Der Autostopper - Franz Hohler - E-Book

Der Autostopper E-Book

Franz Hohler

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Beschreibung

Die erste vollständige Sammlung sämtlicher kurzer Erzählungen von Franz Hohler.

Erstmals in einem Band versammelt: sämtliche kurzen Erzählungen Franz Hohlers. Mit einem Nachwort von Beatrice von Matt.

Vor über vierzig Jahren erschien mit dem Band »Idyllen« Franz Hohlers erste Sammlung mit kurzen Erzählungen. Der Titel kann in seiner ironischen Brechung als Programm verstanden werden: Idyllisch geht es in diesem Band und in den weit über einhundert anderen Erzählungen, die Franz Hohler seither geschrieben hat, allenfalls auf der Oberfläche zu. Im Untergrund rumoren dunkle Kräfte und brechen hervor, ohne sich um den schönen Schein des Alltags zu kümmern. Eine buntere, phantasievollere, manchmal auch böse und abgründige Welt zeigt sich. Sie verstört den Leser vielleicht, macht ihn aber auch mit den Kehrseiten des Lebens bekannt, von denen jeder weiss, dass sie existieren, auch wenn sie sich lange ruhig verhielten und unsichtbar blieben.

Erstmals sind in diesem Band sämtliche kurzen Erzählungen von Franz Hohler gesammelt. Das macht diesen Band zu einem imposanten Zeugnis höchster Erzählkunst aus dem über vierzigjährigen Schaffen eines der bedeutendsten Autoren seiner Generation – und zu einem beispiellosen Lesevergnügen.

Beatrice von Matt, Kritikerin und langjährige Literaturredakteurin der Neuen Zürcher Zeitung, hat das Werk von Franz Hohler schreibend begleitet. Für diesen Band hat sie ein informatives und höchst lesenswertes Nachwort verfasst.

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Seitenzahl: 742

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Franz Hohler

Der Autostopper

Die kurzen Erzählungen

Mit einem Nachwortvon Beatrice von Matt

Luchterhand

1. Auflage

© 2014 Luchterhand Literaturverlag, Münchenin der Verlagsgruppe Random House GmbH.Satz: Uhl + Massopust, AalenAlle Rechte vorbehalten.ISBN 978-3-641-14639-9

Inhalt

IDYLLEN (1970)

Aarespaziergang

Basel

Chur

Dorf in Böhmen

Endingen (Gespräch mit einem jungen Autostopper)

Friedhof

Gelsenkirchen

Herisau

Ignaz Heim-Platz

Koblenz

Luzern

Männedorf

Nachrichten aus den Gemeinden

Olten

Österreich

Prag

Quinten

Richetli

St. Gallen

Schwetzingen

Stierva 081

Thun

Unterwegs

Valencia

Wien

X

Yverdon

Zuzgen

3 Ersatzidyllen zum Überkleben

Aarau

Graz

Heimfahrt von Köln

WO? (1975)

Vor der Stadt

In der Stadt

Durch das Fenster

Im 6. Stock

An der Tour de Suisse

An der Bundesfeier

Am Fernsehen

An der Demonstration

Auf dem Schlachtfeld

Beim Essen und unmittelbar danach

In vollen Zügen

In der Luft

Unter dem Boden

In Amerika I

In Amerika II

In Amerika III

In schlechter Gesellschaft

Auf der Straße

Bei den Vorfahren

Im Gebärsaal

In der Flasche

Zu Hause

Im Rausch

Im Schlaf

EIN EIGENARTIGER TAG (1979)

Ein eigenartiger Tag

Die Asamkirche

Die Hochzeit

Heute

Wie ich lebe

Der Rest des Tages

Erlebnis

Chicago

Der Anfall

Morgen im Spital

Abend im Spital

Herbst

Aufenthalt in Karlsruhe

Ein temporeicher Vormittag

Der Leuchter

66 Fragen

Theaterpause

Die Hinrichtung

Der Abstecher

Das Fußballspiel

Die drei Beobachter

Eine üble Gewohnheit

Eine waldreiche Geschichte

Heißes Bratenfett

Eine ganz neue Erfindung

Der Liederhörer

Die Reinigung

Der Verkäufer und der Elch

Die Riesen im Parkhaus

Die Befreiung

Der Eisberg in der Hölle

Der Gärtner

Das neue Alphabet

Eine Flugzeuggeschichte

Die Karawane

Der Skarabäus

Ein erschreckender Anblick

Der Sonderling

Die plötzliche Fläche

DER MANN AUF DER INSEL (1991)

Der Mann auf der Insel

Die alte Frau

Eine kurze Geschichte

Das letzte Jahrzehnt

Die Schiffahrt

Der Haken

Spurensicherung

In Nevada

Der Traum

Ein paar Fragen zum Tage

Alarm

Der Aussteiger

Abschied von Max

Bedrohte Völker

Sein Schulweg

Bulgakows Blick

Defekte Geräte

Im Theater

Der Sonntagsspaziergang

In Deutschland

In Bremen

Nocturne

Die wilde Jagd am Oberalp

Ivo

Ein Film

Eine Liebesgeschichte

Kostroma

Noch eine Liebesgeschichte

Defilée

Wachtm. Loder

Die schöne Insel

Das Zentrum Amerikas

Ostwestberlin

Heilige Nacht

Bei uns

Bildschirmwende

Einheitsschnitte

Die feindlichen Schwestern

Der Empfang

Vorkrieg

Drei Gebete

Die Schöpfung

DA, WO ICH WOHNE (1993)

Kulturlandschaft

Absturz-City

Information

So alt?

Lieber Kain, lieber Abel!

Die Antwort

Ostern

Die Ausgießung

Die Konferenz

Eine Weihnachtsgeschichte

Die sprechende Kastanie

Die Norne

Das Blatt

Die Kinder

Das Alter

Der Flüsterkünstlerfür John Cage

Die Druiden

Die Tonleiter

Der Begleiter

Frage

Straßenecke in Stockholm

Schön leer

Im Süden AmerikasSão Paulo

Weit weg

Ganz nah

Am Himmel

Da, wo ich wohne

Ein Tischchen

DIE BLAUE AMSEL (1995)

Aufräumen

Herbstwärts

Mord in Saarbrücken

Wieder einmal in Wien

Unterwegs

Daheim

Elsi oder Rosa – ein Dichterleben

Festival

Die Wand

Jemand ist gestorben

Viele Herzen

Zeitunglesen in Paraguay

Wir!

