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Der Urknall im Universum! Danach entstanden Yabo und sein Zwillingsplanet, die Erde. Die Yaboten beuteten ihren Planeten aus. Obwohl sie eine hochstehende Zivilisation sind, brauchen sie Hife zum Überleben. Bei der Suche nach Hilfe finden sie in der Galaxie die Erde, nehmen Kontakt auf und erhalten die nötige Hilfe. Als Gegenleistung dafür bieten sie Ihre hochentwickelte Technik, ihre lebensverlängernden Medikamente und ihre Lehrtechnik an. Neben der Hilfe finden sie auch Freundschaft und Liebe, aber auch Neid und Intrigen.
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Veröffentlichungsjahr: 2025
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Wie es begann
Die Reise
Seltsame Erscheinungen
Freunde aus der Milchstraße
Der Besuch kommt
Raumschiff, -fahrt, -Zeitdehnung
Kontakt zu Erdnern
Empfang und Zustimmung
Partnerschaft
Die Heynzburger Info-Veranstaltung
Realisierung
Abschied und dann?
Glückliches Ende
Ende
Nachwort
Personen und Orte:
Erklärungen / Begriffe:
Impressum
Dieses Buch ist entstanden, nachdem meine Frau einmal so nebenbei sagte: „schreib doch auch mal ein Buch.“
So begann ich darüber nachzudenken, wovon mein Buch handeln könnte.
Da mein Interesse allem gilt, was unsere Welt ausmacht, also vom kleinsten Teil des Atoms bis zu den Grenzen des Universums, ist dieses auch zum Inhalt meines Buches geworden.
Vorausschicken möchte ich, dass es nicht als wissenschaftliche Abhandlung über die Entstehung des Universums und seiner Bewohner gedacht ist.
Ich hoffe, dass mein Buch ein paar unterhaltsame Stunden bereitet. Vielleicht machen die Geschehnisse an der einen oder anderen Stelle den einen oder anderen auch nachdenklich. Es wäre schön!
So wie es den Besuchern aus der Galaxie erging, könnte es schließlich auch einmal der Menschheit ergehen.
Natürlich sind die Handlung und alle darin genannten Personen und Orte frei erfunden.
Ich widme dieses Buch meiner Frau Inge. Ich bedanke mich bei ihr ausdrücklich für die Geduld, die sie hatte, wenn ich mit viel Zeitaufwand „geschrieben“ habe.
DasUniversum
In den endlosen Weiten des Universums gibt es viele Millionen, eher viele Milliarden Galaxien. Sie alle entstanden im Laufe von Jahrmilliarden nach dem Urknall, dem Big Bang!
Der nun aber schon mehr als 13,8 Milliarden Jahre her ist!
Aus einem kleinen (?!) Irgendwas entstand irgendwo im Nirgendwo mit dem Urknall das Universum.
Die Elementarteilchen, die es bis dahin gab waren mit unvorstellbar hoher Dichte (1Ltr wog ca. 3,8 Mio. Tonnen) bei einer Temperatur von etwa 100.000 Mio. Grad Kelvin zu gewaltiger Energie zusammengepresst. Mit dem Urknall entstanden aus dieser Energie in weniger als 1/1000 Sekunde
Materie, RaumundZeit.
Der Urknall war ein unvorstellbar gewaltiges Ereignis. Eine gigantische Explosion, die das gesamte Universum erfasste. Die daraufhin folgende Expansion ist bis heute noch nicht zum Stillstand gekommen. Durch die Expansion kühlte das Universum sehr schnell ab. Es entstanden die ersten neuen Elementarteilchen. Am häufigsten sind das Elektron und das Neutrino mit ihren Antiteilchen sowie das Photon. Es herrschte völlige Dunkelheit. Die Materie war noch so dicht, dass Photonen, deren kontinuierlichen Fluss wir ja als Licht sehen, noch ehe sie sich ausbreiten konnten, wieder vernichtet waren. Durch die fortschreitende Expansion kühlte sich das Universum immer weiter ab und es bildeten sich viele neue Elementarteilchen. Protonen und Neutronen reagierten miteinander und verbanden sich bei immer noch vorhandenen 3000 Millionen Grad Kelvin zu Heliumatomen. Die immer weiter fortschreitende Expansion und damit weitere Abkühlung des gesamten Universums, das zu dieser Zeit erst ca. 3 Sekunden alt war, begünstigte die rasche Bildung von weiteren Elementarteilchen. Die durch die Expansion ständig weiter sinkende Temperatur geht mit einer weiter abnehmenden Dichte einher. Nach etwa 380.000 Jahren ist es erstmals so weit, dass sich Photonen ausbreiten können. Es wird hell im Universum. Weitere Jahrhunderttausende sind vergangen. Die Temperatur ist durch die anhaltende Expansion weiter gesunken. Die Zahl der Elementarteilchen ist ins Unermessliche gestiegen. Dadurch, dass Protonen und Elektronen miteinander kollidieren und verklumpen, bilden sich Wasserstoffatome. Das gesamte Universum ist nun mit Wasserstoff- und Heliumatomen und Elementarteilchen ausgefüllt. Durch die Wirkung der Massenanziehung, der Gravitation, entstehen riesige Gaswolken. Diese verdichten sich im Laufe von weiteren Jahrmillionen durch die Gravitation weiter und weiter. Das führte dann dazu, dass sie sich enorm aufheizten. Bei ausreichend großer Hitze, entzündet sich ein nukleares Feuer. Eine Kernfusion beginnt! Wasserstoffatome verschmelzen zu Heliumatomen. Da die Verdichtung in den Gaswolken immer weiter geht und die Temperatur darin immer höher wird, entstehen nun auch andere, schwerere Atome. So entsteht aus drei Heliumatomen ein Kohlenstoffatom und aus einem Kohlenstoffatom, wenn es mit einem weiteren Heliumatom verschmilzt, ein Sauerstoffatom. Die Entstehung der Materie beginnt. Sie wird nun durch die Gravitation immer weiter verdichtet. Diese Verdichtung führt auch zu einer Erhöhung der Temperatur. Die Verdichtung endet dann, wenn die Temperatur einen bestimmten Wert erreicht hat, stets mit einer gewaltigen Explosion, einer Supernova. Alle neu entstandenen Atome und die noch vorhandenen Elementarteilchen verteilen sich zu Staubteilchen zusammen gebacken im noch immer expandierenden Universum.
Verdichtung, Kernfusion und Explosion wechseln sich (auch heute noch) im Rhythmus von Jahrmillionen ab.
