Der Weg aus dem Schneckenhaus läuft nicht geradeaus - Franziska Muri - E-Book

Der Weg aus dem Schneckenhaus läuft nicht geradeaus E-Book

Franziska Muri

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Beschreibung

Einsamkeit wirkt oft wie ein Gespenst, das uns in den dunklen Ecken unseres Lebens auflauert oder uns bereits in seinen Fängen hat – wir fühlen uns leer, verlassen und abgelehnt. Der Rat, einfach mal rauszugehen, funktioniert nicht mehr. Doch wie können wir die soziale Isolation überwinden und zurück ins Wir finden? Genau darauf gibt Bestsellerautorin und Einsamkeits-Coach Franziska Muri in zehn Mut machenden Lektionen Antwort. Ob ein Sofortprogramm in Sachen Aktivität und Lebensfreude, freundliche Alltags-Anstupser, wenn unser Selbstwertgefühl schwächelt oder liebevolle Impulse und konkrete Übungen für mehr Dankbarkeit und Selbstbewusstsein – mit diesen kleinen motivierenden Schritten können wir uns wieder an ein menschliches Miteinander heranbewegen – ohne uns zu verbiegen.

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Seitenzahl: 126

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Impressum

© eBook: 2024 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München

© Printausgabe: 2024 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München

GU ist eine eingetragene Marke der GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, www.gu.de

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, sowie Verbreitung durch Bild, Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.

Projektleitung: Franziska Mohrfeldt

Lektorat: Pascal Frank

Bildredaktion: Simone Hoffmann

Covergestaltung: Petra Schmidt, ki 36 editorial Design

eBook-Herstellung: Maria Prochaska

ISBN 978-3-8338-9153-3

1. Auflage 2024

Bildnachweis

Fotos: Schneckenillustration Cover/Innenteil: © Victoria Watercolor/Pixabay

Syndication: Bildagentur Image Professionals GmbH, Tumblingerstr. 32, 80337 München, www.imageprofessionals.com

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GRÄFE UND UNZER VERLAG Grillparzerstraße 12 81675 München

Wichtiger Hinweis

Die Gedanken, Methoden und Anregungen in diesem Buch stellen die Meinung bzw. Erfahrung der Verfasserin dar. Sie wurden von der Autorin nach bestem Wissen erstellt und mit größtmöglicher Sorgfalt geprüft. Sie bieten jedoch keinen Ersatz für persönlichen kompetenten medizinischen Rat. Jede Leserin, jeder Leser ist für das eigene Tun und Lassen auch weiterhin selbst verantwortlich. Weder Autorin noch Verlag können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch gegebenen praktischen Hinweisen resultieren, eine Haftung übernehmen.

Herzlich willkommen zu erprobten Impulsen gegen die Einsamkeit. Dass du hier liest, ist bereits ein erster Schritt heraus aus dem Schneckenhaus. Ihm können weitere folgen – und mit jedem Schritt wird es leichter.

HERZLICH WILLKOMMEN!

Während du diese Zeilen liest, fühlen sich Millionen von Menschen auf der ganzen Welt einsam. Ihre Zahl steigt Umfragen zufolge immer weiter an – und doch denken die meisten von ihnen, sie wären mit ihren schmerzhaften und lähmenden Gefühlen allein. Millionen Menschen meinen, ihre Einsamkeit wäre ein persönliches Versagen und kaum jemand würde sie verstehen. Doch das stimmt nicht. Wenn du dich einsam fühlst, dann bist du damit gewissermaßen in guter Gesellschaft. Das zu wissen kann guttun.

Doch es reicht natürlich nicht. Denn wenn du zu diesem Buch gegriffen hast, dann willst du dein Schneckenhaus verlassen. Mit den folgenden Kapiteln möchte ich dir genau dafür mutmachende Impulse anbieten. Einige davon werden dich vielleicht erstaunen. Denn die meisten Ratschläge für Menschen, die sich einsam fühlen, richten sich nach außen. Sie zielen darauf ab, dass wir so schnell wie möglich wieder in Gesellschaft kommen, wieder Menschen treffen und Verbundenheit schaffen. Auch darum wird es in diesem Buch gehen. Doch wir werden nicht gleich nach draußen stürmen, sondern zuerst einmal bei uns selbst anfangen.

