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Kriminalkommissar Høyer in Gefahr: Als der "Indianer" Martin Nielsen, einst einer der genialsten Einbrecher Dänemarks, aus dem Ausland zurück in die Heimat kehrt und sofort wieder den nächsten Coup begeht, wird er beim Verlassen des Gerichtsgebäudes im Beisein von Høyer erschossen. Sein Assistent Therkelsen vermutet, dass der Anschlag Høyer gegolten hat. Dieser beginnt im Umkreis des Getöteten zu ermitteln, doch dann wird auch auf ihn geschossen...
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Seitenzahl: 253
Veröffentlichungsjahr: 2015
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Der schwere, süße Duft des Geißblatts erfüllte die feuchte Abendluft und schloss alle anderen Gerüche aus. Die Ranken wanden sich an beiden Seiten des altmodischen Villeneingangs zu dem kleinen Balkon mit Eisengitter hoch und ihre hellgelben Blüten leuchteten im Dunkeln wie kleine, krumme Kinderfinger. Ein von dem Duft angelockter Nachtschwärmer flog so nah an seinem Gesicht vorbei, dass er die federleichte Berührung durch die samtigen Flügel auf seiner Haut zu spüren meinte. Einen kurzen Moment stand sein Herz still, dann begann es, allzu schnell und heftig wieder zu schlagen.
Du bist aus der Übung, alter Junge, sagte er sich. Oder du wirst langsam alt. Es besteht kein Grund, nervös zu sein. Verdammt, was du hier tust, verstößt nicht einmal gegen das Gesetz.
Trotzdem spürte er etwas von der Erregung, die immer von ihm Besitz ergriff, wenn Adrenalin ausgeschüttet wurde. Das war das Leben. Das einzige Leben, das zählte. Sein Leben.
Lautlos wechselte er die Stellung und nahm die Tasche in die andere Hand, während er leise lächelte. Vielleicht hatte er sich in Wirklichkeit deshalb für diese Vorgehensweise entschieden. Um noch einmal die Spannung zu spüren, um sich zu beweisen, dass er es noch konnte; um zu leben. Es war völlig unnötig, vorsichtig zu sein, aber es gehörte einfach dazu. Er hätte genauso gut zur Eingangstür gehen, schellen und, falls sie zu Hause war, die alte Dame bitten können, etwas aus der Wohnung ihrer Mieterin holen zu dürfen. Aber sie hatte bei seinem Anruf am Nachmittag misstrauisch und abweisend geklungen, sodass er nicht sicher war, ob sie eine wildfremde Person hereingelassen hätte. Außerdem wollte er nicht, dass man seinen Spuren allzu leicht folgen konnte.
Aus diesem Grund war er auch nicht zu seiner eigenen Wohnung gefahren. Er war davon überzeugt, dass Grete sich an ihre Abmachung gehalten hatte: Falls sie verreist war, wollte sie ihm eine Nachricht in den Briefkasten werfen. Er wusste, dass sie dort lag; auf Grete war Verlass. Doch im Moment half ihm das wenig. Er konnte nur hoffen, dass die anderen sie nicht gefunden hatten oder dass sie ausreichend verschlüsselt war.
Er trat aus dem Schatten und sah zu den Fenstern hoch. In keinem brannte Licht, und als er, bevor er hierher gefahren war, von einer Telefonzelle aus angerufen hatte, war trotz des langen Klingelns niemand ans Telefon gegangen. Die alte Dame war bestimmt in der Stadt oder sie schlief wie ein Stein. Nein, sie war wohl nicht zu Hause. Er lauschte angestrengt und glitt lautlos zur Eingangstür. Er konnte es genauso gut hinter sich bringen, sonst riskierte er nur, auf frischer Tat ertappt zu werden. Es gab keinen Grund, noch länger zu warten. Niemand ahnte, dass er hier war, alles war still und dunkel und der Lärm der Stadt nur als schwaches Brummen im Hintergrund zu hören. Man fühlte ihn mehr, als dass man ihn hörte. Es war über eine halbe Stunde her, dass er ein Auto auf der Straße gehört hatte, und das hatte sehr viel weiter unten gehalten. Anständige Menschen, die eine kleine abendliche Spazierfahrt gemacht hatten und zur bürgerlichen Schlafenszeit nach Hause kamen, schätzte er. Jedenfalls nichts, was ihn etwas anging.
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