Da die Menge an Materie im Universum immer größer wird, verdichten sich, durch die Gravitation bedingt, auch immer größere Mengen an Materie. Das führt dann zu einer länger andauernden Verdichtung und zu noch größerer Hitze. Wieder beginnt eine Kernfusion. Es entstehen so weitere schwere Atome. Wie immer endet eine Verdichtung mit einer Explosion, wodurch die neuen Atome wiederum im Universum verteilt werden. Die neu entstandenen Atome füllen das expandierende Universum zusammen mit den bereits vorhandenen und den Elementarteilchen wie immer völlig aus. Wasserstoffatome und die immer mehr vorhandenen Sauerstoffatome kollidieren miteinander und bilden die ersten Moleküle. Andere Atome verklumpten miteinander. Alles im Universum verdichtet sich immer wieder zu Gas- und Staubwolken, die mit der Zeit zu rotieren beginnen.
Es beginnt die Entstehung von Milliarden Galaxien! In jeder der rotierenden Gas- und Staubwolken wird alle Materie durch die Gravitation zum Mittelpunkt gezogen und verdichtet sich wiederum. Durch die immer schneller werdende Rotation entsteht aber auch eine immer größere Fliehkraft, die nun bewirkt, dass Teile der Materie statt zum Mittelpunkt zum Rand der Wolke getrieben werden. In jeder rotierenden Gas- und Staubwolke entstehen, verursacht durch vorhandene Temperaturunterschiede,
x Millionen mal größere und kleinere Verwirbelungen. In ihnen, bewirkt durch die Gravitation, verdichtet sich nun voneinander unabhängig die Materie.
Sonnen mit Planeten entstehen!
Sonnen, sie bestehen hauptsächlich aus den leichten Atomen Wasserstoff und Helium, immer dann, wenn die Masse sich so weit aufgeheizt hat, dass die Hitze eine Kernfusion in Gang setzt. Wasserstoff verschmilzt dann auch hier wieder zu Helium und anderen schweren Atomen. Dabei wird Energie frei. Sie wird als Wärme abgestrahlt. Wenn aller Wasserstoff verbraucht ist, blähen sich Sonnen zunächst zu einem so genannten Roten Riesen auf und enden dann als Supernovae, d.h. sie explodieren und reißen ihre Planeten mit sich! Auch dabei werden wieder alle Atome und Elementarteilchen im Universum verteilt.
Planeten, sie entstehen aus der durch die Fliehkraft nach außen getriebenen Masse schwerer Atome dann, wenn diese sich zu größeren Klumpen bzw. Kleinplaneten verdichteten. Je nach vorhandenem Atomgemisch entsteht ein Gas- oder ein Gesteinsplanet. Die Größe der Planeten ändert sich durch die Anziehungskraft ihrer Masse. Andere Kleinplaneten und/oder Meteoriten werden „eingefangen“. Bei Gesteinsplaneten kann sich durch Ausdunstungen des Gesteins eine Atmosphäre bilden.
Die Verdichtungsprozesse im Universum liefen unendlich oft ab und führten zur Bildung von Milliarden Galaxien. Galaxien mit vielen Milliarden Sonnen und Planeten entstehen und vergehen. Auch heute ist noch alles im Wandel D.h., das Universum ist auch nach 13,8 Milliarden Jahren noch nicht fertig!
In einer der Galaxien, sie entstand vor ca. 4,7 Milliarden Jahren und besteht wohl aus ca. 200 Milliarden Sonnensystemen, gibt es vermutlich einige (wahrscheinlich sehr viele) Sonnensysteme, zu denen Planeten gehören, auf denen die Bedingungen zur Bildung von tierischem und pflanzlichem Leben vorhanden sind bzw., waren. Diese Galaxie, unsere Milchstraße, hat einen Durchmesser von ca. 100.000 Lichtjahren und ist in der Mitte ca. 6.000 Lichtjahre dick. Sie hat dadurch die Form eines Diskus mit Spiralarmen. Ihre Rotationsgeschwindigkeit beträgt im äußeren Bereich ca. 270 km/s. Trotz dieser doch hohen Geschwindigkeit dauert es ca. 100 Millionen Jahre bis sich die Galaxie um 360 Grad gedreht hat. Bedenkt man die Dimensionen des Universums, so sind es für einen Stern an Ende eines Spiralarms in kurzer (!) Zeit nur etwa 788 Billiarden km (!) Wegstrecke.
DerYabo / Die Erde
Nahe dem Rande dieser Galaxie, in einem der Spiralarme, gibt es ein Sonnensystem mit dem Planeten Yabo. Er ist der Planet dieses Sonnensystems, auf dem sich eine intakte Natur mit einer ausgeprägten Fauna und Flora entwickeln konnte. Ganz in seiner Nähe, nämlich nur knapp 5 Lichtjahre (intergalaktisch gesehen, gleich nebenan!) entfernt, gibt es in einem anderen Sonnensystem den Planeten Erde. Auch auf ihm entwickelte sich ebenfalls eine intakte Natur.
Damit eine solche Entwicklung erfolgen kann, müssen für einen Planeten bestimmte Bedingungen erfüllt sein. Für „Leben“ nach irdischer Definition muss
- der Abstand zu seiner Sonne so sein, dass die von ihr
abgestrahlte Wärme eine günstige Temperatur ergibt.
- er ein genügend großes Volumen haben, damit seine
Gravitation eine Atmosphäre festhalten kann.
- die Atmosphäre aus einem bestimmten Gasgemisch
bestehen, damit „Leben“ möglich ist.
- es sich um einen Gesteinsplaneten handeln, auf dem sich
zunächst bestimmte Lebensformen entwickeln können,
die den Sauerstoff als Abfallprodukt ihres Stoffwechsels
ausscheiden.
- sich in seiner Atmosphäre eine genügend große
Anzahl Wassermoleküle gebildet haben, die dann
durch die sinkende Temperatur kondensieren und
abregnen können.
- seine Polachse gegenüber der Sonne geneigt sein. Da
nur so beim Sonnenumlauf durch die veränderte
Sonneneinstrahlung die Jahreszeiten entstehen können.
All diese Bedingungen treffen für den Yabo und die Erde in gleicher Weise zu. Zudem haben sie die gleichen Umdrehungs- und Umlaufzeiten und damit die gleichen Tages- und Jahreslängen. Man kann sagen, sie gleichen sich wie eineiige Zwillinge.
