Der rote Komet Wunder der Zukunft. Romane aus dem dritten Jahrtausend. Band 2 - Heymann, Robert - kostenlos E-Book

Der rote Komet Wunder der Zukunft. Romane aus dem dritten Jahrtausend. Band 2 E-Book

Heymann, Robert

0,0
0,00 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Gratis E-Book downloaden und überzeugen wie bequem das Lesen mit Legimi ist.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 124

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



The Project Gutenberg EBook of Der rote Komet, by Robert HeymannThis eBook is for the use of anyone anywhere at no cost and withalmost no restrictions whatsoever.  You may copy it, give it away orre-use it under the terms of the Project Gutenberg License includedwith this eBook or online at www.gutenberg.netTitle: Der rote Komet       Wunder der Zukunft. Romane aus dem dritten Jahrtausend. Band 2Author: Robert HeymannRelease Date: November 12, 2011 [EBook #37991]Language: German*** START OF THIS PROJECT GUTENBERG EBOOK DER ROTE KOMET ***Produced by Jens Sadowski

Anmerkungen zur Transkription am Ende des Buches.

Wunder der Zukunft Romane aus dem dritten Jahrtausend Band 2

Der rote KometvonRobert Heymann

Leipzig—Berlin Julius Püttmann 1909

Uebersetzungsrecht für alle Sprachen vorbehalten. Copyright 1909 by Julius Püttmann, Leipzig

Band 2. Der rote Komet.

I.

„Siehst du die purpurne Röte, die in gerader Linie sich herab auf die Erde senkt?“ fragte Romulus Futurus in größter Aufregung seinen Freund John Crofton, den berühmten Berichterstatter des „New York Herald“ in Berlin. „Bist du nun überzeugt, daß ich die Wahrheit gesprochen habe? Noch kannst du den roten Kometen nicht erkennen, und niemand wird imstande sein, ihn mit bloßem Auge zu sehen. Aber jetzt gibst du zu, daß meine Diagnose richtig war?“

John Crofton, ein Mann von etwa sechsunddreißig Jahren, mit echt amerikanischem Typus, beugte sich schweigend nieder und sah durch eines der großen Riesenferngläser hinauf zum Horizont. Es war abends um 9 Uhr am 10. Oktober des Jahres 2439.

„Berlin steht augenblicklich in der Ekliptik des „Steinbocks“, des „Wassermanns“, der „Fische“, des „Widders“, des „Stieres“ und der „Zwillinge“, fuhr der große Astronom zu sprechen fort. „Im Osten stehen „Castor und Pollux“, die Zwillingssterne, die in letzter Zeit eine seltsame Lichtfülle verbreiten. Oestlich zwischen dem Horizont und dem Scheitelpunkt erblickst du die „Capella“ im „Fuhrmann“.

„Ist das jener Doppelstern, von dem der eine strahlender erscheint als der andere?“ fragte Crofton, immer noch durch das Fernrohr blickend.

„Ganz recht. Schon die ältesten Astronomen schreiben der „Capella“ das Alter der Sonne zu. Diese beiden Sterne brauchen hundertundvier Tage, um sich umeinander zu bewegen.“

„Wenn ich nicht irre,“ meinte John Crofton, „so haben verschiedene Gelehrte den Untergang der Welt durch einen Zusammenstoß mit der „Capella“ prophezeit?“

Romulus Futurus lächelte. Das stand ihm wohl an; denn er war ein großer, kräftiger Mann mit schwarzem, leicht meliertem Vollbart und sinnenden Augen.

