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Elcarolina liebt es zu zeichnen und noch mehr liebt sie ihren Job als Erzieherin. Ihre Vergangenheit sieht leider nicht so rosig aus. Ihr Vater starb an Krebs und ihre Mutter nahm sich daraufhin das Leben. Und auch nachts wird sie immer wieder von realistischen Alpträumen geplagt. Dennoch ist sie sehr glücklich und sollte es mal anders sein, hilft ihr ihre beste Freundin dabei, welche sie unbedingt unter die Männerwelt kriegen will. Anfangs tut sich Elcarolina damit schwer, doch dann trifft sie auf Diego Hofgarden. Ein Onkel eines Kindes aus ihrer Gruppe. Und plötzlich reißen sich noch weitere Männer um sie. Mitunter auch ein Stalker, der ihr immer wieder auflauert, doch dessen Gesicht sie nie sieht. Sie hat eine leidenschaftliche Affäre mit dem einen Mann, dessen sexuelle Fantasien keine Grenzen kennt, wird von einem Unbekannten entführt und bangt bis zum letzten Atemzug um ihr Leben.
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Seitenzahl: 308
Veröffentlichungsjahr: 2022
Der Letzte Schuss
Ich widme dieses Buch meiner Seelenschwester und treusten Freundin Samira. Ohne sie ich vermutlich nie die Motivation gehabt hätte dieses Buch zu beenden.
Ich möchte dir Danke sagen, dass du mein größter Fan und meine aller beste Freundin bist, die mich bei all meinen verrückten Ideen wortlos unterstützt. Danke, dass sich nur durch dich mein Buch anfühlt, als würde es leben.
Wir beide gegen den Rest der Welt!
Auch möchte ich meinem Mann André und unseren Kindern danken, die es mir ermöglicht haben Zeit zum Schreiben zu finden und mich währenddessen ausgehalten haben. Auch dafür, dass ihr drei mich bei allem unterstützt habt.
Ich danke all meinen alten Freunden und neu dazugefunden Freunden, die mir mit ihrer Anerkennung das Gefühl geben, dass ich wirklich Freude am Lesen biete.
Ich danke jeden Einzelnen von euch so sehr, dass ihr an mich glaubt, auch wenn ich es mal nicht tu.
Vielen lieben Dank !
Eure Stefanie
Leandra Fabbrino
Der Letzte Schuss
© 2022 Leandra Fabbrino
Buchsatz von tredition, erstellt mit dem tredition Designer
ISBN Softcover: 978-3-347-73596-5
ISBN Hardcover: 978-3-347-73597-2
ISBN E-Book: 978-3-347-73598-9
ISBN Großschrift: 978-3-347-73599-6
Druck und Distribution im Auftrag des Autors:
tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Germany
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist der Autor verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne seine Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Autors, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung "Impressumservice", Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Deutschland.
Es ist leise und still.
Er weiß genau, was er will.
Aber du stellst noch Fragen.
Solltest es lieber nicht wagen!
Leuchtet der Himmel rot,
wartet auf dich der Tod.
Kapitel 1
Jetzt
Der Wald dringt mit seiner Finsternis durch die Nacht und nur der Mond gibt das einzige Licht, was wie eine erlöschende Flamme scheint. Morsch knacken die Bäume mit ihren Ästen und Zweigen und ein Kauz schreit seinen Ruf in den Himmel. Der Wind marschiert seine Züge durch die Blätter, so dass sie durch die Lüfte tänzeln und das weiche Moos kitzelt ihre nackten Beine und ihre Zehen. Ihr Körper ist übersät mit Blutergüssen. An ihren Handgelenken zeichnen sich Fesselriemen ab und ihr Gesicht ist blutverschmiert durch eine offene Schlagwunde am Kopf. Sie ist erschöpft und durchgefroren. Mit nichts mehr, als Unterwäsche bekleidet, hat sie sich im Wald verirrt. Feste zielsichere Schritte kommen auf sie zu. Im Nebel sind die Umrisse einer männlichen Gestalt abgebildet. Er hat sie gefunden.
„Du rennst vor mir weg? Wie mir das gefällt. Doch ich spiele ungern zweimal das gleiche Spiel. Wieso machst du es uns beiden so schwer? Es war doch vorher alles so unglaublich einfach mit dir. Schau dich an, wie ich dich zurichten musste! Deinen wunderschönen Körper.“
Er stellt sich breitbeinig über sie. Die Waffe auf sie gerichtet…
Davor
Ein Tag wie jeder andere für Elcarolina. Die Kinder bei ihr auf Arbeit sind laut und aufgedreht und rufen regelrecht nach Bewegung und Unterhaltung. Alles läuft hektisch ab.Der ganze Tag fing schon so an. Früh um 06:15Uhr klingelte der Wecker erst gar nicht. Es hieß also, alles in nur 45 Minuten zu schaffen. So kam es dazu, dass die Stube aussieht wie ein Saustall vom Frühstück, im Bad das ganze Wasser überschwemmt und überall liegen Klamotten herum. Das ist wirklich nicht ihr Tag. Ihr Haar war noch zerzaust und sie musste in nur wenigen Minuten los. Mit der Bürste gab sie noch schnell ihr bestes um ihren Longbob in Form zu bringen. Ein chaotischer Tag eben. Sie warf sich schnell ihre Jacke über und schon ging es eilig die Treppen runter. Trotz Frühling ist es draußen noch sehr frisch und kalt. Ihre winzigen Härchen im Nacken stellten sich auf. Elcarolina griff nach ihrem Kragen und zog ihn zusammen. Der Weg zur Arbeit entspannt sie. Das sind die einzigen fünfzehn Minuten, bei denen sie die Luft, die Ruhe in der Natur und ihre freien Gedanken genießen kann.Jetzt ist sie schon zwei Stunden auf Arbeit und dennoch ist nichts nach Plan verlaufen. Ihre Chefin, Frau Walecko, gab ihr den Auftrag eine Gruppe zu übernehmen.