In einem andern Land

Die Absage

Lernerfolg

Plötzliche Erkenntnis zwischen Potsdam und Wannsee

Unerschöpfliches Gespräch zwischen Bellinzona und Zürich

Danach

Die Göttin

Was nicht in der Bibel steht

Der Autostopper

Brief an einen Heiligen

Der Reiter

Das Befinden

Die 47

Die blaue Amsel

Die Frage

Beresinalied

Das verbotene Zimmer

Die Verurteilte

Am Ufer

Wintersport

Die Ankunft

Frühlingsanfang

Die Taube

Gedankenfax nach Sarajewo

Die Verhaftung

ZUR MÜNDUNG (2000)

Zur Mündung

Der Sterbende

Der Bassist

Der nackte Mann

Grüfte

Im Osten

Der Griff in den Schrank

Mein Heimatort

Kleine Auferstehungen

Novembermänner

Die Zeichnung

Was dort noch ist

Später Gast

Drei Mehlsäcke

Dust To Dust

Kleines Welttheater

Feierabend

Maggiatal

Selzach

Berlin, Donnerstag

Berlin, Freitag

Berlin, Sonntag

Versteckte Süchte

Die schönste Erinnerung

Die neue Nachbarin

Ordnungsliebe

Die Reparatur

Geschichtenunterricht

Der Tod schaut vorbei

Zu Berg

Wind

Kosovo Ja

Da ist er

Zwei Büsche

Ein Doppelleben

Das erste Programm

Ein Weltuntergang

DAS ENDE EINES GANZ NORMALEN TAGES (2008)

Ein Fall

Liederabend

Die Verkündung

Kinder

Die junge Großmutter

Als ich zwanzig war

Ich werde alt

Ich werde noch älter

Lebenslauf

Der Vater meiner Mutter

Der Vater meines Vaters

12.30 Uhr

Herbsttag

Drei Wörter

Sonntagsspaziergang

London 1

Profitierangebot

Verzweifelte Blicke

London 2

Die Nachricht vom Kellner

Transkanada

Das Ende eines ganz normalen Tages

Genozid

Wildnis

Dramolett

Es wird regnen

von Matt liest

Gutscheine

Eine mongolische Hochzeit

Mit Katharina in Indien

Im gelobten Land

Landsgemeinden

Hallo!

Pantomime

Das Ziel

The Last Show

Heimweg

EPILOG

Die Ankunft

Gerechte

Die Taube

Nachwort – Beatrice von Matt

Nachweise

IDYLLEN(1970)

A

Aarespaziergang

Lue s Bärli, sagt die Mutter am Bärengraben zu ihrem Zweijährigen, während sich drunten im Betonverlies ein zottiger Riese auf die Hinterbeine hebt und das tut, was man von oben als betteln bezeichnet. Träfe man ihn in dieser Haltung auf freier Wildbahn, man erschräke zu Tode, so aber kommt er seiner Pflicht nach, rührend und tolpatschig zu wirken. Ein nußbrauner Diplomat wirft mit zierlichem Schwung einige Rübchen hinunter. Er ist offenbar noch neu in Bern. Das Münster starrt zuversichtlich in den Nebel, und das Bundeshaus thront kahl und unwiderleglich über der Aare. Es ist einig, einig, einig. Beim Dählhölzli stehe ich manchmal vor den Tiergehegen still, grüße ein Wildschwein, das aus irgendeinem Grund den feuchten Boden aufwühlt, aber es beachtet mich nicht. Dabei gehöre ich zur Krone der Schöpfung. Der Kies auf dem Terrain des Gartenrestaurants ist zu sauberen Häufchen zusammengewischt, Tische und Stühle sind keine mehr da, die Birnen sind aus den Fassungen herausgeschraubt. Ein Wegweiser versucht mich zu überzeugen, daß es nach Thun nur 6 Std. 40 Min. sei, aber ich bin sicher, es ist viel weiter. Auf dem Gurten gehen ein paar Lichter an. Ein leerer Lastwagen holpert über den Schachen. Jetzt ist die beste Zeit für Herbstgedichte.

C

Chur

Chur ist die Hauptstadt des Kantons Graubünden. Dieser Kanton hat von der ganzen Schweiz die höchsten Ausgaben für Schulbücher, denn er gibt sie in sieben Sprachen heraus, in deutsch, italienisch und den fünf Formen des Rätoromanischen.

Chur ist so etwas wie eine alpine Stadt, obwohl der Calanda mit seinen 2800 Metern noch nicht als Alpengipfel gilt. Der Wald am Calanda hat einmal gebrannt, vor etwa 25 Jahren, das habe ich letzten Sommer im Safiental bei einem Gespräch unter Pilzsammlern gehört.

In Chur steigt man um, wenn man ins Bündnerland in die Ferien fährt, die rhätischen Bahnen haben eine andere Spurweite. Ich bin dutzendemale in Chur umgestiegen, bevor ich das erstemal durch die Stadt ging. Durch den Teil, der als sehenswert gilt, führen rote und blaue Fußabdrücke als Wegweiser.

Ich kenne zwei Schauspieler, die aus Chur kommen, der eine lebt in Zürich, der andere kämpft in einem Kölner Kabarett für den Sozialismus. Der Churer oder überhaupt der Bündner Dialekt gehört in der Schweiz zu den beliebtesten Dialekten, aber ich bin froh, daß ich ihn nicht spreche, denn er verpflichtet einen zur Urchigkeit.

