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Der Durst - 42 Pfade zum Quell der Romantik Dieser unheilvolle, nie versiegende, wölfisch-hungernde, dunkelrot-schlürfende, fiebernd-tropfende, unaufhörlich zirkulierende, weltensaufende D U R S T. Der Wille bleibt unstillbar, denn die Welt ist ein flüssiger Zustand. "Der Durst" - ein Roadtrip der Angst, der nicht über versiegelte Straßen führt, sondern in den Untergang von Mikro-Ozeanen mündet. Die Pfütze im Hinterhof wird zur lüsternen See, die von strampelnden Nichtschwimmer:innen ihren Rausch empfängt. In 42 Geisteszuständen sinkt schweres Blut, brechen morsche Zustände durch haltlose Dächer ins Bewusstsein eines Menschen im geometrischen Dämmerzustand. Temporär behütet in Lyrik und Erzählungen fließen Realitäten und Unwirklichkeiten als trügerisch-lächelnde Zwillinge erneut durch den Frühling. Keine Happy-Endings. Der Wahnsinn wird zum besten aller Sinne. Auch der Tod muss trinken, um zu überleben. Gefrierender Regen stopft dem Sommer das lose Maul.
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Seitenzahl: 61
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Der Durst speist Welten
reißt Gräben in seltene Erden
stößt neuen Quell ins zögernde Licht
Trinkt, ihr seltsamen Wesen
Trinkt, was stützt und trinkt
was euch wieder bricht
Das Ende: Vielleicht der beste Trank der Welt
63% Rausch, 33% Schlaf, 4% Lüge, 3% Absicht
Mear
Bitte keine weitere Geschichte
Das Silentium der Bebenden
Sekundenfallen
Oderaber
Liebenmüssen
War ein stiller Mann
Komm, wir fangen mit dem Saufen an
Xs kxennte sxin
Silbersprünge
Irren/Katja-Rudi-Lavi-Rosenberg
dluhcsnU
Die Hungernden
Der Durst (Die Bernsteinwasserminiaturen)
Richt_ungen
Eigentlich
Eigentlich nicht
Und dann da noch
Land
Wie es
dir
mir
geht
Geradeaus küssen
Tage vor der Nacht (Anleitung zur Poeterey)
Der Tod fragt, „Worauf wartet ihr?“
Löwenzahn kaut man nicht
Koen_nten
Eins
Jet_zt
Verfehlte Seelen
Kain
Kein
Frag mich nicht nach dir (Kann man noch mal lieben?)
Nie mehr
Patagonien
Die Irrungen – Ein wahres Märchen
Maa_len
Gehäutete Zähne/Spuren im Brand
Ball
Neujahrsbrüche
T_ten
Fan-Tan-Sa-Nia
Die Scham
Rückkehr ins Café Tod
Es ist
Im Anfang
dieser Durst
Mehr
Leben
Leiden
Liebe
Mehr
Macht
aus dieser Sage
was ihr wollt
Wille
blutet
Eichenfässer
voll
Wir wissen
wahres Wachstum ist
flüssig
Lass Gedankenströme nicht
gerinnen
nicht mehr im Fleisch ertrinken
und erneut beginnen
Ein wüstes Herz ergibt
(noch)
keinen Sinn
Zeit zerrtfrisstfließt träumt
Wohinwohin?
In dichmich
War-Warum?
Warum denn nicht?
Ihr sollt die Synapsen tiefer stimmen!
Es bleibet dabei Wir müssen Lichterjahre rückwärts trinken
Zurück zum Schluss Immer vorwärts Richtung Lust
Gekommen, um Wolkenherden von den Himmeln bis auf Erden prall zu füllen
Kleine weiche Münder bestialisch stillen Tropfen um Tropfen
Geblieben', das Sternensystem zu plündern Dieser unheilvolle
nie versiegende
wölfisch-hungernde
dunkelrot-schlürfende
fiebernd-tropfende
unbarmherzig-zirkulierende
WELTENSAUFENDE
D
U
R
S
T
Juli. Besser schreibt es sich barfuß mit tief unter der Brust aufgeknöpftem, zu großem, bräunlichgrauvergilbtem Hemd, das kein Bügeleisen mehr benötigt. Er braucht auch kein Papier. Die Zeilen fallen von den Fingern aus der Tiefsee und finden weiterhin die Küsten schwer. Es ist egal. Es ist nicht egal. Er verschenkt die Bedenken einer leeren Stelle auf dem Monitor ans blühende Universum. Dessen Planeten locken wieder mit den Sommerfrüchten, die nicht immer die gesündesten sind. Er merkt sich das, um es zwei Gläser später zu vergessen. Vielleicht bereits nach einer Zeile. Er weiß … nichts. Kein Säugling für den Anfang der Geschichte. „Wie bist du entstanden? Wo bleibt die Story? Was willst du uns sagen?“
Er war niemals zuvor so unabhängig, er konnte nie zuvor so gut lügen. Glücklicher Bastard (ihm war die Bedeutung dieses Substantivs nicht geläufig, doch es machte sich gut auf dieser frühen Position des Manuskripts). Er beschloss, dass es vor den Arbeiten zur Ausformulierung des erzählerischen Kerns an der Zeit sei, Tanzen zu lernen. Ein Kerl, der sich bei einem Date auf einer kubanischen Party nicht anständig zu bewegen vermochte, schien indiskutabel, nicht wahr, Herr H.? Ja. Es gab so viele Lektionen. Dieser welterfahrene Primat. Sensationell in der Phase seiner Unterentwicklung. Trotz bisher vierundfünzig erfolgter Sonnenumrundungen. Dabei legte er Wert auf Keimfreiheiten. Es war ihm im Frühling zweitausendundacht gelungen, den Weltenraum zu säubern. Stein um Stein, Korn um Korn. Rechte Winkel und Harmonien, so weit die Sonden trugen. Und nun: Keine Geschichte.
Vielleicht doch. Es begab sich folgendermaßen: An einem strahlenden Augustmorgen bestieg A. um elf Uhr zwölf mit seiner Anverlobten W. einen zitronenbonbonfarbenen Luftballon, um von einer Waldlichtung in der Nähe der Kleinstadt B. (nahe K.) zu einem Rendezvous mit den Himmelskreaturen aufzusteigen. Nach schwindelig tiefen Augenblicken und brillanten Berührungen wurde der erhitzte Schwärmer auf den Flugkapitän, seine Lordschaft Dschey Bieh, aufmerksam, der ihm auf einer Höhe von 997,57 Metern mit entkorkter Öllampe beherzt zuwinkte. „Bezaubernd, aber ohne jegliche Substanz für eine abendfüllende Parabel. Na und? Dann säuft er eben. Wie alle. Komplett auf Drogen. Hat er sich längst dran gewöhnt und macht dennoch seinen Job. Wie geht es weiter?“ Natürlich führt ein falscher Handgriff am porösen Gastank zu einer Stoßflamme, die das Luftschiff innerhalb von 9,21 Sekunden aus dem gottgewollten Gleichgewicht und zum Absturz bringt. Niemand überlebt. Aber davon wollte der Erzähler nicht unbedingt berichten. Der Leerstand an Wörtern überredete ihn dazu. Entschuldigung! Er hatte sich dabei etwas gedacht. Er trauerte auch. Nicht um das Drama des Niedergangs, sondern um die verfehlten zwei komma vierdrei Meter.
„Welch Ausdrucksvermögen. Können wir das so veröffentlichen? Isn't that unmenschlich?“ Aber. Ach. Hello. Herrje. Herzlich willkommen Menschlichkeit! Bonsoir Lüge, Neid, Hate, Niedertracht, T-T-Tripple-Trieb, Sweet-Ego-Sweet! Es gilt nach wie vor, sich und seine Festungsbauten lächelnd zu überwinden. Vielleicht treffen wir dann auf Freddie Nietzsches missverstandenen, bluthochdruckverlobten Überträumer. Guter Schläfer. Das Normale in Persona. Vollkommen repräsantativ. Wie kann man das denn nicht empfinden? Verrückt. Da sind wir wieder. Endlich zurück. In einer Privatloge nah am Zentrum des Wahnsinns, dem besten aller Sinne. Und das ist der Stoff. Willkomen zuhause! Im Souterrain. Ein bisschen tiefer. Entschuldigung. Ich fang dann nochmal an: „… Besser schreibt es sich barfuß, mit bis unter die Brust aufgeknöpftem bräunlich-grauem Hemd, das keine Umarmung mit dem Bügeleisen mehr benötigt ...“
Du aber gingest fort
Und du bliebest hier
Immer wieder
Ihr
Wandet euch anderen Sternen im weiten
Milchfang zu
Und verweiltet doch
Ein kurzes Leben lang
Einander ewig unbekannt
Am gleichen Ort
Panoptikum der Unberührten
Silentium der Bebenden
Stiller
Immer
Wieder
Wir
Können, wollen, dürfen, m-m-müssen fliehen
Drrrängen in ein neues altes Wort
Braende
Frisch geteerte steile
Waende
Von Körpern leergespülte schwarze
Straende
Roter Sand des Anfangs geweht in fahle Ha-Ha
Haende
Meisterhaft gesiebtes
AENDE
Dann ging alles sehr schnell. Der Mensch betrat bei flackerndem Rotlicht die entscheidende Kreuzung und schickte sich an, die belebte Straße auf der Süd-Nord-Achse im Zentrum der Metropole zu queren. Sein olivgrüner, fein gewobener Schal flatterte über die Schulternteile des schwarzblauen Kaschmirmantels in die Vergangenheit. Der Regen wurde stärker. Hagelkörner drängten sich vor. Es war zu kalt für die erste Maiwoche. Die Uhrzeiger am nahen Taxistand küssten die Zwölf und Sechs. Er schritt an einem späten Montag-Nachmittag in eine neue Gegenwart. Die verbleibende Lebensspanne des Menschen betrug wenige Sekunden. Er wusste, kein Unfall würde ihn töten. Stätte und Zeit waren entscheidend. Die Kollision geistiger Materie sollte das Gefüge des Raums erschüttern. Silberne Augenblicke streckten sich in die Ewigkeit.
„Wie man leben und wie man sterben kann ...“ Die Überschrift in einem schlecht riechenden Herren-Quartalsmagazin für berufliche Selbstverwirklichung log. „Man kann nicht, man muss. Unausweichlich. Unabhängig von Konfession, Beruf oder Familienstand. Darüber hinaus vereint die Kulturen lediglich das gleichartige Lachen und Weinen“, dachte P. gereizt im Wartezimmer seines Internisten. Er warf das Blatt sogleich mit angedeuteter Verächtlichkeit auf den bisher akurat angelegten Zeitungsstapel zurück, suchte unterbewusst eine Spur lautloser Zustimmung in den Gesichtern der anderen Patienten, die den Artikel und dessen unerhörte Aussage vielleicht ebenfalls wahrgenommen hatten, fand nichts dergleichen und griff erneut zum gerade vehement abgelehnten Print-Medium, um weiter darin zu trollen. Jemand kicherte. P. blinzelte über den Seitenrand, konnte den oder die Spötter:in jedoch eindeutig nicht identifizieren. Stattdessen vertiefte der Mensch sich in ein Essay über die komplexe Sprache von Vögeln.