Sexy Hintern - Sebastian Finis - E-Book
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Sexy Hintern E-Book

Sebastian Finis

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Beschreibung

Wussten Sie, dass der Po der am meisten unterschätzte Körperteil des Menschen ist? Ein knackiger, muskulöser Hintern sieht nicht nur sexy aus, sondern verbessert auch unsere Körperhaltung und schützt uns vor Verletzungen. Für das umfassendste Trainingsbuch zum Po wurden mehr als 80 Übungen für ein gezieltes Kraft-, Ausdauer- und Beweglichkeitstraining zusammengestellt, sodass jeder von den neuesten Erkenntnissen profitieren kann. Neben diesem anschaulichen Trainingskonzept finden die Leser Grundlagen einer gesunden "Po-Ernährung" und praktische Tipps für den Alltag, vom Einkaufen, über gesunde Snacks bis hin zur Umsetzung knackiger "Po"-Rezepte mit nur drei Zutaten.

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Seitenzahl: 157

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Anmerkungen

Das vorliegende Buch wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Weder der Autor noch der Verlag können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch vorgestellten Informationen resultieren, Haftung übernehmen.

Sebastian Finis

Sexy

HINTERN

Das 13-Wochen

PROGRAMM

Widmung

Für Henri

Sexy Hintern

Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Details sind im Internet über <http://dnb.ddb.de> abrufbar.

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie das Recht der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form – durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren – ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, gespeichert, vervielfältigt oder verbreitet werden.

© 2018 by Meyer & Meyer Verlag, Aachen

Auckland, Beirut, Dubai, Hägendorf, Hongkong, Indianapolis, Kairo, Kapstadt, Manila, Maidenhead, Neu-Delhi, Singapur, Sydney, Teheran, Wien

Member of the World Sport Publishers’ Association (WSPA)

ISBN 978-3-8403-3689-8

E-Mail: [email protected]

www.dersportverlag.de

Inhalt

1Was dich hier erwartet

2Po-Wissen: Alles, was du über deine vier Buchstaben wissen musst!

2.1Po-Evolution: Warum haben wir einen großen, starken Hintern?

2.2Po-Boni: Welche Vorteile bietet ein kräftiges Hinterteil?

2.3Pomuskeln: Welche Funktionen erfüllen die Muskeln deiner Kehrseite?

2.4Po-Formen: Welchen Allerwertesten hast du?

3Po-Training: Welche Bedeutung hat ein Training der Gesäßmuskulatur?

3.1Krafttraining

3.2Ausdauertraining

3.3Beweglichkeitstraining

4Po-Nahrung: Welche Bedeutung hat die Ernährung für die Gesäßmuskulatur?

4.1Die Grundlagen einer gesunden Ernährung

4.2Praktische Umsetzung im Alltag

4.3Knackige Po-Rezepte mit nur 3 Zutaten

5Po-Übungen

5.1Aufwärmübungen

5.2Po-Krafttraining

5.3Po-Ausdauerintervalltraining

5.4Po-Dehnübungen

6Das P(r)ogramm – in 13 Wochen zum Erfolg

6.1Po-Workouts

6.2Dein P(r)ogramm-Dokumentationsbogen

7Finis

Literaturverzeichnis

Übungsregister

Bildnachweis

Zum Autor

1

Was dich hier

ERWARTET

Wenn der Darm Charme hat, ist der Po heilfroh auf dem Klo. Spaß beiseite. Der Hintern ist viel mehr als nur ein Sitzapparat zum Aa-machen. Das wird dir schnell klar, wenn du das Buch liest und das 13-wöchige P(r)ogramm absolvierst.

Natürlich hat jeder der 656 Muskeln im menschlichen Körper eine wichtige Funktion. Doch stechen die Popomuskeln aus der Masse heraus, weil sie mehr als nur eine Aufgabe erfüllen. Leider wird die Bedeutung des Hinterns unterschätzt wie kaum ein anderer Körperteil. Den Spruch „Hinten ist das neue vorne“ kennst du sicherlich aus der Glamour-Welt. Doch wie viele Ladys trainieren tatsächlich gezielt ihren Po? Die wenigsten … Das soll sich ändern.

In diesem Buch erfährst du alles Wissenswerte zu deinem Allerwertesten und bekommst darüber hinaus ein praktisches Übungsprogramm an die Hand. Zu Beginn geht es im Buch darum, ein Basiswissen zu schaffen, damit du den Hintersinn deines Hinterns verstehst. Wie hat sich der Popo in der Evolution des Menschen entwickelt? Durch welche steinzeitlichen Aktivitäten haben wir einen verhältnismäßig großen und starken Hintern bekommen? Warum bevorzugen Männer schöne Frauen-Hintern? Warum verkümmern unsere Pomuskeln heute? Diese Fragen werde ich dir beantworten.

