Der Heilmagnetismus vom okkulten Standpunkt - Karl Brandler-Pracht - E-Book

Der Heilmagnetismus vom okkulten Standpunkt E-Book

Karl Brandler-pracht

0,0

Beschreibung

Es ist ein alter Fehler der Wissenschaft, dass sie Erscheinungen, welche sich in die bestehenden Erkenntnisse nicht so leicht einfügen lassen, einfach als nicht vorhanden erklärt. Hartnäckig verleugnet sie die Existenz von Phänomenen, deren Ursachen sich der grobsinnlichen Wahrnehmung entziehen, weil sie noch außer der Grenzlinie der Naturwissenschaften liegen. Diese Grenzlinie wird ängstlich festgehalten. Damit aber wird der Weg der Erkenntnis durch ein eisernes Tor verschlossen und nur wenige Forscher sind es, die den Mut haben, jenes Tor zu öffnen. Sie werden von der großen Schar der furchtsam Zurückgebliebenen verspottet und verhöhnt und "unwissenschaftlich" genannt. Und was sie jenseits des Tores sehen, wird als Selbsttäuschung gebrandmarkt, als Aberglaube und Übernatürliches. Als ob es ein "Übernatürliches" gäbe! Als ob nicht alle okkulten Erscheinungen auch Naturwissenschaft wären, deren Ursache einfach auf der Verlängerungslinie der heutigen wissenschaftlichen Erkenntnis liegt; deshalb erscheinen sie als "unmöglich". Inhaltsverzeichnis Einleitung Od und Lebenskraft Die physische Beeinflussung der odischen Strahlung Die psychische Beeinflussung der odischen Strahlung Der Heilmagnetismus und seine Bedingungen Wie wird magnetisiert? Stoffliche Hilfsmittel für den Heilmagnetismus Verschiedene heilmagnetische Anwendungsformen a) Heilmagnetische Fernwirkung b) Der Heilmagnetismus in Verbindung mit Kräutern und Medikamenten c) Der Hellmagnetismus in Verbindung mit anderen Heilmethoden d) Die heilmagnetische Selbstbehandlung e) die Schlafbeeinflussung und der Somnambulismus f) Das Magnetisieren von Tieren und Pflanzen Die heilmagnetische Behandlung verschiedener Krankheitsfälle Der Heilmagnetismus in Verbindung mit okkulten Kräften 1. Das Magnetisieren mit dem Astralkörper 2. Der Hellmagnetismus in Verbindung mit den tattwischen Einflüssen und okkulten Gesetzen

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 175

Veröffentlichungsjahr: 2025

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



 

 

Der Heilmagnetismus vom okkulten Standpunkt

Ein Lehrbuch über das Wesen und die praktische Verwendung des Heilmagnetismus, sowie über die nutzbringende Verbindung desselben mit okkulten Kräften. Nebst einem Anhang über das Selbstmagnetisieren

 

 

Karl Brandler-Pracht

 

 

 

 

Verlag Heliakon

 

Titel: Der Heilmagnetismus vom okkulten Standpunkt

 

Umschlaggestaltung: Verlag Heliakon

Titelbild: Pixabay

 

© 2025 Verlag Heliakon

www.verlag-heliakon.de

[email protected]

 

Herstellung: epubli - ein Service der neopubli GmbH,

Köpenicker Straße 154a, 10997 Berlin

Kontaktadresse nach EU-Produktsicherheitsverordnung: [email protected]

 

Das Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verfassers unzulässig.

 

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.

 

Inhaltsverzeichnis

Titleseite

Einleitung

Od und Lebenskraft

Die physische Beeinflussung der odischen Strahlung

Die psychische Beeinflussung der odischen Strahlung

Der Heilmagnetismus und seine Bedingungen

Wie wird magnetisiert?

