Dein Weg zum Basketballprofi - Sebastian Finis - E-Book

Dein Weg zum Basketballprofi E-Book

Sebastian Finis

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Beschreibung

Das Buch ist ein Leitfaden für ambitionierte Basketballtalente, die den Wunsch haben, Profispieler in ihrer Lieblingssportart zu werden. Haben sich die Youngster einmal in den Kopf gesetzt, dass sie Profi werden wollen, gehen sie fortan mit großem Ehrgeiz und Engagement ihrem Hobby nach und glauben fest daran, dass sie es schaffen können. Oft wirkt das eifrige Handeln der jungen Talente jedoch nicht zielgerichtet. Das Buch ist wie ein Mentor, der dem Talent den richtigen Weg aufzeigt und es in verschiedenen Lebenssituationen begleitet. Sebastian Finis klärt in seinem Buch darüber auf, welche Grundvoraussetzungen erfüllt werden müssen, wie man sich Ziele setzt und verfolgt und welche Bedeutung Bildung (Schule, Ausbildung, Studium) neben dem Basketballsport hat. Außerdem wird Aufschluss gegeben über optimales Training, Ernährung und Erholung, Tipps zum Umgang mit Coaches, Mitspielern, Leistungsdruck, Schiedsrichtern, Medien, Fans, Popularität, Ruhm und Geld sowie Entscheidungshilfen, was die Wahl des richtigen Klubs betrifft. Hinzu kommen Empfehlungen, wie Krisen bewältigt, Hürden überwunden, Verzichte akzeptiert und Verletzungen verarbeiten werden können. Am Ende werden die wichtigsten Erfolgsfaktoren zusammengefasst und es werden ein Ausblick auf das Leben als Basketballprofi sowie Einblicke in die Köpfe der Coaches und deren Philosophien gegeben. Ergänzt wird das Buch mit exklusiven Interviews, einzigartigen Illustrationen und hilfreichen weiterführenden Literaturempfehlungen. Das Buch gibt Antworten auf Fragen, die kein Elternteil oder Sportlehrer aus dem Stegreif beantworten kann, sondern wo der langjährige Erfahrungsschatz und das Fachwissen von lizenzierten Basketballtrainern, Profi-Spielern, Fitnesstrainern, Ärzten und Spielerberatern gefragt ist.

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Seitenzahl: 465

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Sebastian Finis

Dein Weg zum Basketballprofi

Ein Ratgeber für junge Talente, Eltern und Trainer

Meyer & Meyer Fachverlag & Buchhandel GmbH

Inhaltsübersicht

Allgemeiner HinweisI Über dieses Buch1.1 Vorwort1.2 Einleitung2 Talent und Grundvoraussetzungen2.1 Was ist ein Talent?2.2 Woran erkennt ein Trainer, ob du Talent hast bzw. das Potenzial hast, Basketballprofi zu werden?2.3 Kannst du auch ohne großes Talent Profi werden?2.4 Warum ist Athletik beim Basketball wichtig?2.5 Ist dir eine Profikarriere sicher, wenn du hochtalentiert bist?2.6 Welche Perspektive hast du als Mädchen?2.7 Wie groß kannst du werden?2.8 Schlüsselpunkte zum Thema „Talent und Grundvoraussetzungen“2.9„Du musst Geduld haben und gleichzeitig hungrig sein“ – Interview mit Patrick Femerling3 Ziele3.1 Warum ist eine konkrete Zielsetzung und Zielplanung wichtig?3.2 Wie formulierst du ein Ziel richtig?3.3 Wofür steht "SMART" bei der Formulierung deiner Ziele?3.4 Was musst du tun, nachdem du deine Ziele formuliert hast?3.5 Was ist eine „Zielkarte“?3.6 Was ist eine „Vision Map“?3.7 Warum ist es sinnvoll, deine Ziele zu hinterfragen?3.8 Wofür brauchst du eine Vision?3.9 Warum brauchst du Herz bei der Sache?3.10 Wie verinnerlichst du dein Ziel?3.11 Was sind Glaubenssätze oder Mantras?3.12 Wie bleibst du motiviert, dein Ziel zu erreichen und wie kommst du aus einem Motivationsloch heraus?3.13 Bist du erst erfolgreich, wenn du dein Ziel erreicht hast?3.14 Welche Ziele solltest du dir nicht setzen?3.15 Schlüsselpunkte zum Thema „Ziele“4 Einstellung4.1 Warum musst du extrem viel Zeit investieren, wenn du Profi werden möchtest?4.2 Worauf solltest du bei deiner täglichen Einstellung zum Training achten?4.3 Wie entwickelst du eine Gewinnermentalität und was zeichnet diese aus?4.4 Worauf achten gute Trainer, abgesehen von Statistiken, bei der Spielerauswahl?4.5 Warum ist es erstrebenswert, ein „Glue Guy“ zu werden?4.6 Was kannst du zum Teamgeist deiner Mannschaft beitragen?4.7 Schlüsselpunkte zum Thema „Einstellung“5 Bildung5.1 Schule5.1.1 Wie wichtig ist die Schule und ein Schulabschluss?5.1.2 Hast du genug Zeit für die Schule, wenn du Jugendnationalspieler bist?5.1.3 Was ermöglicht dir ein Schulabschluss?5.1.4 Welche Vorteile bieten Sportschulprogramme und Sportgymnasien?5.1.5 Was bringt dir ein Highschooljahr in den USA als „Foreign Exchange Stundent“?5.1.6 Ist es empfehlenswert, sich als talentierter Jugendspieler einem Nachwuchsprogramm im europäischen Ausland anzuschließen?5.2 Ausbildung und Studium5.2.1 Welche Vorteile hat eine Berufsausbildung im Verein?5.2.2 Abitur geschafft! Ist es möglich, neben einer professionellen BasketballKarriere zu studieren?5.2.3 Welche Vor- und Nachteile hat ein Studium an einem US-amerikanischen College?5.2.4 Schlüsselpunkte zum Thema „Bildung“6 Training6.1 Basketballtraining6.1.1 Wie viel Training ist sinnvoll?6.1.2 Worauf sollte dein Trainer besonderen Wert legen?6.1.3 Wofür solltest du im Individualtraining mehr Zeit aufwenden – solltest du eher an deinen Stärken oder Schwächen arbeiten?6.1.4 Welche Entwicklungsschritte durchläufst du auf dem Weg vom reinen Talent hin zum Profi?6.1.5 Was erwartet dich in der Landesauswahlmannschaft?6.1.6 Schlüsselpunkte zum Thema „Basketballtraining”6.2 Athletiktraining6.2.1 Was ist Athletiktraining und warum ist es wichtig für dich?6.2.2 Welche Bedeutung hat ein Krafttraining für dich und welche Grundsätze solltest du befolgen?6.2.3 Was ist funktionelles Krafttraining?6.2.4 Warum sollte olympisches Gewichtheben Bestandteil deines Athletiktrainings sein?6.2.5 Wie wärmst du dich professionell vor einem Training oder Spiel auf?6.2.6 Welche Unterschiede gibt es zwischen Mädchen und Jungen?6.2.7 Schlüsselpunkte zum Thema „Athletiktraining”6.3 Mentaltraining6.3.1 Warum ist mentales Training im Basketball so wichtig?6.3.2 Was bringt dir ein Kopfkino (Vorstellungstraining)?6.3.3 Wie findest du ein gesundes Mittelmaß zwischen Anspannung und Entspannung vor einem Spiel?6.3.4 Was kannst du machen, wenn du vor einem Spiel angespannt und nervös bist?6.3.5 Was kannst du tun, wenn du dich vor einem Spiel schlapp oder unmotiviert fühlst?6.3.6 Wie bleibst du fokussiert und hältst deine Konzentration hoch?6.3.7 Schlüsselpunkte zum Thema „Mentaltraining”7 Ernährung7.1 Warum ist die richtige Ernährungsweise so wichtig?7.2 Was sind die wichtigsten Bestandteile in deiner Sporternährung?7.3 Mit welchen Ernährungsstrategien kannst du deine Leistungsfähigkeit verbessern?7.3.1 Ernährung im Trainingsalltag7.3.2 Ernährung am Spieltag7.3.3 Ernährung auf einem Auswärtstrip7.4 Warum ist dein „Pausenbrot“ ungesund und welche Alternativen gibt es für den kleinen Hunger für zwischendurch?7.5 Was, wann und wie viel solltest du trinken?7.6 Deine 23 Ernährungstipps, inspiriert von Michael "Air" Jordan7.7 Schlüsselpunkte zum Thema „Ernährung“8 Erholung und Regeneration8.1 Was kannst du unmittelbar nach einer intensiven Belastung tun, um den Regenerationsprozess einzuleiten?8.1.1 Auslaufen8.1.2 Ausrollen8.1.3 Stretchen8.1.4 Wasseranwendungen8.1.5 Kompressionskleidung8.1.6 Trinken8.2 Welche Möglichkeiten der Entspannung gibt es und warum sind sie so wichtig?8.2.1 Vorstellungsentspannung mit einer Fantasiereise8.2.2 Progressive Muskelrelaxation (PMR) zur Tiefenentspannung8.2.3 Autogenes Training8.2.4 Yoga8.2.5 Meditation8.2.6 Schlafen8.3 Wie kannst du Erkältungskrankheiten vorbeugen?8.4 Schlüsselpunkte zum Thema „Erholung und Regeneration“8.5 „Ich hatte Kinderträume“ – Dirk Nowitzki im Interview9 Der richtige Umgang9.1 Umgang mit Schiedsrichtern9.1.1 Wie erarbeitest du dir Respekt bei Schiedsrichtern und wie gehst du als junger Spieler mit vermeintlich „ungerechten“ Schiedsrichter-entscheidungen um?9.1.2 Haben gestandene BBL-Profis einen „Starbonus“ bei Schiedsrichtern?9.2 Umgang mit dem Coach9.2.1 Solltest du deinen Coach duzen oder siezen?9.2.2 Ist es möglich, Kritik gegenüber deinem Trainer zu üben? Wenn ja, welche und wie viele Einwände sind erlaubt?9.3 Umgang mit den Mitspielern9.3.1 Wie erarbeitest du dir als junger Spieler Respekt unter älteren Mitspielern und wie solltest du erfahreneren Spielern gegenübertreten?9.3.2 Wie solltest du mit Konkurrenzverhalten mit gleichaltrigen Mitspielern umgehen?9.4 Umgang mit Leistungsdruck9.4.1 Wie gehst du als junger Spieler mit Druck seitens des Vereins um?9.5 Umgang mit Popularität und Ruhm9.5.1 Wie bleibst du als junger Spieler auf dem Teppich, wenn sich ein Hype um deine Person entwickelt?9.5.2 Welche Erfahrung haben Bundestrainer mit zu früh in den Himmel gehobenen Spielern gemacht?9.6 Umgang mit Medien9.6.1 Wie solltest du als junger Spieler Medienvertretern gegenübertreten und wie solltest du auf Fragen antworten und dich darstellen?9.6.2 Bei wem kannst du dir zusätzlichen Rat holen?9.6.3 Darfst du dich als Individuum vom Team abheben, indem du in der Ich-Perspektive erzählst?9.7 Umgang mit den Fans9.7.1 Wie solltest du Fans gegenübertreten?9.7.2 Wie nah darfst du Fans an dich heranlassen? Ist es ratsam, Fans in dein Privatleben zu integrieren?9.7.3 Kannst und solltest du jeden Autogrammwunsch erfüllen?9.7.4 Wie gehst du mit Kritik seitens der Fans um?9.7.5 Wie solltest du dich in den sozialen Medien verhalten?9.8 Umgang mit Geld9.8.1 Wie solltest du mit Geld umgehen und was solltest du damit machen?9.8.2 Kannst du als Spieler Einfluss auf dein Geld nehmen?9.8.3 Reicht das Geld eines BBL-Spielers aus, um damit finanziell abgesichert zu sein?9.8.4 Gibt es eine gängige Taktik, wie du mit Vereinen über das Thema Geld verhandeln solltest?9.9 Schlüsselpunkte zum Thema „der richtige Umgang“10 Entscheidungen – die Wahl des richtigen Klubs10.1 Wie triffst du eine Entscheidung?10.2 Was ist für dich als junger, aufstrebender Spieler empfehlenswert: Viel Spielzeit bei einem kleinen Verein oder Bankdrücker bei einem erfolgreichen Team?10.3 Du willst unbedingt Spielzeit in der Bundesliga? Wo gehst du hin?10.4 Beispiele aus der Praxis10.5 „Alba vs. Trier“ – großer vs. kleiner Klub10.6 Schlüsselpunkte zum Thema „Entscheidungen“11 Einflüsse von Mitmenschen11.1 Soziales Umfeld11.1.1 Welchen Einfluss hat dein soziales Umfeld auf deine Entwicklung?11.1.2 Welche Bedeutung hat deine Familie für deine Entwicklung?11.1.3 Welche Erwartungen kannst du an deine Eltern haben?11.1.4 Exkurs 1: Freiwurfrituale von NBA-Stars11.1.5 Exkurs 2: Routinen vor dem Spiel11.1.6 Wie wichtig ist die Unterstützung deiner Freunde?11.1.7 Wie baust du Vertrauen zu „fremden“ Menschen auf?11.2 Vorbilder und Mentoren11.2.1 Welche Rolle spielen Vorbilder für dich?11.2.2 Warum solltest du dir einen Mentor suchen?11.2.3 Die Geschichte von Dirk Nowitzki und seinem Mentor Holger Geschwindner11.2.4 Wie sah Dirk Nowitzkis Wurfroutine im Individualtraining mit Holger Geschwindner aus?11.2.5 „Das ist hochgradig dummes Zeug!“ - Interview mit Holger Geschwindner11.3 Spielerberater/Agenten11.3.1 Was ist ein Spielerberater bzw. Agent und um welche Belange kümmert er sich?11.3.2 Ab wann ist ein Spielerberater sinnvoll?11.3.3 Welche Vor- und Nachteile hat es, einen Spielerberater zu engagieren?11.3.4 Worauf solltest du bei der Wahl der richtigen Spieleragentur achten?11.3.5 Wer und was ist ein FIBA-Agent?11.3.6 Wer kann dich bei der Wahl des richtigen Spielerberaters oder an dessen Stelle beraten?11.3.7 Schlüsselpunkte zum Thema „Einflüsse von Mitmenschen“12 Krisenmanagement12.1 Hürden12.1.1 Welche Hürden kommen auf dem Weg zum Profi auf dich zu und wie kannst du diese überwinden?12.1.2 Wie lernst du, mit Rückschlägen und Niederlagen umzugehen und diese schnell abzuhaken?12.1.3 Wie gehst du mit deinen und den Fehlern deiner Mitspieler um?12.2 Verzichte12.2.1 Warum und worauf musst du als angehender Basketballprofi in jungen Jahren verzichten, wenn du dein Ziel erreichen willst?12.3 Verletzungen12.3.1 Welche Verletzungen kommen im Basketball häufig vor und wie entstehen diese?12.3.2 Was machst du, wenn du dich verletzt?12.3.3 Wie gehst du mit schweren Verletzungen um und verarbeitest diese möglichst schnell?12.3.4 Wie kannst du Verletzungen vorbeugen?12.3.5 Schlüsselpunkte zum Thema „Krisenmanagement“13 Erfolgsfaktoren13.1 Was sind die wichtigsten Erfolgsfaktoren für ambitionierte Basketballtalente aus Sicht der Trainer, Mentoren und ehemaligen Profispieler?13.1.1 Dirk Bauermann13.1.2 Frank Menz13.1.3 Kay Blümel13.1.4 Holger Geschwindner13.1.5 Christian Bischoff13.1.6 Patrick Femerling13.1.7 Akeem Vargas13.1.8 Niels Giffey13.1.9 Ismet Akpinar13.1.10 Alex King13.1.11 Jonas Wohlfahrt-Bottermann13.1.12 Dominik Bahiense de Mello13.2 Was sind die 23 wichtigsten Erfolgsfaktoren für dich als angehender Basketballprofi?13.3 Welche Dinge haben Michael Jordan zu einem der erfolgreichsten Basketballer unseres Planeten gemacht?14 SchlussbemerkungAnhang1 Literaturempfehlungen und Quellen2 Personenregister3 BILDNACHWEIS