Noch als die Planeten heiß waren, bildete sich eine Atmosphäre aus Wasserstoff und Helium und in geringem Maße Kohlenstoff, Stickstoff und Sauerstoff. Die Atmosphäre wandelte sich mehrmals bis sie hauptsächlich aus Kohlendioxid, Stickstoff und Wasserdampf bestand.
Die fortschreitende Abkühlung führte dazu, dass der Wasserdampf kondensierte und abregnete. Es regnete Tage, Jahre, Jahrhunderte, Jahrtausende lang!
------ Wasser ist da!
Es sammelte sich und es entstanden Seen und Meere. In ihnen konnten durch die hohe UV-Strahlung der Sonne, eine davor schützende Ozonschicht gab es zu der Zeit noch nicht, und elektrische Entladungen (Blitze) die ersten molekularen Verbindungen entstehen. Der Zufall wollte es, dass sich Eiweiß- und Nukleinsäuremoleküle bildeten. Die Bausteine des Lebens! Aus ihnen bildeten sich dann Makromoleküle, ganze Molekülketten, die zur Entstehung der ersten Einzeller führten.
------ Das Leben begann!
Es begann also im Wasser! In ihm war es ja vor der hohen UV-Strahlung geschützt. Die Einzeller, Bakterien, die in der Folge der Entwicklung des Lebens am Anfang stehen, waren Milliarden Jahre alleinige Bewohner der Planeten. Dann aber entwickelten sich Vielzeller, Kleinstlebewesen und Algen. Für die Algen, genauer gesagt Blaualgen, erfand die Evolution die Photosynthese. Diese Entwicklung dauerte abermals Jahrmillionen. Aber sie führte letztlich zu der Entstehung von niederen Pflanzen. Flechten und Moose waren dann die Wegbereiter für die Entwicklung der Pflanzenvielfalt. Pflanzen spalten mittels Photosynthese das vorhandene Kohledioxid in Kohlenstoff und Sauerstoff auf. Den Kohlenstoff benötigen sie für das eigene Wachstum. Der Sauerstoff bleibt als Abfallprodukt übrig. So entstand nach vielen Jahrmillionen eine aus 20% Sauerstoff und 80% Stickstoff bestehende Atmosphäre. Nun hatte auch tierisches Leben eine Chance sich zu entwickeln. Es benötigt ja, um zu existieren, den Sauerstoff.
Die Evolution sorgte gleich von Anfang an für eine Entwicklung durch Anpassung und Auslese. Vielzeller, symbiotische Zellgemeinschaften, in denen das Können einzelner in den Dienst der Gemeinschaft gestellt wird, entstanden. Das Leben breitete sich nach und nach auf dem ganzen Planeten aus. Es entstanden im Laufe von Jahrmillionen riesige Wälder mit einer vielfältigen Tierwelt. Eine Vielzahl an Pflanzen und Tieren kämpfte ums Überleben. Viele kamen durch Anpassung und Auslese neu hinzu, bzw. verschwanden wieder. Im Laufe von Jahrmillionen entwickelten sich die verschiedensten Überlebensstrategien. Der Stärkere, der Schnellere, der Klügere entwickelte sich weiter. Nur die Anpassungsfähigsten hatten stets die Chance zum Überleben. Pflanzen und Tiere passten sich immer mehr ihrer Umwelt an.
Weitere Jahrmillionen vergingen allerdings bis die Evolution, stets ihrem System von Anpassung und Auslese folgend, die Ur-Bewohner der beiden Planeten hervorgebrachte. Auch sie entwickelten sich durch Anpassung und Auslese immer weiter
Sie vermehrten und verteilten sich auf ihrem Planeten.
Die Entwicklung brauchte aber Millionen von Jahren bis sich die Ur-Bewohner soweit entwickelt hatten, dass sie den Tieren überlegen waren und sie ihre körperlichen Kräfte als Jäger und Sammler zum Überleben nutzen konnten. Tagelang durchstreiften einzelne Gruppen, Sippen, die unendlichen Wälder. Dort wo man Nahrung fand, lagerte man. Waren die Nahrungsquellen am Ort aufgebraucht, zog man einfach weiter. Trafen Sippen aufeinander, so wurden stets Informationen über mögliche pflanzliche Nahrung und Jagdmethoden ausgetauscht. Man blieb einige Zeit beieinander. Oft vermischten sich Sippen dabei auch miteinander. Wenn die Zeit zum Aufbruch kam, zog jede Sippe friedlich weiter. Die Natur bot ja alles im Überfluss. Man brauchte sich um nichts zu streiten.
Wie immer bekommen die Anpassungsfähigsten von der Evolution eine Chance. So entwickelten sich dann Spezies, die außer den körperlichen, auch ihre geistigen Kräfte einsetzen konnten. Die ersten geplanten Aktionen entstanden. Es wurde nicht mehr planlos gejagt, sondern man erdachte besondere Strategien. Große Tiere wurden in enge Gatter, die mit Holzspießen bestückt waren, getrieben. Somit waren sie dann, da es für sie kein Zurück gab, gefangen. Auch Fallgruben dienten dem Fang von Großwild. Mit weniger Energieeinsatz mehr zu erlegen war die Devise. Diese war auch wegen der ständig wachsenden Mitglieder Zahl der Sippen notwendig. Nachdem durch Zufall erkannt worden war, dass aus Samenkörnern, die liegen blieben, wieder neue Pflanzen entstehen, wurde auch deren Anbau geplant vorgenommen. Man lief nicht mehr umher und sammelte seine pflanzliche Nahrung, sondern man säte und erntete an Ort und Stelle. Auch dass die Aufzucht von Tieren sehr nützlich war, erkannte man bald. So sparte man sich die Jagd. Durch all diese Aktionen wurde aus wandernden Nomaden sesshafte Bewohner. Verschiedene Unterarten entwickeln sich. Diese verbreiteten sich immer mehr über den gesamten Planeten. Sie passten sich stets den verschiedenen geographischen Gegebenheiten an. So bildeten sich selbstständige Stammesgemeinschaften mit spezifischen Eigenarten. Stets wurde ein Stamm von einem Oberhaupt geführt. Auch hier wirkte die Regel der Evolution: der Klügere, der Stärkere, der Schnellere setzt sich durch. Er wird zum Anführer, zum Stammesfürsten.
Bedingt durch die ständig wachsende Zahl Stammesmitglieder, wurde eine immer größere Fläche und immer mehr Nahrung beansprucht. Um diesen Anspruch zu befriedigen, waren Raub und kriegerische Überfälle an der Tagesordnung. Stammesfürsten, die ihre Stammesmitglieder nur als Untertanen sahen, nutzten diese für ihr Eigenwohl aus. Um ihre Macht und Stärke zu beweisen, wurden oft kriegerische Auseinandersetzungen mit anderen Stämmen gesucht. Der Stärkere unterjochte stets den Schwächeren und nutzte ihn aus.
