Der Traum von Raphael - Angelika Drabek - E-Book

Der Traum von Raphael E-Book

Angelika Drabek

0,0
11,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

In ihren Träumen trifft Joanna auf einen geheimnisvollen Mann, der sie sofort in seinen Bann zieht. In einer Welt jenseits der Realität erlebt sie mit ihm erotische und abenteuerliche Begegnungen, die sie tief berühren. Doch als sie glaubt, ihn nie wiederzusehen, geschieht das Unmögliche – sie trifft ihn in der wirklichen Welt.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 58

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Impressum

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie­.

Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar.

Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fern­sehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und ­auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten.

© 2023Vindobona Verlag

ISBN Printausgabe: 978-3-902935-92-2

ISBN e-book: 978-3-902935-99-1

Lektorat: Falk-Michael Elbers

Umschlagfotos: Andrei Zveaghintev, Wacomka, Kmkruthila, Heike Falkenberg | Dreamstime.com

Umschlaggestaltung, Layout & Satz: Vindobona Verlag

www.vindobonaverlag.com

Kapitel 1 – Im Traum gefunden

Es war draußen schon dämmrig. Ich erwartete den Einbruch der Nacht. Langsam versank die Sonne hinter dem Horizont und verlieh dem Himmel ein mystisches blau-rot-goldenes Licht. Gedankenverloren stand ich am Fenster und beobachtete das wundervolle Schauspiel. Nach ein paar Gläsern Wein und etlichem Knabbergebäck war ich etwas müde. Sollte ich mich jetzt schon zu Bett begeben? Nein, es war noch zu früh und ich fürchtete auch die Albträume, die ich nun fast schon jede Nacht hatte und in die ich nicht eingreifen konnte, da es mir nicht mehr gelang, „wach im Traum“ zu sein, zu wissen, dass ich träumte. Die Sonne war am Horizont nun schon fast nicht mehr zu sehen. Stattdessen überzogen Wolken den Himmel und dann wurde es schlagartig dunkel. Ich zog die Vorhänge im Schlafzimmer zu, drehte die Nachttischlampe an, die den Raum sofort in wohlig-warmes Licht hüllte, und legte mich unter die kuschelige Bettdecke, die ich bis ans Kinn hochzog. Nach ein paar Minuten erlosch die Lampe, dank automatisch eingestellter Zeit, von alleine. So eingehüllt fiel ich alsbald in einen – vorerst – traumlosen Schlaf.

Plötzlich hatte ich das Gefühl, nicht mehr alleine zu sein. Himmel – was war das nun wieder? Träumte ich oder war ich wach? Langsam setzte ich mich auf und versuchte, die Nachttischleuchte einzuschalten. Es gelang mir nicht! War die Glühbirne kaputt? Ich versuchte es noch einmal. Nichts. Dann, langsam, dämmerte es mir. Ich war nicht wach, sondern träumte und wusste es. Als ich versuchte, aus dem Bett zu steigen, gelang mir das nur mühsam, da mein Körper sich unglaublich schwer anfühlte. Doch dieses Gefühl kannte ich von vor langer Zeit schon, als ich noch luzide Träume hatte. Und dies war jetzt auch so ein Klartraum.Keine Angst, sagte ich mir.Du kannst jederzeit aufwachen, indem du einen Punkt fixierst.Aber gerade das vermied ich jetzt. Ich wollte wissen, was da geschah und wer sich in meinen Traum geschlichen hatte. Im Wohnzimmer angekommen sah ich in der Küche, die in blaugrünes Licht getaucht war, eine schemenhafte Gestalt am Sessel sitzen, die sich nicht bewegte. Langsam ging ich auf sie zu. Als ich näherkam, erhob sie sich und blickte mich an. „Wer bist du?“, fragte ich heiser. „Warum bist du durchsichtig?“ Allmählich, noch immer ohne ein Wort zu sagen, nahm die Gestalt eine Form an. „Ich bin so, wie du mich sehen willst“, vernahm ich eine männliche, angenehme Stimme. Im nächsten Augenblick stand ein großer Mann vor mir. Gekleidet in weißer Hose und weißem Hemd mit grünem Kragen. Dazu trug er Stiefel, die ihm bis an die Knie reichten. Sein sonnengebräuntes Gesicht zierte ein schwarzer Dreitagebart – passend zu seinem dunklen, kurzgeschnittenen Haar. Seine braunen Augen betrachteten mich eingehend, sodass mir plötzlich ganz warm wurde.Nur nicht aufwachen, dachte ich fast panisch. Als hätte er meine Gedanken erraten, lächelte er plötzlich und entblößte dabei blitzend weiße Zähne. Noch immer sagte ich kein Wort und blickte nur auf seine vollen, sinnlichen Lippen. „Wenn du nicht aufwachen willst, dann wirst du es auch nicht“, sagte er mit einem Mal. „Komm – ich zeige dir meine Welt – wenn du möchtest.“ „Ja, sehr gerne“, stotterte ich leise. Verdammt, warum brachte ich keinen geraden Satz heraus? Es war doch nur ein Traum – und doch so real. „Wie heißt du?“, fragte ich zögernd. „Raphael“, erwiderte er lächelnd. „Und du?“, kam es fragend von ihm. „Joanna“, entgegnete ich leise. „Gut Joanna, mein Engel, dann komm mit mir“, erwiderte er und reichte mir seine Hand, die ich schweigend ergriff. Als sich Raphaels und meine Hand berührten, empfand ich eine nie gekannte erotische Energie, die meinen ganzen Körper erfüllte. Instinktiv schlang ich meine Arme um ihn und fühlte gleich darauf seine Lippen auf den meinen. Bevor ich meine Augen schloss und mich ganz meinen Gefühlen hingab, sah ich, wie die mir vertraute Umgebung verschwand und der Traum in eine andere Szene wechselte.