Im nächsten Schritt stelle ich die einzelnen Funktionen der Pomuskeln heraus. Sie spielen u. a. für die Körperhaltung eine große Rolle. Je kräftiger dein Popo, desto gesünder ist deine Haltung. Mehr Kraft im Gesäß bedeutet auch, dass alle Bewegungen im Alltag ökonomischer ablaufen. Das Sitzen, Stehen, Gehen, Laufen, Heben und Tragen wird dir im täglichen Einerlei leichter fallen. Im Sport verbesserst du deine Leistung. Du läufst schneller, springst höher und weiter. Du beugst Verletzungen und Schmerzen vor, z. B. im Rücken. Nicht zuletzt sieht ein knackiger Po verdammt sexy aus. Bei den weiblichen Promis ist in den letzten Jahren sogar ein richtiger Po-Hype in den Medien und sozialen Netzwerken entstanden. Übrigens hat die Bluejeans seit ihrer Erfindung einen großen Anteil an der Sexualisierung des Pos. Heute sind es vor allem enganliegende Skinny- oder High-Waist-Jeans, die den Trend setzen. Ebenso wie beim Sport die Push-up-Yoga-Pants, die den Hintern durch Verstärkungen besonders hervorheben. In Mode sind auch Cut-out-Pants, bei denen durchsichtige Ausschnitte für Abwechslung sorgen, bis hin zu noch verrückteren Varianten wie reflektierenden Regenbogen-Leggings.

Nachdem ich die Vorteile einer kräftigen Gesäßmuskulatur herausgestellt habe, geht es im Buch weiter mit der Anatomie deines Hinterns. Jede Pobacke besteht aus drei Muskelsträngen, auch wenn die „vier Buchstaben“ anderes vermuten lassen. Letzteres bezieht sich übrigens auf die vier Buchstaben im Wort „Popo“. Eine andere Erklärung ist, dass der Ausdruck „Setz dich auf deine vier Buchstaben“ auf die vier „Buchen staben“ zurückgeht, also auf die historisch oft aus Buchenholz produzierten Stuhlbeine. Wie auch immer … Die äußere Form des Hinterns wird durch den großen Gesäßmuskel bestimmt. Der „Gluteus maximus“ ist der größte und einer der kräftigsten Muskeln im menschlichen Körper. Jedoch erfüllen auch die kleinen Gesäßmuskeln (Gluteus medius und minimus) wichtige Funktionen.

Interessant sind auch die verschiedenen Po-Formen, denen wir auf der Straße begegnen. Vom Kartoffel- über Tomaten-Po bis hin zum Melonen-Po ist alles dabei. Ich habe sechs verschiedene Po-Formen konstruiert. Wenn du wissen möchtest, zu welcher Kategorie Po du gehörst, bist du nach dem Kapitel bestimmt schlauer. Auch wenn du nur vom perfekten Hintern träumst, kannst du auch jetzt schon eine gute Figur machen. Denn für jede Po-Form gibt es die perfekte Jeans. Worauf du beim Kauf achten solltest, erfährst du ebenfalls im Kapitel „Po-Formen“.

Im Kapitel „Po-Training“ stelle ich den Nutzen des Kraft-, Ausdauer- und Beweglichkeitstrainings für die Gesäßmuskulatur heraus. Ich erkläre dir, um welche Übungen es sich handelt und worauf du beim Training achten solltest. Die Kniebeuge spielt beim Krafttraining eine besonders wichtige Rolle. Weil sie so viele Muskeln gleichzeitig aktiviert und alltagsnah ist, ist sie der Prototyp des funktionellen Trainings. Beim Ausdauertraining sind es hochintensive Intervalle nach der Tabata-Methode (8 Sätze à 20 Sekunden), die ich dir ans Herz lege. Diese Methode ist viel effektiver als ein herkömmliches Cardiotraining, bei dem Tempo und Intensität über einen langen Zeitraum gleich bleiben. Um die Gelenkbeweglichkeit und die Geschmeidigkeit der Muskulatur zu erhalten oder auch zu verbessern, empfehle ich dir schließlich ein paar Stretchingübungen zum Abschluss jeder Trainingseinheit.