Allgemeiner Hinweis:

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit haben wir uns entschlossen, durchgängig die männliche (neutrale) Anredeform zu nutzen, die selbstverständlich die weibliche mit einschließt.

Das vorliegende Buch wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Weder die Autoren noch der Verlag können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch vorgestellten Informationen resultieren, Haftung übernehmen.

I Über dieses Buch

© Sebastian Finis

1.1 Vorwort

Liebes Basketballtalent, liebe Eltern und Trainerkollegen,

ich finde es völlig in Ordnung, wenn ein junger Basketballer sich schon frühzeitig in den Kopf setzt: Ich möchte Basketballprofi werden! In jungen Jahren ist es noch ein Traum, weniger ein Ziel, irgendwann einmal in einer großen Arena vor Publikum zu spielen. Dieser Traum kann Wirklichkeit werden, wenn du hart an dir arbeitest. Es kann sein Gutes haben, wenn du diesen Fokus schon frühzeitig hast. Allerdings darfst du währenddessen nicht vergessen, dass die Schule funktionieren muss und es meiner Ansicht nach auch eine soziale Ebene mit Freunden geben sollte.

Das Buch Dein Weg zum Basketballprofi gibt dir viele lehrreiche Tipps mit auf den Weg, von denen du profitieren kannst. Es beleuchtet viele Facetten sowie Meinungen und Philosophien aus verschiedenen Ecken – ob es die der Bundestrainer, Minitrainer, aktuellen und ehemaligen Profispieler, Mentoren oder Berater sind. Was beispielsweise ein Holger Geschwinder zu diesem Thema sagt, ist zum Teil anders als die Meinung vom Rest. Das ist spannend zu lesen! Aus all diesen Informationen kannst du dir dein eigenes Bild machen, wie du oben ankommst bzw. ob das überhaupt ein erstrebenswertes Ziel für dich ist.

Es gibt natürlich kein Patentrezept, wie du Basketballprofi wirst. Viele Wege können dich dort hinführen. Auch dieser Ratgeber ist nicht dazu da, dir zu sagen: „Nur so geht das und nicht anders!“ Vielmehr soll er dir Anregungen geben, Möglichkeiten aufzeigen und Erfahrungen mitteilen. Es geht darum, möglichst perfekte Voraussetzungen zu schaffen.