„Guten Morgen Steinchen, was gibt es neues.“
Steinchen gehört zu ihren Lieblingskolleginnen. Sie hat einen harten Wortschatz, aber genau das gefällt Elcarolina.
„Was soll‘s schon geben. Alles beim Alten. Wir kommen nicht voran und die dummen Hühner lästern wieder vor sich hin.“
„Ach Steinchen meine Gutste.“, sagt sie lachend und drückt sie ganz fest.
Elcarolina setzt sich an ihren Platz und schaut aus dem Fenster. Der Wind weht durch die Äste und lässt die Blätter tanzen. Ein einzelner Zweig klopft gegen das Fenster. Dicht an dicht sitzen die Krähen nebeneinander. Das eine oder andere Mal
fliegt auch mal eine herab. Ihre Überlegungen beruhen auf alle Berichte, die sie noch zu schreiben hat. Auf ihrem Schreibtisch stapelt es sich mit Akten, Notizen und lauter Schreibkram. Für jeden anderen mag es wie ein Chaos aussehen, aber für sie hat es Struktur. Elcarolina war noch nie jemand mit Struktur für andere, doch ihre Ordnung muss immer genauso bleiben. Sie kann mehr als Fuchs- Teufels-wild werden, wenn sie bemerkt, dass jemand an ihren Sachen war.
Mit einem Liebevollen lächeln und der Vorfreude auf die Kinder macht sie sich an die Arbeit und schreibt.
„Elcarolina, sag, wie läuft es bei dir und deinem Flirt? Ich bin neugierig.“, stichelt Steinchen. Elcarolina muss grinsen.
„Ich habe mich schon gefragt, wann du damit kommst.“, sagt sie.
„Ach weißt du, ein Flirt hat jetzt nicht unbedingt den Wert von Bindung, den du zu vermuten glaubst. Ja, er sieht wunderbar aus, dennoch ist es nichts Ernstes. Ich möchte mich nicht irgendwo rein stürzen.“
Steinchen lehnt sich auf ihrem Stuhl nach hinten und sagt:
„Elcarolina, du bist so ein junges Ding. Das machst du genau richtig so. Du kannst jeden haben, den du möchtest. Häng dich bloß nicht fest!Die Türen stehen dir doch für alles offen.“ Elcarolina winkt ab. „Sag doch nicht so was! Da werde ich gleich rot.“, sagt sie. Sie schämt sich dafür, wenn man so mit ihr redet.
Komplimente sind nicht das, was sie gerne hört. Was nicht heißt, dass es bei ihr nicht genauso wie Balsam über die Seele gleitet. Doch bei jedem Kompliment fühlt sie sich wieder einen Schritt näher Kind zu sein. Bei weitem glaubt sie nicht mit ihrer Ausstrahlung auf die Menschen, wie eine erwachsene Frau
zu wirken. Und mit jedem weiteren positiven Wort über sie sprüht es aus ihr noch kindlicher heraus. Außerdem haben Komplimente meist nur was oberflächliches. Die meisten Menschen gehen nach dem Äußeren und urteilen danach. Doch ihre Freunde und die Kinder lieben sie nicht, weil sie so hübsch ist.
Elcarolina war sich schon immer sicher, dass es egal ist, um welche Art Beziehung es sich handelt, tiefgründig muss sie sein. Selbst eine Freundschaft, ohne Ehrlichkeit und Tiefsinn, ist doch keine wahre Freundschaft. Personen, die sich nahe stehen und alles von dem anderen kennen, sind wahre Freunde.
Sie lassen sich nie im Stich und zeigen immer Verständnis und Nächstenliebe. Sie weiß genau, wovon sie da redet. Zu oft ist sie Leuten begegnet, die es nicht so sahen und ihr damit das Herz brachen auf eine seltsame Art und Weise, denn Liebe, das vergibt sie nicht so schnell. Dennoch tat es ihr jedes Mal weh.
Es klingelt, die Unterrichtszeit ist vorbei, was für Elcarolina heißt, sie muss in die Gruppe. Da der Wind sich gelegt hat und wirklich noch die Sonne rauskam, um die Wolken mit ihren warmen leuchtenden Strahlen zu vertreiben, entscheidet sie sich gleich zum rausgehen. Hausaufgaben werden keine gegeben und die Kinder werden sich mit Sicherheit freuen. Schnell eilt sie die alten Treppen des Hauses hoch.
„FRAU KAWON“ brüllt es aus dem Raum heraus. Viele kleine zwergengroße Kinder stürmen auf sie zu und umarmen sie.
„Stopp, stopp, stopp, ihr bringt mich zum Fallen.“, sagt sie lachend. Ach was soll das? Sie freut sich doch genauso auf die kleinen Minimonster.
„So meine Süßen“, weist Elcarolina sie ein.
„Wir gehen runter. Legt eure Sachen in die Taschen und diese dann an den Rand!“
Eines nachdem anderen schickt sie runter auf den Hof. Da bemerkt sie, wie Tom auf seinem Stuhl sitzt mit dem Kopf auf die Bank. Sie beugt sich zu ihm runter und nimmt ihn in den Arm.
„Tom, mein Schatz, was hast du denn?“, fragt sie ihn behutsam. Er hebt den Kopf und schaut ganz bedrückt: „Ich möchte zu meinem Papa. Er hat mir versprochen mich früher abzuholen.“
„Ach Tom, die Freizeit hat doch eben erst angefangen. Wollen wir runter und zusammen verstecken spielen?“, schlägt sie vor. Doch er lässt sich nicht von abbringen. „Nein, ich möchte lieber Lego spielen. Doch ich habe alles bei Papa.“, jammert er.
