Der verbotene Duft - Brigitte Janson - E-Book

Der verbotene Duft E-Book

Brigitte Janson

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Beschreibung

Hamburg 1840: Die junge Parfümeurin Clara versetzt die Hansestadt in Aufregung. Sie hat einen Duft entwickelt, von dem es heißt, dass er jede Frau unwiderstehlich macht. Sofern es ihr gelingt, eine halbe Träne beizumischen. Schon bald stehen die feinen Bürgerinnen Schlange und erste Feinde treten auf den Plan, die ihren Erfolg mit allen Mitteln zunichte machen wollen. Clara indes träumt von der großen Liebe, aber ihre Jugendliebe Paul ist seit Jahren verschwunden. Wird sie ihn jemals wiedersehen?

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Das Buch

Die junge Kaufmannstochter Clara Vogt war schon von klein auf mit einer besonders guten Nase gesegnet. Vor allen an­deren riecht sie es, wenn ein Kuchen anzubrennen oder Kartoffeln zu verderben drohen. Die besondere Gabe, für die sie früher oft gehänselt wurde, erweist sich nun als Segen: Als sie nach dem Tod ihrer Mutter von ihrem Vater aus dem Haus gejagt wird, findet sie Unterschlupf bei der Reederin Elisabeth Bardenstein. Von Elisabeth erfährt sie schier Unglaub­liches über ihre Mutter und ihre eigene Herkunft – und sie fasst den Entschluss, Düfte zu kreieren. Gleich ihr erstes Parfüm »La Fleur« wird zu einem unglaublichen Erfolg, und die Hamburger Damen reißen es ihr förmlich aus den Händen.

Doch Clara kann sich kaum darüber freuen: Sie sehnt sich nach ihrer Jugendliebe Paul. Vor Jahren hat er sie nach dem ersten Kuss Hals über Kopf verlassen. Seitdem ist er verschollen. Der Botaniker Friedrich, der ihr den Hof macht, ist zwar überaus charmant und sieht Paul sogar ähnlich – aber insgeheim verzehrt sich Clara nur nach Paul …

Die Autorin

Brigitte Janson wurde 1957 in Lübeck geboren. Viele Jahre war Hamburg ihre Wahlheimat, wo sie als Journalistin arbeitete. Heute lebt sie zusammen mit ihren Töchtern in den italienischen Marken. Der verbotene Duft ist ihr zweiter historischer Roman.

Die Website der Autorin: www.brigittejanson.de

Von Brigitte Janson ist in unserem Hause bereits erschienen:

Die Tortenbäckerin

Besuchen Sie uns im Internet:www.ullstein-taschenbuch.de

Alle Rechte vorbehalten. Unbefugte Nutzungen, wie etwa Vervielfältigung, Verbreitung, Speicherung oder Übertragung können zivil- oder strafrechtlich verfolgt werden.

Originalausgabe im Ullstein Taschenbuch 1. Auflage Februar 2012 © Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin 2012 Umschlaggestaltung: Zero Werbeagentur, München Titelabbildung: © Christie’s Images Ltd – ARTOTHEK Satz und eBook bei LVD GmbH, Berlin

ISBN 978-3-8437-0270-6

Meinen Töchtern Alice und Virginia, in Liebe und Dankbarkeit

1

Der Schlag kam unerwartet. Clara duckte sich noch, aber es war zu spät. Seine flache Hand traf sie an der Schläfe. Mit einem leisen Schrei ging sie zu Boden. Der Duft nach frischem Bohnerwachs vermischte sich mit dem beißenden Geruch aus Vaters Nachttopf und ließ sie schwindeln.

»Elendes Gör!«, schrie Georg Vogt. »Wie kannst du es wagen, mir Widerworte zu geben!«

Mit einem einzigen schnellen Griff packte er sie am Arm und zog sie hoch. Sein saurer, nach Bier stinkender Atem waberte über ihr Gesicht hinweg, und Clara musste gegen eine plötzliche Übelkeit ankämpfen. Ihre Schläfe pochte, vor ihren Augen tanzten Sterne.

Durch das offene Fenster drangen die Geräusche der geschäftigen Hamburger Altstadt herein. Holzpantinen und Pferdehufe klapperten über das Kopfsteinpflaster der Deichstraße, das Rumpeln von eisenbeschlagenen Kutschenrädern gesellte sich dazu. Brotjungen riefen ihre Ware aus, zwei Weiber zankten sich lauthals, und aus der Wirtschaft an der Ecke erklangen schon zu dieser frühen Tagesstunde Gelächter und Gesang.