Neben dem Training ist deine Ernährung exorbitant wichtig, um deinem Ziel „Knackarsch“ näherzukommen. Aus diesem Grund habe ich das Kapitel „Po-Nahrung“ entsprechend großzügig behandelt. Als Erstes erkläre ich dir die zehn Grundlagen einer gesunden Ernährung, z. B. „Iss so viel wie möglich von der Natur und so wenig wie möglich industriell verarbeitete Lebensmittel!“ Im nächsten Schritt gebe ich dir praktische Tipps für den Alltag: Wie kannst du das hinzugewonnene Wissen sinnvoll in dein Leben integrieren, ohne dir ein Bein auszureißen? Ich zeige dir, was in den Einkaufswagen kommt, welche Snacks sich für zwischendurch eignen und wie du Mahlzeiten mit wenig Aufwand vorbereiten kannst. Knackige Po-Rezepte mit nur drei Zutaten runden das Ernährungskapitel ab.

Im nächsten Hauptabschnitt stelle ich dir in Wort und Bild alle Po-Übungen vor. Dazu gehören acht Aufwärmübungen, 85 Kraftübungen, 16 Ausdauerübungen und fünf Dehnübungen. Anhand von Fotos und der Übungsbeschreibung bekommst du die richtige Ausführung erklärt. Als atmosphärische Kulisse habe ich für die Übungen eine Mischung aus Natur und häuslicher Umgebung gewählt. Wo du schließlich trainierst, ist völlig egal. Es ist überall möglich.

In Kapitel 6 startet das 13-wöchige P(r)ogramm mit aufeinander aufbauenden Workouts. Für jedes Fitnesslevel habe ich das passende Trainingsprogramm erstellt. Gehörst du zu den Bewegungsmuffeln, fängst du am besten bei Level 1 für Faultiere an. In 13 Trainingswochen mit 2-3 Einheiten pro Woche arbeitest du dich langsam bis zur vor Kraft nur so strotzenden Grizzlybär-Dame in Level 6 hoch. Jedes Workout dauert nicht länger als eine halbe Stunde und besteht aus einem kurzen Warm-up, fünf Kraftübungen, 4-min-Ausdauer-Intervallen und Dehnung. Deinen Trainingsfortschritt notierst du auf deinem persönlichen Dokumentationsbogen, den du dir online herunterladen kannst.

Neben einem effektiven Trainingsprogramm und einer gesunden, ausgewogenen Ernährung ist auch dein Mindset nicht zu unterschätzen. Das gesamte „Po-Projekt“ steht und fällt mit deiner Einstellung. Sie entscheidet darüber, ob du einen Knackarsch bekommst oder nicht. Deine Einstellung ist der alles entscheidende Faktor. All dein Know-how ist wertlos, wenn du nicht anfängst und es verwirklichst. Komm in die Puschen! Ich wünsche dir viel Erfolg mit meinem P(r)ogramm!

Dein Sebastian Finis

2

PO-WISSEN:

Alles, was du über deine

VIER BUCHSTABEN

wissen musst!

2.1 Po-Evolution:

Warum haben wir einen großen, starken Hintern?

Als unsere affenartigen Vorfahren von den Bäumen Afrikas kletterten und ihre Reise auf zwei Beinen auf dem Boden fortsetzten, wählten sie unbewusst einen ganz anderen evolutionären Pfad als unsere nächsten Verwandten – die Schimpansen. Der menschliche Po ist im Vergleich zum Hinterteil der Schimpansen ungefähr anderthalbmal größer in Relation zur Körpergröße. Früher wurde angenommen, dass das Wachstum des menschlichen Hinterns eine Voraussetzung für die Evolution des aufrechten Gangs war. Jedoch wurde diese Theorie später infrage gestellt. Heute weiß man, dass der Po nur verhältnismäßig wenig aktiviert ist, um den menschlichen Körper während des Gehens und Stehens stabil zu halten. Nicht falsch verstehen: Ohne Pomuskeln würden wir weder Stehen noch Gehen können. Allerdings ist es sehr unwahrscheinlich, dass die Evolution eines großen, starken Hinterns ausschließlich mit der notwendigen Voraussetzung für die Zweifüßigkeit erklärt werden kann.

Studien haben vielmehr gezeigt, dass die Pomuskeln besonders während des Kletterns, Grabens, Werfens und Rennens aktiv sind sowie bei anderen Aktivitäten, die eine erhöhte Rumpfstabilität erfordern. Diese Erkenntnisse dienen als mögliche Erklärungen, warum wir ein vergleichsweise großes Hinterteil entwickelt haben.