Ich bin zwar selbst drei Jahre am US-College gewesen, aber heutzutage würde ich sagen, dass ein US-College nicht unbedingt das Beste für ein Toptalent ist. Damals war es noch keine schlechte Entscheidung für meine spätere Entwicklung. Aber mehr einleitend. Das war eine Zeit, in der ich zunächst physisch reifen musste und auch lernen musste, mit bestimmten Drucksituationen besser klarzukommen, die vorher nicht geherrscht haben. Den wirklichen Schritt habe ich dann erst bei meiner ersten Profistation in Berlin zwischen 1998 und 2000 gemacht.

Meine ersten Berührungspunkte mit dem Profibasketball hat mir Dirk Bauermann ermöglicht, bevor ich ans College gegangen bin. Damals war ich noch Spieler in der Regionalliga bei ART Düsseldorf. Dirk Bauermann hat mich ein paar Mal bei seinem Team Bayer Leverkusen mittrainieren lassen. Das war natürlich eine tolle Situation für irgend so einen Typen aus Düsseldorf, den keiner kannte. Aber, was es wirklich bedeutet, Profi zu sein, wie viel Training dafür nötig ist usw., davon hatte ich keinen Plan.

Ich habe deshalb viel zugehört. Dirk Bauermann war eine große Hilfe. Ich habe mir auch versucht, basketballtechnische Sachen im Fernsehen abzugucken und dann auszuprobieren, woran ich teilweise kläglich gescheitert bin, weil es einfach nicht möglich war. Ich habe immer versucht, Leuten zuzuhören und dann eine eigene Meinung daraus zu bilden. Das ist ganz wichtig. Niemand weiß alles, gleichgültig, wie klug oder erfahren er ist. Aber wenn du die Chance hast, irgendwo zuzuhören, nutze sie. Entweder du sagst: „Oh ja, da hat er recht!“, oder vielleicht sagst du auch: „Nein, da hat er völlig unrecht!“ Aus allen Meinungen und Erfahrungen kannst du die für dich wichtigen Dinge herausfiltern und dir daraus dein eigenes Bild machen.

Ich selbst habe die Profilaufbahn erst sehr spät in Betracht gezogen, als ich mit Anfang 20 Collegespieler war. Als Jugendlicher hatte ich noch nicht das Ziel, Basketballprofi zu werden. Ich war eher unbekümmert, naiv und vom Kopf her ein Spätentwickler. Deswegen habe ich mir nicht so viele Fragen gestellt. Außerdem war ich am Anfang ziemlich schlecht. Wenn ich damals schon bewusster mit diesem Thema umgegangen wäre, hätte mir ein Ratgeber wie dieser sicher geholfen, mir Fragen zu beantworten, die keine Eltern oder Trainer auf Anhieb beantworten können. Dein Weg zum Basketballprofi gibt dir Infos von Profispielern, die da schon angekommen sind, wo du einmal hinwillst. Das Buch lässt Trainer zu Wort kommen, die schon viele Spieler auf das Profiniveau gebracht haben oder dort selbst arbeiten. Ich finde es ziemlich gut, eine grundsätzliche Idee davon zu bekommen, was andere Leute dazu sagen, wie man es zum Basketballprofi schaffen kann. Ich gebe auch gerne meine eigenen Erfahrungen in diesem Buch weiter.

Es ist toll, wenn du das Selbstbewusstsein mitbringst und schon früh weißt, wo du einmal hinmöchtest und was deine Ziele sind. Es ist eine gute Grundvoraussetzung, zielstrebig und diszipliniert zu trainieren. Hungrig und ehrgeizig zu sein … Aber du musst natürlich auch Geduld haben. Der Weg ist das Ziel. Du musst den Weg erstmal bestreiten und irgendwann kommst du an – als Profi. Meistens ist das die Tür, durch die du hindurchgehst und dann geht der Weg weiter. Selbstzufriedenheit kannst du nicht gebrauchen, es geht immer weiter. Schau, wo es dich als Nächstes hinführt.

In diesem Sinne wünsche ich dir viel Spaß beim Lesen und viel Erfolg!

Dein Patrick Femerling

1.2 Einleitung

Am Anfang ist da ein Traum! Als jugendlicher Athlet, der mit großer Leidenschaft Basketball spielt und Profis in einer stimmungsvollen Arena oder im Fernsehen beim Spielen zugeschaut hat, hast du bestimmt schon mal geträumt, selbst irgendwann auf diesem Parkett zu stehen und den entscheidenden Wurf zum Sieg zu nehmen. Wer hatte diesen Kindheitstraum nicht, als ambitionierter Sportler, Profi in seiner Lieblingssportart zu werden?

Aus einem Traum kann ein konkretes Ziel werden. Hast du dir einmal in den Kopf gesetzt, dass du wie deine großen Vorbilder professionell Basketball spielen willst, gehst du fortan mit noch größerem Ehrgeiz und Engagement deinem Hobby nach und du glaubst fest daran, dass du es schaffen kannst. Jeden Nachmittag und an den Wochenenden, gleichgültig, ob’s draußen brütend heiß oder eiskalt ist, gehst du hoch motiviert auf den Freiplatz, um Körbe zu werfen und dich mit deinen Kumpels im 1:1, 2:2 oder 3:3 zu messen – bis es dunkel wird. Nicht selten vernachlässigst du dadurch wichtige Dinge, wie Hausaufgaben, das Lernen für Arbeiten oder sonstige Verpflichtungen.

Oft ist dein eifriges Handeln auf dem Court nicht zielgerichtet – auch wenn du vielleicht der King bist. Du denkst an nichts anderes, als Streetball oder Basketball zu spielen, weil du meinst, dass du so besser wirst und deinem Ziel dadurch einen Stück näherrückst. Theoretisch hast du recht: Übung macht den Meister. Praktisch jedoch gehört noch viel mehr dazu, als nur zu spielen, um tatsächlich professioneller Basketballspieler zu werden.

Dein Weg zum Basketballprofi ist steinig und lang. Neben Talent brauchst du Tugenden, ohne die du an der Spitze nicht ankommen kannst: Selbstdisziplin, Willenskraft, Leidenschaft, Selbstvertrauen, Opferbereitschaft und Geduld. Daneben ist deine Gesundheit, frei von schweren Verletzungen zu bleiben, eine wichtige Grundvoraussetzung. Hinzu kommen deine Trainer, die dein Talent fördern und an dich glauben sowie deine Eltern und Freunde, die deine Ziele unterstützen. Das ist die Basis, die erforderlich ist, damit du erfolgreich deinen Weg bestreiten kannst. Bringst du all das mit, sind nach oben keine Grenzen gesetzt.

Auf dem absolut richtigen Weg bist du, wenn du außerdem gute Zeugnisnoten bekommst und deinen Schulabschluss, idealerweise Abitur, machst. Denn wenn es mit deiner Profikarriere nicht klappen sollte oder diese durch eine schwere Verletzung frühzeitig beendet wird, musst du einen anderen Lebensweg gehen. Ein Abitur schafft dir die Voraussetzung für ein Studium oder einen guten Ausbildungsplatz.

Dass auf dem Weg zum Basketballprofi mehr dahintersteckt, als nur auf dem Freiplatz zu „zocken“ – und der Schritt in einen Verein mit guten Coaches unabdingbar ist –, ist dir sicherlich klar. Jedoch weißt du vielleicht nicht, was die richtigen und notwendigen Dinge sind, die du tun solltest, worauf du achten und verzichten musst und welche Hürden es zu überwinden gilt, um den bestmöglichen Weg zur Erreichung deines Ziels zu gehen. Welche Grundvoraussetzungen müssen genetisch bedingt vorhanden sein, die du nicht beeinflussen kannst? Welche Voraussetzungen, die du selbst beeinflussen kannst, musst du erfüllen? Was sind die wichtigsten Erfolgsfaktoren? Wie ist das Leben als Basketballprofi? Welche Dinge musst du während des Profidaseins beachten, um das Niveau zu halten?

Diese Fragen möchte ich dir in meinem Buch Dein Weg zum Basketballprofi beantworten. Fakt ist, es gibt kein Patentrezept, wie du es schaffen kannst, Profi zu werden. Es gibt auch keine richtigen oder falschen Entscheidungen, die du auf deinem Weg treffen kannst, sondern nur bessere oder schlechtere. Viele Wege führen in die Bundesliga – ob mit Collegeerfahrung oder ohne.

In diesem Buch möchte ich dir Antworten auf Fragen geben, die kein Elternteil und kein Sportlehrer aus dem Stegreif beantworten können. Sondern wo der langjährige Erfahrungsschatz und das Fachwissen von Basketballtrainern – vom Minitrainer bis hin zum Bundestrainer –, von aktuellen und ehemaligen Basketballprofis aus Europa und der NBA, Mentoren, Athletiktrainern und Spielerberatern gefragt ist. Diese Erfahrungen und das Fachwissen vereint gebe ich in meinem Buch wieder. Abgesehen von dir als junges Talent ist das Buch auch eine wissenswerte Fundgrube für Trainer, Förderer, Eltern und Freunde, da sie vieles über den Umgang mit Kindern und Jugendlichen lernen und wie sie diese bestmöglich auf ihrem Weg unterstützen können.