Elcarolina schnauft: „Na wenn das so ist, dann muss ich fragen ob meine Freundin die Kille-Liese Zeit hat.“, sagt sie und kitzelt ihm vom Stuhl runter. Tom lacht und quietscht rutschend vom Platz und gibt auf. Er stimmt ein mitzuspielen und rennt auch schon runter.
Die Zeit auf dem Hof vergeht ihr immer viel zu schnell. Die Kinder lieben die Freiheit und auch sie genießt diese.
Elcarolina ist wie ausgewechselt sobald sie in der Menge der Schüler eintaucht. Sie tobt sich aus, albert herum und fühlt sich frei wie ein Schmetterling. Die Jungen und Mädchen werden immer weniger. Auch Tom wird endlich abgeholt von seinem Papa. Der Mann wirkte anfangs immer seltsam auf sie. Wenig blonde Haare, starrer Blick durch die Brille, leicht gebeugte Haltung. So holt er seinen Sohn ab. Ganz anders Tom, ein sommersprossiger süßer Junge, etwas ängstlich auf die Welt und
das wahre Leben. Doch sein Papa gibt sich große Mühe ihm das Leben einfach zu machen. Dennoch wirkt Herr Griestasch sehr unsympathisch auf sie. Der störrische griesgrämige Blick in den Raum als suche er einen Grund zu meckern oder für eine Beschwerde. Er hat auch sonst irgendwie wenig Freundlichkeit übrig. Der Klang seiner Stimme grummelt schorf ins Ohr. Bis zu diesem Tag.
Sie geht nichtsahnend die Treppe runter. Stufe für Stufe tänzelt sie herab, als plötzlich Herr Griestasch ihr entgegenkommt und sie mitten auf der Treppe anhält. Zur Ausnahme mit einem Lächeln im Gesicht. Er widmet es ihr und mit lieblicher Melodie macht er ihr ein Kompliment über ihre Arbeit. Herr Griestasch äußert sich darüber wie sympathisch und ansprechend er sie findet. Sein Interesse bestünde darin mit ihr einen Kaffee trinken zu gehen. Doch warum sollte sie sich ausgerechnet mit ihm verabreden? Da ahnte sie noch nicht, was es noch mit ihm auf sich haben würde. Der Nachmittag nähert sich dem Ende. Von weiten ist auch schon der Onkel von Louis zu erkennen. Oft kommt er und holt seinen Neffen von der Schule ab.
„Elcarolina? Geht es dir gut?“, fragt Steinchen sie. Verdutzt wundert sie sich: „Ja, wieso nicht? Wie kommst du darauf?“
„Du siehst so kaputt aus.“, sagt sie. Das stimmt. Der Tag war heute wirklich sehr anstrengen. Irgendwie hat sich ihr Puls heute nicht einmal runter gefahren. Da ist wohl was Wahres dran, wenn man sagt, man stehe mit dem falschen Fuß auf. Doch egal wie anstrengend ein Tag ist, der Moment, indem der Onkel
von Louis durch das Tor kommt, ist magisch. Ein aufregendes Kribbeln strömt durch ihren Körper. Seine Anwesenheit ist elektrisierend. Wie sehr sie sich auch bemüht ihn zu ignorieren und gelassen zu bleiben, es gelingt ihr keinesfalls. Sie hört seine Stimme und fühlt sich schlagartig wie ein Teenager.
„Hallo, ähm Louis ist draußen oder oben?“, fragt er sie fürsorglich, wie immer. Der Klang löst in Elcarolina Unruhe aus. Nicht etwas negativ, sondern ein spannendes Wirr Warr aus unbeschreiblichen Gefühlen.
„Er ist draußen irgendwo.“, antwortet sie suchend nach Louis. Eigentlich weiß sie immer, wo die Kinder stecken, doch bei ihm ist es irgendwie anders. Er kommt näher. Ihr Puls steigt. Nur schwer möchte sie ihn anschauen. Elcarolina spürt, wie ihr das Blut in den Kopf steigt. Ihre innere Stimme ist bemüht sie zu beruhigen. Wie peinlich wäre es sich aus Hingerissenheit zu blamieren?
Er strahlt so viel machtvollen Charme aus, wie ein Bann, indem er alle reinreißen möchte. Sieht sie ihn dann doch für einen Augenblick an, kribbeln ihre Wangen und wollen lächeln. Er sprüht diesen unwiderstehlichen Charme in vollen Zügen aus.Die Knie schlackern, die Luft bleibt in der Brust stecken und ballt sich zusammen und eine unerklärliche Kraft versucht von innen nach außen zu stoßen. Ihre Muskeln spannen sich an und lassen zugleich nach. Leichtes Schwanken folgt daraus. Wenn Elcarolina nicht gleich aufpasst, blamiert sie sich doch noch.
Es wirkt, als wolle er einen die Energie aussagen und trotzdem erfüllt er sie. Ihre Gedanken im Kopf zeigen sich durchschaubar in ihrem Gesicht. Die eigene Steuerung über den eigenen Körper lässt nach. Herr Hofgarden weiß genau, wie man sich in seinen
Augen verliert. Sie verirrt sich in einem Garten voller Gefühle. Und obwohl sie dieser nicht mächtig ist und dabei sich selbst loslässt ungewollt, hat sie dieses Verlangen danach. Ein Verlangen, welches sich nach seinem Duft, seiner Stimme und seinen Blicken sehnt. Die Blicke, die für einen aufregenden Kick sorgen. Einerseits möchte sie gar nicht in den Bann seiner verführerischen Macht gesogen werden, doch andererseits möchte Elcarolina unendlich lang darin gefangen sein, angezogen wie von einem Magneten. Alles andere herum verschwimmt, bildet einen unklaren Rahmen, der im Nichts verschwindet. Der Moment, in dem sich das Universum aufs Kleinste minimiert.Er und sie!