Als ich meine Augen öffnete, war ich überwältigt davon, was ich sah. Raphael und ich waren auf einer grünen Blumenwiese. Rings um uns hohe, alte Bäume mit mächtigen Ästen und Blättern. Ich hörte ein Rauschen und sah hinter mir einen kleinen Bach, der munter vor sich hinplätscherte. Als ich ihn genauer betrachtete, erblickte ich Fische, Schlangen, Muscheln und noch vieles mehr als seine Bewohner. „Wo sind wir?“, fragte ich erstaunt. „In meinem Reich“, entgegnete Raphael. „Gefällt es dir?“ „Es ist traumhaft“, sagte ich und musste gleichzeitig lachen. Ja – traumhaft – im wahrsten Sinn des Wortes. „Komm“, sagte Raphael und nahm meine Hand. „Da drüben ist meine Hütte.“ Hütte war ja wohl schwer untertrieben, wie ich alsbald feststellte. Ein großes Haus, bauernhofartig, mit Garten, Scheunen und auf der Wiese unzählige Tiere wie Hühner, Schafe, Kühe, Schweine, Hasen und auch Hunde und Katzen. Ich blieb stehen und konnte nicht glauben, wie viele prachtvolle Dinge ich da sehen durfte. Raphael öffnete die Tür und lud mich ein, hineinzukommen. Langsam setzte ich meine Füße über die Schwelle. Das Gebäude war riesig. Eine Küche mit einem großen Esstisch und einer Bank, Regale gefüllt mit vielerlei Sachen, eine Herdstelle, auf der ein großer Topf mit lecker duftendem Inhalt brodelte. Von der Küche führten Stufen in das Obergeschoss, wo es ein großes Schlafzimmer und noch zwei weitere Räume gab. Das Schlafzimmer war in blau-lila-goldenen Tönen gehalten. Eine schwere Brokatdecke lag auf dem Bett, von goldenen Sternen verziert, die bei näherer Betrachtung lebendig zu sein schienen. Raphael kam langsam auf mich zu und nahm mich sanft in seine Arme. Ich genoss das Gefühl von Nähe, Vertrautheit, Zärtlichkeit, Innigkeit und Sanftheit. „Nichts geschieht, was du nicht willst, kleiner Engel“, flüsterte er. „Bleib immer bei mir“, bat ich mit leiser Stimme. „Das werde ich“, versprach er und in seinen tiefbraunen Augen sah ich, dass er die Wahrheit sprach.

„Ich begleite dich jetzt zurück, für diesmal waren es sehr viele Erlebnisse für dich. Aber ich komme bald wieder“, sagte Raphael. Bitte noch nicht, wollte ich erwidern. Zu spät – ich spürte noch seine Lippen, warm, weich und zärtlich auf den meinen, und erwiderte seinen Kuss.

Dann erwachte ich und merkte erstaunt, dass es schon taghell draußen war. Langsam erhob ich mich aus dem Bett, zog die Vorhänge zurück und wollte in die Küche gehen, als mein Blick auf das Bett fiel. Da lagen drei kleine goldene Sterne, die sich hin- und herbewegten. Zögernd nahm ich einen davon in meine Hand und der Stern schmiegte sich sofort hinein. „Ich bin bei dir, mein Engel“, vernahm ich Raphaels Stimme. War ich wirklich wach? Oder träumte ich noch?

Kapitel 2 – Raphael braucht meine Hilfe