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Dieses eBook beinhaltet die einzelne Erzählung Der blasse Hund (1947) von Heinrich Böll. Informieren Sie sich auch über das größte editorische Unternehmen in der Geschichte des Verlags Kiepenheuer & Witsch: Heinrich Böll, Werke 1 - 27 Kölner Ausgabe
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Seitenzahl: 29
Veröffentlichungsjahr: 2009
Heinrich Böll
Eine Erzählung
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Titelseite
Über Heinrich Böll
Über dieses Buch
Inhaltsverzeichnis
Impressum
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Heinrich Böll, 1917 in Köln geboren, nach dem Abitur 1937 Lehrling im Buchhandel und Student der Germanistik. Mit Kriegsausbruch wurde er zur Wehrmacht eingezogen und war sechs Jahre lang Soldat. Seit 1947 veröffentlichte er Erzählungen, Romane, Hör- und Fernsehspiele, Theaterstücke und zahlreiche Essays. Zusammen mit seiner Frau Annemarie war er auch als Übersetzer englischsprachiger Literatur tätig. Heinrich Böll erhielt 1972 den Nobelpreis für Literatur. Er starb im Juli 1985 in Langen-broich/Eifel.
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Verlag Kiepenheuer & Witsch GmbH & Co. KGBahnhofsvorplatz 150667 Köln
© 2003, 2009, Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln
Alle Rechte vorbehalten
Covergestaltung: Kalle Giese, Overath
ISBN978-3-462-30095-6
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Der blasse Hund
Die Förderer
(1947)
Der Wachtmeister stieß die Tür auf und sagte: »Sehen Sie sich ihn mal an … vielleicht?…« Er ließ die Zigarette im Mund. Ich ging auf die regungslose Gestalt zu, die auf einer Pritsche lag. Jemand, der hinter der Pritsche auf einem Schemel hockte, stand schnell auf und sagte: »Guten Abend.« Ich erkannte den Kaplan und nickte ihm zu.
Er stellte sich am Kopf des Liegenden auf. Ich wandte mich gereizt zu dem Polizisten und sagte mit einem Blick auf die brennende Zigarette: »Würden Sie wohl etwas besseres Licht machen … ich kann nichts sehen.« Er sprang auf einen Stuhl und befestigte die Hängelampe mit einer Schnur so, daß das Licht gerade auf die erstarrte Gestalt fiel … ich schrak unwillkürlich zurück, nun, da ich die Leiche im vollen Licht sah. Viele, viele Tote habe ich gesehen, aber beim Anblick jeden Leichnams ergreift mich immer wieder das erregende Bewußtsein, einen Menschen, einen Menschen zu sehen … einen Menschen, der gelebt, gelitten und geliebt hat…
Denn ich sah gleich, daß er tot war … ach, es war kein medizinisches Merkmal … ich spürte es und wußte es; aber ich war hergerufen, amtlich festzustellen, daß er tot war … und so machte ich mich erregt ans Werk. Ich war ja gewissermaßen gesetzlich verpflichtet, jene gut einstudierten Manipulationen vorzunehmen, mit denen die menschliche Wissenschaft an Geheimnissen herumtastet. Der Liegende sah grauenhaft aus…
