Der Hexer von Hymal, Buch XVII: Die Schlacht um Hymal - N. Bernhardt - E-Book

Der Hexer von Hymal, Buch XVII: Die Schlacht um Hymal E-Book

N. Bernhardt

0,0
2,49 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Teil 17 des Fantasy-Epos Nach einer anstrengenden Reise durch Eis und Schnee gelangt Nikko mit seinen Gefährten endlich ans Ziel. Den Drachen wiederzuerwecken gestaltet sich jedoch viel schwieriger als erhofft. Auch geht dabei etwas Seltsames vor sich. Wenig später ist es dann schon Zeit für die große Schlacht in Hymal. Mit seinen neuen Verbündeten stellt sich der Zauberer dem Herzog entgegen. Was sollte da schon schiefgehen? Null Papier Verlag

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2025

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



N. Bernhardt

Buch XVII: Die Schlacht um Hymal

Der Hexer von Hymal

N. Bernhardt

Buch XVII: Die Schlacht um Hymal

Der Hexer von Hymal

Veröffentlicht im Null Papier Verlag, 2024Klosterstr. 34 · D-40211 Düsseldorf · [email protected] 2. Auflage, ISBN 978-3-954187-45-4

null-papier.de/newsletter

Inhaltsverzeichnis

Ers­tes Ka­pi­tel: Durch Eis und Schnee

Zwei­tes Ka­pi­tel: Schwie­ri­ger als ge­dacht

Drit­tes Ka­pi­tel: Der Ritt auf dem Dra­chen

Vier­tes Ka­pi­tel: Schon wie­der ein Jahr?

Fünf­tes Ka­pi­tel: Al­lein un­ter Freun­den

Sechs­tes Ka­pi­tel: Die Ruhe vor dem Sturm

Sieb­tes Ka­pi­tel: Vom Ge­se­hen zum Ge­sche­hen

Aus­blick

Der Hexer von Hy­mal

Der Hexer von Hy­mal, Buch I: Ein Jun­ge aus den Ber­gen

Der Hexer von Hy­mal, Buch II: Der Un­ter­gang des Fürs­ten­tums

Der Hexer von Hy­mal, Buch III: Eine Rei­se in den Sü­den

Der Hexer von Hy­mal, Buch IV: Ein ta­len­tier­ter Schü­ler

Der Hexer von Hy­mal, Buch V: Rück­kehr ins Un­be­kann­te

Der Hexer von Hy­mal, Buch VI: Die Fes­tung im Fein­des­land

Der Hexer von Hy­mal, Buch VII: Der leid­li­che Her­zog

Der Hexer von Hy­mal, Buch VIII: Freund und Feind

Der Hexer von Hy­mal, Buch IX: Kein leich­tes Spiel

Der Hexer von Hy­mal, Buch X: Schuld und Schmach

und wei­te­re …

Nach ei­ner an­stren­gen­den Rei­se durch Eis und Schnee ge­langt Nik­ko mit sei­nen Ge­fähr­ten end­lich ans Ziel. Den Dra­chen wie­der­zu­er­we­cken ge­stal­tet sich je­doch viel schwie­ri­ger als er­hofft. Auch geht da­bei et­was Selt­sa­mes vor sich.

We­nig spä­ter ist es dann schon Zeit für die große Schlacht in Hy­mal. Mit sei­nen neu­en Ver­bün­de­ten stellt sich der Zau­be­rer dem Her­zog ent­ge­gen. Was soll­te da schon schief­ge­hen?

Website

Wei­te­re In­for­ma­tio­nen zur Rei­he und zum Au­tor fin­den Sie un­ter:

hy­mal.info

Erstes Kapitel: Durch Eis und Schnee

Habt Ihr denn nun et­was Ge­nau­e­res her­aus­fin­den kön­nen, Meis­ter?«, frag­te Da­nu­wil am nächs­ten Mor­gen mit großer Un­ge­duld in sei­nem Blick – doch vol­ler Vor­sicht, ja so­gar mit et­was Ehr­furcht in der Stim­me. Wer konn­te es ihm ver­den­ken?