Abhängig von der geographischen Gegebenheit des Ortes, an dem ein Stamm sesshaft geworden war, entwickelte sich Sprache und Kultur eines Stammes. Jeder Stamm hatte so seine Traditionen, die gepflegt wurden. Im Laufe von Jahrtausenden entwickelten sich Hochkulturen. Durch den Gedankenaustausch untereinander entwickelte sich auf dem Yabo eine hohe Zivilisation.
Das allerdings dauerte noch Jahrhunderttausende!
Wissenschaften und Kultur erreichen ihren Höchststand. Sportliche Disziplinen dienen der körperlichen Fitness. Was bei einem durch Roboter erleichterten Leben unbedingt nötig ist. In fairen Wettkämpfen werden die Besten der Besten ermittelt. Mannschaftssportarten bzw. Fahrzeugrennen stehen bei der Jugend hoch im Kurs.
Die technische Entwicklung ist auf höchstem Niveau.
Die Yaboten leben derzeit in einer Welt, in der ihnen fast alle Tätigkeiten durch Roboter abgenommen werden. Viele Dinge des täglichen Lebens laufen automatisiert ab. Alle für die Yaboten notwendigen Dinge, ja selbst die Arbeitsroboter, werden von Robotern erstellt. Ebenso die Programme, nach denen die Arbeitsroboter ihre jeweiligen Aufgaben erledigen. Planung, Produktion und Verteilung werden automatisiert erledigt. Künstliche Intelligenz dominiert in den Arbeitsprozessen. Zur Erstellung aller lebensnotwendigen Dinge, zum Beispiel von synthetischen Lebensmitteln und technischen Einrichtungen, sind unteryabotisch riesige Produktionshallen und Stollensysteme vorhanden. Sie werden mittels einer ausgeklügelten Technik in den sandreichen Grund des Yabo gebaut. Lange Lanzen werden dazu, dort wo Decken und Wände entstehen sollen, in den aus Quarzsand bestehenden Untergrund getrieben. Hochfrequenz sorgt dann dafür, dass die in diesen Bereich vorhandenen Sandkörner erhitzt werden und miteinander verschmelzen. Wenn die Schmelze erkaltet, entsteht daraus ein sehr stabiles Gewölbe. Der im so entstandenen Gewölbe vorhandene Sand muss nur noch entfernt werden und eine neue Produktionshalle ist fertig. Alles wird computergesteuert ausgeführt. Die Ausstattung der Hallen wird dann wieder von Robotern vorgenommen. Dort wo Personen zur Überwachung tätig sein müssen, ist höchster Komfort vorhanden. Die Beleuchtung imitiert Tageslicht, was von Leuchtwänden und -decken abgestrahlt wird. Da es fast nichts gibt, was Yaboten selbst machen müssen, sind sie schon fast auf das Wohlwollen der Roboter angewiesen. Alle Entscheidungen aber, welche die Bewohner des Yabo betreffen, werden natürlich noch von Yaboten getroffen.
Die sehr auf Bequemlichkeit und Vergnügung ausgerichtete Lebensweise der Yaboten führte zu einem immer größer werdenden Energiebedarf. In Folge dessen kam es zu einem verantwortungslosen Umgang mit der Natur und einer bedenkenlosen Ausnutzung der fossilen und biologischen Energien. Durch den immer höher werdenden Verbrauch an fossilen Energien wurde der Einsatz von biologischen Energieträgern notwendig. Die fossilen Energieträger, Yaboöl und Yabogas, gingen zur Neige. So kam es zu einer Verknappung der Brennstoffe für die mit Verbrennungsmotoren angetriebenen Fahrzeuge. Automobile, Schiffe und Flugzeuge, die von solchen Motoren angetrieben wurden, konnten nicht mehr genutzt werden. Die Entwicklung anderer Antriebstechniken brachte auch nicht den erhofften Erfolg. Brennstoffe aus Biomasse konnten mangels dieser auch nicht mehr erzeugt werden. Dafür benötigte man Anbauflächen, die dann für die Erzeugung von Nahrungsmitteln fehlen. Der durch diese negative Energiepolitik einsetzende Klimawechsel ging mit einer Verknappung von Nahrungsmitteln einher. Es wurde wärmer. Die Vegetation verkümmert. Wind und Erosion trugen ihren Teil dazu bei, dass das nutzbare Ackerland immer weniger wurde. Wüsten und Steppengebiete bedeckten bald den ganzen Planeten. Landwirtschaft war kaum mehr möglich. Obst, Gemüse, Getreide sowie Futtermittel fehlten immer mehr. Natürlich wirkte sich das auch auf die gesamte Tierwelt aus. Nur Tiere, die in Steppen und Wüsten oder im Wasser zuhause waren, überlebten. Die Eingriffe in die Natur bewirken, langfristig gesehen, eine Verringerung des Sauerstoffgehaltes der Luft. In einer intakten Natur wird durch Oxydationsprozesse der Sauerstoffgehalt vermindert. Die Pflanzen ersetzen ihn aber durch die Photosynthese (Aufspaltung von Kohlendioxyd in Kohlenstoff und Sauerstoff!) ständig wieder. Sie benötigen ja den Kohlenstoff für ihr Wachstum. Sauerstoff ist für sie Abfall. Da wegen der Versteppung die Pflanzen fehlen, ist dieser Kreislauf gestört.
Mit katastrophalen Folgen!
In wenigen Jahrtausenden wäre der Sauerstoff komplett verbraucht. Ein Leben auf dem Yabo wäre dann nicht mehr möglich.
Wohnen konnte man sowieso nur noch unteryabotisch. Oberyabotisch war es bei Mittagstemperaturen von über 50 Grad unmöglich geworden, da die für eine Klimatisierung nötige Energie fehlte. Die Roboter bauen mit gleicher Technik wie bei den Produktionshallen, nur verfeinert, die unteryabotischen Wohnbereiche. Dort wo sie aufFels treffen, wird dieser mit einer besonderen Impulstechnik zu Sand zerbröselt. In den Wohnbereichen sorgen Leuchtwände und -decken für das notwendige Licht. Ein ausgeklügeltes Belüftungssystem sorgte für nötige Frischluft. Die Wohnbereiche statten die Roboter mit den nötigen Einrichtungen aus. Auch für die Bereitstellung aller zum Leben notwendigen Dinge sorgen sie.