Wer in Graubünden nicht Romane ist, ist Walser. Das sind deutschsprachige Kolonisten aus dem Wallis, die vor etwa tausend Jahren in dieses Gebiet auswanderten und heute Gegenstand volkskundlicher Untersuchungen sind. Die Gewährsleute dieser Untersuchungen sind verrunzelt und freundlich; wenn man echtes Volksgut sucht, fragt man immer die Alten. Die meisten von ihnen haben Blutgruppe 0, wie alle richtigen Urvölker. In einem Buch über die Walser habe ich den Satz gelesen: »Wo der Walserlaut noch erklingt, ist Walserheimat – Walsertum ist Sprachvolkstum!«

Aber auch die Romanen eignen sich für Untersuchungen, vor allem ihre Sprache. Man tut gut daran, einem Bündner gegenüber zum Beispiel das Surmeir nicht als Dialekt zu bezeichnen; ich kenne einen Herrn aus Filisur, der mir sagte, er spreche eine Sprache, die außer ihm nur noch sieben oder acht Menschen sprächen. In Chur wird ein Dictionnaire der gesamten rätoromanischen Sprache herausgegeben. Jedes Jahr erscheint ein neues Heft, im Moment steht man beim Buchstaben d. Unter a war ein ganzes Heft der Wortgruppe »pflügen, Pflug« von lateinisch arare gewidmet. Einen Linguisten packt eine leise Wehmut, wenn er einen Bergbauern mit einer Mähmaschine sieht.

Chur hat auch ein Stadttheater, das von Januar bis April ein eigenes Ensemble mit eigenen Inszenierungen unterhält, ab und zu gelingt es einem unbekannten Schriftsteller, ein Stück aufführen zu lassen, das die andern Schweizer Bühnen abgelehnt haben. Bertolt Brecht hat hier vor zwanzig Jahren seine Antigone inszeniert.

Dann kenne ich noch zwei Oltner in Chur. Der eine ist Redaktor und lebt mit seiner Mutter zusammen, die er immer mitnimmt, wenn er umzieht, der andere, ein junger Deutschlehrer, fuhr letzten Frühling mit dem Auto über die Furka und wurde von einem Felsbrocken totgeschlagen, weil man ihn bei einer Sprengung nicht gewarnt hatte.

D

Dorf in Böhmen

Sicher ist es von allgemeinem Interesse, wenn ich einmal ein böhmisches Dorf beschreibe. Ich fange deshalb ohne Umschweife an.

Meistens sind die böhmischen Dörfer locker gebaut und haben etwas Zufälliges. Es ist nicht zwingend, daß sie dastehen und daß sie gerade so dastehen, man kann ihnen nichts nachweisen, sie tun nichts, um sich einem einzuprägen. Sie glauben so wenig an sich selbst, daß man kaum an ihre Existenz glaubt. Wenn man in einem böhmischen Dorf eine Panne hat, tauchen lautlos ein paar Kinder auf und schauen lautlos zu, wie man damit fertig wird.

Auf der Ortstafel steht etwas wie Kněžvice oder Štrbov, und daneben liegt der Feuerweiher. Ob er künstlich oder natürlich ist, läßt sich bei den wild überwachsenen Ufern nicht sagen, Holderbüsche hängen hinein, oder Weißdorn, vielleicht auch Schwarzdorn, der soll ja noch weißer sein. Weil es nie brennt, ist der Spiegel völlig mit Algen überzogen und liegt da wie eine verrostete Maschine. Was nach der Ortstafel kommt, läßt sich nicht voraussagen. Vielleicht ein Hof, ein richtiger Hof, mit einem Hof in der Mitte. Sicher ist: man sieht keinen Menschen. Es könnte auch gleich der einzige Laden des Dorfes kommen, ohne Schaufensterchen, nur mit der Aufschrift »smíšení zboží«, was man mit »Colonialwaren« übersetzen müßte. Sicher hat es auch eine Wasserpumpe, eine böhmische Wasserpumpe, vielleicht zwei oder drei. Es ist nicht möglich, das Gemeindehaus ausfindig zu machen, und weil niemand da ist, kann man auch niemanden fragen. An den Telephonmasten hängen Lautsprecher, immer zwei und zwei, aber man zweifelt, ob es hier etwas zu verkünden gibt. Möglicherweise ist im Dorf eine Abzweigung, auf einer Art Platz, wo zum Beispiel ein Schulhaus steht, das man an seinen hohen Fenstern und den zwei rostigen Kletterstangen erkennt. Irgendwo hängt an einem krummen Holzgestell eine Feuerglocke, die jeder ziehen kann, ohne eine Scheibe einzuschlagen. Obwohl es hier Bauern geben muß, sehen die Häuser nicht bäuerlich aus. Die Kirche ist eine Mutprobe, sie kann jeden Augenblick zusammenfallen. Manchmal steht in einer Nische über dem Portal ein Heiliger und schaut mit zerbröckelndem Blick zum Himmel, die Hand auf der Brust. Er heißt Wenzel.

Ein paar unordentliche Gärten mit Dahlien und Rhabarbern, ein paar Gänse, und das Dorf ist zu Ende. Man versucht noch einmal den Namen zu wiederholen und buchstabiert schon den nächsten.

E

Endingen(Gespräch mit einem jungen Autostopper)

Ich: So, Si chöme vo Endinge? Dasch dört, wo früecher d Jude gwohnt hei.

Er: Jo.

Ich: Hets hütt no?

Er: Fasch keini me. Z Lengnau hets no nes Altersheim mit Jude.

Ich: Und wohne vill drin?

Er: Öppe hundert Schtück.

F

Friedhof

Mitten in den Häusern von Schwabing ist ein Stück Hoffnung ausgespart, der alte Nordfriedhof. Er ist schon längst nicht mehr in Betrieb, aber man hat ihn stehengelassen, weil verwitterte Marmorplatten und halb geneigte Grabsteine unter großen Weiden etwas Beruhigendes haben. Der Tod wirkt hier nicht mehr so frisch, man hat das Gefühl, auch er sei vergänglich. Seine Opfer sind zum Teil schon unleserlich geworden, beklagt werden sie von niemandem mehr, nicht einmal die in Granit gehauene Apothekenbesitzerswitwe. Das einjährige Weinhändlerskind wäre jetzt 104 Jahre alt, wahrscheinlich ist es doch besser, es ist gestorben. Oder der unaufhaltsame Aufstieg der Familie Moser, dargestellt auf einer Grabplatte in 6 Abschnitten:

1. Frau Moser Forstratsgattin

2. Frau Moser Oberforstratsgattin

3. Frau Moser Prakt. Arztensgattin

4. Frau Moser Professorsgattin

Intermezzo: Ein kleiner Moser stirbt als Hauptlehrerssöhnchen

5. Frau Moser Regierungsratsgattin

Und alle wollen in den Himmel.