Her­aus­ge­fun­den hat­te Nik­ko so ei­ni­ges. Zu­min­dest wuss­te er nun ziem­lich ge­nau, wo der Ka­da­ver des Eis­dra­chen zu fin­den war. Der Weg dort­hin soll­te sich auch nach so vie­len Jahr­hun­der­ten noch er­ken­nen las­sen, falls er noch exis­tier­te. Wenn nicht, dann müss­te der Turm in den Ber­gen je­doch von ir­gend­wo­her zu se­hen sein.

An­sons­ten warf die Vi­si­on, die dem Zau­be­rer in der letz­ten Nacht ver­gönnt ge­we­sen war, al­ler­dings mehr Fra­gen auf, als sie be­ant­wor­te­te. Wie­der ein­mal.

Meis­ter Tho­ro­dos? Aus­ge­rech­net mit den Au­gen des ge­heim­nis­vol­len Al­ten aus sei­nem Hei­mat­dorf hat­te Nik­ko die Ver­nich­tung des Dra­chen ge­se­hen! Das konn­te doch al­les kein Zu­fall sein, oder?

»Ja«, ant­wor­te­te er dem Gra­fen erst ein­mal, noch im­mer halb in Ge­dan­ken ver­sun­ken. »Der Eis­dra­che liegt oben in den Ber­gen bei ei­nem Turm.«

»Ein Turm?«, wun­der­te sich Da­nu­wil. »Was soll denn das für ein Turm in den Ber­gen sein?«

»Das weiß ich auch nicht«, zuck­te der Zau­be­rer mit den Schul­tern. »Der Weg dort­hin soll­te sich je­doch ohne große Pro­ble­me fin­den las­sen. Wir ver­las­sen die Stadt in Rich­tung Sü­den und … ähm, na ja, ir­gend­wo wird der Pfad nach Süd­wes­ten ins Ge­bir­ge schon zu er­ken­nen sein.«

»Ihr wollt also tat­säch­lich hoch in die Ber­ge?«, schüt­tel­te Ygrind ihr Haupt. »Mit­ten im Win­ter?«

»Der Meis­ter wird schon wis­sen, was er tut«, zisch­te Da­nu­wil. »Ver­ge­sst nicht, dass er uns nun be­reits seit Ta­gen mit sei­ner Zau­be­rei zu wär­men und zu spei­sen weiß.«

»Na, dann hof­fe ich, er … weiß uns auch vor La­wi­nen zu be­schüt­zen«, grins­te die Jä­ge­rin. »Der Win­ter ist am Aus­klin­gen, da kann es schon mal schnell zu Schnee­ab­gän­gen kom­men, von Ge­röll­la­wi­nen oder Erd­rut­schen ganz zu schwei­gen.«

»Macht Euch kei­ne Sor­gen«, ver­such­te Nik­ko, die Frau zu be­ru­hi­gen. Al­ler­dings war er selbst gar nicht so si­cher, wie er sich und sei­ne bei­den Beglei­ter vor den vie­len Ge­fah­ren in den win­ter­li­chen Ber­gen be­schüt­zen soll­te.

Ygrind hat­te schließ­lich recht mit dem, was sie sag­te. Der spä­te Win­ter war ne­ben dem Früh­jahr die ge­fähr­lichs­te Zeit im Ge­bir­ge. Am schlimms­ten war es in der Hei­mat stets, wenn der Win­ter­schnee zu tau­en an­fing. Da kam es häu­fig zu La­wi­nen und Hoch­was­sern. Aber war es da­für nicht noch et­was zu früh in die­sem Jahr?

Der Zau­be­rer soll­te wohl den­noch einen Schutz­schild um die gan­ze Grup­pe le­gen. Es gab ja einen Schild, der vor schnell ein­drin­gen­den Ob­jek­ten schütz­te. Was ge­gen Pfei­le und Keu­len­hie­be half, dürf­te doch auch Stein­schlä­ge und La­wi­nen ab­hal­ten.