Denn »Geh mehr unter Leute« hast du sicher schon oft gehört. Hat es dir geholfen? Wohl eher nicht, denke ich. Denn ganz sicher bist du zuvor auch selbst schon darauf gekommen, dass deine Einsamkeit verschwinden würde, wenn du wieder »unter Leute« gehen und dich bei ihnen gut aufgehoben fühlen würdest. Irgendetwas ließ dich diesen Weg aber bisher nicht gehen. Irgendetwas hielt dich zurück, obwohl du das vielleicht nicht einmal wolltest. Du bliebst im Schneckenhaus oder zogst dich sogar noch weiter dort hinein zurück.

So oft hört man: »Einsamkeit macht krank.« Oder: »Der Mensch ist ein soziales Wesen, er ist nicht fürs Alleinsein gemacht!« Das mag stimmen – doch was nützt es uns, wenn wir uns einsam fühlen? Was nützen uns solche Aussagen, wenn wir ja selbst nichts lieber wollen, als aus der Einsamkeit herauszukommen? Wir fühlen uns nur schlechter. Als würden wir etwas falsch machen und »es« nicht hinbekommen.

Es braucht einen anderen Ansatz. Denn der Weg heraus aus dem Schneckenhaus, er führt eben nicht geradeaus. Er geht mal ein gut gelauntes Stück nach vorn und dann auch wieder ein erschrecktes, enttäuschtes oder überwältigtes Stück zurück. Der Weg in ein wirkliches Wir, er verläuft in Kurven und Spiralen. Und er braucht auch eine gewisse Aussöhnung mit dem Alleinsein. Nur so ist es realistisch. Nur so kann sich ein Mensch, der die Einsamkeit intensiv kennenlernen musste, wieder ins Miteinander hineinbewegen, ohne sich selbst dabei wehzutun.

Es ist wichtig, auch nach innen zu schauen, auf den Menschen, der du bist und der sich danach sehnt, die Einsamkeit zu überwinden.

Dieses Buch möchte dir einen realistischen Weg heraus aus dem Schneckenhaus zeigen. Dafür findest du hier verschiedene Impulse zu Themen, die bei der Einsamkeit eine Rolle spielen können. Es erwarten dich zahlreiche kleine Übungen und vor allem Anregungen zur Reflexion. Denn um aus der Einsamkeit herauszufinden, ist es sehr hilfreich, mit sich selbst auf eine neue Weise ins Gespräch zu kommen. Es hat individuelle Gründe, warum sich ein Mensch einsam fühlt. Doch alle sind wir in einem solchen Gefühlszustand sehr beschwert. Es ist, als wären wir in eine Negativspirale hineingeraten. Die Gefühle und Gedanken kreisen um Negatives – die anderen, die Welt und auch uns selbst betreffend. Diese Spirale anzuhalten und umzukehren, sie also in eine emotionale Aufwärtsspirale zu verwandeln, das kann dir mit den Impulsen aus diesem Buch gelingen.

Einsamkeit kann sich auf verschiedenartige Weise zeigen und bei Menschen in ganz unterschiedlichen Lebenssituationen zum Thema werden. Deswegen werde ich in diesem Buch auch kaum auf die Gründe der Einsamkeit eingehen, sondern mich ganz auf Impulse zu ihrer Überwindung fokussieren. Aufgrund der zahlreichen Arten, wie Einsamkeit erlebt werden kann, wird naturgemäß nicht alles, was ich hier anbieten kann, für jede Leserin und jeden Leser passen. Vieles wird dir – hoffentlich – sehr helfen können. Mit anderem wirst du möglicherweise nichts anzufangen wissen. Das ist kein Problem und kann gar nicht anders sein.

Vielleicht aber gibst du allem hier im Buch eine Chance, indem du es zumindest liest. Wähle dann das aus, was dich anspricht und dir verlockend und aktuell gut machbar erscheint. Um aus dem Schneckenhaus, in dem man vielleicht schon eine ganze Weile lebt, wieder herauszufinden, ist es wichtig, sanft mit sich zu sein. Natürlich muss man manchmal über den Schatten des lang Gewohnten springen – das ist nicht unbedingt angenehm, aber es ermöglicht Entwicklung und Veränderung. Diese jedoch sollte immer an dein Wesen und an das, was dir gerade möglich ist, angepasst sein.

Lass dir gern Zeit mit diesem Buch. Nutze es als einen Begleiter auf einem wichtigen Stück deines Lebensweges. Du kannst es immer wieder zur Hand nehmen und auch schon einmal Reflektiertes erneut durchdenken. Die Einsamkeit muss nicht an einem Tag überwunden werden – aber bestenfalls jeden Tag ein bisschen.

TAGEBUCH DEINES WEGES AUS DEM SCHNECKENHAUS

Wenn du möchtest, leg dir doch ein Notizbuch bereit, in das du deine Erfahrungen auf dem Weg heraus aus dem Schneckenhaus einträgst. Du könntest es wie ein Themen-Tagebuch führen. Und auf jeden Fall kannst du die praktischen Anregungen aus den einzelnen Kapiteln dort schriftlich umsetzen. Das macht jede Reflexion umso kraftvoller. Außerdem setzt du auf diese Weise ein Zeichen, dass du es ernst damit meinst, aus deiner Einsamkeit herauszukommen.

KEINE KLEINIGKEIT

Auch wenn ich in diesem Buch sehr positiv und voller Zuversicht schreibe: Einsamkeit ist keine Bagatelle und kein Randthema. Wir sollten uns von ihr nicht erdrücken lassen, sie aber auch nicht auf die leichte Schulter nehmen. Sie kann überwunden werden, doch sie kann uns auch immer weiter mit in ihre Abwärtsspirale ziehen. Deswegen ist es sehr wertvoll, dass du mit dem Lesen hier begonnen hast gegenzusteuern.

Einsamkeit ist eines der ganz großen Themen des Menschseins. Zu allen Zeiten haben Dichter und Philosophen damit gerungen und in vielfältigster Weise darüber geschrieben. Heute befassen sich Soziologie und Psychologie beziehungsweise Psychotherapie damit. Vor allem aber haben – meist unfreiwillig – unzählige Menschen wie du und ich in ihrem ganz privaten Leben damit zu tun. Zahllose Menschen leiden an der Einsamkeit, weshalb es wichtig ist, auch als Gesellschaft einen Blick auf sie zu werfen.

So manche Menschen allerdings haben einen für sie passenden guten Weg damit gefunden. Ich selbst habe mich viele Jahre lang ganz bewusst mit dem Thema beschäftigt, indem ich mir vorgenommen habe, es genau zu erforschen. Ich war damals sehr lange überwiegend allein, ich habe allein auf dem Land gewohnt, von zu Hause aus gearbeitet und manchmal tagelang niemanden gesehen. Ich fand das eigentlich schön, es schien irgendwie zu mir zu passen – und doch nagten da immer wieder Zweifel. Was war nur los mit mir, dass ich so seltsam lebte? Die Einsamkeit schlug zu. Indem ich mir das Alleinsein zum Forschungsprojekt machte und alles nur Mögliche darüber las und eigene Erfahrungen sammelte, lernte ich sehr viel über das Leben, über das Fühlen, über das sich Verbinden und sich Trennen … und natürlich über mich selbst. Irgendwann war es so, als wäre ich »hindurchgetaucht«. Da war kein Leiden mehr. Ab da belebten sich wie von selbst die Kontakte und Beziehungen.

So war es auf meinem Weg. Und so wünsche ich dir, dass du deinen Weg finden wirst, mit diesem großen Thema Einsamkeit gut umzugehen. Ein kleines Buch wie dieses kann die Einsamkeit nicht aus der Welt schaffen. Doch es kann dir Impulse geben, für sich Möglichkeiten zu entdecken und auf allerbeste Weise zu gestalten. Damit du dafür möglichst viele Optionen hast, gebe ich dir am Ende noch einige Hinweise auf andere Bücher, die dich zusätzlich unterstützen können.

Vielleicht gelingt es uns gemeinsam, die wachsende Einsamkeit in der Welt zu stoppen, indem wir ein Klima des herzlicheren Miteinanders gestalten. Beginnen kann das bei jeder und jedem von uns.

In diesem Sinne wünsche ich dir eine anregende und hilfreiche Lektüre und einen guten Weg heraus aus dem Schneckenhaus, ganz so, wie er zu dir passt.

Herzlichst

Franziska Muri

Kapitel eins

Bestandsaufnahme

Einsamkeit wirkt oft wie ein Gespenst, das uns in den dunklen Ecken unseres Lebens auflauert oder uns bereits in seinen Fängen hat. Wir wollen immer nur von ihm weg. Doch wenn wir es uns genauer anschauen, statt vor ihm zu fliehen, verliert es häufig schon etwas von seinem Schrecken. Was genau ist Einsamkeit? Warum ist sie so schmerzhaft? Und wie stellt sie sich bei dir ganz persönlich dar? In diesem ersten Schritt bringen wir etwas Licht ins Dunkel.

WAS IST EIGENTLICH EINSAMKEIT?

