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Vom Abhauen und Ankommen.
Spätsommer 1989. Friedemann ist 18. Alles, was der Gärtnerlehrling aus Leipzig vom Leben will, ist ein bisschen Rock ’n’ Roll und Anke. Doch dann sind Anke und die Mauer plötzlich weg. Und Friedemann braucht einen neuen Plan. Was läge da näher, als im Westen zum Cannabis züchtenden Hausfrauentröster zu werden?
Dieses Buch ist turbulente Wendekomödie, Roadmovie und Love-Story in einem.
„Ein hervorragender Türöffner für eigene Erinnerungen.“ „Die Welt“ über „DJ Westradio“.
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Seitenzahl: 309
Veröffentlichungsjahr: 2012
Sascha Lange
Das wird mein Jahr
Roman
ISBN 978-3-8412-0531-5
Aufbau Digital,
veröffentlicht im Aufbau Verlag, Berlin, September 2012
© Aufbau Verlag GmbH & Co. KG, Berlin
Die Originalausgabe erschien 2011 bei Aufbau Taschenbuch, einer Marke der Aufbau Verlag GmbH & Co. KG
Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jegliche Vervielfältigung und Verwertung ist nur mit Zustimmung des Verlages zulässig. Das gilt insbesondere für Übersetzungen, die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen sowie für das öffentliche Zugänglichmachen z.B. über das Internet.
Umschlaggestaltung und Coveridee capa design, Anke Fesel
unter Verwendung einer Illustration von Sabine Gebhardt
Konvertierung Koch, Neff & Volckmar GmbH,
KN digital – die digitale Verlagsauslieferung, Stuttgart
www.aufbau-verlag.de
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Innentitel
Inhaltsübersicht
Anmerkungen des Autors
Informationen zum Buch
Informationen zum Autor
Impressum
Inhaltsübersicht
1. Primary – The Cure
2. Under the Milkyway – The Church
3. Hey Little Girl – Icehouse
4. Road to Nowhere – Talking Heads
5. Dirty Boots – Sonic Youth
6. Happiness Is Easy – Talk Talk
7. This Weel’s on Fire – Siouxsie & The Banshees
8. Crushed – The Cocteau Twins
9. Shine on – House Of Love
10. There She Goes – The La’s
11. Feed Me With Your Kiss – My Bloody Valentine
12. Everyday Is Like Sunday – Morrissey
13. True Faith – New Order
14. A Sort of Homecoming – U2
15. Watch Me Bleed – Tears For Fears
16. There Is A Light That Never Goes Out – The Smiths
17. Love Will Tear Us Apart – Joy Division
18. The Third Time We Opened the Capsule – Kitchens Of Distinction
19. Here’s Where the Story Ends – The Sundays
Als ich aus dem Haus kam, lag Andi immer noch unter seinem fünfundzwanzig Jahre alten Wartburg und schraubte und fluchte. Seit heute Mittag werkelte er an dieser alten Kiste. In zwei Stunden wollten wir in unseren ersten gemeinsamen Auslandsurlaub starten.
Letzten Sommer waren wir zelten an der Müritz, mit ein paar Kumpels und Millionen von Mücken, doch dieses Jahr, zum Abschluss unserer Lehrzeit, sollte es schon mal was Besonderes sein. Darum nach Ungarn, die westliche Perle des Ostblocks. Außerdem fuhren wir nicht allein, Katrin und Anke aus unserer Clique wollten mitkommen und wir freuten uns diebisch.
Aber da war noch was, das uns vier seit einigen Wochen verband. Wir waren »The Innocent Disco«, die erste New-Wave-Band aus Leipzig-Grünau. Andi am Schlagzeug, Katrin am Keyboard, Anke am Mikro und ich an der Gitarre. Wir waren die neueste, coolste Band, die es in Grünau gab. In ganz Leipzig. In der gesamten, verdammten Zone! Alle wertvollen Essenzen von zehn Jahren englischer New-Wave- und Independent-Musik hatten wir aus zahllosen Kassetten für unsere Songs herausgefiltert. Wir probten im Keller der Rakete, unserem Jugendclub im Viertel, und teilten uns das Kabuff mit einer Heavy-Metal-Band, die regelmäßig für das klischeehafte Flair eines echten Proberaumes sorgte: verschüttetes Bier, Zigarettenqualm, leere Schnapsflaschen. Perfekt. Unser erster und bislang einziger Song hieß »Stinos On The Dancefloor«. Die Musik sollte klingen wie irgendwas zwischen Billy Idol, Siouxsie & the Banshees, Joy Division und The Smiths. Davon waren wir noch meilenweit entfernt. Schließlich hatten wir erst dreimal geprobt.
»Mensch, Andi, was ist denn los? Ich hab dich aus dem Küchenfenster beobachtet. Alles klar?«
»Nichts ist klar, klar?«, tönte Andis gestresste Stimme blechern aus dem geöffneten Motorraum zurück. »Gib mir lieber mal den Hammer.« Eine fordernde, ölverschmierte Hand tauchte neben dem linken Radkasten auf. Ich angelte aus dem Werkzeugkasten besagten Hammer und reichte ihn runter. Unter dem Wagen ging es jetzt richtig zur Sache. »Komm endlich, du Scheißding!« Andi hämmerte ohne Pause und ließ sich noch eine Menge andere Schimpfwörter einfallen.
Ich stand etwas hilflos neben dem Wagen, den er sonst immer nur liebevoll »mein Warti« nannte und blickte zu den Fenstern der Neungeschosser am Ende der Straße. Hier in unserem Neubaugebiet war der Block, in dem Andi und ich wohnten, mit fünf Stockwerken einer der kleinsten. Im Haus gegenüber wohnte die alte Frau Dietrich. Den anderen Omis im Viertel erzählte sie manchmal, dass sie mit Marlene Dietrich verwandt sei und fast auch ein UFA-Filmstar geworden wäre. Was auch immer davon stimmte oder nur ihrer Fantasie entsprungen war – die Realität hatte aus ihr jedenfalls eine Verkäuferin in einer Konsum-Kaufhalle gemacht, und nun als Rentnerin saß sie den ganzen Tag rauchend an ihrem offenen Wohnzimmerfenster im zweiten Stock, gestützt auf ein besticktes Kissen und beobachtete, wie Andi an seinem Warti schraubte. Natürlich auch jetzt.
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