Der kleine prinz - Ferraro Michela - E-Book

Der kleine prinz E-Book

Ferraro Michela

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Beschreibung

Ein Flugzeugpilot, der in der Sahara abgestürzt ist, trifft unerwartet ein Kind, das ihn fragt: "Wirst du mir ein Schaf zeichnen?" Erstaunt und nach mehreren erfolglosen Versuchen zieht der Pilot eine Kiste und sagt, dass sich das gewünschte Schaf im Inneren befindet. Endlich wird das Design akzeptiert. Nach und nach schließen sie Freunde, und das Kind erklärt, dass es auf einem entfernten Asteroiden lebt, auf dem nur er lebt, drei Vulkane, von denen einer inaktiv ist, und eine kleine Rose, sehr eitel, um die es sich kümmert.

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Indice dei contenuti

I

II

III

IV

V

VI

VII

VIII

IX

X

XI

XII

XIII

XIV

XV

XVI

XVII

XVIII

XIX

XX

XXI

XXII

XXIII

XXIV

XXV

XXVI

XXVII

FürLÉONWERTH

Ich entschuldige mich bei den Kindern dafür, dieses Buch einem Erwachsenen gewidmet zu haben. Ich habe aber eine wirklich gute Entschuldigung: Dieser Erwachsene ist der beste Freund, den ich auf der Welt habe. Und ich habe noch eine andere Entschuldigung: dieser Erwachsene kann alles verstehen – sogar Bücher für Kinder. Und ich habe noch eine dritte Entschuldigung: Dieser Erwachsene lebt in Frankreich, er hat Hunger und ihm ist kalt. Er muss getröstet werden. Wenn alle diese Entschuldigungen nicht gelten, dann möchte ich dieses Buch dem Kind widmen, das dieser Erwachsene einst war. Alle Erwachsenen waren einmal Kinder (aber nur wenige erinnern sich daran). Deswegen muss ich meine Widmung noch einmal korrigieren:

FürLÉONWERTH

Alser ein kleinerJungewar

I

Als ich sechs Jahre alt war, habe ich in einem Buch über den Ur- wald, das den Titel "Erlebte Geschichten" trug, das erste Mal ein wunderschönes Bild gesehen. Es zeigte eine Riesenschlange, die ein wildes Tier verschlingt. Hier ist das Bild mal nachgezeichnet:

Im Buch hieß es: "Riesenschlangen verschlingen ihre Beute in ei- nem Stück, ohne sie zu zerkauen. Danach können sie sich nicht mehr bewegen und halten sechs Monate lang Verdauungsschlaf." So habe ich viel über Dschungelabenteuer nachgedacht und dann gelang mir mit einem Farbstift meine Zeichnung Nr. 1.

Sie sah so aus:

Ich zeigte mein Meisterwerk den Erwachsenen und habe sie ge- fragt, ob sie vor meiner Zeichnung Angst hätten:

Sie haben mir geantwortet: "Warum sollte man vor einem Hut Angst haben?"

Dabei war auf meinem Bild gar kein Hut. Es zeigte eine Riesen- schlange, die einen Elefanten verdaut. So habe ich also das Innere der Schlage gezeichnet, um es den Großen verständlich zu machen. Immer muss man ihnen alles erklären. Meine Zeichnung Nr. 2 sah so aus:

Die Erwachsenen haben mir geraten, mich nicht mehr mit offenen oder geschlossenen Riesenschlangen zu beschäftigen, sondern mich stattdessen mehr für Geografie, Geschichte, Mathe und Grammatik zu interessieren. So gab ich mit sechs Jahren meine vielverspre- chende Malerkarriere auf.

Derart entmutigt war ich vom Misserfolg meiner Zeichnungen Nr. 1 und Nr. 2. Erwachsene verstehen nie etwas von ganz allein, und für die Kinder ist es anstrengend, ihnen immer alles zu erklären.

So musste ich einen anderen Beruf finden und ich lernte, Flugzeuge zu steuern. Ich flog ein bisschen in der Welt herum. Und es stimmt, dabei half mir die Geographie. Auf den ersten Blick konnte ich China von Arizona unterscheiden. Das ist sehr nützlich, wenn man sich in der Nacht verirrt hat.

So hatte ich im Laufe meines Lebens mit vielen ernsthaften Leuten zu tun. Ich habe viel bei Erwachsenen gelebt und ich habe sie ganz aus der Nähe betrachtet. Aber meine Meinung über sie hat sich deshalb nicht sonderlich verbessert.

