Dem Neuen entgegen leben -  - E-Book

Dem Neuen entgegen leben E-Book

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Beschreibung

Ein zufälliger Blick auf die vertrockneten Blätter einer Eiche, das Foto eines nie erlebten Großvaters oder die Übung von Tieffliegern an einem schönen Sommertag – manchmal genügt ein Augenblick, um Erinnerungen an die Kriegs- und Nachkriegszeit wieder lebendig werden zu lassen. 70 Jahre Frieden sind ein wertvolles Gut. Eine gute Zeit. Dennoch ragen die Schatten des II. Weltkrieges in sie hinein und haben noch die nachfolgenden Generationen der Kinder und Enkel beeinflusst. Mit ihren autobiografischen Texten gehen die AutorInnen den Webmustern dieser Schatten nach und suchen eine Antwort auf die Fragen, wie der Krieg ihr weiteres Leben beeinflusst hat und wie sie damit einen heilsamen Umgang finden konnten. Das Schreiben und Sammeln der Texte hat Erinnerungs- und Verarbeitungsprozesse ausgelöst. Sie haben belastendes Schweigen gebrochen und vor allem eine befreiende Wirkung entfaltet. Eine Anthologie mit Beiträgen von Christa Anderski, Rita Bauer, Margarete Gritli, Blickensdörfer, Gerda Blume, Renate Dahms, Ingrid Denzel, Rita Dietrich, Ursel Fuchs, Christiane Eichhorn, Elli Geisler, Angelika Gewehr, Monika Gockel, Marlis Gondek, Elisabeth Gradowski, Astrid Grone, Lore Heller, Barbara Heubach, Susanne Holtz, Erny Hildebrand, Wilma Kohlschein, Monika Kristen, Brigitte Kümper, Christa Lorenz und, Isabell Lorenz, Marlen Lucas, Pauline Pérez-Chalezquer, Marion Portz-Kube, Christa Reinke und, Kerstin Reinke-Pust, Nanni Schnitzler, Regina Walter und Karina Weiß

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DEM NEUEN ENTGEGEN LEBEN

Biografische Texte zum Umgang mit Kriegs- und Nachkriegserlebnissen

Herausgeberin Erny Hildebrand

Engelsdorfer Verlag

Leipzig

2014

Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

Quellennachweis für das Cover

street art von kurznachzehn

Foto: Annette Korintenberg

Copyright (2014) Engelsdorfer Verlag Leipzig

Alle Rechte bei den AutorInnen

Hergestellt in Leipzig, Germany (EU)

www.engelsdorfer-verlag.de

Inhaltsverzeichnis

Cover

Titel

Impressum

Erny Hildebrand

Vorwort

Christa Anderski

Kriegsende – wirklich das Ende des Krieges?

ewige spuren

Rita Bauer

Resümee oder Ein Jegliches hat seine Zeit

Margarete Gritli Blickensdörfer

Drei Generationen – drei Erfahrungen mit Krieg

Gerda Blume

Hunger und etliche Diebereien

Erwartungen

Der 8. Mai …

Ein Augenblick

Renate Dahms

Mein Lied im Wind

Was mich trägt

Ingrid Denzel

Warum hat niemand den Juden geholfen?

Rita Dietrich

„Kathrinchen, erzähl’ doch mal“

Rohe Gewalt

Vertreibung und Chaos

Ursel Fuchs

Bitte, schickt Nähgarn und Gummiband!

Der Krieg ist zu Ende

Die Russen wollten nicht in den Keller

Christiane Eichhorn

Zwischenräume

Elli Geisler

Die Not-Bremse

Angelika Gewehr

Suche nach dem neuen Leben

Die Angst sitzt tief

Monika Gockel

Getroffen

Dieters Erinnerungen

Deinen Brief in einer Hand

Mr. und Mrs. Eastgate

Mein Leben ein Tanz

Marlis Gondek

Ende der Schreckensherrschaft – Anfang einer neuen Zeit

Meinen Kindern wird es nicht so ergehen

Elisabeth Gradowski

Neuanfang

Astrid Grone

Bruchstücke

Lore Heller

Ich ging im Walde so für mich hin …

Der vereiste Baum

Barbara Heubach

Ochsenaugen

Drückeberger

Flüchtling oder Bloß a weng andersch

Der Krieg ist wieder da

Susanne Holtz

Neubeginn

Kranksein

Erny Hildebrand

Ein Lehrer, der den Krieg weitergibt

Wilma Kohlschein

Wie ich das Kriegsende erlebte

Urvertrauen

Monika Kristen

Ahnungsvolles Schweigen

Unsicherheit und Ängste – Erbe des Krieges?

