oder als Inkarnationen von Göttern betrachtet, was sie ja auch in der Tat sind. Das aber, was die Halbgelehrten und Spiritisten als Geister bezeichnen, erkannte man als die Astral-Überbleibsel verstorbener Menschen und Tiere und nannte diese Dinge Larvae und Umbrae, Gespenster und Schatten. Cicero sagt in Bezug auf die Götter: Wir wissen, dass von allen lebenden Wesen der Mensch der am besten gebildete ist, und da die Götter zu dieser Klasse gehören, so müssen sie eine menschliche Form haben. Ich sage nicht, dass die Götter einen (irdischen) Leib und Blut darin haben, aber ich sage, dass sie so scheinen, als ob sie Körper mit Blut darin hätten. Epikurus, für den die verborgenen Dinge so greifbar waren, als ob er sie mit dem Finger berührt hätte, lehrt uns, dass Götter nicht für gewöhnlich sichtbar sind, dass dieselben aber verständlich sind; dass sie nicht Körper mit einem gewissen Grad von Solidität seien; dass wir sie aber an ihren vorüberziehenden Erscheinungen erkennen können, und dass da im unendlichen Weltenraum genug Atome sind, um solche Erscheinungen hervorzubringen, die vor uns hervorgebracht werden, und uns erkennen machen, was diese seligen unsterblichen Wesen sind.

Auch heutzutage sind es nicht, wie viele meinen, nur alte Weiber und Narren, die an die Möglichkeit des Daseins von andern Wesen als Menschen und Tieren im Weltall glauben; die Kurzsichtigkeit der Wissenschaft ist die Ursache, dass sie statt des Lebens nur den Stoffwechsel, und nur die Gravitation, nicht aber die Liebe kennt.

Der blinde Materialist sieht in dem Weltall nichts als ein Konglomerat toter Stoffe, aus denen auf eine unerklärbare Weise eine Tätigkeit geschaffen wird, welche man Leben und Bewusstsein nennt; der Mystiker sieht in der ganzen Welt überall Geist, nirgends tote Materie; überall ist für ihn Leben und Bewusstsein, welches in stofflichen Körpern offenbar wird. Der orthodoxe Protestantismus weiß von nichts als von dem blinden Glauben an den toten Buchstaben der Bibel; er kennt weder Geister noch Geist, noch die geistige Bedeutung der heiligen Schrift, und geht deshalb auch mit Riesenschritten seinem Verfalle entgegen; der Katholizismus (im engeren Kreise) ahnt den lebendigen Geist hinter dem Schleier der äußeren materiellen Erscheinung, glaubt an gute und böse Bewusstseinsformen (Engel und Teufel) und teilt die überirdischen Wesen in verschiedene Klassen ein. So finden wir in den „Geheimen Figuren der Rosenkreuzer“ vom 16. und 17. Jahrhundert, 1. Teil, Tafel 11, folgende Zusammenstellung. Zu oberst, oder, wenn wir wollen, im Zentrum, ist die geoffenbarte Gottheit, Jehovah; die Einheit, aus der alles entspringt und in die alles zurückkehrt, das A und O, das alles umfasst, und als die geistige Sonne des Weltalls (Brahma) dargestellt ist.

Aus diesem Lichte entspringen, oder richtiger gesagt, in diesem werden offenbar die Archangeli, Angeli, Throni, Dominationes, Potestates, Principalitates und Virtutes.

Aus diesen in zweiter Linie, vergleichbar mit dem Widerschein des Sonnenlichtes, werden erkenntlich die sieben Planeten oder Uranfänge der Dinge; symbolisiert durch die Zeichen von Sonne, Mond, Jupiter, Merkur, Mars, Venus und Saturn, welche alle lebendige geistige Kräfte oder Bewusstseinszustände und somit etwas ganz anderes vorstellen, als was die Kalendermacher darunter verstehen.

Dies sind die lebendigen himmlischen Kräfte in der Natur und durch ihre Wirkung in der Materie kommen unzählige sichtbare sowohl als unsichtbare Formen ins Dasein, und jedes Geschöpf, das ein individuelles Dasein hat, hat auch sein individuelles Leben, somit seine individualisierte Seele, respektive seinen Astralkörper, dessen äußerer Ausdruck die sichtbare Form ist; und wie das innere Bild der Abglanz des innersten Lichtes ist, so ist die äußere Erscheinung die Widerspiegelung des inneren Bildes; sei es nun ein genaues Abbild oder eine verzerrte Karikatur. Auf diese Weise wohnt in jeder Blume eine gütige Fee, d. h. eine lebendige Kraft, deren Haupteigenschaft Schönheit und Harmonie ist, und in der Seele des Menschen ist nicht nur Gott, sondern auch das Himmelreich und schließlich das ganze Tierreich vertreten.

Der Mensch ist das Zentrum, zu dem die ganze Natur strömt, um sich durch ihn wieder zu ihrem göttlichen Ursprunge zu erheben. Deshalb sehen wir in obengenannter Figur, wie sich aus diesem Zentrum, dem Lapis Philosophorum, die sieben Metalle, d. h. mystische Kräfte, und die höheren Bewusstseinsformen entwickeln, bis schließlich alles, aber in selbstbewusster gereinigter Form in seinen Ursprung zurückkehrt.