Da die natürliche Erzeugung von Lebensmitteln stetig abnahm, musste Ersatz gefunden werden.
Biologen, Ernährungswissenschaftler und Lebensmittelspezialisten waren gefragt. Es musste dringend Abhilfe geschaffen werden. Am Ende von langwierigen Versuchsreihen in Lebensmittellaboren gab es als Ergebnis die Vitalpille. Alle Nährstoffe (Vitamine, Mineralien, Proteine, Enzyme, Kohlenhydrate usw.) sind in Vitalpillen enthalten. Deren sämtliche Inhaltsstoffe werden, natürlich auch von Robotern, synthetisch hergestellt. Die Vitalpillen sind so konzipiert, dass sie den Organismus der Yaboten bei ausreichender Flüssigkeitsaufnahme wie normale Lebensmittel beanspruchen. Diese Eigenschaft der Vitalpillen macht es möglich, dass die Yaboten jederzeit wieder auf „normale Kost“ umzusteigen können. Früher gab es diese ja reichlich! Da es jetzt allerdings nur noch Steppentiere und Früchte von Steppenpflanzen, sowie im Wasser lebende Tiere gibt, zählt der Besuch eines Speiselokals, in dem man „normal“ essen kann, zu den selteneren, besonderen Ereignissen. Meistens ist dss nur bei Ausflügen an Flüsse und Seen. Da man ja nur noch unteryabotisch wohnen kann, sind diese Lokale stets direkt in Flüsse oder Seen hineingebaut. Große Glaswände bieten dann einen sehenswerten Blick in die jeweilige Unterwasserwelt.
Es ist nur noch öde auf dem Yabo. Öde, obwohl die Wasserflächen immer größer wurden. Öde, weil natürliche Wasserspeicher, wie Wald und Wiese, fehlen. Regen verursachte dadurch stets große Überschwemmungen. Bergregionen wurden durch die ständige Erosion auch immer felsiger.
Da Fossile und nachwachsende Energieträger durch das gedankenlose Verhalten der Yaboten immer weniger geworden sind, müssen zwangsläufig Wind und Sonne zur Stromerzeugung genutzt werden. Auf den Einsatz der Kernenergie in Atomkraftwerken hatte man, da die Folgen für die Zukunft nicht absehbar sind, von vornherein verzichtet. Riesige Windenergie- und Solarkraftwerke wurden errichtet. Tausende Growiane (Große Windanlagen) verschandelten die Landschaft. Grosolane (Große Solaranlagen) von einigen Quadratkilometern Größe tragen das ihre dazu bei. All diese Techniken waren unbedingt notwendig. Nur, sie waren nichts für das Erscheinungsbild einer Landschaft, in der man sich gerne aufhalten würde. Landwirtschaftliche Nutzflächen zur Erzeugung fossiler Energien wurden immer weniger. Also mussten neue Energiequellen erschlossen werden! Die bei der Aufbereitung des Yaboöls anfallenden Stoffe, die in vielerlei Produkten verarbeite werden konnten, entfielen zwangsläufig. Engpässe entstanden so besonders bei der Kunststoffherstellung.
Als Folge all dieser Veränderungen kam es zu tätlichen, ja kriegerischen Auseinandersetzungen. Man versuchte, selbst wenn es nur mit Gewalt möglich war, die letzten landwirtschaftlichen Anbauflächen für die eigenen Leute zu erobern. Landraub und Überfälle waren an der Tagesordnung. Jeder kämpfte ums Überleben. Jede der Stammesgemeinschaften nahm für sich das Recht in Anspruch, den Verlauf der Geschichte in ihrem Sinne zu bestimmen. Viele Yaboten ließen ihr Leben für einen Unsinn-hoch-drei. Statt miteinander die Probleme anzugehen und zu lösen, suchte man eine gewaltsame Lösung.
Jeder Stamm suchte seinen Vorteil!
Bis dann doch noch die Vernunft siegte!
Die Frauen, sie waren, da die Zahl der Männer durch die kriegerischen Auseinandersetzungen stark dezimiert war, in der Überzahl, übernahmen die Führung der Stammesgemeinschaften. Dadurch war erstmals in der Geschichte des Yabo das Matriarchat als Form der Stammesführung eingeführt. (Was sich als positiv herausstellte!) Zukünftig war nicht mehr das Streben nach Macht vordergründig, sondern das Wohlergehen der Mitglieder der einzelnen Stämme.
Damit nicht jeder Stamm für sich entschied und dabei zu Entscheidungen anderer im Widerspruch war, wurde beschlossen, dass ein übergeordneter Rat gebildet werden soll. Es waren viele Beratungen und Abstimmungen der Vertreter der Stammesgemeinschaften bis zu einer Einigung nötig. Alle Stämme entsandten ihre Vertreter zu einer Vollversammlung. Von ihr wurden dann diejenigen gewählt, die als „Rat der Weisen Frauen“ die Geschicke des Yabo lenken sollten. Da aber nicht nur Frauen als Ratsmitglieder gewählt werden können, wurde der Rat der Weisen Frauen in „Rat der Weisen“ umbenannt. Die Gewählten bestimmten von nun an in geheimer Abstimmung, so wie es in dem für alle Yaboten geltenden Grundgesetz festgelegt worden war, die Vorsitzende, die (!) Matriarchates. Alle Entscheidungen, sie waren nun für alle (!) bindend, wurden nur noch in demokratischer Abstimmung getroffen. Bei Uneinigkeiten hat die Matriarchates die Macht des letzten Wortes. Sollte es durch sie zu einem Machtmissbrauch kommen, so gibt es die Möglichkeit die Matriarchates abzuwählen. Es herrschte wieder Ruhe und Frieden auf dem Yabo, da sich jede Stammesgemeinschaft an die Entscheidungen, die der Rat der Weisen getroffen hat, hielt.
So konnte man sich den Dingen zuwenden, die für ihren Yabo und seine Bevölkerung wichtig waren. An erster Stelle stand dabei die Erhaltung der noch vorhandenen und die Wiederherstellung der früheren Natur!
Also wurde die Renaturierung des Yabo als oberstes Ziel festgeschrieben. Alles hatte sich diesem Ziel unterzuordnen.