Brigitte Kümper

Frühe Selbständigkeit

Nachkriegsgedanken

Beziehungen

Christa Lorenzund Isabell Lorenz

Fast eine Geschichte des 20. Jahrhunderts

Entwurzelung

Das Schweigen in der Familie

Die praktische Veranlagung

Schuldig und entlastet

Marlen Lucas

Vom Baggerloch zum Umweltpreis

Pauline Pérez Chalezquer

Zwei Porträts und viele Geheimnisse

Unter blühenden Bäumen

Marion Portz-Kube

Mein erster neuer Mantel

Der Traum vom eigenen Zimmer

Christa Reinkeund Kerstin Reinke-Pust

Groß-Vater-los

Diese Tochter bin ich.

Nanni Schnitzler

Was bleibt, ist – nicht nur – die Erinnerung

Vom Geben und Nehmen

Schweigen

Regina Walter

Wunschkind

Vatertag

Meinem Kinde

Muttertag

Karina Weiß

Die Stunde Null in Berlin

Kleine Welten

Adressen

Weitere Bücher der Gruppe "Schreibzeiten"

Vorwort

Bombenentschärfung. Evakuierung der Bevölkerung. Ängste und Unsicherheiten. „Es ist wie damals“, sagt eine Frau, die mit vielen anderen in der Turnhalle sitzt und wartet, dass sie wieder in ihre Wohnung kann. Der Nachhall des II. Weltkrieges ist immer noch deutlich zu spüren. Aktuelle Erlebnisse wie eine Bombenentschärfung lassen alte Ängste wieder aufflackern. Dafür braucht es allerdings nicht einmal solch starke Reize. Einmal verbrachte ich einen Nachmittag mit meiner Mutter in unserem Garten. „Ich spür so gern die Sonne auf der Haut.“, meinte ich genussvoll. „Wenn der Himmel so richtig blau ist, habe ich immer auch Angst“, entgegnete meine Mutter und erzählte mir, dass im Krieg bei dieser Wetterlage die feindlichen Flieger kamen. Ich erinnere mich genau, wie schockiert ich war und noch heute kommt mir bei strahlend blauem Himmel häufig die Angst meiner Mutter in den Sinn.

Wenn wir heute Nachrichten über Kriege in anderen Ländern bekommen, erhalten wir nüchterne Statistiken. Gezählt werden Tote, Verletzte, zerstörte Häuser oder abgeworfene Bomben. Wenig hören wir von den Ängsten der Kinder, davon, wie Waisen ihre Eltern vermissen oder welche Alpträume sie haben. Solch tiefe Erfahrungen aber sind längst nicht befriedet, wenn der Frieden beschlossen ist. Sie wirken nachhaltig in uns fort.

In diesem Buch haben sich Kriegskinder und -enkel der Frage gestellt, wie Erlebnisse der Kriegs- und Nachkriegszeit in ihnen nachgewirkt haben. Zu Beginn des Projektes äußerten einige spontan: „Nein, damals war ich noch zu klein. Damit habe ich nichts zu tun.“ Dabei ist es nicht geblieben. War die Tür in diesen Erinnerungsbereich erst einmal geöffnet, ergaben sich tiefe Einblicke. Andere Mitglieder der Schreibgruppe „Schreibzeiten“, die dieses Buch erarbeitet hat, überlegten, ob sie überhaupt noch einmal so intensiv hinschauen wollten. Manche entschieden sich aus guten Gründen dagegen. Andere haben im Laufe der Arbeit ein Stück mehr Verständnis für bestimmte Gefühle oder Verhaltensweisen entwickelt.

Befreiend waren die Momente, in denen Autorinnen sich lange Zurückgehaltenes von der Seele schreiben und miteinander teilen konnten. Erfreulich war, wenn jemand feststellen konnte, dass es über die Jahre gelungen war, belastenden Erlebnissen die Schrecken zu nehmen. Angenehm waren Erkenntnisse darüber, dass Erfahrungen verarbeitet und auch zum Teil positiv gewendet worden waren.

Dieses Buch ist das sichtbare Ergebnis einer mehr als einjährigen gemeinsamen Arbeit. Bewegt haben uns dabei auch die heutigen Kriege auf der Welt. Käthe Kollwitz forderte „Nie wieder Krieg“. Dem können wir nur zustimmen.

Erny Hildebrand

Schreibgruppenleiterin und Psychotherapeutin

Christa Anderski

1945 in Köln geboren, 5 Kinder. Zeitweise lebte und arbeitete sie in England und Südamerika. Lange Zeit war sie als Psychologin in Düsseldorf tätig. Sie schreibt Biographien von Zeitzeugen im Rahmen des ASB-Projekts „Geschichtsschreiber“. Bisherige Veröffentlichungen: Lyrik in verschiedenen Anthologien, Fachbücher, Märchen.

