Das Zauselschwein - Bettina Bremer - E-Book

Das Zauselschwein E-Book

Bettina Bremer

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Beschreibung

Ernsthaft komische, mitunter boshaft bissige Punktlandungen in geschmeidiger Reimform. Zum Verschenken, Behalten, Nachdenken und Schmunzeln.

Das E-Book Das Zauselschwein wird angeboten von tredition und wurde mit folgenden Begriffen kategorisiert:
Reime, Gedichte, Gedanken, Gedichtband, Geschenk, Schmunzeln, komisch, nachdenken, verschenken, Bissig, ernsthaft

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
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Seitenzahl: 40

Veröffentlichungsjahr: 2020

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Bettina Bremer

DAS ZAUSELSCHWEIN

… und andere Gedichte

Bettina Bremer, Jahrgang 1953, wuchs in Karlsruhe auf. Sie studierte Sozialpädagogik und arbeitete unter anderem als Clownin, Psychotherapeutin und Erzieherin. Erst mit Ende fünfzig entdeckte sie ihre Freude am Schreiben. Sie lebt heute unweit von Hannover in einem kleinen Haus im Wald.

© 2020 Bettina Bremer

Autor: Bettina Bremer

Umschlaggestaltung, Illustration: Bettina Bremer

Lektorat, Korrektorat, Satz: Ilka Crimi

Verlag & Druck:

tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg

ISBN:

978-3-347-02826-5 (Paperback)

978-3-347-02827-2 (Hardcover)

978-3-347-02828-9 (e-Book)

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig.

Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Bibliografische Information der Deutschen

Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

INHALT

Das Huhn

Der Keks und die Zuckerstange

Licht im Dunkeln

Speed Dating

Der Klops

Aufgabenverteilung

Das Gemälde

Das Zauselschwein

Tellerrand

Auf der Suche

Die Kellerassel

Der Bastard

Affentheater

Solidarität

Im Streichelzoo

Semikolon

Vom Aussterben

Der letzte Eisbär

Der Schuh

Der gelbe Schwimmring

Das Wunschkind

Teatime

Der Po

Nur einmal

Im Café

Hinter der Fleischtheke

Der Schlaf

Versteckspiel

Die Tüte

Der Sensenmann

Es war einmal

Weihnachtsstimmung

Zwischen den Jahren

Anker

DAS HUHN

Ein Huhn entfloh dem Massenstall

und nahm sich vor, in jedem Fall

erlebten Grausamkeiten

ein Ende zu bereiten.

Es sprach zu sich: »Ich bin nicht doof,

ich such mir einen Biohof!

Dort lebe ich dann artgerecht.

Ein Hahn dazu? Das wär nicht schlecht.«

So dachte es im Weitergehn,

hat einen Laster übersehn.

Der hat das Huhn glatt überrollt.

Bestimmt hat er es nicht gewollt,

der Fahrer, der in Eile war,

zu holen jene Hühnerschar

aus schon genanntem Massenstall,

um diese dann in jedem Fall

dem Schlachten zuzuführen.

Das Huhn tat’s nicht berühren.

Es lag ganz still am Straßenrand,

die Freiheit war ihm nun bekannt.

Zwar nur ganz kurz, doch intensiv.

Es lächelte, als wenn es schlief.

DER KEKSUND DIE ZUCKERSTANGE

Ein Keks, der liebte schon sehr lange

die buntgestreifte Zuckerstange.

Sie beide lagen unterm Bett

der pummeligen Klein-Annett.

Die Zuckerstange zierte sich:

»Der Keks, das ist kein Mann für mich!

Er ist ganz trocken, hart wie’n Brett –

das funktioniert nicht unterm Bett!

Es muss noch einen andren geben

mit dem bereit bin ich zu leben.«

Sie hoffte auf ein Liebesglück

der Keks zog sich enttäuscht zurück.

Da hat nach sieben viertel Stunden

ein Kaugummi sich eingefunden

gut durchgekaut von der Annett

bei Keks und Stange unterm Bett.

Die Zuckerstange freute sich:

»Das ist der richt‘ge Mann für mich:

Die Wärme! Die Geschmeidigkeit!

Ich denke, es ist höchste Zeit,

mit meinem kühlen Rücken

mich etwas an ihn hin zu drücken.«

Den Keks, den schmerzte, was er sah.

Er sprach: »Ich mach mich lieber rar.

Dies Schauspiel seh ich mir nicht an

zumal ich nichts dran ändern kann.«

Nach einer Woche war’s soweit:

die Zuckerstange war es leid,

dass ihr der Mann am Rücken klebte.

Es war, als ob er nicht mehr lebte!

Nichts mit geschmeidig oder zart,

stattdessen war er kalt und hart.

»Verflixt nochmal, was mach ich bloß?

Wie werde ich den wieder los?

Mein lieber Keks, komm, rette mich,

der Kerl, der klebt so fürchterlich

an mir. Doch wär ich lieber dein.

Du, starker Keks sollst uns entzwei’n!«

Doch der war dazu nicht bereit.

Er hatte kurz zuvor gefreit

die Wollmaus, die ganz unscheinbar

schon immer in der Nähe war

und, als der Keks so schrecklich litt,

ganz einfach zu ihm rüber glitt.

LICHT IM DUNKLEN

Ein Glühwürmchen saß auf dem Blatt

und leuchtete mit dreizehn Watt.

Die Wanze in der Nachbarschaft

war von dem Licht völlig geschafft,

hatte kein Auge zu getan

und fing direkt zu schimpfen an:

»Sag mal, du Wurm, bist du gescheit,

zu stören hier die Dunkelheit?

Ich kann nicht schlafen, werde munter,

dreh doch dein blödes Licht mal runter!«

Das Glühwürmchen schaute betroffen.

»Ich will mich doch nicht mit dir zoffen,

bloß – wenn ich lösche dieses Licht,

dann finden mich die Kerle nicht!«

»Pfui Deibel!«, rief die Wanze aus,

»das ist doch hier kein Freudenhaus!«

Doch die Empörung hielt nicht an,

war auch die Wanze ohne Mann.

Sie dachte sich: »Kann denn der Schein

nicht auch für mich von Vorteil sein?«

»Es tut mir leid«, sprach sie ganz sacht,

»ich habe etwas nachgedacht

und frage mich ob’s möglich sei,

zu teilen diese Glüherei?«

Das Würmchen war erst zögerlich,

doch nach und nach besann es sich.

»Reib dich nur fest an meinem Rücken,

dann kann es mit dem Glühen glücken.«

Es glückte – anders als gedacht.

Ein zarter Funke ward entfacht,

als sich die Wanze rieb am Wurm,

die Emotionen liefen Sturm!

Das Glühwürmchen löschte das Licht.

Was dann geschah, verrat ich nicht …

SPEED DATING