Der Preis Des Vertrauens - Thomas B. - E-Book

Der Preis Des Vertrauens E-Book

Thomas B.

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Beschreibung

Ein erfahrener Berufsfeuerwehrmann, der Menschen aus brennenden Häusern holt und in Katastrophen kühlen Kopf bewahrt – und genau dieser Mann läuft blind in eine perfekt inszenierte Anlagefalle. Über einen harmlos wirkenden Facebook-Post stolpert der Autor in eine Welt aus vermeintlicher KI, seriös gestalteter Investmentplattform, WhatsApp-Gruppe und einer "persönlichen Betreuerin", die genau weiß, welche Knöpfe sie drücken muss: Anerkennung, Nähe, Hoffnung auf Sicherheit im Alter. Aus einem kleinen Testbetrag wird mehr – viel mehr. Die App zeigt Gewinne, erste Auszahlungen funktionieren, die Gruppe feiert ihn als "erfolgreichen Investor". Zweifel? Werden wegerklärt. Misstrauen? Weggelächelt. Bis die Plattform sein Anlagenkonto "einfriert" und eine letzte, hohe Überweisung verlangt. In diesem Moment kippt alles: Der sechsstellige Betrag ist weg – und mit ihm das Bild vom starken, kontrollierten Mann, der "nicht auf so etwas reinfällt". Es folgen Scham, Schweigen, schlaflose Nächte, die Angst vor dem Urteil der anderen. "Preis des Vertrauens" ist die schonungslose Innenansicht eines Betrugs, der überall passieren könnte – in der Nachbarschaft, im Verein, im eigenen Freundeskreis. Der Autor zeigt, wie professionell Täter Vertrauen missbrauchen, warum Scham gefährlicher sein kann als der finanzielle Verlust – und wie es möglich ist, nach einem solchen Absturz wieder aufzustehen.

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Seitenzahl: 43

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Titel

Eine wahre Geschichte über Hoffnung, Täuschung und den Mut, wieder aufzustehen von Thomas B.

Vorwort

Dieses Buch ist aus einer Erfahrung entstanden, die ich mir nie zugetraut hätte. Ich habe mich für klug gehalten, für vorsichtig, für einen Menschen, der Entscheidungen nüchtern trifft und Risiken abwägt. Und doch bin ich in ein System geraten, das genau dort angreift, wo wir alle verletzlich sind: bei Hoffnung, Vertrauen und dem Wunsch, die Dinge endlich leichter zu machen. Ich schreibe nicht, um Mitleid zu bekommen. Ich schreibe, weil Schweigen Tätern nützt und Betroffene vereinzelt. Die Maschen sind modern, die Mittel digital, aber die Mechanik ist uralt: Nähe schaffen, Vertrauen gewinnen, vermeintliche Erfolge zeigen – und dann Druck. Alles wirkt echt, bis es zu spät ist. Wenn Sie dieses Buch in den Händen halten, dann vielleicht, weil Sie selbst schon eine „einmalige Chance“ gesehen haben. Oder weil jemand in Ihrem Umfeld gerade überlegt, „nur mal klein zu testen“. Ich hoffe, dass meine Geschichte rechtzeitig ankommt. Nicht als Urteil, sondern als Warnung: Niemand ist „zu erfahren“, um nicht getäuscht zu werden. Manipulation funktioniert, weil sie menschlich klingt und vertraut aussieht. Ich habe viele Jahre im Einsatz gearbeitet, Verantwortung übernommen, Entscheidungen unter Druck getroffen. Dort lernt man: Fehler passieren – entscheidend ist, wie man danach handelt. Genau das versuche ich hier. Ich dokumentiere nüchtern, ohne Dramatik, was passiert ist: die Einladung, die Gewinne, die Euphorie, der Druck, das Einfrieren – und dann der mühsame Weg zurück in die Eigenmacht. Dazwischen steht keine Heldengeschichte, sondern ein Mensch, der gefallen ist und wieder aufsteht. Wenn dieses Buch etwas erreichen soll, dann dies: - dass jemand den einen Klick nicht macht, - dass eine Frage mehr gestellt wird, - dass eine Familie früher ins Vertrauen gezogen wird, - und dass Betroffene verstehen: Scham hilft niemandem. Dokumentieren, melden, vernetzen – das ist der Weg heraus. Die Namen in diesem Buch wurden zum Schutz Unbeteiligter geändert. Einige Details sind aus rechtlichen Gründen verfremdet. Der Kern ist echt: die Abläufe, die Sprache, die Muster. Wer ähnliches erlebt, findet am Ende Hinweise, wie man Beweise sichert und wo man Hilfe bekommt. Ich danke meiner Familie, die mich nicht verurteilt, sondern getragen hat. Ohne sie gäbe es diese Seiten nicht. Und ich danke den Menschen, die ihre Geschichten mit mir geteilt haben – oft spät in der Nacht, zwischen Wut, Müdigkeit und Mut. Aus vielen leisen Stimmen ist eine geworden. Mögen die folgenden Kapitel nicht nur erzählen, was war, sondern verhindern, was sonst noch sein könnte.