Kriegsende – wirklich das Ende des Krieges?

Jahrgang Oktober 1945, das bin ich. Der Krieg mit seinen Schrecknissen war zum Zeitpunkt meiner Geburt schon fünf Monate vorbei. Und so ist der erste Gedanke, der in mir hochschießt: „Was hab ich mit dem Krieg zu tun?“ Der zweite Gedanke, der sofort darauf folgt: „Nachkriegszeit? Was habe ich mit ihr zu schaffen? Da war ich doch viel zu klein, um irgendetwas bewusst wahrzunehmen!“ Doch die Frage nach den Auswirkungen setzt sich fest, krallt sich in meine Gedanken, lässt mich nicht mehr los. Haben der 2. Weltkrieg oder die Nachkriegszeit tatsächlich keinerlei Spuren in mir hinterlassen?

Ich mache mich auf Spurensuche. Ich trage zusammen, was ich über diese Zeit weiß. Als erstes fällt mir auf, dass meine Mutter sehr wenig aus dieser Zeit erzählt hat. Nur wenn ich sie explizit danach fragte, gab sie mir einige kurze, sachlich gehaltene Informationen. Bei jeder Frage über ihr Leben während des Krieges und der Zeit danach stieg immer wieder das Gefühl in mir auf, dass ihr derartige Fragen unangenehm waren. Sie wich aus und antwortete – wenn es nicht anders ging- ohne ihre Gefühle zu zeigen. So versiegte mein Fragen. Ich habe es hingenommen, da auch in der Schule mir ein ähnliches Schweigen entgegenkam.

Wir Kinder aber spürten unbewusst trotzdem die geheime Trauer und Angst unserer Eltern, ihren Schmerz, ihre Scham oder ihre unausgesprochene Verzweiflung. Dieses Unbekannte, Nicht-Greifbare machte uns Angst – eine Angst vor Dingen, die wir nicht selbst erlebt hatten, sondern stellvertretend für unsere Eltern erlebten. Oft mussten wir stark sein für unsere verletzten Eltern.

Und waren selbst verletzt. Der Psychiater Florian Holsboer sagte: „Traumata sorgen nicht nur für Narben in der Seele, sondern auch für Narben im Erbgut.“ Ich gehe dieser Spur nach. Mitten im Krieg wurde ich gezeugt. Das Durcheinander des Krieges hatte meine Eltern zusammengebracht. In Friedenszeiten wären sie sich sicher nie begegnet.

Ich lebte in meiner Mutter im Sudetenland, einem Land, dessen deutschsprachige Gebiete 1938 von Hitler annektiert wurden. Die Tschechen wurden vertrieben und ermordet. Der Hass auf die Deutschen stieg. In dieser Zeit begann meine Menschwerdung. Ab der 15. Schwangerschaftswoche konnte ich schon Ärmchen und Beinchen bewegen. Ab der 20. Woche fing ich an zu hören. Was hörte und spürte ich? Bombenangriffe, Granateneinschläge, Flakabwehr, Schreie der Verwundeten und Verschütteten, Zusammensturz von Häusern, prasselnde Feuer und angsterfüllte Dunkelheit. Was erlebte ich durch meine Mutter? Todesgefahr, Angst, Hunger, Entsetzen vor Tod und Verwüstung, vor Brutalität; Auflösung der bisherigen Werte, Bespitzelung durch die Umwelt, ohnmächtiges Ausgeliefertsein, panische Angst vor den näher rückenden Russen, unaufhörliches Gefühl von existentieller Bedrohung.

Die heutige Neuropsychologie würde in einer solchen Situation von einer permanenten Ausschüttung von Stresshormonen bei der Mutter sprechen, die im späteren Leben zu einer erhöhten Anfälligkeit ihres Kindes für Druck und Belastung führt, oft verbunden mit „unerklärlichen“ Angstattacken, Herz-, Atem- und Kreislaufproblemen. Dinge, die mir in der Tat bekannt sind.

Meine Mutter entschloss sich zu fliehen, gab alles auf. Sie ließ alles zurück, was ihr wichtig geworden war, und versuchte – nur mit einem Rucksack auf dem Rücken – in den Westen, in eine ungewisse Zukunft zu flüchten. Sie erlebte den Kampf um das Einsteigen in übervolle Züge, das Recht des Stärkeren, das Alleinsein. Immer wieder blieb der Zug auf freier Strecke stundenlang stehen. Die Bombardierung der Züge, in denen sie saß oder aus denen sie flüchtete, ließ sie ständig den Atem des Todes spüren. Zwischendurch hielt der Zug, um die Leichen verstorbener Kinder oder an Erschöpfung gestorbener alter Leute auszuladen. Manchmal schlug sie sich kilometerweit zum nächsten Bahnhof durch, um wieder in einen einsatzbereiten Zug steigen zu können. Über 1000 Kilometer Weg – eine von Existenzangst durchtränkte Ewigkeit.

