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"Du sollst nicht!" - die Bibel, auf die die katholische Kirche ihre leibfeindliche Sexualmoral stützt, ist voll von Verboten. Ungefragt mischt sich die Kirche in die Schlafzimmerangelegenheiten ihrer Gläubigen ein und hält unbeirrt am Zölibat fest. Aber diese Moral ist doppelbödig, wie nicht zuletzt die Skandale um Inzest, Kindesmissbrauch oder homosexuelle Priester zeigen. Anschaulich und mit viel Humor stellt Thomas Veszelits den katholischen Glauben auf den Prüfstand, entlarvt die Doppelmoral und die Scheinheiligkeit der Kirche und macht auch nicht vor dem Papst halt: "Mit einer Frau als Oberhirtin auf dem Heiligen Stuhl würde die katholische Kirche eine historische Chance erhalten, noch einmal von vorn anzufangen." Kritisch, kurzweilig und höchst provokant.
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Seitenzahl: 347
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THOMAS VESZELITS
DER TEUFEL SEX
THOMAS VESZELITS
ÜBER DIE VERDAMMTE LUSTUND DIE KATHOLISCHE UNMORAL
ISBN 978-3-86789-536-1
© 2012 by BEBUG mbH / Rotbuch Verlag, BerlinUmschlaggestaltung: capaUmschlagabbildung: William Strang, Adam und Eva /Roy Miles Fine Paintings / Bridgeman
Ein Verlagsverzeichnis schicken wir Ihnen gern:Rotbuch VerlagAlexanderstraße 110178 BerlinTel. 01805 / 30 99 99
(0,14 Euro/Min., Mobil max. 0,42 Euro/Min.)
www.rotbuch.de
EINFÜHRUNG
Nach der Beichte Prügelstrafe
Jesus Christus als Batman
KAPITEL 1
Der Feind in meinem Kopf
Wie man verborgene Gedanken ausspricht
KAPITEL 2
Eva, die Männin des Mannes
Das falsche Spiel mit Adams Rippe
KAPITEL 3
Die Junggesellen Gottes
Wer kann Frauen besser beschützen?
KAPITEL 4
Von der Blutschande der Götter
Warum wurde die Ehe zum Sakrament?
KAPITEL 5
Post von Paulus
Was uns der Zuchtmeister des Christentums lehrt
KAPITEL 6
Kamasutra auf katholisch
Die sexuelle Gegenrevolution aus Amerika
KAPITEL 7
Der spermafeuchte Marienkult
Drei Kugeln für den Heiligen Vater
KAPITEL 8
Lust auf Christus
Was macht eine Untersekretärin im Vatikan?
KAPITEL 9
Brüste wie eine Hirschkuh
Verbalerotik in der Bibel
KAPITEL 10
Maria Magdalena, die Powerfrau
Von einer Fußpflegerin zur Hüterin des Heiligen Grals
KAPITEL 11
Die vier großen Bibelhuren
War Evangelist Matthäus ein Frauenversteher?
KAPITEL 12
Der Fluch von Regensburg
Sind die Missbrauchsopfer selbst schuld?
KAPITEL 13
Das Sexkabinett des Heiligen Geistes
Warum sich Pfarrer oft zu Knaben hingezogen fühlen
KAPITEL 14
Mit Zölibat zum Lob Gottes
Askese als der höchste Männlichkeitsbeweis?
KAPITEL 15
Teufel, Sex und Inzest
Wie die katholische Kirche die Menschen retten will
KAPITEL 16
Die gnadenlose Axt Gottes
Wie »Franziska« die Germanen zum Christentum zwang
KAPITEL 17
Zehn Gebote, zehn Verstöße
Über die gescheiterte Steuerung der Weltmoral
KAPITEL 18
Unser Erlöser, ein Exorzist?