Wenn ich einen traf, der mir ein bisschen heller vorkam, dann teste- te ich ihn mit meiner Zeichnung Nr. 1, die ich immer bei mir trug. Ich wollte wissen, ob er wirklich schlau war. Aber immer erhielt ich die Antwort: "Es ist ein Hut." So sprach ich weder von Riesen- schlangen, noch vom Urwald oder von Sternen. Ich ließ mich auf ihn ein. Ich sprach über Bridge, Golf, über Politik und Krawatten. Und der Erwachsene war zufrieden, auf einen so vernünftigen Mann zu treffen.

II

So lebte ich allein, ohne jemanden, mit dem ich wirklich hätte spre- chen können, bis ich vor sechs Jahren eine Panne in der Wüste Sa- hara hatte. Irgendetwas an meinem Motor war kaputt gegangen. Und weil ich weder einen Mechaniker, noch Passagiere bei mir hatte, bereitete ich mich darauf vor, die schwierige Reparatur ganz allein vorzunehmen. Dabei ging es für mich um Leben und Tod. Ich hatte Trinkwasser für knapp acht Tage.

Am ersten Abend schlief ich im Sand ein, tausende Meilen entfernt von besiedeltem Gebiet. Ich war viel abgeschiedener als ein Schiff- brüchiger mitten im Ozean. So könnt ihr euch vorstellen, wie über- rascht ich war, als ich bei Sonnenaufgang von einer leisen, lustigen Stimme geweckt wurde. Und die sagte:

"Bitte... zeichnemirein Schaf!"

"Wiebitte?"

"Zeichnemir ein Schaf."

Ich sprang auf, als wäre ich vom Blitz getroffen worden. Ich rieb mir die Augen und schaute genau hin. Und ich sah ein außerge- wöhnliches, kleines Kerlchen, das mich ernst betrachtete. Hier das beste Porträt, das ich später von ihm zu Stande brachte. Aber natür- lich ist meine Zeichnung weit weniger bezaubernd als das Original. Das ist nicht meine Schuld. Die Großen haben mich von meiner Malerkarriere abgebracht als ich sechs Jahre alt war, sodass ich nichts zu zeichnen gelernt hatte als geschlossene und offene Rie- senschlangen.

Ich schaute also voller Verwunderung mit aufgerissenen Augen auf diese Erscheinung. Vergesst nicht, ich war tausend Meilen entfernt

von jeglichem besiedelten Gebiet. Dabei schien mir das kleine Kerlchen weder verirrt, noch todmüde, weder hungrig oder durstig, noch todängstlich. Es wirkte ganz und gar nicht wie ein Kind, ver- loren inmitten der Wüste, tausend Meilen entfernt von jeglicher Zivilisation.

Als ich mich endlich gefasst hatte, sagte ich:

"Aber...was machstdu dennhier?"

Da wiederholte er ganz sacht, als handele es sich um eine sehr ernstzunehmende Angelegenheit:

"Bitte... zeichnemirein Schaf ..."

Bei etwas so beeindruckend Rätselhaftem wagt man nicht zu wi- dersprechen. So absurd es mir erschien, holte ich tausend Meilen entfernt von jeder Zivilisation meinen Farbstift hervor, ein Blatt Papier und einen Füller. Ich erinnerte mich daran, dass ich vor al- lem Geographie, Geschichte, Mathematik und Grammatik erlernt hatte und so sagte ich schlecht gelaunt zu dem kleinen Männchen, dass ich nicht zeichnen könne. Er antwortete mir:

"Dasmachtnichts.Zeichnemirein Schaf."

Weil ich niemals ein Schaf gezeichnet hatte, malte ich einfach eines der zwei Bilder, die ich beherrschte. Jenes von der geschlossenen Riesenschlange. Und ich war verblüfft als der kleine Kerl mir ant- wortete:

"Nein! Nein! Ich will keinen Elefanten in einer Riesenschlage.Eine Riesenschlange ist sehr gefährlich und ein Elefant nimmt vielPlatz weg. Bei mir ist es ganz klein. Ich brauche ein Schaf. Zeichnemirein Schaf."

So habe ich also gezeichnet.

Er schaute aufmerksam zu und dann:

"Nein!Dieses ist schonsehr krank. Zeichneein anderes."

Und ich zeichnete:

Mein Freund lächelte lieb und sagte nachsichtig:

"Siehstdu...dasistkeinSchaf,dasisteinHammel.DashatHör-ner..."

So machte ich einen neuen Versuch: