2,99 €
Endlich hat der Mann, der Levke ständig über den Weg läuft, einen Namen: Luca. Aber wer ist er? Und warum ist er auf Langeoog? Als er Ubbo und Gunda begegnet, ist das Chaos perfekt – was Levke daran erinnert, dass die beiden dringend ein klärendes Gespräch führen sollten. Außerdem verheimlicht Tjard schon wieder etwas. Am meisten beschäftigt Levke jedoch ihr Herz, das beim Anblick von Luca irgendwie jedes Mal verrücktspielt …
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 98
Veröffentlichungsjahr: 2025
Endlich hat der Mann, der Levke ständig über den Weg läuft, einen Namen: Luca. Aber wer ist er? Und warum ist er auf Langeoog? Als er Ubbo und Gunda begegnet, ist das Chaos perfekt – was Levke daran erinnert, dass die beiden dringend ein klärendes Gespräch führen sollten. Außerdem verheimlicht Tjard schon wieder etwas. Am meisten beschäftigt Levke jedoch ihr Herz, das beim Anblick von Luca irgendwie jedes Mal verrücktspielt …
Fenna Janssen wurde in Lübeck geboren und wuchs in Hamburg auf. Viele Jahre war sie als Journalistin für diverse Zeitungen tätig. Inzwischen arbeitet sie erfolgreich als Autorin und bleibt auch in ihren Büchern ihrer norddeutschen Heimat treu – widmet sich aber ebenso gern ihrer Wahlheimat Italien.
Im Aufbau Taschenbuch sind bereits ihre Romane »Der kleine Inselladen«, »Das kleine Eiscafé«, »Die kleine Strandbar«, »Die kleine Inseltöpferei« und »Die kleine Inselschule« erschienen. Bei Rütten und Loening ist »Ein Sommer in Rimini« lieferbar.
Einmal im Monat informieren wir Sie über
die besten Neuerscheinungen aus unserem vielfältigen ProgrammLesungen und Veranstaltungen rund um unsere BücherNeuigkeiten über unsere AutorenVideos, Lese- und Hörprobenattraktive Gewinnspiele, Aktionen und vieles mehrFolgen Sie uns auf Facebook, um stets aktuelle Informationen über uns und unsere Autoren zu erhalten:
https://www.facebook.com/aufbau.verlag
Registrieren Sie sich jetzt unter:
http://www.aufbau-verlage.de/newsletter
Unter allen Neu-Anmeldungen verlosen wir
jeden Monat ein Novitäten-Buchpaket!
Fenna Janssen
Der kleine Inselferienhof - Teil 3
Strandkorbglück
Cover
Titel
Inhaltsverzeichnis
Impressum
Titelinformationen
Informationen zum Buch
Newsletter
15. Kapitel
16. Kapitel
17. Kapitel
18. Kapitel
19. Kapitel
20. Kapitel
21. Kapitel
Anmerkung der Autorin
Impressum
Wer von diesem Roman begeistert ist, liest auch ...
Es vergingen zwei weitere Wochen, bis Levke den rätselhaften Fremden wiedersah. Luca Sander aus Berlin, Inhaber zweier Restaurants. So viel wusste sie inzwischen, aber mehr hatte sie nicht herausbekommen können. Zum Glück blieb ihr kaum Zeit, darüber nachzudenken, was dieser Mann von ihr oder ihrer Familie wollte. Sie war ihm nur wenige Male begegnet, und jedes Mal hatte sie eine gefährliche Anziehungskraft verspürt. Gefährlich deshalb, weil er vom Aussehen her ein waschechter Dirks hätte sein können. Groß mit weißblonden Haaren und hellblauen Augen.
Doch an der Nordsee herrschte jetzt, Mitte August, Hochbetrieb, und Levke war von früh bis spät auf dem Ferienhof der Familie beschäftigt. Sie hatte ihren gut bezahlten Job als Hotelmanagerin in Zürich aufgegeben, um den Betrieb vor dem Ruin zu retten, hatte sich mit ihrer Familie, insbesondere mit ihrer Schwester Silka, versöhnt und war fest entschlossen, sich auf Langeoog ein neues Leben aufzubauen.
Ging das überhaupt?, fragte sie sich manchmal. Ein neues Leben in der alten Heimat? Oder holte einen die Vergangenheit immer wieder ein?
Vielleicht würde ja das Drama um ihre erste Liebe ein Leben lang zwischen ihr und ihrer Schwester stehen. Damals hatte Levke beobachtet, wie Jasper und Silka sich geküsst hatten. Daraufhin hatte sie mit ihrer Familie gebrochen und war so weit weg wie möglich gezogen – bis hinunter in die Schweiz.
Ach, Quatsch, beruhigte sie sich selbst, während sie an diesem strahlenden Sommertag das Frühstückszimmer betrat. Silka und ich sind längst wieder beste Freundinnen. Auch wenn sie mir nicht alles erzählt.
Levke war inzwischen sicher, dass ihre Schwester sich neu verliebt hatte. Noch zu Beginn des Sommers war sie am Boden zerstört gewesen, weil ihr Freund Emil sie zwei Jahre lang von vorn bis hinten belogen hatte. Weder war er Küchenchef in einem Sternerestaurant in Esens noch finanziell so gut aufgestellt, wie er behauptet hatte. Stattdessen zahlte er Alimente für drei Kinder und betrieb eine Pommesbude.
Inzwischen aber wirkte Silka wieder gelöster. Sie lachte oft und gern, sie war zu jedermann freundlich, sie begleitete Gäste zum Dünensingen und schmetterte am lautesten die bekannten Shantys.
Erst am Abend zuvor hatte Levke zwei Freundinnen im Rentenalter sagen hören, wie sympathisch sie es fanden, dass jemand, der so unmusikalisch war wie die jüngste Dirks-Tochter, so voller Inbrunst »De Hamborger Veermaster« singen konnte.
Und sogar mit ihren Eltern, die sich schon seit Monaten nur noch stritten, legte Silka eine Engelsgeduld an den Tag. Gunda hatte die Nase voll von ihrem eintönigen Leben als Pensionswirtin, Ubbo glaubte, sie habe einen Liebhaber.
Automatisch ging Levkes Blick zur Wand über dem Tisch für das Frühstücksbüfett. Dort hatte Gunda vor sechs Wochen ein angebliches Aktbild aufgehängt, das allerdings so ausladend geriet, dass Bernhardiner Theodor es für Futter gehalten und kurzerhand zerfetzt hatte.
Sie kicherte bei der Erinnerung daran, wurde aber sogleich wieder ernst. Gähnend schenkte sie sich einen Kaffee ein, und fragte sich, ob das der zweite oder dritte an diesem Morgen war.
Eher der vierte, sagte sie sich. Die Tage in der Hochsaison schienen nie genug Stunden für all die Arbeit zu haben, und der Schlafmangel machte sich mittlerweile deutlich bemerkbar.
Silka kam herein und schmetterte eine fröhliches »Moin!« in ihre Richtung.
»Herrgott, wo nimmst du nur die Energie her«, knurrte Levke. »Du arbeitest doch genauso viel wie ich. Wenn nicht noch mehr.«
Im Hauptberuf war Silka Krankengymnastin und half vor und nach ihren Arbeitstagen in einer Kurklinik auch auf dem Ferienhof aus.
»Das ist die Kraft der Jugend!«
»Du bist aber nur zwei Jahre jünger als ich«, gab Levke zurück und musste lachen. Eine fröhliche Silka war ihr allemal lieber als eine todunglückliche. Auch wenn diese gute Laune ihre eigene Stimmung eher niederdrückte.
Ich wäre auch gern mal wieder verliebt, dachte sie im Stillen. In jemanden, der nach Tannenwald und Meer duftet wie Luca Sander aus Berlin, der aber keine hinterhältigen Absichten hegt.
