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Teil 16 des Fantasy-Epos Den seltsamen Jüngern kann Nikko gerade so entkommen, doch scheint hinter dem Kult mehr zu stecken als zunächst angenommen. Viel Zeit, sich darum zu kümmern, bleibt dem jungen Zauberer allerdings nicht. Es gibt schließlich Wichtigeres zu tun! Nikko muss endlich den Eisdrachen finden und in die Schlacht um Hymal führen. Die Reise in den hohen Norden stellt sich jedoch als beschwerlich heraus. Wenigstens kann sich der Magier dabei auf einen alten Freund verlassen. Null Papier Verlag
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Veröffentlichungsjahr: 2025
N. Bernhardt
Buch XVI: Kein Weg zurück
Der Hexer von Hymal
N. Bernhardt
Buch XVI: Kein Weg zurück
Der Hexer von Hymal
Veröffentlicht im Null Papier Verlag, 2024Klosterstr. 34 · D-40211 Düsseldorf · [email protected] 4. Auflage, ISBN 978-3-954186-77-8
null-papier.de/angebote
Inhaltsverzeichnis
Erstes Kapitel: Entkommen, aber wem?
Zweites Kapitel: Wissen und Ohnmacht
Drittes Kapitel: Endlich konkrete Pläne
Viertes Kapitel: Ein neuer Verbündeter?
Fünftes Kapitel: Die Karawane nach Dhobar
Sechstes Kapitel: Zu Fuß nach Norden
Siebtes Kapitel: Die Stadt im Eis
Ausblick
Der Hexer von Hymal, Buch I: Ein Junge aus den Bergen
Der Hexer von Hymal, Buch II: Der Untergang des Fürstentums
Der Hexer von Hymal, Buch III: Eine Reise in den Süden
Der Hexer von Hymal, Buch IV: Ein talentierter Schüler
Der Hexer von Hymal, Buch V: Rückkehr ins Unbekannte
Der Hexer von Hymal, Buch VI: Die Festung im Feindesland
Der Hexer von Hymal, Buch VII: Der leidliche Herzog
Der Hexer von Hymal, Buch VIII: Freund und Feind
Der Hexer von Hymal, Buch IX: Kein leichtes Spiel
Der Hexer von Hymal, Buch X: Schuld und Schmach
und weitere …
Den seltsamen Jüngern kann Nikko gerade so entkommen, doch scheint hinter dem Kult mehr zu stecken als zunächst angenommen. Viel Zeit, sich darum zu kümmern, bleibt dem jungen Zauberer allerdings nicht. Es gibt schließlich Wichtigeres zu tun!
Nikko muss endlich den Eisdrachen finden und in die Schlacht um Hymal führen. Die Reise in den hohen Norden stellt sich jedoch als beschwerlich heraus. Wenigstens kann sich der Magier dabei auf einen alten Freund verlassen.
Weitere Informationen zur Reihe und zum Autor finden Sie unter:
hymal.info
Wieder einmal hatte ein Sprung in die blaue Dimension Nikko gerettet, obwohl er wohl noch nie in so großer Gefahr geschwebt hatte. Jedenfalls fürs Erste war er nun sicher. Hoffentlich würde sich daran so schnell nichts ändern.
Ohne lange nachzudenken, hatte der Zauberer sich in diese skurrile Welt versetzt, sobald er erkannt hatte, dass sein Feuerball nicht alle Kultanhänger vernichtet hatte. Es war allzu offensichtlich, dass die in Rot gekleideten Kultisten nicht etwa nur Glück gehabt hatten, sondern auf irgendeine Art und Weise vor dem Feuer und der Explosion seines Zaubers geschützt wurden.
Nikko hatte jedoch keine Zeit gehabt, länger darüber nachzudenken, wie die Häscher den Flammen hatten entkommen können. Auch jetzt, als er durch die im blauen Licht dieser Welt wabernden Gänge des Ordenskapitels eilte und wieder einmal von den hier heimischen Silberschlangen verfolgt wurde, hatte er keine allzu große Muße dazu.
Verfluchte Biester! Noch hielten seine Schilde den bösartigen Bissen der Schlangen stand, die ohne Unterlass nach ihm schnappten. Es mussten bereits Hunderte sein, doch kamen aus allen Richtungen mehr und mehr der lästigen Viecher hinzu!