Beginnen wir ganz nüchtern: Einsamkeit heißt, dass zwischen dem gewünschten und dem realen Beziehungserleben eines Menschen eine Lücke klafft. Wenn du dich einsam fühlst, dann wünschst du dir mehr Beziehung oder eine höhere Qualität von Beziehung. Du hättest gern mehr Austausch, sehnst dich nach gemeinsamen Unternehmungen, danach, mal in den Arm genommen zu werden, nach geteiltem Leben. Du möchtest dich verstanden fühlen, jemandem wichtig sein und nicht ständig nur dich selbst erleben.

EINSAMKEIT HAT UNENDLICH VIELE GESICHTER

Alle Menschen kennen sicher Momente oder Phasen der Einsamkeit. Wir sind mit intensiven Gefühlen allein, die wir gern teilen würden. Wir brauchen jemanden zum Anlehnen, doch da ist niemand. Wir fühlen uns negativ beäugt abends im Restaurant, denn der Stuhl uns gegenüber ist und bleibt leer.

Die Einsamkeit kann übermächtig werden, wenn wir wichtige Menschen in unserem Leben verlieren – unseren Partner vielleicht, unsere Partnerin, unsere Eltern, ein Kind oder gute Freunde. Sie kann uns nach einer Trennung oder Scheidung treffen, nach einem Umzug in eine Gegend, wo wir noch niemanden kennen. Wenn wir wichtige Bezugspersonen, mit denen wir große Strecken unseres Lebensweges gemeinsam zurückgelegt haben, nicht mehr um uns haben, entsteht eine Leere. Und die kann nicht so leicht und nicht so schnell wieder gefüllt werden. Vielleicht verschwindet sie auch gar nicht mehr. Natürlich geht das Leben weiter und die Dinge verändern sich neu. Andere Menschen kommen in unser Leben, wir betreten Neuland. Doch erst einmal ist da diese Leere und mit ihr oft die Einsamkeit und viele quälende Fragen und Gefühle.

Einsamkeit ist auch dann unsere Begleiterin, wenn wir uns nicht gesehen und nicht verstanden fühlen. Wenn es niemanden zu geben scheint, der unsere Sprache spricht und dem wir alles sagen können. Selbst in unseren engsten Beziehungen kann es passieren, dass wir aneinander vorbeireden – oder wir sprechen gar nicht mehr über das, was uns doch eigentlich am tiefsten bewegt. Manche haben sich auch so tief in ihre Arbeit hineingegraben, dass für anderes kaum noch Zeit übrig ist. Das Miteinander blieb auf der Strecke.

Wir können uns ausgegrenzt fühlen, wenn wir anderer Meinung sind als die Mehrheit in unserem Umfeld. Wenn wir vielleicht sogar Mobbing erfahren. Oder wenn wir einfach anders sind als die Menschen, mit denen wir zu tun haben. Zu sensibel vielleicht, zu direkt, zu langsam, zu schnell oder was auch immer uns von anderen unterscheiden mag. Es kann lange dauern, sich ein Umfeld zu schaffen – oder nach größeren Verlusten neu zu kreieren –, in dem wir wirklich zu Hause sind.

Einsamkeit gehört zum Menschsein dazu. Wir müssen – und können – einen Umgang mit ihr finden.

Manchen Menschen gelingt das deutlich leichter als anderen. Wir alle haben unsere Erfahrungen in Beziehungen gemacht, ob das familiäre oder partnerschaftliche Beziehungen waren, freundschaftliche, nachbarschaftliche oder berufliche. Sie haben uns geprägt und entsprechend fühlen sich manche von uns sehr unsicher dabei, wieder auf andere zuzugehen und sich auf sie einzulassen.

WARUM NIMMT DIE EINSAMKEIT ZU?

In den letzten Jahrzehnten gab es viele Entwicklungen, die der Einsamkeit in die Hände spielen. Die traditionellen Großfamilien zerbrachen und selbst die Kleinfamilien wurden instabiler. Immer mehr Alleinerziehende sind mehr oder weniger allein für das Wohl ihrer Kinder verantwortlich. Das alles hängt auch damit zusammen, dass das Arbeitsleben immer mehr Flexibilität von den Menschen verlangt hat. Häufige Umzüge inbegriffen, die einen Menschen entwurzeln und immer wieder zwingen können, neue Kontakte zu knüpfen. Sicherlich tragen auch die modernen Medien und insbesondere Social-Media-Kanäle dazu bei, dass wir zwar glauben, mit der ganzen Welt verbunden zu sein, in Wirklichkeit aber immer häufiger einsam vor unseren Bildschirmen hocken.