Das wilde Uff, Band 2: Das wilde Uff fährt in den Urlaub - Michael Petrowitz - E-Book

Das wilde Uff, Band 2: Das wilde Uff fährt in den Urlaub E-Book

Michael Petrowitz

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Beschreibung

Band 2 der tierisch witzigen Reihe um das frechste Urzeitwesen aller Zeiten! Endlich Sommerferien! Kurzerhand packt Familie Peppel die Badesachen ins Auto und fährt samt Uff nach Bella Italia. Doch damit Uff nicht schlecht wird, muss Vater Peppel im Schneckentempo über die Autobahn kriechen. Als Lio und seine Familie endlich doch noch im Hotel ankommen, setzen sie alles daran, Uff geheim zu halten - keine leichte Aufgabe, wenn man angeknabberte Teller vom Buffet verschwinden lassen und blaue Haare aus dem Pool fischen muss ... Vor 66 Millionen Jahren hat sich das wilde Uff zu einem kurzen Nickerchen hingelegt – und ist erst jetzt wieder aufgewacht. Nun wirbelt es das Leben von Familie Peppel mit seinen verrückten Ideen ordentlich durcheinander! Alle Abenteuer mit dem wilden Uff: Band 1: Das wilde Uff sucht ein Zuhause Band 2: Das wilde Uff fährt in den Urlaub Band 3: Das wilde Uff jagt einen Schatz Band 4: Das wilde Uff braucht einen Freund Erlebe auch die Abenteuer der "Dragon Ninjas" von Michael Petrowitz! Band 1: Der Drache der Berge Band 2: Der Drache des Feuers Band 3: Der Drache des Himmels Band 4: Der Drache der Erde Band 5: Der Drache der Schatten Band 6: Der Drache des Wassers

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Seitenzahl: 118

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Als Ravensburger E-Book erschienen 2017Die Print-Ausgabe erscheint in der Ravensburger Verlag GmbH© 2017 Ravensburger Verlag GmbHText © Michael PetrowitzVermittelt durch die Literaturagentur Arteaga, MünchenUmschlaggestaltung und Illustrationen: Benedikt BeckRedaktion: Valentino DunkenbergerAlle Rechte dieses E-Books vorbehalten durch Ravensburger Verlag GmbH, Postfach 2460, D-88194 Ravensburg.ISBN 978-3-473-47841-5www.ravensburger.de

Brot und Wasser

Professor Dr. Dr. Snaida saß auf der Pritsche in seiner Gefängniszelle und tunkte ein altes Stück Toast in einen Plastikbecher. Das Brot saugte den letzten Schluck Wasser auf. Schnell steckte der Professor den aufgeweichten Bissen in den Mund und kaute schmatzend darauf herum.

„Ach, mein lieber Churchill, jetzt würde ich mich sogar über eine rohe Zwiebel freuen“, seufzte er und schluckte das labberige Stück Brot hinunter.

Quietschend wurde das rostige Guckloch in der Zellentür aufgeschoben. Zwei misstrauische Augen glotzten zum Professor herein.

„Hast du was gesagt, du Spinner?“, krächzte der Gefängniswärter.

„Ja, aber ich habe nicht mit Ihnen gesprochen“, antwortete Professor Snaida und streckte sich auf seiner Pritsche aus. Seinen einzigen Freund – Churchill, eine in Bernstein eingeschlossene Mücke – trug er wie immer an einer Kette um den Hals.

„Ha, quatschst du wieder mit deinem toten Moskito, oder was?“, stichelte der Gefängniswärter.

Professor Snaida drehte sich zur Seite und starrte die Wand seiner Zelle an. Er saß nun schon seit einigen Wochen im Gefängnis. Ungerechterweise, wie er fand. Nach der Explosion im Steinbruch – für die er schließlich überhaupt nichts konnte! – hatte man ihn wegen fahrlässiger Brandstiftung, Waldbeschädigung und Beamtenbeleidigung verurteilt. Das Schlimmste aber war, dass er durch die Explosion alles verloren hatte: seinen Bauwagen, seine Forschungsergebnisse, sein Lebenswerk. Dieser freche Rotzbengel Lio Peppel hatte ihm das Uff vor der Nase weggeschnappt. ER war an allem Schuld!

