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Die sich öffnende Zeit wird in einer betrachtungsneutralen Ebene ausgeleuchtet. Sie erscheint in verschiedensten Verkörperungen, deren gelüftete Maske Ausgesprochenes bewegt. Das erste Gedicht "Pascal's Geburt" erfühlt die Geburt seines Sohnes Pascal. Die folgenden Gedichte greifen direkt oder indirekt ins Zeitgefüge.
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Veröffentlichungsjahr: 2019
Inhaltsverzeichnis
Impressum
Selbstverleger: Roland Schmidlin
E-Mail: [email protected]
Alle Rechte vorbehalten
Gestaltung Cover: Pascal Schmidlin
Pascal’s Geburt
Eine Uhr tickt zwischen zwei Felsen
die Zeit in Gestaltung scheint mich zu erschlagen
in mir erklingt ein Brausen und Branden
oder schriest Du aus den Wogen des Meeres?
fest in den Armen halte ich Dich jetzt
mach Dir die Zeit zum Geschenk.
Ein neues Leben
Kaum erst hat Dein Atem vom Honig der Erde gekostet
schlendert ein Singvogel der Blume des Lebens entlang
so ferne Dir die Klänge Natur noch waren
so nahe stehst Du in der Stille und Gelassenheit Strom
und schwimmst dem Gotte Deiner Geburt hinterher
Erdgeburt
An der Schlange sich haltend
hangelt die Erde vorwärts sich waltend
zischend sie rotiert
sich selber gebiert.
Skarabäus
Die Erde krabbelt den Händen der Sonne entlang
auf seltsamen Wegen
im Vierfingergesicht
einen Säugling kann sie gebären
aber ankommen tut sie nicht
Aufhebens
Die zugeknöpfte Materie fürwahr gereiht
im Atemzug schliessender Arme gedeiht
Momente zur goldenen Hand aller Dinge
so als ob Zeit anderen Fadens mit hinge
Lücke
Die Materie Zahl gelte im Fluge Nichts als aufgehoben
verschluckte Bilder schauen in Wolken Licht zu Boden
Vögel ohne Schwingen gleiten in Messabständen Zeit
halten fest die aufbrechende Schale Bild ohne Einheit
Eintrag
Chaos!, zeige mir deine Brücke Hinein
lass das Chaos, Chaos sein
Lass die Zeit entstehn
so dass wir das Chaos in der Ordnung sehn
Sanduhr
Ein Flügelschlag jenes Schmetterlings
verläuft im schreibenden Sande rings
Eine Uhr ins Geschriebene hinein läuft
verrinnendes Nichts Volumen anhäuft
Birnenkost
Der Apfel will und will nicht fallen
hört sein Inneres nach Formvollendung lallen
Endlich werden die Kreise geringer
mit gepflücktem Hohlraum vor Zeigefinger
In der festen Hand bricht das Vakuum ein
die Birne zeigte sich im abziehenden Sein
Birnenkleid
Lang gezogener Apfel Erdenschweif
bedeckte Kugel lockt im Ringelreif
Eindrehendes Ziehen Schiebeform
Doppellauf in Kleidgebungen Norm
Sehknoten
Einlaufendes Licht an der Kette Schattenfang
ausbrechende Bildreflexe Pflück und Klang
Beschichtete Balance an der Kletterwaage
erwacht zuzeiten im blinzelnden Fürtage
Abgenommenes Empfinden im Auge Schick
endet im unverkennbaren Dichter Stellblick
Modellierte Buchstaben als Fixsonne Sehen
expressive Zeilen in der Lichtfolge entstehen
Dingmagie
Das Auge des Dichters im suchenden Kreis
zerrt am Zipfel der Erkenntnis Innenweiss
Zeitnahes Ausscheren aus der Brille Brück
in der Hand gehaltene Räume Bilderzück
Am Ende des Weges steht das Ding Sicht
dieser Augenblick rennt ins Warten Licht
Hörfolgen
Ideelles «Wasser und Brot» im Zeitenlang
Echo einfüllendes Warten zum Hoheklang
Räume Steine aus dem aufblühenden Sein
bewegte Hände suchen Haftschalen Mein
Das ausgestreckte Auge im gesättigten Licht
mit beschichteten Hörkeilen ein sich flicht
Wellengang
Das Selbst einer fort sich tragenden Welle
verknotetes Nichts bleibt an deren Stelle
Eintauchender Mond aus dem Sein trinkt
farbloses Pendant ins Griffmuster einsinkt
Die Liebe blauen Gewandes ins Ganze trifft
als ideelle Bewegung Gleichmass umschifft
Verbleibende Flächenuhr Gezeiten abräumt
in sich rieselndes Blau Wellenglanz säumt
Verletzung
Sich setzender Dunst in Schnitten Messerblau
geöffnete Rosen in schreiende Farben gleiten
verletzte Hände imaginäre Pupillen weiten
ausgeatmeter Hauch Liebe in Sichten Gewand
ewige Laufflächen spazieren über den Rand
gefaltetes Spektrum Sein im Schliff Imaginär
geteilte Monde transportieren Farbe Konträr
spürbar gemachter Blindfaden im Blut Schau
Wolkenraster
Licht durchflutete Flocken Wolkenblau
durchtrennte Längen an Lauf und Schau
Lichtblitze formen die erblindete Welt
eine Hand sein gemaltes Bilderblau hält
Vernetzte Konturen öffnen dein Selb im
innere Schönheit Materienriss Stimm
zusammen gefügte Hände Melancholie
lass uns nicht verblassen, nimmer nie!