Wobei – ob seine Absichten hinterhältig waren, konnte sie nicht beurteilen. Möglicherweise steckte gar kein Geheimnis hinter seinem gelegentlichen Erscheinen. Er war einfach von Levke so sehr fasziniert, dass er immer wieder ihre Nähe suchen musste.
Und warum hat er mich dann nicht angesprochen und um ein Date gebeten, wie jeder andere normale Mann auch?, fragte sie sich. Und warum sieht er aus wie eine jüngere Ausgabe meines Vaters?
»Tock, tock.« Silka klopfte mit dem Fingerknöchel gegen Levkes Stirn. »Ist jemand da drin?«
Levke drückte die Hand ihrer Schwester weg.
»Lass das.«
»Dann sei so gut und antworte mir.«
Levke nahm einen Schluck von ihrem Kaffee. »Wie war die Frage?«
»Bis du mit den Gästezimmern durch oder brauchst du meine Hilfe?«
»Bin durch.«
Silka hob die Brauen. »So schnell? Ich habe erst vor einer halben Stunde zwei Paare aus dem Anbau kommen sehen. Da hast du auch schon geputzt?«
Die Ferienwohnung im Anbau bot Platz für bis zu acht Urlauber, und war sehr beliebt.
»Ich wollte schnell fertig werden«, sagte Levke. »Heute Nachmittag kommen zwei neue Familien und eine Person für das Haupthaus an.«
Samstag war An- und Abreisetag, und es ging oft besonders hektisch zu.
»Das heißt, du hast auch schon die Zimmer hier im Erdgeschoss komplett gereinigt und neue Bettwäsche aufgezogen?«
»Ja, sicher. Aber nur die zwei für die Neuankömmlinge. Und das kleinere Zimmer für den einzelnen Gast. In den anderen beiden habe ich nur staubgesaugt und die Handtücher ausgetauscht.«
»Dunnerlittchen!«, stieß Silka aus. »Du bist wirklich schnell geworden.«
Levke winkte bescheiden ab. »Sagen wir mal, ich habe erkannt, dass nicht alles immer hundertprozentig perfekt sein muss. Gegen den Sand, den die Gäste mitschleppen, kommt man sowieso nicht an.«
»Ich erinnere mich an eine ältere Schwester, die Anfang des Sommers dreimal mit dem Staubsauger durchs Haus gegangen ist, weil sie es nicht ertragen konnte, auch nur ein Sandkorn zu übersehen.«
Levke grinste. »Sieht so aus, als hätte ich mich ein bisschen verändert.«
Ihr Grinsen wurde erwidert. »Auch ein bisschen mehr, würde ich behaupten. Langeoog tut dir gut.«
»Sagen wir mal so: Ich habe erkannt, dass ich auch mal alle fünfe gerade sein lassen kann und der Betrieb trotzdem läuft. Es muss nicht alles von Heck bis Bug glänzen.« Sie streckte sich ausgiebig.
Silka nickte und holte sich selbst einen Kaffee. »Und was steht jetzt an?«
»Ich wische hier im Frühstückszimmer und kümmere mich dann um die Buchungen.«
»Das kann ich doch übernehmen. Sonst fühle ich mich nutzlos.«
»In Ordnung«, sagte Levke. »Dann finde ich nachher noch Zeit für einen kleinen Spaziergang.«
»Zum Hexenhäuschen?«, fragte Silka mit einem Augenzwinkern.
»Mal sehen.«
Katharina, Leo und ihre Tochter Mila waren vor ein paar Tagen dort ausgezogen. Sie hatten eine Doppelhaushälfte ganz in der Nähe des Inselwäldchens gefunden. Annabel vom Ponyhof hatte sie darauf aufmerksam gemacht. Die Hauseigentümer waren nach Teneriffa gezogen und hatten Mieter gesucht.