„He, du Spinner, hörst du mir überhaupt zu?“, grunzte der Gefängniswärter und klapperte mit seinem Schlüsselbund.

Professor Snaida schreckte aus seinen Gedanken auf. „Was haben Sie gesagt?“, fragte er.

„Ich habe gesagt, du bekommst Gesellschaft“, brummte der Gefängniswärter. Er schloss die Zellentür auf und stieß einen großen, kräftigen Mann mit schwarz glänzenden Haaren und pistaziengrünen Augen in die Zelle.

„Willkommen in deinem neuen Zuhause, Picobello“, sagte der Gefängniswärter gehässig. „Ein Zweibettzimmer mit Klo, Waschbecken und einem irren Vollidioten als Zimmergenossen. Wenn du sonst noch Wünsche hast, sag einfach Bescheid. Wir werden uns mit Sicherheit nicht darum kümmern.“

Er lachte fies, doch Herr Picobello verzog keine Miene. Er legte seinen Koffer auf die obere freie Pritsche und ging zum Waschbecken. Dann drehte er den Wasserhahn auf und ließ das kalte Wasser über seine Hände laufen.

Der Gefängniswärter wollte die Zelle wieder verlassen, doch Picobello rief mit italienischem Akzent: „Eh, warten Sie einen Augenblick!“

Der Gefängniswärter drehte sich um. „Was ist denn noch?“, raunzte er.

Picobello steckte blitzartig seinen Zeigefinger in den Wasserhahn, lenkte den scharfen Wasserstrahl in Richtung Tür und spritzte den Gefängniswärter von oben bis unten nass. Dieser schrie vor Schreck auf, stürzte aus der Zelle und warf die Tür hinter sich zu.

Picobello grinste und rief dem Wärter hinterher: „Ha, ha! Wer zuletzt lacht, lacht am lautesten, eh? Und es heißt Signore Picobello!“

Der Gefängniswärter schaute mit rotem Gesicht und nassen Haaren durch das Guckloch in der Zellentür. Er schnaubte vor Wut, schmiss die Luke mit voller Wucht zu und stampfte zähneknirschend davon.

„1:0 für Sie, Signore!“, begrüßte der Professor seinen neuen Zellengenossen.

„Grazie!“, antwortete dieser und streckte dem Professor die Hand entgegen. „Picobello. Luigi Picobello. Aus Sizilien, dem schönsten Fleck in ganz Bella Italia.“

„Professor Dr. Dr. Snaida – aus Yorkshire, dem schönsten Fleck in ganz Great Britain“, erwiderte der Professor und ergriff die Hand von Picobello. Dann zog er seine Kette mit dem Bernstein hervor und präsentierte sie dem Neuankömmling. „Und das ist mein treuer Freund, Churchill.“

Picobello hielt es zuerst für einen Scherz und lachte laut auf. Doch dann sah er Professor Snaida ernst an. „Es ist gut, einen echten Freund zu haben, mein lieber Professore!“, sagte er und lächelte.

Auch Professor Snaida lächelte. Zum ersten Mal seit der Sache mit dem Uff fühlte er sich verstanden. Und er spürte so etwas wie Hoffnung in sich aufsteigen. Hoffnung, dass wieder alles gut werden würde.

Lasagne mit Lampe

„Da wird sich Mama aber freuen“, sagte Lio. „Lasagne ist ihr Lieblingsgericht.“

Lio und sein Vater saßen am Küchentisch und schichteten abwechselnd Nudelscheiben, Gemüse und Tomatensoße in eine Auflaufform. Dann goss Lio die Béchamelsoße über die Lasagne und streute zuletzt eine Schicht Parmesankäse darauf. Zufrieden betrachteten Vater und Sohn ihr Werk.

„Das wird Mama ein wenig besänftigen“, sagte Vater Peppel und drapierte zwei Basilikum­blättchen in Form eines Herzens auf dem kulinarischen Kunstwerk. „Sie ist ein wenig gestresst in letzter Zeit.“

„Warum ist sie gestresst?“, fragte Lio verwundert.

In diesem Moment krachte Uff zusammen mit der Küchenlampe von der Decke und landete mitten in der Lasagne. Die Auflaufform zerbrach und die Soße spritzte nach allen Seiten.