»Wenn Ihr meint«, zuck­te Ygrind mit den Schul­tern, schi­en aber nicht über­zeugt zu sein. Soll­te Nik­ko ihr viel­leicht noch einen Sil­ber­ling zu­ste­cken? Es könn­te ja durch­aus sein, dass sich die Frau auf dem letz­ten Stück der Rei­se auch wei­ter­hin als nütz­lich er­wei­sen wür­de. Da konn­te es nicht scha­den, sie wei­ter­hin bei Lau­ne zu hal­ten.

»Es ist mir be­wusst, dass der Weg in die Ber­ge un­se­re ur­sprüng­li­che … Ver­ein­ba­rung …«, kam Nik­ko dann plötz­lich ins Sto­cken. »Also, lasst mich Euch ein wei­te­res Sil­ber­stück zah­len. Für den … Mehr­auf­wand.«

Da­nu­wil at­me­te tief ein, wohl um sei­nen Wor­ten des Miss­fal­lens auch ge­nü­gend Kraft zu ver­lei­hen, beließ es dann je­doch bei ab­fäl­li­gen Ges­ten, die schließ­lich in ei­nem re­si­gnier­ten Kopf­schüt­teln en­de­ten.

»Für ge­nug Sil­ber fol­ge ich Euch auf den höchs­ten Berg, ans Ende der Welt und … hof­fent­lich auch wie­der zu­rück«, fletsch­te Ygrind hin­ge­gen ihre un­an­sehn­li­chen Zäh­ne. »Wir soll­ten als­bald auf­bre­chen«, mein­te sie dann. »Al­lein bis zum Fuß des Ge­bir­ges wer­den wir ver­mut­lich schon den gan­zen Tag brau­chen.«

Die Jä­ge­rin such­te dar­auf­hin ihre Sa­chen zu­sam­men und war­te­te drau­ßen auf die bei­den Beglei­ter.

»Wa­rum wollt Ihr das Weib ei­gent­lich noch im­mer da­bei ha­ben?«, zisch­te Da­nu­wil dem Zau­be­rer lei­se ins Ohr, als die bei­den sich eben­falls für den Ab­marsch be­reit mach­ten. »Wie könn­te das un­ver­schäm­te Tram­pel uns jetzt noch von Nut­zen sein?«

»Sie kennt sich hier nun ein­mal von al­len am bes­ten aus«, raun­te Nik­ko zu­rück. »Ich ver­ste­he Euch ein­fach nicht. Die paar Sil­ber­lin­ge kön­nen wir doch wirk­lich ent­beh­ren, oder etwa nicht?«

»Als ob es mir um das Geld gin­ge«, knurr­te der Graf. »Ich kann die­ses im­per­ti­nen­te Weibs­stück und ihre dreis­te Art ein­fach nicht aus­ste­hen.« Mit ei­nem Kopf­schüt­teln ging er dann nach drau­ßen und Nik­ko folg­te ihm. Hof­fent­lich wür­de das mit den bei­den auch wei­ter­hin ohne grö­ße­re Pro­ble­me ab­lau­fen.

We­ni­ge Au­gen­bli­cke spä­ter hat­ten sie die ver­fal­le­ne Stadt in Rich­tung Sü­den ver­las­sen und muss­ten sich dann aber erst ein­mal rich­tig ori­en­tie­ren.

»Die Ber­ge sind ziem­lich ge­nau im Süd­wes­ten«, gab Da­nu­wil wich­tig­tue­risch be­kannt, nach­dem er ei­nes sei­ner wert­vol­len Na­vi­ga­ti­ons­ge­rä­te be­müht hat­te. »Bei die­ser die­si­gen Luft heu­te kann ich je­doch nur sehr grob schät­zen, dass sie etwa einen Ta­ges­marsch ent­fernt sein dürf­ten.«

»Das hät­te ich Euch auch ohne Euer Spiel­zeug sa­gen kön­nen«, lach­te die Jä­ge­rin ab­fäl­lig und mein­te: »Ich schla­ge vor, wir bah­nen uns den Weg zu­nächst quer­feld­ein. Wenn wir nä­her am Ge­bir­ge sind, wird sich der Weg hin­ein be­stimmt leich­ter er­ken­nen las­sen als von hier.«

»Ihr seid ja eine präch­ti­ge Füh­re­rin«, höhn­te der Graf.

»Na­tür­lich könnt Ihr hier auch erst ein­mal über­all den Schnee weg­schau­feln, um zu se­hen, wo un­ter der wei­ßen Pracht sich die Stra­ße ver­steckt«, kon­ter­te Ygrind. »Ich hof­fe, Ihr habt Schau­feln da­bei.«

»Schluss jetzt«, ver­lor Nik­ko lang­sam die Ge­duld. »Ich den­ke doch, wir wer­den den Turm in den Ber­gen se­hen kön­nen, wenn wir erst nä­her am Ge­bir­ge sind. Den Weg dort­hin wer­den wir dann auch noch ir­gend­wie fin­den.«

Wäh­rend der Wan­de­rung hat­te Nik­ko nur we­nig Muße ge­habt, wei­ter über die gest­ri­ge Schau­ung nach­zu­den­ken. Den­noch war sie ihm den gan­zen Tag lang nicht mehr aus dem Kopf ge­gan­gen. Das galt auch jetzt, da er ins lo­dern­de Feu­er ih­res Nacht­la­gers stier­te – ohne Hoff­nung, dar­in Ant­wor­ten auf all die neu­en Fra­gen zu fin­den, die sich aus der Vi­si­on er­ge­ben hat­ten.

Wie weit sie an die­sem Tag ge­kom­men wa­ren, wür­de erst das Licht des nächs­ten Mor­gens zei­gen – wenn das Wet­ter denn mit­spiel­te. Wäh­rend ih­rer Wan­de­rung war es je­den­falls so schlecht ge­we­sen, dass nur Da­nu­wils Kom­pass ga­ran­tiert hat­te, dass sie durch den teils knie­ho­hen Schnee we­nigs­tens in die rich­ti­ge Rich­tung stapf­ten.

Auf ei­ner klei­nen An­hö­he, von der der Wind den meis­ten Schnee weg­ge­bla­sen hat­te, sa­hen sie nun ei­ner wohl eher un­ge­müt­lich wer­den­den Nacht ent­ge­gen. Vor­sichts­hal­ber hielt Nik­ko sei­nen Wär­me­zau­ber trotz des Feu­ers wei­ter­hin auf­recht. Mitt­ler­wei­le merk­te er oh­ne­hin kaum noch, wie viel Ener­gie ihn die­ser Zau­ber die gan­ze Zeit über kos­te­te. Er fühl­te sich zwar ir­gend­wie ge­schwächt, führ­te das aber vor al­lem auf die Stra­pa­zen der lan­gen Wan­de­rung zu­rück.

»Was für ein Mist­wet­ter«, schnauz­te Da­nu­wil und klopf­te sich den Schnee von den Klei­dern. Ein ei­gent­lich sinn­lo­ses Un­ter­fan­gen, da es noch im­mer hef­tig schnei­te. »Wie wollt Ihr denn den Weg in die Ber­ge er­ken­nen, falls mor­gen kei­ne kla­re Sicht herrscht?«

»Lasst uns doch erst ein­mal ab­war­ten, wie weit das Ge­bir­ge über­haupt noch ent­fernt ist«, be­ant­wor­te­te Ygrind die Fra­ge, die ei­gent­lich an Nik­ko ge­rich­tet war.

»Genau«, pflich­te­te der Zau­be­rer ihr bei. »So­bald wir aber nah ge­nug an den Ber­gen sind, müs­sen wir wohl oder übel auf bes­se­res Wet­ter war­ten. Ich sehe da lei­der kei­ne an­de­re Mög­lich­keit.«

»Das sind ja präch­ti­ge Aus­sich­ten«, maul­te der Graf, des­sen Lau­ne be­reits den gan­zen Tag über nicht die bes­te war. »Ich hof­fe, Ihr habt we­nigs­tens schon einen Plan für den Fall, dass wir den Weg tat­säch­lich fin­den und un­ser Ziel ir­gend­wann er­rei­chen soll­ten.«

»Selbst­ver­ständ­lich«, gif­te­te Nik­ko und war ob Da­nu­wils Pam­pig­keit schon et­was er­bost. So re­spekt­los hat­te sich der Graf ihm ge­gen­über schon lan­ge nicht mehr ge­zeigt. Al­ler­dings hat­te Nik­ko sei­nem Ge­fähr­ten in den ver­gan­ge­nen Wo­chen schon so ei­ni­ges zu­ge­mu­tet, ohne dass die­ser über­haupt wuss­te, worum es tat­säch­lich ging. Das muss­te man na­tür­lich zu sei­nen Guns­ten be­rück­sich­ti­gen.

Vi­el­leicht war jetzt so­gar der bes­te Zeit­punkt, den bei­den sein Vor­ha­ben vor­ab schon ein­mal schmack­haft zu ma­chen. Wäre es für sie nicht ein viel zu großer Schock, wenn Nik­ko erst im An­ge­sicht des Eis­dra­chen be­kannt gäbe, dass er das Biest wie­der­au­fer­ste­hen las­sen woll­te? Das war schwer zu sa­gen. Sehr schwer so­gar.

»Ich wer­de den Dra­chen wie­der­be­le­ben«, mein­te der Zau­be­rer dann ganz bei­läu­fig – als ob solch ein Un­ter­fan­gen et­was All­täg­li­ches wäre. Er war die ewi­ge Ge­heim­nis­krä­me­rei näm­lich satt. Hier in der er­bar­mungs­lo­sen Wild­nis des Nor­dens und bei solch mie­sem Wet­ter noch viel mehr als sonst!

»Ihr wollt was?«, frag­te Da­nu­wil er­staunt, aber of­fen­bar nicht em­pört. Ver­mut­lich ver­stand er wirk­lich nicht, wo­von der Zau­be­rer da sprach.

»Ich wer­de die Bes­tie wie­der­au­fer­ste­hen las­sen«, wie­der­hol­te Nik­ko ganz ru­hig. »Es ist nicht das ers­te Mal, dass ich einen to­ten Kör­per wie­der­be­le­be.«

»Wan­deln­de Tote?«, war nun auch die Jä­ge­rin er­staunt. »So et­was ken­nen wir nur aus ur­al­ten Schau­er­mär­chen, aber von Dra­chen war in die­sem Zu­sam­men­hang nie die Rede.«

»Vi­el­leicht bin ich ja der ers­te Zau­be­rer, der einen Dra­chen wie­der auf­er­ste­hen lässt«, zuck­te Nik­ko mit den Schul­tern und grins­te dann breit. »Aber es gibt eben für al­les ein ers­tes Mal.«

»Ihr ver­steht es im­mer wie­der, mich aufs Neue zu über­ra­schen, Meis­ter«, lach­te Da­nu­wil. »Ich je­den­falls habe noch nie et­was da­von ge­hört, dass die Ma­gier die To­ten wie­der­be­le­ben kön­nen.«

»Die­se Schu­le der Zau­be­rei gilt so­gar un­ter den Meis­tern als …«, ja, als was ei­gent­lich? Nik­ko muss­te kurz über­le­gen. »Hohe Kunst.« Er ließ es sich nicht neh­men, wei­ter zu prah­len: »Ich hat­te die große Ehre, sie bei ei­nem wah­ren Meis­ter zu stu­die­ren.«

»Ja, aber was wollt Ihr denn über­haupt mit die­sem Dra­chen an­fan­gen?«, war der Graf nun wie­der ver­wirrt. »Ist es nicht für alle bes­ser, wenn ein solch ge­wal­ti­ges Mons­ter für im­mer und ewig ruht?«

»Bes­ser für wen?«, grins­te Nik­ko und mein­te: »Für mich ist es bes­ser, wenn der Dra­che lebt und mir ge­horcht.« Mit erns­ter Stim­me stell­te er noch klar: »Was für mich gut ist, ist auch gut für Euch, wer­ter Graf. Ver­ge­sst das lie­ber nicht.«

»Na­tür­lich nicht«, ver­beug­te sich die­ser und dach­te dann laut: »Ihr wollt das Mons­ter also als Waf­fe im Krieg ein­set­zen?«

»Vi­el­leicht«, zuck­te Nik­ko die Schul­tern. Für heu­te hat­te er Da­nu­wil schließ­lich ge­nug er­zählt.

Am nächs­ten Mor­gen hat­te sich das Wet­ter tat­säch­lich ge­bes­sert. Zum Glück. Von ei­nem wirk­lich schö­nen Tag konn­te man zwar nicht un­be­dingt spre­chen, aber im­mer­hin hat­te es auf­ge­hört zu schnei­en und auch die ges­tern noch so dich­te Wol­ken­de­cke hat­te sich ein klein we­nig ge­lich­tet. So­gar ei­ni­ge Son­nen­strah­len ver­moch­ten es, den Ne­bel­pan­zer zu durch­bre­chen – wie gol­de­ne Spee­re, die je­mand vom Him­mel ge­wor­fen hat­te.

Die Luft war zwar auch heu­te noch ziem­lich die­sig, aber lan­ge nicht mehr so schlimm wie am Vor­tag. So konn­ten die drei Wan­de­rer we­nigs­ten er­ken­nen, dass sie tat­säch­lich un­weit des Ge­birgs­fu­ßes an­ge­langt wa­ren. In we­ni­gen Stun­den wür­den sie von hier aus die stei­len Fels­wän­de er­rei­chen kön­nen. Es war also höchs­te Zeit, nach dem rich­ti­gen Weg Aus­schau zu hal­ten.

Eine ver­nünf­ti­ge Stra­ße ließ sich je­doch noch im­mer nicht er­ken­nen, denn auch hier lag ja über­all ho­her Schnee. Noch viel mehr als auf dem klei­nen Hü­gel, auf dem sie ge­näch­tigt hat­ten. In wel­che Rich­tung soll­ten sie jetzt ge­hen?

»Dort scheint ein grö­ße­res Tal zu sein«, mein­te Da­nu­wil, der die Fels­wän­de mit sei­nem Fern­rohr ab­such­te, und zeig­te auf eine Öff­nung in den Fel­sen, die süd­öst­lich von ih­nen lag. »Von Stra­ßen, Tür­men oder sons­ti­gen Ge­bäu­den ist zwar nichts zu er­ken­nen, aber die­se könn­ten sich ja auch wei­ter hin­ten im Tal be­fin­den.«

»Der Turm lag ziem­lich weit oben in den Ber­gen«, er­in­ner­te sich Nik­ko. »Vi­el­leicht ja erst am Ende ei­nes Tals. Al­ler­dings habe ich das nicht all­zu ge­nau er­ken­nen kön­nen.« Mit ei­nem Seuf­zen füg­te er hin­zu: »Lei­der.«

»Es wird uns wohl nichts an­de­res üb­rig blei­ben, als uns die­ses Tal ein­mal ge­nau­er an­zu­schau­en«, zuck­te Ygrind mit den Schul­tern. »Ich sehe je­den­falls kein loh­nen­de­res Ziel.«

»Also gut«, be­schloss der Zau­be­rer. »Schau­en wir uns die­ses Tal als Ers­tes an. Ir­gend­wo müs­sen wir ja oh­ne­hin an­fan­gen.«