Stoffliche Hilfsmittel für den Heilmagnetismus

Verschiedene heilmagnetische Anwendungsformen

a) Heilmagnetische Fernwirkung

b) Der Heilmagnetismus in Verbindung mit Kräutern und Medikamenten

c) Der Hellmagnetismus in Verbindung mit anderen Heilmethoden

d) Die heilmagnetische Selbstbehandlung

e) die Schlafbeeinflussung und der Somnambulismus

f) Das Magnetisieren von Tieren und Pflanzen

Die heilmagnetische Behandlung verschiedener Krankheitsfälle

Der Heilmagnetismus in Verbindung mit okkulten Kräften

1. Das Magnetisieren mit dem Astralkörper

2. Der Hellmagnetismus in Verbindung mit den tattwischen Einflüssen und okkulten Gesetzen

Einleitung

 

Es ist ein alter Fehler der Wissenschaft, dass sie Erscheinungen, welche sich in die bestehenden Erkenntnisse nicht so leicht einfügen lassen, einfach als nicht vorhanden erklärt. Hartnäckig verleugnet sie die Existenz von Phänomenen, deren Ursachen sich der grobsinnlichen Wahrnehmung entziehen, weil sie noch außer der Grenzlinie der Naturwissenschaften liegen. Diese Grenzlinie wird ängstlich festgehalten. Damit aber wird der Weg der Erkenntnis durch ein eisernes Tor verschlossen und nur wenige Forscher sind es, die den Mut haben, jenes Tor zu öffnen. Sie werden von der großen Schar der furchtsam Zurückgebliebenen verspottet und verhöhnt und „unwissenschaftlich“ genannt. Und was sie jenseits des Tores sehen, wird als Selbsttäuschung gebrandmarkt, als Aberglaube und Übernatürliches. Als ob es ein „Übernatürliches“ gäbe! Als ob nicht alle okkulten Erscheinungen auch Naturwissenschaft wären, deren Ursache einfach auf der Verlängerungslinie der heutigen wissenschaftlichen Erkenntnis liegt; deshalb erscheinen sie als „unmöglich“.

Der Astronom La place sagte: „Wir sind noch so weit entfernt von der Kenntnis aller Naturkräfte, dass es sehr wenig philosophisch sein würde, die Existenz von Erscheinungen einzig und allein deswegen zu verneinen, weil sie nach dem jetzigen Zustand unseres Wissens unerklärlich aussehen“. Auch Arago sagte: „Wer mit Ausnahme der rein mathematischen Wissenschaften das Wort „unmöglich“ ausspricht, ermangelt aller Vorsicht und Klarheit“.

Und trotzdem hat die moderne Wissenschaft für alle okkulten Erscheinungen nur das Wort „unmöglich“, und wo sie dieses Wort infolge erdrückenden Tatsachenmaterials nicht mehr gut anwenden kann, hilft sie sich einfach mit dem noch einfältigeren Wort „Zufall“. Dass mit diesem Wort eines der Fundamentalgesetze der modernen Wissenschaft, das „Kausalitätsgesetz“ infrage gestellt wird, braucht natürlich nicht weiter beachtet zu werden von diesen Leuten, die, wie Du-Prel sagt, ihren subjektiven Horizont mit den objektiven Naturgrenzen verwechseln.

Der „Heilmagnetismus'' erfreut sich vonseiten der modernen Wissenschaft ebenfalls keiner Zustimmung. Auch hier hilft man sich mit dem Wort „unmöglich“. Und wird das Tatsachenmaterial zu unbequem, dann war eben die Suggestion der heilende Faktor oder der „Zufall“. Nun, wenn der Zufall heilen könnte, dann brauchten die armen Ärzte nicht so viel zu studieren.

