Der Tote vom Hauptmarkt - Ansgar Sittmann - E-Book

Der Tote vom Hauptmarkt E-Book

Ansgar Sittmann

3,9

Beschreibung

Mosel-Mord um Mitternacht Nicht nur ein Toter auf dem Trierer Hauptmarkt bereitet Privatdetektiv Castor L. Dennings Bauchschmerzen. Er ist auf Diät gesetzt worden, weil ihm seine Magengeschwüre zu schaffen machen. Ein unbefriedigender Einstand an der Mosel, nachdem er Berlin endgültig den Rücken gekehrt hat. Immerhin bringt ihn eine charmante Auftraggeberin auf andere Gedanken: Sahra Reckziegel, eine ebenso junge wie attraktive Schauspielerin, hat einen aufdringlichen Verehrer, der es nicht bei anzüglichen anonymen Briefen belässt. Dennings lotet Sahras Umfeld aus und erforscht ihre familiären Verhältnisse, die sie gerne verdrängt. Je tiefer er in der Vergangenheit gräbt, desto schillernder werden die Protagonisten seines neuen Falls. Dass Der Tote vom Hauptmarkt dabei eine fatale Hauptrolle spielt, wird Dennings erst klar, als eine weitere Leiche die Entschlossenheit des Stalkers bestätigt.

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Seitenzahl: 228

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Ansgar Sittmann

Der Tote vom Hauptmarkt

Ansgar Sittmann, seit über zwanzig Jahren glücklich mit Heike verheiratet und stolzer Vater von Linda und Eric, ist am 10. November 1965 in Trier geboren. Dass er wegen seines Berufs zum Weltenbummler geworden ist und nach Aufenthalten in Brüssel, Islamabad, Paris und Washington DC nun wieder in Berlin lebt, liegt sicher an seinem ersten Auslandsaufenthalt und den prägenden Jahren in Fontainebleau von 1977 bis 1981. Die Verbundenheit zur Heimat ist ungebrochen, weswegen seine Hauptfigur, der Berliner Privatdetektiv Castor L. Dennings, immer wieder an der Mosel ermittelt.

Ansgar Sittmann

Der Totevom Hauptmarkt

Mosel-Krimi

Originalausgabe© 2015 KBV Verlags- und Mediengesellschaft mbH,Hillesheimwww.kbv-verlag.deE-Mail: [email protected]: 0 65 93 - 998 96-0Fax: 0 65 93 - 998 96-20Umschlaggestaltung: Ralf Krampunter Verwendung von: © Fotolyse - fotolia.comRedaktion: Volker Maria Neumann, KölnPrint-ISBN 978-3-95441-233-4E-Book-ISBN 978-3-95441-244-0

Für Heike

Inhalt

1. Kapitel

2. Kapitel

3. Kapitel

4. Kapitel

5. Kapitel

6. Kapitel

7. Kapitel

8. Kapitel

9. Kapitel

10. Kapitel

11. Kapitel

12. Kapitel

13. Kapitel

14. Kapitel

15. Kapitel

1. Kapitel

Und die Seine färbte sich rot. »Le roi le veut«, der König will es. Gaspard, ein ehrlicher Schmied und gottesfürchtiger Katholik, Sohn des Färbers Ludovic und dessen Frau Margot, schloss sich an diesem heißen Sommerabend im August des Jahres 1572 den tapferen Soldaten des Königs an, um ihnen jeglichen Beistand bei ihrer schier unerträglichen, aber unausweichlichen Aufgabe zukommen zu lassen. Die Sünder wurden aus ihrem Schlaf gerissen, Türen und Fenster eingeschlagen, das Unumkehrbare vollzogen. Gellende Schreie, weinende Kinder, Feuer.

Keine Gnade, schon viel zu lang hatte man dem Treiben dieser Ungläubigen zugeschaut, die Unterwanderung von Gottes Gemeinschaft unter dem Deckmantel des christlichen Glaubens auf diesem heiligen Boden geduldet. Wie viel Kraft die wackeren Männer aufwenden mussten, jedwedes Mitgefühl zu unterbinden, als sie entschlossen zur Tat schritten, nicht einmal Halt machten vor ihren Nachbarn, Bekannten, mit denen sie am Vorabend vielleicht noch das Brot geteilt hatten. Keine Gefangenen, keine Widerrede, kein Lamentieren. Mit aller Konsequenz traf das scharfe Metall der Schwerter, Streitäxte und Hellebarden das verdammte Fleisch der gottlosen Ketzer und deren Brut.