„Das kam daher, weil diese Zwillingssterne sich im Laufe der letzten Jahrzehnte fast unmerklich der Erde genähert haben, allerdings um ein Minimum, das nur die Mathematik der Astronomen hat feststellen können. Du wirst dich erinnern, John, daß man zuerst den roten Schimmer, der seit einiger Zeit unsere Erde erfüllt, der „Capella“ zugeschrieben hat.“

„Bis du aufgetreten bist, Romulus, und mit Hilfe deiner neuen, fabelhaften Erfindung, der lichtempfindlichsten photographischen Platte der Welt, dem „Lumen“, nachwiesest, daß ein neuer Komet, vorläufig unsichtbar durch einen dichten Nebelmantel, der Erde sich nähere. Auf diese Entdeckung hin wurde dir ja auch der Ehrenname ‚Futurus‘ verliehen.“

John Crofton sprach die Wahrheit. Dieser Komet, der die beiden Männer in der Sternwarte beschäftigte, war bis jetzt noch nicht sichtbar geworden. Aber die Erde stand im Zeichen eines roten Schimmers seit mehr denn sieben Monaten, umflossen von einem purpurnen Glanz, der sich wie ein fabelhafter Regenbogen scharf vom Himmel abhob und alles mit einer aufregenden Lichtfülle übergoß.

Einige Wochen hatte ein Taumel die Welt erfaßt, denn niemand hatte anders geglaubt, als daß der Weltuntergang schon hereinbreche. Das kam in der Hauptsache wohl daher, weil man zuerst die „Capella“ für den verhängnisvollen Kometen hielt, und weil die Astronomen berechnet hatten, daß, wenn sie der Erde überhaupt nur so nahe kommen würde, wie die Sonne, jedes Leben unten unmöglich werden müßte.

„Fabelhaft! Einfach fabelhaft!“ begann John Crofton plötzlich, indem er den Blick auf einen großen photographischen Apparat heftete, der mitten in der Sternwarte stand. „Da drinnen befindet sich also deine phänomenale Erfindung, Romulus?“

Der Astronom lächelte.

„Ich habe bis jetzt nur gehört, Romulus, daß du imstande gewesen bist, den roten Kometen zu photographieren, ehe ihn eines Menschen Auge überhaupt hat wahrnehmen können; nicht einmal durch die größten und sichersten Fernrohre war er zu sehen. Was ist das für ein unglaubliches Ding, das um so vieles lichtempfindlicher ist, als das menschliche Auge?“

„Das ist eine Platte, die ich dir gerne zeigen möchte, wenn sie nicht mit dem Augenblick unbrauchbar werden würde, da sie mit dem Lichte in engste Berührung kommt,“ entgegnete Romulus Futurus. „Diese photographische Platte ist von solcher Vollendung und Lichtempfindlichkeit, daß die Dinge bei der Aufnahme sich nicht so reproduzieren, wie man sie seit langen Zeiten kennt und wie das menschliche Auge sie sieht.

Nein!“ fuhr Romulus Futurus in wachsender Begeisterung fort, während seine Augen leuchteten. „Wenn alle Sinne trügen, so spricht meine photographische Platte die lauterste Wahrheit, denn sie zeigt alles so, wie es ist. Man wird in unserem Jahrtausend erkennen müssen, daß fast alles anders ist, als man bislang angenommen hat; ja ich behaupte, daß meine neueste Erfindung die äußersten Grundsätze umstoßen wird.“

In der Tat, Romulus Futurus hatte recht. Das erkannte auch die deutsche Nation, als sie ihn in Anerkennung seiner Verdienste und Fähigkeiten zum Kultusminister machte. War doch das Ereignis auf die Prophezeiung erfolgt! Während man erst nur einen dichten, grauen Nebel am Himmel gesehen hatte, war plötzlich dieser rote Strahl auf die Erde geglitten, der von Woche zu Woche, ja beinahe von Tag zu Tag sich verstärkte und die Menschen in einen wahren Sinnestaumel versetzte. Schließlich hatte Romulus Futurus der Akademie der Wissenschaften die Photographie des roten Kometen gezeigt, desselben, den bis jetzt noch niemand hatte wahrnehmen können.