Sie erreichte das Rheinland, suchte nach einer Bleibe in der vom Krieg total zerstörten Stadt Köln: abertausend Ruinen, durch Trümmer verschüttete Straßen, Hunger, Armut – ein grausamer Überlebenskampf erwartete sie.

Zum Zeitpunkt meiner Geburt wanderte sie durch die Stadt, um ein Krankenhaus zu finden, in dem sie entbinden konnte. Aber „es gab keinen Raum in der Herberge“. Hochschwanger klopfte sie vergeblich an Krankenhauspforten. Niemand nahm sie auf. So irrte sie kilometerweit. Dann endlich kam ich auf die Welt. Eine Nottaufe fand statt, da es nicht sicher war, ob ich überleben würde. Aber ich überlebte, und meine Mutter brachte sich und mich sicher nach Hause.

Ich trank nicht genug. Meiner Mutter fiel das nicht auf, da sie felsenfest davon überzeugt war, dass Kinder instinktiv so lange essen, bis sie satt sind. Es war ihr unvorstellbar, dass ein Säugling nicht genug trinkt, obwohl genügend Milch vorhanden war. Ich kam schließlich wegen lebensbedrohlicher Unterernährung in ein Krankenhaus. Dort erfuhr ich mein erstes Alleinsein, denn meine Mutter durfte und konnte nicht bei mir bleiben.

Als ich ein Jahr alt wurde, gab sie mich in ein Kinderheim. So konnte sie in dieser äußerst schwierigen Nachkriegszeit – ohne die Belastung durch mich – Geld für unseren Lebensunterhalt verdienen.

Im Kinderheim

Sie war sich sicher, dass ich im Kinderheim genügend zu essen und eine gute Betreuung bekam. Für mich aber bedeutete es die zweite Trennung von meiner Mutter in meinem jungen Leben. Wie oft stand ich als kleines Kind am Gittertor des Kinderheims und schrie und weinte nach meiner Mutter, wenn sie mich nach einem Besuch wieder einmal im Heim zurückließ. Dieses Zurückgelassenwerden, dem ich viele Jahre hilflos ausgeliefert war, hat mein späteres Leben lange Zeit geprägt.

Irgendwann nach meinem sechsten Geburtstag holte mich meine Mutter wieder zu sich. In der Folgezeit erinnere ich mich an immer wiederkehrende Sprüche wie: „Ein Indianer kennt keinen Schmerz!“ oder „Stell dich nicht so an!“ oder „Mach nicht so ein Theater!“ Diese Worte trafen mich schmerzlich in Situationen, in denen ich Trost und emotionales Mitschwingen gebraucht hätte. Ich war hingefallen oder meine Puppe hatte ihr Bein verloren. Ich wollte getröstet und in den Arm genommen werden. Diesen Trost erhielt ich aber nicht. Und so lernte ich bald, keine Gefühle zeigen zu dürfen. Es war nicht richtig, zu weinen oder zu klagen. Man musste funktionieren, ohne eigenen Gefühlen Bedeutung zu geben oder sie gar zu zeigen. Auch der Austausch von positiven Gefühlen oder Zärtlichkeiten war äußerst selten und schamhaft besetzt. Auch das lernte ich schnell.

Endlich Schulkind

Und so haben meine Mutter und ich nie über unser Innerstes, unsere Empfindungen miteinander gesprochen. Wir haben uns voreinander abgekapselt; jeder machte seine Probleme mit sich selbst aus und behielt seine Gefühle für sich. Die für meine Mutter überlebenswichtige Verleugnung der Gefühle, der lebensnotwendige Selbstschutz, um die traumatischen Erlebnisse des Krieges überstehen zu können, hatte sie an mich weitergereicht.

Erst viel später wurde ich mir dieser unterdrückten Emotionalität bewusst. Eines Tages fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Zuneigung kannst du weder zeigen noch verbalisieren. Auch körperliche Zuwendung ist dir fremd. Du kannst sie weder geben noch empfangen. Sogar noch heute passiert es mir manchmal, dass ich kämpfen muss, diese innere Sperre zu überwinden. Ich spüre plötzlich Scham, wenn ich meine erwachsenen Kinder umarme, obwohl ich sie liebe. „Lass dich nicht so gehen! Mach nicht so ein Theater!“ hallt dann eine Stimme in mir.

Dazu kam noch eine unbewusste Wut auf meine Mutter. Uneingestanden brannte sie in mir und errichtete eine weitere unsichtbare, undurchlässige Mauer zwischen uns. Das Gefühl des Abgeschoben-Worden-Seins erstickte jede Nähe und tiefes Vertrauen. Die Unterbringung in dem Kinderheim war kriegsbedingt, aber von mir emotional lange Zeit als Ablehnung verstanden worden.