Die 25 Gesichter von Jesus, dem Mann, der niemals lebte
KAPITEL 19
Kardinalverstoß gegen Gottes Gebote
Der Vatikan warnt: Homosexualität ist gefährlicher als Terrorismus
NACHWORT
Über Gott und Papst
Die meisten Religionen haben das gleiche Problem – die Frau!
Das Teufel-Sex-Lexikon
Katholiken, Kirchenkrise, Koran und Vatikan
Quellen
Fliehet die Unzucht! Jede andere Sünde, die ein Mensch begeht, bleibt außerhalb seines Leibes; wer aber Unzucht treibt, versündigt sich an seinem eigenen Leibe.
1. Brief des Paulus an die Korinther
Für Liane, meine Frau, die mich inspiriertund meine Gedanken liest, bevor ich sie aufschreibe.
Eines düsteren Tages im November. Ich war gerade zwölf Jahre alt, als mir meine innere Stimme zuraunte: »Du musst es tun! Nur Mut!« Und dann tat ich es. Mit meinem Vater als Komplizen. Ich sehe es noch wie gestern vor mir. Wir sind in einem alten Haus, die Dunkelheit bricht an. Es ist schummrig, und der Korridor ist unheimlich. Ich zittere vor Aufregung. Mein Vater nimmt ein Kruzifix von der Wand und wickelt es in einen Kartoffelsack. Wir schleichen uns davon. Wir sind Diebe. Wir haben tatsächlich einen hölzernen Christus am Kreuz gestohlen.
Zu Hause packte ich die Beute aus. Ein kalter Schauder lief mir über den Rücken. Das Kruzifix war riesig, ich hielt es in der Hand, es war verdammt schwer. Dann stellte ich es auf, fasste die Dornenkrone an. Die Spitzen waren rostig und scharf. Ich wischte vorsichtig den Staub vom Haupt Christi ab.
Mein Vater befestigte den Märtyrer an der Decke. Seine gekreuzigten Arme füllten die ganze Ecke meines Zimmers aus. Mein Bett stand genau darunter. Schon die erste Nacht mit Christus, der über mir wie Batman schwebte, erwies sich als eine starke Mutprobe. Als ich plötzlich aus dem Schlaf erwachte, erschien der Sohn Gottes, vom Mondschein fahl beleuchtet, unheimlich, gespenstisch, schreckensvoll. Angst und Grauen packten mich, aber das war ja der Zweck der Übung.
Ich wollte lernen, wie man Ängste überwindet, wie man es hinbekommt, sich im Leben vor nichts zu fürchten. Deshalb zwang ich mich, in der Dunkelheit der Nacht auf die Wunden Christi zu schauen, auf die Blutflecken um sein offenes Herz. Die blutigen Rinnsale, die auf seinen holzgeschnitzten Körper gemalt waren, wirkten täuschend echt. Sie flossen über die Arme und Schenkel. Grauenvoll bohrten sich die Nägel in seine Hände und Füße. Die Nacktheit Christi, nur mit einem blutverschmierten Lendentuch knapp verhüllt, machte für mich die Grausamkeit schmerzlich nachfühlbar. Niemals wollte ich so entblößt und ungeschützt vor brutalen Peinigern dastehen müssen.
Beim Anblick der Leiden Christi fand ich mich auf mich selbst zurückgeworfen. Ich wollte stärker sein als andere Kinder in meinem Alter. Ich wollte so schnell wie möglich erwachsen werden, um in die Welt hinausgehen zu können. Ich nahm mir vor, die Totengeister zu besiegen. Deshalb ging ich auch oft auf Friedhöfe. Ich fürchtete mich nicht. Darüber staunte ich selbst am meisten, aber irgendwie hatte es mit der Religion zu tun. »Diese Welt ist nicht alles«, schärfte mir mein Vater ein, »erst was danach kommt, ist das wahre Leben.« Lieber heute als morgen wollte ich schon so weit sein, um diese mir unbekannte Welt zu erfahren. Das Jenseits kam mir so vertraut vor, als wäre es gleich um die Ecke.
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