In Claras Kopf vereinigten sich die Töne zu einem Lied der Sehnsucht. Raus wollte sie, fort von hier. So viel Entfernung wie nur irgend möglich zwischen sich und den Mann legen, der sie nicht liebte, der sie verachtete, seit sie denken konnte.

Er schien etwas zu ahnen, denn sein Griff wurde fester. Clara unterdrückte einen neuerlichen Schmerzenslaut.

»Ich gebe der Mamsell Bescheid, damit sie das Feuer schürt«, murmelte sie und hoffte inständig, dass ihre Stimme unterwürfig genug klang. Wenn der Vater in dieser Stimmung war, betrunken nach einigen Gläsern Bier und Schnaps, zornig, weil wieder einmal eines seiner Geschäfte geplatzt war, dann galt es, ihm aus dem Weg zu gehen, bis er seinen Rausch ausgeschlafen hatte.

Der Schmerz in ihrem Kopf ließ ein wenig nach, zugleich schien ihr Arm anzuschwellen, so fest drückte der Vater zu. Und ihr Magen drehte sich im Brustkorb.

»Die Mamsell bleibt in der Küche. Ich erwarte Gäste zum Mittagessen«, sagte er jetzt.

Verzweifelt suchte Clara einen Ausweg. Im Geiste sah sie helle Flammen hochschießen. Heiß und hungrig sprangen sie aus dem Kamin und leckten an ihrem Rocksaum.

»Gretchen kann …«

Vogt stieß einen knurrenden Laut aus, der Clara Schlim­mes erahnen ließ. »Ich habe Gretchen heute in der Früh entlassen. Sie taugt nichts.«

Herr im Himmel!, dachte sie. Nicht auch noch Gretchen. Die junge, kräftige Vierländerin war ihr eine so wichtige Hilfe gewesen. Einst hatte es im Vogtschen Haushalt eine ganze Schar Dienstboten und Angestellte gegeben. Die Mamsell herrschte über zwei Küchenmädchen, im Kontor arbeiteten bis zu fünf Schreiber, auf den Etagen gab es ein Stubenmädchen, und zweimal in der Woche kamen die Waschfrauen für die große Wäsche.

Damals war Georg Vogt noch ein angesehener Hamburger Kaufmann gewesen, der mit Kaffee, Tee und Gewürzen aus west- und ostindischen Ländern handelte. Das schmucke Bürgerhaus mit der Giebelseite zur Deichstraße und dem Speicher zum Nicolaifleet brummte nur so vor Geschäftigkeit. So lange war das her! Clara konnte sich kaum noch an diese Zeiten erinnern.

Und nun Gretchen. Noch mehr schwere Arbeit kam damit auf Clara zu, dabei stand sie schon jetzt lange vor dem Morgengrauen auf und kam selten zu Bett, bevor die Glocke von Sankt Nicolai Mitternacht geschlagen hatte. Und Mamsell Friederike, die seit mehr als zwanzig Jahren den Vogts die Treue hielt, in guten wie auch in schrecklichen Zeiten, sie würde in absehbarer Zeit gewiss auch fort­gehen. Sofern sie nicht vorher schon vom Vater auf die Straße gesetzt wurde, da selbst für den letzten Dienstboten im Haus kein Pfennig mehr übrig war.

Und welche Gäste mochte der Vater schon erwarten?, fragte sich Clara. Vielleicht ein paar seiner Saufkumpane, die seit Wochen das Haus bevölkerten? Oder jene Geschäftsfreunde, mit denen er sich seit einiger Zeit abgab? Clara kannte ein paar von ihnen, und obwohl sie vom Güterhandel nichts verstand, spürte sie, dass es bei den Geschäften dieser Männer nicht immer mit rechten Dingen zuging.

Die Übelkeit nahm zu. In ihren Augenwinkeln sammelten sich Tränen. Rasch senkte sie die Lider. Vater sollte nicht sehen, wie seelenwund sie war.

»Los jetzt! Schür das Feuer!«

Ein Schauder jagte über ihre Haut, und Clara wollte zurückweichen. Zugleich wurde ihr heiß, denn wieder sah sie die Flammen auf sich zuschießen. Ihr Arm jedoch war noch immer in seinem Klammergriff gefangen.

Es gab kein Entrinnen.

Georg Vogt stieß ein hässliches Lachen aus. »Erschrickt das Fräulein Tochter etwa vor einem klitzekleinen Streichholz? Anstatt froh zu sein, dass man nicht mehr wie zu meiner Zeit Stahl und Feuerstein über einem Zunderkästchen schlagen muss, bis ein Funken den Schwefelfaden entzündet! Ach, die Jugend von heute weiß gar nicht, wie gut sie es hat!«

Hohn troff aus seiner Stimme, und Clara wusste genau, wie diebisch er sich amüsierte. Es bereitete ihm sichtlich Vergnügen, sie mit ihrer Angst vor dem Feuer zu quälen.

