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»Moby Dick« erzählt aus der Perspektive des weißen Wals. Mit »Moby Dick« ist der sagenumwobene weiße Wal als Schiffe zerstörendes Ungeheuer in die Weltliteratur eingegangen. Luis Sepúlveda lässt den Wal selbst zu Wort kommen, der seine Stimme voller Weisheit gegen die erbarmungslosen Jäger erhebt. Als Ältester der Herde war es seine Aufgabe, sich den Walfängern entgegenzustellen, um seine Schutzbefohlenen vor dem Tod zu retten. Ein starker Text, ein eindringliches Plädoyer für den Schutz der Wale und der Natur und eine erschütternde Anklage gegen die rücksichtslose Ausbeutung der Meere – für alle von 9 bis 99 Jahren.
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Seitenzahl: 50
Veröffentlichungsjahr: 2020
Luis Sepúlveda
»Moby Dick« erzählt aus der Perspektive des weißen Wals.
Mit »Moby Dick« ist der sagenumwobene weiße Wal als Schiffe zerstörendes Ungeheuer in die Weltliteratur eingegangen. Luis Sepúlveda lässt den Wal selbst zu Wort kommen, der seine Stimme voller Weisheit gegen die erbarmungslosen Jäger erhebt. Als Ältester der Herde war es seine Aufgabe, sich den Walfängern entgegenzustellen, um seine Schutzbefohlenen vor dem Tod zu retten.
Ein starker Text, ein eindringliches Plädoyer für den Schutz der Wale und der Natur und eine erschütternde Anklage gegen die rücksichtslose Ausbeutung der Meere – für alle von 9 bis 99 Jahren.
Mit Illustrationen von Simona Mulazzani
Weitere Informationen finden Sie auf www.fischerverlage.de
Luis Sepúlveda, geboren 1949 in Nordchile, ging nach politischem Engagement in der Studenten- und Gewerkschaftsbewegung ins Exil nach Ecuador, gründete Theatergruppen in Peru, Ecuador und Kolumbien und arbeitete als Journalist. Nach vielen Jahren in Deutschland lebte er seit 1997 in Spanien. Luis Sepúlveda schrieb Romane, Erzählungen, Theaterstücke, Hörspiele und Essays. Sein Werk wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet. Luis Sepúlveda starb am 16. April 2020 in Oviedo, Spanien.
Simona Mulazzani, geboren in Mailand, Italien, ist eine preisgekrönte Künstlerin. Sie hat über 90 Bücher für Kinder und Erwachsene im In- und Ausland illustriert.
Willi Zurbrüggen, geboren 1949 in Borghorst, Westfalen, absolvierte eine Sparkassenlehre und arbeitete bei einer Investmentbank in Frankfurt am Main. Er bereiste den Maghreb und den Vorderen Orient, bevor er zwei Jahre in Mexiko und Mittelamerika lebte. Seit 1980 ist er freier Literaturübersetzer aus dem Spanischen. Für seine Übersetzungen hat er viele Preise erhalten.
Weitere Informationen zum Kinder- und Jugendbuchprogramm der S. Fischer Verlage finden Sie unter www.fischerverlage.de
Alle Bücher von Luis Sepúlveda bei FISCHER:
Wie Kater Zorbas der kleinen Möwe das Fliegen beibrachte
Wie der Kater und die Maus trotzdem Freunde wurden
Der langsame Weg zum Glück – Ein Schneckenabenteuer
Der weiße Wal erzählt seine Geschichte
Erschienen bei FISCHER E-Books
Die spanische Originalausgabe erschien 2019 unter dem Titel Historia de una ballena blanca bei Tusquets Editores, S. A., Barcelona
© Luis Sepúlveda 2018 by arrangement with Literarische Agentur Mertin Inh. Nicole Witt e. K., Frankfurt am Main, Germany
Für die deutschsprachige Ausgabe:
© 2020 Fischer Kinder- und Jugendbuch Verlag GmbH, Hedderichstr. 114, D-60596 Frankfurt am Main
Covergestaltung: Norbert Blommel, MT-Vreden, unter Verwendung einer Illustration von Simona Mulazzani
Abhängig vom eingesetzten Lesegerät kann es zu unterschiedlichen Darstellungen des vom Verlag freigegebenen Textes kommen.
Dieses E-Book ist urheberrechtlich geschützt.
ISBN 978-3-7336-0346-5
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[Motto]
Eins
Zwei
Drei
Vier
Fünf
Sechs
Sieben
Acht
Neun
Zehn
Elf
Zwölf
Dreizehn
Vierzehn
Und die Wale stiegen auf, um Gott im tanzenden Flimmern des Wassers zu erspähen. Und Gott ward gesehen durch das Auge eines Wals.
HOMERO ARIDJIS, Das Auge des Wals
Das Auge des Wals vermerkt von ferne, was der Mensch ihm ist. Es wahrt Geheim- nisse, die zu kennen uns nicht zusteht.
PLINIUS DER ÄLTERE, Naturalis historia
AN EINEM MORGEN des südlichen Sommers 2014 fand man an einem Kieselstrand ganz in der Nähe von Puerto Montt in Chile einen verendeten Wal. Es war ein Pottwal von fünfzehn Metern Länge, und sein seltsam aschfarbener Leib bewegte sich nicht.
Einige Fischer meinten, es handle sich um einen Meeressäuger, der die Orientierung verloren habe; andere vermuteten, dass er vielleicht an all dem Müll, der ins Meer geworfen wird, verendet sei. Eine tiefe, bedrückende Stille war unsere Ehrenbezeugung für das große Meerestier unter dem grauen Himmel am südlichen Ende der Welt.
Knapp zwei Stunden wurde der Pottwal von den schwappenden Wellen der Ebbe gewiegt, bis ein Schiff sich näherte, in kurzer Entfernung ankerte und ein paar Männer ins Wasser sprangen, die mit dicken Tauen ausgerüstet waren, welche sie an der Schwanzflosse des Tieres verknoteten. Danach richtete das Schiff seinen Bug nach Süden und schleppte den leblosen Körper des Giganten der Meere langsam hinaus auf die See.
»Was werden sie mit dem Wal machen?«, fragte ich einen Fischer, der mit seiner Wollmütze in den Händen zusah, wie das Schiff sich entfernte.
»Ihm Respekt bezeugen. Wenn sie am südlichen Ende des Golfs das offene Meer erreichen, werden sie seinen Körper aufschneiden und entleeren, damit er nicht mehr schwimmt, und dann lassen sie ihn in die kalte Dunkelheit des Ozeans hinabsinken«, sagte der Fischer leise.
Schon bald verschwanden Schiff und Wal zwischen den flirrenden Umrissen der Inseln, und die Leute verließen den Strand. Nur ein kleiner Junge blieb und starrte weiter hinaus aufs Meer.
Ich ging zu ihm. Seine dunklen Augen suchten den Horizont ab, zwei Tränen rannen ihm über die Wangen.
»Ich bin genauso traurig. Bist du von hier?«, fragte ich anstelle eines Grußes.
