Dragon Ninjas, Band 5: Der Drache der Schatten - Michael Petrowitz - E-Book

Dragon Ninjas, Band 5: Der Drache der Schatten E-Book

Michael Petrowitz

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Beschreibung

Diese Ninjas sind drachenstark! Die jungen Dragon Ninjas Lian, Sui und Pepp haben es geschafft, die vier magischen Ninja-Waffen an sich zu bringen und den bösen Drachen O-Gonsho zu besiegen. Doch kurz zuvor konnte dieser noch das Tor zur Unterwelt öffnen, aus der nun ein noch viel gefährlicherer Feind in die Welt der Dragon Ninjas eindringt: der finstere Drache der Schatten … Ein geheimes Ninja-Internat. Vier magische Waffen. Und ein böser Drache, der sie in seinen Besitz bringen will ... Nur die Ninja-Schüler Lian, Sui und Pepp können seine Pläne durchkreuzen. Denn sie sind Dragon Ninjas! Entdecke alle Abenteuer der "Dragon Ninjas"-Reihe: Band 1: Der Drache der Berge Band 2: Der Drache des Feuers Band 3: Der Drache des Himmels Band 4: Der Drache der Erde Band 5: Der Drache der Schatten Band 6: Der Drache des Wassers

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Seitenzahl: 116

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Als Ravensburger E-Book erschienen 2022Die Print-Ausgabe erscheint im Ravensburger Verlag© 2022 Ravensburger VerlagText © Michael PetrowitzVermittelt durch die Literaturagentur Arteaga, BerlinUmschlaggestaltung und Illustrationen: Marek BláhaAlle Rechte dieses E-Books vorbehalten durch Ravensburger Verlag GmbH, Postfach 2460, D-88194 Ravensburg.ISBN 978-3-473-51096-2www.ravensburger.de

DER NEUE DIENER

„Pau flaweto maniq sumdtaa!“, säuselte Morog mit geheimnisvoller Stimme und formte dabei beschwörende Gesten.

„Was bedeuten diese Worte?“, fragte O-Gonsho, der seine menschliche Gestalt angenommen hatte. Morog hatte ihm den Mantel wiederbeschafft, den O-Gonsho benötigte, um sich in seine menschliche Gestalt verwandeln zu können.

Der böse Drache und sein einäugiger Diener standen zusammen im Höhlensaal von Ei-Nori-Mur. Bei ihrer Niederlage gegen die Dragon Ninjas hatten sie nicht nur die magischen Ninja-Waffen – die Bu-shu-kai – verloren, sondern auch die Unterstützung der Tiger Ninjas. Doch sie schmiedeten bereits einen neuen Plan.

„Ihr werdet es gleich sehen, Meister!“, antwortete Morog und wiederholte seinen geheimnisvollen Spruch, dieses Mal etwas lauter. Gleichzeitig schritt er zu einem der Ausgänge, die aus dem Höhlensaal führten. Er zog einen gewaltigen Vorhang zur Seite und gab den Blick frei auf einen dunklen Gang. Ein Windstoß von der Stärke einer Sturmböe fegte in den Höhlensaal.

Morog duckte sich neben den Ausgang, um nicht weggeweht zu werden. O-Gonsho krallte sich mit seinen hölzernen Händen an der Tischplatte fest.

Ein riesiger Umriss schälte sich aus der Dunkelheit, und kurz darauf schritt ein gewaltiger Drache in den Höhlensaal. Er sah aus wie eine zu groß geratene Fledermaus und füllte den halben Saal aus. Die ledrigen Häute an seinen riesigen Flügeln flatterten wie die Segel einer Dschunke, und sein kurzes, seidiges Fell schimmerte mattschwarz im Licht der Fackeln. Der hundeartige Kopf mit den großen Ohren und einem langen Horn auf der Stirn wurde von einem fächerartigen Kragen umrahmt.

„Darf ich vorstellen: Baku-Nawa!“, rief Morog O-Gonsho zu.