— Bis dorthin hatte Romulus einen anderen Namen besessen; „Futurus“ war der Ehrenname, den ihm die Akademie auf die Entdeckung des Kometen hin verlieh. Denn in damaliger Zeit fand man es geschmacklos, die wenigen Gärten der Erde auszurotten und durch Denkmäler zu verunzieren, oder gar Orden und Denkmünzen als Ehrenzeichen zu verteilen; man gab dem, den man über die anderen hervorheben wollte, das Recht, einen besonderen, auf seine Fähigkeiten und Verdienste hinweisenden Namen zu tragen. —

Berlin stand also seit Monaten im Zeichen des roten Kometen. Nicht nur Berlin! Ganz Deutschland, ganz Europa, die ganze Welt! Und die ganze Erde war verwandelt! Von alters her wußte jeder Psychiater, daß die rote Farbe eine aufreizende Wirkung auf die Sinne besitzt. Das Leuchten des neuen Kometen aber war so intensiv, daß sich kein Mensch auf der Erde seinem Einfluß entziehen konnte. Es trat ein plötzlicher Umschwung in den Charakteren ein, der kaum zu beschreiben wäre. Die Welt, die bis zu diesem Zeitpunkte sich mehr und mehr von den Uebertreibungen des Mittelalters und des Altertums in sinnlicher Beziehung entfernt hatte, kehrte zu den ursprünglichen Leidenschaften zurück.

In den Palästen der Reichen jagten sich die Orgien. Das Verbrechen nahm in furchtbarer Weise überhand und trat gerade da auf, wo man es bislang am wenigsten vermutete. —

John Crofton hatte sich schweigend in einen Sessel geworfen und eine Zigarette angezündet. Der Abend schritt vor.

Die beiden Männer waren seit vielen Jahren Freunde, und dieses Band hatte sich noch gefestigt durch ihre gegenseitige Stellung, denn John Crofton war in seiner Position das, was in früheren Zeiten die Gesandten vorstellten. Es gab keinen diplomatischen Austausch zwischen den Ländern mehr, sondern die regierende Presse sandte ihre Vertreter in die einzelnen Staaten, und in den Händen dieser Männer lagen alle die Rechte und Befugnisse, welche ehedem die offiziellen Gesandten inne gehabt hatten.

„Hättest du nicht Lust, Romulus, uns heute abend Gesellschaft zu leisten?“ fragte der Journalist plötzlich.

Futurus entgegnete lachend:

„Ich habe für heute nichts vor, John, und werde mich also freuen, mit meiner Gemahlin zu dir zu kommen. Hast du ihr schon deine Aufwartung gemacht?“

„Nein, ich will das nachholen, ehe ich dich verlasse,“ entgegnete John Crofton mit einer gewissen Verlegenheit, die seinem Freunde entging.

Futurus fragte neuerdings:

„Erwartest du außer uns noch weitere Gäste?“

„Ja, mein Freund. Es haben sich angesagt: Miß Head, die berühmte Sängerin der großen Oper, die übrigens vor kurzer Zeit durch den Minister der schönen Künste den Ehrennamen „Divina“, die Göttliche, erhielt; sodann General Treufest, welcher vor einigen Monaten das Kommando der schweren deutschen Küstenartillerie übernommen hat. In seiner Begleitung versprach Ralph Jonathan Wieland zu kommen, derselbe, der die großen elektrischen Kraftwerke der Nord- und Ostsee besitzt, also ein richtiger deutscher Magnat des Goldes, nach neuester Schätzung der reichste, den wir überhaupt besitzen. Gegen ihn waren die amerikanischen Kohlenbarone die reinsten Waisenkinder!“

„Sonst kommt niemand?“

„Wenn wir Glück haben, so werden wir auch die junge Fürstin Angelika bei mir sehen, desgleichen Dr. Diabel den Hausarzt des Regenten. Er dürfte in Begleitung seines Famulus, des Studenten der Medizin Peter Cornelius, erscheinen.“

„Also eine Gesellschaft, die interessant zu werden verspricht,“ entgegnete Romulus Futurus.