Da ich selbst nie Basketballprofi war, stellst du dir mitunter zu Recht die Frage: Wie kann jemand ein gutes Buch über dieses Thema schreiben, wenn er nie die Erfahrung gemacht hat, auf diesem hohen Niveau zu spielen? Die Antwort ist einfach: Die Grundlage meines Buches ist der Erfahrungsschatz und die Einschätzung von Profitrainern und -spielern, die tagtäglich mit der Materie zu tun haben: Dirk Bauermann, Frank Menz, Harald Stein, Kay Blümel, Robert Bauer, Holger Geschwindner, Gordon Herbert, Sasa Obradovic, John Patrick, Dirk Nowitzki, Patrick Femerling, Sven Schultze, Jan-Hendrik Jagla, Dominik Bahiense de Mello, Christopher McNaughton, Johannes Herber, Levon Kendall, Heiko Schaffartzik, Akeem Vargas, Niels Giffey, Ismet Akpinar, Alex King, Lucca Staiger, Andreas Seiferth, Philip Zwiener und Jonas Wohlfahrt-Bottermann. Das, was ich von ihnen erfahren habe, habe ich zu Papier gebracht und daraus ist dieses Buch entstanden.

Mein eigener Erfahrungsschatz als langjähriger Vereinsbasketballspieler seit 1992, Basketballjournalist und Basketballathletiktrainer von Landesauswahlmannschaften und Kadern beim Deutschen Basketball Bund fließt natürlich ebenfalls mit in das Buch ein.

Ich hoffe, du nimmst aus diesem Buch viele hilfreiche Tipps mit und findest deinen individuellen Weg zum Profi!

Dein Sebastian Finis, Berlin, im Herbst 2016

© Sebastian Finis

2 Talent und Grundvoraussetzungen

„Es gibt Spieler, die überhaupt nicht aussehen wie Basketballer, aber hervorragende Basketballer sind.“

(Dirk Bauermann)

2.1 Was ist ein Talent?

Die Basketballlegende Michael Jordan sagte einmal: „Talent gewinnt Spiele. Aber Teamwork und Intelligenz gewinnen Meisterschaften!“ In diesem berühmten Satz steckt einiges drin: Talent ist zwar wichtig, um an die Leistungsspitze zu kommen, aber eben nicht alles. Letztlich ist der Zusammenhalt als Team wichtiger als das reine Talent eines einzelnen Spielers, um Titel zu gewinnen. Nichtsdestotrotz möchte ich in diesem Kapitel über den häufig benutzten Begriff Talent schreiben. Dafür bedarf es zunächst einer Definition. Was meinen wir damit, wenn wir von Talent sprechen?

Der Duden schreibt: „Talent ist eine Begabung, die jemanden zu ungewöhnlichen bzw. überdurchschnittlichen Leistungen auf einem bestimmten Gebiet befähigt.“ Das bedeutet in unserem Fall: Wenn du Talent hast, also eine Fähigkeit, die im Basketball von besonderer Bedeutung ist, bringst du beste Voraussetzungen mit, ein guter Basketballspieler zu werden.

Jeder Mensch hat irgendein Talent – sei es eine Begabung in Musik, Kunst, Naturwissenschaften, Mathematik, Handwerk, Sport oder in einem anderen Bereich. Es gibt Talente verschiedener Arten. Vielleicht hast du schon einmal von den Begriffen „Bewegungstalent“, „Organisationstalent“, „Zeichentalent“ oder „Sprachtalent“ gehört.

In vielen Fällen bleibt das Talent eines Menschen jedoch unerkannt und wird dementsprechend auch nicht gefördert. Dann sprechen wir von einem „unentdeckten Talent“. Ein Mensch, der gleich mehrere Begabungen mitbringt, wird als „Multitalent“ bezeichnet.

Die Lehrmeinung sagt, dass Talent genetisch bedingt ist. Du kannst ein Talent also nicht erlernen. Es wird dir in die Wiege gelegt, wie man so schön sagt. Entweder du hast es oder nicht. Um ein Talent zur Geltung kommen zu lassen, muss es allerdings auch gefördert werden. Ohne dass du es merkst, passiert das in der Regel von Geburt an durch deine Familie und Freunde, in der Kita, in der Schule und beim Sport – im Grunde genommen durch alle Einflüsse, denen du in deinem Umfeld ausgesetzt bist.

Wissenschaftliche Studien belegen, dass bei besonders begabten, also talentierten, Menschen eine erhöhte Hirnaktivität in den entsprechenden Bereichen besteht. Außerdem sind bei Talenten gewisse Regionen im Gehirn etwas stärker ausgeprägt als beim Durchschnittsmenschen. Diese Ausprägung entwickelt sich vor allem durch eine frühe Förderung bestimmter Fähigkeiten. Ausnahmen bilden hier natürlich Begabungen, die auf besondere körperliche Eigenschaften zurückzuführen sind. So hängt zum Beispiel die Begabung eines Sängers in erster Linie mit seiner Stimme, das heißt mit der Anatomie seines Stimmorgans, zusammen. Genauso, wie das Talent eines Basketballspielers mit seiner Körperhöhe zusammenhängt. Aber dazu später mehr.

Die oben genannte Lehrmeinung ist nicht frei von Kritik. Dass Talent, abgesehen von den physischen Voraussetzungen, genetisch bedingt ist, ist wissenschaftlich nicht nachgewiesen. Denn Talentforschung wurde nie an Neugeborenen, sondern frühestens ab dem Kindesalter durchgeführt. Somit ist auch denkbar, dass Talente erst kurz nach der Geburt entwickelt werden. Sei es in der Musik durch frühzeitliche Gehörschulung oder im Sport durch tägliches, intensives Üben von Bewegungen. Das soll all denjenigen Mut machen, denen zum Beispiel eine bestimmte Körperhöhe nicht in den Schoß der Mutter gelegt wurde. Talent ist mehr als Genetik. Viel entscheidender ist die frühkindliche Förderung der Begabung.

Das Talent eines Menschen äußert sich durch eine relativ frühe Ansprechbarkeit für eine bestimmte Aufgabe oder Sache, in unserem Fall das Spielen mit Bällen. Bei talentierten Basketballspielern zeigt sich schon im frühen Kindesalter eine lustbetonte Leichtigkeit im Umgang mit Bällen. Ein Begabter kann sich durchaus für seinen „Stoff“ (z.B. das Basketballspielen) aufopfern, da dieser ein gesteigertes Bedürfnis hat, auf seinem Gebiet mehr zu erleben. Außerdem ist die begabte Person ständig unzufrieden mit den bereits erlangten Leistungsstufen, was die Anstrengungsbereitschaft in diesem Bereich erhöht. Im Training sind 8 von 10 Treffern von der Freiwurflinie einem Basketballtalent nicht genug. Wissenschaftler bezeichnen das als „produktive Unzufriedenheit“.

Wachsendes Selbstvertrauen ist ein weiterer Indikator einer Begabung, da ein Talentierter (= Begabter) weiß, wie sehr er seine Materie beherrscht. Schließlich führt dies dazu, dass ein Begabter auf seine überdurchschnittlichen Fähigkeiten vertraut. Ein begnadeter Basketballspieler zum Beispiel würde eher wagen, vor großem Publikum zu spielen, als eine Person, deren Begabung nicht Basketball ist. Der letzte und vollkommenste Schritt dieser Entwicklung, eine Begabung umzusetzen, ist die schöpferische Produktivität. Der Begabte wird hier selbstständig und schöpferisch tätig. Er kreiert Neues, wie man es bei einem Genie vorfinden kann. So schaut sich ein talentierter Basketballer nicht nur die Moves seiner Vorbilder ab, sondern kreiert auch eigene Bewegungen.

2.2 Woran erkennt ein Trainer, ob du Talent hast bzw. das Potenzial hast, Basketballprofi zu werden?

Ein bekannter Spruch im Basketball lautet: „You can’t teach height!“ Er besagt, dass eine bestimmte „Körpergröße“ („height“) kein Trainer einem Spieler beibringen („teach“) kann. Das ist klar, denn deine Eltern sind für deine Größe verantwortlich. Sie ist genetisch bedingt. Hast du kleine Eltern, brauchst du dich nicht zu wundern, ebenfalls zu den „Kleinen“ zu gehören. Andersherum ist es natürlich auch sehr wahrscheinlich, groß zu werden, wenn deine Eltern groß sind.

Es gibt bestimmte Merkmale, an denen geschulte Traineraugen erkennen, ob du talentiert bist oder nicht. Dazu gehören zuallererst deine äußeren Merkmale, das heißt deine Körpergröße und dein Körperbau. In einem Sichtungslehrgang schauen sich Trainer deine Statur an, deine Hände und Füße. Große Gliedmaßen sind oft ein Zeichen dafür, dass du sehr groß wirst. Wie oben erwähnt, dienen auch deine Eltern als „Vorbilder“. An ihnen können Trainer deine ausgewachsene Körperhöhe abschätzen.

Hinzu kommen deine physischen Voraussetzungen und deine Athletik, wie Schnelligkeit, Sprungkraft und Muskulatur, die dein Talent ausmachen.

Es kommt jedoch nicht selten vor, dass sich unerfahrene Trainer von der Statur eines jungen Spielers blenden lassen. Wenn du ein Frühentwickler bist, also ein, zwei Jahre früher als deine gleichaltrigen Teamkollegen groß und kräftig geworden bist, hast du natürlich einen Riesenvorteil. Denn du fällst deinen Trainern mit Sicherheit auf.

Wenn du zu den Kleinen gehörst, ist es schon schwieriger, einen positiven ersten Eindruck eines Trainers zu gewinnen. In diesem Fall kannst du aber mit anderen Talenten glänzen, zum Beispiel mit deinen koordinativen Fähigkeiten und deinen technischen Voraussetzungen. Dazu zählen dein Bewegungsgefühl, deine Beweglichkeit, dein Ballgefühl, deine Auge-Hand-Koordination sowie dein Spielgefühl. Auch diese genannten Dinge sind den Trainern sehr wichtig bei der Beurteilung deines Talents.