„Du hast es tatsächlich geschafft!“, staunte dieser. Er zögerte, bevor er fortfuhr: „Aber das Tor wurde versiegelt, als ich Ei-Nori-Mur übernommen habe! Du hast doch nicht etwa …?“

„Doch, das habe ich!“, antwortete Morog stolz. „Aber ich habe nur Baku-Nawa herausgelockt. Danach habe ich das Tor wieder sicher verschlossen. Kein Grund zur Sorge! Seht Euch lieber unseren neuen Freund an!“

O-Gonsho inspizierte den Drachen, der auf Morogs Befehle gehorchte und nun still inmitten des Saals stand. „Wunderbar, dieses spitze Horn! Damit kann er unsere Gegner einen nach dem anderen aufspießen, ja?“, erkundigte sich O-Gonsho.

„Nein. Das kann er leider nicht“, erklärte Morog. „Das Horn ist ganz weich.“

Baku-Nawa riss brüllend sein Maul auf. Ein gleißendes Licht schien aus seinem Schlund heraus.

„Ah, dafür kann er wohl Feuer spucken, was?“, fragte O-Gonsho hoffnungsvoll.

„Nein, leider auch nicht. Aber er hat etwas viel Besseres auf Lager“, erklärte Morog und grinste verschlagen. „Wartet es ab, mein Meister! Vertraut mir!“

O-Gonsho nickte. „Hauptsache, er wird uns helfen, an unser Ziel zu gelangen. Auch ohne diese verräterischen Tiger Ninjas!“

„Sehr wohl, Meister!“, schwärmte Morog. „Ich werde Euch helfen, die Bu-shu-kai zurückzuholen.“

„Bu-shu-kai? Ich brauche keine Bu-shu-kai mehr!“, fauchte O-Gonsho. „Ohne die Drachenblute sind diese Waffen nutzlos für mich.“

„Keine Bu-shu-kai? Aber was habt Ihr dann vor, Meister?“, fragte Morog.

„Ich will alle Ninjas auslöschen“, schnaubte O-Gonsho zornig. „Sie sollen bekommen, was sie verdient haben. Nun habe ich kein Erbarmen mehr.“ O-Gonsho deutete auf den Drachen der Schatten. „Wir müssen nur verhindern, dass die Dragon Ninjas die Bu-shu-kai gegen Baku-Nawa einsetzen. Immerhin haben sie jetzt zwei Drachenblute in ihren Reihen.“

Morog lachte. „Keine Sorge, Meister! Man kann den Drachen der Schatten mit keiner Waffe aus dieser Welt töten. Höchstens ein bisschen schwächen. Aber dazu werden wir ihnen keine Gelegenheit geben. Es wird eine Leichtigkeit für Baku-Nawa sein, sie alle zu vernichten!“

O-Gonshos Augen leuchteten im Schatten seiner Kapuze rot auf. „Chipanea vernichten? Gut! Ninjas vernichten? Sehr gut!“

Morog grinste voller Vorfreude, ging zu Baku-Nawa und tätschelte den Drachen wie ein Pferd. „Baku-Nawa ist bereit!“

SPÄHER

„Was soll so ein blöder Untenweltdrache schon ausrichten!“, maulte Pepp.

Gemeinsam mit Lian war er auf dem Weg, um Sui und Hiro von ihrer Nachtwache auf einer kleinen Anhöhe abzulösen. Im Auftrag von Sensei Sun sollten sie als Späher Informationen über den furchterregenden Drachen der Schatten sammeln.

„Baku-Nawa – wie das schon klingt!“, fuhr Pepp fort. „Eher wie ein Keks oder dieses süße, klebrige Gebäck, das es auf dem Markt von Bara-Kuda gibt.“

„Psst!“, ermahnte Lian ihn, als sie die Anhöhe erreichten. „Wir sind Späher. Hast du das vergessen?“

„Vor allem du und Hiro – die besten Späher von ganz Chipanea!“, flüsterte Pepp. „Aber wo ist Hiro eigentlich? Und Sui ist auch nicht zu sehen.“

Lian ließ seinen Blick über die Anhöhe schweifen, die zu beiden Seiten von dichtem Wald gesäumt war. Normalerweise schlugen die beiden ihr Lager hinter einem Felsvorsprung auf. Doch dieser Platz war leer. Keine Spur von Hiro und Sui.