G

Gelsenkirchen

Gelsenkirchen ist nichts für Reiseführer. Diese bevorzugen übersichtliche Städte mit gut erhaltener Altstadt, einigen bemerkenswerten Fachwerkbauten und dem Dom aus dem 14. Jahrhundert (spätgotischer Altar im rechten Seitenschiff). Gelsenkirchen besitzt nichts von alledem, ist aber trotzdem eine Stadt. Wenn man von der Autobahn her kommt, weiß man nicht, soll man links, rechts oder geradeaus fahren, denn überall geht es nach Gelsenkirchen. Der fehlende Stadtkern wird durch ein reiches Angebot an Stadtteilen geschickt vertuscht, Gelsenkirchen-Buer, Gelsenkirchen-Horst, Gelsenkirchen-Schalke, Gelsenkirchen-Erle – vor allem Schalke hat etwas Listiges. Da die Stadt laut Baedeker »im Herzen des Ruhrgebiets« liegt, ist sie von anderen Städten wie Oberhausen oder Wanne-Eickel nicht recht zu unterscheiden, es gilt Debussys Ausspruch über Wagners Musik: »Ça ne commence pas, ça ne finit pas, ça dûre seulement.«

Alles, was es ist, verdankt es den karbonen Kohlenflözen unter seinem Boden, aber in der Werbeschrift der Stadt steht, daß Gelsenkirchens rustikales Image als Kohlenstadt längst unzutreffend ist. An seine Stelle ist eine mobile Infrastruktur und eine wohlüberlegte Steigerung des tertiären Sektors getreten, was immer das bedeuten mag. Auf einer Fahrt durch Gelsenkirchen werden einem verschämt ein paar Zechentürme und Raffinerien gezeigt, man streift einige Kanäle und Hafenanlagen, vernimmt, daß 70 Prozent des deutschen Treibstoffs hier hergestellt werden, daß aber jetzt weniger die Kohle, sondern die Chemie und das Glas, und dann kommen die Grünanlagen. In Gelsenkirchen ist die Natur das Unnatürliche. Sie wird deshalb wie etwas sehr Seltenes gezeigt und in ihrer Entwicklung nicht dem Zufall überlassen. So wurde das Wäldchen an der Uhlenbrockstraße in Scholven/Bergmannsglück kürzlich vom Oberbürgermeister den Bewohnern als neue Erholungsstätte übergeben. Nachdem es die Stadt gekauft hatte, wurde es erst einmal gründlich durchforstet, es wurden 870 Meter neue Wege angelegt, und vier Eingänge sorgen für einen geordneten Besucherverkehr. Für die Kinder gibt es eine Spielecke und für die Invaliden verschiedene Skattische. So hat jeder sein Plätzchen, oder korrekter gesagt, seine Zone, denn jede rechte Grünanlage ist in Zonen unterteilt, zum Beispiel Geselligkeits-, Bade- und Spielzone, oder Zone für Begegnungen älterer Menschen. Alle Grünanlagen zusammen bilden die sogenannte Grüne Lunge, mit der das Herz des Ruhrgebiets am Leben erhalten wird.

Da ich von Industrie nichts verstehe, kann ich weiter nicht mehr viel über Gelsenkirchen berichten. Es gibt hier eine Kreisgruppe des Bundes hirnverletzter Kriegs- und Arbeitsopfer e. V., sowie den Verband bergbaugeschädigter Haus- und Grundeigentümer. Das Theater ist ein großer Glasbau, und ein Herr Riebe organisiert in der Aula der Bildungsanstalt für Frauenberufe Casinokonzerte. Wie in jeder deutschen Stadt gibt es auch hier einen Branddirektor und mehrere Oberbrandräte. Die Zentralstelle für den Bergmannversorgungsschein befindet sich an der Vattmannstraße, aber ich weiß nicht, wer Vattmann war.

Doch, wie gesagt, auch der Reiseführer ist solchen Orten gegenüber, in denen bloß gewohnt und gearbeitet wird, ratlos. Er spielt ein paar triste Backsteinbauten hoch und geht dann rasch zu Göttingen über, dort gibt es anständige Fachwerkhäuser und einen Gänselieselbrunnen.

H

Herisau

Das Casino ist ein gemeinnütziger Bau mit hohen Fenstern, 1838 erstellt und seither für kulturelle Zwecke benutzbar, beispielsweise spielt das Bernhard-Theater nächste Woche den Schwank »Der Pantoffelheld«, das Plakat verspricht Lachen! Lachen! Lachen! Auch der Jodlerklub probt hier, er ist gestern am Stammtisch gesessen; vor allem ist mir ein Mädchen mit aufgesteckten Haaren aufgefallen, von dem ich das Gefühl hatte, wenn es jodle, töne es ein bißchen gewürgt.

Herisau ist keine Stadt, aber auch kein Dorf. Eine größere ländliche Siedlung mit zentralen Funktionen gilt laut Schweizer Lexikon als »Flecken«. Trotzdem würde niemand die Frage stellen: Aus welchem Flecken kommen Sie?

Am Barometerstand von Herisau steht gleich neben der Höhenzahl eine Distanzentabelle, Paris 537 km, Berlin 640 km, Rom 665 km, Wien 535 km, Herisau ist ungefähr in der Mitte. Die Höhe über dem mittelländischen Meer ist mit 777 m angegeben. Die appenzellischen Hauptplätze haben immer etwas Piazzahaftes, obwohl viele Wirtschaften »Schäfli« heißen. Auch fällt einem auf, wie viele Fenster die Häuser haben, oft sind sogar die Außenwände zwischen den Stockwerken nochmals in Form von Fenstern gebaut.

Wenn man in Herisau eine Anspielung auf Sau macht, wird man darauf hingewiesen, daß der Ort einen balkentragenden Bären im Wappen hat, wahrscheinlich ist es der, der dem Hl. Gallus geholfen hat, seine Zelle zu bauen. Für die Etymologie der Ortsnamen ist übrigens Professor Sonderegger zuständig, er hat sich mit zwei Bänden über die Orts- und Flurnamen des Kantons Appenzell habilitiert und hält seither in Zürich donnernd und knirschend Vorlesungen über altgermanische Probleme. Die Meglisalp muß einmal einem gewissen Megelin gehört haben.

Der netteste Herisauer ist mit Abstand Herr Näf.