Im Rausch ertrunken hätte sie beinahe ihren Feierabend verpasst. Jetzt heißt es für sie nach Hause und entspannen. Ihre Wohnung ist ziemlich schlicht eingerichtet. Hier und da hängt ein Foto an der Wand von Erinnerungen ihres Lebens.Am meisten hat sie Fotos von ihren verstorbenen Eltern. Auch, wenn es schon über zwanzig Jahre her ist, vermisst sie die beiden sehr. Es vergeht nicht ein Tag, an dem sie nicht an sie denkt und ihnen einen Kuss am Morgen in den Himmel schickt und inständig hofft, dass sie nur noch einmal von ihren Eltern träumt. Doch nicht von den Ereignissen des Todes und des schrecklichen Unfalls ihrer Mutter, die sich ein Autounfall für ihr Suizid-verhalten aussuchte oder die letzten Bilder ihres Vater, welche sie noch im Kopf hat, als er abgemagert und abwesend von der Welt gegen den Krebs verlor.
Farblich ist sie sehr einheitlich und dezent eingerichtet und auch sonst stehen nur wenige Dekoartikel in der der Wohnung. Sie hält nicht viel von Staubfängern.
Doch worin sie wirklich begabt ist, sind Pflanzen und Gemälde. Sie hat sprichwörtlich den grünen Daumen, aber auch den bunten Finger. Ihre winzig kleinen grünen Pflanzenkinder. So nennt sie sie immer. In jeder Ecke des Raumes steht ein großer Topf. Die Fensterbank ist geschmückt mit Orchideen. Es ähnelt einer kleinen Pflanzenlandschaft und zwischen drin hängen, liegen und stehen ihre Galerien und bemalten Leinwände. Die meisten ihrer Bilder sind dunkel gehalten und zeigen nur ein kleines Licht in der Dämmerung. Auf einigen ihrer Gemälde sind starke Männer zusehen ohne Gesicht und auf anderen ihre Eltern. Ordentlich aufgestellt legt sie ihre Schuhe auf die dafür vorgesehene Ablage neben Kathy’s Schuhe.
„Kathy? Was machst du denn schon wieder hier? Ich habe dir doch gesagt, du sollst nicht einfach so rein.“, beschwert sich Elcarolina bei ihrer besten Freundin.
Kathy und Elcarolina kennen sich schon seit dem Kindergarten. Ab da an verbringen sie jeden Tag zusammen.
„Schleimschnecken-Liebling. Als wenn du das möchtest.“, sagt Kathy. Elcarolina gibt nach.
„Ja, du hast ja Recht. Wenn du aber schon hier bist, dann lass uns losfahren zum Sport. Mein Tag war nicht so doll.“
Kathy fuchtelt mit ihrer Sporttasche herum.
„Habe ich mir schon fast gedacht. Du wolltest mich anrufen heute Morgen.“
„Kathy? Drück mich bitte.“
„Sehr gerne meine Süße.“, entgegnet sie ihr.
Sie steigen beide ins Auto und fahren los. Vor dem Studio stoßen sie noch auf dem letzten Parkplatz.
Endlich an den Geräten sind beide Frauen in fahrt. Von draußen scheinen die Strahlen der Sonne durch die Fenster und erhellen die Stimmung. Der Schweiß rinnt ihnen über den Nacken ins Dekolleté. Kleine Schweißperlen glitzern auf der Haut. Sport befreit Elcarolina von allen Sorgen und jeder Art von Stress. Danach fühlt sie sich wie neugeboren und sieht plötzlich mit ganz anderen Augen auf die Dinge. Auf dem Laufband geben sich beide Mädels gemeinsam die Entspannung im Ausdauerlauf.
„Elcarolina, tu mir den Gefallen und trau dich endlich.“, fordert Kathy sie auf. Elcarolina ist perplex:
„Von was redest du? Wozu soll ich mich trauen?“
„Siehst du den Mann dort hinten nicht? Er starrt dich die ganze Zeit an. Und glaube mir, es geht um dich.“
Elcarolina ist geschockt. Damit hat sie nicht gerechnet und eigentlich ist ihr auch gar nicht nach einem Flirt. Doch es kommt wie es kommen sollte. Sie lässt sich drauf ein.
„Kathy, hier sind meine Autoschlüssel. Fahr ruhig nach Hause. Ich habe hier noch was zu tun.“, zwinkert sie ihr zu.
Kathy versteht sofort, gibt ihr einen Luftkuss und verlässt das Studio.
Elcarolina folgt dem durchtrainierten Latinolover, gekreuzt mit einem lockigen Surferboy, nach draußen über den Fahrstuhl in sein Auto.
Noch im Fahrstuhl fangen sie an wild zu küssen. Er massiert ihre Brüste und beißt in ihren Hals. Sie krallt sich in seinen festen Schulterblättern fest. Seine großen Hände packen nach ihr, heben sie auf sein Becken und er trägt sie zu seinem Auto hinter dem Haus.
Er fährt einen großen dunkelblauen Caddie. Der Kofferraum wirkt so groß wie ein Bett. Alle Scheiben sind abgedunkelt, mehr als sie es gewohnt ist. Knutschend öffnet er die Klappe und legt Elcarolina gierig auf eine Decke. Er schließt die Türen, beugt sich über sie und starrt sie an. Ihre Arme liegen nach oben gestreckt. Er zieht ihre Hose aus, streichelt ihre Beine und tänzelt mit seinen Fingern an dem Slip vorbei in sie hinein.