Ein nicht zu vernachlässigendes Merkmal ist deine Aufnahmefähigkeit, also die Fähigkeit, wie schnell du neue Dinge lernst und umsetzen kannst. Darauf legen Trainer viel Wert.

Darüber hinaus sind die sogenannten Sekundärtugenden und Charaktereigenschaften eines jungen Spielers von größter Bedeutung, wenn es darum geht, ob du Talent hast oder nicht. Zu diesen Eigenschaften zählen Frustrationstoleranz, Zielstrebigkeit, Organisationsfähigkeit, Kompromissfähigkeit, Führungsqualitäten, Loyalität, Respekt, Umgang mit Hierarchien, Umgang mit Druck, Integrationsfähigkeit sowie Umgang mit Misserfolgserlebnissen. All das sind Merkmale, die ein Talent ausmachen. Bist du ein Kämpfer oder lässt du schnell den Kopf hängen, wenn es mal nicht so gut läuft? Wie zielstrebig bist du? Kannst du Dinge eigenverantwortlich machen und dich selbst organisieren? Kannst du ein Team anführen? Wie groß ist dein Respekt gegenüber älteren, besseren Spielern? Wie gehst du mit Hierarchien um? Kannst du dich unterordnen? Wie gut kannst du dich in die Mannschaft integrieren? Wenn du diese Qualitäten hast, kannst du sicher sein, dass du ein talentierter Spieler bist, auch wenn du vielleicht nicht zu den allergrößten oder athletischsten Spielern gehörst.

In diesem Zusammenhang ist auch das Einstellungsrepertoire zu nennen. Damit ist die Einstellung zum Training, zu den Mitspielern und Trainern gemeint. Ehrgeiz, Disziplin und Durchhaltevermögen sind ganz wichtige Faktoren. Wie sehr bist du bereit, alleine in die Halle zu gehen und ein bisschen mehr zu tun als die anderen? Wie gehst du mit Misserfolgserlebnissen um? Neigst du zu Selbstzweifeln? Bist du misserfolgsorientiert? Oder bist du einer, der sich durchbeißt, der marschiert, der kämpft und der auch weiter an sich glaubt?

Wir wissen alle, Charakter, Einstellung und all diese sogenannten weichen Faktoren, wie emotionale Intelligenz, sind am Ende mindestens genauso wichtig, wie das rohe reine basketballerische Talent oder sogar noch viel mehr, wichtiger als das athletische Talent. Insofern ist die Athletik im Profisport überbewertet, während die charakterlichen Eigenschaften unterbewertet sind.

Alle oben erwähnten Merkmale und Faktoren wirken auf einen Trainer ein und hinterlassen bei Sichtungslehrgängen einen Eindruck. Dieser Eindruck führt dann zu der Bewertung, ob du ein großes Talent bist oder ein Talent, das an bestimmten Bereichen noch intensiv arbeiten muss oder ob du untalentiert bist. Die Bundestrainer im Jugend- und Seniorenbereich entwerfen dann ein Bild von dir als jungen Spieler, wie du einmal aussehen wirst, wenn du „fertig“ bzw. erwachsen bist. Sie entwickeln eine Art Vision von dir und stellen Vergleiche an, wie: „Der kann mal einer werden wie Henning Harnisch oder der kann mal einer werden wie Dimitris Diamantidis.“

DARAN ERKENNT DEIN TRAINER, OB DU TALENT HAST BZW. DAS POTENZIAL HAST, BASKETBALLPROFI ZU WERDEN:

Äußere Merkmale: Körpergröße und Körperbau (Statur, Hände, Füße).

Koordinative Fähigkeiten/technische Voraussetzungen: Bewegungsgefühl, Beweglichkeit, Ballgefühl, Auge-Hand-Koordination, Spielgefühl.

Physische Voraussetzungen/Athletik: Schnelligkeit, Sprungkraft, Muskulatur.

Aufnahmefähigkeit: Wie schnell lernst du?

Sekundärtugenden/Charaktereigenschaften: Frustrationstoleranz, Zielstrebigkeit, Organisationsfähigkeit, Kompromissfähigkeit, Führungsqualitäten, Respekt, Umgang mit Hierarchien, Loyalität, Umgang mit Druck, Integrationsfähigkeit, Umgang mit Misserfolgserlebnissen, Kämpfer oder Aufgeber.

Einstellungsrepertoire: Ehrgeiz, Disziplin, Durchhaltevermögen; Einstellung zum Training, zu den Mitspielern, Trainern; „weiche Faktoren“ (emotionale Intelligenz).

2.3 Kannst du auch ohne großes Talent Profi werden?

Die Antwort lautet: Ja, es ist möglich!

Es gibt bzw. gab in der Ersten Bundesliga viele Spieler, wie zum Beispiel Marius Nolte, Nils Mittmann, Karsten Tadda oder Robert Kulawick, die nicht als große Talente galten. Aber es ist auch eine Form von „Talent“, über Jahre hinweg mit der höchsten Energie, mit vielen Emotionen, wie die von Sven Schultze, die ganze Mannschaft mitzureißen. Es gibt viele sogenannte Arbeiter, die alles für die Mannschaft tun, sie besser machen und Dinge leisten, die in keinem Statistikblock auftauchen. Es sind Spieler, die jeder Trainer auf jedem Niveau braucht. Gleichgültig, ob du nachher in der Nationalmannschaft spielst … Wenn ein Trainer erfolgreich sein will, national oder international, dann guckt er nicht nur nach den Spielern, die „schön aussehen“, spektakulär spielen, hoch springen und den Ball sicher in den Korb werfen. Er schaut auch nach denen, die ihre Rolle akzeptieren, loyal sind, sich selbst zurücknehmen und all das machen, was anstrengend ist. Spieler, die immer eine professionelle Einstellung haben und Vorbilder für die Nachwuchsspieler sind.

Wenn du dich viele Stunden in die Halle stellst und an deinem Ballhandling und Wurf arbeitest, kannst du mit viel Selbstdisziplin und Fleiß auch ohne großes Talent zu einem guten Dribbler oder Shooter werden. Ob du ein guter Rebounder und Verteidiger wirst, ist ebenso in erster Linie Einstellungssache. Du musst nicht besonders talentiert sein, um dich in der Verteidigung aufzuopfern, beim Rebound zu ackern und deinen Mann auszuboxen, dich nach jedem freien Ball zu werfen und deine Mitspieler mit Energie und Emotionen mitzureißen und zu motivieren. Dafür ist allein dein Wille verantwortlich. Der Wille, immer 100 % Einsatzbereitschaft zu zeigen ...

Die Trainer beobachten in der Sichtung im Jugendbereich allerdings in der Regel nicht diese harten Arbeiter. Das ist klar, da interessiert es (noch) nicht. Aber deswegen kann ich jedem Spieler sagen und gerade denen, die im U-13- bis U-18-Bereich nicht gesichtet wurden, weil sie aus Trainersicht vielleicht nicht so talentiert sind: Hört nicht auf, an eurem Spiel zu arbeiten! Es gibt viele Spieler, die viel weiter kommen als die vermeintlichen Talente, die im U-15- bis U-18-Alter schon international spielen. Letztere kommen möglicherweise nicht so weit, weil andere nämlich diese Hartnäckigkeit haben, immer weiter an ihrem Spiel arbeiten, trainieren und fleißig sind. So entwickeln sich die „Arbeiter“ oftmals weiter und überholen die vermeintlich größeren Talente.

Jedem ambitionierten Basketballspieler sei an dieser Stelle gesagt: Lass nicht die Flügel hängen, wenn du nach einer Sichtung nicht berücksichtigt wurdest. Ganz im Gegenteil: Trainiere weiter hart und probiere es im nächsten Jahr wieder. Es gibt viele Beispiele in den Jugendnationalmannschaften, bei denen in der U16, U18 oder U20 noch viele Spieler neu einsteigen. Es sind Spieler, die die Bundestrainer vorher nicht auf der Rechnung hatten, die über ihre gute Trainingssituation, ihre Charaktereigenschaften und Tugenden den Sprung geschafft haben und andere überholen.

Es ist auf jeden Fall möglich, ohne großes, genetisch bedingtes Talent, wie die Körperhöhe oder der Körperbau, Profi zu werden. Dennoch sollte jeder Spieler ein paar athletische Grundvoraussetzungen mitbringen. Und die kannst du alleine nicht trainieren. Wenn du ein „langsamfüßiger“ Mensch ohne schnellkräftige Muskulatur bist, wird es schwer. Das Spiel ist zu athletisch, als dass du es mit Fleiß alleine kompensieren kannst. Du musst zwar nicht als Athlet geboren sein, aber du solltest für den Leistungssport geeignet sein. Wenn du beim Schulsportfest in der fünften Klasse beim 50-m-Lauf nicht einer von den fünf Schnellsten bist, sondern hinterherläufst, dann wirst du dir die Schnelligkeit bzw. Athletik auch nicht mehr später antrainieren können.

Wenn du nur mittelmäßiges Talent hast und nicht besonders groß bist, brauchst du einen ganz besonderen Ehrgeiz und Willen, es zu den Profis zu schaffen. Nur maximal 5 % der mittelmäßig Talentierten gelingt das. Aber warum solltest du nicht dazugehören?