Die Wissenschaft wird den Heilwirkungen des menschlichen Magnetismus solange ungläubig und ablehnend gegenüberstehen, als es ihr nicht gelingt, den heilenden Faktor zu erkennen, der in einem feinen Stoff besteht, welcher dem Körper des Menschen entströmt. Und weil dieser Stoff durch grobe Instrumente vorläufig noch nicht zu registrieren ist, vielmehr weil man es noch nicht versteht, ihn durch diese Apparate festzuhalten und zu untersuchen, wenigstens nicht nach den modern-wissenschaftlichen Methoden, so wird der ganze Heilmagnetismus a priori verworfen und jene Menschen, die sich desselben, meist zum Wohle ihrer Mitmenschen, und mit größerem Erfolge als die allopathische Heilweise aufzuweisen vermag, bedienen, werden mit den Worten Kurpfuscher, Betrüger, Scharlatane gebrandmarkt, ja oft sogar in Anwendung eines, von der in dieser Beziehung engherzigen Wissenschaft beeinflussten Gesetzes sogar mit entehrenden Strafen belegt oder mit behördlichen Drangsalierungen gequält.

Es ist ja selbstverständlich, dass die tatsächliche Existenz des menschlichen Heilmagnetismus kein Freibrief sein darf für die „wirkliche“ Kurpfuscherei, die auch auf diesem Gebiete leider zu finden ist. Die Heilkraft trägt ja allerdings jeder Mensch in sich, aber zum beruflichen Heilmagnetiseur ist mehr nötig, als die Kraft, zum mindesten doch die genaue Kenntnis des menschlichen Körpers und seiner Verrichtungen. Der gute berufliche Heilmagnetiseur ist ein Arzt und sollte sich auch bestreben, die Kenntnisse eines solchen zu erlangen. Das Gesetz ist also in manchen Fällen berechtigt, gegen den Unfug ungeschulter beruflicher Heilmagnetiseure einzuschreiten, aber es soll das Kind nicht mit dem Bade ausgeschüttet werden. Der moderne, seiner Pflichten vollbewusste, anatomisch und physiologisch geschulte Heilmagnetiseur ist ein Segen für die Menschheit und seine Wirksamkeit sollte nicht unterbunden, sondern von Wissenschaft und Gesetz geschützt und gefördert werden.

Dem einsichtigen allopathischen Arzt ist es bekannt, dass er nichts anderes tun kann, als durch geeignete Mittel die Lebenskraft des Patienten zur energischen Selbsthilfe anzuregen. Der Heilmagnetiseur leistet dasselbe, nur noch kräftiger und sicherer. Er braucht keine Gifte, treibt also den Teufel nicht durch andere Teufel aus, sondern vermehrt die Lebenskraft des Kranken durch seine eigene Kraft, die er mit seinem geschulten Willen gesättigt hat. Diese verbindet sich mit der geschwächten Lebenskraft des Kranken und beeinflusst sie, infolge des zu Heilzwecken in eine bestimmte Richtung zugespitzten Willens zur Erstarkung und Selbsthilfe unter Verwendung der übertragenen fremden Lebenskraft.

Wenn man diesen Vorgang beachtet, so steht der Heilmagnetiseur bezüglich des Liebeswerkes gegenüber dem kranken Mitmenschen an höherer Stelle als der allopathische Arzt. Der Heilmagnetiseur gibt Leben von seinem Leben, der allopathische Arzt bringt persönlich kein Opfer, der Heilmagnetiseur reinigt durch seine gesunde Lebenskraft den Organismus des Kranken, der allopathische Arzt füttert ihn mit Giften, deren Rückstände oft genug in späterer Zeit die neuerliche Veranlassung zu Erkrankungen gibt.

Die moderne Wissenschaft weiß nichts mehr von einer „eigentlichen“ Lebenskraft. Sie hat von dem Wesen der Krankheit eine andere Auffassung als der okkult-wissenschaftlich Geschulte, der nicht in der Materie alles sucht, sondern in den geistigen Prinzipien. Für ihn gibt es eine Seele, die als organisierendes Prinzip den Körper erhält. Für ihn gibt es auch eine Spaltung der Materie in einen grobsinnlichen Zustand und einen feinstofflichen Zustand, der dem groben Sinn nur schwer oder überhaupt nur unter bestimmten Bedingungen wahrnehmbar wird. Das aber ist bei dem okkultwissenschaftlich Geschulten kein blinder Glaube, keine Gefühlssache, sondern er hat es verstanden, sich für seine Anschauungen auch den experimentellen Beweis zu erbringen nach ganz exakt wissenschaftlicher Methode.