Bis zu diesem Moment hatte sie ihren Vater gefürchtet. Vor vielen Jahren hatte sie ihn sogar verzweifelt geliebt, obgleich diese Liebe niemals erwidert wurde. Nun aber empfand sie Hass, und das bestürzte sie – mehr noch als sein Wunsch, sie zu demütigen. Hass war etwas für gemeine Menschen, für niedere Kreaturen, aber gewiss nicht für sie, Clara Vogt, Tochter aus gutem Hause und nach außen hin trotz all der Plackerei eine feine Erscheinung mit sorgfältig gelegten dunklen Locken, die keck unter der Haube hervorlugten, mit eng geschnürter Taille und weitem, in Volants fallendem Rock; mit einem wärmenden Umschlagtuch über dem züchtigen Ausschnitt – und ja, Handschuhen aus feinem Ziegenleder, die ihre rissigen und roten Finger verbargen.

Noch zu Weihnachten hatte sie sich so fein herausgeputzt, und beim Kirchgang war manch bewundernder Blick auf sie gefallen.

Es war das letzte Mal gewesen. An Neujahr hatte sich die Mutter mit einem Husten zu Bett gelegt und war nicht wieder aufgestanden. Clara hatte sie Tag und Nacht gepflegt und ahnte doch, es gab keine Hoffnung mehr für sie. Der Wille fehlte ihr.

Wiebke Vogt schwand dahin, wurde jeden Tag dünner und durchsichtiger, besaß kein Licht mehr in den Augen und starb nur drei Wochen später.

Clara war allein. Zweiundzwanzig Jahre lang hatte die Mutter ihre schützende Hand über sie gehalten.

Vorbei.

Nun putzte sie sich nie mehr heraus. Wozu auch? Jede noch so kleinste Freude hatte dieses Haus verlassen. Ihr stumpf gewordenes Haar trug Clara in einem schlichten Nackenknoten.

Es war die Mutter gewesen, die sie jeden Morgen frisiert hatte. Sie hatte einen strengen Mittelscheitel gezogen und die schweren Locken dann in Reih und Glied rechts und links an Claras Schläfen gezähmt. Dies war stets der einzige Moment des Tages, an dem Mutter und Tochter alle Sorgen vergaßen und zufrieden waren, gemeinsam so etwas wie Frieden empfanden.

Vorbei.

Georg Vogt fischte ein Schächtelchen der kostbaren Streichhölzer aus seiner Westentasche und hielt es Clara hin. »Wird’s bald?«

Leichter Schwefelgeruch stieg ihr in die Nase. Im nächsten Moment stand eine Wand aus Hitze und Tod vor ihr, und durch das Tosen des Feuers schrie eine helle Kinderstimme um Hilfe.

Woher Clara die Kraft nahm, hätte sie später nicht mehr zu sagen vermocht. Mit einem einzigen Ruck befreite sie sich aus dem Griff des Vaters, wirbelte herum und stürzte aus dem Zimmer. Ihre Füße berührten kaum die Treppenstufen, so schnell flog sie nach unten. Als ahnte sie, dass sie ihr Zuhause zum letzten Mal sah, huschte ihr Blick durch die Kaufmannsdiele mit den reich geschnitzten Säulen, der bemalten Decke und der um­laufenden Galerie. Die große Standuhr hatte ihre gesamte Kindheit und Jugend hindurch zuverlässig die Stunde ­geschlagen, über die massiven Eichenbohlen waren Reeder, Kaufleute und die Honoratioren der Stadt geschritten.

Vorbei.

Seit langem vorbei.

Die alten Holzstufen der Treppe knarrten laut unter dem Gewicht Georg Vogts.

Clara fuhr zusammen. Der sonst so behäbige und langsame Vater kam ihr nachgelaufen! Schon konnte sie seine Stiefel sehen.

Fort hier. Nur fort.

Doch wohin?

In panischer Angst sah sie sich um. Durch die Vordertür hinaus und direkt auf die Deichstraße? Nein. Womöglich standen Vaters Kumpane vor der Tür.

Clara wirbelte einmal um ihre eigene Achse und stürmte durch eine schmale Tür, die zur Küche führte. Dampfschwaden mit dem süßlichen Duft gekochter Rüben schlugen ihr entgegen.

Friederike stieß einen hellen Schreckensschrei aus.