Ich forsche weiter. Welche Wesensarten oder Verhaltensweisen hat meine Mutter an mich weitergereicht? Ich lausche in mich hinein. Gibt es da weitere Sprüche, die sich tief in mich eingegraben haben? „Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt!“ „Mit Essen spielt man nicht!“ Die Angst vor dem Hunger, der Mangel an Essen während des Krieges und der Nachkriegszeit hatte diese Haltung bei meiner Mutter entstehen lassen. Sie wurde an mich weitergegeben. Ich kann mich noch gut erinnern, wie verkommen und schuldig ich mich fühlte, als ich eines Tages eine halbe, vertrocknete Brotschnitte heimlich in den Mülleimer warf. Auch heute in der Überfülle des Wohlstands ist es für mich immer noch sehr schwierig, Essen wegzuwerfen.

Ich habe auch einen Drang zum Hamstern von Lebensmitteln. Es ist für mich unabdingbar, dass immer ein bestimmter Vorrat an lebenswichtigen Esswaren im Haus sein muss, obwohl ich sie heutzutage fast zu jeder Zeit in einem Geschäft kaufen kann.

In unserem Haus fehlte der Vater, wie bei so vielen anderen Kindern meiner Generation. 2,5 Millionen deutscher Kinder waren durch den Krieg Halbwaisen, 100.000 zu Vollwaisen geworden. Die Vaterlosigkeit spielte in meinem Leben eine wichtige Rolle. Zunächst war ich mir dessen nicht bewusst. Ich wuchs auf mit der Gewissheit, dass mein Vater im Krieg gefallen war, und der Erfahrung, dass das Thema „Vater“ tabuisiert war. Ich fragte nicht nach ihm, ich traute mich nicht, über ihn zu sprechen. So verdrängte ich ihn und die Folgen der Vaterlosigkeit aus meinem Bewusstsein.

Dann aber, erst vor wenigen Jahren, wurde dieses Tabu durch einen nicht vorhersehbaren Zufall durchbrochen. Ich erfuhr, dass mein Vater noch lebte. Plötzlich stand die Frage nach einem Vater, meinem Vater, im Raum; ich konnte und wollte ihr nicht mehr ausweichen. Plötzlich wurde ich mir der Leere in mir bewusst. Ich fühlte mich irgendwie halbiert. Die eine Hälfte von mir, die Mutter, war mir bekannt. Sie konnte ich jeden Tag erleben. Aber die andere Hälfte, die mich auch ausmachte, lag im Dunkeln. Wer war mein Vater? Wie war mein Vater? Bestehen Ähnlichkeiten zwischen ihm und mir? Die kärglichen Informationen, die ich von meiner Mutter erhalten hatte, halfen mir wenig, das schwarze Loch, das ich immer stärker spürte, zu füllen. Ich wusste nichts über meinen Vater, ich wusste aber auch nicht, wie es sich anfühlt, einen Vater zu haben. Ich hatte Schwierigkeiten, meine Identität zu finden. Das machte mich oft tieftraurig.

Der fehlende und unbekannte Vater bestimmte für eine lange Zeit meine Beziehungen zu Männern. Ich unternahm im Laufe meines Lebens mehrere Anläufe, diese Leere und dieses Verlustgefühl zu verändern.

Bei meinen Versuchen, meine im Alter immer stärker werdenden psychosomatischen Auffälligkeiten zu lindern, habe ich einen Mangel an Selbsteinfühlung und die Gefühlsferne in Bezug auf eigene Empfindungen festgestellt. So war ich lange Zeit nicht in der Lage zu sagen, wie ich mich fühlte und was ich mir wünschte. Ich fühlte mich nicht. Ich war mir fremd. Hinzu kam, dass ich nur sehr schwer über mich sprechen konnte. Deshalb blieb ich mir und auch den anderen fremd und erlebte oft das Fremd-Gefühl anderen Menschen gegenüber. Ich erinnere mich noch gut daran, wie verzweifelt ich einst war, als ich auf die Frage: „Wie kann Selbstliebe aussehen?“ keine Antwort zu geben wusste. Ich wusste es tatsächlich nicht. Ich wusste zwar genau, was Pflichterfüllung, was Verantwortlichkeit für andere war, aber was Selbstliebe war, davon hatte ich keine Ahnung.