Da es nur noch wenige Bäume gab, hatte man deren Abholzung verboten. Somit gibt es für die Möbelindustrie kein Holz mehr zur Herstellung von Möbeln. Alle Einrichtungen werden nur noch aus Glas hergestellt. Das ist leicht möglich, da ja der Grundstoff für die Glasherstellung Quarzsand ist. Und den gibt es auf dem Yabo reichlich. Damit nicht noch mehr Natur zerstört werden muss, bauen Roboter den Quarzsand nur unteryabotisch, ebenfalls in mit Hochfrequenz-Lanzen-Technik erstellten Stollen, ab.
Rohstoffe für die Bekleidungsindustrie wurden immer knapper. Durch die allgemeine Versteppung ging die Zahl der Tiere, die als Rohstofflieferanten in Frage kamen, stetig zurück. Kunststoffe, deren Grundstoffe ja Nebenprodukte der Yaboölverarbeitung sind, wurden ebenfalls knapp. Es gab kein Yaboöl mehr! Da auch die festen fossilen Brennstoffe, z.B. Steinkohle, verbraucht waren, führte das dazu, dass kein Erz mehr geschmolzen werden konnte. So war die Produktion von Metallen auch nicht mehr möglich. Wissenschaftler entwickelten mit viel Aufwand besondere Verarbeitungstechniken. Mit ihnen kann man Glas herstellen, was sich wie Holz, Wolle und Seide oder Metall verarbeiten lässt. Ohne diese besonderen Techniken der Glasherstellung wäre alles, was dem Wohlbefinden dient und bei dem Kreativität gefragt ist, nicht möglich. Auch alles, was Yaboten zur Erbauung dient, wie z.B. künstlerische Plastiken oder modische Kleidung, würde es nicht geben. Alle Textilien werden aus Glasfaserfäden hergestellt. Natürlich sind diese Techniken nur erfunden worden, weil Ersatz für nicht mehr vorhandenes gefunden werden musste. Sonst hätte sicher niemand einen Gedanken darauf verwandt.
Die besten Wissenschaftler der Fachrichtungen Physik und Technik waren aufgerufen worden, eine Lösung für dieses Problem der Energieversorgung zu finden. Und sie wurde gefunden!
Eine große Ingenieurleistung der hoch entwickelten Wissenschaften war die Entwicklung des Mittelfeldantriebes. Beim Mittelfeld wird ein Kraftfeld genutzt, welches zwischen Anziehungs- und Fliehkraft liegt. Erreicht wird dieses, indem man das Kräfteverhältnis der im Universum vorhandenen Vakuumenergie, auch dunkle oder freie Energie genannt, und der Gravitationen verändert. Dazu ist eine partielle Umkehr des Gravitationsfeldes notwendig. Um das zu erreichen, wird je nach Bedarf die Polung der Gravitonen geändert. Es wird also eine Veränderung des magnetischen Gravitationsfeldes als Antrieb genutzt. Man hat einen Gravitationswandler als Antrieb, einen Grawa! Mit einer präzisen Regeltechnik, die mit in Akkumulatoren gespeicherter Solarenergie betrieben wird, kann dann ein Grawa genutzt werden. Geräte mit einem solchen Antrieb können sich problemlos in jede Richtung bewegen. Alle Land-, Wasser- und Luftfahrzeuge konnten nun durch schwebende Fahrzeuge ersetzt werden. Der Grawa löste alle Energieprobleme!
Auch bei der Stromerzeugung wird der Grawa als Antrieb eingesetzt. Mit Grawas werden Tauchmagnetgeneratoren betrieben. Tauchmagnetgeneratoren arbeiten mit einem sehr hohen Wirkungsgrad. Das erlaubte den Abbau veralteter Wind- und Solaranlagen. Nur ein kleiner Teil der Solaranlagen wurde weiter betrieben. Ein großer Vorteil dieser Tauchmagnetgeneratoren ist, sie können unteryabotisch eingerichtet werden, da keinerlei Abgase oder Abwärme entsteht. Für die früher von Turbinen angetrieben Generatoren wurde die lineare Bewegung der Grawa über Kurbelwellen und Pleuelstangen nutzbar gemacht. So konnten diese weiterhin eingesetzt werden. Ein Bedarf an fossilen und biologischen Energieträgern war nicht mehr vorhanden. Die Natur konnte sich wieder erholen. Allerdings waren viele Pflanzen und Tiere bereits der veränderten Natur zum Opfer gefallen.
Die durch die Erwärmung der Atmosphäre entstandene Verödung und das sich dadurch wandelnde Klima sind der Grund dafür, warum es nur noch unteryabotische Wohnbereiche gibt. Ganze Städte gibt es unteryabotisch! Alles in diesen Städten ist Computer überwacht bzw. gesteuert. Innerhalb jedes Wohnbereiches ist für die individuelle Steuerung der Technik stets ein Homecomputer vorhanden. Er dient allerdings nicht nur der Steuerung der Technik, sondern ist auch für private Dinge nutzbar.
Zur Fortbewegung in diesen Städten dienen den Yaboten Rollsteige. Statt Treppen zu den Wohnbereichen bzw. den verschiedenen Wohnebenen gibt es Lifts, die mittels Grawa auf und ab schweben. Für größere oberyabotische Entfernungen stehen Schwebmobile bereit. Sie haben, da ja der Grawaantrieb, wie bereits erwähnt, durch Veränderung des Gravitationsfeldes funktioniert, keinen Bodenkontakt. Straßen sind somit nicht nötig, da es für eine schwebende Fortbewegung keiner geebneten Wege bedarf. Für längere Strecken wurden allerdings, damit nicht jeder einfach in der Gegend herum flitzt, Leitstrecken eingerichtet. Dazu waren im Boden Steuerkabel verlegt worden. Damit das Schwebmobil immer im gleichen Abstand über dem Steuerkabel schweben kann, sind grobe Unebenheiten in der Leitstrecke beseitigt worden. Reisen wäre sonst wohl auch eine zu holprige Angelegenheit geworden. Eine Markierungslinie aus behauenen Steinen zeigt an, wo das Steuerkabel verlegt ist. Sobald man mit seinem Schwebmobil auf Fernreisen gehen will, nutzt man diese vorzügliche Einrichtung, um sorglos zu reisen. Das Schwebmobil wird dazu über das Steuerkabel der Leitstrecke gesteuert und elektronisch eingeklinkt. Dann muss nur noch das Ziel eingegeben werden und die Reise kann genossen werden. Automatisch werden die Schwebmobile in ihren Geschwindigkeiten und Abständen aufeinander abgestimmt. Zu dichtes Auffahren und unsinniges Überholen sind somit nicht möglich und nötig. Da Rücksicht im Verkehr bei den Yaboten sowieso oberstes Gebot ist, stört das niemanden. Es ist immer ein entspanntes Reisen möglich.