»Was in Gottes Namen …«

Mehr hörte Clara nicht. Schon hatte sie die nächste Tür aufgestoßen und hetzte nun durch die Waschküche.

Hinter sich spürte sie die Nähe des Vaters. Wie konnte das sein? Waren ihm auf einmal Flügel gewachsen?

Da! Er griff nach ihr! Packte sie schon an der Schulter! Der Geruch nach Seifenlauge hüllte Clara ein. Blindlings griff sie neben sich, bekam den Bottich mit den eingeweichten Bettlaken zu fassen und zog ihn vom steinernen Waschtisch.

»Verflucht!«

Etwas zerriss. Seifenlauge spritzte hoch. Vogt rutschte aus und schlug lang hin. In der Hand hielt er einen Fetzen von Claras Bluse.

Sie schaute nicht zurück, öffnete mit einem Ruck die Tür, die seitlich am Haus auf eine schmale unbenannte Gasse führte, und lief los. Sieben, acht Schritte, schon war sie an der Ecke zur Deichstraße angelangt. Atemlos lugte Clara um den Fachwerkbalken herum zum Haupteingang. Dort standen sie, vier oder fünf Männer in abgetragenen Gehröcken und schmuddeligen Beinkleidern. Ihre Köpfe wurden von speckigen Mützen bedeckt. Nur einer, offenbar der Anführer, war besser gekleidet. Er trug einen Frack und einen schwarz schimmernden Zylinder. Dieser Mann hob gerade seinen Spazierstock, um gegen die massive Eichentür zu schlagen.

Clara wartete nicht ab, was weiter geschah. Flink schlüpfte sie in die andere Richtung davon. So schnell ihre Beine sie trugen, bahnte sie sich ihren Weg nach Norden, ohne zu wissen, wohin sie wollte.

Nur fort.

Aber sie kam furchtbar langsam voran. Zu Füßen der hohen Fachwerkgiebel schien sich die gesamte Hamburger Altstadt zu tummeln. Wasserträger drängten an Kohlenhändlern vorbei, ein Kutscher fluchte laut vom Bock herunter, weil seine Pferde vor einem bärtigen alten Juden scheuten, der ohne nach rechts oder links zu schauen die Fahrbahn überquerte, und die Hausfrauen, von denen Clara einige kannte, hoben ihre Röcke angesichts des Unrats auf der Straße.

Der Schnee, erst vor wenigen Tagen in weißen stillen Flocken gefallen, wurde unter den Tritten der Fußgänger zur schwärzlichen Suppe. Dieser Winter schien mild zu bleiben. Erst gestern hatte die Mamsell zu Clara gesagt, die Kohle ginge ihnen aus, und sie müssten neue bestellen. Nun, wenn kein Frost mehr kam, konnten sie damit vielleicht noch warten. Seit der Vater ihr vor zwei Wochen erneut das Wirtschaftsgeld gestrichen hatte, wusste Clara nicht mehr ein noch aus. Sie …

Genug!, rief sie sich selbst zur Ordnung. Der Vogtsche Haushalt sollte ihre Sorge nicht mehr sein.

Vom Nicolaifleet brachte eine schwache Brise den Geruch von brackigem Wasser in die Straße, und wohl niemand außer Clara vermochte darin das ferne Rollen der Nordseewellen zu spüren. Doch sie nahm den Hauch von Salz und Frische wahr, den der mächtige Elbstrom bis ins Fleet spülte.

Während sie nun weiterhastete und dabei mehrmals über die Schulter zurückschaute, dachte Clara an den Mann, der über die sieben Weltmeere segelte, und ihr Herz schmerzte vor Sehnsucht.

»Paul«, flüsterte Clara. »Wo bist du nur?«

An einem warmen Herbsttag vor zehn Jahren hatte sie ihn zum ersten Mal gesehen, den großen mageren Jungen mit den ernsten dunklen Augen. Sein Haar war fast so schwarz wie ihr eigenes, und er starrte sie eine Weile stumm an.

»Was guckst du denn so?«, fragte sie schüchtern.

Dann erst bemerkte sie, dass sein Blick nicht ihr, sondern dem mit frischem Obst gefüllten Korb galt, den sie zusammen mit der Mamsell vom Hopfenmarkt nach Hause trug. Er überragte sie um Haupteslänge, und Clara schätzte, dass er vielleicht zwei oder drei Jahre älter war als sie selbst. Fast schon ein Mann.

»Wo kommst du denn her?«, fragte sie jetzt, auf einmal ein bisschen mutiger.