Der Mensch ist ein mieser Sprinter verglichen mit vielen Säugetieren auf vier Beinen. Usain Bolt erreichte eine Geschwindigkeit von 44,6 km/h – Weltrekord für einen Menschen. Viele Tiere sind bei weitem schneller. Das gilt nicht nur für Sprintspezialisten wie Geparden (113 km/h) oder Gabelböcke (88 km/h). Auch ein Feldhase und ein Pferd (beide 70 km/h), ein Bär (50 km/h) und selbst ein Flusspferd (48 km/h) würden Bolt locker abhängen.

Dafür aber ist der Mensch ein besserer Ausdauerläufer als die meisten Säugetiere. Dürften bei Marathonrennen Pferde starten, hätten sie kaum Chancen. Nicht einmal Gnus legen bei ihren Massenwanderungen durch die Serengeti mehr als 20 km pro Tag zurück. Nur der Mensch ist so verrückt. Wir könnten andere Säuger totrennen. Die Evolution hat den Menschen zum Distanzathleten gemacht. Wichtige Hinweise geben Füße, Gesäß und Muskulatur: Die Zehen des Menschen sind im Vergleich zu denen anderer Primaten kurz. Schon eine Verlängerung um 20 % würde die mechanische Arbeit des Fußes beim Laufen verdoppeln. Auch der große Zeh, der beim Menschen parallel zu den anderen Zehen steht, weist darauf hin, dass der menschliche Fuß zum Laufen gemacht ist.

Verglichen mit Menschenaffen haben Menschen einen sehr großen Gesäßmuskel. Beim normalen Gehen wird er wie oben erwähnt kaum gebraucht. Wozu also ist er da? Der „Gluteus maximus“ hält beim Rennen den Rücken gerade. Die menschliche (Po-)Muskulatur ist außerdem ein guter Speicher. Sie kann genügend Zucker in Form von Glykogen für eine Strecke von mehr als 30 km aufnehmen. In der Evolution bot die menschliche Veranlagung zum Dauerlauf Vorteile. Als Jäger hielt der Mensch länger durch als seine nahen Verwandten, die Menschenaffen.

Nicht nur unsere überlegenen Fähigkeiten, mit unserem hoch entwickelten Gehirn zu denken und zu kommunizieren, sorgten also dafür, das Abendessen auf den Tisch zu bekommen – zumindest nicht in der natürlichen Umgebung unserer Vorfahren, wo Autos, moderne Waffen und Fast Food-Läden keine Rolle spielten. Die Entwicklung eines kräftigen Pos verbesserte unsere Fähigkeit zu jagen und unsere Beute zu Tode zu hetzen. Unser Hintern gab uns einen Überlebensvorteil. Große, starke Hintern entkamen der natürlichen Auslese. Über Hunderte Generationen entwickelten unsere Vorfahren größere, stärkere Gesäße, die bei Alltagstätigkeiten wie Jagen, Graben nach Wurzelknollen und Ergattern von Fleisch von Vorteil waren.

Als effektive Jagdmethode entpuppte sich die Hetz- bzw. Ausdauerjagd – eine Kombination aus Laufen, Gehen und Beobachten, bis die Beute erschöpft aufgibt. Auch heute noch wenden diese Jagdstrategie die Buschmänner in der Kalahari-Wüste im südlichen Afrika an. Von Sonnenaufgang an beobachten sie ein bestimmtes Tier über mehrere Stunden. Bewegt es sich in der starken Hitze auf ein Wasserloch zu, treiben es die Jäger davon weg. Die Buschmänner haben natürlich Trinkvorräte für sich dabei und regulieren ihre Körpertemperatur durchs Schwitzen. Die Beute kann sich durch ständige Bewegung in der Hitze jedoch nicht abkühlen und bleibt irgendwann völlig entkräftet stehen, kann nicht mehr fliehen und wird getötet.

Die Steinzeit-Frau nahm natürlich auch an der Nahrungsbeschaffung teil. Sie jagte aber eher Früchte, Wurzeln, Nüsse und Pilze statt Mammuts und Säbelzahntiger. Da Pilze auch früher nicht wegrennen konnten, sondern nur blöd herumstanden, waren sie einfacher zu fangen. Also verbrachten Frauen viel Zeit in der Hockposition, um Pilze abzuernten. Da wäre ein knochiger Hintern beim Fersensitz auf Dauer sehr unbequem geworden. Die Evolution entschied sich wohl auch aus praktischen Gründen für die Einlagerung von überschüssigen Kalorien im unteren Körperbereich – so entwickelte sich der weibliche Po. Er diente also auch als bequeme Sitzfläche.