„Wieso sind sie nicht da?“, wunderte sich Pepp. „Sensei Sun hat doch befohlen, den Posten niemals unbesetzt zu lassen!“

Lian bedeutete ihm, still zu sein. Er hatte etwas Verdächtiges gehört und zeigte auf ein Gebüsch, in dem sich offenbar jemand versteckt hielt. „Sie sind wahrscheinlich Beeren sammeln gegangen“, sagte er betont laut und zwinkerte Pepp verschwörerisch zu. „Sie kommen sicher gleich wieder.“

Während er diese Worte sprach, schritt Lian langsam auf das Gebüsch zu. Als er Suis Rucksack zwischen den Blättern erspähte, musste er grinsen. Ihre beiden Mitschüler hatten sich anscheinend versteckt, um ihnen einen Streich zu spielen.

Pepp spielte das Spiel vergnügt mit. „Wo sie nur sein können? Komisch, wirklich komisch!“

„Lian! Pepp!“, erschallte es da plötzlich hinter ihnen. Lian fuhr erschrocken herum, denn er erkannte die Stimme sofort. Es war Sui! Gemeinsam mit Hiro lief sie die Anhöhe zu ihnen herauf.

„Wieso seid ihr nicht auf eurem Posten?“, rief Lian ihnen entgegen.

„Wir haben Suis Rucksack gesucht. Er ist verschwunden“, antwortete Hiro.

Lian wandte sich verblüfft wieder dem Gebüsch zu. Wer oder was hockte dort mit Suis Rucksack?

Gerade als Lian nachsehen wollte, sprang eine schwarze Gestalt aus dem Gebüsch und rannte die Anhöhe hinab in den Wald. Sie war etwas kleiner als Lian.

„Ein Dieb!“, schrie Lian und setzte zur Verfolgung an. „Los, kommt! Den schnappen wir uns!“

Sui, Hiro und Pepp rannten Lian und dem Dieb hinterher.

Lian konnte erkennen, dass es ein Mädchen war, nicht älter als acht Jahre, das den Rucksack gestohlen hatte. Ihre blasse Haut war mit Schlamm beschmiert, der bereits an einigen Stellen getrocknet war. Sie trug ihre pechschwarzen glatten Haare zurückgekämmt. Ihr schwarzes Ledermäntelchen flatterte hastig hinter ihr her, während sie im Zickzack zwischen den Bäumen und Sträuchern hindurchflitzte.

„Wir kreisen sie ein!“, rief Hiro den anderen zu. Er und Pepp schwenkten nach links, Sui sicherte die rechte Seite. Lian blieb der Diebin dicht auf den Fersen.

Sie war flink und wendig, aber Lian holte Stück für Stück auf. Beinahe konnte er sie an der Mantelspitze packen. Unvermittelt schlug die Kleine einen Haken und entwischte Lian wieder.

Die Jagd führte bis zur Lichtung, auf der Pepp sich sonst bequem in seine Drachengestalt verwandeln und starten und landen konnte. Als das Mädchen die Lichtung erreicht hatte, gab es kein Entkommen mehr für sie. Hiro, Pepp und Sui hatten sie tatsächlich eingekreist.

„Jetzt haben wir dich!“, rief Lian ihr zu. „Gib den Rucksack zurück! Sofort! Dann tun wir dir nichts.“

Die Kleine antwortete nicht, sondern schaute nur nervös um sich. Außer Atem und schnaufend hielt sie den Rucksack fest umklammert. Sie machte keine Anstalten, ihn zurückzugeben. Die vier Dragon Ninjas schritten langsam auf sie zu. Sie würde keine Chance gegen sie haben.

Doch auf einmal sprang das Mädchen in die Luft und verwandelte sich schlagartig in einen kleinen schwarzen Drachen. Die Dragon Ninjas wichen erschrocken zurück. Mit seinen fledermausartigen Flügeln flatterte der Drache wie wild, stieß ein paar gellende Schreie aus und stieg dann steil in den Himmel empor.