Knetend an ihren Schamlippen leckt er an ihr herum. Ihre langen Beine liegen auf seinem Rücken. Elcarolina rutscht mit ihrem Becken näher an sein Gesicht. Sie greift nach seinem Kopf und drückt sich an ihn. Das Metall des Autos lässt das Gestöhne der beiden schallen. Sie drückt sich hoch und schiebt sich ein Stück nach hinten. Sein erotisches noch gerade zwischen ihren Beinen versunkenes Gesicht blickt auf. Elcarolina kniet sich auf allen Vieren vor ihm. Ihre Brüste sind in seiner Augenhöhe. Lustvoll haucht sie ihm in sein Ohr:
„Knebel mich! Nimm mich! Nutze mich für deinen Spaß!“
„Alles, was du willst.“
Der muskulöse Loverboy atmet hastig beim fesseln ihrer Arme hinter ihrem Rücken. Sie beugt sich nach vorne, legt ihr Gesicht auf die Decke. Ihr Herz pumpt so stark, dass sie ins Schwitzen kommt. Ihre pralle Klitoris kann es kaum erwarten, dass er mit seinem Glied eindringt. Bevor er sie von hinten durchnimmt, leckt er noch ein bisschen an ihr herum. In sie eingedrungen fickt er sie wie ein wildes Tier. Er liebkost mit seinen Fingern ihre stark durchbluteten Schamlippen. Seinen Samen spritzt er laut aufstöhnend in ihr aus. Beide sind außer Atem.
Er hilft ihr noch beim Anziehen und fährt sie dann nach Hause.
„Das war sehr lecker.“, sagt er ihr zum Abschied, als er mit seinen Händen zwischen ihren Beinen kitzelt.
„Ich wünsche dir eine gute Heimfahrt.“, zwinkert sie ihm zu und steigt aus dem Auto aus.
Kapitel 2
Die Nacht war ziemlich durcheinander und kurz. Sie lag wach und dachte drüber nach, weshalb sich ihre Gedanken vermischten mit dem Erlebnis des Loverboys und dem Anblick von Herrn Hofgarden. Die magische Anziehungskraft seinerseits schwirrt noch immer in ihrem Kopf herum. Wenn sie nur an ihn denkt, wird ihr gleich ganz anders. Wie kann ein Mensch alleine nur so viel Spannung erzeugen? Ihre Schenkel ziehen sich zusammen. Elcarolina spürt erotische Anspannung, die sich nur mit Hilfe der Gedanken an ihn lustvoll steigern. Sprudelnde Gier nach Sex fließt durch ihre Adern.
Elcarolina räkelt sich übers Bett an die Kante und steht auf. Der Blick in den Spiegel zeigt eine junge Frau, Hautfarbe leicht gerötet, dennoch frischer Ausstrahlung. Sie duscht sich die Erotik von der Haut. Tropfend steigt sie in ihr Handtuch. Die Wassertropfen glitzern auf ihrem Körper, wie kleine Diamanten.
Plötzlich öffnet sich die Badtür, was dazu führt, dass sie vor Schreck alles fallen lässt. Kathy steht in der Tür und vor ihr,
mit weit aufgerissenen Augen und splitterfasernackt, Elcarolina.
„Mensch Süße, du gibst zwar eine sehr sportliche Figur her, aber so heiß brauch es zwischen uns nicht zu werden.“, sagt sie und lacht dabei. Elcarolina spielt Traurigkeit vor:
„Ach schade. Und es hat so zwischen uns geknistert.“ Da fällt Kathy der Typ vom Sport ein.
„Wie war er eigentlich?“, wirft sie in den Raum ein.
„Bitte was?“, tut Elcarolina so, als hätte sie nichts verstanden.
„Ich bin nicht blöd. Sag schon! Habt ihr noch in der Umkleide?“, fragt Kathy ihre Freundin ganz neugierig. Angezogen setzt sich Elcarolina an den Esstisch.
Es stört sie nicht, dass Kathy in der Küche steht und Frühstück vorbereitet oder ohne Voranmeldung mit dem Ersatzschlüssel reinkam. Im Gegenteil, es freut sie sogar. Ganz neben der Spur fängt sie an zu erzählen: „Kathy, er ist so unglaublich. Seine wunderschönen Augen. Die Hände. Du musst die Hände sehen!“, sagt sie und hebt ihre dafür in die Luft. Sie erzählt weiter:
„Wenn er lächelt, ist das zum Dahinschmelzen. Ein unbeschreiblich gutaussehender Mann.“ Mit einem Korb frisch aufgebackener Brötchen in der Hand setzt sich Kathy zu Elcarolina. „Schatz, komm mir jetzt bitte nicht mit Verliebtheit. Es war nur eine Nummer.“, erinnert Kathy sie. Elcarolina versteht erst gar nicht und legt ihr Brot bei Seite.
„Was? Eine Nummer? Er ist der Onkel eines Kindes. Da wird es nie eine Nummer geben.“, erklärt sie. Jetzt legt auch Kathy ihr Brötchen auf den Teller. „Du kanntest ihn? Und dann hast du ihn dir nicht mal genauer angeschaut? Ran da! Es kann doch kaum
besser laufen. Wie groß vermutest du ihn? Will er dich wiedersehen?“ Kathy weiß gar nicht, wo sie zuerst anfangen soll zu Hinterfragen. Jetzt begreift Elcarolina, was los ist und antwortet: „Der Typ von gestern war der Hammer. Und ich danke dir, dass du mich dazu überredet hast. Der Sex mit ihm hat mir gut getan und war eine heiße Ablenkung vom Alltag. Und ja, er war sehr angemessen in der Größe.“ Kathy muss grinsen. „Also hattest du ihn doch. Ich wusste es. Wenn du so von jemandem schwärmst, dann lässt du ihn auch ran. Lohnt es sich für eine Wiederholung?“, fragt sie. Elcarolina antwortet: „Nun mach mal stop. Ja, der konnte echt gut mit seiner Zunge arbeiten. Doch ich kenne nicht einmal den Namen vom Latino.“ Verdutzt versucht Kathy ihr zu folgen: „Von wem redest du denn nun? Kennst ihn, kennst ihn doch nicht. Sag mal, gibt es da zwei Männer?“ Elcarolina fühlt sich ertappt und stottert vor sich hin: „Ähm, J-j-ja. Wie soll… also,… wir wechseln doch einfach das Thema!“ Über beide Ohren grinst Kathy rüber zu Elcarolina. „Du erzählst es mir früher oder später ja doch noch.“, sagt sie schnippisch. Bei einem Blick auf die Uhr verschluckt sich Elcarolina fast an ihrem Brötchen. „Ich muss los!“, brüllt sie nur. Beide Frauen hasten von ihren Stühlen hoch, schnappen ihre Sachen und rasen die Treppe hinab. Es kommt, wie es kommen musste, Elcarolina gerät ins Stolpern. Gerade noch rechtzeitig gelingt es Kathy sie am Arm zu greifen. „Hoppala, gerade nochmal gut gegangen.“, sagt Kathy. Elcarolina verzieht ihr Gesicht vor Schmerz.