2.4 Warum ist Athletik beim Basketball wichtig?

Athletik ist ein aus dem Griechischen stammender Begriff, der Wettkampf bedeutet. Basketball ist ein hochkomplexer Sport, in dem wesentliche athletische Voraussetzungen von großem Vorteil sind. Ich nenne sie die 10 SPs der Basketballathletik:

Sprungkraft: Die Fähigkeit, hoch zu springen, hilft dir beim Rebound, Sprungwurf, Korbleger, Dunking oder Blocken von Würfen.

Sprintfähigkeit: Sprinten hilft dir beim Schnellangriff und in der „Transition Defense“, also beim Verteidigen des gegnerischen Schnellangriffs.

Spannung: Körperspannung ist wichtig, wenn du dich unter dem Korb, z.B. beim Rebound, behaupten und auch stabil in der Verteidigung stehen willst.

Speed: Schnelligkeit ist alles im Basketball: schnelle Antritte, schnelles Abstoppen, schnelle Richtungswechsel, schnelles Umschalten von Angriff auf Verteidigung ...

Spritzigkeit: Spritzig zu sein, bedeutet, dass dein Körper und Geist energiegeladen, tatkräftig, vital, agil und handlungsorientiert sind.

Spin-Moves: Dich um deinen Gegenspieler herumzuwinden, hilft dir, an ihm vorbeizukommen – mit oder ohne Ball.

Spontanität: Spontan zu sein, bedeutet, flexibel auf bestimmte Spielsituationen zu reagieren oder gekonnt veränderte Anweisungen des Trainers umzusetzen.

Sprache: Um deine Athletik optimal einzusetzen, ist Kommunikation im Angriff und in der Verteidigung wichtig.

Spektakel: Wenn die Fans in der Halle ausrasten, gibt dir das einen Extraschub Energie, die du ideal in deine Athletik und Einsatzbereitschaft ummünzen kannst.

Spiel: Das Spiel ist die Grundlage für deine Athletik. Ist es langsam, kannst du mit deiner Sprintfähigkeit neue Akzente setzen. Ist es rabiat, sorgst du mit deiner Körperspannung für Stabilität.

Wenn du dir anschaust, wie sich das Spiel in den vergangenen 30 Jahren bis heute verändert hat, wird dir klar: Sprungkraft, Schnelligkeit und eine gut ausgeprägte Muskulatur spielen eine viel größere Rolle als früher.

An deiner Athletik kannst du arbeiten – allerdings auch nur richtig gut in den jungen Jahren. Deshalb ist es wichtig, gute athletische Grundlagen zu schaffen. Also, wenn du mit 18 Jahren ankommst, nicht athletisch ausgebildet bist, dann wird es für dich schwer, deine Athletik noch so zu trainieren, als wenn du sechs Jahre früher damit angefangen hättest. In Kap. 6.2 „Athletiktraining“ erfährst du wichtige Aspekte zum Kraft- und Schnelligkeitstraining im Kindes- und Jugendalter.

2.5 Ist dir eine Profikarriere sicher, wenn du hochtalentiert bist?

Nein, ganz bestimmt nicht! Es gibt viele Beispiele von vermeintlich großen Talenten, die es nie geschafft haben, ihr Potenzial auszuschöpfen und in der Ersten Bundesliga Fuß zu fassen. Sie haben zu viele andere Probleme mit sich selbst. Ihnen fehlen die Sekundärtugenden, von denen ich im Kapitel zuvor gesprochen habe. Sie können auf höchstem Niveau nicht hart spielen, physisch nicht dagegenhalten, nicht mit Druck umgehen und sind immer unzufrieden mit ihrer Rolle, mit den Trainern und ihren Mitspielern.

Es gibt genug Beispiele von Spielern in der Vergangenheit, die rein von den Voraussetzungen her, die sie motorisch mitbrachten, als hochtalentiert galten, die es aber von ihrer Persönlichkeitsstruktur nie geschafft haben. Denn es handelte sich entweder um Idioten, was den Umgang mit anderen Menschen anging oder um Spieler, die sich für etwas Besonderes hielten und glaubten, sie müssten eben nichts dafür tun, dass sie letztlich irgendwann oben ankommen. Diese Spieler verschwanden komplett in der Versenkung. Von denen sah und hörte man später nichts mehr.

Gleichgültig, wie talentiert du bist, du solltest jeden Tag an dir und an deinem Spiel arbeiten, um den Sprung ganz nach oben zu schaffen. Dir wird nichts geschenkt. Allein deine Einstellung ist dafür verantwortlich, wie erfolgreich du einmal wirst. Sie ist der alles entscheidende Faktor dafür, wie sich dein Leben entwickelt. Alles steht und fällt mit deiner Einstellung.

2.6 Welche Perspektive hast du als Mädchen?

Als Mädchen solltest du dir irgendwann die Frage stellen, ob eine Profikarriere im Damen-Basketball erstrebenswert ist. Noch ist es leider so, dass es schwierig für die DBBL-Vereine ist, angemessene Gehälter an die Spielerinnen zu bezahlen. Denn Damen-Basketball steht in Deutschland weder in den Medien (Zeitung, Fernsehen etc.) noch im Blickpunkt der Öffentlichkeit. Nur wenige Zuschauer interessieren sich dafür und gehen zu den Spielen. Viele Spielerinnen können deshalb nicht alleine vom Basketball leben, sondern müssen nebenbei noch einen anderen Beruf ausüben.

Als angehende Profispielerin solltest du den Leistungssport und eine berufliche Ausbildung miteinander verbinden. Basketball darf nicht dein einziger Fokus sein. Du musst zweigleisig fahren, was letztlich noch weniger Freizeit bedeutet. Als Schulmädchen solltest du nicht nur hart in der Halle trainieren, sondern auch viel für die Schule machen. Du musst bereit sein, Opfer zu erbringen. Du brauchst viel Eigeninitiative und Durchhaltevermögen, um neben dem Basketball die Grundlagen für deine spätere berufliche Karriere zu legen.

Die berufliche Ausbildung ist neben dem Leistungssport enorm wichtig. Denn deine finanziellen Perspektiven sind im Damen-Basketball begrenzt. Zudem besteht immer das Risiko einer schweren Verletzung, die deine Karriere abrupt beenden kann. Auch eine Schwangerschaft kann deine Basketballlaufbahn durcheinanderbringen. Es ist definitiv eine große Herausforderung, die Schule mit Hausaufgaben und Lernen, das tägliche Mannschaftstraining, Individual- und Krafttraining, Fahrtwege zwischen Wohnung, Schule und Halle unter einen Hut zu bekommen. Dafür brauchst du unheimlich viel Ehrgeiz und Disziplin. Ein Sportgymnasium bzw. Sportinternat kann vieles vereinfachen, weil z.B. die Fahrtwege wegfallen.

Viele Profispielerinnen in der Damen Basketball Bundesliga studieren nebenbei. Dann ist fast jeder Tag komplett zugepackt mit Aufgaben. Das kann zum Beispiel so aussehen: früh aufstehen, für die Uni lernen, vormittags erste Trainingseinheit, nachmittags Vorlesung an der Uni, abends zwei Stunden Mannschaftstraining. Danach bist du platt und willst nur noch ins Bett. Jede Spielerin kommt irgendwann an den Punkt und fragt sich: Wofür die ganze Schinderei? Siege geben dir kleine Glücksmomente. Vielleicht gewinnst du auch Meisterschaften, für die sich das harte Training lohnt. Positiv an einem Studium ist, neben der beruflichen Perspektive, die sich dir eröffnet, dass du einen guten Ausgleich zwischen körperlichem Training und Kopfarbeit hast. Zum einen wird es dadurch nie langweilig, zum anderen kannst du Probleme besser auffangen. Wenn’s bei dir im Basketball vielleicht mal nicht so gut läuft, bist du vielleicht an der Uni mit guten Noten erfolgreich oder andersherum.

Lohnt sich der doppelte Einsatz über all die Jahre? Ja, denn Basketball ist mit vielen positiven Erfahrungen und Emotionen verbunden, die dich prägen. Basketball ist eine Lebensschule für Zielstrebigkeit, Zeitmanagement und Teamfähigkeit. Das sind wichtige Eigenschaften fürs Berufsleben. Basketball kann dir ein Studium in den USA mit einem Stipendium ermöglichen. Auslandserfahrung hilft dir im späteren Berufsleben. Viele Unternehmen schätzen Mitarbeiter, die in anderen Ländern studiert oder gearbeitet und fremde Kulturen kennengelernt haben. Mitarbeiter, die mobil und flexibel sind sowie sozialen Sachverstand mitbringen … Die Disziplin, die du durch die Doppelbelastung aus Sport und Ausbildung beweist, wird dir ebenfalls im Berufsleben helfen. Du lernst den richtigen Umgang mit Siegen und Niederlagen. Beides gibt es auch im Berufsleben. Nur wenn du bereit bist, hart an deinem Weg zu arbeiten und die Herausforderungen bis zum Ziel zu meistern, wirst du erfolgreich sein, im Basketball, in der Schule, im Studium und im späteren Berufsleben. Erreichst du ein selbst gestecktes Ziel, ist das für dich ein Erfolgserlebnis und Ansporn, weiter hart zu arbeiten.

Fazit: Trotz eines vermeintlich „geringen“ Gehalts hast du eine lohnenswerte, nicht zu unterschätzende Perspektive als Mädchen, wenn du das Ziel hast, Profispielerin zu werden. Basketball bietet mehr als Geld. Es ist eine Schule fürs Leben!