Alles Wissen steht allen Yaboten in Online-Bibliotheken zur Verfügung. Mittels Datenübertragung können diese Daten auf den für die Beleuchtung vorhandenen Leuchtwänden jederzeit sichtbar gemacht werden. Die Helligkeit der Leuchtwand wird automatisch auf einen für die Anzeige günstigen Wert eingestellt. Aktiviert wird die Anzeige mit einem speziellen Laserpointer. Man zeigt auf bestimmte Felder an der Leuchtwand und blitzschnell wird die gewünschte Information angezeigt. Ein bestimmtes Wissen zu erlernen ist nicht nötig, alle Informationen können direkt aus den Online-Bibliotheken mittels wlan-Verbindung in das Großhirn der Yaboten übertragen werden. Dazu setzt man einen mit der entsprechenden Empfangstechnik und Sensoren ausgestatten Dülm (Datenübertragungshelm) auf und aktiviert die Übertragung der Daten des in der Anzeige ausgewählten Themas. Sekunden später hat man alles Wissen über dieses Thema im Kopf. Hat jemand einen Beitrag auf seinem Homecomputer erarbeitet, der in der Online-Bibliothek gespeichert werden soll, so bedient er sich ebenfalls einer wlan-Verbindung und übermittelt seinen Beitrag in die Online-Bibliothek. Kurze Zeit später steht sein Beitrag dann jedem zur Verfügung.
Durch die Art der Wissensübermittlung mittels Dülm können Zeiten, die sonst für das Büffeln von zu lernenden Lehrstoffen benötigt wurden, besser genutzt werden. In den Schulen, die es natürlich immer noch gibt, muss dann nur noch die praktische Anwendung des „Erlernten“ vermittelt werden. Das gilt besonders bei Sprachen. Denn die Wörter einer Sprache zu kennen, bedeutet noch nicht, sie auch sprechen zu können. Dazu gibt es Computer gestütztes Vokaltraining. Auch das Wissen über das im Miteinander-Leben notwendige Sozialverhalten wird in den Schulen vermittelt. Solches Wissen kann man schließlich nicht einfach dülmen. Man muss es erlernen, erleben und leben. Auch muss durch praktische Arbeiten gelernt werden, dass gedülmte Wissen einzusetzen. Denn, so heißt es auf dem Yabo,
wer Noten kennt, kann noch lange kein Instrument spielen!
Die Möglichkeit der direkten Verknüpfung von Großhirn und Computer wird auch für die Steuerung von Computerprogrammen eingesetzt. Wäre es nicht mit dem Laserpointer zur Steuerung des Homecomputers bequemer, man könnte es auch mit seinen Gedanken. Man müsste nur den Dülm benutzen. Was allerdings die Damen nur ungern nutzen würden, da es ja der Frisur abträglich wäre. Theoretisch könnte man auch die Steuerung von Fahrzeugen per Gedanken ermöglichen. Nur praktisch wäre es wohl nicht! Die vielfältigen Ablenkungen würden das Unfallrisiko drastisch erhöhen.
In virtuellen Museen können die Yaboten sehen, wie man früher wohnte, wie Häuser, Straßen und Plätze gebaut waren und mit welchen Fahrzeugen man sich auf dem Boden, im Wasser und in der Luft fortbewegte. Die Technik, die für den Bau der „früheren Welt“ erforderlich ist, kann aus den Online-Bibliotheken abgerufen werden. Auch kann in den virtuellen Museen betrachtet werden, wie die Natur auf dem Yabo einmal ausgesehen hat. Welche Pflanzen und Tiere es einmal gab. Die Online-Bibliotheken liefern Auskünfte zu allen Fragen.
Theater, Musik und Tanz dienen der aktiven Unterhaltung und werden gepflegt. Entsprechende Vereine haben großen Zuspruch. Für die Unterhaltung daheim, stehen die Bild- und Textdateien in höchster Qualität zur Verfügung. Gleichgültig ob Reportagen, Dokumentationen oder Spielfilme.
In der Online-Bibliothek sind natürlich auch alle Bild- und Filmberichte, sowie Videoaufzeichnungen von allen Theater- und Konzertaufführungen gespeichert. Auch das, was früher auf Papier gedruckt wurde, steht digital gespeichert zum Abruf bereit. Keiner braucht mehr etwas umblättern. Alles wird als Holographie in Kristalldatenträgern gespeichert und von dort aus für den Zuschauer übertragen. Dabei wird ihm die Möglichkeit geboten, die Übertragung anzuhalten und zu gegebener Zeit fortzusetzen. Übertragungen sind natürlich dann nicht zu beeinflussen, wenn sie live sind. Bei Quizsendungen kann der Zuschauer interaktiv mitwirken. So wird der Zuschauer zum Programmgestalter. Alle Projektionen werden nicht mehr mittels Leinwand oder Monitor, sondern auf den als Monitor benutzten Leuchtwänden gezeigt. Bei der Projektion von bewegten Bildern (Filmen) kann auf eine Darstellung im 3D-Format umgeschaltet und diese dann direkt in den Zuschauerraum bzw. den Wohnraum übertragen werden. Der Zuschauer hat so den Eindruck, er sei mitten im Geschehen. Alles ist Laserpointer gesteuert abrufbar und kann auf der Leuchtwand sichtbar gemacht werden.
Die Medizin ist so weit entwickelt, dass man alle (fast alle!) Krankheiten überwunden hat. Gegen die noch möglichen Erkrankungen gibt es sehr wirksame Medikamente. Man hat fast alle Krankheiten unter Kontrolle!
Notwendige Operationen werden natürlich von computergesteuerten Robotern mit höchster Präzision erledigt. Die Genforschung hat das für die Alterung zuständige Gen gefunden und es so manipuliert, dass dadurch die Alterung der Yaboten verlangsamt, aber nicht aufgehoben wird. Man will so die Lebenserwartung bei guter Gesundheit erhöhen. Durch die Fortschritte der Medizin und die Art der Ernährung ist die Lebenserwartung bis jetzt bei ca. 450 Jahren angekommen. Damit die Bevölkerungszahl für den Yabo nicht zu hoch wird, hat man die Zeugungsfähigkeit der Yaboten künstlich begrenzt. Sie ist nur bis zum Alter von max. 200 Jahren vorhanden. Die hohe Lebenserwartung führt aber auch dazu, dass bei der Familienplanung Kinder erst ab einem Alter von 120 – 140 Jahren vorgesehen werden. Man lebt recht gemütlich, sorglos und gesund bis ins hohe Alter.