Aber weil er damit das von der offiziellen Wissenschaft so ängstlich verschlossene Tor geöffnet hat, befindet er sich auch im Gegensatz mit den Zurückgebliebenen, jenen Forschern, welchen die naturwissenschaftliche Verlängerungslinie soviel Grauen erweckt. Denn sie wollen nicht begreifen, dass da außen auch noch etwas ist, für sie sind die Grenzen ihres jeweiligen Systems auch die Grenzen der Natur. Bei vielen Gelehrten ist es auch die Furcht vor der Lächerlichkeit, welche sie abhält, auch nur einen Schritt in das ihnen nicht bekannte Land machen zu lassen. Professor Zöllner hat sich darüber mit folgenden Worten treffend geäußert: „In der Tat entspringt dieselbe aus der Besorgnis, es möchte die Vorstellung, welche sich das Publikum gleichgültig mit welchem Rechte, von unserer Verstandesschärfe und den sonstigen intellektuellen Vorzügen unseres lieben Ichs gebildet hat, zerstört werden.“ Und weiteres gibt derselbe Professor in seinen wissenschaftlichen Abhandlungen, III, zu, dass „zu allen Zeiten, selbst bei den bedeutendsten Vertretern der Wissenschaft eine bis zur pathologischen Erregung gesteigerte Furcht vor Anerkennung neuer Tatsachen ob gewaltet hat“.

Es kann der Wissenschaft nie und nimmer gelingen, ohne Annahme eines „organisierenden, geistigen Prinzips“ die komplizierten Lebensvorgänge „restlos“ zu erklären. Es mag jemand die Zusammensetzung eines Klaviers noch so genau, ja bis auf die kleinste Schraube kennen, er mag wissen, dass durch das Anschlagen der Hämmerchen die Saiten in Schwingung versetzt werden und dadurch Töne entstehen, aber er ist nicht imstande, das Klavier allein eine Melodie ertönen zu lassen, immer bedarf es zu diesem Zwecke der Intelligenz des Spielers und je höher dieselbe in künstlerischer Beziehung entwickelt ist, desto schöner, kunstvoller wird das Spiel sein. Der Telegrafenapparat bedarf letzten Endes der Intelligenz des Telegrafisten, wenn er seiner Bestimmung entsprechen will. Apparat und Leitung funktionieren nur dann, wenn die geistige Kraft sich ihrer bedient.

Unsere moderne wissenschaftliche Heilweise ist mit ihrer Ablehnung einer Lebenskraft in einem sehr verhängnisvollen Irrtum befangen, sie wird dadurch einseitig und verliert ihre Kraft an dem Mechanismus der Dinge, statt in die Tiefe zu dringen und der bildenden und leitenden Intelligenz näher zu treten. Diesem Umstände entspringt die moderne, mechanistische Auffassung der Lebenserscheinungen. Die moderne Wissenschaft betrachtet das Leben nicht als Ursache, sondern als das Produkt eines Systems von Bedingungen und Mitteln, die nach denselben mechanischen, physikalischen und chemischen Gesetzen wirken, die in der übrigen Natur gelten, sodass die eigentümliche Gesamtwirkung wegen deren Belebtes vom Unbelebten unterschieden wird, nicht von einer Verschiedenheit der Kräfte und Gesetze, sondern von einer Verschiedenheit der in dem Organismus dargebotenen Angriffspunkte für diese Kräfte abhängt. Und dieser Methode wird eine größere Wahrscheinlichkeit und Einfachheit zugeschrieben, als der Annahme einer organisierenden Lebenskraft.