„Entschuldigüngchen!“, sagte Uff und setzte seinen Hundeblick auf.

„Die schöne Lasagne …“, seufzte Lio. Wenn er es sich genau überlegte, hatte er doch eine leise Ahnung, warum seine Mutter in letzter Zeit so gestresst war.

Vater Peppel wischte sich die Soße aus dem Gesicht. „Ich habe dir schon tausendmal gesagt, du sollst nicht an den Lampen herumklettern!“

„Uff ist nicht geklettert“, verteidigte sich Uff.

„Nicht geklettert?!“ Lios Vater schaute hinauf zur Decke. Dort, wo vorher die Lampe gehangen hatte, schaute nun das blanke Ende des Stromkabels wie ein Mäuseschwänzchen hervor.

„Uff hat nur ein bisschen gebaumelt“, erklärte Uff.

„Du sollst auch nicht baumeln!“, knurrte Vater Peppel. „Nicht klettern, nicht baumeln, nicht hangeln und auch nicht schaukeln – eine Deckenlampe ist kein Spielplatz, verstanden?“

Uff nickte und sprang vom Tisch. Sein Fell war rot gesprenkelt und an seinem Hinterteil klebte eine dicke Nudelscheibe.

„HALT!“, schrie Vater Peppel. „Renn jetzt bloß nicht mit deinem verschmierten Fell in der ganzen Wohnung herum. Claudia kriegt die Krise, wenn du alles verschmutzt. Mach dich erst mal sauber!“

Uff rollte genervt die Augen. Er griff eine Flasche Spüli, schnappte sich die Bürste vom Spülbecken und öffnete die Klappe des Geschirrspülers.

„Kannst du nicht wie alle anderen auch ins Badezimmer gehen und dich dort waschen?“, fragte Vater Peppel und stöhnte.

„Nein. Im Bad bekommt Uff Ärger mit eurer Anführerin, weil Uff angeblich immer so spritzt beim Waschen“, sagte Uff und hüpfte in den Geschirrspüler. „Außerdem ist es in der Uff-Waschanlage viel schöner. Macht jemand die Klappe zu?“

Lio schloss den Geschirrspüler und schaltete ihn ein.

„Und schön heiß, ja?!“, drang Uffs gedämpfte Stimme aus dem Innern des Geschirrspülers. „Nicht wieder dieses Sparprogramm. Dreh volle Pulle auf!“

Während Uff genüsslich sein Bad nahm und lautstark zu singen begann, hörte Lio, wie die Wohnungstür aufgeschlossen wurde. Kurz darauf betrat Mutter Peppel mit voll bepackten Einkaufstaschen die Küche. Als sie das Chaos auf dem Tisch sah, blieb sie wie angewurzelt stehen.

„Was ist denn hier passiert?“, fragte sie entsetzt.

Vater Peppel zuckte mit den Schultern. „Ach, nichts“, sagte er betont lässig. Er wollte nicht, dass seine Frau sich aufregte. „Die Lampe war wohl etwas locker.“

Mutter Peppel starrte ihn misstrauisch an. „Sieht eher so aus, als hätte jemand an der Lampe geschaukelt.“

Uff unterbrach seinen Gesang. „Gebaumelt! Nicht geschaukelt!“, verbesserte er sie aus dem Geschirrspüler. Dann trällerte Uff fröhlich weiter.

Mutter Peppel knallte die Einkaufstaschen auf den Küchentresen. „Wusste ich’s doch. Wieder dieses Urzeitviech. Wo wir gerade beim Thema sind …“ Claudia Peppel zog einen Brief aus der Tasche und reichte ihn ihrem Mann, der ihn öffnete.

„Au weia … Schon wieder mehr als erwartet“, seufzte Vater Peppel, als er die Rechnung überflogen hatte. „Über dreihundert Euro für Strom im letzten Monat?!“ Er steckte den Brief zurück in den Umschlag und legte ihn auf einen Haufen mit anderen Rechnungen, die in letzter Zeit wie lästige Mehlmotten ins Haus flatterten.