Friederike neben ihr zuckte zusammen, und Clara legte ihr begütigend eine schmale Hand auf den Arm. Sie wusste selbst, es schickte sich nicht für eine wohlerzogene Kaufmannstochter, einen Straßenjungen anzusprechen. Doch die Eltern mussten ja nichts davon erfahren. Außerdem waren sie noch ein ganzes Stück vom Haus entfernt, und die übrigen Bediensteten bekamen von diesem kleinen Zwischenfall hoffentlich nichts mit. Auch sonst erblickte sie niemanden, den sie kannte.

»Bitte kommen Sie weiter, Fräulein Clara«, mahnte Friederike. »Die Last ist doch recht schwer.«

Der Junge sprang vor.

»Ich helfe beim Tragen.«

Bevor die Frau und das Kind etwas antworten konnten, schwang er sich den Korb auf die Schultern.

»Wo soll’s denn damit hingehen?«, fragte er, wobei Clara das deutliche Gefühl hatte, er wisse genau, wo sie wohnte.

Friederike stemmte die Hände in die Hüften. »Sofort gibst du das wieder raus! Oder ich rufe den Schutzmann!«

Kurz schaute der Junge von der wütenden Mamsell zu dem Mädchen. Dann grinste er frech, stellte den Korb ebenso schwungvoll wieder ab, wie er ihn eben hochgenommen hatte, stibitzte sich eine einzige Birne und verschwand in einem Kellereingang auf der anderen Straßenseite.

»Unverschämter Lausebengel!«, schimpfte Friederike laut vor sich hin.

Clara erwiderte nichts. Sie musste die ganze Zeit an die dunklen Augen des Jungen denken, und es kam ihr so vor, als hätte sie sich selbst darin gesehen. Sie fragte sich, was das wohl zu bedeuten hatte. Ob die Mutter ihr dar­über Auskunft geben konnte? Oder die Mamsell? Ein Blick in das zornige Gesicht Friederikes brachte sie rasch von ihrem Vorhaben ab. Und die Mutter, ach, die würde wohl nur traurig seufzen, so wie sie es immer tat, wenn ihre Tochter etwas wissen wollte. Clara beschloss, dieses befremdliche Gefühl für sich zu behalten. Wie einen Schatz.

»Passen Sie gefälligst auf, wo Sie hinlaufen!« Der rüde Anruf eines Fuhrmannes brachte Clara in die Wirklichkeit zurück. Sie sprang zur Seite, um den hohen, mit Bierfässern beladenen Wagen vorbeizulassen, und setzte dann ihren Weg fort. Endlich kam sie auch schneller voran, und sie begann zu rennen. Die Erinnerung an Paul begleitete Clara, und sie fühlte sich nicht mehr ganz so verlassen.

2

Erst als sie am Marktgelände angekommen war, blieb Clara stehen. Der schnelle Lauf hatte sie erhitzt, aber nun spürte sie, wie die Februarkälte über ihre Haut kroch. Sie trug ja nur eine schlichte Bluse und einen dunkelbraunen Rock aus schwerem Wollstoff. Darüber eine bodenlange, ehemals weiße Schürze, die von einem der entlassenen Küchenmädchen stammte und die Clara schon seit Wochen im Haus anhatte. Ein paar alte Fett- und Obstflecken gingen nicht mehr raus, aber darauf kam es nicht an. Clara konnte bei der schweren Arbeit ihre eigene Kleidung schonen. Das ersparte ihr einiges an Wascherei. Auch zu plätten hatte sie dadurch weniger. An den Beinen trug sie vielfach gestopfte Strümpfe, und ihre Füße steckten in leichten Schuhen.

Ein Zittern lief durch ihren Körper, und dort, wo der Vater ihr das Stück Stoff herausgerissen hatte, verfärbte sich die weiße Haut ihrer Schulter in der Kälte bereits rot.

»Deern, wat stehste da so dumm rum und bibberst dir einen ab?«

Erschrocken fuhr Clara zusammen. Für einen kurzen Moment hatte sie vergessen, wo sie war.

Die alte Else trat auf sie zu und musterte sie kritisch von oben bis unten.

»Und wie siehste überhaupt aus? Düwel ok! Wie’n Freudenmädchen vom Hafen. Nich’ mal ’ne Haube auf’m Kopp. Fehlt nur noch ’n Pfund Farbe im Gesicht.«

Else selbst roch durchdringend nach Fisch und trug ein grobes graues Kleid. Die knochigen Schultern und der Kopf waren in ein Umschlagtuch gehüllt, das einmal von sattem Schwarz gewesen sein mochte, aber nach häu­figer Wäsche nur noch einen undefinierbaren dunklen Ton aufwies. Ein paar Strähnen schütteren weißen Haares ­fielen ihr in die Stirn. Die Hände, die nun erstaunlich sanft nach Claras Arm fassten, waren grau und schuppig wie die Fische, die sie auf dem Hopfenmarkt verkaufte.