I

Ignaz Heim-Platz

Darunter kann sich niemand etwas vorstellen. Man muß sagen »Pfauen« oder »Kunsthaus«, wenn man sich einem Zürcher verständlich machen will. Das liegt vielleicht daran, daß man gar nicht merkt, daß es sich um einen Platz handelt, und wenn man es merkt, denkt man bei seinem Anblick nicht an Ignaz Heim, um so mehr, als man nicht weiß, wer Ignaz Heim war. Da sein Denkmal direkt hinter dem Kiosk- und Bedürfnishäuschen steht, kommt man auch nicht auf die Idee, es anzuschauen.

Es ist überhaupt nicht üblich, sich auf diesem Platz irgend etwas anzuschauen. Manchmal sieht man Fremde vor dem Kunsthaus stehenbleiben und den Kopf über die Aufschrift von Rodins »Jüngstem Gericht« beugen, aber wenn sie gesehen haben, daß es kein Original ist, gehen sie erleichtert weiter. Das Kunsthaus selbst ist ein düsteres Gemisch aus einem Jugendstilbahnhof und einem Freimaurertempel. Es besteht aus einem länglichen und einem klotzigen Teil; die Nischen zwischen den Fenstern des länglichen Teils sind durch allegorische Figuren belebt, während der klotzige Teil von drei großen Darstellungen zum Thema »Mensch und Pferd« dominiert wird. Die Fenster sind ziemlich hoch, Bilder brauchen Licht, wie wir alle. Im linken Ende des Kunsthauses ist die Bank Leu untergebracht, zwei Messingtafeln flankieren den Eingang: »Change« und »Cambio«. Der neue Anbau des Kunsthauses ist das einzig wirklich schöne Haus am Platz. Es ist ein nüchterner Pfahlbau, darunter befindet sich ein Restaurant, in dem man sich von einer Ausstellung oder einem Theaterbesuch mit Sardellenbrötchen erholen kann, und das ganze Trottoir davor ist mit großen Steinfliesen ausgelegt. Solche aufwendigen Sachen bezahlt in Basel die Chemie und in Zürich die Familie Bührle.

Der ganze Platz läuft fast versehentlich auf das Schauspielhausgebäude zu, das sich mit einer zerschlissenen Fassade gegen diese Ehre wehrt. Ein dreistöckiges Haus mit zwei Erkertürmen und einem leicht vorgeschobenen Mitteltrakt, im Giebelfeld ein eiförmiges Zürcher Wappen und zwei Füllhörner aus Stein, über dem Haupteingang die Aufschrift »Schauspielhaus«, links davon in gleicher Höhe »Blumen in alle Welt« und rechts »Buchhandlung«. Die ganze linke Fassadenhälfte hat man übrigens zu Reklamezwecken vermietet, man liest darauf »besser informiert – Neue Zürcher Zeitung«. Besser als wer steht nicht, vielleicht ist das Schauspielhaus gemeint.

Davor ist eine Tramhaltestelle, Nummer 5, 8 und 9, Drähte hangen herum, die ihrerseits wieder von quergespannten Drähten gehalten werden, die parallelen Drähte einer Trolleybuslinie kreuzen sie, Autos fahren in sechs Richtungen um die Asphaltinsel, welche das Zentrum des Platzes bildet, mit ein paar Bäumen, roten Bänken, einem Taxistandplatz und drei Telephonkabinen, die immer besetzt sind. Auch eine Säule ist da, über welche man die Polizei rufen kann, Hebel kurz drücken, Meldung abwarten, heißt es darauf, wenn man also eine Meldung hat, muß man zuerst die andere Meldung abwarten; ferner ein Kiosk, ein dorischer Kiosk, den Säulen nach zu schließen, aber mit einem Dachreiter auf dem First. Der hintere Teil davon dient als WC, an einer Tür hat es ein Täfelchen mit einer Frau drauf, an der andern Türe nicht, dafür zeigt die abgewetzte Stelle in Bodennähe, daß diese Tür öfters mit dem Fuß aufgestoßen wird, hier verkehren also die Männer.

Rechts gegenüber vom Schauspielhaus steht das Pianohaus Jecklin, bedeutend besser im Stand gehalten, weil es einem Privatmann gehört, und links gegenüber ein vierstöckiges Eckhaus, das aus der Pionierzeit des Wohnblockbaus stammt, mit durchgehenden Balkonen auf die Sonnen- und Lärmseite und dem Titel »Haus am Heimplatz«. Vis-à-vis vom Kunsthaus schließlich befindet sich der Turnplatz der Kantonsschule, eingerahmt von zwei brüchigen Turnhallen, man hat das Gefühl, schon ein Medizinball könne sie zum Einsturz bringen. Die eine erinnert an einen Schlachthof und die andere an die Maggifabrik Kemptthal, sie wirkt wie aus Suppenwürfeln gebaut.

Der Kern des Platzes ist mit einer Buchshecke gegen das Pissoir abgeschirmt und besteht aus einem kleinen Stück Boden zuinnerst auf der Asphaltinsel, das ganz mit Lorbeer bepflanzt ist. Darum herum stehen ein paar Bänklein, den Straßen zugewandt. In der Mitte des Lorbeerbeetes erhebt sich ein mannshoher Sockel, auf welchem der Kopf von Ignaz Heim in Gips aufgespießt ist. Er dreht dem Schauspielhaus den Nacken zu und blickt unverwandt, aufrichtig und anerkennend zum Bührle-Neubau hinüber. Laut Inschrift war er ein hochverdienter Förderer des Volksgesangs von 1818–1880, und er sieht aus, als ob er nur in C-Dur komponiert habe. Da ich noch zwei Gesangbücher meines Großvaters besitze, Eidgenoss I und II, kann ich nachweisen, daß dieser Eindruck täuscht. So ist zum Beispiel sein Lied »Schweigsam treibt ein morscher Einbaum« in As-Dur.

K

Koblenz

In Koblenz fließen Rhein und Mosel zusammen. Die Stelle heißt »Deutsches Eck« und wird von einem unglaublich häßlichen Bunker dominiert, auf dem die Worte stehen

Nimmer wird das Reich zerstöret,Wenn ihr einig seid und treu.

Auf dem Bunker stand vormals eine Reiterstatue, die aber inzwischen zerstöret wurde.