Warum bevorzugen Männer schöne Frauenhintern?

Die männliche Vorliebe für den weiblichen Po ist keine neue Erkenntnis. Was Männer jedoch wirklich anzieht, ist nicht die Größe des Hinterns, sondern die Form – konkret: die S-Kurve. Diese bildet das leichte Hohlkreuz der Lendenwirbelsäule und die Po-Form in Kombination. Das belegen wissenschaftliche Studien, bei denen Probanden die Attraktivität von Frauenhintern auf Fotos beurteilen mussten. Männer bevorzugten ganz besonders die Frauen, bei denen sich, in der Silhouette betrachtet, die Lendenwirbelsäule im 45°-Winkel zum Po befand. Nicht die Größe des Frauenhinterns ist für Männer also das Ideal, sondern die Form, die sich aus dem Winkel vom Rücken zum Po ergibt. Der Grund für diese Präferenz ist wiederum prähistorischen Einflüssen geschuldet. Während einer Schwangerschaft ist die Schwerkraft nach vorne verlagert und eine überstreckte, untere Wirbelsäule erlaubt es schwangeren Frauen, ihr Gewicht über den Hüften zu balancieren. Diese Frauen waren während der Schwangerschaft effektiver bei der Nahrungssuche und weniger anfällig für Wirbelsäulenverletzungen. Männer, die sich für solche Frauen entschieden, hatten also Partner, die den Fötus und den Nachwuchs besser versorgen und mehrere Schwangerschaften ohne Verletzungen austragen konnten. Unterm Strich: Die richtige Kurve machte es für Frauen nicht nur leichter, Babys im Bauch zu tragen, sondern auch den Nachwuchs mit ausreichend Nahrung zu beköstigen. Ein evolutionärer Vorteil!

Moderne Zeiten

Über Millionen von Jahren als Jäger und Sammler im Steinzeitalter verschwanden durch die natürliche Auslese schwache und kleine Pos aus der Population. Nur die größten und stärksten Hintern pflanzten sich fort. Die landwirtschaftliche Revolution brachte neue Herausforderungen, die unsere Pomuskeln mindestens ebenso stark aktivierten: ackern auf Feldern statt Mammutjagen. Seit der industriellen Revolution Mitte des 19. Jahrhunderts ging’s für unseren Po jedoch drastisch bergab. Und spätestens seit dem digitalen Zeitalter, in dem wir uns heute befinden, ist Schreibtischarbeit die Norm, die unsere Pomuskeln verkümmern lässt. Der Stuhl ist unser Feind und bringt unseren Körper Stück für Stück um.

Der Mensch und seine Vorfahren entwickelten über Jahrmillionen einen großen Gluteus, weil es die Fähigkeit verbesserte, in einer Umwelt zurechtzukommen, in der Rennen, Laufen auf unebenem Terrain, Klettern und Graben zur Notwendigkeit des täglichen Lebens gehörten. Wenn wir nun diesen Lebensstil komplett einstellen und stattdessen einen neuen annehmen, für den unser Körper – inklusive unserer Pomuskeln – nicht geschaffen ist, entstehen Probleme.

Die Gene unserer Physiologie und Anatomie sind seit dem Steinzeitalter fast unverändert. Obwohl wir heute Anzüge tragen, schicke Autos fahren und in Modeboutiquen shoppen gehen, ist unser Steinzeiterbe noch tief in uns verwurzelt. Es ist zu wenig Zeit vergangen, dass unser Körper in Harmonie mit unseren neuen Lebensgewohnheiten ist. Die Transformation von einer affenartigen Kreatur hin zum intelligenten Zweibeiner in Bluejeans dauerte Millionen von Jahre. Während der Wandel des täglichen Lebens von viel Bewegung hin zu viel Sitzen erst kürzlich erfolgte. In anderen Worten: Wir hatten zu wenig evolutionäre Zeit, um uns an den modernen Lifestyle anzupassen. Eine Unstimmigkeit zwischen Genen und Umwelt ist die Folge: Bühne frei für eine Vielzahl gesundheitlicher Probleme, wie zum Beispiel Rückenschmerzen.