Jedes Kind, jede Frau, jeder Mann in der Altstadt wuss­te, wer sie war. Ihr Ruf »Fri-i-sche Fi-i-sche! La-ben-di-ge Scho-llen!« hallte seit Jahr und Tag durch die Straßen. Zumindest in dieser Gegend war Else bekannter als der berühmte Aalweber, der eigentlich nur Weber mit Nachnamen hieß und von Beruf Bürstenbinder war, jedoch so genannt wurde, weil er seinen Fisch in Hamburger Kneipen aus einem Bauchladen heraus mit flotten Sprüchen an den Mann brachte.

Else war zwar keine gebürtige Hamburgerin, sondern stammte ursprünglich aus dem Hessischen, und ihr unsauberes Plattdeutsch brachte die Einheimischen oft zum Lachen, ihr Fisch jedoch war tatsächlich immer frisch, und keiner ihrer Kunden hatte je unter Bauchgrimmen gelitten.

Ihrem scharfen Blick entging nichts, und sie war stets bestens über die großen und kleinen Skandale im Viertel informiert. Die Familie Vogt bot dem Klatsch und den Gerüchten wahrhaftig genug Nahrung.

Beschämt senkte Clara den Kopf. »Ich … Vater …«

Else zog die weißen Augenbrauen zusammen, was ihrem Gesicht ein paar zusätzliche Runzeln verlieh.

»Der olle Vogt hat doch nich’ etwa …«

»Nein«, sagte Clara schnell. »Er – hat mich geohrfeigt, und ich habe es mit der Angst zu tun bekommen. Seit Mutter tot ist, wird es immer schlimmer mit ihm.« Beschämt senkte sie den Kopf. Für eine Kaufmannstochter gehörte es sich ganz und gar nicht, einem Marktweib ihr Leid zu klagen. Doch Elses Blick war voller Güte und Verständnis. Außerdem, dachte Clara, wen kümmert’s schon noch, mit wem ich spreche?

Leise fuhr sie fort: »Ich bin weggelaufen, und ich will da nicht mehr hin.«

Erst als sie die Worte aussprach, merkte sie, wie ernst es ihr damit war. Nein, in dieses Haus wollte sie nicht zurückkehren. Nicht allein die Angst vor dem Vater bestärkte sie in ihrem Entschluss. Es gab zu viele böse Er­innerungen dort. Und ganz oben auf dem Dachboden erzählten rußgeschwärzte Holzbalken von einem kleinen Engel, den der liebe Herrgott in seiner großen, unergründlichen Weisheit zu sich gerufen hatte.

»Ich kehre nicht um!« Claras Zähne begannen zu klappern.

»So wat kümmt in den besten Familien vor«, murmelte Else. »Und nu kümmste erst mal mit und wärmst dich am Feuerchen von der Nella. Wenn de Glück hast, kriegste auch ’n Schluck Grog.«

Widerstrebend folgte Clara ihr. Sie hatte gewiss nicht vor, für die Unterhaltung sämtlicher Marktweiber zu sorgen. Andererseits wurde ihr von Minute zu Minute kälter, und ein wenig Wärme konnte ihr womöglich dabei helfen, Klarheit in ihren verwirrten Kopf zu bringen.

An den Marktständen war das morgendliche Treiben beinahe zur Ruhe gekommen. Auch Else hatte ihre Fische schon lange verkauft, wie sie Clara nun erzählte. »Ha’m die Hausfrauen und Köchinnen mir glatt aus den Händen gerissen. Mien Heiner hat heute Nacht aber auch besonders große Viecher aus der Elbe gezogen. Man gut, dat es nich’ so doll friert. Is ’n guter Mann, mien Heiner, und ’n tüchtiger Arbeiter. Den Himmel auf Erden hat er mir nich’ gerade geschenkt, aber ’n voller Bauch is’ auch nich’ zu verachten.«

Ihr Mund verbreiterte sich zu einem nahezu zahnlosen Grinsen. Nur je zwei braune Stümpfe oben und unten waren ihr erhalten geblieben. Zugleich rieb Else die Hände aneinander, was ein kratziges Geräusch verursachte. »Ganze zwei Schillinge hab’ ich kassiert. Dat gibt Brot, Kartoffeln und Speck für mich und mien Heiner. Und ’ne Buddel Rum obendrauf!«

Während sie so sprach, zog sie Clara mit sich. »Weißte, Deern, dat Leben ist hart heutzutage. Gibt ’n Haufen elendes Pack auf den Straßen. Mien Heiner und ich, wir kommen noch durch, aber wenn er mal nich’ mehr rausfahren kann, dann weiß ich auch nich’, wat aus uns werden soll. Kinder ha’m wir keine, ich konnte ja keine kriegen. Und keiner der Quacksalber hat mir gesagt, warum. Nu ist eh zu spät. Aber unsern Spaß hatten wir wenigstens.« Sie ließ ein abgehacktes, meckerndes Lachen erklingen.