Gaspard fragte nicht. Sein Schmiedehammer zertrümmerte Schädel und erwies sich nicht minder geeignet als das Kriegswerkzeug der Truppen des Königs. Wer zu flüchten versuchte, musste zu den Feinden gehören. Der Rechtschaffene hatte keinen Grund, vor der säubernden Klinge der stolzen Krieger zu fliehen.

Wenige Stunden genügten der Heerschar, Paris zu säubern. Bald schon sollte ein kräftiger Sommerregen das Pflaster der Gassen vom Blut der Ketzer reinigen. Erschöpft betrachtete Gaspard das Ergebnis des nächtlichen Gemetzels, bewunderte die Soldaten, wie sie den wenigen wimmernden Verletzten, die den ersten Hieb überlebt hatten, den Todesstoß gaben. Selbst der Himmel blutete an jenem Morgen des 24. August: Das Morgenrot war kräftiger, als Gaspard es jemals gesehen hatte. Ein Priester spendete den Soldaten Trost, von denen einige erst in der Stille des aufgehenden Tages vollständig begriffen, welch historische, wenn auch traurige Tat sie in der Nacht vollendet hatten.

Auch Gaspard beschlichen Zweifel. Als der Priester sich näherte, stammelte er nur: »Der König wollte es doch, Vater?«

Der Priester schaute in die rot unterlaufenen Augen des Schmieds und klopfte auf dessen Schulter. »Nicht nur der König, mein Sohn. Gott wollte es.«

2. Kapitel

Ich saß an der Theke der Brasserie, neben mir Jeff, der unaufhörlich schwafelte. Er habe einen grünen Daumen, hatte er gesagt, und mir seine Hilfe bei der Anlage des Gartens angeboten. Seit drei Tagen wohnte er nun bei mir in meinem neuen Häuschen in Wasserbillig. Ob er krankfeierte oder Urlaub genommen hatte, wusste ich nicht. Es war mir auch egal. Er war so etwas wie ein Freund. Jedenfalls kannten wir uns seit Jahren, und wenn das Geschäft brummte, half er mir bei meinen Ermittlungen, übernahm die ein oder andere Beschattung oder Recherche im Internet oder in Archiven – Dinge, die ihn nicht in Gefahr bringen konnten.

Trotzdem, auch Freunde können anstrengen, und ich bereute schon, seine Hilfe angenommen zu haben. Ein Landschaftsbauer wäre auch nicht viel teurer gewesen. Der Spargeltarzan fraß und soff mir die Haare vom Kopf, abends verlangte er nach Unterhaltung, wollte einen trinken gehen. Die Zeche durfte ich zahlen. Jeff war chronisch blank. Er war ein Meister im Geldausgeben. Obwohl er kein Instrument beherrschte, hatte er sich eine Gitarre gekauft, eine Gretsch Stills White Falcon. Dreitausend Euro! Eine Investition, wie er meinte, ein Sammlerstück, das ganz bestimmt im Wert steige. So wie manch einer eben auf Oldtimer mache. Es war schon Mitternacht, und langsam leerte sich das Lokal. Ich bestellte zwei Hennessy.

»Was ich ja wirklich nicht verstehe, Castor, da spielt Martin Barre über vierzig Jahre bei Jethro Tull, der Sound seiner Gitarre gehört zu der Band genauso wie die Querflöte, und dann? Dann lässt Ian Anderson ihn einfach außen vor bei der neuen Thick as a Brick. Verstehst du das?«

»Nein«, antwortete ich einsilbig und merkte, dass der Cognac mir nicht gut tat. Seit Wochen meldete sich mein Magen zu Wort, dieses unangenehme Gefühl in der Magengrube, das der unkundige Kranke gerne mit einem starken Hungergefühl verwechselt. Nahrungszufuhr beruhigte den Magen tatsächlich, wahrscheinlich, weil die Säure endlich einen anderen Stoff als die Magenwand zersetzen konnte.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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