„Kein Wunder …“, sagte Mutter Peppel betont laut, „… unser Mitbewohner aus der Urzeit badet ja nicht nur mindestens dreimal am Tag im Geschirrspüler, er setzt sich danach auch immer noch in den Wäschetrockner.“

Uffs Gesang verstummte erneut und er rief: „Na, hört mal, wenn Uff sich nicht ordentlich trocknet, dann bekommt Uff womöglich noch eine Erkältung!“

Vater und Mutter Peppel schauten einander ratlos an. Lio stand mit ungutem Gefühl daneben.

Seufzend packte Lios Mutter die Einkaufstaschen aus und räumte die Lebensmittel in den Kühlschrank. Dabei entdeckte sie einen Strauß Tulpen, der in einer Vase auf dem Kühlschrank stand.

„Oh, Tulpen! Wie schön!“, rief sie und strahlte ihren Mann an. Aller Ärger schien schlagartig vergessen. „Ich weiß gar nicht mehr, wann du mir das letzte Mal Blumen gekauft hast!“ Sie roch an dem Strauß. Er duftete wunderbar.

„Stopp!“, tönte es panisch aus dem Geschirrspüler und Uff stieß die Klappe auf. Wasser und Schaum spritzten durch die Küche. „Nicht anrühren! Das ist Uffs Nachtisch!“

Claudia Peppel starrte ihren Mann an. „Stimmt das?“

Vater Peppel machte ein betretenes Gesicht. „Na ja, also … Ich habe sie extra für Uff besorgt, damit er nicht wieder die Beete von Herrn Winz umgräbt“, versuchte er zu erklären. Als er den Blick seiner Frau sah, fügte er schnell hinzu: „Aber ich verspreche, dass ich dir beim nächsten Mal auch ein paar Blumen mitbringe!“

Mutter Peppel drehte sich um und feuerte die restlichen Einkäufe wütend in den Kühlschrank. „Ich weiß nicht, wie lange ich das noch mitmache!“, schimpfte sie und stampfte aus der Küche, ohne sich noch einmal umzudrehen.

„He, Claudi!“, rief Uff ihr hinterher. „Nicht traurig sein … Du kannst gern eine Tulpe abhaben! Uff wusste nicht, dass die dir auch so gut schmecken!“

Aber sie hörte ihn nicht mehr.

Ratlos wandte Uff sich an Lio und Vater Peppel. „Ist alles in Ordnung mit ihr? Sie wirkt in letzter Zeit, als hätte man ihr eine Qualle ins Bett gelegt.“

Lios Vater sah Uff grimmig an. „Ja, und diese Qualle hat blaues Fell und borstige Füße!“

„Komische Qualle“, wunderte sich Uff.

Lio nahm die Lampe vom Tisch und wischte die Überreste der Lasagne ab. „Vielleicht braucht Mama einfach mal ein bisschen Urlaub?“, überlegte er. „Zum Glück sind bald große Ferien.“

Uff horchte auf. „Ferien? Prima! Uff wollte schon immer mal Urlaub machen. Wo fahren wir denn hin?“

Hereingelegt?

„Nun erzählen Sie schon, Professore!“, bat Signore Picobello. „Warum sind Sie hier?“

Der Professor winkte ab. „Ach, es ist eine solche Ungerechtigkeit. Eigentlich bin ich unschuldig. Ich habe nichts gemacht! Churchill ist mein Zeuge, aber das hat den Richter nicht interessiert.“

Picobello nickte verständnisvoll angesichts dieser Gemeinheit.

„Und Sie?“, fragte der Professor. „Weshalb hat man Sie hier eingesperrt?“

„Per Dio, auch ich bin völlig zu Unrecht im Gefängnis“, antwortete Picobello und machte ein unschuldiges Gesicht. „Es ist mir ein Rätsel, wie die Geldbörse dieses netten Opas in meine Tasche gekommen ist. Man muss mich herein­gelegt haben!“

Professor Snaida sah Luigi Picobello verständnisvoll an. „Offenbar teilen wir beide dasselbe Schicksal“, sagte er und seufzte. „Aber wissen Sie was? Dass ich unschuldig eingesperrt wurde, ist noch gar nicht das Schlimmste. Das Schlimmste ist, dass man mir etwas weggenommen hat, was mir das Wertvollste auf der ganzen Welt war.“ Bei der Erinnerung an das Uff stiegen dem Professor Tränen in die Augen.