„Ein Moordrache!“, rief Pepp aufgeregt. „Oder ein Sumpfdrache. Das weiß man bei diesen Typen nie so genau. Sollen wir hinterher?“ Er machte sich zum Sprung bereit.

„Nein, nein!“, hielt Lian seinen Freund zurück. „Der ist längst über alle Wipfel. Außerdem müssen wir schleunigst zurück zur Anhöhe. Der Posten der Späher darf niemals unbesetzt bleiben!“

SCHELTE VOM SENSEI

„Ihr sollt euch umgehend bei Sensei Sun melden!“, verkündete eine der Wachen am Drachentor, dem Haupteingang von Chipanea, als Lian und Pepp nach ihrer Schicht als Späher ins Ninja-Internat zurückkehrten.

Lian beschleunigte sofort seinen Schritt in Richtung von Sensei Suns Gemächern.

„Können wir nicht erst unsere Sachen in der Drachenbude ablegen und eine Kleinigkeit in der Küche naschen?“, maulte Pepp.

„Hast du nicht gehört? Wir sollen uns umgehend, also sofort beim Sensei melden! Komm!“ Lian packte seinen Freund und zerrte ihn mit sich.

Als sie die Gemächer des Sensei betraten, entdeckten die beiden, dass auch Sui und Hiro dort bereits auf Sitzkissen saßen und offenbar schon eine ganze Weile auf sie warteten. Shidoshi Rodriguez war ebenfalls anwesend.

„Was ist los?“, schoss es aus Pepp heraus. „Ist heute Versammlung?“

Sui bedeutete ihm, still zu sein, und nickte in Richtung Fenster. Dort stand Sensei Sun und schaute teilnahmslos in die Ferne. Stumm nahmen Lian und Pepp auf den Kissen neben Sui und Hiro Platz.

„Wie lautete euer Befehl?“, herrschte Shidoshi Rodriguez die vier Dragon Ninjas an.

„Dass … dass wir umgehend zum Sensei kommen sollten?“, stammelte Pepp unsicher.

Lian knuffte seinen Freund in die Seite und schüttelte den Kopf. „Sie meinen, dass wir als Späher den Posten nicht verlassen dürfen?“

Der Shidoshi schnaubte und schaute zu Sensei Sun.

Ruckartig drehte der Sensei sich um und blickte in die Runde. „NIEMALS! Niemals darf man als Späher seinen Posten unbesetzt lassen!“

Die Dragon Ninjas schauten betreten zu Boden.

„Von vier Spähern war nicht ein einziger dazu imstande, auf dem Posten zu bleiben?“

„Wir wurden bestohlen“, flüsterte Lian kaum hörbar.

„Bestohlen?“, hakte der Sensei nach. „Was wurde denn so Wichtiges gestohlen, dass ihr euren Posten verlassen habt?“

„Mein Rucksack“, antwortete Sui zaghaft. „Ich hatte ihn neben einem Felsen abgelegt. Hiro hatte etwas Verdächtiges am Horizont bemerkt, aber es war nur eine sonderbare Wolkenformation. Als ich mein Fernglas wieder im Rucksack verstauen wollte, war er weg.“

Hiro nickte. „Sui hat erst allein die Gegend nach Spuren abgesucht. Als sie nichts gefunden hat, hab ich ihr geholfen. Es war also meine Schuld, dass der Posten unbesetzt war. Die anderen können nichts dafür.“

Sensei Sun blickte Hiro strafend an. Hiro schaute betreten zu Boden.

„Eigentlich sind wir auch schuld“, warf Lian ein. „Als Pepp und ich zur Wachablösung gekommen sind, habe ich Suis Rucksack in einem Busch entdeckt. Ich dachte, sie hätte sich versteckt, und wollte ihr einen Streich spielen. Aber dann kamen Hiro und Sui aus einer anderen Richtung. Ich hätte schneller reagieren müssen. Es war mein Fehler.“

„Und ihr seid nicht auf die Idee gekommen, wenigstens einen Späher auf dem Posten zu belassen?“, wunderte sich der Sensei.