L

Luzern

In Touristenstädten bin ich am liebsten, wenn keine Touristen da sind und man nur die Städte sieht.

Das Seilbähnchen auf den Gütsch, das ich gerne benutzt hätte, ist »bis März eingestelt«, das Panorama mit der glorreichen Entwaffnung der Bourbaki-Armee ist mit Rolladen geschlossen, und die beiden rostigen Brausen, die aus dem asphaltierten Teichboden des Löwendenkmals starren, haben etwas Unanständiges. Nur an der Tür des großen Souvenirladens mit den geschnitzten Älplern und den Bronzelöwen hängt ein Schildchen OPEN.

In der Chemie wurde mir erklärt, daß es Elemente gibt, die bildlich gesehen noch freie Stellen hätten, an denen sich andere Teilchen niederlassen können, und so werde das ganze zu einer Verbindung. Luzern ist auch so eine Stadt, sie wird erst mit den Fremden vollständig. Wenn eine Metzgerei Ochsenmaul für 60 Rp. pro 100 gausschreibt, wirkt das geradezu untypisch. Der Pilatus gibt sich keine Mühe und ist immer halb in den Wolken. Auf der Kapellbrücke steht niemand mit steifem Nacken da, und plötzlich entdeckt man ihre Nützlichkeit. Man kann darauf von einem Ufer der Reuß zum andern gehen.

Eine Firma für Rammarbeiten geht am Lido ihren Rammarbeiten nach. Daß Hauptbahnhöfe eine Kuppel haben, muß aus den Jahren kommen, wo der Fortschritt etwas Heiliges war.

Wozu ein Grand Hotel da ist, merkt man erst, wenn es keine Gäste hat. Am vornehmsten soll der »Schweizerhof« sein, Karajan steigt hier ab, wenn er in Luzern dirigiert. Damit er weiterhin hier absteigt, hat ihm die Stadt Luzern kürzlich ihren Kunstpreis verliehen. Ich war auch einmal im »Schweizerhof«, an einem Presseball. Es gab ein kaltes Buffet, wie man es nur von Rubensbildern kennt, die Hälfte mußte wieder weggetragen werden. Das Tanzorchester konnte derweilen verschnaufen, und die Musiker bekamen eine Cervelat mit einem Stück Brot. Die Hotellerie ist überhaupt sehr mächtig. So gibt es wunderbare Bahnverbindungen nach Luzern, aber wenn man nach einer Abendveranstaltung von Luzern wegfahren will, sei es nach Bern, Basel oder Zürich, stehen nur ein paar verdrückte Bummelzüge mit Milchkannen und Postsäcken herum.

Ich lebe hier in angenehmer Passivität und genieße das Gefühl, im Februar ein Fremder zu sein und im leeren Uhrenladen mit einem lüsternen »Good morning« angesprochen zu werden, obwohl ich nur den Sekundenzeiger reparieren lassen muß. Ein Kritiker bedauert das Sakrileg meiner Hamlet-Parodie. Meine Frau hat sich beim Reiten den Fuß verstaucht und gestern bei einem Beleuchtungsfehler »verdammt« geflüstert. Der Nachtzuschlag bei Apotheken heißt Noctu und beträgt drei Franken.

M

Männedorf

Geschäftiges Leben im Dorfkern, gefällige Eigenheime und weitverstreute, behäbige Bauernhöfe geben Männedorf das Cachet einer blühenden Zürichsee-Gemeinde und lassen die Nähe des allmählich zur Groß-Stadt heranwachsenden modernen Zürich vergessen.

Dieser Satz steht im Prospekt des Verkehrsvereins, und es läßt sich nicht viel gegen ihn sagen. Ich bewohne hier ein gefälliges Eigenheim, das in der Nähe eines weitverstreuten Bauernhofes liegt. Der Bauer heißt Reithaar, ist sechsundachtzig und macht noch alles selbst. Er ist klein und freundlich und erzählt mit Freude, woran der frühere Besitzer unseres Hauses gestorben sei, de het zvill gfrässe. Wenn Herr Reithaar auf den Kirschbäumen steht, hat man nicht das Gefühl, daß er zuviel esse. Er hat zwei Kühe, aber wie alle alten Zürcher Bauern läßt er sie nie aus dem Stall.

Es gibt hier eine Kirchgemeinde und eine römisch-katholische Kirchgemeinde. Auf jedem weitblickigen Hügel steht ein Bibel- oder Erholungsheim, auch Waisenhäuser und Eingliederungsstätten für Behinderte, nur das Altersheim liegt ein bißchen im Schatten, das kommt aus der Zeit, wo alt werden noch eine Schande war. Das Gemeindehaus hat vor dem Eingang zwei dicke Säulen, die ein Vordach tragen, auf welchem zwei Urnen stehen. Es ist mit »Gemeindehaus« angeschrieben. Briefe aus dem Gemeindehaus beginnen mit der Anrede »Werter Herr!« und enden mit freundl. Grüßen. Wenn sich um einen Sitz in der Schulpflege ein unverheirateter Kanzlist und eine Mutter von sechs Kindern bewerben, dann wird der unverheiratete Kanzlist gewählt, weil er bei der demokratischen Partei ist. Die Gemeindeversammlungen sind gut besucht, ab und zu wird ein Kredit für eine Bushaltestelle angefochten, den man aber doch annimmt. Jedes Jahr bekommt man einen detaillierten Rechnungsabschluß der Gemeinde zugestellt, in dem man genau nachlesen kann, wieviel ausgegeben und eingenommen wurde. Das längste Wort darin heißt Kadaververnichtungsgebühren, diese betrugen im Jahr 1968 Fr. 1461.–. Auffällig ist, wie in solchen Berichten das ganze Dorfleben in verschiedene Wesen aufgeteilt ist, das Geburtswesen, das Schulwesen, das Straßenwesen, das Bestattungswesen, das Friedhofwesen. Unter einem Friedhofwesen stelle ich mir etwas vor, das nachts über die Gräber schleicht.