2.7 Wie groß kannst du werden?

Es gibt eine einfache Formel, mit der du selbst errechnen kannst, wie groß du einmal werden wirst. Dafür brauchst du nur die Körpergrößen deiner Eltern. Die Formel lautet:

Du addierst also die beiden Körpergrößen deiner Eltern in Zentimetern und teilst anschließend die Summe durch 2. Das Ergebnis addierst du danach mit 6 (wenn du ein Junge bist) bzw. subtrahierst es mit 6 (wenn du ein Mädchen bist).

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass dir diese Formel nur einen Richtwert gibt, wie groß du mal wirst. Sie ist aber keinesfalls genau. Gemäß dieser Formel wäre ich nur 1,86 m groß geworden, da mein Vater 1,92 m und meine Mutter 1,62 m groß sind. In Wirklichkeit bin ich jedoch 1,89 m groß geworden, also 3 cm mehr.

Rekordnationalspieler Patrick Femerling fällt mit seinen 2,15 m sogar völlig aus dem Rahmen. Sein Vater war „nur“ 1,95 m und seine Mutter 1,78 m. Nach dieser Berechnungsformel hätte er nur 1,93 m groß werden sollen.

Wenn du deine finale Körperhöhe genauer vorhersagen möchtest, musst du dich von einem Arzt untersuchen lassen. Er macht ein Röntgenbild von deiner linken Hand. Indem er sich die Wachstumsfugen zwischen deinen Fingergelenken und die Verschmelzungen der Fingerknochen anschaut, erkennt er die Reife deiner Knochen. Das wird als Knochen- bzw. Skelettalter bezeichnet. Dein Arzt vergleicht das Ergebnis mit den Durchschnittswerten der Bevölkerung, die er auf einer Tabelle findet, und kann dir dann relativ genau vorhersagen, wie groß du mal wirst. Außerdem erkennt er, ob du ein Frühentwickler, Normalentwickleroder Spätentwickler bist.

Du giltst als Normalentwickler, wenn dein Skelettalter nicht mehr als ein Jahr von deinem Lebensalter abweicht. Ist dein Skelettalter dem Lebensalter gegenüber um mehr als ein Jahr voraus, bist du ein Frühentwickler („akzeleriert“). Ist dein Skelettalter um mehr als ein Jahr hinter deinem Lebensalter zurückgeblieben, bist du ein Spätentwickler („retardiert“). Nichts von dem ist besser oder schlechter. Du fällst deinen Trainern lediglich früher auf, wenn du ein Frühentwickler bist.

BEISPIELE:

Ein 12-jähriger Junge ist 150 cm groß und hat ein Skelettalter von 14 Jahren. Er hat 90,5 % seiner Endgröße erreicht, d.h. 1,66 m. Hierbei handelt es sich um einen Frühentwickler.

Ein anderer 12-jähriger Junge, ebenfalls 150 cm groß, hat ein chronologisches Skelettalter von 12 Jahren. Er hat 83,4 % seiner Endgröße (1,80 m) erreicht. Er gehört zu den Normalentwicklern.

Ein dritter Junge von 12 Jahren, 150 cm groß, hat aber ein Skelettalter von nur 10 Jahren. Er hat erst 81,2 % seiner Endgröße (1,85 m) erreicht. Somit ist er ein Spätentwickler.

© Sebastian Finis

Am größten von den drei gleich großen und gleichaltrigen Jungen wird also der werden, dessen Skelettalter noch am wenigsten fortgeschritten ist.

Bis du deine Endlänge erreicht hast, wächst du täglich – vor allem nachts. Im Schulalter wächst du etwa 6 cm pro Jahr und in der Pubertät kommt es zu einem deutlichen Wachstumsschub. Durchschnittlich kann man sagen, dass du jedes Jahr etwa 3 % mehr auf deine spätere Endlänge zusteuerst.

Wusstest du übrigens, dass du besonders groß wirst, wenn du eine große Mutter hast? Große Mütter sind noch mehr für deine finale Körpergröße entscheidend als große Väter. Das ist wissenschaftlich zwar nicht nachgewiesen, aber das berichten Traineraugen (u.a. Robert Bauer und Patrick Femerling) nach jahrelangen Beobachtungen.

WELTWEITE WACHSTUMSSTEIGERUNG

Die meisten Kinder wachsen ihren Eltern über den Kopf und sie werden schneller groß und früher geschlechtsreif als die Generation davor. In den letzten 100 Jahren hat die Erwachsenengröße in zahlreichen Ländern um durchschnittlich 8 cm zugenommen. Schulkinder sind heute um durchschnittlich 12 cm größer als ihre Altersgenossen vor 100 Jahren. Für die Wachstumssteigerung bedeutet das also eine Längenzunahme von bis zu 1 cm in 10 Jahren.

Der Wachstumstrend kann verschiedene Gründe haben: Einerseits spielt wohl die Genetik eine Rolle. Das heißt, die Endgröße der Kinder liegt nicht genau zwischen ihren Eltern, sondern näher am größeren und stärkeren Elternteil. Außerdem spielt die allgemeine Verbesserung der Ernährung mit dem Überangebot an tierischen Eiweißen, das Seltenerwerden von Infektionskrankheiten sowie die geringere körperliche Arbeitsbelastung der Jugend eine Rolle für die Wachstumssteigerung. Das sind jedoch nur Vermutungen der Wissenschaft. Die genauen Gründe kennt niemand.

2.8 Schlüsselpunkte zum Thema „Talent und Grundvoraussetzungen“

Jeder Mensch hat ein Talent oder gar mehrere Talente. Sie sind nicht nur genetisch bedingt, sondern gewisse Begabungen können auch nach der Geburt entwickelt werden. Sie müssen aber frühzeitig gefördert werden, damit sie zutage treten. Anzeichen für Talente sind: physische Voraussetzungen, Leichtigkeit und Spaß im Umgang mit einer Sache, Wille zur Aufopferung, wachsendes Selbstvertrauen und eigene Kreativität.

Ob du Talent hast bzw. das Potenzial hast, Basketballprofi zu werden, erkennt dein Trainer an deinen äußeren Merkmalen (Körpergröße und Körperbau, wie Statur, Hände, Füße), deinen koordinativen Fähigkeiten und technischen Voraussetzungen (Bewegungsgefühl, Beweglichkeit, Ballgefühl, Auge-Hand-Koordination, Spielgefühl), deiner Athletik und deinen physischen Voraussetzungen (Schnelligkeit, Sprungkraft, Muskulatur), deiner Aufnahmefähigkeit (Wie schnell lernst du?), deinen sogenannten Sekundärtugenden bzw. Charaktereigenschaften (Frustrationstoleranz, Zielstrebigkeit, Organisationsfähigkeit, Kompromissfähigkeit, Führungsqualitäten, Respekt, Umgang mit Hierarchien, Loyalität, Umgang mit Druck, Integrationsfähigkeit, Umgang mit Misserfolgserlebnissen, Kämpfer oder Aufgeber?) sowie deinem Einstellungsrepertoire (Ehrgeiz, Disziplin, Durchhaltevermögen; Einstellung zum Training, zu den Mitspielern, Trainern; weiche Faktoren, wie emotionale Intelligenz).

Du kannst auch ohne herausragendes, genetisch bedingtes Talent Profi werden, wenn du die entsprechende Arbeitseinstellung, vor allem Selbstdisziplin, Trainingsfleiß und Ehrgeiz, mitbringst. Harte Arbeiter setzen sich durch! Dennoch solltest du ein paar athletische Grundvoraussetzungen mitbringen.

Die Athletik im Basketball ist über die Jahre immer wichtiger geworden. Sprungkraft, Schnelligkeit und eine gut ausgeprägte Muskulatur spielen eine viel größere Rolle als früher. Deshalb ist es wichtig, schon in jungen Jahren gute athletische Grundlagen zu schaffen.

Selbst wenn du hochtalentiert bist, ist dir eine Profikarriere nicht sicher. Denn dir wird nichts geschenkt. Du solltest jeden Tag an dir und an deinem Spiel arbeiten, um den Sprung ganz nach oben zu schaffen. Allein deine Einstellung ist dafür verantwortlich, wie erfolgreich du einmal wirst. Sie ist der alles entscheidende Faktor dafür, wie sich dein Leben entwickelt. Alles steht und fällt mit deiner Einstellung.

Als Mädchen hast du, trotz eines vermeintlich „geringen“ Gehalts, eine lohnenswerte, nicht zu unterschätzende Perspektive im Basketball, wenn du das Ziel hast, Profispielerin zu werden. Basketball bietet mehr als Geld. Basketball ist eine Lebensschule für Zielstrebigkeit, Zeitmanagement und Teamfähigkeit. Das sind wichtige Eigenschaften fürs Berufsleben.

Wenn du deine endgültige Körperhöhe als Heranwachsender wissen möchtest, gehe am besten zum Arzt. Er macht ein Röntgenbild von deiner linken Hand und schaut sich die Wachstumsfugen zwischen deinen Fingergelenken und die Verschmelzungen der Fingerknochen an. Daran erkennt er, wie groß du einmal wirst.