Lian schaute hilflos in die Runde. „Nein, ich … Wir wollten doch nur helfen!“

Der Sensei nickte. „Das ist gut und entspricht unseren Regeln als Dragon Ninjas. Aber es war trotzdem leichtsinnig! Zu leichtsinnig! Wo ist er denn jetzt, der Rucksack?“

„Wir haben ihn nicht“, antwortete Sui. „Der Dieb ist uns entkommen.“

Der Sensei schaute verwundert. „Vier Dragon Ninjas lassen einen einzelnen Dieb entkommen?“

„Das war kein einfacher Dieb!“, fügte Pepp hinzu. „Es war ein Moordrache! In seiner menschlichen Form war er ein kleines Mädchen.“

„Ein Moordrache?“, wunderte sich der Sensei. „Moordrachen sind in unserer Gegend schon seit langer Zeit nicht mehr gesehen worden.“

„Ich war mir erst nicht sicher, ob es nicht ein Sumpfdrache gewesen sein könnte“, fuhr Pepp fort. „Aber jetzt bin ich fest davon überzeugt, dass es ein Moordrache gewesen ist. Einer von der ganz üblen Sorte. Moordrachen sind bekanntlich diebischer als Elstern!“

„Das ist ein Vorurteil!“, wandte Sensei Sun ein.

„Aber es stimmt!“, hielt Pepp dagegen. „Außerdem sind diese Moordrachen schmutzig und unhöflich und stinken bestialisch. Und fliegen können sie auch nicht besonders gut.“

„Dafür hat dieser Moordrache aber einen bemerkenswerten Start hingelegt“, warf Sui ein.

Pepp winkte ab. „Ich hätte ihn locker eingeholt. Aber dann hätten wir den Posten noch länger unbesetzt gelassen. Moordrachen könnt ihr vergessen! Die taugen zu nichts!“

„Wir haben doch die vier Waffen sicher zurück in ihre Türme gebracht“, fügte Lian hinzu. „Was soll O-Gonsho denn jetzt noch gegen uns ausrichten?“

„O-Gonsho hat zwar die Ninja-Waffen nicht bekommen“, antwortete Sensei Sun scharf. „Aber dafür hat er sich eine andere Waffe besorgt: Baku-Nawa. Wir wissen fast nichts über ihn. In der gesamten Geschichte Chipaneas hat sich kein einziger Untenweltdrache hierher verirrt. Dies ist nun anders. Was das für Folgen haben wird, können wir nur erahnen.“

„Aber das ist Wahnsinn!“, erzürnte sich Shidoshi Rodriguez. „Ein Untenweltdrache! Wie kann O-Gonsho es nur wagen …?“

„Die einzige Waffe, die wir im Moment gegen O-Gonsho haben, sind Informationen!“, fuhr Sensei Sun fort. „Wir müssen alles über ihn, seine Pläne und diesen Baku-Nawa herausfinden. Nur wenn wir wissen, was genau er vorhat, nur wenn wir seine Stärken und Schwächen kennen, können wir ihn bekämpfen. Und deshalb ist es wichtig, dass wir unsere Aufmerksamkeit nicht einen Moment von ihm abwenden!“

„Wir gehen gleich wieder auf den Posten, wenn Ihr es wünscht“, sagte Lian geknickt.

„Nein“, antwortete der Sensei. „Auch wenn es sonderbare Zeiten sind, in denen wir leben, sollt ihr nicht ohne Ausbildung bleiben. Es ist wichtig, dass ihr weiter lernt und trainiert. Heute habt ihr Unterricht. Nutzt die Zeit und werdet besser in allem, was ihr tut! Ich habe den Posten bereits wieder besetzen lassen.“

Lian und die anderen lächelten den Sensei erleichtert an. Sie freuten sich auf den Unterricht.

MIAU UND PIEP

„Sensei Sun benimmt sich wirklich komisch, seit von diesem Baku-Nawa die Rede ist“, sagte Pepp auf dem Weg zum Unterricht. „Was soll der uns schon anhaben können! Immerhin haben wir die Bu-shu-kai!“