Nikko erinnerte sich nun wieder daran, warum er nur so selten in die blaue Dimension reiste. Dennoch, von seinen menschlichen Verfolgern war hier nichts mehr zu sehen. Die Tortur hatte sich also gelohnt.
Es wurden immer mehr Schlangen und seine Schilde würden vielleicht nicht mehr lange halten. Es war also höchste Zeit, seine Flucht zu vollenden. Aber wohin sollte er nun gehen?
Am besten wäre es wohl, direkt zum Teleportraum des Ordens zu eilen und sich von dort aus sofort zurück nach Halfuár zu teleportieren. Aber würden seine Verfolger diesen Schritt nicht erwarten? Würden sie ihm im Teleportraum etwa schon auflauern?
Verdammt! Nikko war von den Ereignissen noch immer viel zu verwirrt, um einen klaren Gedanken fassen zu können. Was war hier nur los? Das konnte doch alles nicht wahr sein!
Nein, nein. Der Teleportraum war viel zu unsicher, zumal dort auch die Gefahr bestand, dass die Kultisten ihn heimlich beobachten und dabei vielleicht sogar das Teleportmuster für Halfuár mitbekommen könnten. Dann wäre er zukünftig sogar in seiner Heimat nicht mehr sicher.
Unsinn! Die Typen waren doch keine Zauberer. Wie sollten sie als Laien die komplizierten Muster einer Teleportation erkennen können und dann auch noch verstehen? Das ergab doch alles gar keinen Sinn!
Oh je, der junge Magier musste sich eingestehen, dass er mit der Lage völlig überfordert war. Seine Verfolger konnte er nicht ansatzweise gut genug einschätzen, um in all der Hektik entscheiden zu können, wie er am klügsten vorgehen sollte. Nur eines war klar, je mehr Vorsicht er walten ließ, desto besser!
Da wäre es wohl doch am schlausten, einen weiten Bogen um den Teleportraum zu machen - nur so zur Sicherheit. Nikko konnte sich bestimmt auch von hier aus direkt nach Halfuár teleportieren. Das hieße zwar, einen Feldteleport mit gleichzeitigem Dimensionssprung zu verbinden, aber warum eigentlich nicht?
Viel mehr Zeit zum Nachdenken blieb dem jungen Meister ohnehin nicht. Mittlerweile waren es vermutlich schon Tausende von Schlangen, die von allen Seiten gierig nach ihm schnappten und seine Schilde mit jedem Biss schwächten. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis diese aufgebraucht wären. Was dann passieren würde, wollte Nikko sich lieber gar nicht erst ausmalen.
Es war gar nicht so leicht, sich in dieser Situation auf den Feldteleport zu konzentrieren. Die Schlangen waren ja schon lästig genug, doch die große Ungewissheit wegen seiner anderen Verfolger machte die Sache nicht unbedingt leichter, auch wenn von denen noch immer nichts zu sehen war. Trotzdem gelang es Nikko letztlich, den Teleport zu vollenden. Die paar Dutzend Silberschlangen, die er aus Versehen mit sich teleportiert hatte, überlebten die Reise nicht lange. Wie damals, als er die Bewohner der blauen Dimension zum Zwecke des Studiums in die Wirklichkeit beschworen hatte, vergingen sie auch diesmal binnen weniger Augenblicke, ohne dass der Magier auch nur das geringste Mitleid für sie empfand.
Nach einigen tiefen Atemzügen wurde sich Nikko schließlich bewusst, dass er es endlich geschafft hatte. Er war zurück im Teleportraum von Halfuár, in der Sicherheit seines eigenen Heims. Mit einiger Erleichterung stellte er fest, dass hier tatsächlich noch keine Kultisten auf ihn lauerten.
Erst einige Augenblicke später erkannte er, wie abwegig dieser Gedanke war. Woher hätten die Jünger des Gesalbten denn so schnell kommen sollen? Trotzdem war er froh, der Gefahr erst einmal entronnen zu sein. Egal was nun käme, jetzt hatte er mehr Zeit, um über alles genauer nachzudenken. Irgendeine sinnvolle Erklärung musste es für die mehr als seltsamen Geschehnisse in Zundaj doch geben!