Das Haus bot alles, was die kleine Familie brauchte, sogar einen hellen, ausgebauten Dachboden, der sich als Atelier für Leo eignete. Mila war ebenfalls begeistert gewesen, weil sie nun ganz in der Nähe des Ponyhofs und ihrer angebeteten großen Freundin Francesca lebte.
Paulines Hexenhäuschen am Pirolatal war somit frei geworden, und Levke überlegte ernsthaft, ob sie dort einziehen wollte. Das Problem war nur, dass sie kein freundschaftliches Verhältnis zu der Strandkorbvermieterin pflegte. Seit Pauline sie als Bangbüx bezeichnet hatte, die ihre Familie im Stich gelassen hatte, war Levke nicht so gut auf sie zu sprechen.
Eine Stunde später machte Levke sich trotzdem auf den Weg zum Hexenhäuschen. Sie fuhr mit einem der Fahrräder, die für die Gäste zur Verfügung standen, und wollte herausfinden, wie lange sie für eine Strecke brauchte. Neben ihr trottete Theodor an der Leine. Der Bernhardiner hatte in diesem Sommer zu viel Speck angesetzt. Kein Wunder, bei so viel Liebe der kleinen Gäste. Die Kinder reichten ihm oft kaum bis zum Rücken, aber er war so gutmütig, dass er ständig gefüttert wurde. Sein neuester Trick bestand darin, sich lang hinzulegen und die Schnauze aufzureißen. Da flogen ihm die Leckereien nur so zu.
Manche Leute glaubten, er sei eine Hündin, eine hochträchtige Hündin.
Ubbo hatte bereits angekündigt, er werde Theodor im Stall eingesperrt lassen, wenn das nicht aufhörte. Wenigstens bis die Saison vorbei war.
Levke und Silka taten, was sie konnten, um das Füttern zu verhindern und Theodor in Bewegung zu halten. Aber sie waren nicht überall und hatten nur selten Zeit für einen langen Marsch.
Die schneeweißen Miniponys Anna und Elsa hingegen nahm Levke nicht mit. Seit sie die kleine Kutsche zogen, hatten sie mehr als genug Auslauf. Der Samstag war ihr wohlverdienter Ruhetag. Kinder, die mit ihren Eltern neu auf dem Ferienhof ankamen, durften sie streicheln, aber die erste Ausfahrt gab es erst am Sonntag.
Da sie nur mit dem großen Hund unterwegs war, erregte Levke kein sonderliches Aufsehen und kam gut voran.
Eine gute Viertelstunde später hatte sie ihr Ziel erreicht. Manchmal vergaß sie noch, wie klein Langeoog war. Ohne Theodor, der immer wieder etwas zu beschnuppern fand, würde sie noch schneller sein, und diese Fahrtzeit zur Arbeit und wieder nach Hause war auf jeden Fall machbar.
Zu ihrer Enttäuschung musste sie feststellen, dass die Haustür abgeschlossen war. Sie hatte gehofft, Katharina anzutreffen, die noch letzte Sachen aus dem Haus holte.
Ich bin wirklich überarbeitet, stellte sie fest. Ich hätte Katharina ja vorher fragen können.
Schnell schickte sie der Freundin eine Nachricht, die umgehend beantwortet wurde. »Sorry, schaffe es nicht, jetzt vorbeizukommen. Wir räumen unsere neue Küche ein.«
Enttäuscht steckte Levke ihr Handy wieder in die Tasche und überlegte, kehrtzumachen. Sie zögerte. Wenigstens von außen wollte sie sich das Häuschen gründlich ansehen. Es war ein roter Backsteinbau mit weißem Fachwerk und einem tief hängenden Reetdach und wirkte wie aus einem Märchen entsprungen. Hinten grenzte es direkt ans Pirolatal, das wusste Levke von Katharina.
Theodor hatte sich inzwischen auf sein Hinterteil gesetzt und schien nicht gewillt, sich so bald wieder zu bewegen.
»Komm schon!«, befahl Levke und zerrt an der Leine. Nichts zu machen.
»Du bist ein faules Riesenbaby!«