Dessen ungeachtet aber ist man doch noch nicht imstande, alle Lebensvorgänge durch die auch in der unbelebten (von der modernen Wissenschaft so genannten) Natur herrschenden chemischen und physikalischen Gesetze zu erklären. Man kommt bis zur Zelle, sieht den Menschen als einen großen Zellenstaat, kann aber das Leben der Zelle nicht, restlos erklären.

Die Leugner einer Lebenskraft seien auf folgende Tatsachen, aufmerksam gemacht. Man hat Weizenkörner aus den Särgen von Mumien in die Erde gepflanzt und sie gingen auf. Eine Erbse aus einem Sarkophag, in welchem sie 2800 Jahre gelegen hatte, keimte und trieb Wurzeln, als sie in die Erde gebracht wurde. In der Hand einer Mumie fand man eine knollige Wurzel, setzte sie in einen Blumentopf und konnte dieselbe sich zur Pflanze entwickeln sehen. Das Leben hat sich in allen dieser Fällen durch Jahrtausende erhalten, es war und blieb, nur seine Manifestationen waren von den jeweiligen äußeren Bedingungen und Umständen abhängig.

Bei der modernen Wissenschaft ist der Mensch nur ein chemisches Problem und der Chemismus vertritt die Stelle der Lebenskraft. Aus was die Maschine besteht und wie sie funktioniert, das ist heute wohl schon so ziemlich klar, in dieser Beziehung sind tatsächlich schon die größten Fortschritte gemacht worden, und über das Problem der treibenden Kraft hilft man sich leicht hinweg, indem man sie als Eigenschaft der Maschine darstellt. Die Wirkung wird zur Ursache gemacht.

Sehr viele Krankheiten werden auf die Einwirkung gewisser Krankheitsbazillen zurückgeführt. Wohl mit Recht. Dabei aber wird nicht bedacht, dass diese Bazillen nur dann zur Überwucherung gelangen, wenn der Organismus geschwächt ist, wenn die Lebenskraft gestört ist, d. h., wenn ihr durch Bedingungen und Umstände die freie Entfaltung gehindert wird. Bazillen aller Art sind in jedem Körper vorhanden, bleiben aber wirkungslos, solange das Gleichmaß der Kräfte vorherrscht, die Lebenskraft in ihrer Gesamtheit ungehindert wirken kann. Die uns innewohnende organisierende Lebenskraft kann nur dann erfolgreich ihres Amtes walten, wenn ihr die Bedingungen dazugegeben werden. Die moderne Kultur heute und der Unverstand früherer Zeiten haben den Menschen immer verleitet gegen die Gesetze der Natur zu leben, er hat dadurch Bedingungen geschaffen, die die Lebenskraft an ihrer freien Entfaltung hindern. Menschen, die so leben, wie sie leben sollen, sind bei epidemischen Krankheiten vor Ansteckung meist gefeit. Nicht die Bazillen sind die unbedingten Krankheitserreger, sondern nur die Wirkung. Die Ursache liegt tiefer.

Karl Wachtelborn hat in seinem Werke „Die Heilkunde auf energetischer Grundlage“ die Einseitigkeit unserer „exakten“ Wissenschaft mit folgenden Sätzen gut gekennzeichnet. Er sagt:

„Von den Kräften, die sozusagen hinter oder über der Körperwelt stehen und also in, wie außer uns sind, kennt unsere Wissenschaft erst wenige, weil sie, bestrebt „exakt“ zu sein, alles sinnenfällig haben — alles sehen, hören, riechen, schmecken, fühlen, destillieren, filtrieren, messen oder wiegen möchte. Der körperlichen Wahrnehmung aber ist das Gebiet jener höheren oder seelischen Ebenen immer verschlossen, weil es eben höher oder seelisch zwar, doch nicht körperlos, aber auch nicht grob körperhaft ist. Dieses Höhere oder Seelische bleibt daher auf keiner Waage, in keiner Retorte; ein Seziermesser hat es noch nie getrennt, und wenn man ihm selbst mit den feinsten modernen Apparaten zu Leibe rückt, so spottet es da unserer Kunst, weil jedes Instrument, so fein es auch sei, doch immer nur ein totes, grobstoffliches Gebilde bleibt, das keiner höheren Schwingungen, als sie ihm selber eigen sind, fähig ist. Von unserer Wissenschaft wurden daher erst die gröbsten jener Kräfte, diejenigen, welche der Körperwelt am nächsten stehen, erkannt und erforscht, also: Elektrizität, Magnetismus, die X-Strahlen oder das von der Wissenschaft lange geleugnete und verspottete Od. Man hat auch einige Wirkungen jener Kräfte in oder an der Materie entdeckt und sie als besondere Kräfte beschrieben, so die Schwerkraft, die Haarröhrchenkraft, die chemische Verwandtschaft, usw., aber viel weiter kam man nicht. Die von der falschen Voraussetzung diktierte „Exaktheit“, dass toter Stoff der Grund aller Erscheinungen sei, hatte der Wissenschaft und ihrem Fortschritt selbst eine Grenze gesetzt. Mehr noch, statt jene Grenze anzuerkennen, betrachtete man die Natur erkenntnistheoretisch und praktisch nach ihrer inneren Seite erschöpft und leugnete jede tiefere, insbesondere jede seelische Kraft. Die Welt, welche unsere Wissenschaft kennt, ist jedoch nur die äußere Schale, die den Kern, das innere, wundervollste aller Getriebe umschließt, nur das eine Ufer, von welchem sich die Brücke der seelischen Kräfte hinüber zu dem Geistigen zieht“.

Wenn wir von einer unbelebten Natur sprechen, so meinen wir den toten Stoff. Aber auch das ist unrichtig. Es gibt keinen Stoff ohne „Leben“. Schon bei den Kristallen finden wir eine formbildende Kraft, ein organisierendes Prinzip. Eine gewisse Organisationskraft zeigt sich in allem, was existiert.

Paget sagt in seiner „Pathologie“ I, dass die Fähigkeit, zugefügte Schäden wieder auszubessern, nicht den lebenden (empfindenden) Wesen ausschließlich allein zukommt; selbst Kristalle stellen sich wieder her, wenn Stücke von ihnen abgebrochen sind, und sie dann wieder in dieselben Verhältnisse gebracht werden, unter denen sie gebildet wurden.

Beim Menschen beruht das Wachstum auf dem chemischen Vorgang der Umwandlung der Stoffe. Der Chemiker Freiherr von Reichenbach hat aber in seinem Werke „Der sensitive Mensch“ nachgewiesen, dass jeder chemische Vorgang im Körper mit der Entwickelung eines fluidalen Stoffes verbunden ist, den er „Od“ nannte.

Dieses Fluid ist der materielle Träger der Lebenskraft. Wir sehen bei Mineralen, Pflanzen und Tieren dieses Od als den gestaltenden, materiellen Träger des Lebensprinzipes, denn das allen Körpern entstrahlende, für jeden Sensitiven sichtbare, durch exakte Experimente nachweisbare Od der Krystalle, Pflanzen und Tiere ist identisch mit dem unserem Körper entströmenden Od, von dessen Beweglichkeit und Energie allein Leben und Gesundheit abhängig sind.

Wir werden im nächsten Abschnitt noch eingehender über das Od und seine Natur, sowie über seine Eigentümlichkeit als Träger der Lebenskraft zu fungieren, sprechen.