Betrachte ich heute zurückblickend die mir bewusst gewordenen Auswirkungen des Krieges, so denke ich, dass viele von ihnen ihre Ursache in der Traumatisierung meiner Eltern haben. Wie sollte meine Mutter, deren Welt zusammengestürzt war, die tagtäglich dem Tod gegenüber gestanden und die in ihrem Leid erstarrt war, sich in die Situation und die Gefühlslage ihres Kindes hineinfühlen können? Sie kannte sich nicht einmal selbst. So verleugnete meine Mutter ihre inneren Nöte und ihren inneren Kummer, sie verdrängte ihre Gefühle und Wünsche. Sie war nicht in der Lage, sich selbst und ihr Schicksal zu betrauern und ihre schrecklichen Erlebnisse mitzuteilen. Und so gab sie unausgesprochen und unbewusst ihre Verletzungen und ihre psychischen Folgen an mich weiter und es entstand ein Zustand, den ein anderes Kriegskind einmal so ausdrückte: „Ich trage einen Schmerz, der meiner, aber doch nicht meiner ist.“ (B. Alberti, Seelische Trümmer, S. 22, Kösel, 2010)

Wenn ich zudem daran denke, dass meine Mutter, die als Erwachsene den 2. Weltkrieg erlebte, selbst ein Kriegskind des 1. Weltkrieges war, dann wird mir klar, dass sie emotionale und körperliche Nähe, emotionale Sicherheit, emotionale Verlässlichkeit und Bindungsfähigkeit nicht weitergeben konnte. Wie sollte sie als zweifach Traumatisierte die Kraft und die Fähigkeit dazu haben? Sie konnte ihre Zuneigung allein durch materielle Versorgung zeigen – in Form von Essen, Trinken, Haus und Geld.

Als Nachkriegskind, das den zwei vorherigen Kriegsgenerationen entsprossen ist, habe ich viel mehr „Altlasten“ zu tragen, als es mir vorher je bewusst gewesen ist.

Ich weiß, dass ich selbst die Verantwortung für mein Leben übernehmen muss. Ich kann nicht die vorherige Generation dafür verantwortlich machen. Mir geht es darum, die Verletzungen, die verunsichernden Erfahrungen in meiner Kindheit, meine früh erlernten Verhaltensmuster aufzudecken und mein Erleben ihnen gegenüber zu verändern. So kann ich die lange Familienkette der Verdrängungen und die Weitergabe an meine Kinder und Enkel durchbrechen.

ewige spuren

wind weht über

gegenwart

vergangenes

deckt sich auf

krieg brennt löcher

ins jetzt

vergessen verfällt

schmerz steigt auf

puls fliegt

im bombenhagel

tote schreien

hunger foltert

sterne fallen -

unmöglich der zeit

sie aufzufangen

es war zuviel

---------

eingebrannt

die spuren

der unmenschlichkeit

vergraben

unterm vergessen

die zermalmungen

doch spurensamen

suchen licht

schwarzes taucht auf

wir taumeln

im schmerz

unserer eltern

--------

krieg fand

ein ende

doch in uns

ist er endlos

atem bebt

noch immer

zersplittert

das einst und jetzt

ein engel aber

streut hoffnung

in uns

Rita Bauer

Geboren 1935 in Düsseldorf. Während des Krieges Aufenthalt in verschiedenen Ländern. Kaufmännische Ausbildung in der Fotobranche. Tätigkeiten noch in anderen Metiers. Von 1987 – 2002 selbstständig in einem Handwerksbetrieb und Studium der Klassischen Homöopathie.

Resümee oder Ein jegliches hat seine Zeit

Unser schönes Land hat sich – ohne Krieg – in siebzig Jahren zu einem blühenden Staat entwickeln können. Diesen Aufstieg habe ich als damaliges Kriegskind bis heute, mit achtzig Jahren, erfahren, durchlitten und letztendlich gemeistert. Das erfüllt mich mit Stolz. Auf diesen langen Lebensweg blicke ich immer wieder zurück. Dabei gab es Zeiten von Kummer, Armut und Sisyphus-Arbeiten.

Dazu gehört das Zusammenleben mit einem aus dem Krieg kommenden traumatisierten Vater, der nur ein einziges Mal über diese schreckliche Zeit gesprochen hat. Er schilderte kurz eine fast ausweglose Situation, in der er geschworen hatte: „Wenn ich hier lebend rauskomme, werde ich in meinem Leben nie wieder unzufrieden sein.“ Diesen Schwur hat er gehalten. Sonst sprach er nicht viel; er war ein stiller Vater.