„Professore! Ihre Mamma?!“, fragte Picobello entsetzt.

Professor Snaida winkte ab. „Nein, nein, nicht meine Mutter, for god’s sake! Schön wär’s! Nein, man hat mir etwas weggenommen, wonach ich mein ganzes Leben lang gesucht habe. Etwas, was unglaublich wertvoll war. Etwas, was mich berühmt gemacht hätte – und reich!“

Bei dem Wort „reich“ begannen die Augen von Luigi Picobello zu leuchten. „Ah, ich verstehe. Berühmt. Und reich!“ Picobello wurde ungeduldig und spielte nervös mit seinen Fingern. „Aber, Professore, können Sie nicht versuchen, es zurückzubekommen?“

Professor Snaida ließ den Kopf hängen. „Leider nicht, mein lieber Freund. Es wurde vernichtet.“

Picobello stutzte. „Vernichtet? Warum sollte jemand etwas so Wertvolles vernichten?“

Also erzählte Professor Snaida seinem Zellengenossen, wie Lio Peppel versucht hatte, ihm das Uff wegzunehmen. Natürlich verriet er nicht, dass es sich bei dem Uff um ein lebendes Fossil handelte. Signore Picobello lauschte den Schilderungen des Professors gebannt.

„… und dann gab es eine große Explosion“, schloss Professor Snaida seinen Bericht ab. „Mein Bauwagen flog in die Luft – und mit ihm das Uff.“

Picobello nickte mitfühlend. „Eine schreckliche Geschichte, Professore. Da wurde Ihnen richtig übel mitgespielt.“ Er überlegte kurz. „Aber sagen Sie, mio amico, was genau ist eigentlich dieses … dieses Uff?“

Professor Snaida schluckte. Er konnte Picobello unmöglich verraten, dass es sich bei dem Uff um ein Urzeitwesen handelte, das nach einem Jahrmillionen dauernden Schlaf in der heutigen Zeit wieder aufgewacht war. Sonst würde der Signore ihn wie alle anderen auslachen und für verrückt halten.

„Das ist schwierig zu erklären“, sagte er ausweichend. „Alles, was ich Ihnen im Moment verraten kann, ist, dass es nur ein Exemplar auf der ganzen Welt gibt. Das Uff ist absolut einzigartig!“

„Dann ist dieses Uff wirklich sehr, sehr wertvoll, richtig?“, hakte Picobello nach.

Der Professor nickte.

Picobellos Augen funkelten noch gieriger. „Verzeihen Sie, Professore, aber ich glaube, Sie sind ganz schön hereingelegt worden. So wie ich von diesem Opa!“

„Hereingelegt?“

„Si! Das ist doch der älteste Trick der Welt! Ich glaube, man hat Ihnen nur vorgespielt, dass dieses Uff explodiert ist. Niemand würde so etwas Wertvolles zerstören! Bestimmt haben diese Pappels das Uff noch bei sich.“

„Peppels“, verbesserte Professor Snaida nachdenklich. „Meinen Sie wirklich? Also … Wenn Sie recht haben, dann wäre das ja …“ Professor Snaida schöpfte wieder Lebensmut. „… dann wäre das ja phänomenal!“

„Ich sage Ihnen was, Professore: Sobald wir wieder frei sind, werde ich Ihnen helfen, Ihr wertvolles Uff wiederzubekommen. Das verspreche ich Ihnen!“ Picobello legte dem Professor beide Hände auf die Schultern. „Professore, Sie sind wie ein Bruder für mich!“ Dann zog er ihn in eine innige Umarmung. So konnte der Professor das teuflische Grinsen nicht sehen, welches sich sein Zellengenosse in Vorfreude auf die fette Beute nicht verkneifen konnte.

Picobellos Worte hatten den Professor so gerührt, dass er eine Träne vergoss. „Ach, Signore Picobello, my dear friend! Wenn Sie mir helfen würden, das Uff zurückzuholen, dann wäre ich überglücklich!“ Der Professor putzte sich die Nase. „Aber Sie müssen wissen: Ich darf mich dem Haus der Peppels nicht auf hundert Meter nähern, sonst wandere ich wieder ins Gefängnis!“