Gemütlichkeit, Sorglosigkeit und die sich durch Nichtstun negativ verändernde Umwelt führten bei vielen zu Frustration und zur Frage nach dem Sinn des Lebens. Die Zahl der Yaboten nimmt ständig ab. Man verzichtet auf Kinder, da man keine lebenswerte Zukunft für diese sieht. Anreize materieller Art konnten bisher keine Veränderung dieses Verhaltens bewirken. Wie auch?
Jeder hat ja, von Robotern erstellt, alles, was er braucht.
Im Rat der Weisen begann man nach Lösungen zu suchen. Zu vielen Dingen gab und gibt es, wie in jeder Demokratie, stets die unterschiedlichsten Meinungen. Aber in einem ist man sich im Rat der Weisen einig:
das Leben muss wieder lebenswert werden!
Aber wie, so fragten sich die Weisen Frauen und Männer. Wie ist dieses Problem zu lösen? Und wenn es nicht gelöst werden kann? Dann müsste man einen Planeten finden, auf dem die Yaboten wieder ein lebenswertes Leben führen könnten. Nur, wenn man ihn fände, wie will man alle Bewohner des Yabo auf einen anderen Planeten bringen? Schließlich sind es fast zwanzig Milliarden. Zudem sind nicht alle körperlich in der Lage eine viele Jahre dauernde Weltraumreise zu überstehen. Will man diese ihrem Schicksal überlassen? Sollten etwa nur junge Yaboten eine neue Population auf einem geeigneten Planeten gründen, um das Überleben der Rasse zu sichern?
Nein, kann die Antwort auf all diese Fragen nur lauten.
Es müssen Wege gefunden werden, die den Yabo wieder zu einem Ort machen, auf dem zu leben es sich lohnt.
Die zu ihrem Sonnensystem gehörenden Planeten sind daher umgehend hinsichtlich der Möglichkeit einer Übersiedlung der Yaboten überprüft worden. Keiner kam dafür in Frage. Entweder er war der Sonne zu nahe und somit zu warm oder die atmosphärischen Bedingungen stimmten nicht. Also musste man den passenden Planeten in anderen Sonnensystemen der Galaxie finden.
Seit langer Zeit werden daher von den Yaboten Forschungsreisen mit unbemannten Raumschiffen innerhalb der Galaxie durchgeführt. Bei einer dieser Forschungsreisen entdeckten sie ein Sonnensystem mit neun Planeten. Darunter einen blauen Gesteinsplaneten, der dem Anschein nach, eine Kopie des Yabo sein könnte. Er wurde zwar entdeckt, aber bisher nicht beachtet worden. Das Sonnensystem mit dem blauen Planeten befindet sich schließlich in einer Entfernung von fast 5 Lichtjahren.
Eine Entfernung, die mit den bekannten Raumschiffantrieben für Galaxonauten nicht zu bewältigen gewesen wäre. Warum sollte man sich also näher mit ihm befassen?
Nun ist aber der Photonenantrieb so weit entwickelt, dass man mit fast Lichtgeschwindigkeit fliegen kann. Da kein besserer als dieser blaue Planet zu finden ist, regte sich nun Interesse an ihm. Schließlich ist er jetzt, berücksichtigt man die Zeit bis zum Erreichen der Reisegeschwindigkeit (= 80% der des Lichtes) und die Zeit zum Abbremsen, in etwas mehr als 7 Jahren zu erreichen. Und somit bei der derzeitigen Lebenserwartung kein Problem.
Die Yaboten haben daher gefordert, dass der Rat der Weisen die Planung und Durchführung von bemannten Forschungsreisen zum blauen Planeten genehmigen soll. Man hofft dort nicht nur die geeignete Umwelt, sondern auch intelligente Wesen anzutreffen. Bei früheren unbemannten Forschungsreisen hatte man Bedingungen vorgefunden, die zur Entwicklung einer für Yaboten geeigneten Umwelt geführt haben könnten. Auch dafür, dass sich intelligente Lebewesen entwickelt haben könnten.
Wenn sich die Umwelt auf dem blauen Planeten entsprechend entwickelt haben sollte und es dort jetzt intelligente Wesen gäbe, soll mit diesem Kontakt aufgenommen werden. Dieser Kontakt soll dann Kenntnis über die Lebensweise der Bewohner bringen. Danach sei zunächst zu klären, ob mit deren Hilfe die Wiederherstellung der Natur des Yabo möglich ist. Wenn nicht, soll entschieden werden, ob sich der blaue Planet in letzter Konsequenz als Ziel für eine Übersiedelung der Yaboten eignet. Man müsste, wenn es nicht anders möglich wäre, doch eine Übersiedlung von ausgewählten Yaboten durchführen.
Schließlich geht es um das Überleben der Art!
Ein verwegener Gedanke!
Wenn es dazu käme, würde sicher bald die Gewalt regieren. Mord und Totschlag wären an der Tagesordnung. Jeder wäre sich selbst der Nächste, wenn es um einen Platz im „letzten Raumschiff ab Yabo“ ginge. Letztlich würde es dazu führen, dass nur skrupellose Typen diese Übersiedelung erleben würden.
Es muss daher vorrangig überprüft werden, ob es im ersten Schritt möglich ist, durch vom blauen Planeten importierte Samen den Yabo wieder aufzuforsten. Im zweiten Schritt könnten dann auch wieder Tiere angesiedelt werden.
Wären diese beiden Schritte machbar, könnte auf eine Übersiedelung verzichtet werden. Sowohl für die Yaboten, als auch für die Bewohner des blauen Planeten wäre dieses das Beste. Wäre nur der erste Schritt möglich, könnte man trotzdem auf dem Yabo bleiben. Nur wenige Tierarten zu haben ist man ja gewohnt. Wären beide Schritte nicht möglich, so gnade uns ………. Es wäre der Untergang der Yaboten! Doch dazu darf es nicht kommen!
Im Rat der Weisen wurden alle Für und Wider lebhaft und kontrovers diskutiert. Eine Einigung auf eine bestimmte Vorgehensweise zeichnete sich nicht ab. Die Zeit drängte jedoch. So bestimmte Altro, die derzeitige Matriarchates, deren Autorität von allen anerkannt wird, dass versucht werden soll, beide Schritte durchzuführen. Vorrangig müsse allerdings eine Renaturierung sein. Pflanzen und Tiere müssten wieder den Yabo beleben.
Alle befürworteten das Vorhaben!!!