Die Blume Schlaf
Ungepflückte Blume lass erahnen den Traum
setze rege Bewegung in die Haltenden Raum
Öffne Moment behaftete Augen langer Sicht
verstecke gegengleiche Farben im hohen Licht
Das eingeholte Nichts will ohne Bild entweichen
geweitete Pupillen fangen Wachfinger Zeichen
Abziehende Bildfolgen werden anklopfend Dich
Laufbild Erwachen verfolgt mein gepflücktes Ich
Narzisse
Aufgesetzte Tonketten im Wechselgriff
eingedrehte Blume im verblassenden Blau
Wort Liebe im einsitzenden Planeten Schau
bewegte Strukturen im aufgehenden Kern
Nuancen anklingender Glocken Haltefern
angelegtes Blumenfeld in der Gelbbalance
bestäubte Leere Rissfinger Wolkentrance
gepflügte Meere im Kasten Ideenschiff
Selbsterwachen
Der sich spiegelnde See trägt meine Hand
die gelbe Blume schlüpft über den Rand
Frohlockende Töne aus der Blase singen
offene Rücken im Traumzentrum ringen
Blätternde Farben im aufsteigenden Wind
blind gepflückte Form Zusammen wir sind
Identität
Das umgepflügte Ich im namhaften Bilderrahmen
Sieht sich als Buchstaben Narzisse eingeschrieben
Eine gelbe Krone ins pure Gegenteil buchstabiert
An Lesenden laufen wir zu zweit über den Rasen
Pflücken die Narzisse um den Spiegel zu erschauen
Das gefächerte Blumengelb verschleiert die Sicht
Geweitete Räume nur eröffnen die Schreibe Blau
Einschub
Die Stuhllehne für erhabene Augenblicke dreht
der Himmel schmunzelnd über der Sache steht
Die geduldige Lichtschaukel ihren Tag einritzt
Im Gebilde Tragen den Lauf der Dinge vorsitzt
Turmhöhen teilen den begehrten Apfel Stund
frei gesetzte Zeiger halten Bewegungen rund
Die weisse Augenbinde setzt Bilder in ihr frei
Schönheiten der Sterne stehen Sehzirkeln bei
Griffwechsel
Geschälte Orangen im unterlegten Rasterschnitz
aufgeworfener Seitendreh in Sternwerten Ritz
Eingeflochtene Winkel in der Form Vollendung
abgerundete Punkte bis zu Endzielen Wendung
Entstehende Vielfalt in der gelockerten Farbgabe
fächerndes Für bis hin zum Facettenschliff Rade
Sonnenuntergang
Der letzte Blick auf die Sonn behaftete Uhr
zeigt sich auf Meer tragenden Wellen nur
Das Schattenbild Spinne ins Zentrum lockt
im schliessenden Rahmenbild Perle hockt
Sonnenaufgang
Die Astgabel flüchtet in den Faden Licht
wechselt die Unterlage Gezeitenschicht
Das Gewicht den ersten Platz einnimmt
am Drehruder Sonne ins Trockene rinnt
Sternspritzer
Verglühender Stern in Schauresten Abendrot
gelüftete Vorhangspitzen Wegführungsblind
entfaltete Monde Weggabelungen dafür sind
milchiges Wechselgebilde die Sonne anerbot
Ein Stern Werde sättigt das gebärende Licht
entfernte Bilder das Gewand Jenseits tragen
krempeln sich hoch zur Stimme am Kragen
weichender Muschelspalt Töne aus spricht
Drehraster im Wechsel mit Immertaschen
umgestülpte Schwerkraft Feuer der Fülle
dieser eine Stern steigt aus Funkeln Hülle
Schweife lugen aus Verbindungslaschen
Antlitz eindeckende Hände Sternentor
sich sehend den Weg zurück abwischen
die aufsteigende Sonne beiseite zischen
geöffnete Zeiger Himmel fahren hervor
Sternenden
Gespitzte Sterne mit Fang Pfeilerecken
tragende Längen im Traumbild Wecken
Geschüttelte Blätter in Setzenden Griff
geschönte Stellen End Teilendenschliff
Sternbild Wagen
Ich habe den Schnuller ausgespuckt.