Der Beweis - Agota Kristof - E-Book

Der Beweis E-Book

Agota Kristof

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Beschreibung

Wo Agota Kristofs Roman »Das große Heft« endet, beginnt dieses Buch: Die Zwillinge, jetzt Claus und Lucas genannt, trennen sich – der eine verschwindet über die Grenze. Lucas bleibt im Haus der Großmutter, im stalinistischen Niemandsland, gefangen in der Erinnerung an seinen Zwillingsbruder. Seine Versuche, Liebe zu finden, scheitern in trostloser Einsamkeit.

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1

Wieder am Haus der Großmutter angekommen, legt Lucas sich dicht an den Gartenzaun, in den Schatten der Büsche. Er wartet. Ein Militärfahrzeug hält vor dem Grenzwächterhaus. Soldaten steigen aus und legen eine Leiche auf den Boden, die in eine Tarnplane gewickelt ist. Ein Feldwebel kommt aus dem Haus, und auf ein Zeichen schlagen die Soldaten die Plane zurück. Der Feldwebel pfeift durch die Zähne:

– Rauskriegen, wer das ist, das wird nicht leicht sein!

Man muss schon verrückt sein, über diese Scheißgrenze zu wollen, noch dazu am helllichten Tag!

Ein Soldat sagt:

– Die Leute müssten doch wissen, dass es nicht geht.

Ein anderer Soldat sagt:

– Die Leute von hier wissen das. Es sind die andern, die von anderswo herkommen, die's versuchen.

Der Feldwebel sagt:

– Gut, gehen wir mal rüber zu dem Idioten. Der weiß vielleicht was.

Lucas geht ins Haus. Er setzt sich auf die Eckbank in der Küche. Er schneidet Brot, stellt eine Flasche Wein auf den Tisch und dazu einen Ziegenkäse. Es klopft. Der Feldwebel und ein Soldat kommen herein.

Lucas sagt:

– Ich habe Sie erwartet. Setzen Sie sich. Da ist Wein und Käse. Greifen Sie zu.

Der Soldat sagt:

– Gerne.

Er nimmt Brot und Käse. Lucas schenkt Wein ein.

Der Feldwebel fragt:

– Sie haben uns erwartet? Warum?

– Ich habe die Explosion gehört. Nach Explosionen kommt immer einer und fragt, ob ich jemand gesehen habe.

– Und Sie haben niemand gesehen?

– Nein.

– Wie gewöhnlich.

– Ja, wie gewöhnlich. Niemand kommt her und kündet mir an, dass er über die Grenze will.

Der Feldwebel lacht. Auch er nimmt Wein und Käse:

– Könnte ja sein, dass jemand hier rumgestrolcht ist, hier oder im Wald.

– Ich habe niemand gesehen.

– Wenn doch, würden Sie es sagen?

– Wenn ich Ihnen sagte, dass ich es Ihnen sagen würde, würden Sie es nicht glauben.

Der Feldwebel lacht wieder:

– Ich frage mich manchmal, warum man Sie den Idioten nennt.

– Das frage ich mich auch. Ich habe nur eine Nervenkrankheit von einem psychischen Trauma her, in meiner Kindheit, im Krieg.

Der Soldat fragt:

– Was hat er? Was sagt er da?

Lucas erklärt:

– Mein Kopf ist etwas durcheinander wegen der Bombardierungen. Ich habe das gekriegt, als ich noch klein war.

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