»Aber am Ende, da bleibt uns nur noch dat Armenhaus. Und dat ist nich’ schön. Nee, wirklich, dat wird richtig schlimm für uns, wo wir doch so stolz sind auf unsere kleine Bude hinten am Fleet. ’n büschen arg stinken tut’s ja bei Ebbe, weil alle Leute ihr’n Schiet reinwerfen. Wir ja ok. Wo soll’n wir auch sonst hin damit? Und bei den feinen Leuten is’ ok nich’ anders. Aber schön ha’m wir’s doch. Und die Miete ist nich’ so hoch.«

Ihr Lachen war längst vergangen, jetzt schaute die alte Else tieftraurig aus. »Dat Armenhaus, nee, dat ha’m wir nich’ verdient.«

Clara schauderte unter dem Redefluss, denn auf einmal wurde ihr die eigene Lage bewusst. Sie war kopflos fortgelaufen, ohne einen Pfennig Geld, ohne warme Sachen, ohne ein Ziel. Wie schnell konnte sie selbst zu einer jener abgerissenen Gestalten werden, die in diesen Zeiten die Straßen bevölkerten? Welch elende Zukunft mochte ihr bevorstehen?

Oft hatte sie den Vater schimpfen hören über die Nichtsnutze, die vom Land in die Stadt strebten, weil sie dachten, das Gold liege hier auf der Straße. Und sie sah ja auch mit eigenen Augen diese armen Menschen, junge und alte, kleine und große, die, in Lumpen gehüllt, in die besseren Viertel der Altstadt kamen, um hier und da einen Kanten altbackenes Brot oder gar nur ganz leicht verfaultes Obst zu ergattern.

Unvorstellbar, dass sie selbst so enden sollte!

Aber ich kann mir Arbeit suchen, dachte sie schnell.

Nur welche? Was konnte sie schon tun?

Mit ihren Stickkünsten war es nicht weit her. Nie hatte sie es geschafft, so feine Petit-Point-Stiche zu setzen wie ihre Mutter. In einem Schneidersalon brauchte sie also gar nicht erst vorstellig zu werden. Auf dem Klavier hatte sie vor Jahren nur ein wenig Klimperei zustande gebracht. Und das bisschen Französisch, auf das die Mutter aus unerfindlichen Gründen lange bestanden hatte, bevor der Vater den Unterricht endgültig verboten hatte – ach, das hatte sie bereits vor Jahren vergessen.

Clara machte sich nichts vor. Sie war kaum gebildet genug, um irgendwo als Gouvernante unterzukommen. Im Geiste dachte sie weiter nach, während ihr bereits der Duft von heißem, süßem Rum in die Nase stieg. Sie vermochte wohl einen Haushalt zu führen, jedoch beschränk­ten sich ihre Kenntnisse auf das Wirtschaften mit wenig Geld, den Einkauf von billigen Lebensmitteln und das Putzen mit selbst hergestellter Seife. Keine Fähigkeiten, mit denen sie in einem herrschaftlichen Haus eine Stellung finden würde.

Kochen gar konnte Clara überhaupt nicht. Die Mamsell hatte einst ihr Bestes gegeben, um ihr zumindest die einfachsten Dinge zu zeigen, aber das Mädchen war nicht bereit gewesen, sich dem großen dampfenden und zischenden Herd zu nähern, aus dem hin und wieder eine Flamme schoss.

»Es ist nicht vonnöten, dass sie selbst Speisen zubereitet«, hatte Wiebke Vogt schon vor Jahren entgegnet, als Friederike in Claras Beisein einmal davon gesprochen hatte. Die Mamsell war in die Stube gerufen worden, wo Mutter und Tochter bei einer Handarbeit einträchtig beisammensaßen. Der Speiseplan für die folgende Woche musste aufgestellt werden. Bei dieser Gelegenheit waren auch Claras mangelnde Kochkünste zur Sprache gebracht worden.