Meine Mutter war während des Krieges Krankenschwester in heimatnahen Lazaretten und pflegte meist sterbende Soldaten. In dieser Zeit erkrankte sie an einer schweren Hirnhautentzündung und wurde mangels Medikamenten nie wieder gesund. Ich lebte in dieser Zeit in einem Kindersanatorium für lungenkranke Kinder. Alle Kinder, auch ich, waren mit der Milch von TBC-kranken Kühen infiziert worden. Endlose Liegekuren in einer langen Reihe von Liegestühlen mit dem Blick auf endlose hohe schwarze Tannen des Schwarzwaldes. Ich fühlte mich schrecklich alleine, und das Heimweh rang mir nicht mal mehr Tränen ab. Wir hatten immer Hunger, und es gab nur eine Mahlzeit am Tag. Ein fast ungenießbarer Brotauflauf.

Meine Eltern waren indes mit sich beschäftigt. Nach dem Krieg versuchte mein Vater alles – inklusive zusätzlicher Kuraufenthalte – damit meine Mutter wieder gesund würde. An einem Sonntagnachmittag saß er mit dem Uhrwerk seiner Taschenuhr in der Hand im Wohnzimmer und hatte Tränen in den Augen. Das wunderschöne goldene Gehäuse und die Uhrkette hatte er verkauft, um die letzten zusätzlichen Arztrechnungen zu bezahlen. Die Uhr war sein letztes Vermögen gewesen und zudem das einzige Andenken an seinen verstorbenen Vater.

Der Geist meiner Mutter verwirrte sich unter dramatischen Umständen immer mehr. Als sie nachts mehrmals nur leicht bekleidet, barfuß, weggelaufen war, konnten wir sie nicht mehr beschützen, und Vater brachte sie in die Psychiatrie der Landesklinik. Sie kam nie wieder zu uns zurück. Da war ich fast 14 Jahre alt, konnte eine Lehre in der Photobranche machen und war auf mich selbst gestellt. Meine drei Jahre jüngere Schwester wurde in einer Pflegefamilie untergebracht. Mein Weg zur Arbeitsstelle war morgens und abends je eineinhalb Stunden weit. Wenn ich nach Hause kam, war Vater manchmal da, lag auf der Couch und las. Gesprochen haben wir wenig.

Mit 19 Jahren wurde ich von meinem Freund ungewollt schwanger und mein Vater zwang mich zu heiraten. Ich bekam einen Sohn und lebte lange 14 Jahre an der Armutsgrenze, in denen ich fast immer für das tägliche Auskommen sorgte. Mein Mann kam abends immer sehr spät angetrunken nach Hause. Ich hatte gelernt, auszuhalten. Keine Arbeit war mir zu viel oder unangenehm. Dann aber, irgendwann, ließ ich mich scheiden.

1936 – als die Welt für mich noch in Ordnung war

Mit 35 heiratete ich ein zweites Mal, durchlitt eine Krebserkrankung, hatte mehrere Fehlgeburten und eine Totgeburt. Wieder hatte ich einen Ehemann, der nicht mit Geld umgehen konnte, und ich weiß heute nicht mehr, wie ich es mit ihm ausgehalten habe. Ich durchlitt Mangel bei drei Konkursen meines Mannes. Auch hier sorgte ich mit vielen Arbeitsstellen für unser Auskommen und versuchte Pläne fürs Überleben mit meinem Mann zu entwickeln. Manchmal gibt es aber auch Situationen im Leben, in denen alle Ampeln auf Grün stehen. Wir lebten zu dieser Zeit im Südwesten von München. Durch Fügung und glückliche Umstände gelang es mir mit 52 Jahren, mich erfolgreich selbständig zu machen.

In einer Mittagspause führte mich mein Dackel beim Gassi gehen zu einem kleinen Jungen, der vor der Haustüre am Boden auf einer Decke saß und Spielsachen verkaufte. Mein Hund stupste mit der Nase an einen wunderschönen bunten Gummiball, der mir vor die Füße rollte. Genau so einen Ball hatte ich mir als Kind immer gewünscht – nun erfüllte ich mir diesen Wunsch. Wir handelten einen Preis aus, und ich gab dem Jungen das Doppelte. Der Ball lag viele Jahre auf dem Boden in meinem Büro – manchmal kullerte ich ihn.

Durch Heilung einer schweren Burn-out-Situation, mit homöopathischer Behandlung, lernte ich Jahre später diese wunderbare Heilweise kennen und ich begann berufsbegleitend das Studium. Die Hauptausbildung fand in Griechenland, auf der Insel Alonissos, bei der Internationalen Academie für klassische Homöopathie statt. Ich flog von 1996 bis 2000 zweimal pro Jahr für einige Wochen dorthin. Ich vergesse nie das Glücksgefühl – den Moment des Abhebens des Fliegers vom Boden. Dies war für mich die glücklichste Zeit meines Lebens. Lernen an einem wunderschönen Ort. Aude sapere – wage zu wissen, stand vor der Academie im Boden in Sandstein eingelegt. Ich konnte bisher vielen Menschen, und auch mir selbst, mit diesem Wissen helfen.