© Ed Cornejo

2.9„Du musst Geduld haben und gleichzeitig hungrig sein“ – Interview mit Patrick Femerling

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Der heutige Jugendtrainer Patrick Femerling blickt auf eine ganz besondere Karriere in Europa zurück. Nachdem er erst mit 15 Jahren zu spielen begann und erst auf dem US-College eine Profikarriere in Betracht gezogen hatte, nahm seine 13-jährige Profikarriere wahnsinnig Fahrt auf. Innerhalb weniger Jahre entwickelte sich der 2,15 m große Center zu einem europäischen Topspieler, der Weg führte ihn zu Spitzenklubs in Spanien, Griechenland und der Türkei. Meisterschaften, Pokalsiege und den Euroleague-Titel nennt er sein Eigen. Für die deutsche Nationalmannschaft hielt er so oft wie kein anderer seine Knochen hin. Mit 221 Länderspielen ist er Rekordnationalspieler, nahm an sieben Europameisterschaften, zwei Weltmeisterschaften und den Olympischen Spielen teil. Er gewann WM-Bronze und EM-Silber mit der DBB-Auswahl an der Seite von Dirk Nowitzki. Im Interview spricht Patrick über die Rolle des Talents und über die Grundvoraussetzungen, Hürden und Probleme auf seinem Weg zum Profi und gibt lehrreiche Tipps aufgrund seiner eigenen Erfahrungen in der Vergangenheit.

Welche Rolle spielen deiner Ansicht nach die körperlichen Voraussetzungen (Gene) für einen ambitionierten Spieler, der das Ziel verfolgt, Basketballprofi zu werden?

Bestimmte Körperkonstitutionen können sicherlich hilfreich sein und sind es auch oft. Ich habe mit 15 angefangen zu spielen. Mit 16 war ich mit 1,99 m schon relativ groß. Ich konnte mich trotz meiner Größe auch ganz gut bewegen. Da habe ich gesehen, dass man vielleicht etwas daraus machen kann. Dass die Karriere dann so weit läuft, war natürlich nicht vorherzusehen.

Hattest du es einfacher als andere Spieler, aufgrund deiner Größe, dich als junger Spieler durchzusetzen?

Zunächst einmal hatte ich gar keinen Basketballhintergrund! Bevor ich 15 war, habe ich vielleicht ein-, zweimal in der Schule Basketball gespielt, sonst nicht. Ich habe neun Jahre Fußball, in der Schulmannschaft Handball und ein bisschen Volleyball gespielt. Ich war schon recht sportlich. Aber ich war kein Schrank, sondern eher spindeldürr und dafür sehr groß. Mit Basketball hatte ich gar nichts am Hut. Es war reiner Zufall, wie mich mein damaliger B-Jugendtrainer Johannes Buchwald auf einem Freiplatz in Düsseldorf entdeckte, wo ich mit zwei Kumpels herumhampelte. Wir wurden von ihm angesprochen, ob wir nicht mal zum Training zwei Straßen weiter vorbeikommen wollten. So bin ich zum Basketball gekommen. Dadurch, dass ich technisch echt roh war, weiß man nicht, was da herauskommt. Ich hatte sicherlich eine koordinative Grundvoraussetzung und die Körpergröße, aber ich hatte auch Glück mit dem Trainer und mit einer guten Grundausbildung.

Es ist für mich deshalb schwierig zu beurteilen. Kinder, die mit 8, 9, 10 Jahren anfangen, Basketball zu spielen, haben ein ganz anderes Grundkorsett und somit eine andere Ausgangslage. Ob das besser oder schlechter ist, sei dahingestellt.

Was war dein größtes Talent?

Ich konnte mich ganz gut bewegen. Ich hatte eine recht gute Spielübersicht und ich hatte Lust. Zudem hatte ich keinen Stress, wie etwas funktionieren muss. Sondern ich habe erst mal Basketball gespielt, weil es mir Spaß gemacht hat. Ich habe mir auch keine Gedanken darüber gemacht, schlecht zu sein. Zu Beginn war ich sehr schlecht, trotzdem habe ich gerne gespielt. Ich habe mit 15 bei null angefangen und hatte eine gute Eigenmotivation, mich stetig zu verbessern. Die Lust am Sport und der Antrieb, an sich zu arbeiten, ist eine wesentliche Grundvoraussetzung.

Wie hast du dich als junges Talent im Wettbewerb mit den anderen durchgebissen?

Meine Übersicht und meine Fußarbeit, weil ich viele Jahre mit dem Fuß gespielt habe, waren für mich von Vorteil. Ich war auch relativ beweglich. Die Art, wie ich mich auf dem Feld bewegen und laufen konnte, hat mir geholfen. Hinzu kommt das Handwerkszeug der Technik, die ich mir schnell aneignen konnte. Ich habe mir auch vieles von anderen Spielern abgeschaut und habe Basketball im Fernsehen verfolgt. Ich kann mich zum Beispiel noch sehr lebhaft daran erinnern, wie ich Henning Harnisch gegen Benetton Treviso spielen gesehen habe oder wie ich nachts aufgeblieben bin, um ein NBA-Allstar-Game zu schauen. Es hat sich viel bei mir um Basketball gedreht. Meine Freunde spielten auch Basketball. Dann bildet sich ein Mikrokosmos. Wenn man Leute um sich herum hat, die einem etwas beibringen können, kann man sich selbst ganz gut durchsetzen.

Als Mannschaft zu gewinnen, war mir immer wichtig. Es war mir wichtiger, als mich selbst darzustellen. Ich war schon immer Mannschaftssportler und werde es auch immer bleiben. Mein innerer Ehrgeiz war zudem, auf dem Feld mit guten Leistungen meinen Anteil am Sieg zu haben. Wenn man einmal gewonnen hat, will man immer wieder gewinnen. Das lernt man dann auch, wie man gewinnt. Es gibt Spieler, die spielen, um nicht zu verlieren und es gibt Spieler, die spielen, um zu gewinnen. Gegen jede Mannschaft, gleichgültig, wie aussichtslos eine Partie war, bin ich rausgegangen, um zu gewinnen. Beispielsweise hatten wir in der Jugend mit ART Düsseldorf gegen TuS Lichterfelde, objektiv betrachtet, null Chance, zu gewinnen, das sah man auch am Endstand, aber ich war trotzdem sauer und enttäuscht, dass wir verloren haben. Die Enttäuschung hat mich aber nicht gehemmt, sondern die Einstellung entwickelt: „Jetzt erst recht!“

Welche Hürden, Probleme und Stolpersteine sind dir auf dem Weg zum Profi begegnet und wie hast du sie überwunden?

Es gab bei mir viele Ablenkungen, sei es durch die Freundin oder mit den Jungs lieber rumzugammeln und Mist zu machen, als Basketball spielen zu gehen. Ich glaube, man muss die Erfahrung machen, aber man sollte sich nicht zu doll ablenken lassen. Die Leidenschaft für den Sport ist extrem wichtig. Es gibt Spieler, die sind sehr früh sehr klar und wissen schon in jungen Jahren: „Ich werde Profi und ich werde alles dafür investieren!“ Bei mir war es am Anfang nicht so. Ich hab’s gespielt, weil’s mir Spaß gemacht hat. Ich habe Freude mit meinen Jungs auf dem Feld gehabt. Nach und nach ist mir klar geworden, dass man damit auch seinen Lebensunterhalt verdienen kann und trotzdem das machen kann, was man möchte. Natürlich nicht alles und immer. Das hat sich bei mir erst relativ spät herauskristallisiert – und zwar erst, als ich aufs College gegangen bin und dann auch früher weggehen musste, weil das Verhältnis zum Trainer nicht gut war. Zudem war die finanzielle Situation zu Hause nicht so gut. Das hat die Entscheidung erleichtert, als Profi anzufangen und bei Alba Berlin meine erste Profistation zu haben.

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Es gibt Leute, die sind sehr früh klar und es gibt Leute, die sind sehr spät klar. Beides hat seine Vor- und Nachteile. Wenn man schon sehr früh seine Gedanken darauf fixiert, das zu schaffen, kann das auch hemmen. Das kann auch der Freiheit der Entwicklung im Wege stehen. Auf der anderen Seite kann man als Trainer natürlich viel zielstrebiger mit den Jungs arbeiten. Ich sehe jetzt im Jugendleistungssport, dass es mit den Jungs natürlich einfacher ist. Die anderen haben vielleicht noch eine viel größere Freiheit und Lockerheit, die aber manchmal in dem Eifer, den sie investieren wollen, die Schwäche findet. Bei mir waren der Eifer und die Ablenkungen da und am Ende hat sich zum Glück Basketball durchgesetzt.

Was natürlich auch noch eine Schwierigkeit ist: Profi zu werden, ist das eine. Profi zu bleiben und erfolgreich zu sein, ist noch einmal ein anderer Schritt. Wenn man sich auf dem ausruht, was man erreicht hat, bleibt man nicht lange da, wo man hingekommen ist. Es kann natürlich ein positiver Druck sein, wenn man irgendwo angekommen ist, sich trotzdem verbessern zu wollen und weiterzumachen. Sich jedes Mal wieder aufzuraffen, z.B. nach Verletzungen. Das ist schwer. Dafür brauchst du Durchhaltevermögen und zum anderen auch gute Leute um dich herum. Auch Leute, die dir klar sagen, wie es ist und an dich glauben. Svetislav Pesic ist ein Beispiel für einen Trainer, der sehr viel emotionalen und sportlichen Druck macht, aber wenn du dann aufs Feld gehst, gibt er dir die Freiheit. Er will nur die Entwicklung an dir sehen, dass du quasi mit dieser Situation umgehen lernst und daran wächst. Natürlich ist das anstrengend und intensiv, aber eigentlich ist das eine Voraussetzung dafür, dass du auf einem bestimmten Niveau spielen kannst. Wenn alles etepetete wäre, kommt aus dir nichts raus.

© Ed Cornejo

Welche lehrreichen Tipps kannst du aus deiner eigenen Erfahrung jungen Spielern mit an die Hand geben, die das Ziel haben, Basketballprofi zu werden?