»Sie wird eines Tages einen reichen Kaufmann heiraten«, war Wiebke Vogt fortgefahren. »Womöglich auch einen Reeder. Oder einen Bankier. So oder so wird sie über Dienstboten verfügen, die ihr alle Arbeit im Haus abnehmen. Wie es sich gehört für eine Frau ihres Standes.«

Clara hätte damals gern gefragt, was dann noch für sie zu tun bliebe. Sollte sie ihr Leben damit verbringen, auf dem Sofa zu liegen und frivole Romane zu lesen, so wie es die Mutter tat? Oder nur traurig und irgendwie sehnsuchtsvoll aus dem Fenster schauen, weil der Gatte nie mehr ein freundliches Wort übrig hatte? Allein bei dem Gedanken daran wurde sie von lähmender Niedergeschla­genheit erfasst. Und wen um Gottes willen sollte sie nach dem Willen der Eltern wohl heiraten? Etwa einen der alten Pfeffersäcke, die mit dem Vater so gut Freund waren und ihr, dem gerade mal dreizehnjährigen Mädchen, schon begehrliche Blicke zuwarfen?

Rasch senkte Clara den Blick auf ihre krumme Stickerei, damit die beiden Frauen nicht sehen konnten, dass sie rot wurde. Sie musste nämlich an Paul denken, so hieß der Junge, der vor einem Jahr mit seiner Mutter und vier jüngeren Schwestern in eine Kellerwohnung in der Deichstraße gezogen war. Paul Dallmann. Clara wusste inzwischen ziemlich viel über ihn, denn es war schon merkwür­dig, wie oft sie ihm begegnete. Wann immer sie das Haus verließ, entdeckte sie Paul irgendwo in ihrer Nähe. Mal lungerte er bei der Herrenmühle herum, wenn die kleine Familie Vogt nach dem Gottesdienst in Sankt Nicolai noch ein wenig spazieren ging – erst über die Trostbrücke, dann an der alten Börse und am alten Kran vorbei und über die Mühlenbrücke zurück in Richtung Deichstraße; mal stand er wie aus dem Boden geschossen auf dem Markt vor ihr. Manchmal schaute er nur stumm, manchmal wechselten sie ein paar hastige Worte.

Und jedes Mal, wenn Clara ihm nahe kam, verspürte sie dieses neue Gefühl in ihrer Brust. Freude war es, dachte sie, doch zugleich auch Furcht. Der Junge zog sie auf magische Weise an und stieß sie im selben Moment ab. Sie fand das äußerst verwirrend. Den Wunsch, mit ihrer Mutter oder mit Friederike darüber zu sprechen, hegte sie nicht mehr.

3

Ein Becher mit heißem Grog wurde ihr in die Hand gedrückt. »Da, mien Deern. Dat wird dir guttun.«

Clara verbrühte sich die Lippen, als sie einen Schluck nehmen wollte. Sie verzog das Gesicht und gab einen leisen Schmerzenslaut von sich.

Else stieß erneut ihr meckerndes Lachen aus, und Nella stimmte darin ein. Sie war nicht ganz so alt wie die Fischersfrau, aber das harte Leben auf dem Markt ließ sieaussehen wie eine Hundertjährige. Stolz hatte sie Clara einmal erzählt, dass der Verkauf von Grog schon die fünfte Generation ihrer Familie ernährte. Einer ihrer Vorfahren war auf einem englischen Frachtsegler zur See gefahren und hatte dort das heiße, zuckrige Rumgetränk zum ersten Mal gekostet. Weil er selbst, seine Kinder und Enkelkinder den Grog jedoch oft lieber selbst tranken, als ihn zu verkaufen, war die Familie damit nicht reich geworden, aber immerhin auch während der Franzosenzeit und in den Wirren der Nachkriegsjahre nicht verhungert. Darauf war Nella stolz, denn von den älteren Leuten kannte fast jeder das eine oder andere böse Schicksal von Nachbarn und Bekannten, die Krieg und Belagerung durch Napoleons Truppen nicht überlebt hatten.

Und so machte sie sich jeden Morgen in aller Herrgottsfrühe auf den Weg zum Hopfenmarkt, entzündete ein Feuerchen, schichtete ein paar Ziegelsteine darum und stellte einen Dreifuß auf. Sodann kippte sie Rum und Wasser in einen gusseisernen Topf, rührte Zucker dazu und hängte den Topf an den Dreifuß.

Den verlockenden Duft des Getränks hatte Clara schon oft wahrgenommen, davon gekostet noch nie. Nun stieg ihr der ungewohnte Alkohol sofort zu Kopf.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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