Wie der Kater und die Maus trotzdem Freunde wurden - Luis Sepúlveda - E-Book

Wie der Kater und die Maus trotzdem Freunde wurden E-Book

Luis Sepulveda

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Beschreibung

Bezaubernd, warmherzig und liebenswert: der neue Bestseller von Luis Sepúlveda »Warum hast du deine Freunde so gern?« Um die Frage seines Enkels zu beantworten, schrieb Luis Sepúlveda diese berührende Geschichte einer – eigentlich – unmöglichen Freundschaft zwischen einem gutmütigen alten Kater und einer pfiffigen kleinen Maus. Jung und alt werden sich in diese hinreißende Erzählung verlieben, deren Charme sich niemand entziehen kann. Luis Sepúlvedas Hymne auf die Freundschaft ist gleichzeitig ein beeindruckendes Plädoyer für Respekt und Toleranz gelungen.

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Seitenzahl: 33

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Luis Sepulveda

Wie der Kater und die Maus trotzdem dicke Freunde wurden

Aus dem Spanischen von Willi Zurbrüggen

Mit farbigen Bildern von Sabine Wilharm

FISCHER E-Books

Inhalt

WidmungIIIIIIIVVVIVIIVIIIIXXBiografien

Für meine Enkelinnen und Enkel Camila, Daniel, Gabriel, Aurora und Valentina

I

Man könnte sagen, dass Mix der Kater von Max ist; aber auch, dass Max der Mensch von Mix ist. Da das Leben uns jedoch lehrt, dass es nicht recht ist, als Mensch Besitzer eines anderen Menschen oder eines Tieres zu sein, sagen wir also, dass Max und Mix, oder Mix und Max einander mögen.

Max und Mix, oder Mix und Max wohnten in München in einer von schönen großen Kastanienbäumen gesäumten Straße. Diese Bäume, die im Sommer herrlichen Schatten spendeten, waren Mix’ größte Freude und Max’ größte Sorge.

Als Mix noch ganz klein war und Max und seine Geschwister einmal nicht aufpassten, lief er nach draußen auf die Straße. Dort schnupperte er sogleich die Lockungen des Abenteuers und kletterte bis in den höchsten Wipfel einer Kastanie. Oben stellte er fest, dass Hinunterklettern viel schwieriger war, als nach oben zu klettern. Da klammerte er sich an seinen dünnen Ast und miaute um Hilfe.

Max, der auch noch klein war, kletterte sofort auf den Baum, um Mix herunterzuholen. Als er die Spitze der Baumkrone erreichte, schaute er nach unten. Da wurde ihm ganz mulmig, und er merkte, dass er auch nicht mehr hinunterklettern konnte.

Ein Nachbar rief die Feuerwehr, und die kam mit einem großen roten Auto voller Leitern. Max’ Brüder, die Nachbarn und der Briefträger riefen von unten: »Nicht bewegen, Max! Nicht bewegen, Mix!«

Der Feuerwehrhauptmann mit seinem glänzenden Helm wollte wissen, wer Max und wer Mix war, bevor er die lange Ausziehleiter hinaufkletterte.

Oben hielt Max Mix fest im Arm und sagte zu ihm: »Da haben wir was Schönes angestellt, Mix. Versprich mir, dass du nie wieder in die Spitze eines Baums kletterst, bevor du nicht gelernt hast, an den unteren Ästen nach oben und nach unten zu klettern.«

Das sagte Max oben in der Spitze der Kastanie zu Mix, weil Mix sein Freund war, und weil Freunde sich gegenseitig helfen und voneinander lernen und Erfolge und Misserfolge miteinander teilen.

Als Max und Mix wieder unten waren, gab der Feuerwehrhauptmann ihnen noch ein paar gute Ratschläge, dann konnten sie – voller Kastanienblütenstaub, wie sie waren – nach Hause gehen.

II

Mix wuchs heran. Aus ihm wurde zuerst ein schöner junger Kater mit schwarzem Rückenfell und einer weißen Brust, und später ein ausgewachsener starker Kater.

Max wuchs auch heran, und aus dem Kind wurde ein Junge, der jeden Morgen mit dem Fahrrad zur Schule fuhr, vorher aber immer Mix’ Katzenstreu wechselte und ihm den Fressnapf mit seinem Lieblingsfutter – dem mit Fischgeschmack – füllte.

Max passte auf Mix auf, und Mix passte auf die Speisekammer auf, damit sich keine Mäuse über die Schachtel mit den Schokoflocken hermachten, die Max so gern mochte.

Es gab zwar gar keine Mäuse im Haus, aber trotzdem bewachte Mix mit Freude die Speisekammer, weil er wusste, dass Max sein Freund war, und Freunde auch die Freude des anderen im Auge haben.

Eines Tages sagte ein Schulkamerad von Max etwas über das Aussehen von Mix, und als er gegangen war, schlug Max das Lexikon bei dem Buchstaben »P« auf und suchte das Wort »Profil«. Da fand er eine Reihe von alten Bildern und Zeichnungen, die ihm gefielen. Er rief Mix, hob ihn auf den Tisch und zeigte ihm die aufgeschlagene Seite.

»Sieh mal, Mix, mein Freund hat recht. Du hast das, was man ein griechisches Profil nennt.«