Der Begriff einer Lebenskraft ohne die Kenntnis des materiellen Trägers derselben, wie er in früheren Zeiten gelehrt wurde, konnte dem Ansturm der modernen mechanistischen Erklärung des Naturprinzipes freilich nicht Stand halten, denn eine Kraft, welche Körper bildet, belebt und erhält, aber keine stoffliche Grundlage hat, musste, je weiter die naturwissenschaftliche Erklärung des Menschen fortschritt, immer größere Bedenken erregen und so wurde schließlich die Lebenskraft ganz geleugnet und der Mensch einfach in ein chemisches Problem aufgelöst, weil der Chemismus der unorganischen wie der organischen Natur gemeinschaftlich ist und sich scheinbar am besten eignet, das Rätsel des Lebens zu erklären. Wir haben aber schon erwähnt, dass es der modernen Wissenschaft keinesfalls gelungen ist, alle Lebensprobleme auf diesem Wege restlos zu erklären.

Es ist eben nicht möglich, das Geheimnis des Lebens ohne die Annahme einer organisierenden Lebenskraft vollständig zu lüften. Sobald aber der wissenschaftliche Nachweis des materiellen Trägers dieser Lebenskraft, also des materiellen Substrats erbracht wurde, fallen die berechtigten gegnerischen Einwürfe hinweg. „Die Entdeckung des Ods als dem Träger dieser geheimnisvollen Kraft zeigt sich dem Lebensproblem vollständig gewachsen. Durch eine Reihe von Erscheinungen, die hinabreichen bis zur Kristallwelt, zeigt sich dieses Od als formbildend, organisierend und belebend, und zwar sogar, wenn es exterriori-siert und auf einen fremden Organismus übertragen wird“-(Du Prel, Die Magie als Naturwissenschaft, II.) Nicht nur die zahllosen, exakten Versuche Reichenbachs und Mesmers bilden die Grundlage für diese Auffassung, sondern auch wichtige wissenschaftliche Entdeckungen der Neuzeit. Es ist bereits gelungen, die Odstrahlung wissenschaftlich experimentell nachzuweisen.

Das Od ist so allgemein wie das Sonnenlicht. Es ist feinste strahlende Materie und durchströmt die ganze Erde. Ohne Od wäre kein Leben. Der menschliche Körper ist von einem vollständigen Nervensystem durchzogen, das das Gehirn als Mittelpunkt hat. Gleich dem Blutumlauf in den Arterien und Venen strömt die Lebenskraft durch die Nerven, resp. durch die Ätherhülle, die die Nerven einschließt. Die von außen eindringende odische Lebenskraft durchzieht auf diese Art die Nerven. Wenn dieser Strom in seiner Bewegung gehindert wird, treten Erkrankungen ein. Aber nicht nur die Nerven allein, sondern alle Organe, ja der ganze Chemismus des Menschen ist mit Od gesättigt und jede Störung in dem freien Umlauf desselben wird als Krankheit in Erscheinung treten. Der stockende Fluss des Odes lässt ein bestimmtes Organ erkranken, in diesem Zustande ist es aber untauglich, neue Lebenskraft aufzunehmen. Der Heilmagnetiseur wird vorerst durch Zuführung seines eigenen gesunden Odes in dieses Organ die Schwächung desselben aufheben und dann durch magnetische Manipulationen den geregelten Odfluss im Körper des Patienten wieder herstellen. Das ist also in der Grundlage die Aufgabe des Heilmagnetismus: durch die eigene Lebenskraft die Lebenskraft des Erkrankten anzuregen, zu unterstützen und zu neuer Wirksamkeit zu bringen.

Und hier liegt der große Unterschied, der zwischen hypnotischer und magnetischer Heilweise besteht. Leider werden Magnetismus und Hypnose meist miteinander verwechselt, oft auch, besonders von seiten der Wissenschaft, aus Unkenntnis in einen Topf geworfen, sehr zum Schaden des Heilmagnetismus. Denn dieser hat mit der weniger empfehlenswerten Hypnose gar nichts gemeinsam.