„Leider nicht ganz.“, entgegnet sie und deutet auf ihren
bereits angeschwollenen Knöchel. Sie hat sich beim Fall den Fuß irgendwie im Geländer verhakt. Besorgt fragt Kathy: „Glaubst du, er ist gebrochen? Ich fahr dich zum Arzt. Ist ja
schließlich irgendwie meine Schuld.“ Elcarolina winkt Kathys Vorschlag ab. „So einen Unsinn. Du könntest allerdings mich zur Arbeit fahren. So kann ich unmöglich selbst aufs Pedal treten.“, schlägt sie vor. Selbstverständlich ist Kathy mit dieser Idee einverstanden. Sie nimmt Elcarolina die Tasche ab und hilft ihr ins Auto. Die holprige Fahrt macht Elcarolina etwas zu schaffen und für einen kurzen Moment überlegt sie, vielleicht doch zum Arzt zu gehen. Da fällt ihr ein, dass sie Schmerztabletten in ihrer Handtasche hat. Schnell schluckt sie eine und spült diese mit Wasser runter. „Wir sind da. Melde dich, wenn ich dich abholen soll!“, bittet Kathy sie noch immer sehr besorgt. Elcarolina liebt Kathy dafür, dass sie immer so bemüht ist. Dankend umarmt sie ihre Freundin, steigt aus und humpelt langsam ins Schulhaus.
„Guten Morgen Steinchen, tu mir den Gefallen, heute keine Lauferei!“, fleht sie ihre Kollegin an.
Steinchen schaut von ihrem Platz zu ihr verwundert auf.
„Was ist passiert?“, fragt sie und bemerkt dabei erstaunt den angeschwollenen Knöchel. Elcarolina lehnt es ab darauf zu antworten, denn ihr ist bewusst, dass es nur zu einer endlosen Geschichte werden kann. Dafür hat sie absolut keine Zeit.
Auf ihrem Schreibtisch stapeln sich die Akten der Kinder, dessen Berichte sie noch unbedingt fertig kriegen möchte. Man könnte meinen, dass alle Berichte sich doch ziemlich identisch anhören, doch Elcarolina legt viel Wert darauf, jeden Aufsatz individuell zu gestalten. Das Kostet sie zwar Zeit, gibt ihr aber so das Gefühl, jedes Kind durchschaut zu haben. Auch heute zieht sie wieder bis zu ihrer Pause durch und sitzt an ihrer
Arbeit. So fällt ihr gar nicht auf, wie schnell der Tag vergeht.
Draußen scheint die Sonne. Das bedeutet, dass die Kinder die meiste Zeit wieder draußen sind. Kommt Elcarolina nur Recht. Bevor es richtig losgeht, holt sie sich hinkend Stück für Stück Stühle und einen Tisch ran. Ehe sie sich umsieht, kommen die Kinder schon angerannt.
„Frau Kawon, was machen sie heute?“, fragt eines von denen. Normalerweise würde sie sich mitten auf einem freien Platz stellen und darauf warten, dass irgendein Kind zum Toben vorbeikommt. Auch den anderen Jungen und Mädchen fällt auf, wie Elcarolina mal zur Ausnahme sich an einem Tisch setzt und Spiele vom Platz aus anbietet. Nichts desto trotz vergeht auch hier die Zeit schnell.
Irgendwie genießt Elcarolina auch mal die Zeit in einer außergewöhnlichen Art von Ruhe. Die Autos auf der Straße, die rennenden und kreichenden Kinder…, alles rast um sie herum in rasanter Geschwindigkeit, dennoch sitzt sie ruhig auf einem Stuhl und lauscht dem Lachen der Schüler, den Wind in den Bäumen und dem gleichmäßigen Hämmern eines Presslufthammers ganz in der Nähe auf einer Baustelle. Um sie herum spielt sich das Leben ab und sie driftet einfach weg in ihre eigene Welt. Wieso zieht Herr Hofgarden sie so an? Zwischen ihnen liegen doch Welten. Nie werden sie sich näher kommen, als ein Hallo und Tschüss auf Arbeit. Mit Anmut stolziert er durch das Schulhaus. Sie würde‘ ihn so gerne mal zwischen ihren Schenkeln klemmen. Der Mann macht sie so verrückt. Ihr Becken verzerrt sich nach ihm. Schon nur die Vorstellung mit ihm nackt zu sein, steuert ihren Körper in seine Richtung.
Noch immer betrunken vor sexueller Anziehung hilft sie beim Aufräumen. Nur mühselig und humpelnd trägt sie Tische und Stühle mit rein. Herr Hofgarden bemerkt außerhalb des Geländes schon ihr schmerzverzerrtes Gesicht. Auf direktem Weg kommt er auf Elcarolina zu und überrascht sie von hinten. Er tippt sie auf die Schultern und sie blickt in seine charmant freundlichen Augen. Zarte Barthaare umranden sein Gesicht, der Wind weht seinen Duft zu ihr rüber und sofort steigt ihre lüsterne Anregung auf ihn. Um sich nichts anmerken zu lassen, versucht sie ihn eilig loszuwerden, bevor seine Anwesenheit alleine ihr die Kleidung vom Leib sprengt.