Bevor der Zauberer sich darüber Gedanken machen würde, wollte er jedoch erst einmal den Schlaf der gestrigen Nacht nachholen. Diese hatte er ja nicht nur mit seiner aufregenden Flucht verbracht, sondern vorher auch damit, wieder einmal die Bibliothek des Ordens zu plündern. Die Bibliothek? Verflucht! Er hatte die ausgewählten Bücher doch in irgendeiner Ecke deponiert, um schneller nachzuschauen zu können, woher der plötzliche Lärm kam. In dem anschließenden Durcheinander hatte er dann völlig vergessen, sie wieder aufzulesen. Naja, wer konnte ihm das schon verübeln?
Mit einem langen Seufzen schlich Nikko kopfschüttelnd die Wendeltreppe hinauf, um sich in sein Bett zu verkriechen. Jetzt brauchte er erst einmal eine gehörige Portion Schlaf.
Bereits nach kurzer Zeit hatte Nikko es aufgegeben, in seinem Bett zur Ruhe zu kommen. Er war von den Geschehnissen der vergangenen Stunden wohl doch noch viel zu aufgewühlt, um Schlaf finden zu können. So hatte der Zauberer seine Müdigkeit mit einer ausgiebigen Meditation in der Kraft bekämpft. Durchaus erfolgreich.
Nach dem stundenlange Bad in der Kraft war es nun bereits Vormittag. Hunger hatte Nikko trotzdem keinen, da die lange Meditation ihn bis in die Zehenspitzen mit Energie geladen hatte. In diesem Zustand noch anhaltender Beunruhigung hätte er aber ohnehin kaum einen Bissen hinunterbekommen.
Nach einigen tiefen Atemzügen begann sich das bisheriges Gefühl einer diffusen Bedrohung langsam in konkrete Befürchtungen zu wandeln, zu denen sich bald auch viele verschiedene Fragen gesellten.
Was war eigentlich aus Peryndor geworden, und was aus diesem Meister Makûl? Hatten die sogenannten Jünger die beiden Magier etwa erwischt? Makûl war ihm dabei im Grunde egal, obwohl er dem abgesetzten Hofzauberer natürlich kein übles Ende wünschte. Peryndors Tod wäre für den Magier hingegen ein herber Verlust.
Es war darüber hinaus ein großes Rätsel, wie die in Rot gekleideten Kerle seinen Feuerbällen hatten widerstehen können. Es sei denn … Ja, sie mussten wohl selbst über magische Schutzschilde verfügen, die ihnen vermutlich diese Wesenheit verliehen hatte, damit sie es mit den Zauberern aufnehmen konnten.
Ein lautes »Wo seid Ihr denn?« dröhnte plötzlich in Nikkos Kopf und riss ihn aus seinen Gedanken. Das konnte doch nur der Großmeister sein. Hatte er also überlebt?
»In Halfuár«, antwortete Nikko telepathisch, bevor er überhaupt darüber nachdenken konnte, ob er dem Alten nicht lieber eine Ausrede auftischen sollte.
»Kommt schnell zum Teleportraum des Ordens«, erwiderte Peryndor. »Wir sollten alsbald abreisen.«
»Ist Meister Makûl denn auch da?«, wollte Nikko wissen.
»Noch nicht«, antwortete der Alte. »Ich konnte ihn bisher nicht erreichen.«
»Vielleicht haben sie ihn ja doch erwischt?«, sorgte sich der junge Zauberer.
»Wer soll ihn denn erwischt haben?«, dröhnte es zurück.
»Diese Jünger haben heute Morgen den Ordenssitz angegriffen«, erklärte Nikko. »Ich selbst bin ihnen nur mit knapper Not entkommen.«
»Wie bitte?«, erwiderte der Großmeister und schnauzte: »Warum erfahre ich erst jetzt davon?« Bevor Nikko sich eine Antwort zurecht lügen konnte, meinte er schließlich: »Bleibt in Halfuár. Ich komme sofort dorthin, dann bereden wir die Sache in aller Ruhe.«
Viel Zeit darüber nachzudenken, was er von dem plötzlichen Besuch des Alten in Halfuár halten sollte, war Nikko nicht vergönnt gewesen, denn schon wenige Minuten nach der Ankündigung des Großmeisters, hörte der junge Zauberer diesen schnaufend die Wendeltreppen emporsteigen. Von den vielen Ausreden und Erklärungen, die er für das drohende Gespräch wohl brauchen würde, hatte er auch noch keine parat.