John Crofton verabschiedete sich. Er schritt von der Sternwarte durch einen schier endlosen Gang, der durch die Bibliothek und die kostbare Gemäldegalerie des berühmten Astronomen und Kultusministers führte, bis er die Gemächer Frau Fabias, der Gattin des Romulus Futurus erreicht hatte.

Es war kein Geheimnis in Berlin, daß der Astronom mit seiner Gattin nicht gerade sehr gut lebte.

„Nicht umsonst war es eine Liebesheirat“, pflegte John Crofton zu witzeln, wenn er sich im eingeweihten Freundeskreise befand.

Jetzt blieb er vor einem der riesengroßen Venezianer stehen, richtete seine nach neuester Mode gefärbte Krawatte und ließ sich Frau Fabia melden.

Durch hallende Prunkgemächer hindurch führte ihn der Diener in das große Wohnzimmer der jungen Frau.

Sie saß nachlässig zurückgelehnt in einem byzantinischen Sessel und beschäftigte sich mit einer Stickerei. Um sie waren afrikanische Sklavinnen, junge Negerinnen, welche aus den Kolonien nach Europa geschickt worden waren, um die mangelnden Arbeitskräfte zu ersetzen.

Unruhig sah sie auf, als der Kammerdiener John Crofton meldete, gab aber doch durch ein leichtes Kopfnicken ihre Zustimmung kund, ihn zu empfangen.

Der Besucher trat ein. Einige Sekunden blieb er stehen, ganz und gar in den Anblick dieser wundervollen Frau versunken. Sie war außergewöhnlich schön. Gleich Romulus Futurus, ihrem Gatten, war sie groß, ein richtiges Kind unverfälschter Rasse, mit breiten Schultern, deren vornehme Rundung durch ihre kraftvolle Gestaltung nicht beeinträchtigt wurde. Schwarzes Haar umrahmte das edel geschnittene Gesicht mit den großen, dunklen Augen, in denen der Glanz einer fröhlichen Lebensauffassung lag. Die Miene, welche John Crofton zur Schau trug, war eine ganz andere, als bei Romulus Futurus. Auf seinem Gesicht spielte ein heimliches, sinnliches Lächeln, als er sich Frau Fabia näherte, ihre weiße, kühle Hand an seine Lippen zog und sagte:

„Wie befinden Sie sich, gnädigste Frau?“

Sie entgegnete lachend, das große, schöne Auge zu dem Besucher erhebend:

„Gut, wie immer, mein Freund.“

Sie sprach nicht die Wahrheit. Aber niemandem hätte sie gestanden, daß sie Tage und Nächte durchweinte in der Einsamkeit; das Unglück ihrer Ehe war nicht durch ihre Schuld hervorgerufen, sondern durch Romulus Futurus, der ihre Nähe mied. Sie selbst liebte ihren Gatten mit einer an Wahnsinn grenzenden Leidenschaftlichkeit, aber ihr Stolz verbot ihr, dies kundzutun.

John Crofton, der geschickte Weltmann, bemerkte sehr wohl, daß sie log, und flüsterte:

„Die Einsamkeit macht Sie noch schöner, Frau Fabia. Unter allen Todsünden ist wohl jene die größte, die Romulus an Ihnen begeht.“

Sie zuckte leicht zusammen und sandte ihre Dienerinnen aus dem Zimmer. Dann sagte sie, während ihre Stimme einen kühlen Klang annahm:

„Ich habe Ihnen kein Recht gegeben, Mr. Crofton, in dieser Weise von meinem Gatten, von mir und unseren eigenen Angelegenheiten zu sprechen.“

Zwischen seine Brauen grub sich eine Falte. Fast heftig entgegnete er:

„Doch, Frau Fabia! Ich weiß, daß Sie vorübergehend eine Neigung für mich besaßen, daß Sie hofften, bei mir Trost zu finden!“

Sie wurde tiefrot und entgegnete:

„Es ist wahr. Es gab eine kurze Zeit, in der ich alles tat, um meinen Gatten zu vergessen und wo ich glaubte, eine Neigung für Sie zu empfinden. Warum sollte ich es leugnen? Aber das ging schnell vorüber, und ich kann Sie versichern, Mr. Crofton, daß ich Ihre Worte und die Art, wie Sie sich heute bei mir einführen, als Beleidigung empfinde!“

Er entgegnete leidenschaftlich:

„Die Liebe, die wahnsinnige Liebe, die ich für Sie empfinde, Frau Fabia, gibt mir ein Recht, anders zu Ihnen zu sprechen, als zu jeder andern Frau!“

Sie erhob sich rasch. Er aber faßte mit beiden Händen nach ihrem weißen, hübschen, kühlen Arm und drückte die schöne Frau mit Gewalt in ihren Sessel zurück. Ja, einige Augenblicke entspann sich ein Ringen zwischen diesen beiden Menschen; die Beleidigung, die John Crofton der Gattin eines der angesehensten Männer in Berlin zufügte, war unerhört. Aber alle Bande der Sitte und jener Rücksichten, die die Menschen im eigensten Interesse zu Gesetzen gemacht hatten, waren gerissen unter dem Einfluß des rötlich schimmernden Lichtes, das auch Frau Fabias Zimmer geheimnisvoll durchflutete.

„Sie müssen mich erhören!“ fuhr John Crofton mit einer Stimme fort, welche die unglückliche Frau erschreckte und sie jedes weiteren Widerstandes beraubte. „Ja, ich liebe Sie, werde nie aufhören, Sie zu verehren, und Sie werden mein werden, ich schwöre es Ihnen, und wenn ich Berge niederreißen müßte, Sie zu gewinnen!“

Er hatte sich auf die Knie niedergelassen und seine Arme um den Leib der Frau geschlungen, die die Gattin seines Freundes war, den er in diesem Augenblick in der schmählichsten Weise betrog. Frau Fabia aber sprang auf, riß seine Arme von ihren Hüften und schleuderte sie von sich, als seien sie giftige Reptilien, vor denen sie sich entsetzte.

„Ich habe Ihnen nichts mehr zu sagen, als das eine: Betreten Sie nie mehr meine Gemächer ohne Begleitung meines Gatten!“

John Crofton machte einen letzten Versuch, sich ihr zu nähern. Er stürzte noch einmal auf sie zu, riß sie an sich, ja, er vergaß in diesem Augenblick, was er Frau Fabia als Weib schuldig war, und bog ihren Kopf zurück, um seine Lippen auf die ihren zu pressen, sie aber riß sich los und erreichte die elektrische Klingel, welche in das Dienerzimmer führte.

Da verließ der Amerikaner das Gemach. Draußen, als der Lakai ihm den Mantel um die Schultern hing, knirschte er mit den Zähnen.

„Du sollst es mir büßen! Du sollst es furchtbar büßen!“

Damit verließ er des Romulus Futurus’ Haus.

II.

Es war eine bizarre Idee des Astronomen, daß er in den kleinen Kreis, den er bei John Crofton traf, seinen photographischen Apparat mitnahm. Vielleicht hatte der Journalist ihn auch darum gebeten; jedenfalls wurde die photographische Platte, die in aller Welt bereits bekannt war, der Beginn von Romulus Futurus Unglück und Untergang.

Der große Gesellschaftssaal in dem Hause John Crofton war mit einer langen Tafel versehen worden. Man hatte alle elektrischen Lichter perlöscht und ließ nur dem purpurnen Lichte des Kometen Zutritt, das ganz Berlin erfüllte und die Menschen in einer ewig prickelnden Aufregung hielt.

Die kleine, gewählte Gesellschaft unterhielt sich aufs beste. Schon die Tatsache, daß Divina, die Sängerin, in diesen vornehmen Kreis geladen worden war, bewies, daß man im dritten Jahrtausend alle lästigen Vorurteile der früheren Zeiten beiseite ließ.