„Ihr Neffe schwirrt hier irgendwo herum.“, sagt sie und hofft, dass er sich auf die Suche macht nach ihm. Noch immer mit Schmerzen widmet sie sich den alten Plastikstühlen und Tischen, die sie gerade in die Kammer stellen wollte. Kräftige Männerhände berühren sie mit zarter Eleganz. Ihre Finger ziehen sich zurück wie eine Schnecke, dessen Fühler man berührt. Nur sehr zaghaft schaut sie zu ihm hoch. Elcarolina weiß, was sie gleich erwartet. Ihre Knie werden wackelig, ihre Gedanken drehen sich im Chaos nur um Sex mit ihm und ein „Danke“ bekommt sie nur stotternd raus. Herr Hofgarden aber nickt ihr selbstverständlich und selbstbewusst zu.
„Wie könnte ich denn nur zusehen, wenn eine verletzte Frau noch tragen muss? Ihre männlichen Kollegen sollten sich schämen.“, protestiert er und nimmt ihr Stühle und Tische ab.
„Na da hat es aber einer auf dich abgesehen!“, ertönt eine Stimme von hinten.
Elvita Donner. Die hat ihr gerade noch gefehlt. Elvita ist eine recht sonderbare Kollegin. Stark fällt ihre Unzufriedenheit auf
alles auf, als möchte sie gar nicht an das Gute im Leben glauben. So gut wie immer in sich gekehrt. Sagt sie dann doch etwas, wirkt es geradezu gespenstig. Ihre Haut ist grau und in vielen Falten gelegt. Ihr Haar trägt sie nur im schlampigen Dutt. Sie wirkt sehr trist und düster. Hauptsächlich besteht ihre Kleidung aus grau, ausgewaschenem schwarz oder braun.
Schaut man dann aber auf ihre Fingernägel, dann sind diese bunt und schrill. Meist pink oder Neon. Ein feines Silberkettchen mit einem Kreuzanhänger schmückt ihren ledrig-grauen Hals.
Keiner kann mit Gewissheit sagen, ob er Elvita jemals hat lachen sehen. Auch sonst zeigt sie nie wirklich freundliche Emotionen. Bucklig mit grimmiger Mimik, strauchelt sie durch die Gänge. Trotzdem hat Elvitas Auftreten etwas Geheimnisvolles und Spannendes für Elcarolina.
„Elvita, wie geht es dir?“, fragt sie höflich. Elvita dreht ihren Kopf langsam zu Elcarolina in die Richtung.
„Ich sage es dir nur. Wenn sich da mal nicht was anbahnt. Sei auf der Hut du junges Ding.“, sagt sie kopfschüttelnd und zieht weiter. Nun schleicht sich auch noch Kathy an.
„Was hat Grusel-Wusel wieder zu grummeln?“, fragt sie neugierig nach. Elcarolina ist überrascht und erleichtert zu gleich ihre Freundin zu sehen. Die Freude ist ihr förmlich abzusehen an ihrem Blick.
„Bist du extra wegen mir hier?“, fragt sie.
„Eigentlich wegen dem gutaussehenden Papa dort.“, entgegnet Kathy und deutet dabei auf Herr Hofgarden, der sich immer noch damit zu schaffen macht die Gartenmöbel ins Lager zu stapeln.
„Natürlich wegen dir. Doch wer er ist, kannst du mir ja dennoch verraten.“, fordert sie und hippelt um Elcarolina herum. Noch
bevor es Elcarolina möglich ist darauf zu reagieren, kommen Herr Hofgarden und sein Neffe auf sie zu. Louis drückt sie herzlich mit einer festen Umarmung.
„Auf Wiedersehen Frau Kawon. Bis morgen.“, verabschiedet sie Louis. Dann wendet er sich seinem Onkel zu.
„Kommst du, Onkel Diego?“
„Uh, Diego, was für ein heißer Name.“, wirft Kathy ein und blamiert Elcarolina gleich noch mehr. Louis sein Onkel reagiert nur mit einem verschmitzten Grinsen und wendet sich zu Elcarolina.
„Soll ich Sie irgendwo hinbegleiten?“
Noch ehe sie das verneinen hätte können, deutet Kathy auf ihr Auto und Herr Hofgarden legt seinen muskulösen Arm um ihre Taille um sie zu stützen. Mit seiner noch freien Hand schnappt er sich ihren Arm und legt diesen auf seine starken Schultern.
„Peinlicher kann es kaum sein.“, sagt sie mit rotem Kopf. Kathy setzt auch noch nach.
„Wenn ich die Treppe stürze, fängt mich hoffentlich auch mal so ein heißer Mann.“
Elcarolina stöhnt: „Musste es sein? Ist doch nicht dein Ernst jetzt.“
Diego mag es, dass sie sich geniert vor ihm und genießt die indirekte Anerkennung.
„Ich finde, dass wir doch mal Handynummern austauschen sollten.“, erwähnt er ganz beiläufig und mit der Gewissheit, sie wird es einfach ignorieren. Er sollte Recht behalten, denn das tat sie gekonnt. Er kann sich sein Grinsen immer weniger verkneifen, als er Elcarolina‘s rotes Gesicht sieht.
Fürsorglich und charmant verabschiedet sich Diego von ihr:
„Sei vorsichtig und schone dich! Viel Spaß!“
Mit zusammengezogenen Augen dreht sie sich zur Fahrerseite und ranzt Kathy an: „Was sollte das eben? Geht es dir nicht gut?
Ist wohl der BH zu eng?“
„Bitte wie? Warum bist du denn so stinkig? Glaube mir, ich hätte so ziemlich alles sagen können, er hat ja doch nur Augen für dich.“
Elcarolina ist sichtlich genervt von solchen Sprüchen und auch Kathy kann kaum noch ruhig bleiben.
„Ganz ehrlich mal. Wieso bist du so, Süße? Willst du das nicht wahr haben oder kannst du das nicht wahr haben?“, meckert sie und kann gar nicht aufhören mit den Vorwürfen.