Kapitel 1 – Die Einladung in die

Zukunft Es war ein Abend wie viele andere. Ich saß auf dem Sofa, das Handy in der Hand, und ließ mich von den endlosen Wellen des Facebook-Feeds treiben. Zwischen Urlaubsbildern, Rezeptvideos und den üblichen Nachrichten blitzte plötzlich ein Beitrag auf, der sofort meine Aufmerksamkeit fesselte: „Künstliche Intelligenz revolutioniert den Finanzmarkt – verdienen Sie passiv mit!“ Das Wort Künstliche Intelligenz klang nach Zukunft. Nach Fortschritt. Nach Chancen, die man nicht verpassen sollte. Ich hatte in letzter Zeit viel darüber gelesen – Chatbots, autonome Autos, smarte Algorithmen. Warum also nicht auch beim Geldanlegen? Der Beitrag war aufwendig gestaltet, mit echten Menschen, Erfolgszahlen und Kommentaren, die sich lasen wie persönliche Erfahrungsberichte: „Ich war skeptisch, aber jetzt verdiene ich täglich!“ „Endlich eine Plattform, die hält, was sie verspricht!“ Ich klickte – neugierig, nicht leichtsinnig, wie ich mir einredete. Was konnte schon passieren? Wenige Minuten später erhielt ich eine Nachricht: „Willkommen in unserer KI-Investment-Community! Treten Sie unserer exklusiven WhatsApp-Gruppe bei.“ Ein Klick, und ich war drin. Die Gruppe war voller Energie. Über hundert Teilnehmer, ständig neue Nachrichten, bunte Grafiken mit Gewinnkurven, animierte Emojis von Feuer, Raketen, Jubel. Menschen gratulierten sich gegenseitig zu Erfolgen: „Wieder +12 % heute!“ „Die KI hat’s drauf – danke an das Team!“ Es fühlte sich an wie eine Bewegung, ein Aufbruch in eine neue Ära. Ich war mittendrin. Schon bald meldete sich eine Frau namens Lina, die sich als „persönliche Betreuerin“ vorstellte. Ihr Profilbild zeigte eine sympathische junge Frau, professionell, freundlich. Ihre Nachrichten klangen ruhig und verständnisvoll – fast fürsorglich. „Ich helfe Ihnen beim Einstieg. Sie müssen kein Experte sein – unsere KI erledigt die Arbeit für Sie.“ Das klang fantastisch. Ich stellte mir vor, wie irgendwo in einem Rechenzentrum ein Algorithmus in Echtzeit die Börsen analysiert, Trends erkennt, Entscheidungen trifft, bevor ein Mensch überhaupt reagieren kann. Die Zukunft – und ich durfte Teil davon sein. Dann schickte sie mir den Link zu einer App. Das Design war elegant, minimalistisch – modern wie eine Bank der nächsten Generation. Nach der Registrierung sah ich mein persönliches Dashboard: ein Kontostand, ein Chart, ein grüner Pfeil nach oben. Alles wirkte professionell, seriös, technisch brillant. Ich begann klein – eine Testeinlage, nur um zu sehen, ob es funktionierte. Am nächsten Tag öffnete ich die App. Mein Guthaben war gestiegen. +8 %. Ich starrte auf die Zahl. Acht Prozent – über Nacht! Ein Gefühl von Euphorie stieg in mir auf. Vielleicht war das wirklich der Anfang von etwas Großem. Ich fühlte mich klug, vorausschauend, modern. Kein klassischer Anleger, kein Spielball der Banken – nein, jemand, der mit der Zukunft investierte. In der WhatsApp-Gruppe häuften sich die Erfolge. Screenshots, Glückwünsche, neue Mitglieder, die sich vorstellten und von ihren ersten Gewinnen erzählten. Lina lobte meine „kluge Entscheidung“