Während dieser Zeit war mein Mann bereits sehr schwer erkrankt und später als Pflegefall bei uns zu Hause. Das konnte ich fünf Jahre alles mit zwei Pflegediensten bewältigen. Als ich 67 Jahre alt war, übergab ich meinen seit 17 Jahren erfolgreichen Betrieb an meinen Meister. In der gleichen Woche starb mein Mann. Innerhalb einer Woche war mein Lebensinhalt – mein Betrieb und mein pflegebedürftiger Mann – nicht mehr da.

Wie wohl mein Leben verlaufen wäre, wenn es diesen schrecklichen Krieg nicht gegeben hätte? Wenn sich meine Eltern um uns Kinder hätten sorgen können? Wenn Krankheit, Not und Hilflosigkeit nicht so selbstverständlich meine Kindheit begleitet hätten?

Ich hätte gerne die höhere Schule mit Abschluss Abitur machen wollen, um einen Beruf meiner Wahl zu verwirklichen. Ich hätte mir auch einen Mann gewünscht, der mit Geld umgehen kann und dem die Familie wichtiger als der Alkohol war.

Seit 10 Jahren lebe ich wieder in meiner Heimat in Düsseldorf in großer Freiheit, einem selbst geschaffenen Auskommen und genieße den Spätherbst meines Lebens.

Margarete Gritli Blickensdörfer

1944 in Homburg/Saar geboren. Sie lebte bei ihren Großeltern, bis sie mit der Einschulung zu ihren Eltern und jüngeren Geschwistern in die Pfalz zog. Als sie selbst eine eigene Familie gründete, machte ihr ein weiterer Umzug zu schaffen.

Drei Generationen – drei Erfahrungen mit Krieg

Ich bin bald 70 Jahre alt, lebe die meiste Zeit meines Lebens in friedlichen Zeiten, hier, in Deutschland. Seit vielen Jahren bin ich Mitglied einer kirchlichen Friedensgruppe: im Mennonitischen Friedenszentrum Berlin, MFB. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass wir, die wir in einem demokratischen Land, im Europa des einundzwanzigsten Jahrhunderts leben, alles tun müssen, um Frieden zu bewahren. Das heißt für mich, in der kleinsten „Zelle“, der Familie und in der Nachbarschaft bereits anfangen, friedlich miteinander umzugehen. UND: NIE WIEDER KRIEG!

Ich möchte berichten, wie mich selbst die beiden letzten Weltkriege als Kind „gestreift“, meine Kinderseele belastet haben. Als werdendes Kind, im Mutterleib noch, zog ich mit meiner Mutter über Land, um Essbares zu beschaffen von Bauernhöfen des Saarlandes und aus „dem Reich“(so wurde Großdeutschland damals genannt). Meine Mutter marschierte weite Strecken, nahm einen Zug, wenn einer fuhr. Einmal musste sie sogar mit einem Boot einen Fluss überqueren, der als Grenze galt zwischen einer englisch besetzten und ihrer, der französisch besetzten Zone. Sie hatte erfahren, dass sie dort zwei Ziegen kaufen könne. Die Reise war beschwerlich, das Verhandeln bzw. „Fuggern“, wie es dort hieß, dauerte lang, doch letztlich konnte sie mit ihren beiden Ziegen und den streng kontrollierten Frachtpapieren auf dem Boot Platz nehmen. Ihre Nerven hatten sich nach dem Verladen der beiden störrischen Ziegen langsam wieder beruhigt, als sie gerade noch den letzten Schnipsel Papier im mahlenden Maul einer der beiden Ziegen entdeckte. Zu spät! Die Papierschnipsel stammten von den Frachtpapieren! Ziegen knabbern alles, schlucken fast alles! Auch wichtige Dokumente, die sie „als gekauft“ und nicht „als gestohlen“ auswiesen. Trotzdem schaffte es meine Mutter, sie nach Hause zu bringen. Diese beiden Ziegen, d.h. die Milch, die sie täglich für die werdende Mutter, wie für meine Großmutter gaben, waren sehr wichtig für uns drei!

Vertraute Männer gab es zu der Zeit nicht im dreistöckigen Haus! Im Erdgeschoss lebte eine ängstliche kinderlose Frau, deren Mann „als vermisst“ galt, so, wie mein Vater ebenfalls damals vermisst war. Meine Mutter hatte ihre Wohnung im dritten Stock, hielt sich jedoch die meiste Zeit bei ihrer Mutter, in der Mitte des Hauses auf. Sie gaben einander Halt in den schweren Zeiten des tobenden Zweiten Weltkrieges, rieben ihre verschiedenen Charaktere aneinander. In lauten Disputen „unterhielten“ sie sich manchmal und trockneten hernach vergossene Tränen der Reue.