„Du wirst von allen Seiten anerkannt und bewundert und dennoch weigerst du dich das zu glauben. Was stimmt mit dir nicht?
Warum zeigst du ständig nur Abwehr? Ich würde gerne in deiner Haut stecken. Doch stattdessen sehe ich nur…“
Mitten im Satz unterbrochen protestiert Elcarolina:
„In meiner Haut? Du möchtest mein Leben führen? Wozu? Dann könntest du dich ja nirgends mehr einmischen.“
Bockig dreht sie sich weg und schließt die Augen.
„Kathy, was möchtest du hören? Dass der Mann so heiß ist, dass ich nur beim Gedanken an ihn feucht werde? Du hast ihn doch gesehen. Wie kann ich ihm da widerstehen? Natürlich möchte ich ihm die Sachen vom Leibe ziehen und ein ganzes Wochenende bei ihm im Bett liegen. Ja, ich gebe es zu, ich will ihn zwischen meinen Schenkeln. Er soll mir die Sachen entreißen und mich nackt auf seinen Hüften tragen. Ich möchte mich an seinen Oberarmen festhalten und ihn an mich reiben.“
Sie atmet schwer ein und aus um ihre Lust auf Herrn Hofgarden zu unterdrücken.
„Ich wusste es.“, sagt Kathy und lacht laut dabei.
„Wir sind da. Lass mich aussteigen. Wirklich.“
Hastig schnallt sie sich ab und stürmt aus dem Auto. Zu allem Übel wartet dort die nächste Überraschung auf sie.
„Sexy Loverboy im Anmarsch. Au man Süße, du musst es langsam einsehen. Ruf mich später an!“, bittet sie durchs Fenster und fährt davon.
„Hey, was machst du denn hier?“ Völlig nervös ihn vor ihrer Tür zu sehen geht sie auf den Latino zu. Auch er kommt ihr näher, freut sich allerdings mehr auf sie.
„Ich hatte Appetit auf dich.“
Er greift nach ihrem Handgelenk, schaut ihr tief in die Augen und wartet auf ihre Antwort. Elcarolina aber ist starr vor Schock.
„Ähm, äh…, du, hör mal…“, stottert sie. Das hat ihr ja gerade noch gefehlt. Ein Stalker vor ihrer Tür.
Um ihr die Panik aus dem Gesicht zu nehmen, klärt er sie auf:
„Keine Sorge, ich finde dich zwar rattenscharf und ich würde dich jederzeit wieder zu mir ins Auto einladen, aber der wahre Grund ist, du hast deine Sporttasche bei mir liegen lassen.“
Da erweist er sich als so nett und sie dachte, er sei nur auf das Eine aus. Innerlich schämt sie sich für ihr Denken und kann nur hoffen, dass er davon nichts merkte.
„Ich bin Elcarolina, wie heißt du eigentlich?“, fragt sie. Ihr Loverboy antwortet:
„Ich bin Matty. Es tut mir leid. Ich wollte dir keine Angst machen. Aber du musst zugeben, du bist echt der Hammer.“
Elcarolina kann nicht anders, als ihn doch noch zu sich nach oben einzuladen:
„Matty? Magst du vielleicht doch nochmal zu mir hochkommen?“ Mit fragendem, schüchternem Blick schließt sie die Tür auf und nickt ihm zu, mit ihr mitzukommen. Matty kann das gar nicht richtig glauben und hakt nach:
„Bist du dir sicher? Also ich meine, ich möchte nicht mit dir jetzt schlafen. Also doch, aber…“
„Halt den Mund und komm einfach mit!“, fordert sie ihn auf. Oben bietet sie ihm etwas zu trinken an.
„Ich habe für dich Kaffee, Brausen, Wasser oder auch…“
„Elcarolina? Wo sind denn die Toiletten?“
„Du stehst direkt davor.“, ruft sie aus der Küche immer noch mit dem Kopf im Kühlschrank.
Den Moment, den Matty auf Toilette braucht, nutzt sie aus und rennt ins Schlafzimmer. Dort zieht sie sich um in Korsage, Strapse und Hotpants. Sie legt Kondome auf den Nachtschrank, dunkelt das Zimmer ab und zündet Kerzen an. Gerade noch schafft sie es die Halsfessel sich umzuschnallen, da ist Matty auch schon fertig und kommt aus dem Bad.
„Elcarolina? Bist du noch da?“, ruft er suchend nach ihr.
Mit einer Kette Liebeskugeln tritt sie aus der Schlafzimmertür raus.
„Ich weiß nicht, wie du das siehst. Aber ich würde gerne.“ Langsam beugt sie sich runter und kniet vor ihm nieder. Sie öffnet den Reißverschluss seiner Hose, greift nach seinem Penis und reibt an ihm. Matty ist sprachlos von alldem, was hier gerade passiert. Verführt von ihr zieht er sich aus und folgt ihr ins Zimmer.
„Ich möchte, dass du mit mir machst, wonach dir gerade ist.“, befielt sie ihm. Doch Matty fürchtet, dass sie sich da vielleicht zu viel zutraut.
„Bist du dir wirklich sicher? Süße, ich möchte Dinge mit dir machen, die sind nicht ganz jugendfrei. Ich möchte an dir saugen, bis du umfällst und dabei möchte ich, dass du dich nicht wehrst.“, gibt er offen zu vor ihr. In ihrer Strapse umhüllt bückt sie sich unter ihr Bett. Sie holt eine große Kiste raus und öffnet diese.
„Ich habe da genau das Richtige.“, sagt sie und zieht ein Sexgeschirr für die Tür raus. Matty glaubt seinen Augen kaum und hilft ihr beim Anschnallen. Breitbeinig und geknebelt an der Tür hängt sie nun vor ihm.
„Du bist ein Sextraum.“, sagt er und fängt an sie an ihrer Scheide zu lecken.