Männedorf liegt am rechten Ufer des Zürichsees und gilt in den Liegenschaftsinseraten als schöne Wohnlage. Die Entfernung von Zürich wird in Autominuten angegeben, bei Männedorf heißt es: 20 Autominuten von Zürich. Ein großer Teil der Leute, die hier wohnen, wollte eigentlich in Zürich wohnen, wurde aber durch die Wohnungsknappheit hierher abgedrängt und nimmt nun das Glück eines ruhigen Landlebens auf sich. Natürlich gibt es auch Leute, die im Dorf arbeiten, vor allem Orgelbauer, Ledergerber und Alarmtechniker. Von diesen Leuten kenne ich niemanden. Orgelbauer stelle ich mir bleich, mager und leicht durchgeistigt vor, aber mit sehnigen Händen. Das ist wahrscheinlich falsch, denn ich habe hier noch nie jemanden angetroffen, der so aussieht. Die Gerberei hat, wie ich dem 25jährigen Jubiläumsbericht entnehme, in den letzten Jahren vermehrt auf hochmolekulare Polyäthylene umgestellt, riecht aber trotzdem nach Häuten.

Wenn ich krank bin, nehme ich die Hilfe eines Landarztes in Anspruch. Wie Herr Reithaar macht er noch alles selbst, und bei schwierigen Fällen wird er nicht kleinlaut, sondern fröhlich, was auf den Patienten sehr beruhigend wirkt. Ein Spital hat es auch, man sieht oft Krankenschwestern mit verschränkten Armen und über die Schultern geworfenen Jäckchen durchs Dorf gehen, manchmal stirbt hier ein Prominenter, weil das Spital für seine persönliche Pflege bekannt ist.

Da ich aber nicht mit etwas Traurigem schließen möchte, erwähne ich noch Schwester Rösli. Ihr Mann ist Bahnhofvorstand und spielt in der Freizeit mit Modelleisenbahnen.

N

Nachrichten aus den Gemeinden

Arni

Abschied

mw. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung wurde in Biglen Johann Albrecht Bühlmann zu Grabe getragen. Als Briefträger brachte Albrecht Bühlmann frohe und traurige Post in die Familien. 1962wurde er pensioniert. Er erkrankte an einer schweren Lungenentzündung, von der er nicht mehr genas.

Attiswil

Lindenmättelifest

bg. In Scharen zogen die Attiswiler zu Fuß, im bequemen Car oder sonstwie motorisiert aufs Lindenmätteli. Das populäre Fest der Musikgesellschaft eröffnete Pfarrer Kübler mit einer gehaltvollen Bergpredigt. Eine besondere Note verliehen dem Anlaß die 37anwesenden Teilnehmer der Klassenzusammenkunft der Jahrgänge 1916, 1917und 1918. Nach dem einfachen Mittagsmahl unterhielten die Musikanten die vergnügte Gesellschaft mit einem schneidigen Ständchen. Zur Fortsetzung spielte die Kapelle Schütz zur Freude der Tanzlustigen auf.

Dotzingen

Adventsfeier für die Betagten

ff.Wieder lud der Gemeinnützige Frauenverein die 80jährigen zu einer frohen Adventsfeier in das zu diesem Zwecke liebevoll geschmückte Versammlungssäli ein. Besinnliche Worte sprachen zu den zahlreich erschienenen Betagten Pfarrer Schmid und dessen Gattin sowie die Gemeindekrankenschwester Emma. Die Organe des Frauenvereins sorgten für das leibliche Wohl.

Herzogenbuchsee

Kaninchen-Ausstellung

ku. Der Ornithologische Verein Herzogenbuchsee und Umgebung veranstaltete in der Turnhalle des Primarschulhauses eine Lokalschau zusammen mit der Silberklub-Gruppe Bern. Gegen 500 prächtige und gepflegte Kaninchen waren zu bewundern.

Schüpbach

Konzert und Theater

Ge. Der Arbeiterverein Signau bot im »Kreuz« ein abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm. Mit ihrem natürlichen Auftreten und den hellklingenden, melodiösen Stimmen eroberten sich die Geschwister Oberli – Edith, Sylvia und Rita – rasch die Gunst des Publikums. Ein nettes Ständchen brachte die »Rundermusik«. Diese rührige Bläsergruppe aus dem Dorf stellte sich damit erstmals öffentlich unter dem neuen Namen, der an den alten Brauch des Rundens erinnert, vor. Die sechs Musikanten haben sich zum Ziel gesetzt, die gute Volksmusik zu pflegen. Auch das Jodler-Duo »Bärg und Thal« (Signau) war bis heute vielen unbekannt. Wie es einem jungvermählten Paar ergehen kann, wenn es seine Flitterwochen in einem »Bedli« verbringen will, erfuhren die Zuschauer durch das Lustspiel »Im Guldebachbedli«, einem Einakterchen von F. Wenger-Knopf.

Uetendorf

Offener Abend

of. Der zweite »Offene Abend«, zu dem der Kirchgemeinderat und die beiden Pfarrämter einluden, war diesmal eher schwach besucht. Frauen fanden sich nur wenige ein. Einige Mitbürger, darunter auch Frauen, hielten die einleitenden Kurzreferate zum Thema »Politik – ohne mich?« Dann setzte man sich in der nachfolgenden Diskussion, geleitet von Pfarrer U. Hutzli, mit dieser Frage auseinander, wobei verschiedene Auffassungen zum Ausdruck kamen.

Wichtrach

Weihnachtskonzert

ng. Das Konzert in der Kirche stand ganz im Zeichen der Adventszeit. Alice Jucker-Baumann bewies einmal mehr, daß sie eine erstklassige Künstlerin ist; ihre Orgelvorträge weisen sich über große Ausdruckskraft aus. Ferner verkündete Nelly Winnenwisser-Pickel mit ihrer klaren Altstimme den Besuchern die frohe Botschaft, die von Walter Hugs Violinspiel umrahmt wurde. Den Höhepunkt bildete der Vortrag des »Bereite Dich, Zion«, Rezitativ und Arie aus dem Weihnachts-Oratorium von J. S. Bach für Alt, Violine und Orgel.