Der Hypnotiseur bringt den Patienten in einen Zustand der Willensunfreiheit. In diesem Zustand sucht er die geistigen Prinzipien des Kranken zu beeinflussen. Die Suggestion, der kräftige Wille des Hypnotiseurs soll die stockende Odzirkulation wieder in Ordnung bringen. Es muss zugestanden werden, dass das in manchen Fällen vorübergehend gelingt. Aber die Wirkung ist selten nachhaltend, ganz abgesehen davon, dass viele Personen überhaupt nicht hypnotisierbar sind oder auf die in diesem Zustande erhaltenen Suggestionen nur mangelhaft und unvollkommen reagieren. Die Hypnose ist also eine ziemlich unsichere Heilweise, die außerdem das Subjekt in nicht zu unterschätzende Gefahren bringt, wenn der Hypnotiseur unlautere Absichten hat, da es sich in einem willenlosen, schlafähnlichen meist auch kataleptischen Zustand befindet.

Diese Gefahren sind bei der magnetischen Heilweise beinahe ausgeschlossen. Es lässt sich allerdings auch durch die fortgesetzte Vertiefung der magnetischen Behandlung ein Zustand erreichen, der das Subjekt körperlich willensunfrei macht. Die tieferen Grade des Somnambulismus führen auch Katalepsie herbei. Zu Heilzwecken, besonders zur Erzielung der Autodiagnose aber ist die Hervorrufung solcher Zustände nur in ganz seltenen Fällen nötig und bedarf stets einer längeren Reihe von einleitenden Behandlungen. Es kommt nicht vor, dass der Patient schon bei „einer“ Behandlung durch den Eintritt eines solchen Zustandes überrascht werden kann. Die magnetische Heilweise erzielt ohne Angriffe auf die Willensfreiheit des Kranken dauernde und sichere Erfolge, denn ihr Einfluss auf die geschwächte Lebenskraft des Kranken ist nicht nur geistiger, sondern auch materieller Art durch Zuführung neuer, gesunder Lebenskraft, der besten Medizin der Welt.

Darum sei jedem Kranken, wenn er sich von der Allopathie verlassen sieht und vor der Wahl steht sich einem Hypnotiseur oder einem Heilmagnetiseur anzuvertrauen, geraten, sich an den Letzteren zu wenden. Wenn er eine geeignete und vertrauensvolle Persönlichkeit gefunden hat, mag er sich ruhig in deren Behandlung geben, ihm wird, wenn er nicht eine Krankheit in sich trägt, die bestimmt ist seinen Tod herbeizuführen, gewiss Hilfe werden. Freilich, wessen Uhr abgelaufen ist, der wird vergebens an allen Türen anklopfen, dem wird nurmehr ein Tor geöffnet, und zwar jenes, welches auf den Weg zur Erlösung, zur wahren Freiheit führt und diesen Weg müssen wir, früher oder später, alle einmal betreten, und das ist gut so, denn unsere Heimat ist nicht hier, ist nicht in dieser Welt des Scheins. —

Der Heilmagnetismus ist keine neue Entdeckung. Seine Erscheinungen sind so alt als die Menschengeschichte und verlieren sich im Dunkel derselben. Der Heilmagnetismus war schon der alten indischen Kultur bekannt. Man findet in den Veden Stellen genug, die auf ihn Bezug nehmen. Bei Persern und Ägyptern, bei den Römern und Griechen ist er zu finden. Die alten Tempelheilungen wurden zum Teil durch heilmagnetische Manipulationen erzielt. Plautus, Seneca sprechen von einem Bestreichen mit den Händen. Plinius sagt, dass der ganze Körper eines gesunden Menschen auf einen Kranken heilsam einwirkt, Vergilius spricht von der „heilenden Hand“. In der Bibel legt sich Elias über den Körper des für tot gehaltenen Knaben der Witwe von Sarepta und gibt ihm dadurch das Leben zurück. Der alte König David holt sich Lebenskraft an dem Körper einer jungen Sunamitin, mit welcher er schläft, usw.