Ein großer, kräftiger Hintern ist heute evolutionär nicht mehr von Vorteil. Denn die natürliche Auslese hängt davon nicht mehr ab. Das Jagen von Beute, Sammeln von Früchten und Graben nach Wurzeln haben wir durch das Kaufen von Lebensmitteln in Supermärkten ersetzt. Seit Beginn der Zivilisation sind unsere Unterkünfte immer größer, sicherer und robuster geworden. Gleichzeitig wurden unsere Körper schwächer und schwächer. Auf der Leiter der Evolution sind wir nicht nur rückwärtsgegangen, sondern förmlich heruntergefallen und auf dem weichen Sofa oder Bürostuhl gelandet. Mit diesem Buch gelangst du nicht nur zurück auf die Leiter, sondern beginnst auch langsam, aber sicher wieder nach oben zu steigen.

Wir müssen den starken, kräftigen Po der Urmenschen wiedererlangen. Das schaffen wir nur, indem wir der ganzen modernen Technologie kritisch gegenübertreten, mit der heutige Fitnessstudios ausgestattet sind und die Frauen in Cyborgs verwandeln. Nicht begraben sollten wir stattdessen die jahrtausendelange Erfahrung und alles sportwissenschaftliche Wissen, das wir heute haben. Das habe ich als studierter Sportwissenschaftler in diesem Buch zusammengefasst und als knackiges Übungs- und Ernährungsprogramm umgesetzt.

Powerzentrum Becken: Was uns anatomisch vom Menschenaffen unterscheidet!

Das gleiche Erbgut verbindet uns Menschen mit einem Gorilla zu etwa 98,3 % und mit einem Schimpansen zu 99 %. Diese geringe prozentuale Differenz der Erbanlage bringt aber bedeutsame Unterschiede mit sich, u. a. was die Anatomie des Beckens betrifft. Der Mensch hat ein breiteres Becken. Es ist schüsselförmig ausgerichtet, konträr zu dem länglichen, eher schaufelförmigen Becken des Menschenaffen. Durch das breitere Becken erhalten Frauen die Grundlage, den Nachwuchs mit größerem Schädel zu gebären. Irgendwie muss die sogenannte Denkerstirn, mit einem etwa vierfach größeren Gehirn als beim Menschenaffen, genügend Platz zum Freigang erhalten. Gleichzeitig ergibt die Form des menschlichen Beckens eine perfekte mobile Schüssel für alle Organe und kann somit sowohl Halte- als auch Schutzfunktionen für unsere Organe übernehmen.

Menschenaffen haben im Vergleich ein viel kleineres Kreuzbein (Sakrum) und ein viel länglicheres Becken, somit einen riesigen Gluteus medius und einen kleinen Gluteus maximus. Menschenaffen haben auch einen kleineren Hüftkopf und das Becken ist flach ausgerichtet. Beim Menschen ist das genau andersherum, wobei das Becken beim Menschen zudem physiologisch leicht nach vorne gekippt ist.

Diese Tatsache zu der menschlichen Beckenstellung verdeutlicht vor allem die Relevanz des Gluteus maximus. Kommt es zu einer abgeschwächten Funktion und/oder einer verringerten Hüftstreckung, leidet automatisch unser gesamter Körper darunter, da unsere ökonomische Gangfähigkeit funktionell geschwächt wird. Der moderne Mensch zeigt dadurch zunehmend die Tendenz, sich funktionell zurückzuentwickeln.

2.2 Po-Boni:

Welche Vorteile bietet ein kräftiges Hinterteil?

Es lohnt sich, großen Wert auf deinen Allerwertesten zu legen und diesen gezielt zu trainieren. Denn die Popomuskeln erfüllen viele wichtige Funktionen, die deine Lebensqualität verbessern. Ein intensives Training für deinen Hintern bringt dir mehr als „nur“ knackige vier Buchstaben, um in deiner Lieblingsjeans eine gute Figur zu machen. Es gibt vier primäre Vorteile, die du durch eine Gesäßkräftigung erreichst:

1.Haltungsverbesserung

2.Verletzungs- und Schmerzprävention

3.Mehr Kraft und Leistungsfähigkeit im Alltag und Sport

4.Optimierung des Körperbaus

1. Haltungsverbesserung

Eine Kräftigung des großen Gesäßmuskels verbessert die natürliche Kurve deines unteren Rückens im Lendenwirbelsäulenbereich sowie die Beckenkippung. Denn deine Pomuskeln üben einen starken Zug auf das Becken aus. Dadurch optimierst du deine Körperhaltung. Ergänzend dazu kräftigen die in diesem Buch vorgestellten Hüftstreckübungen, wie z. B. das Kreuzheben, die gesamte sogenannte Streckerkette