O

Olten

Im Winter ist die Aare voll Möwen. Sie schwimmen, fliegen, flattern, krähen, ziehen Bogen, und zuletzt setzen sie sich meistens auf den First der Alten Brücke. Es gibt Verhaltensforscher, die wissen, was eine Möwe meint, wenn sie kräht, flattert oder einen Bogen zieht. In Olten gibt es keine Verhaltensforscher, für die Oltner sind die Möwen einfach ein kreischender Haufen. Wenn sie zum erstenmal im Jahr da sind, kommt am nächsten Tag ein Bild in der Zeitung mit dem Titel »Die Möwen sind da!« und einer melancholischen Betrachtung über den Winter. Am liebsten fliegen sie um die Holzbrücke herum.

Warum hat es in der Schweiz so viele gedeckte Holzbrücken? fragte mich einmal eine Ausländerin. Ich wußte es nicht, mir war das noch nie aufgefallen. Dabei sind Holzbrücken etwas Bemerkenswertes, es fällt einem sofort auf, wenn es wo eine hat, hingegen empfindet man es nicht als Mangel, wenn es wo keine hat, man ruft dann nicht aus: »Schau mal, hier hat es keine Holzbrücke!« Das ist mit den meisten Sehenswürdigkeiten so.

Olten hat einen Stadtarchivar, der immer wieder in Vorträgen mit Lichtbildern auf die verborgenen Schönheiten dieser Stadt hinweist.

Aus einem seiner Vorträge weiß ich noch, daß das Haus, in dem der Zahnarzt Champion seine Praxis hat, ganz früher das Schulhaus war. Der Zahnarzt meiner Mutter ging einmal nach Indien auf die Elefantenjagd, nachdem er mir einen Nerv getötet hatte. Ich ging dann zu einem andern, der ging nach Ungarn auf die Jagd und haßte die Juden.

Olten liegt am Jurasüdfuß. Als Kind habe ich mir diesen Fuß immer vorgestellt, wenn er in den Wetterberichten auftauchte, er bestand aus gigantischen, fleischigen Zehen, die nach Süden blickten. Olten liegt am Zusammenfluß der Aare und der Dünnern. Die Aare stinkt ein bißchen, was auch begreiflich ist, wenn man bedenkt, daß die ganze Kanalisation der Stadt hineinfließt. An der Dünnernecke stehen meistens ein paar Fischer, aber sie fangen nie etwas; der Reiz des Fischens soll ja auch nicht im eigentlichen Fischfang bestehen.

Olten ist ein Eisenbahnknotenpunkt. Hier verknotet sich das schweizerische Bahnnetz. In den meisten Schulklassen gibtes Kinder, deren Väter Lokomotivführer sind. Einmal ist einer ertrunken, der Vater einer Schulkameradin, was mich damals sehr beeindruckte. Irgendwie hatte ich geglaubt, Lokomotivführer stürben nur bei Eisenbahnunglücken oder pensioniert. Da, wo wir wohnten, lebte im untern Stock ein pensionierter Eisenbahner. Er war Depotchef gewesen, was er immer als Döpochef aussprach, hatte Arthritis und schenkte meinem Bruder und mir alte Briefmarken. Manchmal erzählte er ein bißchen aus seinem Leben, ich erinnere mich nur noch an die Geschichte von einem Bahnarbeiter, der sich beim Rangieren das Bein gebrochen hatte. Herr Gügi, der Depotchef, wollte nach Italien reisen und besuchte vorher noch diesen Mann im Spital, und der sagte zu ihm: »Wenn dir umechömet, bin i nümme do.« Herr Gügi sagte jawoher, das sei doch bloß ein Beinbruch, aber als er zurückkam, war der Mann gestorben. Seither fürchte ich mich ein bißchen vor Beinbrüchen.

Auch im Haus neben uns wohnte ein pensionierter Eisenbahner, ich fragte ihn einmal, als ich für einen Wettbewerb wissen sollte, welche schweizerischen Bahnhöfe in Deutschland liegen. In Olten findet man immer Leute, die solche Fragen beantworten können. Aber sonst hatte ich keine große Beziehung zur Eisenbahnwelt, ich wußte nie, wieviel Achsen eine Lokomotive hat. Im »Dampfhammer«, der Kantine der SBB-Werkstätten, hatte ich einmal in einem Krippenspiel den Joseph gespielt.

Mein Vater ist jetzt schon mehr als zwanzig Jahre Lehrer in Olten, und er lächelt oft, wenn er die Listen für die Gemeinderatswahlen ansieht. Kürzlich war einer drauf, der als Schüler einmal ein schlechtes Zeugnis meines Vaters in die Aare warf und daheim behauptete, er hätte sein Zeugnis nicht bekommen. Heute ist er Kaufmann, und anhand des Fotos hat man nicht das Gefühl, daß sich seine Taktiken grundlegend geändert haben. Wenn man von Olten wegzieht und wieder einmal zu Besuch kommt, fragen einen die Leute: »Wohnet der immer no z Züri uße?«

Ich wohne schon seit einiger Zeit nicht mehr in Olten, aber ich kann mit Sicherheit sagen, daß zu Weihnachten immer noch Krippenspiele aufgeführt werden, im Dampfhammer, im Bürgerheim, im Kantonsspital, im Haus zur Heimat, in allen Kirchen und Kindergärten. Auch bin ich sicher, daß es den Gesangverein noch gibt. Er hat immer noch Schwierigkeiten mit dem Nachwuchs, und der FC Olten bemüht sich vergeblich um den Aufstieg. Auch einiges andere wird sich gleichgeblieben sein. Das Stadtorchester gibt jedes Jahr ein Symphoniekonzert, das seine Kräfte ein bißchen übersteigt (die Hornisten muß man aus Langenthal zuziehen), das Jugendcorps geht jeden Herbst auf seinen Ausmarsch, jedes zweite Jahr wird das Schulfest gefeiert, jeden Tag sind die Wartezimmer der Zahnärzte besetzt, und immer gegen den Winter kommen die Möwen.

Ö

Österreich

Imst

Wörgl

Zürs

Flirsch

Floing

Fischamend

Gnigl

Uderns

Gurk

Potzneusiedl

Ampflwang

Mürzzuschlag

Heiligenblut

Vorderstoder

Judenburg

Völkermarkt

Deutschfeistritz

Wundschuh

Zwettl

Mittertrixen

Niederwölz

Obergurgl

Scheibbs

St. Thomas am Blasenstein

Bramberg am Wildkogel

Pruggern im Ennstal

Villach-Warmbad

Mariapfarr

Au

Aussee

Altaussee

Altausseer See

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